KÜSTE - Tourismus Flandern-Brüssel
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STRAND, DÜNEN, POLDER – FAHRRADPARADIES FLÄMISCHE <strong>KÜSTE</strong><br />
Dünen bei Bredene<br />
geht es durch das Naturreservat „Doornpanne“, ebenfalls ein präch-<br />
tiges, blumenreiches Dünengebiet. Hier lohnt sich ein Abstecher ins<br />
Besucherzentrum, dem schräg gegenüber eine Kuriosität steht: Der<br />
örtliche Wasserversorger hat einen gigantischen Wasserhahn aufge-<br />
stellt, der frei in der Luft zu schweben scheint. Besonders interessant:<br />
die Dünensiedlung mit den vielen hübschen Häuschen und Villen,<br />
mal nostalgisch und mal modern. Nach Oostduinkerke wird es ru-<br />
higer. Polderlandschaften mit Brachvögeln und Kiebitzen, ein Wald-<br />
stück, erneut Polder und schon ist Nieuwpoort in Sichtweite.<br />
DEN STRAND ENTLANG VON WESTENDE BIS BREDENE<br />
Besonders auffallend an Westende sind die menschenleeren Wiesen-<br />
gebiete mit kleinen, beschaulichen Dörfchen und im Ort selbst die<br />
vielen extravaganten Landhäuser und die schicken Villen mit meist<br />
blühenden, liebevoll gestalteten Vorgärten. Später fährt man längs<br />
des Zeedijks direkt an Meer und Strand vorbei. Hier kann man vom<br />
Rad steigen und am Meeresufer in den angespülten Muschelmassen<br />
nach seltenen Turmschnecken suchen, einfach nur das faszinierende<br />
Panorama genießen, wenn die Nordsee graugrün in der Sonne glitz-<br />
ert, das bunte Treiben auf den belebten Café-Terrassen begutachten<br />
oder (zumindest in Middelkerke) auf die andere Seite der Promenade<br />
wechseln und in die Schaufenster unter bunten Markisen schauen.<br />
In Oostende angekommen, weicht die Natur schnell der Kultur.<br />
Vor allem die alte Seepromenade mit ihren Säulengängen lässt<br />
Sie das Flair des ausgehenden 19. Jahrhunderts deutlich spüren. Wenn<br />
einen die Waden noch nicht schmerzen, sollte man die mehr als 130<br />
Stufen des Wasserturms von Bredene hochsteigen. Der Dank: ein<br />
traumhafter Panoramablick, bei dem man gar die Türme von Brügge<br />
erkennen kann. Hinter Bredene reihen sich in der abwechslungs-<br />
reichen Dünenlandschaft alte Bauernhäuser aneinander und die bis<br />
zu 350 Meter breite Dünenkette lockt mit ihrer Naturbelassenheit,<br />
versetzt einen in längst vergangene Zeiten.<br />
NOSTALGIE UND NATUR PUR<br />
Vorbeifahrend an einem Dünenwäldchen, lassen sich bald die ersten<br />
Häuser von De Haan erkennen. Hier wird schnell klar: Der idyllische<br />
Ort bietet Belle Epoque pur! Verspielte Türmchen, kunstvoll gestal-<br />
tete Giebel, verschnörkelte Eingänge. Fährt man weiter, versperren<br />
einem nur ab und zu die Wälder und die hohen Dünen (etwa der<br />
„Spioenkop“ mit 31 Metern) den tollen Blick aufs Meer und auf die<br />
Dünenkette. Dazwischen immer wieder malerische Ansiedlungen in<br />
den Poldern. Zu einer weiteren Pause lädt im Ortskern von Blan-<br />
kenberge „De Pier“, jene 350 Meter ins Meer ragende Seebrücke,<br />
ein. Danach folgt ein landschaftlich wundervolles Vogelreservat<br />
mit Tümpeln und Teichen, auf denen sich unzähliges Federvieh<br />
