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KM Magazin 1/2011 - Wohnungsgenossenschaft "Karl Marx ...

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(H)AUSBLICK<br />

Die Schwierigkeiten<br />

hinter den Zahlen<br />

Der Neujahrsempfang zwischen Bilanzzahlen und<br />

grummelnden Diskussionen<br />

Der Januar ist im Jahreskalender<br />

der <strong>Karl</strong> <strong>Marx</strong> neben dem<br />

Alltagsgeschäft geprägt von<br />

einem besonderen Termin.<br />

Rückblick und Ausblick sind<br />

die bestimmenden Themen auf<br />

jedem Neujahrsempfang, zu<br />

dem Vorstand und Aufsichtsrat<br />

traditionell alle Vertreter einladen.<br />

So traf man sich auch dieses<br />

Jahr wieder Mitte Januar im<br />

Kutschstall am Neuen Markt,<br />

um sich gemeinsam auf das<br />

neue Jahr einzustimmen. Der<br />

Vorstandsvorsitzende, Ulf Hahn,<br />

berichtete von einem stabilen<br />

Geschäftsverlauf 2010 und der<br />

Kaufmännische Vorstand, Bodo<br />

Jablonowski, erläuterte den Anwesenden<br />

die Vorbereitungen<br />

für das inzwischen angelaufene<br />

Jahr. Der demnächst beginnende<br />

Vermietungsprozess in den<br />

neuen Häusern an der Saarmunder<br />

Straße und die Fertigstellung<br />

der neuen Geschäftsstelle<br />

am gleichen Ort könnte<br />

man <strong>2011</strong> als die herausragenden<br />

Schwerpunkte betrachten.<br />

Jedenfalls, wenn man sich mit<br />

der Ausschau auf das Große und<br />

Ganze begnügt. Will man den<br />

Neujahresempfang jedoch nicht<br />

nur als ein nettes Beisammensein<br />

begreifen,<br />

muss man sich<br />

auf die Zahlen<br />

einlassen.<br />

Denn hinter<br />

dem „stabilen<br />

Geschäftsverlauf“<br />

verbergen<br />

sich durchaus<br />

komplizierte<br />

Entwicklungen.<br />

Lassen wir uns mal auf die Mitgliederzahlen<br />

ein. Ende 2010<br />

hatte die <strong>Karl</strong> <strong>Marx</strong> 7.291 Mitglieder.<br />

Das sind 27 mehr als<br />

im Jahr zuvor, wie Ulf Hahn<br />

berichtete. Und es sind mittlerweile<br />

fast 800 Mitglieder mehr<br />

als die Genossenschaft Wohnungen<br />

hat. Nicht wenige unter<br />

Stadt der Filmemacher<br />

Durch die Randlage vieler<br />

Einrichtungen in Babelsberg<br />

ist das Thema Film in der<br />

Stadtmitte noch zu wenig im<br />

Fokus. Mit Ausnahme des zentral<br />

gelegenen Filmmuseums,<br />

entdeckt man die Filmstadt<br />

erst auf den zweiten Blick.<br />

Will man den<br />

Neujahresempfang<br />

nicht nur als ein nettes<br />

Beisammensein<br />

begreifen, muss<br />

man sich auf<br />

die Zahlen einlassen.<br />

den „überzähligen“ Mitgliedern<br />

sind solche auf der Warteliste<br />

der <strong>Karl</strong> <strong>Marx</strong>. Registrierte<br />

