Download D - Wiener Städtische
Download D - Wiener Städtische
Download D - Wiener Städtische
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
8<br />
„2011 iSt dAS<br />
kfz-geSchäft<br />
Wieder Wirt-<br />
SchAftlicher<br />
geWorden.“<br />
Erich Leiß<br />
GESCHÄFTSbEriCHT 2011 | <strong>Wiener</strong> StädtiSche<br />
aufgegriffen, denn wir sehen hier eine zunehmende<br />
Finanzierungslücke.<br />
Lasshofer: Dasselbe gilt für die Pensionsvorsorge<br />
– hier setzen wir uns dafür ein,<br />
dass die staatliche Förderung bestehen<br />
bleibt, bei der privaten Pflegevorsorge sollte<br />
eine analoge Förderung geschaffen werden.<br />
Private Vorsorge wird auch in der Bevölkerung<br />
immer als Kombination aus Pensions-<br />
und Pflegevorsorge verstanden. Das<br />
Produkt für die geförderte Zukunftsvorsorge<br />
sollte dabei unserer Meinung nach verbessert<br />
werden, und zwar in Richtung einer<br />
Veranlagung mit sehr geringem Aktienanteil<br />
und dafür mit garantierter Verzinsung.<br />
Wie ist es Ihnen gelungen, das Ergebnis<br />
trotz eines Prämienrückgangs deutlich zu<br />
steigern? Die Bedingungen auf den Kapitalmärkten<br />
waren ja nicht gerade förderlich ...<br />
Dornaus: Unter den gegebenen Rahmenbedingungen<br />
können wir auf unser Ergebnis<br />
tatsächlich stolz sein. Es beruht einerseits<br />
auf unserem sehr geschickten Asset<br />
Management, das generell konservativ und<br />
sicherheitsorientiert ausgelegt ist. Außerdem<br />
achten wir sehr genau auf die Bonität<br />
der Emittenten, in deren Wertpapiere wir investieren,<br />
woraus ein hoher Anteil an Anleihen<br />
mit Triple-A- oder Double-A-Rating in<br />
unserem Veranlagungsportfolio resultiert.<br />
Ich sage dies bei aller gebotenen Skepsis,<br />
die man dem Thema Rating heutzutage<br />
entgegenbringen muss – daher ist es auch<br />
nur ein Kriterium, nach dem wir unsere Investments<br />
auswählen. Für 2012 haben wir<br />
uns das Ziel gesetzt, unser Immobilienportfolio<br />
auszubauen, um die Stabilität unserer<br />
Veranlagung weiter zu erhöhen.<br />
Havasi: Sehr positiv hat sich andererseits<br />
unsere hohe Kosteneffizienz auf das Ergebnis<br />
ausgewirkt. Wir haben durch die<br />
Umstrukturierungsmaßnahmen der letzten<br />
Jahre – vor allem die Bündelung aller<br />
administrativen Agenden für Personen-<br />
und Sachversicherung sowie Inkasso in<br />
drei Service-Centers – die Kosten deutlich<br />
gesenkt. Zudem nutzen wir viele Syner gien<br />
innerhalb des VIG Konzerns – Stichwort<br />
Backoffice-Bereiche oder Rückversicherungsprogramm.<br />
Nur bei den Mitarbeiter-<br />
Innen sparen wir bewusst nicht. Wir sparen<br />
an der Komplexität der Abläufe.<br />
Leiß: Dank der hohen Kostendisziplin<br />
konnten wir die Combined Ratio 2011 auf<br />
95% weiter senken. Man muss dabei aber<br />
im Auge behalten, dass 2011, dank der<br />
rückläufigen Schadenszahlen, ein sehr<br />
schadensarmes Jahr war. Es gab keine<br />
Naturkatastrophen in unserem Einzugsgebiet,<br />
was für unser Ergebnis erfreulich<br />
ist, aber nicht den Schluss zulässt, dass<br />
das Naturkatastrophenrisiko zurückgeht.<br />
Allerdings hatten wir einige Großschäden<br />
im Bereich unserer Industriekunden zu<br />
verzeichnen.<br />
2011 war Ihr erstes Jahr in vollkommener<br />
Selbständigkeit nach der Abspaltung von<br />
der Vienna Insurance Group Holding – wie<br />
hat sich das ausgewirkt?<br />
Lasshofer: Die Konzentration auf das operative<br />
Geschäft in Österreich bewährt sich.<br />
Wir sind mit rund 3.500 MitarbeiterInnen,<br />
davon ca. 2.000 direkt in der Kundenbetreuung,<br />
und etwa 1,3 Mio. Kunden weiterhin<br />
die Nummer 1 im Lande und konnten<br />
in allen Sparten bei den Prämien zulegen<br />
– mit der bereits erwähnten Ausnahme<br />
der Lebensversicherung, wo sich im Einmalerlagsbereich<br />
einfach die rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen zu unseren Ungunsten<br />
geändert haben. Das wirtschaftliche<br />
Ergebnis konnten wir aber gegenüber dem<br />
Vorjahr deutlich steigern.<br />
Müller: Mit unseren 140 Geschäftsstellen,<br />
deren Zahl wir auch 2011 ausgebaut haben,<br />
setzen wir unser Regionalitätsprinzip<br />
weiterhin konsequent um. Derzeit bauen<br />
wir gerade die Landesdirektion Niederösterreich<br />
neu, gleichzeitig entstehen neue<br />
Geschäftsstellen wie jene in Tulln und<br />
Herzogenburg. Wir investieren also kräftig<br />
in Österreich – und das dort, wo der<br />
Prämien-Euro auch herkommt. Die Stabilität,<br />
die wir im Rahmen des VIG Konzerns<br />
genießen, ist bei alldem natürlich hilfreich.<br />
Sie haben vorhin gesagt, dass Sie bei den<br />
MitarbeiterInnen nicht sparen. Was bedeutet<br />
das konkret?<br />
Müller: Dass wir die MitarbeiterInnen bei<br />
der Umsetzung unseres Regionalitätsprinzips,<br />
das ja auf die persönliche Nähe<br />
zu den KundInnen abzielt, als zentralen<br />
Erfolgs faktor sehen. Ziel ist es deshalb auch