tummelt. Wenn man dann in einem Wust von Schleusen, Kränen<br />
Violett blühende Salzwiesen im „Zwin“<br />
Rast auf der Strandpromenade<br />
Störche im Naturpark „Zwin“<br />
und Booten landet, weiß man, dass man in der Fischerstadt Zee-<br />
brugge angekommen ist. Hier lohnt sich ein Blick auf den schönen<br />
Hafen, um den sich die vielen charakteristischen Fischgeschäfte und<br />
-restaurants versammeln.<br />
HET ZWIN – ANZIEHUNGSPUNKT FÜR ORNITHOLOGEN<br />
Hat man Knokke hinter sich gelassen, erwartet den Radler ein un-<br />
vergesslicher Anblick: Das Naturreservat „Het Zwin“ zeigt ein Vogel-<br />
gewirr, wie man es in unseren Breiten kaum ein zweites Mal fi ndet.<br />
Über 100 Arten von Wasservögeln fl iegen hier bunt durcheinander,<br />
haben unzählige Brutmöglichkeiten und nutzen das reichhaltige<br />
Nahrungsangebot des versandeten Meeresarms, wo die salzhaltigen<br />
Pfl anzen auch Insekten anlocken. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall!<br />
Wer dann noch mit einem Fernglas ausgestattet ist, kann den unmit-<br />
telbaren Blick auf die vielen Enten- und Gänsearten, die Wattvögel<br />
wie Schnepfen, Wasserläufer und Regenpfeifer, die vielen Möwen und<br />
Seeschwalben genießen. Ein besonderer Anblick ist im Frühjahr die<br />
Balz der Kampfl äufer. Wenn die Männchen mit ihrem bunten Brut-<br />
gefi eder mit unterschiedlich gefärbten Halskrausen und Ohrbüscheln<br />
die Konkurrenten zum Tanz bitten, meint man manchmal, barocke<br />
Streithähne vor sich zu haben. Eine Radel-Reise entlang der Küste<br />
bietet also einen wunderbaren Zusammenklang von körperlicher<br />
Ertüchtigung, abenteuerlichem Naturerlebnis und dem Anblick von<br />
P R A K T I S C H E T I P P S<br />
FLANDERNS <strong>KÜSTE</strong> 33<br />
<strong>KÜSTE</strong>NROUTE (86 KM) Diese Route führt von Knokke an der<br />
holländischen Grenze bis nach De Panne an der französischen<br />
Grenze. Die Radwege führen vorbei an Dünen, Wäldern und<br />
Polderlandschaften. Die Karte zur „Kustfi etsroute” kann man<br />
kostenlos über www.fl aemischekueste.org bestellen.<br />
FAHRRADVERLEIH Fahrräder, Gokarts und Inlineskates kann<br />
man günstig vor Ort mieten. Eine Aufl istung der wichtigsten<br />
Fahrradverleiher fi nden Sie unter www.fl aemischekueste.org.<br />
Menschenhand geschaffener Sehenswürdigkeiten. Es bietet sich aber<br />
an, die unterschiedlichen Etappen über mehrere Tage zu verteilen,<br />
um so in den vollen Genuss von Land und Leuten zu kommen. Denn<br />
auch wenn die Route sehr angenehm zu fahren ist, kann man sich bei<br />
nahezu 100 Kilometern schnell übernehmen. Wer sich zwischendurch<br />
ausruhen möchte, aber dennoch vorwärts kommen will, der kann<br />
natürlich auch die preiswerte „Lijn“ nutzen, sollte aber darauf achten,<br />
dass er mit dem Fahrrad nicht zu den Hauptverkehrszeiten in die oft<br />
übervolle Bahn steigt. Wer mit einer größeren Gruppe unterwegs ist,<br />
sollte sogar völlig darauf verzichten.<br />
Mehr Informationen unter:<br />
Touristeninfo Flämische Küste, www.fl aemischekueste.org