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Historie<br />

Maas J. Hell – Klein Offenseth<br />

Der Stammhof der Familie Hell an der Horster Landstrasse wurde<br />

1933 von Gustav und Herta Hell erworben. Den bestehenden Geflügelzuchtbetrieb<br />

übernahm der jüngere Sohn Max. Der ältere Sohn<br />

Maas Johannes Hell – geboren 1934 ­ hingegen konzentrierte sich<br />

bald ganz auf die Pferdehaltung und ließ neben seinem Elternhaus<br />

eine Anlage für Pferdezucht und Vermarktung entstehen, die er gemeinsam<br />

mit seiner Ehefrau Magdalene betrieb und die schnell zu<br />

den bekanntesten Zuchtstätten Europas zählte.<br />

Von 1971 bis 1982 leitete Hell die Geschäfte des Holsteiner Verbandes<br />

in Elmshorn und prägte entscheidend die Weiterentwicklung<br />

der Sportpferdezucht und Vermarktung des Holsteiner<br />

Pferdes. Der Einsatz von Hengsten im Sport als Eigenleistungsnachweis<br />

und der Import von Veredlerhengsten, wie etwa der legendäre<br />

Cor de la Bryère A.N. sind nachhaltige Ergebnisse seiner<br />

weitsichtigen Arbeit.<br />

1982 entschied sich Hell, die Geschäftsführung des Holsteiner Verbandes<br />

abzugeben, um seine private Hengsthaltung und Vermarktung<br />

in Klein Offenseth weiterzuführen und auszubauen. Dies war<br />

der Beginn der Hengststation Maas J. Hell in Klein Offenseth. In der<br />

Folge fanden die von ihm entdeckten Hengste in fast allen europäischen<br />

Zuchtgebieten Eingang. Auch als Vermarkter sprechen seine<br />

geschäftlichen Erfolge für ihn. In 38 Ländern der Welt wurden Pferde<br />

aus Klein Offenseth exportiert, von denen viele später auf den<br />

großen Turnierplätzen durch ihre Erfolge Werbung für das Holsteiner<br />

Pferd machten.<br />

Mit einer großen Anzeige in der Zeitschrift Pferd+Sport warb Maas<br />

Johannes Hell im Jahre 1984 für seine sechs Deckhengste. Da der<br />

Betrieb für eine große Anzahl von Stutenbedeckungen aufgrund der<br />

Räumlichkeiten nicht sofort eingestellt war, wurden zunächst nur die<br />

beiden Junghengste Cantus und Camaro in Klein Offenseth stationiert.<br />

Die vier weiteren Hengste bezogen ihre Beschälerboxen in<br />

Dithmarschen bei Lothar Völz in Wöhrden. Dies waren die beiden Almé­Söhne<br />

Ahorn und Athlet sowie Latus von Landgraf und Catango<br />

von Caletto I. Letzterer wurde in den folgenden Jahren ausgetauscht<br />

durch Fasolt und den Vollblüter Affido xx. Sie blieben bis 1990, dann<br />

wurden sie umstationiert nach Marne – Westerdeich zu Willi Feil, der<br />

Ahorn, Athlet, Latus und Salient xx bis 1995 auf seine Station nahm.<br />

Da der Hengstbestand im Laufe der Jahre immer größer wurde, kam<br />

von 1989 bis 1996 die Station Gestüt Pohlsee hinzu. Hier kamen zunächst<br />

Cantus, Langata Express xx und Aldan sowie später Exorbitant<br />

xx, Tin Rocco und Alasca zum Einsatz.<br />

Als zum Ende der 90er Jahre die künstliche Besamung und der Samenversand<br />

immer mehr an Bedeutung gewannen, wurden auch<br />

Stuten von den Hellschen Hengsten in Wacken bei Dr. Uwe Tassemeier,<br />

sowie in Bargenstedt bei Boje Peters und in Risum Lindholm<br />

besamt. Besondere Bedeutung hatte für Maas Johannes Hell der<br />

Einsatz von Vollblütern. Es begann mit Affido xx im Jahre 1987. Es<br />

folgten dann Salient xx, Exorbitant xx, Bold Indian xx, Langata Express<br />