Mitglieder, die darauf hoffen,<br />

demnächst eine Wohnung zu<br />

bekommen. Aber derzeit gibt<br />

es nur 56 leere Wohnungen im<br />

Bestand. 48 davon stehen leer,<br />

weil sie in Kürze saniert werden<br />

sollen. Was wiederum bedeutet,<br />

sie sollten in einem Aufgang,<br />

wenn möglich sogar in einem<br />

ganzen Haus leer stehen, um die<br />

Sanierung überhaupt erst möglich<br />

zu machen. Weil aber eben<br />

48 Haushalte<br />

betroffen sind,<br />

deren Bewohner<br />

nicht alle<br />

gleichzeitig und<br />

mit sehr unterschiedlichem<br />

Enthusiasmus<br />

von einem Umzug<br />

zu überzeugen<br />

sind, läuft<br />

ein sehr kompliziertes Räderwerk<br />

an, das <strong>KM</strong> auf Seite 8 am<br />

Beispiel des Kiefernringes 48,<br />

wo demnächst ein Aufzugsanbau<br />

erfolgt, beschrieben hat.<br />

Und zwischen der Zahlenbilanz<br />

und dem Abendessen grummelt<br />

es auch hin und wieder<br />

auf dem Neujahrsempfang. So<br />

verlangte die Aufsichtsratsvorsitzende<br />

Dr. Elke Marek vom<br />

Vorstand den Aufbau eines<br />

modernen Beschwerdemanagements<br />

in der Genossenschaft<br />

endlich umzusetzen. Manche<br />

Vertreter kritisieren sich untereinander,<br />

aber auch in Richtung<br />

Zentrale, dass die Diskussionen<br />

über die Entwicklung nicht eng<br />

genug mit den Mitgliedern in<br />

den Wohngebieten erfolgen.<br />

Beide Probleme stehen auf der<br />

Tagesordnung. So laufen derzeit<br />

die Abstimmungen für mehrere<br />

Veranstaltungen in den einzelnen<br />

Wohngebieten, auf denen<br />

im Jahresverlauf die Mitglieder<br />

ihre Sicht der Entwicklung vor<br />

Ort mit Vertretern, Vorständen,<br />

Aufsichtsratsmitgliedern, Mitarbeitern,<br />

auch der <strong>KM</strong>-Redaktion,<br />

austauschen können. Die<br />

Gespräche sollen das Gemeinschaftsgefühl<br />

bestärken und<br />

helfen, den Service der Genossenschaft<br />

weiterzuentwickeln.<br />

Und so gesehen war der Neujahrsempfang<br />

weniger denn je<br />

ein feierliches Beisammensein<br />

als vielmehr ein Arbeitsessen,<br />

das den Kurs absteckt.<br />

Dabei sind die Hochschule für<br />

Film und Fernsehen, das Gelände<br />

des Rundfunks BerlinBrandenburg<br />

oder die Berliner Straße<br />

(im Filmpark) nach der Lindenstraße<br />

in Köln Deutschlands<br />

zweitberühmteste Filmkulisse<br />

und Publilumsmagneten.<br />

Stadt der bewegten Bilder<br />

Auch die <strong>Karl</strong> <strong>Marx</strong> wird in diesem Jahr im November wieder eine Filmwoche<br />

durchführen und sich damit in das aktuelle Potsdamer Themenjahr einreihen. Über<br />

dessen Absichten sprach <strong>KM</strong> mit der Koordinatorin Prof. Dr. Elizabeth Prommer von<br />

