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Inhaltsverzeichnis 1 Drei Sektoren - Julius Plenz

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<strong>Inhaltsverzeichnis</strong> 1<br />

<strong>Inhaltsverzeichnis</strong><br />

1 <strong>Drei</strong> <strong>Sektoren</strong> 1<br />

1.1 Primärsektor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />

1.2 Sekundärsektor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />

1.3 Tertiärsektor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

1.4 Quartärsektor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

1.5 Quintärsektor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

2 Die <strong>Drei</strong>-<strong>Sektoren</strong>-Hypothese 3<br />

2.1 Phase I: Traditionelle Zivilisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2.2 Phase II: Übergangsperiode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2.3 Phase III: Tertiäre Zivilisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

3 Daten für die Europakarte 5<br />

1 <strong>Drei</strong> <strong>Sektoren</strong><br />

Eine Volkswirtschaft kann in drei <strong>Sektoren</strong> eingeteilt werden: Landwirtschaft, Industrie und Dienstleistungen. Jeder<br />

Sektor steuert seinen Anteil zum Bruttoinlandsprodukt bei, wobei entwickelte Volkswirtschaften sich dadurch<br />

auszeichnen, dass der industrielle und der Dienstleistungsanteil den Anteil der landwirtschaftlichen Produktion<br />

weit übersteigen.<br />

1.1 Primärsektor<br />

Den Primärsektor kann man als Produktionsgewinnung oder Urgewinnung verstehen. Er umfasst:<br />

• Landwirtschaft<br />

• Forstwirtschaft<br />

• Fischerei<br />

• Bergbau<br />

• etc.<br />

1.2 Sekundärsektor<br />

Der Sekundärsektor steht für das produzierende bzw. verarbeitende Gewerbe einer Volkswirtschaft. Es ist also<br />

die Weiterverarbeitung der Güter aus dem Primärsektor, wodurch er material- und kapitalintensiv ist (Einsatz von<br />

Investitionsgütern). Als Synonym passt auch „industrieller Sektor“. Er umfasst:<br />

• Industrie<br />

• Handwerk<br />

• Energiewirtschaft<br />

HERMANN SALB und JULIUS PLENZ


1.3 Tertiärsektor 2<br />

• Energieversorgung<br />

• Wasserversorgung<br />

• Baugewerbe<br />

• etc.<br />

1.3 Tertiärsektor<br />

Der Tertiärsektor ist der Dienstleistungssektor. Alle Unternehmen einer Volkswirtschaft, die Dienstleistungen erbringen,<br />

fallen unter den Tertiärsektor. Da die Produktion unter Einsatz von Arbeit erfolgt, ist er personalintensiv.<br />

Er umfasst:<br />

• Handel<br />

• Banken<br />

• Tourismus, Hotel- und Gaststättengewerbe<br />

• Nachrichtenübermittlung<br />

• Kreditinstitute<br />

• Versicherungen<br />

• Wohnungsvermietung<br />

• Sozialversicherungen<br />

• Private Haushalte<br />

• Verkehr, Logistik<br />

• Öffentliche Haushalte (Staat, Gemeinden, Bundeswehr)<br />

Außerdem zu diesem bereich zählen sonstige Unternehmen/freie Berufe, die Dienstleistungen erbringen. Aufgrund<br />

ihrer volkswirtschaftlichen Bedeutung werden die letzten drei Punkte oft separat aufgeführt. Bei Standorten wie<br />

London oder Paris liegt allein 90% der Bruttowertschöpfung im Dienstleistungsbereich.<br />

Über diese drei <strong>Sektoren</strong> hinaus sind manche Leute der Meinung, man müsse den umfassenden Dienstleistungssektor<br />

noch weiter unterteilen. Dadurch entstehen noch zwei weitere <strong>Sektoren</strong>, die zwar den "<strong>Drei</strong> <strong>Sektoren</strong>Änsatz<br />

ins Wanken bringen, jedoch verständlich wird, warum diese zusätzlichen <strong>Sektoren</strong> durchaus Sinn machen.<br />

1.4 Quartärsektor<br />

Die 1. Definition eines Quartärsektors stellte 1961 Jean Gottmann auf. Seiner Meinung nach, sollten die Berufe<br />

aus dem Tertiärsektor, die besonders hohe intellektuelle Ansprüche stellen und eine ausgeprägte Verantwortungsbereitschaft<br />

fordern, den Quartärsektor bilden.<br />

• Dieser sollte umfassen:<br />

• Rechtsanwälte<br />

• Wirtschaftsberater<br />

• Steuerberater<br />

HERMANN SALB und JULIUS PLENZ


1.5 Quintärsektor 3<br />

• Heil- und Erziehungsberufe<br />

• Informationsdienstleistungen<br />

Abb. 1: Clark-Fourastié-Modell<br />

Demnach sollten im Tertiärsektor nur Reinigungs-, Reparatur- und Transportdienstleistungen sein.<br />

Die 2. Definition besagt, dass Dienste, die im Bereich Freizeit und Unterhaltung erbracht werden, den Quartärsektor<br />

bilden sollte.<br />

Die 3. Definition besagt, dass die zur Zeit rasch expandierenden Informationsdienstleistungen, den Quartärsektor<br />

bilden sollten. Also alle Branchen, die sich mit Erstellung, Verarbeitung und Verkauf von Informationen beschäftigen.<br />

