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Karin Tondorf Gender Mainstreaming in der ... - bei der BuKoF

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$ Prüfbereich Beteiligung:<br />

Trägt das Konzept zu e<strong>in</strong>er angemessenen Beteiligung von Frauen an tarifpolitischen<br />

Entscheidungsprozessen (z.B. <strong>in</strong> Tarifkommissionen, Verhandlungskommissionen, <strong>bei</strong><br />

Konfliktregelungs<strong>in</strong>stitutionen und -verfahren) <strong>bei</strong>?<br />

5. Schritt: Entscheidung und Umsetzung <strong>der</strong> Tarifregelungen <strong>in</strong> die Praxis<br />

Bei <strong>der</strong> Entscheidung über das Konzept ist e<strong>in</strong>e ausgewogene Beteiligung von Frauen und<br />

Männern <strong>in</strong> den Kommissionen zu gewährleisten. Zur Umsetzung <strong>der</strong> neuen<br />

diskrim<strong>in</strong>ierungsfreieren Tarifregelungen s<strong>in</strong>d all diejenigen, die für <strong>der</strong>en Interpretation und<br />

betriebliche Anwendung verantwortlich s<strong>in</strong>d, zu qualifizieren.<br />

6. Schritt: Kontrolle <strong>der</strong> Zielerreichung und Bewertung<br />

Abschließend ist zu prüfen, <strong>in</strong>wieweit die anfangs gesetzten Ziele erreicht wurden. Hierzu ist e<strong>in</strong><br />

entsprechend ausdifferenziertes Berichtssystem erfor<strong>der</strong>lich. Wurden die Ziele nicht o<strong>der</strong> nur<br />

teilweise erreicht, ist e<strong>in</strong>e Ursachenanalyse notwendig. Ggf. s<strong>in</strong>d weitere Prüfschritte und<br />

Maßnahmen e<strong>in</strong>zuleiten. Der gesamte Entscheidungsprozess ist als Gleichstellungscontroll<strong>in</strong>g<br />

zu verstehen, welches dazu <strong>bei</strong>tragen soll, das GM <strong>in</strong> <strong>der</strong> Organisation zu verankern. Er ist<br />

zugleich als stetiger Prozess zu verstehen, <strong>bei</strong> dem <strong>der</strong> letzte Schritt zugleich den Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>es<br />

neuen Entscheidungsprozesses bildet.<br />

3. Aktivitäten zur E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>er GM-orientierten Tarifpolitik<br />

Es s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Gewerkschaften, die <strong>in</strong> den letzten Jahren Initiativen zur E<strong>in</strong>führung<br />

von GM <strong>in</strong> die Tarifpolitik ergriffen haben. Unter den E<strong>in</strong>zelgewerkschaften kann vor allem die<br />

Gewerkschaft ÖTV (jetzt ver.di) auf vielfältige Aktivitäten verweisen, an<strong>der</strong>e<br />

E<strong>in</strong>zelgewerkschaften s<strong>in</strong>d ebenfalls auf dem Wege. Nachfolgende werden Schwerpunkt-<br />

Aktivitäten am Beispiel <strong>der</strong> Gewerkschaft ÖTV dargestellt:<br />

Strukturelle Verankerung:<br />

Durch Beschlüsse von Gewerkschaftstagen – so etwa zur „Aufwertung von Frauentätigkeiten“<br />

von 1996 – wurde e<strong>in</strong> wichtiges gleichstellungspolitisches Ziel <strong>in</strong> die Tarifpolitik <strong>in</strong>tegriert.<br />

Zugleich wurde e<strong>in</strong>e mehrjährige Kampagne beschlossen, die e<strong>in</strong>en Schwerpunkt des GM <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Organisation bildet. Mit e<strong>in</strong>em Beschluss des geschäftsführenden Hauptvorstandes aus dem<br />

Jahre 1998 wurde die systematische E<strong>in</strong>beziehung des Ziels <strong>der</strong> Gleichstellung <strong>in</strong> die Tarifpolitik<br />

beschlossen und e<strong>in</strong>e GM-Beauftragte für Tarifpolitik berufen. Schließlich wurde auf dem 14.<br />

Gewerkschaftstag im Jahre 2000 GM als Ziel für die Gesamtorganisation beschlossen. Diese<br />

Beschlusslage setzte sich auch <strong>in</strong> ver.di (2001) durch.<br />

Schwerpunkt <strong>der</strong> GM-Initiativen: Entgeltpolitik<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Aufwertungskampagne wurde im Jahre 1997 e<strong>in</strong> Gutachten zu<br />

Diskrim<strong>in</strong>ierungspotentialen <strong>in</strong> Entgelttarifverträgen am Beispiel des BAT <strong>in</strong> Auftrag gegeben,<br />

welches verschiedenste potentielle Diskrim<strong>in</strong>ierungsmechanismen identifizierte. Weitere Schritte<br />

folgten: Es wurde e<strong>in</strong>e Kommission zur Aufwertung von Frauentätigkeiten e<strong>in</strong>gerichtet und die<br />

Ergebnisse des Gutachtens wurden den Ar<strong>bei</strong>tgebern des öffentlichen Dienstes – auch im<br />

Rahmen e<strong>in</strong>es Workshops - vorgestellt (1998). Um genauere Aufschlüsse über das<br />

Diskrim<strong>in</strong>ierungspotential des BAT zu erhalten, wurde e<strong>in</strong> sog. “Vergleichsprojekt”<br />

durchgeführt. In <strong>der</strong> Stadt Hannover wurden verschiedene frauen- und männerdom<strong>in</strong>ierte<br />

Tätigkeiten verglichen: (1) Dipl-BibliothekarIn – Dipl.-IngenieurIn (2) Küchenhilfe – Ar<strong>bei</strong>terIn<br />

(Abfallwirtschaft/Stadtre<strong>in</strong>igung) (3) AltenpflegerIn – TechnikerIn (4) Leitende(r) MTA –<br />

GärtnermeisterIn. Nach den Projektergebnissen haben sich <strong>bei</strong> drei <strong>der</strong> vier Vergleichspaare die

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