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P.b.b. Nr. 10Z038359M, Verlagspostamt 9063<br />

ÄK-Vorschlag könnte Ärzten Probleme bringen<br />

Negiert Ärzte- mehr ab<br />

Seite 2<br />

kammer Gesetz?<br />

ArztZeit<br />

unabhängige Ärztezeitung<br />

www.arztzeit.at, Tel 0422329195, Ausgabe 4-<strong>2010</strong>, Oktober <strong>2010</strong><br />

Seit 19.8.<strong>2010</strong> gibt es<br />

eine neue Ärztegesetzbzw.Zahnärztegesetznovelle.<br />

Eine wesentliche<br />

Änderung ist die verpflichtendeBerufshaftpflichtversicherung,<br />

die<br />

z.B. Ärzte, die eine neue<br />

Jahres-Reiseversicherung<br />

ärzteservice bietet ab sofort eine exklusive Jahres-Reiseversicherung an!<br />

Für alle Dienst-/Geschäftsreisen und Privatreisen im In- und Ausland!<br />

Optional auch für die gesamte Familie!<br />

Mehr auf den Seiten 19 bis 21<br />

Praxis eröffnen, von Anbeginn<br />

abschließen müssen.<br />

Das sieht allerdings<br />

die Ärztekammer Wien<br />

anders und geht davon<br />

aus, dass die aktuelle Novelle<br />

erst 2011 in Kraft<br />

tritt.<br />

Auch Dr. Peter Cajka warnt davor Gesetze<br />

falsch zu interpretieren: „Das kann<br />

zum Nachteil von Praxisgründern sein!“<br />

Ärzte-Sonderpreis<br />

jetzt nur 1.290 €<br />

0810 900460


2<br />

Editorial<br />

Dr. X, Arzt und<br />

Manager…<br />

Es lebe das Diktat der Ökonomie:<br />

Ärzte sind Unternehmer,<br />

die nur nach ökonomischen Gesichtspunkten<br />

behandeln und<br />

verschreiben sollten, in den Spitälern<br />

haben Manager das<br />

Sagen, Einsparungen, Rationalisierungen<br />

sollen das Gesundheitssystem<br />

retten. Das Resultat:<br />

Arbeitsdruck, Verwaltungsstress,<br />

Burn-out. Menschlichkeit, Empathie,<br />

Zuwendung, sich Zeit<br />

nehmen, all das rechnet sich<br />

nicht – oder doch?<br />

Lassen wir den Patienten einmal<br />

– wie ohnehin üblich – beiseite,<br />

und blicken wir nur auf die Zufriedenheit<br />

der angestellten<br />

Ärzte: Diese werden laut IFES-<br />

Umfrage immer unzufriedener.<br />

Ärzte, die studiert haben, weil<br />

ihnen das Wohl der Menschen<br />

am Herzen liegt, fühlen sich in<br />

einem kalten Industriebetrieb<br />

nicht unbedingt pudelwohl.<br />

Zwischen Ökonomen und Ärzten<br />

funktioniert die Kommunikation<br />

und auch sonst einiges<br />

nicht.<br />

Studien aus der ganzen Welt<br />

belegen, dass Ärztinnen und<br />

Ärzte auch die besseren Spitalsmanager<br />

sind. Lässt man sie in<br />

diese Positionen, kann das zu<br />

einer zunehmenden Zufriedenheit<br />

und Leistungssteigerung im<br />

Krankenhaus beitragen. Und<br />

nicht zuletzt rückt damit auch<br />

der Patient wieder in den berühmten<br />

Mittelpunkt.<br />

Dr. Robert Harsieber<br />

Chefredakteur<br />

Mit der Veröffentlichung<br />

der 14. Ärztegesetznovelle<br />

am 18.8.<strong>2010</strong><br />

trat dieses Gesetz einen<br />

Tag später auch in Kraft.<br />

Die Ärztekammer Wien<br />

wie auch die Österreichische<br />

Ärztekammer setzen<br />

sich – wie Gerhard<br />

Ulmer meint – darüber<br />

einfach hinweg.<br />

Ärztekammer irrt<br />

bei Datum der<br />

Inkrafttretung<br />

Auf den Homepages der<br />

ÄK-Wien und der Österreichischen<br />

ÄK wird verlautbart,<br />

dass die Ärzte keinen<br />

Handlungsbedarf haben<br />

Politik<br />

Ärzte bei Berufs h<br />

durch ÄK falsch<br />

Experten orten problematische Vorgangsweise der Ä<br />

und dass es ab August 2011<br />

eine Verpflichtung zur Haftpflichtversicherung<br />

geben<br />

wird. „Diese Änderung tritt<br />

jedoch erst mit Sommer<br />

2011 in Kraft“, schreibt die<br />

Ärztekammer. Außerdem<br />

sollen laut Ulmer, Ärzte, die<br />

eine Praxis eröffnen wollen,<br />

auf deren telefonische Anfrage<br />

informiert worden<br />

sein, dass derzeit kein<br />

Handlungsbedarf besteht.<br />

„Hier irrt die Kammer,<br />

weil Ärzte, die neu beginnen,<br />

müssen sofort eine entsprechende<br />

Versicherung<br />

vorweisen“, legt sich der<br />

Rechtsexperte Dr. �omas<br />

Höhne fest.<br />

Ministerium legt klar<br />

Auch für den Leiter der<br />

Abt. Rechtsangelegenheiten<br />

Ärzte, Psychologie und<br />

Pschotherapie im Gesundheitsministerium,<br />

Hon.Prof.<br />

Dr. Michael Kierein, gibt es<br />

hier kein Deuteln: Das Gesetz<br />

ist klar und deutlich<br />

und das heißt, dass die niedergelassenen<br />

Ärzte und<br />

Privatkliniken zwölf Monate<br />

Zeit haben, eine dem Gesetz<br />

entsprechende Berufshaftpflichtversicherungvorzulegen.<br />

Für Ärzte, die neu<br />

starten, gilt das Gesetz sofort.<br />

„Die Ärztekammer will<br />

wohl ihr eigenes Gesetz machen“,<br />

vermutet ein kriti-<br />

Gerhard Ulmer hat mit ärzteservice eine gesetzeskonforme Haftpflichtversicherung im Angebot und hält die Mitteilungen<br />