Die 4. Definition stellte Hans Linde 1977 auf. Diese besagt, dass Dienstleistungen, die nicht durch marktwirtschaftliche<br />

Prinzipien gelenkt, sondern politisch reguliert werden, sollten den Quartärsektor bilden (alle staatlichen<br />

Dienstleistungen).<br />

1.5 Quintärsektor<br />

Der Quintärsektor umfasst ausschließlich die Entsorgungswirtschaft.<br />

2 Die <strong>Drei</strong>-<strong>Sektoren</strong>-Hypothese<br />

Die <strong>Drei</strong>-<strong>Sektoren</strong>-Hypothese ist eine Theorie aus der Wirtschaftslehre, die von C. Clark und Jean Fourastié vorgeschlagen<br />

wurde. Ihre Kernaussage ist, dass sich der Schwerpunkt der wirtschaftlichen Tätigkeit eines Landes im<br />

Verlauf der zunehmenden Industrialisierung erst vom Primären (Produktgewinnung) in den Sekundären (Produktverarbeitung),<br />

und später in den Tertiären (Dienstleistungs-) Sektor verlagert (s. Abb. 1).<br />

In Ländern mit geringem Pro-Kopf-Einkommen (und in der Regel einem niedrigeren Entwicklungsstand) wird der<br />

hauptteil des Volkseinkommens durch die Produktion im Primärsektor, vor allem durch Landwirtschaft, erziehlt.<br />

HERMANN SALB und JULIUS PLENZ


2.1 Phase I: Traditionelle Zivilisation 4<br />

Fortschrittlich entwickelte Länder mit einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommen erwirtschaften ihr Einkommen<br />

vorwiegend im Sekundärsektor, wobei der Tertiärsektor auch schon eine recht große Rolle spielt.<br />

In hoch entwickelten Ländern mit hohem Pro-Kopf-Einkommen dominiert der Tertiärsektor den Erwerbsanteil des<br />

Gesamteinkommens.<br />

Der Prozess gliedert sich in der Regel in diese drei Phasen.<br />

2.1 Phase I: Traditionelle Zivilisation<br />

Traditionelle Zivilisation.<br />

1. Sektor: 70%<br />

2. Sektor: 20%<br />

3. Sektor: 10%<br />

2.2 Phase II: Übergangsperiode<br />

Gesellschaft, die entwicklungstechnisch gesehen noch nicht allzu weit entwickelt ist.<br />

1. Sektor: 20%<br />

2. Sektor: 50%<br />

3. Sektor: 30%<br />

Besondere Merkmale:<br />

• Mehr Maschinen −→ verringerter Bedarf an Arbeitsplätzen<br />

• Steigende Nachfrage nach Maschinen (vom 2. Sektor produziert)<br />

• Stellt im grunde genommen die Industrialisierung dar: Mechanisierung, Automatisierung, Fließbandproduktion<br />

und Manufaktur.<br />

• Der Tertiär- und Finanzsektor beginnt sch zu bilden/entwickelt sich weiter.<br />

2.3 Phase III: Tertiäre Zivilisation<br />

1. Sektor: 10%<br />

2. Sektor: 20%<br />

3. Sektor: 70%<br />

HERMANN SALB und JULIUS PLENZ


3 Daten für die Europakarte 5<br />

3 Daten für die Europakarte<br />

Land I II III<br />

Luxemburg 1,0% 13,0% 86,0%<br />

Rep. Zypern 3,8% 20,0% 76,2%<br />

Frankreich 2,5% 21,4% 76,1%<br />

Malta 3,0% 23,0% 74,0%<br />

Belgien 1,3% 24,7% 74,0%<br />

Dänemark 2,2% 24,0% 73,8%<br />

Niederlande 2,1% 24,4% 73,5%<br />

England 1,1% 26,0% 72,9%<br />

Griechenland 6,2% 22,1% 71,7%<br />

Deutschland 1,1% 28,6% 70,3%<br />

Lettland 4,1% 26,0% 69,9%<br />

Schweden 1,8% 28,6% 69,7%<br />

Italien 2,1% 28,8% 69,1%<br />

Nordzypern 10,6% 20,5% 68,9%<br />

Spanien 3,4% 28,7% 67,9%<br />

Österreich 2,3% 30,8% 66,9%<br />

Estland 4,1% 29,1% 66,8%<br />

Finnland 3,1% 30,4% 66,5%<br />

Slowakei 5,5% 28,4% 66,1%<br />

Portugal 5,2% 28,9% 65,9%<br />

Polen 2,8% 31,7% 65,5%<br />

Ungarn 3,9% 30,9% 65,3%<br />

Litauen 5,7% 32,4% 62,0%<br />

Slowenien 2,8% 31,7% 60,3%<br />

Tschechien 3,4% 39,3% 57,3%<br />

Irland 5,0% 46,0% 49,0%<br />

(Absteigend sortiert nach Anteil des dritten Sektors)<br />

HERMANN SALB und JULIUS PLENZ

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