xx, Gamblers Cup xx und Mytens xx. Eine besonders glückliche<br />

Entdeckung war Lauries Crusador xx. Dank der guten Kontakte<br />

zum Landstallmeister Dr. Bade wurde Lauries Crusador xx an das<br />

Niedersächsische Landgestüt in Celle verpachtet und bezog 1991<br />

seine Beschälerbox im Hannoverschen Hauptzuchtgebiet in Landesbrück.<br />

Er wurde 2006 zum Hannoverschen Hengst des Jahres<br />

gekürt.<br />

Mit diesem Hengst kam es auch, dass die Hellschen Hengste auch<br />

über das Niedersächsische Landgestüt vertrieben wurden. Die<br />

Hengste Calido I , Acord II und Acorado haben einen starken Einfluss<br />

auf die Hannoveraner Zucht genommen.<br />

Maas Johannes Hell hat sich von Anfang an besonders um die Nachzucht<br />

seiner Hengste gekümmert. Alljährlich hat er viele Fohlen von<br />

ihnen gekauft. Diese wurden dann in Klein Offenseth aufgezogen<br />

und entweder als Junghengst vorbereitet oder als Sportpferd herausgebracht.<br />

Aus dieser großen Zahl von Nachkommen sind viele<br />

bedeutende Sportpferde geworden, zu ihnen zählen u.a. Calvaro mit<br />

Willi Melliger, Canturo mit Bernado Alves, Lux Z mit Jerry Smit und<br />

Libero H mit Jos Lansink.<br />

Die Hengststation in Klein Offenseth ist nicht nur durch die herausragende<br />

hippologische Persönlichkeit von Maas Johannes Hell<br />

weltweit bekannt geworden, sondern es sind auch die Hengste, die<br />

dafür gesorgt haben. An der Spitze steht sicherlich neben ihren Vätern,<br />

der Ahorn­Sohn Acord II und der Cantus­Sohn CalidoI. Beide<br />

brillierten schon mit einer überzeugenden Hengstleistungsprüfung.<br />

Ihre Karriere in Springpferdeprüfungen war muster gültig. Sie waren<br />

mehrfache Sieger in Springpferdeprüfungen bis Klasse M. Acobat<br />

war Holsteiner Springpferdechampion in Bad Segeberg und Vi­<br />

zechampion beim Bundeschampionat. Er war 5­jährig mit 21 Siegen<br />

erfolgreichster Hengst in Deutschland. Auch die Nachzucht dieser<br />

beiden Ausnahmevererber ist von besonderer Qualität, 1999 beherrschten<br />

Acord II­Kinder das Bundes championat des Deutschen<br />

Springpferdes in Warendorf. Auch Calido I hat sich als überragender<br />

Springpferdevererber entwickelt. 2008 waren drei Nachkommen von<br />

ihm bei den Olympischen Spielen in Hongkong.<br />

1997 verstarb Maas Johannes Hell, die Hengststation wurde weiter<br />

geführt von seiner Frau und dem längjährigen Bereiter Thomas Mohr,<br />

der vor einigen Jahren seinen eigenen Weg gegangen ist.<br />

Anfang 2011 entschloss sich Magdalene Hell, die Station in die Hände<br />

des Hamburger Kaufmanns Herbert Ulonska zu geben, der sich<br />

bereits seit Jahrzehnten neben seinem Springreiten der Organisation<br />

internationaler Turniere einen Namen in Deutschland gemacht hat.<br />

Noch heute ist er im Turniergeschehen bis zur Klasse S ­ vorrangig<br />

mit seinen eigenen Hengsten– als Amateur erfolgreich am Start. Verblieben<br />

sind die bewährten Hengste der Station, zu denen Calido I,<br />

Acodetto, Ramirado, Canturo und Singulord Joter seit Jahren gehören.<br />

Im Sinne von Maas J. Hell wird Herbert Ulonska die Hengststation<br />

weiterführen, die die private Hengsthaltung in Schleswig­Holstein<br />

geprägt hat.<br />

Hengststation Maas J. Hell<br />

Klein Offenseth, Januar 2013

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