der Kammer für irreführend und bedenklich. Foto: ArztZeit


scher Arzt, der dahinter die<br />

Absicht der Ärztekammer<br />

sieht, sich über die Berufshaftpflichtversicherung<br />

noch<br />

mehr Einfluss zu sichern. Er<br />

gibt auch zu Bedenken, dass<br />

Ärzte von den Informationen<br />

ihrer Kammern abhängig<br />

sind und diese richtig<br />

sein sollten.<br />

Bedingungen<br />

sind definiert<br />

Die Ärztekammer will<br />

mit dem Versicherungsverband<br />

Bedingungen aushandeln.<br />

Der Versicherungsverband<br />

meint dazu: „Wir<br />

schließen es aus, über Tarife<br />

und Prämien zu verhandeln.<br />

Die Übergangsbestimmungen<br />

Im § 230 (4) werden die<br />

Übergangsbestimmungen<br />

geregelt: „Ärzte und Gruppenpraxen,<br />

die zum Zeitpunkt<br />

des In-Kraft-Tretens des<br />

Bundesgesetzes BGBl. I Nr.<br />

61/<strong>2010</strong> in die Ärzteliste<br />

eingetragen sind, haben<br />

den Nachweis der Berufshaftpflichtversicherung<br />

für<br />

die freiberufliche ärztliche<br />

Tätigkeit gemäß § 52d längstens<br />

binnen einem Jahr ab<br />

dem Zeitpunkt des In-Kraft-<br />

Tretens des Bundesgesetzes<br />

BGBl. I Nr. 61/<strong>2010</strong> zu erbringen.<br />

§ 52d Abs. 4 dritter<br />

und vierter Satz gilt<br />

sinngemäß.“<br />

von Robert Harsieber<br />

Das wäre schon alleine aus<br />

kartellrechlichen Gründen<br />

gar nicht möglich“, teilt Mag.<br />

Robert Placr vom Versicherungsverband<br />

mit. Die Ärztekammer<br />

wurde dahingehend<br />

seiner Auskunft<br />

nach bereits informiert. Aus<br />

der Sicht des Experten hat<br />

das Gesetz die Rahmenbedingungen<br />

schon vorgegeben.<br />

„Wir sind aber natürlich<br />

für alle Gespräche offen - gerade<br />

bei den Versicherungsbestätigungen<br />

könnten Unklarheiten<br />

auftreten.“<br />

Gesetz ist deutlich<br />

Für den Marktführer bei<br />

Ärzte-Haftpflichtversicherungen<br />

gibt es nichts zu verhandeln:<br />

„Das Gesetz ist<br />

deutlich genug und bietet<br />

keinen Interpretationsspielraum.<br />

Man kann über Zusatzleistungen<br />

bzw. über<br />

Gruppeneinteilungen reden,<br />

diese werden sich aber die<br />

Versicherer nicht standardisieren<br />

lassen, denn hier können<br />

sie sich noch untereinander<br />

unterscheiden“, stellt<br />

Gerhard Ulmer, Geschäftsführer<br />

der ärzteservice<br />

Dienstleistung GmbH fest,<br />

die eine gesetzeskonforme<br />

Haftpflichtversicherung bereits<br />

anbietet. „Unser Angebot<br />

ist inhaltlich dem Gesetz<br />

angepasst und preislich unverändert.<br />

Deshalb sind die<br />

Intentionen der Kammer<br />

nicht nachvollziehbar.“<br />

Politik<br />

haftpflicht<br />

informiert?<br />

Ärztekammer<br />

Die Verunsicherung<br />

mit der Versicherung<br />

Im Sommer, genauer am 19.8.<strong>2010</strong>,<br />

ist die 14. Ärztegesetznovelle<br />

(ÄGN) in Kraft getreten. Diese Novelle<br />

brachte zahlreiche Änderungen<br />

im Ärzte- und Zahnärztegesetz<br />

mit sich. Von besonderer Bedeutung<br />

ist die Bestimmung, wonach<br />

bei freiberuflich tätigen<br />

Ärzten erstmals der verpflichtende<br />

Abschluss einer Berufshaftpflichtversicherung<br />

vorgesehen ist<br />

(§ 52 d ÄrzteG 1998).<br />

Diese Norm regelt nicht nur die<br />

Frage, wer eine solche Haftpflichtversicherung<br />

abzuschließen hat,<br />

sondern enthält unter anderem<br />

Bestimmungen über die Mindestversicherungssumme,<br />

die Versicherung<br />

bei GmbH-Gruppenpraxen<br />

oder die der Nachhaftung<br />

des Versicherers, regelt also, welche<br />

Anforderungen die ärztliche<br />

Berufshaftpflichtversicherung erfüllen<br />

muss.<br />

Selbstverständlich ist die ÄGN<br />

auch der Österreichischen Ärztekammer<br />

(Ärztekammer) nicht entgangen<br />

und sie informierte daher<br />

ihre Mitglieder – und die Öffentlichkeit<br />

– über diese Novelle. Das<br />

geschah allerdings in einer Art<br />

und Weise, die zumindest irreführend<br />

ist.<br />

So ist in dem Beitrag „Ärzte-Gesetz-Novelle“,<br />

der auf der Website<br />

der Ärztekammer abzurufen ist<br />

(dieser Beitrag ist auch in der<br />

Österreichischen Ärztezeitung<br />

15/16 vom 15.8.<strong>2010</strong> veröffentlicht<br />

worden), zu lesen, dass „die<br />

Neuregelungen über die Haftungssummen<br />

erst im Sommer<br />

2011 in Kraft treten“. Das stimmt<br />

aber nicht, denn diese Neuregelungen<br />

sind, wie schon eingangs<br />

erwähnt, bereits mit 19.8.<strong>2010</strong> in<br />

Kraft getreten.<br />

Die Ärztekammer spielt mit dieser<br />

Behauptung auf § 230 Abs. 4<br />

ÄrzteG 1998 an, eine Übergangsbestimmung<br />

zur ÄGN. Darin ist<br />

geregelt, das Ärzte und Gruppenpraxen,<br />

die zum Zeitpunkt des Inkrafttretens<br />

der ÄGN in die<br />

Ärzteliste eingetragen sind, den<br />

Nachweis der Berufshaftpflichtversicherung<br />

für die berufliche Tätigkeit<br />

längstens binnen einem<br />

Jahr ab dem Zeitpunkt des Inkrafttretens<br />

der ÄGN zu erbrin-<br />

3<br />

gen haben. Mit anderen Worten:<br />

Alle Ärzte und Gruppenpraxen,<br />

die am 19.8.<strong>2010</strong> schon in die Ärzteliste<br />

eingetragen waren, haben<br />

für den Nachweis der Berufshaftpflichtversicherung<br />

ein Jahr Zeit.<br />

Die Ärztekammer ist offenbar der<br />

Meinung, diese Klausel würde mit<br />

sich bringen, dass damit der Abschluss<br />

von Ärztehaftpflichtversicherungen<br />

ein Jahr aufgeschoben<br />

wäre. Ob die Gerichte dieser<br />

Rechtsansicht folgen würden, ist<br />

allerdings zweifelhaft. Denn diese<br />

Bestimmung schiebt, ihrem Wortlaut<br />

nach, nur den Nachweis der<br />

Berufshaftpflichtversicherung,<br />

nicht aber deren Abschluss um ein<br />

Jahr auf – und das nicht für alle<br />

Ärzte, sondern nur für Ärzte und<br />

Gruppenpraxen, die zum<br />

19.8.<strong>2010</strong> in der Ärzteliste eingetragen<br />

gewesen sind.<br />

Klar ist allerdings, dass Ärzte bzw.<br />

Gruppenpraxen, die zum 19.8.<strong>2010</strong><br />

noch nicht in der Ärzteliste eingetragen<br />

waren, den Abschluss<br />

einer der ÄGN entsprechenden<br />

Berufshaftpflichtversicherung<br />

nachweisen müssen, bevor sie ihre<br />

Tätigkeit aufnehmen – und zwar<br />

ohne Übergangsbestimmung.<br />

Die Behauptung der Ärztekammer,<br />

die Neuregelungen der Haftungssummen<br />

würden erst im<br />

Sommer 2011 in Kraft treten,<br />

mündet schlussendlich in der<br />

Empfehlung, selbst neue Haftpflichtversicherungen<br />

nach den<br />

bisherigen (alten!) Konditionen<br />

und Gegebenheiten abzuschließen.<br />

Diese Empfehlung widerspricht<br />

dem ÄrzteG, schließlich<br />

müssen neue Ärzte bzw. Gruppenpraxen<br />

(also solche, die sich<br />

seit dem 19.8.<strong>2010</strong> in die Ärzteliste<br />

eintragen lassen) jedenfalls<br />

eine den Erfordernissen der ÄGN<br />

entsprechende Berufshaftpflichtversicherung<br />

abschließen.<br />

Im Interesse ihrer Mitglieder, aber<br />

auch im Interesse der Bevölkerung,<br />

täte die Ärztekammer gut<br />

daran, in Informationsschreiben<br />

auch auf solche Feinheiten hinzuweisen.<br />

Denn solchen Empfehlungen<br />

der Ärztekammer zu folgen,<br />

könnte für einen Arzt kostspielig<br />

werden.<br />

Dr. Thomas Höhne


4<br />

Schon um die Zeit Christi<br />

Geburt hat der römische<br />

Dichter Phaedrus in einer<br />

Fabel eine stolze Krähe beschrieben,<br />

die sich mit den<br />

ausgefallenen Federn eines<br />

Pfaus schmückte. Die Welt<br />

ist voll mit Geschichten von<br />

Menschen, die sich mit Leistungen<br />

anderer schmücken.<br />

Auch im Gesundheitsbereich<br />

gibt es Beispiele - vielen<br />

wird noch Dr. Hwang<br />

Woo-suk in Erinnerung sein,<br />

der sich mit falschen Forschungsergebnissen<br />

Ruhm<br />

erschleichen wollte.<br />

Erst vor kurzem hat der<br />

Generalsekretär der Pharmig,<br />

Dr. Jan Oliver Huber,<br />

dem Chef des Sozialversicherungshauptverbandsvorgeworfen,<br />

er schmücke sich<br />

mit falschen Federn, weil<br />

Schelling seiner Meinung<br />

nach falsche Gründe für die<br />

Senkung von Medikamentenkosten<br />

medial verbreitete.<br />

Nun muss sich auch der<br />

Präsident der Wiener und<br />

der Österreichischen Ärztekammer<br />

derartige Vorwürfe<br />

gefallen lassen. Auf der<br />

Webseite der Wiener Ärztekammer<br />

ist zu lesen, dass<br />

nur durch die Initiative der<br />

Kammer die jüngste Ärztegesetznovelle<br />

im letzten Moment<br />

noch geändert wurde.<br />

Konkret ging es um die<br />

zwingende Berufshaftpflichtversicherung<br />

für niedergelassene<br />

Ärzte, welche im<br />

Begutachtungsverfahren<br />

eine unlimitierte Haftung vorsah<br />

- mit Einverständnis der<br />

Ärztekammer. Erst ein unabhängiger<br />

Verein, der durch<br />

den Gesetzesvorschlag Un-<br />

Federl<br />

Fremde Federn<br />

gemach auf seine vielen Tausend<br />

Versicherungsnehmer<br />

zukommen sah, machte<br />

mobil und verständigte Versicherungsunternehmen,<br />

den<br />

Versicherungsverband, die<br />

Kammern und auch die Politik.<br />

Bei letzterer war es das<br />

Mitglied des Gesundheitsausschusses,<br />

der Zahnarzt<br />

Dr. Andreas Karlsböck, der<br />

den Ball des Vereins Ärzte-<br />

Service aufnahm und auf<br />

die erwartete Kostenexplosion<br />

hinwies. Vorerst noch<br />

ohne Erfolg. Die Aktivitäten<br />

des Vereins, des Versicherungsverbands<br />

und Dr. Karlsböcks<br />

blieben aber nicht ungehört<br />

und schließlich hat<br />

auch die Ärztekammer eingelenkt.<br />

Das Ergebnis ist bekannt:<br />

Es kam durch einen<br />

Änderungsantrag im letzten<br />

Moment bei der entscheidenden<br />

Parlamentssitzung<br />

zu einer Deckelung, und<br />

gravierende Preiserhöhungen<br />

bei den Haftpflichtversicherungen<br />

für Ärzte konnten<br />

im letzten Moment noch abgewendet<br />

werden.<br />

Beobachter staunten in<br />

der Folge nicht schlecht, als<br />

sich die Ärztekammer den<br />

Verdienst der Änderung auf<br />

ihre Fahnen geheftet hat. Ein<br />

typischer Fall von sich mit<br />

fremden Federn schmücken<br />

wollen. Aber wie heißt es in<br />

der Fabel von Phaedrus, als<br />

sich die Krähe mit den Pfauenfedern<br />

geschmückt unter<br />

die Pfauen mischte: „Sie<br />

ward (sic) erkannt; und<br />

schnell fielen die Pfaue mit<br />

scharfen Schnäbeln auf sie,<br />

ihr den betriegrischen (sic)<br />

Putz auszureißen.“<br />

Politik<br />

Aus für Wohn<br />

Der Teufel liegt wieder<br />

einmal im Detail. Die neue<br />

Ärztegesetznovelle hat den<br />

Ärztekammern eine neue<br />

Macht gegeben. Sie entscheiden<br />

mit dem Bestätigungsvermerk<br />

über eine bestehendeBerufshaftpflichtversicherung,<br />

ob ein Arzt<br />

freiberuflich tätig sein darf<br />

oder nicht. Wenn er nicht<br />

mehr als Arzt tätig ist, dann<br />

ist er in der Ärztekammer<br />

auch nicht mehr stimmberechtigt.<br />

Da viele Pensionisten<br />

als Wohnsitzärzte<br />

arbeiten, trifft das in erster<br />

Linie solche. Diese fürchten<br />

nun, dass sie aus den Kammern<br />

gedrängt werden.<br />

„Das ist ein Skandal“<br />

Der pensionierte Arzt Dr.<br />

OMR Dr. Peter Cajka hat<br />

zwar schon lange keine Praxis<br />

mehr, aber er vertritt<br />

manchmal einen befreundeten<br />

Kollegen. Nun würde<br />

ihm also die Tätigkeit ohne<br />

einer Berufshaftpflichtversicherung<br />

untersagt werden,<br />

weil er ja eigentlich keine<br />

mehr braucht. Nicht nur das<br />

– es wird ihm auch das aktive<br />

Wahlrecht bei seiner<br />

Ärztekammer aberkannt,<br />

weil er ja schließlich kein<br />

„Arzt“ im Sinne des Gesetzes<br />

mehr ist. Dazu braucht<br />

er eine Haftpflichtversicherung.<br />

„Das ist ein Skandal.<br />

Ich war 40 Jahre als Arzt<br />

tätig, hab meine Kammerbeiträge<br />

bezahlt und jetzt<br />

laufe ich Gefahr, rausgeworfen<br />

zu werden“, erbost sich<br />

der pensionierte Dermatologe<br />

Dr. Richerd Hochmiller<br />

und fügt noch an, dass er<br />

mit seiner Meinung nicht alleine<br />

steht.<br />

Was sind<br />

Wohnsitzärzte?<br />

Ärzte leisten einen Eid –<br />

aber dieser wird nun hinfällig,<br />

wenn man keine Berufshaftpflichtversicherungabschließt.<br />

Ein Wohnsitzarzt ist ein<br />

Arzt, der ärztliche Tätigkeiten<br />

ausübt, ohne dass er<br />

eine Ordination führt oder<br />

eine Anstellung hat (z.B. nur<br />

Für den Wohnsitzarzt Dr. Günter Höhne sind d<br />

mehr wegzudenken. Foto: ArztZeit<br />

Vertretungstätigkeiten oder<br />

Gutachten, etc.). Die rund<br />

2.000 Wohnsitzärzte leisten<br />

laut Auskunft des Wohnsitzarztes<br />

Dr. Günter Höhne<br />

einen wesentlichen Beitrag<br />

zum Gesundheitssystem.


nsitzärzte?<br />

Gefährliche<br />

Behandlungen<br />

Die Auswirkungen sind<br />

noch fataler, als man denkt.<br />

Ein Wohnsitzarzt, der keine<br />

Haftpflichtversicherung mehr<br />

hat, weil er z.B. keine Patienten<br />

mehr behandelt,<br />

kommt zu einem Unfall, leistet<br />

Erste Hilfe als Arzt – z.B.<br />

nimmt er eine Intubation<br />

vor - und es geht etwas schief.<br />

Dann haftet er als Arzt natürlich<br />

für seinen Fehler.<br />

Oder ein anderes Beispiel:<br />

Ein Arzt betreut seine Verwandten<br />

und noch ein paar<br />

Freunde. Alles kein Problem<br />

als Wohnsitzarzt. Nun aber<br />

wird ihm diese Tätigkeit untersagt,<br />

wenn er nicht bereit<br />

ist, eine Haftpflichtversiche-<br />

rung abzuschließen. Er<br />

macht sich damit sogar<br />

strafbar!<br />

„Die ÄK will uns<br />

loswerden!“<br />

Die Ärztekammern<br />

haben nicht reagiert. Dazu<br />

ein pensionierter Arzt: „Wir<br />

Pensionisten sind ein Störfaktor.<br />

Das ist wohl eine<br />

gute Gelegenheit, uns loszuwerden<br />

– deshalb passt die<br />

neue Regel den Funktionären<br />

ins Konzept.“ Die Lö-<br />

sind die rund 2.000 Wohnsitzärzte Österreichs fixer Bestandteil des System und nicht<br />

sung liegt auf der Hand: Die<br />

Wohnsitzärzte brauchen<br />

nur eine Versicherung abzuschließen<br />

und bleiben somit<br />

praktizierende Ärzte. Die<br />

Prämien sind aber – je nach<br />

Fachrichtung – nicht ganz<br />

Politik 5<br />

von Karl Kropiunik<br />

billig, und da es bei den meisten<br />

Ärzten ja nicht um<br />

Umsätze, sondern viel eher<br />

um Freundschaftsdienste<br />

geht, werden sich viele die<br />

Frage stellen, ob sich das<br />

noch auszahlt. Nun könnten<br />

sich wirklich viele<br />

Wohnsitzärzte als Ärzte<br />

„verabschieden“, so die Vermutung<br />

des Pensionisten.<br />

Verein ÄrzteService<br />

bietet eine Lösung<br />

Der Verein ÄrzteService,<br />

der für viele Tausend Ärzte<br />

eine Rahmenhaftpflichtversicherung<br />

managt, hat<br />

rasch reagiert. „Wir haben<br />

mit unserem Versicherer<br />

schnell eine Lösung ausgearbeitet<br />

und bieten für<br />

Wohnsitzärzte einen Sondertarif<br />

an. Dieser ist sehr<br />

niedrig angesetzt und für<br />

jeden leistbar“, meint Gerhard<br />

Ulmer, Geschäftsführer<br />

der ärzteservice Dienstleistung<br />

GmbH.<br />

Die Jahresprämie ist mit<br />

56,00 Euro in der Tat akzeptabel,<br />

meint auch Dr. Günter<br />

Höhne, der in Niederösterreich<br />

die Ärzte-Pensionisten<br />

vertritt. „Wir arbeiten<br />

und leben nach dem Motto:<br />

einmal Arzt – immer Arzt.<br />

Es ist auch nicht möglich,<br />

als Pensionist seine berufliche<br />

Vergangenheit zu verleugnen.<br />

Natürlich werden<br />

wir immer wieder konsultiert.<br />

Es kann ja nicht sein,<br />

dass ich mich damit strafbar<br />

mache“, schimpft<br />

Höhne und hofft, dass alle<br />

Pensionisten Wohnsitzärzte<br />

werden um ihre Rechte zu<br />

erhalten.<br />

Kommentar<br />

Wohnsitzärzte<br />

und<br />

Pensionisten<br />

Die nunmehrige gesetzliche Regelung,<br />

dass die Eintragung in<br />

der Ärzteliste für nicht angestellte<br />

Ärzte mit einer Haftpflichtversicherungeinhergehen<br />

muss, birgt mehr Zündstoff,<br />

als auf den ersten Blick ersichtlich<br />

ist. Zum einen ist die<br />

Eintragung in der Ärzteliste für<br />

den Ärzteausweis notwendig<br />

und somit auch für die Tätigkeit<br />

als Arzt - einerlei ob in einer Ordination<br />

oder als Pensionist, der<br />

noch ein paar Freunde oder Verwandte<br />

behandeln möchte<br />

oder Privatgutachten erstellt.<br />

Zum anderen ist die Eintragung<br />

in der Liste auch für das aktive<br />

und passive Wahlrecht in der jeweiligen<br />

Ärztekammer erforderlich.<br />

Vor allem für Pensionisten gibt<br />

es weitreichende Konsequenzen.<br />

Wenn sie keine Haftpflichtversicherung<br />

vorweisen können,<br />

verschwinden sie von der Ärzteliste<br />

und auch von der Wählerliste<br />

ihrer Kammer. Sie können<br />

keine Rezepte mehr ausstellen<br />

und sie können in der Kammer<br />

nicht mehr mitbestimmen.<br />

Vielen Kammerfunktionären<br />

mögen die pensionierten Ärzte<br />

ein Dorn im Auge sein, weil sie<br />

z.B. alte Rechte aus den Wohlfahrtsfonds<br />

einfordern. Andererseits<br />

werden viele jetzt aktive<br />

Ärzte bald zu den Pensionisten<br />

gehören und somit durchaus<br />

deren Interessen vertreten.<br />

Für die Ärztekammern ergibt<br />

sich aus der letzten Gesetzesnovelle<br />

ein möglicher Zusatznutzen<br />

- nämlich, dass ihnen viele<br />

kritische Wähler abhanden<br />

kommen werden, wenn pensionierte<br />

Ärzte auf den Abschluss<br />

einer Haftpflichtversicherung<br />

verzichten.<br />

Wenn Pensionisten weiterhin<br />

Ärzte bleiben und in der Kammer<br />

mitreden wollen, dann<br />

müssen sie bis zum 19.8.2011<br />

zum Wohnsitzarzt konvertieren.


