19.01.2013 Aufrufe

Zeitschrift Behinderung und Beruf ( ZB ) - Kommunalverband für ...

Zeitschrift Behinderung und Beruf ( ZB ) - Kommunalverband für ...

Zeitschrift Behinderung und Beruf ( ZB ) - Kommunalverband für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Erfolgreiche Integration<br />

junger Leute<br />

Malermeister Rolf Hauser <strong>und</strong> Kevin Stolzmann<br />

zu merken <strong>und</strong> dann drei mal zu laufen“,<br />

erklärt Wurz. Der Jobcoach zeigt<br />

auch, wie verschiedene Geräte bedient<br />

werden, etwa die Flex. Und er zeigt es<br />

so oft, wie es eben sein muss.<br />

Der Einsatz des Jobcoachs wird mit<br />

dem jeweiligen Arbeitgeber abgesprochen.<br />

Malermeister Rolf Hauser in Sasbach<br />

hat zum Beispiel mit Kevin Stolzmann<br />

einen anderen KoBV-Klienten<br />

von Margarita Kolezi eingestellt. Vorerst<br />

noch befristet. Da das Unternehmen<br />

oft in Privathaushalten arbeitet,<br />

ist Fingerspitzengefühl gefragt. Aber<br />

Kevin Stolzmann kommt gut zurecht.<br />

Er hat, wie die meisten KoBV-Teilnehmer,<br />

zunächst verschiedene Praktika<br />

gemacht: im Tierheim, in einem Hotel.<br />

Aufgaben wachsen mit<br />

Und dann das Praktikum bei Maler<br />

Hauser. Nach einem Jahr war <strong>für</strong> Rolf<br />

Hauser klar: „Diese Form des Praktikums<br />

kann ich jedem Betrieb empfehlen!“<br />

Kevins Aufgaben werden nach<br />

<strong>und</strong> nach erweitert, er lernt immer<br />

mehr dazu. Rolf Hauser ist zudem ein<br />

versierter Ausbilder. Als Obermeister<br />

des Maler- <strong>und</strong> Lackiererhandwerks<br />

der Innung Ortenau möchte er die Beschäftigung<br />

behinderter junger Menschen<br />

gerne weiter vorantreiben: „Es<br />

ist sinnvoll, auch Leuten wie Kevin die<br />

Möglichkeit zu geben, mal durchzustarten“,<br />

findet Hauser.<br />

2<br />

Mit dem Anlauf von BVE <strong>und</strong> KoBV<br />

durchzustarten, das hat auch Yasmin<br />

Weigand geschafft. Mit Unterstützung<br />

des IFD Biberach probierte auch sie<br />

mehrere Tätigkeitsfelder in kurzen<br />

Praktika aus: Tierarzt, Tierheim, Ponyhof,<br />

Bauernhof, Gärtnerei. Schließlich<br />

ein Langzeitpraktikum von knapp anderthalb<br />

Jahren im Kindergarten St.<br />

Ulrich in Ingerkingen. Als der Kindergarten<br />

dann 2009 ein neu errichtetes<br />

Haus bezog, zog sie mit – als hauswirtschaftliche<br />

Helferin mit 29 St<strong>und</strong>en in<br />

der Woche.<br />

Kindergarten ohne Barrieren<br />

45 Plätze <strong>für</strong> Drei- bis Sechsjährige <strong>und</strong><br />

zehn <strong>für</strong> Ein- bis Dreijährige hat die<br />

von 7-16 Uhr geöffnete Kindertagesstätte.<br />

Und wenn die Knirpse mittags<br />

Hunger haben, dann ist Yasmin Weigand<br />

die wichtigste Person. Sie sorgt<br />

nämlich da<strong>für</strong>, dass das Essen pünktlich<br />

<strong>und</strong> warm auf den Tisch kommt,<br />

dass der Tisch gedeckt ist <strong>und</strong> dass mit<br />

der Hygiene alles seine Ordnung hat.<br />

Sie kümmert sich um die Wäsche <strong>und</strong><br />

sie unterstützt die Erzieherinnen, spielt<br />

mit den Kindern, liest vor. Bei dem<br />

Neubau des Kindergartens wurde auf<br />

Barrierefreiheit geachtet. Auch Kinder<br />

mit <strong>Behinderung</strong> sollen aufgenommen<br />

werden können. Die Barrierefreiheit<br />

beim Personal ist schon Realität.<br />

Hauswirtschaftshelferin Yasmin Weigand<br />

Andreas Drechsler arbeitet auf dem Bau<br />

Die wichtigsten Stichworte<br />

• Die <strong>Beruf</strong>sschulstufe<br />

… hat die Werkstufe als letzten<br />

Schulabschnitt der Schule <strong>für</strong><br />

Geis tigbehinderte ersetzt. Sie<br />

be reitet auf das Erwerbsleben vor.<br />

Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

können erste Praktika in Betrieben<br />

machen. Der Integrationsfachdienst<br />

(IFD) berät <strong>und</strong> unterstützt hierbei.<br />

• Die BVE – <strong>Beruf</strong>svorbereitende<br />

Einrichtung<br />

… schließt an die <strong>Beruf</strong>sschulstufe<br />

an <strong>und</strong> findet in der <strong>Beruf</strong>sschule<br />

statt. Begleitet vom IFD können die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler verschiedene<br />

Tätigkeitsbereiche in Betriebspraktika<br />

aus probieren. Die BVE<br />

dauert bis zu zwei Jahre, kann allerdings<br />

bei Bedarf im Einzelfall auch<br />

um ein Jahr verlängert werden.<br />

• KoBV – Kooperative berufliche<br />

Bildung <strong>und</strong> Vorbereitung auf<br />

den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

… schließt an die BVE an <strong>und</strong> ist an<br />

die duale Ausbildung angelehnt.<br />

Die Teilnehmer bekommen Unterstützung<br />

durch einen Jobcoach<br />

<strong>und</strong> den IFD. Sie sind rechtlich<br />

Auszubildenden gleichgestellt, bekommen<br />

ein Ausbildungsgeld von<br />

der Agentur <strong>für</strong> Arbeit <strong>und</strong> unter -<br />

liegen der <strong>Beruf</strong>sschulpflicht. KoBV<br />

dauert in der Regel elf Monate <strong>und</strong><br />

kann bei Bedarf auf 18 Monate<br />

verlängert werden.<br />

<strong>ZB</strong> Baden-Württemberg 2 I 2011

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!