Brunnenbau mit Entwicklung natürlicher Kornfilter – ein ... - GCI GmbH
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Eigenschaften und Qualität der Testbrunnen<br />
In allen drei Brunnen wurde beim Abnahmepumpversuch<br />
nach den Kriterien gemäß DVGW-Merkblatt W 119 <strong>ein</strong>e hohe<br />
Qualität bezüglich des Restsandgehaltes nachgewiesen. Da<br />
die Brunnen in der Heberfassung durchschnittlich ca. 30 m³/h<br />
liefern sollen, sind die außerordentlich hohen spezifischen<br />
Ergiebigkeiten E und die spezifischen Brunnen<strong>ein</strong>tritts -<br />
widerstände ε in Tabelle 2 für Förderraten von 40 m³/h ausgewiesen.<br />
Die z. B. an Br. 1 vor und nach der <strong>Entwicklung</strong><br />
durchgeführten Brunnentests ergaben für die Bezugsförderrate<br />
40 m³/h <strong>ein</strong>e Erhöhung der spezifischen Ergiebigkeit von<br />
91,3 (m³/h)/m um 48,5 % auf 135,6 (m³/h)/m, während sich<br />
der Eintrittswiderstand von 14 auf 24,6 % erhöhte. Letzteres<br />
ist die unvermeidliche Folge der am Filterrohr anliegenden<br />
sehr groben Körner und der zwischen diesen entstandenen<br />
großen Porenkanäle, was schon bei moderaten Durchflussraten<br />
zu turbulenten Strömungsverhältnissen führt, die allerdings<br />
im konventionell erstellten Brunnen in <strong>ein</strong>er groben inneren<br />
Filterkiesschüttung ebenso auftreten. Aus der <strong>ein</strong>gebauten<br />
Stützkornhinterfüllung, Glaskugeln bei Br. 1 und 2 (Abb. 6)<br />
sowie Filterkies 8-16 mm bei Br. 3 (Abb. 7) und Kiesen<br />
d > 4 mm aus den entwickelten Sedimentschichten ist jeweils<br />
<strong>ein</strong> Mischkornfilter erzeugt worden. Im r<strong>ein</strong>en Kies-Mischkornfilter<br />
sind im Vergleich zum Glaskugel-Kies-Mischkornfilter<br />
die Porosität und da<strong>mit</strong> auch der spezifische nicht lineare<br />
Brunnen <strong>ein</strong>trittswiderstand geringer und die Dichte größer<br />
(Tab. 2). Da als <strong>ein</strong>e wesentliche Ursache dieser Effekte die<br />
Ungleichkörnigkeit des <strong>ein</strong>gebauten Stützkornmaterials <strong>mit</strong><br />
U Kies > 1,4 und U Glask. < 1,1 anzunehmen ist, sollte als Stützkornmaterial<br />
Filterkies <strong>mit</strong> möglichst geringer Ungleichkör-<br />
Sedimentaustragsrate [ml /m³], Förderrate [m³/h]<br />
10.000<br />
1.000<br />
100<br />
10<br />
1<br />
0<br />
05/2012<br />
Druckwellen-Impuls-Entsandung und Intensiventnahme <strong>mit</strong>tels asymetrischer<br />
Doppelkolbenkammer<br />
<strong>Brunnenbau</strong><br />
nigkeit <strong>ein</strong>gebaut werden. Die Verwendung von handels -<br />
üblichen Glaskugeln als Stützkornmaterial ist bei der <strong>Entwicklung</strong><br />
<strong>natürlicher</strong> <strong>Kornfilter</strong> nicht zu empfehlen, weil <strong>ein</strong><br />
beachtlicher Anteil der Glaskugeln bei der DWI-Filterentwicklung<br />
in Br. 1 und 2 zerstört und als Bruchstücke und<br />
Gries <strong>mit</strong> dem Sediment gefördert worden ist. Die in Tabelle<br />
2 angegebenen Aufwandszahlen für Arbeitszeit, Sedimentaustrag<br />
und Austragsleistung sollen nur Anhaltspunkte liefern,<br />
jedoch nicht Vergleichen zwischen den drei Brunnen dienen,<br />
da die planmäßig durchgeführten Tests <strong>mit</strong> unterschiedlichen<br />
Prozessparametern der Filterentwicklung nicht das all<strong>ein</strong>ige<br />
Ziel verfolgten, den besten möglichen Filter <strong>mit</strong> geringstem<br />
Aufwand herzustellen, sondern gleichzeitig auch technologische<br />
Erkenntnisse zu gewinnen.<br />
Natürliche <strong>Kornfilter</strong> zur Realisierung von Brunnen in sehr<br />
guter Qualität können in vergleichbaren Situationen un -<br />
abhängig von der Verfahrenskombination <strong>mit</strong> <strong>ein</strong>er spezifischen<br />
<strong>Entwicklung</strong>szeit von etwa 1,5…2 h pro Meter Filterlänge<br />
sicher hergestellt werden. Das Setzungsmaß der Stützkornhinterfüllung<br />
liegt bei allen drei Brunnen im Bereich der<br />
Konsolidierung und deutet darauf hin, dass k<strong>ein</strong> Ausgleich<br />
von durch die <strong>Entwicklung</strong> verursachten Hohlräumen erforderlich<br />
war, obwohl sich auf Grundlage der Massenbilanzierung<br />
gemäß Gl. 2 virtuelle Bohrdurchmesser zwischen 0,95<br />
und 1,14 m errechnen lassen und das Nachfüllen von Stützkorn<br />
zunächst erwartet worden war.<br />
Die Planung der Filterentwicklung basierte auf den Siebanalysen<br />
von Bohrgutproben aus Kernrohren Ø 110 mm von<br />
Vorbohrungen Ø 325 mm, bei denen für die k f-Wert-Schätzung<br />
in üblicher Weise Grobkies und St<strong>ein</strong>e nicht aufgenom-<br />
0<br />
30<br />
60<br />
90<br />
120<br />
150<br />
180<br />
210<br />
240<br />
270<br />
300<br />
330<br />
360<br />
390<br />
420<br />
450<br />
480<br />
510<br />
540<br />
570<br />
600<br />
630<br />
660<br />
690<br />
720<br />
750<br />
780<br />
810<br />
840<br />
870<br />
900<br />
930<br />
960<br />
990<br />
Filterbearbeitungszeit [min]<br />
Intensiventnahme<br />
<strong>mit</strong>tels DKSK®<br />
Phase 1a Phase 1b Phase 1c Phase 2<br />
Sedimentsaustragsrate<br />
Förderrate DKSK<br />
Sediementaustragsvolumen<br />
DWI-Injektionsdruck<br />
AA1 AA2 AA3 AA3 AA4<br />
Abb. 5 Aufzeichnung der Messdaten der Filterentwicklung am Testbrunnen 1 in vier Testphasen <strong>mit</strong> Variation der Prozessparameter<br />
1020<br />
1.300<br />
1.200<br />
1.100<br />
1.000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
Sedimentaustragsvolumen [L], Injektionsdruck [bar]<br />
45<br />
Quelle: Dr. Nillert, <strong>GCI</strong> <strong>GmbH</strong>