6<br />

Wird bei nicht<br />

folgsamen<br />

Ärzten bald<br />

der Kassenvertraggekündigt?<br />

Mit Jahresende werden<br />

laut dem Präsidenten des Sozialversicherungs-Hauptverbands<br />

Schelling alle niedergelassenen<br />

Ärzte Österreichs<br />

an die Medikamentendatenbank<br />

Ökotool angeschlossen<br />

sein. Dem Arzt wird damit<br />

mehr oder weniger das zu<br />

verschreibende Medikament<br />

„dringend empfohlen“. Schelling<br />

ließ über die Tageszeitung<br />

Der Standard verlautbaren,<br />

dass ein Arzt, der mit<br />

hohen Medikamentenkosten<br />

auffällt, vom Hauptverband<br />

geprüft wird und - wenn die<br />

Mehrausgaben nicht entsprechend<br />

argumentiert werden<br />

können (z.B. weil ein Arzt<br />

mehr Krebspatienten hat) -<br />

eine Verwarnung ausgesprochen<br />

wird. „In letzter Konsequenz<br />

soll sogar die Kündigung<br />

eines Kassenvertrags<br />

möglich sein. Mit der Ärztekammer<br />

wird gerade über<br />

die Modalitäten verhandelt.<br />

Bis Jahresende soll ein Kompromiss<br />

stehen“, schreibt<br />

Günther Oswald im Standard.<br />

Ein nicht genannt werden<br />

wollender praktischer Arzt<br />

zeigt sich sowohl über den<br />

Hauptverband wie auch<br />

über die Ärztekammer erbost:<br />

„Wenn das kommt,<br />

sind wir entmündigt - dann<br />

schreibt uns ein Computer<br />

die Medikamente vor und<br />

wenn wir nicht spuren, verlieren<br />

wir unsere Existenzgrundlage.<br />

Alleine, dass die<br />

Ärztekammer über so etwas<br />

verhandeln will, ist nicht akzeptabel.“<br />

Die Ärztekammer Niederösterreich<br />

kommt<br />

nicht zur Ruhe. Im Gegenteil:<br />

Die Konfliktherde<br />

werden breiter und diese<br />

zeigen, dass eine Beruhigung<br />

nicht in Sicht ist. Es<br />

stehen gleich mehrere gerichtlicheAuseinandersetzungen<br />

ins Haus.<br />

Konfliktherd 1<br />

Da ist einmal der Konflikt<br />

mit den niedergelassenen<br />

Ärzten: „Seit der letzten<br />

Kammerwahl werden die<br />

Gräben zwischen dem Präsidenten<br />

und der Kurienführung<br />

der niedergelassenen<br />

Ärzte immer tiefer.<br />

Schon längst ist ein Brückenschlag<br />

unmöglich. Immer<br />

schärfere Töne vergiften die<br />

Atmosphäre. Was bleibt, ist<br />

verbrannte Erde.“ Das sind<br />

die Worte von Dr. Peter<br />

Bundesländer<br />

Verbrannte Erde<br />

in Niederösterreich<br />

Pölzlbauer in der NiederösterreichischenKammerzeitung<br />

Consilium.<br />

Konfliktherd 2<br />

Ein zweiter Konflliktherd<br />

ist der offenbar schärfer<br />

werdende Streit mit den<br />

Pensionisten. „Es haben bereits<br />

über 50 Pensionisten<br />

Klage eingereicht und es<br />

werden noch mehr,“ berichtet<br />

der ehemalige Ärztekammerpräsident<br />

OMR Dr.<br />

Gerhard Weintögl, der das<br />

Pensionsproblem auch auf<br />

die in den nächsten Jahren<br />

in den Ruhestand tretenden<br />

und derzeit noch aktiven<br />

Mediziner zukommen sieht.<br />

Konfliktherd 3<br />

Der jüngste Streitfall ist<br />

die „viermalige“ fristlose Entlassung<br />

des Rechnungsdirektors<br />

Friedrich Lafnitzegger,<br />

dem Präsident Reis-<br />

ner gleich mehrere öffentliche<br />

Vorwürfe macht.<br />

Konfliktherd 4<br />

Mit all dem nicht genug.<br />

Der Kammerrat Dr. Josef<br />

Sattler wurde sogar beschattet,<br />

wie er im aktuellen Consilium<br />

selbst offenbart.<br />

Sattler spart mit der Formulierung<br />

„... dass diese Kammer<br />

nicht mehr Selbstbedienungsladen<br />

für individuelle<br />

Optimierung ist.“ auch<br />

nicht mit Verdächtigungen.<br />

Für unabhängige Beobachter<br />

herrscht in der Ärztekammer<br />

Niederösterreich<br />

Chaos, Streit und Zwietracht.<br />

Dazu ein Ärztekammerfunktionär:<br />

„Wir können im<br />

Sinne der niederösterreichischen<br />

Ärzte nur hoffen, dass<br />

die nächstjährigen Neuwahlen<br />

eine Änderung bringen<br />

werden - damit in der Kammer<br />

wieder Ruhe einkehrt.“


Bundesländer 7<br />

Der Patient - ein teurer Spielball<br />

KH-Ärzte schieben Patienten an die Niedergelassenen zurück<br />

Da staunte der Kärntner<br />

Allgemeinmediziner, der<br />

lieber ungenannt bleiben<br />

möchte, weil er nicht zwischen<br />

zwei Großen zerrieben<br />

werden möchte. Immer<br />

öfter kommen Patienten,<br />

die er ins Krankenhaus<br />

verwiesen hatte, zu ihm zurück<br />

und verlangen eine<br />

Überweisung für einen<br />

Facharzt – vor allem Radiologen.<br />

Nun weiß der Praktische<br />

Arzt, dass die Klinik über<br />

das wohl neueste und teuerste<br />

Equipment verfügt<br />

und dieses offenbar nicht<br />

nutzen will. Seine Vermutung:<br />

„Da will sich der Krankenhauserhalter<br />

Kosten<br />

sparen, indem er die Patien-<br />

ten wieder in den GKK-Einflussbereich<br />

rücküberweist.<br />

Das Problem äußert sich<br />

für den Praktiker in gleich<br />

doppelten Kosten und viel<br />

unnötigen Aufwand: Der<br />

Patient wandert nicht im<br />

Krankenhaus von einer Station<br />

zu anderen, sondern<br />

muss zu seinem Hausarzt<br />

und dann weiter z.B. in ein<br />

MRT-Institut und dann vielleicht<br />

wieder zurück ins<br />

Krankenhaus. Sowohl Allgemeinmediziner<br />

wie auch<br />

Radiologen lassen sich natürlich<br />

ihre Leistungen von<br />

der GKK bezahlen. Im Krankenhaus<br />

freilich fallen keine<br />

Kosten an – außer, dass teu-<br />

Ärztinnen in OÖ unzufrieden<br />

Die Ärztekammer OÖ<br />

präsentierte im letzten<br />

Kammermedium eine Studie<br />

über die Situation der<br />

Ärztinnen in Oberösterreich.<br />

Das Ergebnis ist ernüchternd.<br />

So ist die Mehrheit der<br />

Befragten mit den Aufstiegschancen<br />

unzufrieden.<br />

Die Personalstatistik bestätigt<br />

das auch. Zwar sind 41<br />

Prozent der aktiven Ärzte<br />

weiblich (bei Turnusärzten<br />

sogar 58%), aber von 270<br />

ärztlichen Leitern sind nur<br />

29 Frauen. Dazu die Studi-<br />

enleiterin Dr. Bettina Dreer-<br />

Topakian: „Nicht nur familiäre<br />

Verpflichtungen erschweren<br />

Ärztinnen den beruflichen<br />

Aufstieg, sondern<br />

auch Rollenklischees. Männer<br />

dürfen sich ‚lauter’ präsentieren.Durchsetzungsvermögen<br />

wird ihnen mehr<br />

zugeschrieben und bringt<br />

sogar Respekt, während es<br />

bei Frauen negativ bewertet<br />

wird. Das ist im Arztberuf<br />

nicht anders.“<br />

Die Studie zeigt auch, wie<br />

schwierig es für Ärztinnen<br />

ist, den Arztberuf mit einer<br />

Familie zu vereinbaren.<br />

„Nicht einmal 30 Prozent<br />

der Ärztinnen unter 40 Jahren<br />

haben Kinder.“ Auch mit<br />

den Arbeitszeiten ist „Frau“<br />

unzufrieden: „80 Prozent<br />

der Ärztinnen wünschen<br />

sich flexiblere Arbeitszeitmodelle“.<br />

Bei den Medizinerinnen<br />

ist auch der Trend „weg aus<br />

dem Spital“ zu erkennen:<br />

Nur 36 Prozent sehen ihre<br />

berufliche Zukunft im Krankenhaus.<br />

Der Turnusarztvertreter<br />

der ÄK OÖ, Dr.<br />

Stefan Milz, sieht dies mit<br />

Sorge: „Die Vereinbarkeit<br />

des Arztberufs mit einer Fa-<br />

von Sigrid Grimm<br />

erste Geräte ungenutzt herumstehen,<br />

für die der Steuerzahler<br />

aufkommen<br />

musste.<br />

Für den verwunderten<br />

Allgemeinmediziner wird so<br />

der Patient zum Spielball,<br />

der aus Kostengründen hinund<br />

hergeschoben wird.<br />

„Solange es nicht einen Kostenträger<br />

gibt, wird das System<br />

nur noch findiger<br />

werden.“ Der Praktiker ist<br />

überzeugt, dass seine Fälle<br />

keine Einzelbeispiele sind,<br />

sondern dass hier System<br />

dahintersteckt. Ein Nutznießer<br />

dieses Systems bestätigt<br />

die Vorgangsweise der Klinik.<br />

Der Radiologe sieht<br />

diese Vorgangsweise natürlich<br />

mit Wohlwollen und<br />

kann daran nichts Negatives<br />

entdecken.<br />

von<br />

Irmgard Kopp<br />

Studie sieht Mängel in der Gleichberechtigung der OÖ ÄrztInnen<br />

milie ist eine Voraussetzung<br />

dafür, Ärztinnen in den Spitälern<br />

zu halten.“<br />

Dr. Stefan Milz, Turnusärztevertreter<br />

der ÄK OÖ, Foto, ÄKOÖ


8<br />

Jungärzte<br />

meiden Landarztpraxen<br />

Sterben Österreichs<br />

Landärzte aus? Immer<br />

öfter findet sich kein<br />

Nachfolger für Ärzte, die<br />

in mehr oder weniger entlegenen<br />

Gegenden eine<br />

Praxis führen und in Pension<br />

gehen wollen. Das<br />

Problem kann zu einer<br />

großen Herausforderung<br />

für Bürgermeister und<br />

Ärztekammern werden.<br />

Schon jetzt gibt es laut<br />

heute.at im gesamten Bezirk<br />

Waidhofen an der<br />

�aya nur noch 19 praktische<br />

Ärzte mit Kassenvertrag.<br />

Österreichweit<br />

gibt es viele Gebiete, die<br />

für Jungärzte wenig attraktiv<br />

sind.<br />

In Arbesbach, einer<br />

1753-Seelen-Gemeinde<br />

im Bezirk Zwettel sucht<br />

der dortige Gemeindearzt<br />

Wolfgang Tscherne einen<br />

Nachfolger - bisher ohne<br />

Erfolg. Tscherne ist nur<br />

ein Beispiel von vielen,<br />

und die kommende Pensionierungswelle<br />

wird<br />

noch viele vakante Stellen<br />

bringen.<br />

Für die Ärztekammern<br />

kommt erschwerend hinzu,<br />

dass mit dem Apothekengesetz<br />

aus dem Jahre<br />

2006 Hausapotheken, die<br />

näher als vier Kilometer<br />

an eine öffentliche Apotheke<br />

heranreichen, geschlossen<br />

werden. Nachfolger<br />

solcher Praxen entgeht<br />

also ein wichtiges<br />

Zusatzeinkommen, das<br />

nicht selten über die Wirtschaftlichkeit<br />

einer Landarztpraxis<br />

entscheidet.<br />

Die 36-jährige Gratweinerin<br />

Elisabeth<br />

Spreitzer sieht sich als<br />

Opfer von nicht weniger<br />

als 15 ärztlichen Kunstfehlern.<br />

Das berichtet die<br />

Kleine Zeitung in ihrer<br />

Steiermarkausgabe.<br />

Zu 90 Prozent<br />

körperbehindert<br />

„Ich bin als gesunder<br />

Mensch vor neun Jahren ins<br />

Spital gekommen und heute<br />

zu 90 Prozent körperbehindert“,<br />

wird die Patientin zi-<br />

tiert. Nach insgesamt 29<br />

Krankenhausaufenthalten<br />

und 15 Operationen bezichtigt<br />

sie jetzt die Mediziner,<br />

schwerwiegende Fehler begangen<br />

zu haben.<br />

Klage gegen<br />

die KAGES<br />

Über ihren Anwalt Helmut<br />

Hohl brachte die Patientin<br />

Klage gegen die SteirischeKrankenanstaltengesellschaft<br />

ein. „Wir haben<br />

Ärzte<br />

Patientin klagt von Sigrid Grimm<br />

wegen 15 Ärztefehlern<br />

den dringenden Verdacht,<br />

dass hier bei einer Operation<br />

ein Dominoeffekt ausgelöst<br />

wurde, der weitere<br />

körperliche Defekte nach<br />

sich zog“, berichtet der Anwalt<br />

in der Kleinen Zeitung.<br />

Seit 2001 Kampf<br />

gegen die Ärzteschaft<br />

2001 wurde bei Spreitzer,<br />

ihren Aussagen zufolge,<br />

nach Unterleibsschmerzen<br />

fälsch- licherweise ein Harnwegsinfekt<br />

diagnostiziert.<br />

2008 wurde ihr die Gebär-<br />

Das LKH Bruck an der Mur ist eines der betroffenen Krankenhäuser. Foto: KAGes<br />

mutter - ihrer Meinung<br />

nach viel zu spät - entfernt.<br />

Bei einer der Operationen<br />

soll ein Salbenstreifen vergessen<br />

worden sein.<br />

Schlimmes<br />

Schicksal<br />

„Ich kann nie wieder<br />

selbsständig auf die Toilette,<br />

die Lunge ist das einzige<br />

Organ, dass noch intakt ist,<br />

auch mein dritter Seitenausgang<br />

funktioniert nicht<br />

und ich warte deshalb auf<br />

eine neuerliche, dringende<br />

Operation. Ich bin eine Außenseiterin,<br />

traue mich<br />

nicht mehr in die Öffentlichkeit<br />

und wiege nur noch<br />

33 Kilogramm“, wird die Betroffene<br />

in der „Kleinen“ zitiert.<br />

KAGES<br />

zurückhaltend<br />

Von den Vorwürfen sind<br />

das LKH Graz und die Spitäler<br />

Bruck an der Mur und<br />

Leoben betroffen. Der Pres-<br />

sesprecher der KAGES gibt<br />

sich zurückhaltend und verweist<br />

auf die Geheimhaltungspflicht.<br />

Die Klage richtet sich an<br />

die Institution und nicht an<br />

die behandelnden Ärzte.<br />

Dies ist aufgrund der geltenden<br />

Gesetzeslage möglich.<br />

Der Krankenhausbetreiber<br />

kann sich aber in<br />

der Folge bei den behandelnden<br />

Ärzten schad- und<br />

klaglos halten.


Ein 42jähriger Wiener<br />

Zahnarzt wurde über Jahre<br />

von seiner ehemaligen<br />

gleichaltrigen Steuerberaterin<br />

gestalkt. Die Frau<br />

machte dem Arzt zweieinhalb<br />

Jahre das Leben zur<br />

Hölle. Alleine in den vergangenen<br />

Monaten zählte der<br />

Arzt 400 Anrufe, 40 bis 50 E-<br />

Mails und mehrere nervenauftreibende<br />

Auftritte in<br />

Einer der renommiertestenGerichtsgutachter<br />

Österreichs, der<br />

Psychiater Primarius<br />

Reinhard Haller, sieht<br />

sich mit schweren Vorwürfen<br />

konfrontiert. In<br />

einem ORF.at-Interview<br />

meint Haller: „Meine<br />

Gegner wollen mich zu<br />

Fall bringen.“<br />

Haller steht als Gerichtspsychiater<br />

und Gutachter<br />

immer wieder im Lichte der<br />

Öffentlichkeit - nun allerdings<br />

gibt es schwere Anschuldigungen<br />

gegen Haller.<br />

Die Mitbegründerin und<br />

Obfrau des Gerichtsgutachten-Geschädigtenverbands,<br />

Inge-Maria Staudinger, wirft<br />

Haller in einem Fall, wo sie<br />

selbst betroffen ist, vor, dass<br />

der Psychiater bei einem<br />

Gutachten betreffend des<br />

Geisteszustandes und der<br />

Testierfähigkeit ihres verstorbenen<br />

Großvaters, ein<br />

in Österreich nicht zugelas-<br />

seiner Ordination. Das berichtet<br />

oe24.at.<br />

Bei einem der letzten<br />

Auftritte in der Ordination<br />

mussten acht Polizisten die<br />

schreiende und tobende<br />

Frau bändigen. Der Arzt sah<br />

sich durch solche Ereignisse<br />

in seiner Existenz gefährdet.<br />

Obwohl die Steuerberaterin<br />

schon vor einigen Monaten<br />

zu einer bedingten<br />

senesRückrechnungsverfahren verwendet hätte.<br />

Laut einer OTS-Aussendung<br />

hätte Haller dies selbst<br />

festgestellt. Nun klagt Staudinger<br />

Haller auf 1,3 Millionen<br />

Euro. „Durch dieses<br />

Gutachten habe man sie finanziell<br />

ruiniert und um ihr<br />

rechtmäßiges Erbe gebracht“,<br />

erklärt Staudinger<br />

in der Aussendung.<br />

Es ist nicht das erste Mal,<br />

dass Haller kritisiert wird.<br />

Erst im August wurde gegen<br />

den Gerichtspsychiater eine<br />

Anzeige wegen Betrugs,<br />

Verleumdung und Falschaussage<br />

eingebracht.<br />

Ein Experte äußert sich<br />

in einem weiteren Fall kritisch.<br />

So meint der Psychologe<br />

Klaus Burtscher, dass<br />

Haller im Prozess gegen den<br />

umstrittenen Psychiater<br />

Heinrich Gross ein „nicht<br />

nachvollziehbares Gutachten“<br />

abgegeben haben soll,<br />

was laut ORF.at ebenso zu<br />

Ermittlungen führte.<br />

Ärzte<br />

Wiener Zahnarzt gestalkt -<br />

Steuerberatin vor Gericht von<br />

Irmgard Kopp<br />

Haftstrafe in der gleichen<br />

Sache verurteilt wurde, und<br />

sich von dem Mann fernhalten<br />

sollte, hörte sie mit den<br />

Belästigungen nicht auf.<br />

Richterin Minou Aigner riet<br />

bis zur nächsten Verhandlung<br />

zu einer stationären<br />

psychiatrischen Behandlung.<br />

Im Falle eines Schuldspruchs<br />

droht ein längerer<br />

Gefängnisaufenthalt.<br />

Gutachter Haller wehrt sich<br />

gegen Anschuldigungen<br />

von<br />

Anja Wagner<br />

Univ.Prof. Prim. Dr. Reinhard Haller<br />

Foto: KH Maria Ebene<br />

In einem anderen Fall<br />

gibt es Entwarnung. So<br />

wurde eine von einem Salzburger<br />

Rechtsanwalt eingebrachte<br />

Klage über 1,6<br />

Millionen Euro im August<br />

vom Landesgericht Feldkirch<br />

abgewiesen und laut<br />

APA ist in dieser Sache bereits<br />

ein Verfahren wegen<br />

Prozessbetrugs anhängig.<br />

Haller weist alle Anschuldigungen<br />

von sich. Auch die<br />

Anwaltskammer und das<br />

Landesgericht stehen nach<br />

wie vor hinter dem Psychiater.<br />

Kommentar<br />

Gutachten<br />

absichern!<br />

9<br />

Die Klagswelle gegen Primarius<br />

Dr. Haller ist kein Einzelfall.<br />

Immer mehr Gutachter<br />

werden wegen ihrer Expertisen<br />

geklagt. Zweifellos ist es<br />

jedermanns Recht, Zweifel an<br />

einem Gutachten anzumelden,<br />

aber für Ärzte kann das<br />

existenzbedrohend werden,<br />

nämlich zum Beispiel dann,<br />

wenn die Haftpflichtversicherung<br />

den Vertrag kündigt und<br />

beim Gegner Geld keine<br />

Rolle spielt.<br />

Gutachter, die für Gerichte<br />

arbeiten, müssen eine eigene<br />

Haftpflichtversicherung abschließen,<br />

für Privatgutachten<br />

reicht eine Berufshaftpflichtversicherung<br />

- soferne Gutachten<br />

in den Versicherungsleistungen<br />

enthalten sind (z.B<br />

bei ÄrzteService). Ärzte sind<br />

gut beraten, ihre Haftpflichtversicherung<br />

zu überprüfen,<br />

ob im Schadensfall eine ausreichende<br />

Deckung vorhanden<br />

ist. Es gibt auch Versicherungen,<br />

die bei vermehrten<br />

Klagsfällen die Versicherung<br />

kündigen, und<br />

dann steht man als Gutachter<br />

im Regen. Dem Vernehmen<br />

nach ist das auch Haller passiert,<br />

der sich in der Folge<br />

einen ausländischen Versicherer<br />

suchen musste - mit der<br />

dreifachen Prämie.<br />

Selbst Versicherungsberater<br />

raten dazu, bei heiklen<br />

Gutachten rechtzeitig mit<br />

dem Versicherer Kontakt aufzunehmen,<br />

um sicherzugehen,<br />

dass die Versicherung<br />

im Falle einer Auseinandersetzung<br />

den Arzt wohl auch<br />

unterstützt.


