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Die Geschichte der Zoologie in Halle - Fachbereich Biologie der Uni ...

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Es handelt sich hierbei darum, zu erforschen, ob auch beim Tagessehen, das mit Hilfe <strong>der</strong><br />

Zapfen geschieht, e<strong>in</strong>e ähnliche Substanz e<strong>in</strong>e Rolle spielt, wie <strong>der</strong> Sehpurpur beim Dämmerungssehen.<br />

<strong>Die</strong>ser Nachweis ist Dr. v. Studnitz vollkommen geglückt. Es liegt hier e<strong>in</strong>e ganz<br />

große Entdeckung vor, die Dr. v. Studnitz schon jetzt, trotz se<strong>in</strong>er großen Jugend, <strong>in</strong> die Reihe<br />

<strong>der</strong> bedeutenden Naturforscher unserer Zeit stellt. Bei e<strong>in</strong>er Fortsetzung dieser Studien ist<br />

ihm <strong>der</strong> Nachweis gelungen, daß diese Zapfensubstanz ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitlicher Stoff ist, son<strong>der</strong>n<br />

sich aus 3 Farbsubstanzen zusammensetzt. Mit dieser 2. großen Entdeckung ist v. Studnitz <strong>der</strong><br />

experimentelle Beweis <strong>der</strong> berühmten Young-Helmholtzschen Dreikomponentenlehre des<br />

Farbensehens gelungen.“ [2]<br />

Gotthilft von Studnitz, Ord<strong>in</strong>arius für <strong>Zoologie</strong> von 1942 bis 1945<br />

Der erwähnte experimentelle Beweis <strong>der</strong> Helmholtzsche Dreikomponententheorie des Sehens<br />

durch v. Studnitz wurde von Fachleuten <strong>in</strong> Frage gestellt. Nach Hansjochen Autrum (*1907)<br />

waren die Untersuchungen methodisch unzulänglich, die Aussagen mit großen Unsicherheiten<br />

behaftet und nicht geeignet wesentliche Än<strong>der</strong>ungen an <strong>der</strong> Theorie vorzunehmen [6]. Von<br />

Studnitz´s Untersuchungen stießen jedoch bei <strong>der</strong> Industrie auf Interesse. Dementsprechend<br />

arbeitete er an e<strong>in</strong>em Forschungsprojekt <strong>der</strong> IG Farben, Abteilung Filmfabrik Wolfen zur<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Farbfotografie mit und erhielt auch Gel<strong>der</strong> im Rahmen <strong>der</strong> militärischen<br />

Auftragforschung vom Oberkommando <strong>der</strong> Kriegsmar<strong>in</strong>e. Für se<strong>in</strong>e Untersuchungen zur<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Dunkelanpassung und zur Reduzierung von Blendwirkungen bei Soldaten<br />

kooperierte er mit dem hallischen Zuchthaus „Rote Ochse“, das von 1942 bis 1945 als H<strong>in</strong>richtungsstätte<br />

<strong>der</strong> NS-Vollstreckungsbehörden diente. Auftrag und Ziel dieser Forschung<br />

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