Zeitschrift Behinderung und Beruf ( ZB ) - Kommunalverband für ...
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Arbeitgeber Reck, Jobcoach <strong>und</strong> IFD-Beraterin<br />
Aktion 1000plus<br />
Aktion 1000plus:<br />
„Kontinuierliche Möglichkeit zum Übergang“<br />
?<br />
Leistungen an Arbeitgeber<br />
- Integrationspauschale<br />
- Lohnkostenzuschüsse<br />
- kostenlose Unterstützung durch den Integrationsfachdienst<br />
Ihre Ansprechpartner<br />
Die Integrationsfachdienste vermitteln passgenau geeignete<br />
Mitarbeiter in enger Abstimmung mit dem Unternehmen.<br />
Informationen <strong>und</strong> Kontakt unter www.ifd-bw.de <strong>und</strong> www.kvjs.de<br />
Die KVJS-Aktion 1000 hat von 2005 bis 2009 r<strong>und</strong> 1.250 Abgänger von Schulen <strong>für</strong> Geistigbehinderte<br />
<strong>und</strong> Beschäftigte von Werkstätten <strong>für</strong> behinderte Menschen in den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />
integriert. Mit der Aktion 1000plus sollen deren bewährten Maßnahmen nun landesweit<br />
eingeführt werden. Projektverantwortlicher Berthold Deusch vom KVJS über den Stand der Dinge.<br />
Wie ist aktuell der „Ausbau-Stand“<br />
der KVJS-Aktion 1000plus in Baden-<br />
Württemberg?<br />
Berthold Deusch Bis<br />
zum 31. Dezember<br />
2013 soll die flächendeckendeEinführung<br />
von BVE<br />
<strong>und</strong> KoBV in Baden-<br />
Würt temberg abgeschlossen<br />
sein. Das<br />
ist ein großer Meilenstein<br />
<strong>für</strong> eine effizienteUnterstützungsstruktur<br />
beim Übergang Schule-<br />
<strong>Beruf</strong>. An diesem Erfolg waren viele<br />
beteiligt: die zuständigen Ministerien,<br />
die kommunalen Landesverbände<br />
<strong>und</strong> die Werkstätten <strong>für</strong> behinderte<br />
Menschen (WfbM).<br />
?<br />
Wie ist das Verfahren – können sich<br />
etwa interessierte Schulen beim<br />
Schulamt bewerben?<br />
Deusch Je nach Bedarf <strong>und</strong> Größe der<br />
Schulbezirke werden BVE-Klassen an<br />
verschiedenen Standorten in einem<br />
Kreis eingerichtet. Die BVE sind dabei<br />
in die örtlichen <strong>Beruf</strong>sschulzentren integriert.<br />
Dort können die Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schüler ganz normal die<br />
Fachräume <strong>und</strong> die Kantinen nutzen –<br />
was auch ein Beitrag zur Inklusion ist.<br />
?<br />
Wann wechseln die Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schüler von der <strong>Beruf</strong>sschulstufe<br />
der Schule <strong>für</strong> Geistigbehinderte<br />
in die BVE?<br />
Deusch Es gibt die kontinuierliche<br />
Mög lichkeit zum Übergang – auch<br />
während des laufenden Schuljahres.<br />
Deshalb muss man die Kompetenzen<br />
der Schüler laufend messen. Sie sollen<br />
weder unter- noch überfordert werden.<br />
Wenn das Unterstützungsteam<br />
aus Lehrer, Jobcoach <strong>und</strong> Integrationsfachdienst<br />
(IFD) sich einig ist, dass ein<br />
Schüler soweit ist, gibt es zunächst<br />
„Schnup pertage“ im BVE, erst einen,<br />
dann zwei Tage Praktikum im Betrieb.<br />
?<br />
Wann geht’s dann weiter mit der<br />
an die duale Ausbildung angelehnten<br />
KoBV?<br />
Deusch Wenn der Eindruck besteht,<br />
dass eine Schülerin oder ein Schüler<br />
reif ist <strong>für</strong> die betriebliche Ausbildung,<br />
kann er oder sie in die KoBV wechseln.<br />
Für die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler ist<br />
das ein wichtiger Statuswechsel, weil<br />
sie nun Auszubildenden gleichgestellt<br />
sind <strong>und</strong> auch ein Ausbildungsgeld<br />
von der Agentur <strong>für</strong> Arbeit beziehen.<br />
Ein Jobcoach hilft ihnen, sich in den<br />
Betrieb einzufügen. Diese Jobcoaches<br />
sind meist erfahrene pädagogische<br />
Mitarbeiter einer WfbM.<br />
Das Integrationsamt<br />
<strong>und</strong> seine Angebote<br />
Gibt es genügend Praktikumsbetriebe?<br />
Deusch Engagierte Betriebe werden<br />
immer gesucht. Interessanterweise<br />
werden die Praktika in r<strong>und</strong> 90 Prozent<br />
von Kleinbetrieben angeboten,<br />
die oft eine familiäre Atmosphäre haben.<br />
Viele ehemalige Praktikanten<br />
werden übernommen.<br />
Wird die Nachhaltigkeit der Vermittlungen<br />
auf den allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt überprüft?<br />
Deusch Wir haben eine erste Nachhaltigkeitsuntersuchung<br />
<strong>für</strong> die Vermittlungsjahrgänge<br />
2005 bis 2009 gemacht:<br />
82,3 Prozent waren noch oder<br />
wieder auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt<br />
beschäftigt. Das zeigt, dass sehr<br />
passgenau vermittelt wird – <strong>und</strong> dass<br />
die schwerbehinderten Beschäftigten<br />
ihrem Betrieb die Treue halten.<br />
Und wie wird die Nachhaltigkeit<br />
gesichert?<br />
Deusch Etwa die Hälfte der in Arbeit<br />
vermittelten Klienten benötigt auch<br />
nach der erfolgreichen Einarbeitung<br />
weiterhin die Unterstützung durch<br />
einen IFD. Gr<strong>und</strong>sätzlich bleibt der IFD<br />
<strong>für</strong> die Arbeitgeber <strong>und</strong> die behinderten<br />
Menschen jederzeit erreichbar.<br />
<strong>ZB</strong> Baden-Württemberg 2 I 2011 3<br />
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