10<br />

Kommentar<br />

Selbstbetrug,<br />

Projektion<br />

und Fehlerbewusstsein<br />

von Robert Harsieber<br />

"In vielen Bereichen nimmt die<br />

Fremdbeschuldigung überhand,<br />

die nur zu narzisstischem Selbstbetrug<br />

führt. Richtige Selbsteinschätzung<br />

ist jedoch wesentlicher<br />

Bestandteil des Lebens<br />

sowie auch von gelungener Psychotherapie",<br />

so der Wiener<br />

Psychiater, Neurologe und Psychotherapeut<br />

Raphael Bonelli.<br />

Von Selbstbetrug ist dort auszugehen,<br />

wo jemand ein idealisiertes,<br />

nicht realistisches Bild von<br />

sich selbst aufbaut und eigene<br />

Fehler nicht erträgt. Selbstbetrug<br />

ist für Bonelli eine Modeerscheinung,<br />

die in der Abschaffung<br />

des Schuldbegriffs deutlich wird.<br />

Niemand ist selbst schuld, sondern<br />

immer nur die anderen.<br />

Dieser Befund lässt sich in vielen<br />

Lebensbereichen anwenden. In<br />

der Politik werden derzeit alle<br />

Probleme auf die Ausländer projiziert,<br />

während man selbst die<br />

„Anständigen“ mimt. In Perfektion<br />

beherrscht das der rechte<br />

Flügel, die anderen versuchen<br />

mitzuhalten.<br />

Auch in der Medizin waren Fehler<br />

bislang tabuisiert. Heute bemüht<br />

man sich um ein adäquates<br />

Fehlermanagement. Das<br />

Bewusstsein, dass Fehler nie<br />

gänzlich vermeidbar sind, verhindert<br />

den Selbstbetrug und eröffnet<br />

die Möglichkeit, Fehler<br />

künftig zu minimieren.<br />

Eine IFES Umfrage im<br />

April <strong>2010</strong> dokumentiert<br />

die Unzufriedenheit der<br />

angestellten Ärztinnen<br />

und Ärzte mit ihren Arbeitsbedingungen.<br />

Trotz angeblicher Anstrengungen,<br />

die Rahmenbedingungen<br />

zu verbessern,<br />

zeigt sich an der Unzufriedenheit<br />

der Befragten, dass<br />

sich nicht wirklich etwas<br />

verbessert hat. Die durchschnittliche<br />

wöchentliche<br />

Arbeitszeit ist mit 56 Stunden<br />

(im Vergleich zu 59 bei<br />

den Befragungen 2003 und<br />

2006) zwar leicht zurückgegangen,<br />

und auch die<br />

durchschnittliche Maximalarbeitszeit<br />

ist mit 71 Stunden<br />

um drei Stunden<br />

geringer als vor sechs Jahren.<br />

Für den Bundeskurienobmann<br />

der Angestellten<br />

Ärzte in der ÖÄK, Harald<br />

Mayer, ist dieser minimale<br />

Rückgang der Arbeitszeit jedoch<br />

das Ergebnis der gesetzlichen<br />

Strafandrohung<br />

und noch weit vom Ziel entfernt.<br />

Belastungsgrenze<br />

erreicht<br />

Mayer sieht die Umfrage<br />

als Beweis dafür, „dass die<br />

Belastungsgrenze der Spitalsärzte<br />

schon längst erreicht<br />

ist. Es ist zu einer<br />

enormen Arbeitsverdichtung<br />

gekommen. In der vorhandenen<br />

Zeit müssen von<br />

den anwesenden Ärzten<br />

immer mehr Patienten behandelt<br />

werden“.<br />

Die Spitalsärzte fühlen<br />

sich durch Verwaltungsauf-<br />

Ärzte<br />

Wunsch und Wirklichkeit<br />

von Robert Harsieber<br />

gaben und Patientendokumentation<br />

(49 Prozent),<br />

durch den Zeitdruck (37<br />

Prozent), durch Nachtdienste<br />

(36 Prozent), Überstunden<br />

und lange Dienste (34<br />

Prozent) belastet, jeder<br />

dritte Befragte (31 Prozent)<br />

durch Patientenaufnahmedruck<br />

beziehungsweise den<br />

Überbelag. Die Nachtdienste<br />

werden zunehmend als<br />

Belastung empfunden: 2003<br />

fühlten sich dadurch 26 Prozent<br />

stark belastet, 2006<br />

waren es 33 Prozent, <strong>2010</strong><br />

sind es bereits 36 Prozent.<br />

Besonders markant ist<br />

der zunehmende Zeitdruck<br />

(plus 7 Prozent gegenüber<br />

2003). Dramatisch auch die<br />

Entwicklung bei der ansteigenden<br />

Zahl der Patientenaufnahmen,<br />

die von 76<br />

Prozent der Befragten (+ 10<br />

Prozent) kritisiert wird. Die<br />

kürzere Verweildauer der<br />

Patienten wird von 70 Prozent<br />

als negative Entwicklung<br />

bewertet. 32 Prozent (+<br />

4 % im Vergleich zu 2003)<br />

registrieren überdies eine<br />

ÄK-Vizepräsident OA Dr. Harald Mayer, Foto: gaspag.at<br />

weitere Einschränkung der<br />

medizinischen Forschung.<br />

Mehr Zuwendung,<br />

weniger Verwaltung<br />

Diese Entwicklung steht<br />

in drastischem Gegensatz<br />

zu dem, was Ärzte als wichtig<br />

empfinden: 84 Prozent<br />

der Befragten geben an,<br />

dass ihnen die Freude an<br />

der Arbeit sehr wichtig ist.<br />

Persönliche Entfaltungsmöglichkeiten<br />

sowie den<br />

sozialen Aspekt, „für andere<br />

Menschen und die Gesellschaft<br />

nützlich zu sein“, bezeichnen<br />

jeweils 49 Prozent<br />

als sehr wichtig.<br />

Um den Ärzten diese positive<br />

Einstellung nicht weiter<br />

durch überbordende<br />

Verwaltung, Dokumentation<br />

und Administration<br />

sowie steigende Patientenfrequenzen<br />

zu vergällen,<br />

wäre es an der Zeit, auch die<br />

Rahmenbedingungen menschlicher<br />

zu gestalten –<br />

durch mehr Zeit für Zuwendung,<br />

Menschlichkeit und<br />

Patientenbetreuung.


Wie der ORF in der Sendung<br />

"�ema" am 20. September<br />

berichtete, ist ein<br />

dreijähriger Bub in der Innsbrucker<br />

Universitätsklinik<br />

nach einer eigentlich harmlosen<br />

Verstopfung gestorben.<br />

Am 24. April dieses<br />

Jahres wurde der kleine<br />

Amel stationär aufgenommen,<br />

nachdem er acht Tage<br />

lang keinen Stuhlgang hatte<br />

und frühere Behandlungsversuche<br />

erfolglos waren.<br />

Stunden später und nach<br />

drei Einläufen ist er nicht<br />

mehr zu retten.<br />

Die Eltern sind fassungslos.<br />

Nach deren Darstellung<br />

klagt ihr Sohn über Schmerzen<br />

und Krämpfe in den<br />

Füßen und Beinen. Sie wollen<br />

die behandelnde Ärztin<br />

sprechen - vergebens. Amel<br />

hat 40,7°C Fieber, die<br />

Krämpfe werden stärker.<br />

Trotzdem kommt kein Arzt.<br />

Erst als die Apparate Alarm<br />

schlagen, kommen die<br />

Ärzte - zu spät. Zwei Tage<br />

nach der Aufnahme werden<br />

die Eltern über den Hirntod<br />

ihres Sohnes informiert.<br />

Wieso wurden die Ängste<br />

der Eltern ignoriert? Warum<br />

kam kein Arzt, zumal<br />

Amel wegen einer Einschränkung<br />

der Nierenfunktion<br />

im Krankenhaus als<br />

Risikopatient bekannt war?<br />

Dr. Alexandra Kofler, ärztliche<br />

Direktorin der Landesklinik<br />

Tirol berichtete in der<br />

ORF-Sendung „�ema“, dass<br />

an diesem Wochenende<br />

sehr viel los war. Außerdem<br />

Ärzte<br />

Tod im Spital<br />

Kind stirbt an Verstopfung von Anja Wagner<br />

Arzt wegen<br />

Kindesmissbrauchverurteilt<br />

Im längsten Verfahren<br />

der portugiesischen Justizgeschichte<br />

wurde der<br />

Arzt Joao Ferreira Diniz<br />

gemeinsam mit weiteren<br />

Prominenten zu langjährigen<br />

Freiheitsstrafen verurteilt.<br />

Die Angeklagten<br />

gingen in Berufung - das<br />

Urteil ist also nicht rechtskräftig.<br />

Ihnen wird zur<br />

Last gelegt, über Jahre<br />

mindestens 32 Jugendliche<br />

sexuell missbraucht<br />

und einen Pädophilen-<br />

Ring betrieben zu haben.<br />

Den Prominenten werden<br />

mehr als 800 Straftaten<br />

angelastet.<br />

„Wunderarzt“<br />

von Justiz<br />

international<br />

gejagt<br />

Ein vermeintlicher Arzt<br />

betrog in Österreich und<br />

Deutschland Patienten.<br />

Er gab sich als Wunderheiler<br />

aus und kassierte<br />

bis zu 30.000 Euro pro Behandlung.<br />

Nach dem gebürtigen<br />

Deutschen wird<br />

gefahndet.<br />

Bei der Polizei in Wien<br />

und Deutschland liegen<br />

33 Anzeigen vor. Die Dunkelziffer<br />

dürfte in beiden<br />

Ländern weit höher sein.<br />

Seine Methoden brachten<br />

Patienten laut heute.at<br />

sogar in Lebensgefahr. So<br />

wurde eine Wienerin gerade<br />

noch gerettet.<br />

hätten "die Symptome, die<br />

geschildert wurden…noch<br />

keinen Anlass gegeben, sofort<br />

einzuschreiten."<br />

Johannes Schwamberger,<br />

Sprecher der Tilak gab an,<br />

dass eine sehr seltene Nebenwirkung<br />

des Einlaufmedikaments<br />

zum Tod des<br />

Kindes geführt haben dürfte.<br />

Das Ergebnis der pathologischen<br />

Untersuchung<br />

stellte ein Hirnödem als Todesursache<br />

fest. Ein von der<br />

TILAK kürzlich vorgelegtes<br />

Gutachten, geht davon aus,<br />

dass der Tod des Kleinkindes<br />

im direkten Zusammenhang<br />

mit der Behandlung<br />

steht.<br />

Gemäß der Tiroler Tageszeitung<br />

hat der Innsbrucker<br />

Staatsanwalt Wilfried Sie-<br />

HIV-positiver<br />

Arzt muss in<br />

Schweden ins<br />

Gefängnis<br />

Der Mediziner wurde<br />

von einem Stockholmer<br />

Gericht verurteilt, weil er<br />

trotz seiner Infektion mit<br />

zwei Männern ungeschützten<br />

Sex hatte. Das berichtete<br />

die Tageszeitung „�e<br />

Local“. Das Gericht hat es<br />

als besonders erschwerend<br />

angesehen, dass der<br />

Angeklagte als Arzt tätig<br />

war und er schon alleine<br />

aufgrund seines Berufs die<br />

Gefährlichkeit seines Handelns<br />

hätte kennen müssen.<br />

Unter diesen Umständen<br />

sei es besonders<br />

ernst, seine Sexualpartner<br />

zu gefährden.<br />

gele bestätigt, dass ein Ermittlungsverfahren<br />

gegen<br />

unbekannte Täter wegen<br />

des Verdachts der fahrlässigen<br />

Tötung unter besonders<br />

gefährlichen Umständen<br />

eingeleitet wurde.<br />

Für die involvierten Ärzte<br />

gilt die Unschuldsvermutung.<br />

Der kleine Amel starb in der Uni-Klinik<br />

Innsbruck. (Foto: ORF - Thema-Red.)<br />

Krebs nicht<br />

erkannt -<br />

Ärztin muss<br />

zahlen<br />

11<br />

Einer Ärztin aus Göttingen<br />

kommt ein Kunstfehler<br />

teuer. Sie hat einen<br />

letztendlich tödlichen<br />

Darmkrebs zu spät erkannt<br />

und wurde deshalb<br />

vom Landgericht zur Zahlung<br />

von 70.000 € Schmerzensgeld<br />

und 650 € monatlichen<br />

Unterhalt für den<br />

Witwer veruteilt, weil man<br />

davon ausging, dass bei<br />

rechtzeitiger Diagnose die<br />

35jährige Patientin hätte<br />

gerettet werden können.<br />

Alleine der Unterhalt wird<br />

schlussendlich mehrere<br />

hunderttausend Euro ausmachen.


12<br />

Kommentar<br />

Dramatischer<br />

Anstieg der<br />

Krankenhauskosten<br />

in den<br />

Bundesländern!<br />

von Karl Kropiunik<br />

Schon Sisyphos quälte sich immerwährend<br />

mit dem Stein den<br />

Berg hinauf, um ihn jeweils<br />

knapp vor dem Ziel zu verlieren.<br />

Auch die österreichische Gesundheitspolitik<br />

sieht sich mit einer Sisyphos-Arbeit<br />

konfrontiert,<br />

werden doch einsparende Maßnahmen<br />

immer wieder durch anderenorts<br />

auftauchende<br />

Kostensteigerungen aufgehoben.<br />

Da freut sich der Chef des<br />

Hauptverbandes, dass er heuer<br />

rund 270 Millionen an Medikamentenkosten<br />

einsparen kann<br />

aber gleichzeitig stiegen die Spitalskosten<br />

in den letzten drei Jahren<br />

um 1,6 Milliarden Euro.<br />

Hier kommen wieder einmal die<br />

Schwachstellen des föderalistischen<br />

Systems zu Tage. Die Spitalskosten<br />

werden von den<br />

Ländern verursacht und der Bund<br />

muss dafür - z.B. über den Finanzausgleich<br />

- die Mittel zur<br />

Verfügung stellen. Gleiches wollen<br />

die Länder nun auch bei der<br />

Bildung durchsetzen, indem die<br />

Lehrer in ihren Einflussbereich<br />

kommen sollten und der Bund<br />

dafür die Kosten zu tragen hätte.<br />

Der Gesundheitsökonom Ernest<br />

Pichelbauer sieht die Kostenexplosion<br />

bei den Krankenhäusern<br />

auch in der „Großmannssucht<br />

der Landesfürsten“, wie er im<br />

DerStandard kritisiert. „Mit Spitälern<br />

sei eben, etwa bei Personalbesetzungen,<br />

viel Macht<br />

verbunden, während der Bund<br />

die unangenehme Aufgabe des<br />

Steuereintreibens übernehme“,<br />

ist dort zu lesen.<br />

Pichelbauer hat auch eine Lösung<br />

- so fordert er die Entmachtung<br />

der Länder, alle Kompetenzen<br />

für den Bund und die Schließung<br />

von „überflüssigen“ Spitälern.<br />

Medizinische Leistungen<br />

zur Empfängnisverhütung,<br />

die nicht therapeutisch indiziert<br />

sind, könnten bald<br />

ust-pflichtig werden. In<br />

Deutschland ist dies schon<br />

der Fall.<br />

Zu den umsatzsteuerpflichtigen<br />

Leistungen zählen<br />

nach EU-Richtlinien z.B.<br />

Seminarveranstaltungen,<br />

Lehr-, schriftstellerische und<br />

Konsulententätigkeiten, sowie<br />

Gutachtertätigkeiten.<br />

Schönheitsoperationen und<br />

Kosmetikbehandlungen, die<br />

nur aus ästhetischen Gründen<br />

durchgeführt werden,<br />

sind ebenso ust-pflichtig.<br />

Bei unserem Nachbarn<br />

Es naht das Jahresende<br />

und Ärzte suchen aktiv<br />

nach Veranlagungsmöglichkeiten<br />

bzw. werden sie von<br />

verschiedensten Institutionen,<br />

Beratern wie auch Vertriebsorganisationen„belagert“.<br />

Nach den lehrreichen<br />

Monaten der Finanzkrise<br />

sieht der Vermögenverwalter<br />

Aldo Zuzzi keinen aktuellen<br />

Anlass in die Ferne zu<br />

schweifen. „Natürlich gibt es<br />

weltweit attraktive Investments<br />

- z.B. Fonds aller Art.<br />

Nach wie vor sind sich Experten<br />

aber über die nächsten<br />

Monate uneins.<br />

Deshalb zahlt es sich aus,<br />

die Nähe seines investierten<br />

Geldes zu suchen.“ Zuzzi<br />

Wirtschaft<br />

Ärztliche Leistungen zur<br />

Empfängnisverhütung<br />

schon bald ust-pflichtig?<br />

sind nun auch medizinische<br />

Eingriffe zur Empfängnisverhütung<br />

als umsatzsteuerpflichtige<br />

Leistungen<br />

definiert – sofern sie nicht<br />

therapeutisch notwendig<br />

sind. Dazu gehört z.B. auch<br />

das Einsetzen einer Spirale.<br />

Was medizinisch notwendig<br />

ist oder nicht, ist wohl<br />

nicht immer klar und lässt<br />

Phantasie aufkommen.<br />

Phantasie könnte auch<br />

der österreichische Finanzminister<br />

entwickeln, wenn<br />

er auf der Suche nach neuen<br />

Steuereinnahmen auf das<br />

deutsche Modell stößt. Die<br />

Diskussion um die Mehrwertsteuerpflicht<br />

bei Medi-<br />

Das Gute liegt so nah<br />

verweist auf medizinische<br />

Projekte, die vom Arzt mitgestaltet<br />

werden können.<br />

„Ein aktuelles Stevia-Projekt<br />

verspricht viel und wird von<br />

Österreich aus gesteuert.<br />

Natürlich ist Grund und<br />

Boden - vor allem in Wien -<br />

eine nach wie vor interessante<br />

Alternative, die vielleicht<br />

keine zweistelligen<br />

Renditen verspricht, aber<br />

mit dem Sicherheitsargument<br />

punktet“, verweist der<br />

Experte auf zwei gegensätzliche<br />

Alternativen.<br />

Für Peter Maierhofer,<br />

Vorstand der WM-AG, die<br />

sich auf internationale<br />

Fonds spezialisiert hat, bieten<br />

derzeit gerade Private<br />

Equity Fonds besondere<br />

von<br />

Christoph Spöck<br />

kamenten ist ohnehin noch<br />

recht jung. 2009 kam es zu<br />

einer Reduktion der Mehrwertsteuer<br />

für Arzneimittel,<br />

die unter das Arzneimittelgesetz<br />

fallen, von 20 auf 10<br />

Prozent. Nutznießer dieser<br />

Maßnahme waren in erster<br />

Linie die Krankenkassen,<br />

die den Großteil der Medikamente<br />

bezahlen.<br />

Würden zum Beispiel<br />

medizinische Leistungen<br />

zur Empfängnisverhütung<br />

ust-pflichtig werden, dann<br />

erhöht das dort, wo es sich<br />

um eine Privatleistung handelt,<br />

die Kosten für die Patientinnen,<br />

die ohnehin die<br />

finanzielle Last tragen.<br />

von<br />

Karl Kropiunik<br />

Chancen. Er verweist dabei<br />

auf eine Studie des Analysehauses<br />

Preqin, das 5.000 solche<br />

Fonds untersucht hat<br />

und für Private-Equity-Engagements<br />

große Erfolgschancen<br />

prognostiziert. Die<br />

Gründe liegen in den vergangenenBewertungsrückgängen.<br />

Aldo G.F. Zuzzi setzt mit seiner<br />

OK-Invest derzeit auf österreichische<br />

Lösungen (Tel. 0664 3800895)


