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mt-Auslands<strong>tierschutz</strong> 2009<br />

26<br />

“Liebe Freunde,<br />

DR. LIVIU HARBUZ<br />

AUS DEN REDEBEITRÄGEN:<br />

Präsident der Tierärztlichen Vereinigung Rumäniens<br />

und seit Ende 2008 Staatsekretär<br />

Das Problem der Straßenhunde in Rumänien stammt schon<br />

aus der Zeit des Kommunismus, d.h. es besteht bereits seit<br />

Mitte der 70-iger Jahre. In Großstädten wie Bukarest setzten<br />

die Menschen ihre Hunde auf die Straße, nachdem viele ihrer<br />

Häuser abgebrochen wurden und sie gezwungen waren,<br />

in Wohnblocks zu ziehen.<br />

Bis zur Revolution im Jahre 1989 hatte die Polizei unter Mithilfe<br />

speziell geschulten Personals Straßenhunde zu töten, sie<br />

sogar auf der Straße zu vergiften. Aus Solidarität mit den<br />

Straßenhunden und auch aus Protest gegen das kommunistische<br />

Regime wurden Hunde von Menschen gefüttert, vor<br />

den Hundefängern versteckt und sogar mit nach Hause genommen.<br />

1993 und 1994 wurde das Problem der Straßenhunde öffentlich<br />

diskutiert, und ich etablierte mit technischer Unterstützung<br />

einiger ausländischer Tierschutzorganisationen die<br />

Tierüberwachungsbehörde Bukarest (AAS). Die AAS sollte<br />

die europäischen Programme für Straßenhunde umsetzen.<br />

Die Arbeit begann mit einem Programm, das die Kastration<br />

der Straßenhunde und deren anschließende Freilassung zurück<br />

auf die Straße zum Ziel hatte. Die Hunde wurden gegen<br />

Dr. Liviu Harbuz, Rumänien: “Ich danke Ihnen sehr für Ihre<br />

Tollwut geimpft, entwurmt und gekennzeichnet (durch einen<br />

V-förmigen Einschnitt im linken Ohr).<br />

Die schwierige Wirtschaftslage, eine immer größer werdende<br />

Armut der Bevölkerung und auch der Anstieg an Bissverletzungen<br />

durch Straßenhunde (die in den Massenmedien<br />

mit Fotos von gebissenen und verstümmelten Kindern und<br />

getöteten älteren Menschen aufgebauscht wurden), führten<br />

zu einer extrem gespaltenen öffentlichen Meinung.<br />

Um die Bevölkerung von der Wirksamkeit eines Kastrationsprogramms<br />

zu überzeugen, haben wir dann versucht, ein Pilotprogramm<br />

in einigen Städten mit einer geringeren Anzahl<br />

an Straßenhunden als Bukarest einzuführen. So führte der<br />

Verein "Milioane de prieteni" in Brasov ein Programm durch,<br />

das Kastration, Vermittlung und Unterbringung der Straßenhunde<br />

in einem Tierheim umfasste.<br />

Danach boten wir<br />

unsere Hilfe bei der<br />

Kastration von über<br />

1000 Hunden in einem<br />

Zeitraum von<br />

nur einer Woche<br />

an, um der Bevölkerung<br />

zu demonstrieren,<br />

dass dies<br />

der richtige Weg<br />

sei.<br />

Kastration im Tierheim Brasov<br />

Zu unserem Leidwesen wurde das Problem der Straßenhunde<br />

von den Kandidaten für das Bürgermeisteramt<br />

politisch ausgenutzt, indem sie versprachen, das<br />

Problem innerhalb eines Monats nach den<br />

Wahlen zu lösen - allerdings geschah<br />

dann in der 44jährige Amtszeit<br />

als Bürgermeister gar nichts<br />

in dieser Richtung.<br />

Viele Menschen und<br />

Tierschutzorganisationen<br />

führten weiterhin<br />

diese umfassenden<br />

Programme durch,<br />

obwohl es sie enorme<br />

Mühen kostete und sie<br />

gelegentlich mit Leuten<br />

konfrontiert waren,<br />

die Straßenhunde zu<br />

ihrem Vorteil nutzen woll-

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