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Viel Glück und Erfolg im Stall 2009 I N H A L T - Solan Kraftfutterwerk

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Rinder<br />

16<br />

R E P O R T<br />

Fortsetzung von Seite 15<br />

Proteinabbaubarkeit<br />

schnell, hoch langsam, niedrig<br />

Frischgras Biertreber<br />

eiweißreiche Grassilagen Grasgrünmehl<br />

Erbsen Luzernecobs<br />

Ackerbohnen Getreide schlempen<br />

Energieabbaubarkeit<br />

schnell, hoch langsam, niedrig<br />

Frischgras Körnermais, CCM<br />

Zuckerreiche Grassilagen teigreife Maissilagen<br />

Getreide Pressschnitzel<br />

Melasse schnitzel Maiskleber<br />

Ausreichend Struktur<br />

Einen weiteren entscheidenden Einfluss auf die Vormagenverdauung<br />

übt die physikalische Struktur aus.<br />

Je länger die Futterpartikel sind, desto länger verweilen<br />

Sie <strong>im</strong> Pansen <strong>und</strong> setzen die Passagegeschwindigkeiten<br />

herab. Kurze Partikel hingegen erhöhen die<br />

Geschwindigkeit <strong>und</strong> führen zu reduzierten Kau- <strong>und</strong><br />

Wiederkauzeiten. Daneben ist die strukturierte Rohfaser<br />

verantwortlich für die Ausbildung der Fasermatte <strong>im</strong><br />

Pansen. Bei strukturreichen Rationen schw<strong>im</strong>mt dieses<br />

mächtige Netzgeflecht auf einer flüssigen Schicht <strong>und</strong><br />

enthält das aufgenommene Futter, das zum Teil noch<br />

wiedergekaut werden muss, weiters ist dies der Hauptsitz<br />

der mikrobiellen Aktivität. Diese Kautätigkeit ist<br />

für entsprechende Speichelsekretion unabdingbar, da<br />

Speichel einen alkalischen pH-Wert sowie Puffersubstanzen<br />

zur Neutralisierung der flüchtigen Fettsäuren<br />

enthält. Ein erniedrigter pH-Wert führt zu engerem<br />

Essigsäure – Propionsäureverhältnis, was sich in reduzierten<br />

Milchfettgehalten äußert. Ein bestehendes<br />

Netzgeflecht sichert die erforderliche Zeitspanne für die<br />

Fermentationsabläufe, bei strukturarmen Rationen mit<br />

hohem Getreideanteil fehlt dieses Geflecht <strong>und</strong> lange<br />

Partikel werden <strong>im</strong> Kot sichtbar.<br />

Mikroben unterstützen<br />

Die Abbaubarkeit der Kohlenhydrate <strong>und</strong> Gerüstsubstanzen<br />

durch die Mikroorganismen ist von mehreren<br />

Faktoren abhängig. Je höher der Zerkleinerungsgrad<br />

der Futterpartikel ist, desto größer ist auch die Angriffsfläche<br />

der Mikroben. Ausreichend pansenlösliches<br />

Futterprotein sowie ein ausgewogenes Verhältnis an<br />

leichtverdaulichen Kohlenhydraten (Stärke) best<strong>im</strong>mt<br />

maßgeblich die Mikrobendichte <strong>im</strong> Pansen. So kann bei<br />

überständigen, ligninreichem Futter durch die Zugabe<br />

von Futterharnstoff <strong>und</strong> schnelllöslichen Stärkekomponenten<br />

wie Weizen, die Tätigkeit der Mikroben gesteigert<br />

werden, die Passagerate <strong>und</strong> somit auch die Futteraufnahme<br />

steigt, der Faseranteil <strong>und</strong> die Faserlänge<br />

<strong>im</strong> Kot sinkt. Prinzipiell sind die Pansenbakterien Anaerober,<br />

d.h. sie benötigen bzw. vertragen keinen Sauerstoff.<br />

Hier ist auch der erste Ansatzpunkt für den Einsatz<br />

von SOLAN 65 ProBios mit der Lebendhefe Biosaf Sc<br />

47, da diese Lebendhefe rasch den Sauerstoff, der über<br />

das Futter in den Pansen gelangt, veratmet. Das Milieu<br />

der Pansenmikroben wird dadurch stark verbessert. Bei<br />

jeder Rationsumstellung ändern sich auch die Milieubedingungen<br />

für die mikrobiellen Abläufe. Die Mikroorganismen<br />

können sich dank ihrer Wachstumskapazitäten<br />

bis zu einem gewissen Grad anpassen. Werden rohfaserreiche<br />

Rationen verfüttert, dominieren in erster Linie<br />

die Zellulosespalter, diese müssen mit schnelllöslichem<br />

Protein <strong>und</strong> Kohlenhydraten unterstützt werden. Das<br />

Ergebnis der Fermentationsvorgänge ist in erster Linie<br />

Essigsäure, die Milchkühe zeigen stabile Fettwerte. Bei<br />

strukturschwachen, reich an leichtfermentierbaren Rationen<br />

werden die Zellulosespalter rasch durch stärke-<br />

<strong>und</strong> zuckerspaltende Pansenbakterien verdrängt. Es<br />

entsteht vermehrt Milchsäure, die bei weiter fallendem<br />

pH-Wert akkumuliert wird, da die Milchsäureverwerter<br />

bei einem pH unter 6 absterben, es entsteht eine akute<br />

Pansenacidose. Mit Pansenpuffern wie Natriumbicarbonat,<br />

Magnesiumoxid sowie Algenkalken kann dem<br />

pH-Wert Verfall entgegengewirkt werden. Lebendhefen<br />

hingegen haben die Eigenschaft, durch gezielte Förderung<br />

der Lactatverwerter, auf den pH-Wert stabilisierend<br />

einzuwirken <strong>und</strong> somit den pH-Wert Abfall nach<br />

erfolgter Fütterung zu bremsen, wie in Grafik 1 ersichtlich<br />

ist.<br />

Grafik 1: pH Wert Verlauf nach der Fütterung<br />

Quelle: ENSAT 2003<br />

Durch gezielte Förderung der Lactatverwerter wird ein<br />

Absinken des pH-Wertes unter 6 verhindert. Die für<br />

die Pansenacidose gefährlich Milchsäurebildung wird<br />

reduziert, was ist in folgender Grafik 2 abgebildet ist.

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