Inflation für Experten<br />

sehr realistisch<br />

Es geht die Inflationsangst<br />

um. Immer mehr<br />

Experten erwarten Preissteigerungen.<br />

In Deutschland<br />

rechnen schon<br />

70 Prozent der Bevölkerung<br />

mit steigenden Inflationsraten<br />

- und das<br />

ist nicht unbegründet.<br />

Schon in der letzten Ausgabe<br />

von ArztZeit wurde<br />

am Beispiel der griechischen<br />

Staatsanleihen auf<br />

eine mögliche Inflationsgefahr<br />

hingewiesen. Nun gibt<br />

es weitere Hinweise.<br />

Die Apobank erwartet<br />

<strong>2010</strong> für Deutschland einen<br />

leichten Anstieg der Inflation<br />

auf rund ein Prozent. In<br />

Österreich - mit seiner Ab-<br />

hängigkeit vom deutschen<br />

Markt - ist die Situation<br />

ähnlich. Laut der Wirtschaftsplattform<br />

„Arzt<br />

&Wirtschaft“ prognostiziert<br />

die Apobank eine steigende<br />

Inflation. Begründet wird<br />

dies mit Preissteigerungen<br />

in China und anderen<br />

Schwellenländern. Das<br />

führt zu einer „importierten<br />

Inflation“.<br />

Für 2011 stehen in ganz<br />

Europa Steuererhöhungen<br />

ins Haus. Auch die österreichische<br />

Regierung wird auf<br />

dieses Instrument zurückgreifen<br />

müssen - Spekulationen<br />

in diese Richtung<br />

gibt es bereits zur Genüge.<br />

Auch hier liegen Inflationspotentiale.<br />

Wirtschaft<br />

In China ist Arbeit immer noch sehr billig - die Preise steigen aber.<br />

von Karl Kropiunik<br />

„Die wirklich große Gefahr<br />

liegt aber in der enormen<br />

Liquidität durch die<br />

niedrigen Zinsen und die<br />

Anleihenkäufe der großen<br />

Zentralbanken“, so die Experten<br />

der Apobank. Gerade<br />

die in Österreich und<br />

Deutschland in Fahrt kommende<br />

Konjunktur kann zu<br />

Preissteigerungen führen,<br />

weil das derzeit brach liegende<br />

Geld nachfragewirksam<br />

zu Preiserhöhungen<br />

führt. Dies wiederum bewirke<br />

Preiserhöhungen und<br />

Zinssenkungen der Notenbanken.<br />

„Reagieren die Notenbanken<br />

zu vorsichtig,<br />

kann sich die Inflation<br />

immer weiter beschleunigen“,<br />

warnt die Apobank.<br />

Wirtschaftskommentar<br />

13<br />

Katastrophe<br />

Yen-Kredit<br />

Über 250.000 ÖsterreicherInnen<br />

haben noch vor der Finanzkrise<br />

einen Yen-Kredit aufgenommen.<br />

Darunter tausende Ärzte, die als<br />

Kreditnehmer – vor allem für<br />

Fremdwährungsfinanzierungen<br />

– bevorzugt angesprochen wurden.<br />

Zwischenzeitlich ist den Banken<br />

die Vergabe von Fremdwährungskrediten<br />

gesetzlich verboten<br />

worden, dennoch kommt<br />

für viele Kreditnehmer nun das<br />

große Leiden.<br />

Yen-Kredite sind zwischenzeitlich<br />

bis zu 40 Prozent gestiegen. Das<br />

heißt, der zurückzuzahlende Betrag<br />

ist um diesen Betrag gestiegen.<br />

Aus einem aushaftenden<br />

Betrag von 100.000 Euro sind<br />

plötzlich 140.000 Euro geworden.<br />

Fremdwährungsfinanzierungen<br />

wurden meist mit einem Tilgungsträger<br />

unterlegt, und es<br />

wurden nur die Zinsen bezahlt.<br />

D.h. es wurde mit der Kreditaufnahme<br />

gleichzeitig eine fondsgebundene<br />

Lebensversicherung<br />

abgeschlossen oder eine Anleihe<br />

gekauft, deren Zinserlöse für die<br />

Kreditzinsen reichen sollten, und<br />

der Tilgungserlös sollte am Laufzeitende<br />

den aushaftenden Kredit<br />

abdecken.<br />

Der Anstieg des Yen-Kurses gegenüber<br />

dem Euro bringt es nun<br />

mit sich, dass erstens die Zinszahlungen<br />

anstiegen und sich der<br />

aushaftende Kreditbetrag um bis<br />

zu 40 Prozent erhöht hat. Gleichzeitig<br />

hat sich bei der Lebensversicherung<br />

oder der Anleihe nicht<br />

die gewünschte Wertentwicklung<br />

eingestellt. Guter Rat ist<br />

teuer – im wahrsten Sinne des<br />

Wortes. Ein Umstieg auf den<br />

Euro kann viel Geld kosten, natürlich<br />

gibt es auch noch die<br />

Hoffnung auf einen Kurssturz<br />

des Yen - und dafür stehen die<br />

Chancen gar nicht so schlecht.<br />

Der Euro zog in letzter Zeit gegenüber<br />

dem Yen wieder an.<br />

Ein Gespräch mit seinem Berater<br />

macht Sinn. Ein betroffener Arzt<br />

rät aber zu einem unabhängigen<br />

Berater, weil in seinem Fall die<br />

Bank lediglich ihren ursprünglichen<br />

Ratschlag verteidigte.