der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF).<br />

„Potsdam – Stadt des Films“<br />

trifft das Motto des diesjährigen<br />

Themenjahres nicht eigentlich nur<br />

auf Babelsberg zu?<br />

Das sollten Sie nicht so eng sehen.<br />

Es geht nicht nur um den<br />

Medienstandort. Die Stadt war<br />

ja in der Vergangenheit und Gegenwart<br />

immer wieder auch Kulisse<br />

für zahlreiche Filme. Wenn<br />

Sie etwa an unseren Filmschauplatz<br />

des Februars denken, den<br />

Film „Madame Dubarry“ von<br />

Ernst Lubitsch mit Pola Negri<br />

und Emil Jannings, aus dem Jahr<br />

1919. Die Szenen am französischen<br />

Hof Ludwig des XVI. in<br />

Versailles – das ist in Wirklichkeit<br />

der Schlosspark Sanssouci.<br />

Lange her.<br />

Na dann sehen Sie sich „Die<br />

Welle“ von 2008 mit Jürgen<br />

Vogel an – unser Filmschauplatz<br />

des Monat März. Dennis<br />

Gansel hat einige Szenen davon<br />

auf dem Alten Markt und<br />

an der Nikolaikirche gedreht.<br />

Typisch Sanssouci, Alter Markt,<br />

das ist ja erst die halbe Stadt.<br />

Ach, ich ahne, worauf Sie hi-<br />

naus wollen. Sie vermissen<br />

die Neubaugebiete. Habe ich<br />

auch ein, zugegeben selteneres<br />

Beispiel von 1993. „Zirri das<br />

Wolkenschaf“ mit Wallfriede<br />

Schmidt. Viele Szenen des<br />

Films hat Wolf Losansky in<br />

Drewitz in der Konrad-Wolf-Allee<br />

aufgenommen. Das ist unser<br />

Filmschauplatz im November.<br />

Was hat es mit diesen Filmschauplätzen<br />

auf sich?<br />

Es ist, wie Sie sich denken<br />

können, der Versuch das Themenjahr<br />

in die ganze Stadt zu<br />

tragen. Den wenigsten Filmleuten<br />

kam es wohl darauf an, vordergründig<br />

Potsdam zu zeigen.<br />

Die Szenen sind meist so aufgenommen,<br />

dass das natürlich<br />

überall spielen kann. Nehmen<br />

Sie Borune Identity mit Matt<br />

Daemon, das spielt in Petersburg<br />

ist aber Potsdam. Aber diese<br />

den Potsdamern bekannten<br />

Orte sind natürlich eine gute<br />

Möglichkeit ihnen bewusst zu<br />

machen, wie präsent das Thema<br />

Film in der Stadt, nicht nur in<br />

Babelsberg, eigentlich ist. An<br />

Aufnahmen am Filmset „Zirri das Wolkenschaf“ von 1993 in Drewitz<br />

jedem letzten Sonntag im Monat<br />

kann man sich die Filme<br />

im Filmmuseum anschauen.<br />

Ist es denn eigentlich notwendig,<br />

die Potsdamer auf die Filmstadt<br />

als Teil ihrer Identität hinzuweisen?<br />

Ufa, Defa usw.<br />

Wir möchten schon darauf hinweisen,<br />

dass das auch ein großes<br />

Zukunftsthema ist. Es geht<br />

künftig nicht nur um Kinofi lme,<br />

sondern um bewegte Bilder<br />

auf allen möglichen Plattformen.<br />

Das kann das Handy sein,<br />

das 3D-Hologramm, 360Grad-<br />

Projektionen – wir haben auch<br />

eine Medienzukunft. Was bleibt<br />

ist das Interesse an gut erzählten<br />

Geschichten, aber es wird<br />

wesentlich mehr Möglichkeiten<br />

geben, wo wir uns das anschauen.<br />

Und diese Zukunft wird gerade<br />

auch in Potsdam gestaltet.<br />

Die Filmstudios, der Filmpark,<br />

der RBB, die Filmhochschule, das<br />

Filmmuseum...das sind natürlich<br />

die Dinge, an die man sofort denkt.<br />

Wen übersieht man leicht?<br />

Gern vergessen in dieser Aufzählung<br />

wird die Ufa. Das ist im<br />

Zusammenhang mit der Filmindustrie<br />

sogar der größte Arbeitgeber,<br />

mit dreimal so vielen Arbeitsplätzen<br />

wie die Studios. Die<br />

brauchen keine Subventionen,<br />

die schreiben schwarze Zahlen<br />

und dürften einer der größten<br />

Steuerzahler der Stadt sein.<br />

Welcher von den 130 Programmpunkten<br />

des Themenjahres zählt<br />

zu Ihren Favoriten?<br />

Es kommen immer noch Veranstaltungen<br />

hinzu. Am Ende<br />

werden wir wohl bei 150 sein.<br />

Ich freue mich besonders auf<br />

die Openair-Veranstaltungen<br />

im Sommer. Wenn wir beispielsweise<br />

Ende August „Paul<br />

und Paula“ im Strandbad Babelsberg<br />

zeigen. Dort sind einige<br />

Szenen des Films aufgenommen<br />

worden. Im September<br />

sind wir dann an der Glienicker<br />

Brücke, wo Aufnahmen von<br />

Helmut Käutners Film „Unter<br />

den Brücken“, der unter anderem<br />

dort zwischen Mai und<br />

September 1944 gedreht wurde,<br />

entstanden. Das wird ein<br />

großer Spaß. Es ist kostenlos.<br />

Die ganze Stadt ist eingeladen.<br />

2 3<br />

Elizabeth Prommer<br />

PROGRAMM<br />

POTSDAM<br />

Wer sich für das Programm des<br />

Themenjahres interessiert kann<br />

sich im Internet schlau machen<br />

unter:<br />

www.Filmjahr.potsdam.de

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