Geschichtliche Entwicklung - Ethicon Products
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Wundheilung 19<br />
im Bereich der Haut und von Faszien während der Wundheilung<br />
die stärksten Zugkräfte vorherrschen, werden hier erhebliche<br />
Anforderungen an das Nahtmaterial gestellt, um Wunddehiszenzen,<br />
Hernien oder Platzbäuche zu verhindern. Es<br />
sollte immer berücksichtigt werden, dass eine primär bestehende<br />
oder sekundäre hinzukommende Infektion der Bauchdecken<br />
(z. B. nach kontaminierten Eingriffen im Abdominalraum)<br />
die Wundheilungsdauer erheblich verlängern kann. Die<br />
Wahl des Nahtmaterials sollte diesen Überlegungen Rechnung<br />
tragen. Eine ausreichend lange Zugfestigkeit eines resorbierbaren<br />
Nahtmaterials zur sicheren Gewebeadaptation muss gewährleistet<br />
sein. Es ist davon auszugehen, dass Nahtmaterial<br />
mit einem entsprechend hohen Reißkraftprofil, in diesen Fällen<br />
das Risiko einer Nahtinsuffizienz minimieren können. Der Vergleich<br />
des Zugfestigkeitsverlustes nach Implantation in verschiedene<br />
Gewebe ergibt den stärksten Verlust in Colon und<br />
Caecum im Vergleich zu anderen Organen (Subcutis, Muskulatur,<br />
parenchymatöse Organe). Es konnte gezeigt werden,<br />
dass bestimmte Keime eine entscheidende Einflussnahme auf<br />
den hydrolytischen Abbau von resorbierbaren Nahtmaterialien<br />
haben [Debus ES et al. Langenbecks Arch Chir (1999) Suppl.:<br />
439-442].<br />
Welche Konsequenzen ergeben sich aus diesen Eigenschaften<br />
der Nahtmaterialien für den Chirurgen in der Praxis? In der<br />
Dünn- und Dickdarmchirurgie stellt die erfolgreiche Anastomosenheilung<br />
erhebliche Anforderungen an das Nahtmaterial.<br />
Bis zum vierten postoperativen Tag ist die mechanische Festigkeit<br />
der Anastomose nur durch das Nahtmaterial gegeben.<br />
Bis zum 14. Tag nimmt die Eigenfestigkeit der Wunde soweit<br />
zu, dass ihre Bruchfestigkeit nicht mehr von der Anwesenheit<br />
des Nahtmaterials abhängig ist. Das Bestreben des Chirurgen,<br />
möglichst dünne Fadenstärken einzubringen, hat dort seine<br />
Grenzen, bei denen die Zugfestigkeit des Nahtmaterials den<br />
Gewebewiderstand über den Zeitraum der kritischen Phasen<br />
der Wundheilung unterschreitet. Aufgrund dieser Ergebnisse<br />
sollten z. B. in der Colonchirurgie Nahtmaterialien der Stärke