14 Wirtschaft<br />

Der Fall Amis/UOP betrifft<br />

Hat Ärzteberater Gläubiger und Generationen<br />

Das OLG Wien (Zahl<br />

2R238/09y) bestätigte,<br />

dass der AMIS Generationenplan<br />

nicht als Tilgungsträger<br />

für einen<br />

Fremdwährungskredit<br />

geeignet war. Der Vermittler<br />

haftet für den<br />

Schaden aus der AMIS<br />

Veranlagung.<br />

Dr. Konrad (Name von<br />

der Redaktion geändert),<br />

der damals im Wiener Donauspital<br />

arbeitete, wollte<br />

2001 eine Mietwohnung um<br />

Gläubiger haben<br />

vielleicht noch<br />

eine Chance<br />

Zum Fall der UOP<br />

spricht der Rechtsanwalt<br />

von Dr. Konrad (Name von<br />

der Redaktion geändert),<br />

Dr. Wallner, von einer gängigen<br />

Praxis, dass Unternehmen<br />

in solchen Fällen,<br />

wo großer Schaden zu erwarten<br />

ist, einfach in Konkurs<br />

geschickt werden und<br />

in der Folge von diesen Firmen<br />

nichts mehr zu holen<br />

ist. Bei der UOP ist laut Dr.<br />

Wallner wohl auch nichts<br />

mehr zu holen.<br />

Nun gibt es den dringenden<br />

Verdacht, dass die UOP<br />

absichtlich finanziell ausgehöhlt<br />

wurde, indem Folgeprovisionen<br />

von Geschäften, die<br />

der UOP zuzurechnen wären,<br />

in beträchtlicher Höhe auf<br />

eine neue Gesellschaft umgeleitet<br />

wurden. Der Geschäftsführer<br />

der UOP, Harald<br />

Gerdenits wurde bereits 2005<br />

damals rund 1,5 Millionen<br />

Schilling renovieren. Er<br />

hatte Eigenmittel in Höhe<br />

von einer Million Schilling<br />

zur Verfügung. Sein langjähriger<br />

Berater von der<br />

UOP Versicherungsmakler<br />

und Vermögensberater<br />

GmbH, schlug ihm ein „attraktives“Finanzierungsmodell<br />

vor: Dr. Konrad<br />

sollte einen Yen-Kredit über<br />

2,5 Millionen Schilling aufnehmen<br />

und diesen durch<br />

zwei Tilgungsträger absichern:<br />

durch eine anzusparende<br />

Lebensversicherung<br />

mit Klagen wegen seiner<br />

AMIS-Beratungen, die auch<br />

für einige Ärzte in einem Fiasko<br />

endeten, konfrontiert.<br />

Für Beobachter ist es interessant,<br />

dass gerade im gleichen<br />

Jahr von Gerdenits eine Gesellschaft<br />

mit der Bezeichnung<br />

BVC gegründet wurde.<br />

Soweit die Fakten. Nun<br />

sollen – nach Auskunft<br />

eines Insiders, der ArztZeit<br />

namentlich bekannt ist –<br />

Folgeprovisionen von Kundengeschäften<br />

der UOP auf<br />

die BVC geflossen sein.<br />

Sollte sich das als richtig erweisen,<br />

wäre der Konkurs<br />

vielleicht nicht notwendig<br />

gewesen und die Geschädigten<br />

aus den AMIS- Geschäften<br />

könnten hoffen.<br />

Insgesamt soll es mindestens<br />

80 von der UOP Geschädigte<br />

geben, die ihr<br />

Recht einfordern wollen.<br />

Der Informant hegt den<br />

Verdacht, dass die Insolvenz<br />

der UOP kein Zufall ist, was<br />

dann möglicherweise auf eine<br />

und durch Veranlagung der<br />

Eigenmittel von einer Million<br />

Schilling in einen<br />

AMIS-Generationsplan.<br />

Über die Risiken der Veranlagung<br />

des Kapitals sei<br />

nicht gesprochen worden,<br />

beklagt Dr. Konrad. AMIS<br />

war dem Kläger völlig unbekannt<br />

und er habe auch keinerlei<br />

Unterlagen, beispielsweise<br />

Prospekte über AMIS,<br />

erhalten. Dr. Konrad verfügte<br />

über keinerlei Erfahrung<br />

mit Wertpapieren, was<br />

seinem langjährigen Betreuer<br />

bekannt gewesen sei.<br />

Gläubigerschädigung hinauslaufen<br />

würde.<br />

Harald Gerdenits, für den<br />

natürlich die Unschuldsvermutung<br />

gilt, meint dazu:<br />

„Das ist die Behauptung<br />

einer einzigen Person, die ich<br />

nicht namentlich nennen<br />

werde, die die Ärztekammer<br />

und verschiedene Zeitungen<br />

mit diesen Vorwürfen konfrontiert.<br />

Die Sache ist auch<br />

bereits an die Staatsanwaltschaft<br />

gegangen, die den Fall<br />

niedergelegt hat, weil sie festgestellt<br />

hat, dass nichts dran<br />

ist und dass diese Behauptung<br />

ausschließlich der<br />

Schädigung meines anderen<br />

Unternehmens dient.“<br />

Allerdings wird in der<br />

Causa UOP Versicherungsmakler<br />

und Vermögensberater<br />

GmbH, deren geschäftsführenderGesellschafter<br />

Harald Gerdenits<br />

war, unter dem Aktenzeichen<br />

3 St 376/09w die Einleitung<br />

eines Ermittlungsverfahrens<br />

überprüft. (red.)<br />

Dr. Konrad ist davon ausgegangen,<br />

dass sein Kapital<br />

sicher angelegt werde und<br />

die Chance auf einen relativ<br />

hohen Zinsertrag bestehe.<br />

Seiner Darstellung nach<br />

habe eine Aufklärung darüber,<br />

dass sich das Kapital<br />

auch verringern könne und<br />

sogar die Möglichkeit eines<br />

Totalverlusts bestehe, nicht<br />

stattgefunden. Der UOP-Berater<br />

hatte nur von einem<br />

„mittleren Risiko“ gesprochen,<br />

das Dr. Konrad nur<br />

auf den Zinsertrag bezogen<br />

hatte.<br />

In der Folge wurden bei<br />

AMIS Kundengelder veruntreut,<br />

und Anfang November<br />

2005 der Konkurs<br />

eröffnet.<br />

Musterprozess<br />

des VKI<br />

Der VKI brachte für Dr.<br />

Konrad eine Musterklage<br />

gegen die UOP Versicherungsmakler<br />

und Vermögensberater<br />

GmbH als<br />

Vermittler ein. Der Klage<br />

wurde stattgegeben und<br />

das Oberlandesgericht<br />

Wien bestätigte das Urteil<br />

der ersten Instanz. Der Vermittler,<br />

die UOP, haftet für<br />

den Schaden aus der AMIS-<br />

Veranlagung.<br />

Der UOP sei ein grober<br />

Beratungsfehler anzulasten,<br />

weil Dr. Konrad über das Risiko<br />

eines möglichen Kapitalverlusts<br />

nicht aufgeklärt<br />

worden sei. Das Oberlandesgericht<br />

Wien bestätigte<br />

die Feststellungen des Erstgerichtes,<br />

der zufolge das<br />

Geschäftsmodell für den


viele Ärzte<br />

geschädigt?<br />

Konsumenten nicht aufgehen<br />

konnte. Auf Grund der<br />

bezahlten hohen Abschlussprovisionen<br />

war das<br />

Geschäftsmodell von Beginn<br />

an zum Scheitern verurteilt.<br />

Das Gericht stellte außerdem<br />

klar, dass es bei der Beurteilung<br />

der den Vermittler<br />

treffenden Pflichten nicht<br />

darauf ankommt, ob dieser<br />

über die erforderliche Konzession<br />

verfügt. Der Einwand<br />

der beklagten UOP,<br />

dass sie nur ein nach der<br />

Gewerbeordnung zugelassener<br />

Vermögensberater<br />

war und über keine Konzession<br />

als Wertpapierdienstleistungsunternehmenverfügte,<br />

ging damit ins Leere.<br />

Die UOP ist daher als Wertpapierdienstleistungsunternehmen<br />

anzusehen.<br />

Genau hinsehen<br />

Letzteres ist ein wichtiger<br />

Hinweis: Zwar sind Vermittler<br />

ohne Konzession prinzipiell<br />

für Schäden haftbar,<br />

wie das OLG Wien nun festgestellt<br />

hat, praktisch ist<br />

aber nichts von ihnen zu<br />

holen, sobald sie in Konkurs<br />

gehen. Wer sein Geld anlegt,<br />

von Robert Harsieber<br />

sollte daher doch genau<br />

schauen, ob sein Berater<br />

über eine Konzession als<br />

Wertpapierdienstleistungsunternehmen<br />

verfügt oder<br />

nicht. Der springende Punkt<br />

dabei: Mit der Konzession<br />

ist eine Pflicht-Haftpflichtversicherung<br />

verbunden,<br />

die dann auch im Fall eines<br />

Konkurses einspringen muss.<br />

Der wenig einladende Eingangsbereich der Adresse Freiheitsplatz 12<br />

weißt auf der Glastüre immer noch auf die UOP - Netzwerk für Ärzte hin.<br />

Ärzte betroffen<br />

Da die UOP unter anderem<br />

auch mit dem Klientel<br />

Ärzte gearbeitet hat, ist leider<br />

anzunehmen, dass unter<br />

den letztlich Geschädigten<br />

nicht wenige Ärzte sind.<br />

Rechtsanwalt Dr. Benedikt<br />

Wallner, der Dr. Konrad vertreten<br />

hat, vertritt drei UOPgeschädigte<br />

Mediziner.<br />

UOP in Konkurs<br />

Da der UOP-Geschäftsführer<br />

Harald Gerdenits,<br />

(und nun Geschäftsführer<br />

der 2005 gegründeten BVC),<br />

die UOP zum Konkurs angemeldet<br />

hat, ist von dieser<br />

Firma nichts mehr zu holen.<br />

Der Konkurs wurde am 22.<br />

Juli <strong>2010</strong> gerichtlich eröffnet<br />

und die Gesellschaft infolge<br />

dessen aufgelöst.<br />

Wirtschaft<br />

15<br />

Achtung bei<br />

Änderungskündigungen<br />

Rund 10.000 niedergelassene<br />

Ärzte werden in<br />

den nächsten Wochen<br />

Post ihrer Versicherungen<br />

bekommen. Die<br />

Briefe werden eine Änderungskündigung<br />

für<br />

die bestehende Haftpflichtversicherungbeinhalten<br />

- wegen der im<br />

August in Kraft getretenen<br />

Ärztegesetznovelle.<br />

Für die betroffenen Ärzte<br />

ist das eine gute Gelegenheit,<br />

die Versicherung<br />

zu prüfen und eventuell<br />

einen Wechsel vorzunehmen,<br />

meint der<br />

unabhängige Ärzteberater<br />

Oliver Lontzen.<br />

Von den rund 18.000 niedergelassenen<br />

Ärzten<br />

haben viele bereits eine gesetzeskonformeVersicherung.<br />

Lontzen, der sich am<br />

Markt für seine Kunden<br />

umsah, sieht beim Marktführer<br />

ÄrzteService, der mit<br />

seiner Rahmen-Haftpflichtversicherung<br />

auch<br />

jüngst bei einem Vergleich<br />

als Bestanbieter abschloss,<br />

keinen Handlungsbedarf.<br />

Die ÄrzteService-Versicherung<br />

entspricht also dem<br />

Gesetz. Gleiches scheint<br />

auch der Verag Versicherungsmakler<br />

GmbH gelungen<br />

zu sein. Für Lontzen<br />

müssen alle anderen VersichererÄnderungskündigungen<br />

verschicken.<br />

Dabei rät Lontzen zur<br />

Vorsicht, weil mit Änderungskündigungengleichzeitig<br />

ein neuer Vertrag<br />

abgeschlossen wird und die<br />

Laufzeit wieder von vorne<br />

beginnt. Lontzen rät zu<br />

kurzen Lauftzeiten wie z.B.<br />

bei der Haftpflichtversicherung<br />

von ÄrzteService,<br />

die mit nur einem Jahr extrem<br />

kurz ist und dem Arzt<br />

höchste Flexibilität bietet.<br />

„Versicherer, die kurze Laufzeiten<br />

anbieten, müssen<br />

sich immer anstrengen und<br />

sich um ihre Kunden bemühen.“<br />

Auf jeden Fall sollte der<br />

Arzt eine Änderungskündigung<br />

mit seinem Berater<br />

diskutieren, meint Lontzen.<br />

„Denn Änderungskündigungen<br />

versprechen<br />

selten günstigere Konditionen<br />

- meist tritt das Gegenteil<br />

ein. Deshalb zahlen sich<br />

bei dieser Gelegenheit Vergleiche<br />

aus.<br />

Dipl.WiPäd. Oliver A. Lontzen<br />

rät Ärzten dazu, bei Änderungskündigungen<br />

achtsam zu sein.<br />

Foto: privat


16<br />

900 Millionen<br />

Einsparung bei<br />

Medikamenten<br />

Es ist offenbar ganz einfach im österreichischen Gesundheitssystem<br />

fast eine Milliarde Euro einzusparen -<br />

ganz ohne Zutun von Politik, Sozialversicherungen und<br />

Ärzten. „Weil Patente auf Medikamente ablaufen, ersparen<br />

sich die Kassen bis 2013 mindestens 900 Millionen<br />

Euro, ohne etwas dafür tun zu müssen. Auch der Hauptverband<br />

weiß das“, meint der Generalsekretär der Pharmig,<br />

Oliver Huber. Im laufenden Jahr werden laut dem<br />

Präsidenten des Haupverbands Hans Jörg Schelling 270<br />

bis 275 Millionen eingespart. Allerdings macht Schelling<br />

dafür die Medikamentendatenbank „Ökotool“ verantwortlich.<br />

Dieses System soll den Arzt dazu veranlassen,<br />

aus einer Datenbank von wirkstoffgleichen Medikamenten<br />

das jeweils günstigste auszuwählen. Wenn<br />

Huber Recht hat, dann ist die Wirkung der Medikamentendatenbank<br />

wohl in Frage zu stellen. Zumindest bringt<br />

sie bei weitem nicht das, was der Hauptverband nach<br />

außen hin verlautbart. Die Pharmig geht mit Schelling<br />

demnach auch hart ins Gericht: „Das von Schelling gepriesene<br />

„Ökotool“ ist gesetzlich nicht gedeckt. Schellings<br />

Vision von Ärzten, die ihre �erapieentscheidung<br />

nur noch nach einem von der Sozialversicherung vorgegebenen<br />

Computerprogramm machen dürfen und bei<br />

Nichterreichen der Sparziele bestraft werden, ist eine<br />

Horrorvision. Das könnte das Ende der freien �erapiewahl<br />

bedeuten und damit massiv die Rechte der Patienten<br />

in Österreich beschneiden.“<br />

Dr. Schelling schmückte sich für Pharmig-General Huber mit fremden Federn.<br />

Foto: Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger<br />

Wirtschaft<br />

Stevia in der Ordination<br />

- wirtschaftliches und<br />

Gesundheitstool<br />

Ein neuer Süßstoff als Chance für die Ärzte<br />

Wird Stevia bald die Regale<br />

der Arztpraxen füllen?<br />

Dr. Wilfried Westritschnig,<br />

der sich schon seit einigen<br />

Jahren mit dem geheimnisvollen<br />

Süßstoff der Indios<br />

beschäftigt, ist davon überzeugt.<br />

„Stevia ist weit mehr als<br />

nur ein Süßstoff. Zwar sind<br />

seit geraumer Zeit die Medien<br />

voll mit Berichten über<br />

Stevia als Süßstoff, und in<br />

der Tat wird wohl bald ein<br />

Wechsel von den künstlichen<br />

Süßstoffen hin zu Stevia<br />

stattfinden“, meint<br />

Westritschnig, „aber der wesentliche<br />

Nutzen liegt im<br />

gesundheitlichen Bereich.“<br />

Der europäische Stevia-<br />

“Guru“ heißt Jan Geuns, der<br />

an der Katholischen Universität<br />

im belgischen Leuven<br />

schon seit fast 30 Jahren mit<br />

Stevia forscht. „Wir stehen<br />

mit Geuns in enger Verbindung<br />

und konnten uns von<br />

seinen Forschungsergebnissen<br />

ein Bild machen. Stevia<br />

wird ein neues Gesundheitsprodukt,<br />

das Ärzten ein<br />

neues Instrument für ihre<br />

Patienten sein wird, aber<br />

auch eine wirtschaftliche<br />

Chance für Ärzte darstellen<br />

kann.“ Westritschnig regt<br />

damit die Phantasie der<br />

Ärzte an, Stevia anzubieten<br />

- aber für welche Indikationen?<br />

„Stevia wirkt nachweislich<br />

bei Diabetes, bei Hypertonie,Herz-/Kreislauf-Krankheiten<br />

und Übergewicht.<br />

Ich bin überzeugt, dass wir<br />

damit ein natürliches Mittel<br />

Der Stevia-Experte Prof. Jan Geuns von der belgischer Uni Leuven berät<br />

Dr. Westritschnig und sein Team. Foto: vm<br />

für die häufigsten Zivilisationskrankheiten<br />

erhalten<br />

werden.“<br />

Westritschnig weiß natürlich,<br />

dass Stevia im Augenblick<br />

noch nicht zugelassen<br />

ist und weder als<br />

Nahrungsmittel noch als<br />

Nahrungsergänzungsmittel<br />

zu kaufen ist. Wohl aber ist<br />

Stevia als Badezusatz zu erhalten.<br />

Westritschnig ist in der<br />

Zwischenzeit selbst zu<br />

einem Stevia-Experten geworden<br />

und er steht für Anfragen<br />

von KollegInnen<br />

auch gerne zur Verfügung -<br />

unter 0463/513040.


I N S I D E R<br />

Österreichs Ärzte können<br />

auf ein selbst gestricktes<br />

Pensionssystem zurückgreifen,<br />

das immer mehr Unzufriedenheit<br />

erzeugt. Arzt-<br />

Zeit sprach mit dem Insider<br />

darüber.<br />

ArztZeit: Können sich<br />

Österreichs Ärzte auf ein<br />

bewährtes Pensionssystem<br />

verlassen?<br />

Insider: Wenn Sie die<br />

Wohlfahrtsfonds meinen,<br />

dann werden von diesen<br />

wohl eher die Ärzte verlassen.<br />

Es gibt unzufriedene<br />

Aktive und unzufriedene<br />

Pensionisten. Das kann also<br />

kein funktionierendes System<br />

sein.<br />

ArztZeit: Das ist eine offensive<br />

Aussage. Was meinen<br />

Sie damit?<br />

Insider: Die Ärztepensionen<br />

sind ein heißes �ema.<br />

Da gibt es einen offenen Konflikt<br />

zwischen den aktiven<br />

und den pensionierten Ärzten.<br />

Es gibt Anschuldigungen,<br />

Verdächtigungen und<br />

Klagen - und die Probleme<br />

gibt es gleich in mehreren<br />

Kammern. Über Jahrzente<br />

hat das System funktioniert.<br />

Jetzt scheint es zu kippen.<br />

Die Frage nach dem Warum<br />

scheint mehr als berechtigt.<br />

ArztZeit: Der Streit um<br />

Pensionen ist nicht wirklich<br />

etwas Neues, warum sollte<br />

es den Ärzten hier anders<br />

ergehen?<br />

Insider: Natürlich gibt es<br />

Ungerechtigkeiten. Die Beamten-<br />

oder neuerdings die<br />

Eisenbahnerpensionen sind<br />

für viele nicht nachvollziehbar,<br />

aber bei den Ärzten<br />

haben wir ein z.T. ausgegliedertes<br />

System. Da verwalten<br />

Ärzte die Gelder von<br />

Ärzten - und nicht eine<br />

staatliche Institution.<br />

ArztZeit: Was wollen Sie<br />

damit sagen? Es gibt doch<br />

dafür Regelungen.<br />

Insider: Die gibt es - und<br />

zwar österreichweit neun<br />

verschiedene, die die Ärzte<br />

meist nicht kennen - gleiches<br />

gilt wohl auch für die<br />

Ergebnisse. Die Wohlfahrtsfonds<br />

agieren wie Geheimbünde,<br />

die ihre eigenen<br />

Regeln haben und niemanden<br />

in die Karten schauen<br />

lassen. Oder haben Sie<br />

schon einmal einen Vergleich<br />

der österreichischen<br />

Wohlfahrtsfonds gesehen?<br />

ArztZeit: Wäre da nicht<br />

die österreichische Ärztekammer<br />

dazu aufgerufen?<br />

Insider: Die wird von jemandem<br />

geführt, der gleichzeitig<br />

einen in den letzten<br />

Jahren krisengeschüttelten<br />

Wohlfahrtsfonds zu verantworten<br />

hat. Wenn seine<br />

Kammer dabei schlecht abschneiden<br />

würde, dann<br />

hätte dieser Präsident wohl<br />

wenig Freude.<br />

ArztZeit: Spricht das<br />

nicht für eine Vereinheitlichung<br />

des Systems?<br />

Insider: Und ob. Statuten<br />

könnte man ändern. Aber<br />

das müsste von den Funktionären<br />

ausgehen und gerade<br />

die haben kein Interesse.<br />

Die Wohlfahrtsfonds bedeuten<br />

Macht und Einfluss<br />

- und natürlich auch Geld,<br />

denn dafür gibt es Jobs, die<br />

bezahlt werden müssen -<br />

mit Kammerbeiträgen.<br />

Insider<br />

ArztZeit: In den nächsten<br />

Jahren werden viele<br />

Ärzte in Pension gehen ...<br />

Insider: ... und ihre Überraschung<br />

erleben. Denn sie<br />

werden staunen, wieviel sie<br />

gegenüber ihrem Aktivbezug<br />

verlieren werden. Die<br />

meisten Ärzte gehen davon<br />

aus, dass der Wohlfahrtsfonds<br />

die Lücke zwischen<br />

ASVG- oder SVA-Pension<br />

schließen wird - ein fataler<br />

Irrtum.<br />

ArztZeit: Ärzte können<br />

es sich doch leisten, auch<br />

selbst vorzusorgen?<br />

Insider: Die Ärztekammerbeiträge<br />

sind dramatisch<br />

hoch. Mit solchen<br />

Monatsbeträgen müssen<br />

andere Familien insgesamt<br />

leben. Da kann man sich als<br />

Arzt schon erwarten, dass<br />

dieses Geld sorgfältig angelegt<br />

wird und damit auch<br />

achtsam umgegangen wird?<br />

„Geheimbund“<br />

Wohlfahrtsfonds<br />

ArztZeit: Was wollen Sie<br />

damit zum Ausdruck bringen?<br />

Insider: Ich kenne die<br />

Kammern und ich kenne<br />

keine, die nicht großzügigst<br />

ausgestattet wäre. Mit den<br />

Kammerbeiträgen werden<br />

aber nicht nur Räumlichkeiten<br />

und Gebäude bezahlt,<br />

sondern auch großzügige<br />

Gehälter. Ich bin davon<br />

überzeugt, dass die Mitglieder<br />

nicht wissen, dass Angestellte<br />

der Ärztekammern<br />

bis zu 500.000 Euro und<br />

mehr pro Jahr verdienen.<br />

ArztZeit: Das Gegenargument<br />

liegt auf der Hand.<br />

Braucht nicht gute Arbeit<br />

einen guten Lohn?<br />

17<br />

Insider: Ja, aber ist das<br />

gleich zehn Mal notwendig?<br />

Das Ärztegesetz ist eines,<br />

das für ganz Österreich gültig<br />

ist. Aber in jeder Kammer<br />

sitzt z.B. zumindest ein<br />

Jurist - und alle haben die<br />

gleiche Aufgabe, die natürlich<br />

bezahlt werden muss.<br />

Gleiches gilt für die Verantwortlichen<br />

für die Wohlfahrtsfonds,<br />

die Ausbildung,<br />

die Sekretariate, die Ausschüsse,<br />

das Marketing usw.<br />

Schauen Sie sich die Budgets<br />

der Kammern an.<br />

Wenn dieses Geld in die<br />

Ärztepensionen ginge, dann<br />

gäbe es weniger Frust und<br />

mehr Lust.<br />

ArztZeit: Wollen Sie den<br />

Ärzten die direkten Ansprechpartner<br />

in den Bundesländern<br />

nehmen? Als<br />

Insider kennen Sie doch die<br />

Bedürfnisse der Ärzte.<br />

Insider: Zweifellos<br />

braucht man Ansprechpartner,<br />

die die Interessen der<br />

Ärzte weitertragen und wahrnehmen<br />

können. Aber man<br />

braucht keine aufgeblähten<br />

Organisationen, die allesamt<br />

das Gleiche machen.<br />

ArztZeit: Die Ansprechpartner<br />

sitzen aber zum Teil<br />

in den Bundesländern,<br />

wenn wir an die Krankenkassen<br />

oder an die Krankenhäuser<br />

denken. Verlangt<br />

das nicht nach einem föderalistischen<br />

System?<br />

Insider: Das ist ja gerade<br />

das Problem. Wozu braucht<br />

Österreich so viele Krankenkassen?<br />

Österreich will bei<br />

der Gesundheit sparen und<br />

will die Ärzte zur Kasse bitten<br />

und gleichzeitig gibt es<br />

hohe Kammerbeiträge mit<br />

geringer Chance, die erwarteten<br />

Pensionen zu erhalten.<br />

ArztZeit: Danke fürs Gespräch.


