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Paper for Download - FKFS

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1.3 Funktionale Absicherung durch Hardware-in-the-Loop-Testverfahren<br />

Eine während des Entwicklungsprozesses möglichst frühzeitige Absicherung der<br />

implementierten Funktionen ist wünschenswert. Hardware-in-the-Loop (HiL) Tests<br />

stellen die erste Möglichkeit der Validierung und Verifikation des gesamten Steuergeräts<br />

oder kleinerer Steuergeräteverbünde dar. Dies geschieht im Labor noch bevor<br />

die reale Umgebung des Steuergeräts, also das Fahrzeug, existiert. Das bedeutet, die<br />

gesamte Umwelt auf die das Steuergerät durch seine Ausgänge Einfluss hat und die<br />

darauf rückwirkt, muss simuliert werden 3 . Je exakter diese Simulation ausfällt, desto<br />

realer wirken an den Eingängen die Stimulationen für die im Steuergerät eingebetteten<br />

Funktionen.<br />

Für aktive kamerabasierte Fahrerassistenzsysteme gibt es mehrere Möglichkeiten<br />

der funktionalen Absicherung. Testfahrten mit realen Fahrzeugen durch die reale<br />

Welt, oder das Wiedergeben aufgezeichneter Videos sind zwei herkömmliche und<br />

erfolgreiche Methoden des Testens. Erstere erlauben jedoch nur eine stark eingeschränkte<br />

Reproduzierbarkeit, sind aufwändig und ggfs. gefährlich. Zweitere sind<br />

zwar reproduzierbar, die Rückkopplung der Reaktion eines aktiven FAS findet jedoch<br />

nicht statt. Das gezielte Setzen oder Variieren von Parametern ist in beiden<br />

Fällen kaum möglich. Wird beispielsweise ein FAS-System für eine Baureihe adaptiert,<br />

so müssten alle Videos erneut aufgezeichnet werden, wenn die Kameraposition<br />

im Fahrzeug bzw. relativ zur Straße nur um wenige Zentimeter verändert wird.<br />

1.4 „Visual Loop” (VL)-Testsysteme<br />

Um kamerabasierte Funktionen aktiver Fahrerassistenzsystemen nun in HiL-Tests<br />

funktional abzusichern, muss deren Umwelt simuliert werden um die Kamerasensoren<br />

zu stimulieren. Dies bedeutet, dass Bilder der Fahrzeugumgebung aus dem<br />

Blickwinkel der entsprechenden Kamera(s) erstellt werden müssen. An diese Bilder 4<br />

werden die konträren An<strong>for</strong>derungen nach einer Berechnung in Echtzeit sowie nach<br />

höchstem Realismus der Darstellungen gestellt.<br />

Als Lösung stehen die „Visual Loop“ (VL) Testsysteme zur Verfügung, um durch<br />

moderne Grafiksimulationen größtmöglichen Realismus bei geringstmöglichem Rechenaufwand<br />

zu bieten [SS09]. „Visual Loop“ steht dabei für die visuelle Regelschleife<br />

zwischen 3D-Grafik und Kamerasystem (vgl. Abbildung 2). Die (simulierte)<br />

Umgebung löst eine aktive Reaktion des Steuergerätes aus, diese wiederum wirkt<br />

auf die Umgebung und damit auf die als nächstes erzeugte Grafik. Typischerweise<br />

werden hoch per<strong>for</strong>mante Grafik-Engines sowie Grafikkarten mit diversen visuellen<br />

Optimierungsverfahren verwendet, um selbst auf PC-Hardware die ge<strong>for</strong>derten<br />

Bilddaten in Echtzeit zu erzeugen. Die Grafik wird entweder über die Anzeige an<br />

einem Monitor und eine davon abfilmende Kamera oder direkt über bekannte Videoschnittstellen<br />

in das FAS-Steuergerät eingespeist.<br />

3 3<br />

Um den Regelkreis zu schließen ist meist die Umweltsimulation in Echtzeit nötig.<br />

4<br />

Bei aktuellen Systemen fallen typischerweise 25 Bilder mit je rund 1 Megapixeln pro Sekunde zur Berechnung an, in einigen<br />

Fällen auch deutlich mehr.

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