18<br />

Ärzte reisen viel - beruflich<br />

wie auch privat.<br />

Ob mit der Familie ein<br />

Urlaub gebucht oder ein<br />

Kongress besucht wird,<br />

bei jeder Reise fliegt oder<br />

fährt ein Risiko mit.<br />

Ärzte sehen tagtäglich<br />

das Risiko, dem sich ihre<br />

Patienten aussetzen und<br />

letztendlich bei ihnen<br />

landen. Schon alleine<br />

deshalb sollten Mediziner<br />

risikobewusster sein<br />

- meint der Generaldirektor<br />

der Europäischen<br />

Reiseversicherung CEO<br />

Dr. Martin Sturzlbaum<br />

im Interview mit Arzt-<br />

Zeit.<br />

ArztZeit: Herr Sturzlbaum,<br />

als Konsumenten<br />

kennen wir Reiseversicherungen<br />

von unseren Urlaubsreisen.<br />

Nun bieten Sie<br />

auch Reiseversicherungen<br />

für Ärzte an?<br />

Martin Sturzlbaum: Natürlich<br />

ist es wichtig seine<br />

Urlaubsreise abzusichern,<br />

aber gerade bei Geschäftsreisen<br />

wird das Risiko unterschätzt.<br />

ArztZeit: Eine Reise zu<br />

einer Sitzung oder zu einem<br />

Kongress ist für den Arzt<br />

eine Geschäftsreise. Verhält<br />

er sich hier anders als bei<br />

einer Urlaubsreise?<br />

Versicherungen<br />

Reiseversicherung<br />

Brauchen Ärzte eine eigene<br />

Martin Sturzlbaum: In<br />

der Tat - hier sind Ärzte anderen<br />

Geschäftsreisenden<br />

gleichzusetzen. Zwischen<br />

85 und 90 Prozent der Business-Reisen<br />

sind nicht ausreichend<br />

versichert. Was bei<br />

Urlaubsreisen schon relativ<br />

weit verbreitet ist, ist im ge-<br />

schäftlichen Umfeld noch<br />

weitgehend unbeachtet -<br />

eines mit vielen Nachteilen<br />

für die Betroffenen.<br />

ArztZeit: Wer sind die Betroffenen<br />

- die Ärzte oder<br />

deren Arbeitgeber?<br />

Martin Sturzlbaum: Hier<br />

müssen wir zwischen angestellten<br />

und freiberuflich tätigen<br />

Ärzten unterscheiden.<br />

Der selbstständige Arzt<br />

muss sich selbst versichern,<br />

er ist immer für sich selbst<br />

verantwortlich. Der angestellte<br />

Arzt sollte durch sein<br />

Unternehmen versichert<br />

Vorstandsvorsitzender Dr. Martin Sturzlbaum, Europäische Reiseversicherung, Foto: Europ. Reiseversicherung


werden, was aber oftmals<br />

nicht passiert – trotzdem<br />

werden diese Ärzte durch<br />

ihr Spital oder Unternehmen<br />

quer durch das Land<br />

und auch ins Ausland geschickt.<br />

ArztZeit: Sowohl freiberufliche<br />

wie auch angestellte<br />

Ärzte verfügen über<br />

Kreditkarten oder einen<br />

Schutzbrief bei einem Automobil-Club.<br />

Wozu also eine<br />

eigene Reiseversicherung?<br />

Martin Sturzlbaum: Weil<br />

solche Absicherungen oft<br />

nur einen Basisschutz bieten<br />

und nicht ausreichen.<br />

„Laut einer Studie der Austrian<br />

Business Travel Association<br />

(ABTA) werden pro<br />

Jahr rund 12,6 Mio. Geschäftsreisen<br />

durchgeführt.<br />

Nur ca. 10 bis 15 Prozent<br />

davon sind ausreichend versichert,<br />

die Hälfte unzureichend<br />

durch Kreditkarten,<br />

Schutzbriefe, etc. 40 Prozent<br />

sind gar nicht abgesichert.<br />

Es bleiben daher wesentliche<br />

Deckungslücken. Und<br />

zu guter Letzt: Für die 7,5<br />

Millionen Tages-Dienstreisen<br />

ist meist keine Absicherung<br />

vorhanden.<br />

ArztZeit: Was soll der<br />

niedergelassene Arzt nun<br />

tun?<br />

Martin Sturzlbaum: Um<br />

die besonderen Bedürfnisse<br />

von Vielreisenden, wie eben<br />

Versicherungen<br />

für Ärzte<br />

Reiseversicherung?<br />

Ärzte es nun einmal sind,<br />

bei Privat- und Geschäftsreisen<br />

optimal abzudecken,<br />

haben wir den Jahres-Reise-<br />

Komplett-Schutz „Ärzte“<br />

geschaffen. Er bietet ganzjährig<br />

umfangreichen Versicherungsschutz,<br />

sowohl<br />

privat als auch bei der Ausübung<br />

einer beruflichen Tätigkeit<br />

und für berufliches<br />

Reisegepäck wie z.B. Mobiltelefon<br />

und Laptop. Der<br />

Arzt erspart sich also die<br />

einzelnen Urlaubs- und<br />

Kongressreisen zu versichern.<br />

ArztZeit: Wie kann man<br />

eine Jahres-Reise-Versicherung<br />

verstehen? Was heißt<br />

das im Schadensfall bzw.<br />

wenn mehr als einmal etwas<br />

passieren sollte?<br />

Martin Sturzlbaum: Der<br />

Arzt ist bei allen Reisen, die<br />

er innerhalb des Versicherungsjahres<br />

durchführt, versichert.<br />

Die Versicherungssumme<br />

gilt grundsätzlich<br />

pro Versicherungsfall, pro<br />

Schadensereignis. Der Abschluss<br />

von einzelnen Reiseversicherungen<br />

ist nicht<br />

mehr notwendig.<br />

ArztZeit: Wenn Privatreisen<br />

auch versichert sind,<br />

stellt sich die Frage, ob die<br />

Familie ebenso versichert<br />

ist?<br />

Martin Sturzlbaum: Der<br />

Jahres-Reise-Komplett-Schutz<br />

„Ärzte“ kann sowohl in der<br />

Variante „Einzel“ wie auch<br />

„Familie“ abgeschlossen<br />

werden. Das ist ein besonderer<br />

Vorteil dieser Versicherung<br />

und macht sie<br />

noch attraktiver.<br />

ArztZeit: Wo kann ein<br />

Arzt die Jahres-Reise-Versicherung<br />

abschließen?<br />

Martin Sturzlbaum: Mit<br />

der ärzteservice Dienstleistung<br />

GmbH haben wir<br />

einen renommierten und<br />

gleichzeitig kompetenten<br />

Partner gefunden. ärzteservice<br />

betreut als Marktführer<br />

schon viele Tausend Ärzte<br />

und genießt deren Vertrauen.<br />

Deshalb haben wir<br />

mit diesem Unternehmen<br />

auch ein eigenes Programm<br />

ausgearbeitet, das den<br />

österreichischen Ärzten<br />

verschiedene Vorteile bietet.<br />

ArztZeit: Was kostet so<br />

eine Versicherung?<br />

Martin Sturzlbaum: Mit<br />

ärzteservice bieten wir zwei<br />

Varianten an. Bei 7.500,-<br />

Euro Stornokostenersatz<br />

bzw. Reiseabbruchskosten<br />

kostet die Versicherung<br />

600,- € bzw. 850,- € für die<br />

Familie pro Versicherungsjahr<br />

und bei 15.000 VS beträgt<br />

die Jahresprämie 950,-<br />

€ bzw. 1.250 €.<br />

ArztZeit: Vielen Dank für<br />

das Gespräch.<br />

19<br />

Ist Patientenversicherung<br />

Gefahr für<br />

Ärzte?<br />

Der Rechtsschutzanbieter D.A.S.<br />

hat eine neue Versicherung im<br />

Angebot. Mit der D.A.S. Patienten-Rechtsschutzversicherung<br />

-<br />

einer in Österreich neuen Form -<br />

will der Rechtsschutzspezialist<br />

Patientenrechte stärken.<br />

Die Formulierung auf der Webseite<br />

von D.A.S. Österreich lässt<br />

keinen Zweifel darüber aufkommen,<br />

was gemeint ist: „Ärztliche<br />

Kunstfehler, abgehobene Mediziner,<br />

sture Spitalsträger, Haftpflichtversicherer,<br />

die *mauern*<br />

... Patienten wird es nicht leicht<br />

gemacht, zu nötigen Beweismitteln<br />

und ihrem Recht zu kommen.“,<br />

ist auf der Homepage zu<br />

lesen.<br />

„Der Erfolg einer solchen Versicherung<br />

hat zweifellos auch Folgen<br />

für die Ärzteschaft - und<br />

zwar ist mit einem Anstieg der<br />

Rechtsstreitigkeiten gegen Ärzte<br />

zu rechnen“, meint die Pressesprecherin<br />

des größten Ärzte-<br />

Haftpflichtversicherers Österreichs,<br />

dem Verein ÄrzteService,<br />

Judith Zingerle.<br />

Die Leistungen der Patienten-<br />

Rechtsschutzversicherung sind<br />

durchaus Anlass, die Klagsfreude<br />

der Patienten zu steigern, wird<br />

ihnen dadurch doch das finanzielle<br />

Risiko genommen. Zu den<br />

Leistungen zählen u.a.: außergerichtliche<br />

medizinische Sachverständigengutachten,<br />

die<br />

Deckung für Verfahren um die<br />

Herausgabe von Röntgenbildern,<br />

Krankengeschichten, CT-<br />

Aufnahmen, usw., anwaltliche<br />

Untersützung bei der Geltendmachung<br />

von Ansprüchen gegen<br />

den Patienten-Entschädigungsfonds,<br />

Kostenübernahme für die<br />

rechtliche Beratung und die Errichtung<br />

einer verbindlichen Patientenverfügung<br />

samt Registrierung,<br />

Verdoppelung der Versicherungssumme<br />

in der Ausfallsversicherung<br />

für gerichtlich bestimmte<br />

Ansprüche aus Körperschäden<br />

und Rechtsberatung von<br />

besonders in medizinischen Fragen<br />

versierten Rechtsanwälten.


20<br />

Die AWD Basis-<br />

investmentstrategie<br />

Die Anlagestrategie für den Vermögensaufbau am Puls der Zeit<br />

Früher waren so genannte<br />

„Buy and Hold“ –<br />

Anlagestrategien sehr<br />

weit verbreitet. Spätestens<br />

nach dem großen<br />

Crash auf den Finanzmärkten<br />

sind sie aber<br />

nicht mehr angesagt. Die<br />

Zeiten haben sich definitiv<br />

geändert. Alles ist<br />

schneller und ver<strong>netz</strong>ter<br />

geworden, die Kapitalmärkte<br />

verändern sich<br />

schneller als je zuvor.<br />

AWD -<br />

Ihr persönlicher<br />

Finanzoptimierer -<br />

auch im Internet:<br />

www.awd.at<br />

Gerade der Bereich Vermögensbildung<br />

und Kapitalvermehrung<br />

verlangt<br />

weiterentwickelte Modelle<br />

und Methoden. AWD hat<br />

diese Herausforderung angenommen<br />

und einen Meilenstein<br />

in punkto Kapitalanlagen<br />

und Vermögensaufbau<br />

gesetzt:<br />

Die AWD Basisinvestmentstrategie:<br />

Die Grundidee dahinter:<br />

Es gibt ein Basisinvestment,<br />

das mehr als die Hälfte des<br />

Portfolios ausmacht und bei<br />

dem möglichst breit über<br />

unterschiedliche „Anlageklassen“<br />

gestreut wird. Das<br />

Basisinvestment – Investmentfonds<br />

von Spezialanbietern<br />

– zeichnet sich<br />

durch aktives Management<br />

Advertorial<br />

aus. Dabei ist das Fondsmanagement<br />

jederzeit in der<br />

Lage, auf geänderte Marktgegebenheiten<br />

zu reagieren<br />

und die Aktienquoten flexibel<br />

anzupassen – wenn nötig<br />

auch auf null zu senken.<br />

Regelmäßige<br />

Prüfung<br />

Ergänzend zur Kernveranlagung<br />

können je nach<br />

Kundenprofil und Kundenwunsch<br />

Zusatzbausteine –<br />

so genannte Satellitenin-<br />

vestments – ausgewählt<br />

werden.<br />

Das Risiko-Rendite-Profil<br />

wird dabei einer regelmäßigen<br />

Prüfung unterzogen –<br />

die wohl wichtigste Anforderung,<br />

die man an eine<br />

moderne und zukunfts-<br />

trächtigeVeranlagungsstrategie stellen sollte!<br />

Die Vorteile der<br />

AWD Basisinvestmentstrategie:<br />

• Neuartiges Konzept zur<br />

Optimierung von Ertrag<br />

und Risiko<br />

• Breite Vermögensstreuung<br />

schon bei kleinsten Portfolios<br />

• Investmentfonds von Spezialanbietern<br />

mit aktivem<br />

Management als Basisveranlagungen<br />

selbst für widrige<br />

Marktbedingungen<br />

• Flexible Satelliteninvestments<br />

(neue Trends,<br />

Märkte, Regionen, etc.)<br />

gemäß Kundenprofil und<br />

unter Berücksichtigung<br />

persönlicher Wünsche/<br />

Vorstellungen<br />

• Professionelles und aktives<br />

Vermögensmanagement<br />

Wie steht es um Ihre<br />

Anlagestrategie?<br />

Ist sie noch zeitgemäß<br />

oder denken Sie auch, dass<br />

eine Anpassung längst<br />

überfällig ist? Egal ob es um<br />

Ihre optimale Anlagestrategie<br />

geht, Sie gerne Ihre Versicherungsverträge<br />

auf Herz<br />

und Nieren prüfen wollen<br />

oder gar eine Finanzierung<br />

benötigen – kontaktieren<br />

Sie uns. Ein kostenloses und<br />

unverbindliches Gespräch<br />

lohnt sich immer!


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Ärzte-Jahresreiseversicherung<br />

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Ärzte- Jahresreiseversicherung<br />

Comfort Premium<br />

Reisestorno<br />

1. Stornokostenersatz bei Nichtantritt der Reise<br />

Reiseabbruch<br />

bis � 7.500,- bis � 15.000,-<br />

2. Ersatz der gebuchten, nicht genutzten Reiseleistungen bis � 7.500,- bis � 15.000,-<br />

3. Ersatz der zusätzlichen Rückreisekosten<br />

Fahrt-/Flugversäumnis<br />

bis 100 % bis 100 %<br />

4. Versäumen des Transportmittels bei der Abreise:<br />

Ersatz der Mehrkosten für Nächtigung, Verpflegung und Fahrt<br />

bis � 200,-<br />

bis � 200,-<br />

5. Verspätete Ankunft am Heimatflughafen/-bahnhof:<br />

Ersatz der Mehrkosten für Nächtigung und Verpflegung oder Taxifahrt<br />

bis � 200,-<br />

bis � 200,-<br />

6. Verspätete Anreise aufgrund Elementarereignis in Österreich:<br />

Nächtigung und Verpflegung sowie Ersatz der nicht genutzten Leistungen<br />

bis � 400,-<br />

bis � 400,-<br />

7. Nicht planmäßig beendeter Aufenthalt in Österreich:<br />

Ersatz der entstehenden Mehrkosten vor Ort<br />

Reisegepäck<br />

bis � 1.000,-<br />

bis � 1.000,-<br />

8. Ersatz bei Beschädigung, Diebstahl, Vernichtung oder Abhandenkommen von<br />

Reisegepäck<br />

+ inkl. Versicherungsschutz für Berufsgepäck<br />

9. Notwendige Ersatzkäufe bei verspäteter Gepäckausfolgung am Reiseziel<br />

bis � 7.000,bis<br />

� 700,bis<br />

� 7.000,bis<br />

� 700,-<br />

10. Hilfe und Kostenersatz für die Wiederbeschaffung von Reisedokumenten bis � 700,- bis � 700,-<br />

11. Soforthilfe und Vorschuss bei Raub, Diebstahl oder Verlust von<br />

Reisezahlungsmitteln<br />

Invalidität nach Unfall<br />

bis � 750,-<br />

bis � 750,-<br />

12. Entschädigung für dauernde Invalidität ab 50 %<br />

Suche und Bergung<br />

� 120.000,- � 120.000,-<br />

13. Such- und Bergungskosten bei Unfall, Berg- oder Seenot<br />

Medizinische Leistungen im Ausland<br />

bis � 40.000,- bis � 40.000,-<br />

14. Ambulante Behandlung bis 100 % bis 100 %<br />

15. Stationäre Behandlung<br />

bis � 220.000,-<br />

bis � 220.000,oder<br />

wahlweise Krankenhaustaggeld (für max. 30 Tage)<br />

� 50,-<br />

� 50,-<br />

16. Medikamententransport bis 100 % bis 100 %<br />

17. Krankenbesuch, wenn der Krankenhausaufenthalt länger als 5 Tage dauert<br />

Hin-/Rückreise bis 100 %,<br />

Nächtigung bis � 300,-<br />

Hin-/Rückreise bis 100 %,<br />

Nächtigung bis � 300,-<br />

18. Transport ins nächstgelegene Krankenhaus/Verlegungstransport bis 100 % bis 100 %<br />

19. Heimtransport bei medizinischer Notwendigkeit (inkl. Ambulanzjet) bis 100 % bis 100 %<br />

20. Ehestmögliche Rückreise nach 3 Krankenhausaufenthaltstagen,<br />

auch ohne medizinische Notwendigkeit (exkl. Ambulanzjet)<br />

bis 100 %<br />

bis 100 %<br />

21. Heimreise einer mitversicherten Person bis 100 % bis 100 %<br />

22. Kinderrückholung bis � 3.700,- bis � 3.700,-<br />

23. Nächtigungskosten für einen Mitreisenden<br />

bis � 375,-<br />

(pro Tag bis � 75,-)<br />

bis � 375,-<br />

(pro Tag bis � 75,-)<br />

24. Überführung im Todesfall oder Begräbnis am Ereignisort bis 100 % bis 100 %<br />

Maximalleistung für die Leistungen 14. bis 24.<br />

bei Akutwerden chronischer oder bestehender Leiden<br />

Reiseprivathaftpflicht<br />

bis � 36.500,-<br />

bis � 36.500,-<br />

25. Sach- und Personenschäden pauschal<br />

Das spezielle Plus für Ärzte: inkl. Reiseprivathaftpflichtversicherung<br />

+ für Erste-Hilfe-Leistungen im Ausland<br />

Reiseassistance<br />

bis � 750.000,- bis � 750.000,-<br />

26. Bei Haft oder Haftandrohung:<br />

Hilfe bei der Beschaffung eines Anwalts/Dolmetschers<br />

Vorschuss für eine Strafkaution<br />

ja<br />

bis � 10.000,ja<br />

bis � 10.000,-<br />

Vorschuss für einen Anwalt<br />

Hilfe rund ums Auto<br />

bis � 2.000,-<br />

bis � 2.000,-<br />

27. Fahrzeugrückholung nach Lenkerausfall bis 100 % bis 100 %<br />

28. Polizeieinsatz bei Verkehrsunfall ohne Personenschaden in Österreich bis � 75,- bis � 75,-<br />

Dem Versicherungsschutz zugrunde liegende Bedingungen ERV-JRVB 2006 ERV-JRVB 2006<br />

Jahresprämie<br />

Einzel � 600,-<br />

Familie � 850,-<br />

Einzel � 950,-<br />

Familie � 1.250,-<br />

Die Versicherungssummen gelten in der Variante „Einzel“ pro Person bzw. in der Variante „Familie“ für alle versicherten Personen gemeinsam.<br />

Die angeführten Versicherungssummen stellen die Höchstleistung des Versicherers für alle Versicherungsfälle vor und während einer Reise dar.<br />

Alle Versicherungsleistungen, mit Ausnahme jener für dauernde Invalidität aus der Reiseunfallversicherung, sind subsidiär. Bei den Leistungen 14, 15, 16 und 18 kommt, sofern von der Sozialversicherung kein<br />

Kostenersatz erfolgt, ein Selbstbehalt von 20 % zur Anwendung. Für Reisen, die vor Versicherungsbeginn gebucht worden sind, beginnt der Versicherungsschutz der Leistungen 1, 2 und 3 erst am 10. Tag nach<br />

Versicherungsbeginn (ausgenommen Todesfall, Unfall oder Elementarereignis wie in Art. 14 der ERV-JRVB 2006 beschrieben).<br />

Faxantwort: 01 402 68 34-25<br />

(oder an die ärzteservice Dienstleistung GmbH, Ferstelgasse 6, 1090 Wien senden) Rückfragen unter 01 402 68 34-0<br />

Name/Fachbereich<br />

Adresse<br />

Tel.Nr./E-Mail<br />

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Ich interessiere mich für die Ärzte-Jahresreiseversicherung und bitte um Kontaktaufnahme.<br />

Ja, ich will eine Jahres-Reiseversicherung abschließen, bitte senden Sie mir einen Antrag!<br />

(Bitte Variante Premium oder Comfort oben ankreuzen. Den Antrag mit den Versicherungsbedingungen senden wir Ihnen unverzüglich zu.)<br />

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Für Antragstellung Seiten 1 und 2 senden!!<br />

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Europäische Reiseversicherung AG<br />

Kratochwjlestraße 4<br />

A-1220 Wien<br />

Firmenbuch HG Wien FN 55418y, DVR-Nr. 0490083<br />

Aufsichtsbehörde: FMA Finanzmarktaufsicht, Bereich: Versicherungsaufsicht,<br />

Otto-Wagner-Platz 5, A-1090 Wien<br />

Versicherungsbedingungen<br />

EUROPÄISCHE Reiseversicherungsbedingungen ERV-JRVB 2006<br />

Versicherungsdauer<br />

Als Versicherungsperiode gilt der Zeitraum eines Jahres. Wenn der Versicherungsvertrag<br />

nicht spätestens ein Monat vor Ablauf von einem der Vertragspartner<br />

schriftlich gekündigt wird, erneuert sich der Versicherungsvertrag für<br />

ein weiteres Jahr.<br />

01. 01. 2011<br />

Datum Versicherungsbeginn<br />

um 0.00 Uhr, frühestens um 24.00 Uhr am Tag des Einlangens beim Versicherer<br />

Ort, Datum<br />

Unterschrift des Versicherungsnehmers<br />

tigung<br />

verfahren<br />

BIS ENDE <strong>2010</strong><br />

PRÄMIENFREI!<br />

t widerruflich,<br />

eines/


22 Kommentar/Leserbriefe<br />

Ärztemedien<br />

Es gibt schon genug Ärztemedien<br />

- meint man. Tagtäglich<br />

werde ich mit Papier<br />

zugeschüttet und nach<br />

einem 12-Stundentag hab ich<br />

keine Lust mehr, die Selbstbeweihräucherungen<br />

der<br />

Kammerzeitungen zu ertragen.<br />

Nun fällt mir schon zum<br />

wiederholten Male die Arzt-<br />

Zeit auf - durchaus mit gemischten<br />

Gefühlen. Da<br />

scheint es, dass sich erstmals<br />

jemand getraut, kritisch zu<br />

sein, die Dinge beim Namen<br />

zu nennen und nicht nur außerhalb<br />

unserer Zunft Feinde<br />

zu sehen. Wir machen auch<br />

Fehler und unsere Interessensvertretungen<br />

sind mehr<br />

Orte der Macht als ein<br />

Freundschaftsverein. Arzt-<br />

Zeit ist die erste Ärztezeitung,<br />

die heiße �emen<br />

aufgreift. Auch wenn sie polarisiert,<br />

und an Skandalmeldungen<br />

vielleicht gespart<br />

werden könnte und ich sicher<br />

nicht mit allem einverstanden<br />

bin, was da zu lesen<br />

ist, wird uns ein Spiegel vorgehalten.<br />

Es liegt an uns Ärzten,<br />

das, was hier in diesem<br />

Spiegel zu sehen ist, zu erkennen<br />

und daraus zu lernen.<br />

Schließlich waren wir<br />

nie das, was uns immer vorgemacht<br />

wurde - perfekte<br />

Mitglieder einer Gesellschaft,<br />

die uns hofierte und bewunderte.<br />

Dieser Spiegel zeigt<br />

uns, was wir wirklich sind -<br />

einfach nur Menschen.<br />

Name der Redaktion bekannt<br />

Kritik<br />

Ich glaube, Sie sollten Ihre<br />

Bla tlinie noch einmal gründlich<br />

nachlesen. Darin steht<br />

nämlich nicht, dass Sie mit<br />

reißerischen Artikeln dem<br />

Lokalteil der Boulevardpresse<br />

á la Kronenzeitung<br />

etc. den Rang ablaufen wollen.<br />

Wen interessieren schon<br />

Mitteilungen über einen<br />

„koksenden Wiener Arzt“,<br />

„Pornos aus dem Häf ’n“ und<br />

einen „Sodomie-Skandal,<br />

noch dazu in Slowenien.<br />

Wenn Sie sich schon kein<br />

Bla t vor dem Mund nehmen<br />

wollen, dann verwenden Sie<br />

Ihre Anstrengungen besser<br />

auf �emen, die für Ärzte<br />

wirklich von Interesse sind<br />

und nicht auf Schund und<br />

Pseudostandespolitik.<br />

Dr. Herbert Vesely<br />

Arzt oder Apotheker<br />

Wenn ich krank bin gehe<br />

ich zum Arzt (der will auch<br />

leben), dieser schickt mich<br />

zum Apotheker (der will<br />

auch leben), kaufe die Medikamente,<br />

diese werfe ich weg<br />

(denn ich will auch leben) ......<br />

mucici (my-orf) gepostet<br />

am 20.9.<strong>2010</strong><br />

Rohrkrepierer GmbHs<br />

Nun ist es offiziell. Die viel<br />

gepriesene Ärzte-GmbH ist<br />

für die meisten Ärzte keine<br />

Alternative. Steuerlich rechnet<br />

sich die GmbH erst ab<br />

einem Nettogewinn von<br />

260.000 Euro pro Gesellschafter.<br />

Da muss schon viel Geld<br />

umgesetzt werden. Da Wahlund<br />

Kassenärzte gemeinsam<br />

keine GmbH gründen können<br />

und nicht einmal Ein-<br />

Mann-Gesellschaften erlaubt<br />

sind, kommen die GmbHs<br />

wohl nur für die Radiologen<br />

und Labors in Frage. Hier<br />

scheint es vielleicht Sinn zu<br />

machen. Warum aber dann<br />

dieser ganze Wirbel?<br />

Nikolaus Wassel<br />

Kommentar<br />

Verzerrte Prognosen im<br />

Gesundheitssystem<br />

von Robert Harsieber<br />

Populistische Szenarien gibt es nicht nur in der Politik,<br />

sondern auch im Gesundheitswesen<br />

Das System wird immer teurer, weil wir immer älter<br />

werden, so die furchterregende gängige Behauptung. Experten<br />

warnen immer öfter vor einer Explosion der Pflegekosten.<br />

Wir werden immer älter, deshalb braucht es in<br />

Zukunft immer mehr Pflege. Ein Argument, das scheinbar<br />

schwer zu widerlegen ist.<br />

Eine ähnliche Argumentation kennen wir von den<br />

Versicherungen: Die Menschen leben immer länger, das<br />

letzte halbe Jahr ist das teuerste für die Versicherungen,<br />

daher wird das System immer teurer. In Wirklichkeit<br />

wird die Zeit der intensiveren Behandlung nur nach hinten<br />

verschoben. Außerdem ist die Behandlung von<br />

Krankheiten im höheren Alter sogar billiger als vorher.<br />

Wenn wir es durch Prophylaxe schaffen, die gesunden<br />

Jahre zu verlängern und nicht die Zeit der Krankheit,<br />

dann verliert die zunehmende Lebenserwartung ihren<br />

Schrecken.<br />

Keine „Explosion“<br />

Die demografische Entwicklung muss auch herhalten<br />

für eine „Explosion“ der Pflegekosten. Und auch hier ist<br />

Skepsis angebracht. Auch hier wird unterschlagen, dass<br />

die Menschen heute nicht nur älter, sondern auch anders<br />

älter werden als früher. Ein austro-amerikanisches<br />

Demografenteam, Warren Sanderson (Stony Brook University,<br />

USA) und Sergei Scherbov (Institut für Demographie<br />

der ÖAW in Wien) gehen davon aus, dass ältere<br />

Menschen heute, unter anderem auch dank des medizinischen<br />

Fortschritts, fitter seien als früher.<br />

Der bisher verwendete Altersabhängigkeitsquotient,<br />

bei dem die Anzahl der Menschen über 65 Jahren mit der<br />

Anzahl der berufstätigen Menschen in Beziehung gesetzt<br />

wird, entspricht nach Meinung der Experten nicht mehr<br />

der Realität. Sie schlagen daher eine neue Methode vor,<br />

um die tatsächliche finanzielle Belastung der Gesellschaft<br />

durch die "Überalterung" zu messen. Sie gehen<br />

dabei vom faktischen Unterstützungsbedarf ("adult disability<br />

dependency ratio") aus. Die Alterungsgeschwindigkeit<br />

reduziert sich durch diese neue Berechnungsmethode<br />

um bis zu 80 Prozent.<br />

Quelle: Remeasuring Aging,<br />

in Science 10 Sept. <strong>2010</strong>


Zurich macht‘s möglich<br />

Bei Zurich erhalten Sie maßgeschneiderte<br />

Versicherungslösungen für Ärztinnen und Ärzte.<br />

Egal, ob eine Ärzte-Haftpfl icht-Versicherung, die Ihnen Schutz vor<br />

Schadenersatzforderungen bietet oder eine Rechtsschutz-<br />

Versicherung, die Ihnen bei der Durchsetzung Ihres Rechts hilft –<br />

bei Zurich fi nden Sie immer die passenden Lösungen.<br />

Auch für Ihre steueroptimierte Pensionsvorsorge<br />

sind wir Ihr Ansprechpartner. www.zurich.at.<br />

Weil Sie uns wichtig sind.<br />

Bild: Fololia © Mikael Damkier


24<br />

ArztDabei<br />

mit Anja Wagner<br />

Ärzte-Tennis - v.l.n.r.: Prof. Dr. Ernst Wolner, Dr. Christoph Tschöp, Dr. Christoph<br />

Rainer, Dr. Peter Rief, Trixi Schuba (Foto: x3 projects)<br />

Sommerfest der ÄK-OÖ - v.l.n.r.: Labg. Prim. Dr. Walter Aichinger, LAbg. Dr.<br />

Julia Röper-Kelmayr, ÄKOÖ-Präs. Dr. Peter Niedermoser, LAbg. Prim. Dr. Brigitte<br />

Povysil, MR Dr. Klaus Haslwanter und LAbg. Ulrike Schwarz (Foto: M. Wiesler)<br />

First International Symposium of the Journal: Hormone Molecular Biology<br />

v.l.n.r.: Prof. Dr. Daxenbichler, Bernadette Stauder, Prof. Dr. Pasqualini,<br />

Alexandra Schallert (Foto: Olympia Region Seefels)<br />

Gesellschaft<br />

Ärzte-Tennis<br />

Vom 15. - 18. Juli <strong>2010</strong> fanden<br />

in Wien im Colony Club<br />

die Internationalen ÖsterreichischenÄrzte-Tennismeisterschaften<br />

statt.<br />

Zahlreiche Mediziner und<br />

Apotheker aus Österreich<br />

und dem nahen Ausland<br />

folgten der Einladung und<br />

stellten sich mit Begeisterung<br />

und Engagement der<br />

sportlichen Herausforderung.<br />

Im Einzelbewerb siegten<br />

Herr Dr. Peter Rief aus<br />

Graz und Frau Dr. Astrid<br />

Seis aus Wien. Dr. Rainer<br />

Lehner und Dr. Manuel<br />

Wipfler (beide aus Wien)<br />

gewannen das Herren-Doppel.<br />

Sieger des Mixed-Doppel<br />

waren Dr. Martin<br />

Klimpflinger (Wien)und Dr.<br />

Nina Murn (Oberwaltersdorf).<br />

Neben dem eigentlichen<br />

Tennisturnier wurde auch<br />

ein wissenschaftliches Programm<br />

mit Vorträgen zu<br />

Sportmotorik und Ernährung,<br />

Sportpsychologie und<br />

Sportmedizin geboten,<br />

sowie die Gelegenheit, bei<br />

der Players Party ausgiebig<br />

zu tanzen. Die Veranstaltung<br />

stand unter der Patronanz<br />

des ÖTV und der<br />

Österreichischen Ärztekammer<br />

und unter dem Ehrenschutz<br />

der ehemaligen<br />

österreichischen Eiskunstläuferin<br />

Trixi Schuba und<br />

des Präsidenten des ÖsterreichischenTennisverbandes<br />

Univ.-Prof. Dr. Ernst<br />

Wolner.<br />

Sommerfest<br />

Bei strahlendem Sonnenschein<br />

fand im ehemaligen<br />

Linzer Botanischen Garten<br />

zum 7. Mal das Sommerfest<br />

der Oberösterreichischen<br />

Ärztekammer statt. Neben<br />

der Spitze der ÄKOÖ - Präsident<br />

Dr. Peter Niedermoser,<br />

MR Dr. Klaus Haslwanter,<br />

Dr. Harald Mayer<br />

und MR Dr. Oskar Schweninger<br />

- waren auch zahlreiche<br />

Prominente aus Wirtschaft,<br />

Politik und dem Gesundheitswesen<br />

vertreten.<br />

Die Linzer Ärzteband "ICU"<br />

spielte zum Tanz auf und<br />

Gewitterwolken gab es nur<br />

in der Rede von Dr. Peter<br />

Niedermoser, der das vergangene<br />

Jahr aus gesundheitspolitischer<br />

Sicht<br />

reflektierte und sich dabei<br />

auf den Streit zwischen SVA<br />

und Ärztkammer bezog.<br />

Premiere in Seefels<br />

Vom 11. bis 14.9.<strong>2010</strong><br />

fand in Seefels das erste<br />

Symposium zu „Hormone<br />

Molecular Biology and Clinical<br />

Investigation“ statt.<br />

Dabei ging es um den Austausch<br />

bezüglich Neuerungen<br />

und Recherche auf dem<br />

Sektor Hormontherapie in<br />

der Krebsforschung, wie<br />

auch um Verbesserungen in<br />

der Behandlung von Alzheimer,<br />

Frauen im Klimakterium<br />

u.a. Der Organisator,<br />

Prof. Dr. Jorge Pasqualini,<br />

konnte 52 Lektoren aus der<br />

wissenchaftlichen Ärztewelt<br />

begrüßen.<br />

Impressum<br />

ArztZeit ist eine unabhängige Ärztezeitung, die 6x jährlich erscheint und sich an die<br />

Zielgruppe der österreichischen Ärzte wendet.<br />

Chefredakteur: Dr. Robert Harsieber; Anzeigen: vision+mission Marketing GmbH;<br />

Redakteure: Dr. Christoph Spöck, Karl Kropiunik, Irmgard Kopp, Anja Wagner,<br />

Sigrid Grimm, Dr. Thomas Höhne; Layout, Grafik und Satz: vision+mission Marketing<br />

GmbH, Herausgeber und Verlag: vision+mission-Verlag, Maria Saal, Druck: NP-<br />

Druck, St. Pölten, Verlagspostamt: Maria Saal, Zeitungsnummer: 10Z038359M

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