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Vulkanland-Bezirk Feldbach - Landesschulrat Steiermark

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GESPRÄCH SCHULE<br />

www.dieschule-stmk.com<br />

Univ.-Prof. Dr. Heinz Sill ist<br />

leitender Oberarzt an der Klinischen<br />

Abteilung für Hämatologie<br />

des Klinikums Graz<br />

und Vorstandsmitglied der<br />

Leukämiehilfe <strong>Steiermark</strong>.<br />

HDir. i. R. Rupert Tunner ist<br />

Obmann der Leukämiehilfe<br />

<strong>Steiermark</strong> und war langjähriges<br />

Mitglied hoher schul- und<br />

standespolitischer Gremien.<br />

Spendenkonten:<br />

02400 50 20 80 / BLZ 20815<br />

Steierm. Bank u. Spark. AG<br />

8.166.068 / BLZ 38000<br />

Raiffeisen Landesbank Stmk.<br />

Blutabstrich eines Patienten<br />

mit akuter Leukämie. Die<br />

Leukämiezellen (groß) verdrängen<br />

die normale Blutbildung<br />

und führen über Sauerstoffmangel,<br />

Infektion bzw.<br />

Blutung letztlich zum Tod.<br />

Zustand, Hilfe, Hoffnung<br />

Auch<br />

geben …<br />

Menschen in Sozialberufen<br />

findet man häufig in karitativen<br />

Organisationen. Was führt<br />

einen Arzt und einen Lehrer<br />

gerade in der Leukämiehilfe<br />

zusammen?<br />

Karitativ Tätige wollen Menschen<br />

in extremen Lebenssituationen<br />

helfen. Bedingt<br />

durch die Schwere der Erkrankung<br />

wie auch durch die lange<br />

Dauer der Betreuung ergeben<br />

sich gerade im Bereich der<br />

Bluterkrankungen oftmals intensive,<br />

zwischenmenschliche<br />

Beziehungen zwischen Patient<br />

und Arzt bzw. Pflegepersonal.<br />

Die gemeinsame Erfahrung der<br />

Notwendigkeit zusätzlicher<br />

Hilfe – von öffentlicher Hand<br />

nicht mehr finanzierbar – hat<br />

zur Gründung der „Leukämiehilfe<br />

<strong>Steiermark</strong>“ geführt. In<br />

enger Kooperation mit der<br />

Hämatologie des Klinikums<br />

Graz widmet sich diese Nonprofit-Organisation<br />

einerseits<br />

der Verbesserung der Situation<br />

Leukämiekranker, andererseits<br />

der Unterstützung der wissenschaftlichen<br />

Forschung.<br />

Wo steht die Medizin in der<br />

Behandlung der Leukämie?<br />

Galt Leukämie noch vor wenigen<br />

Jahrzehnten als absolut<br />

unheilbar, so konnten gerade<br />

innerhalb der letzten zehn Jahre<br />

erstaunliche therapeutische<br />

Erfolge erzielt werden. Die<br />

„akute Leukämie“ als Prototyp<br />

einer hämatologischen Erkrankung<br />

ist heute bei Kindern in<br />

bis zu 90 Prozent, bei Erwachsenen<br />

in 40 bis 60 Prozent der<br />

Fälle heilbar. Allerdings<br />

bedarf es dazu auch aufwändiger,<br />

zum Teil extrem belastender<br />

Therapien, wie der Chemotherapie<br />

oder der Knochenmark-(Stammzell-)Transplantation.<br />

Aktuelle Ansätze gehen<br />

jedoch in Richtung spezifischerer,<br />

besser verträglicher Therapien,<br />

wie sie bereits in Form<br />

der so genannten „Leukämiepille“<br />

angeboten werden kann.<br />

Was bedeutet „Leukämie“ für<br />

die Betroffenen?<br />

4<br />

NR. 131<br />

MÄRZ<br />

2002<br />

wenn die Diagnose Leukämie tiefste<br />

Betroffenheit und Verzweiflung auslöst – es gibt<br />

Hoffnung. Dazu ein Gespräch von Jörg Binder-<br />

Krieglstein mit OSR Rupert Tunner und Univ.-<br />

Prof. Dr. Heinz Sill.<br />

Die Diagnose „Leukämie“<br />

bedeutet oftmals Herausgerissensein<br />

aus dem bisherigen<br />

Leben, langer Krankenhausaufenthalt<br />

in Isoliereinheiten<br />

(„16 Schritte in der Diagonale<br />

für 3 Monate“, wie es eine<br />

Patientin treffend ausdrückte),<br />

belastende Therapien, ungewisse<br />

Zukunft sowie Konfrontation<br />

mit dem Tod. Vielfach<br />

kommen der Verlust des<br />

Arbeitsplatzes und drohende<br />

soziale Isolation hinzu.<br />

Inwieweit kann die „Leukämiehilfe<br />

<strong>Steiermark</strong>“ unterstützend<br />

wirken?<br />

Die „Leukämiehilfe <strong>Steiermark</strong>“<br />

unterstützt die Patienten<br />

in mehrfacher Hinsicht.<br />

Zum einen durch die Anstellung<br />

einer klinischen Psychologin<br />

und einer Physiotherapeutin.<br />

Zum anderen wird die<br />

Forschung an der Hämatologie<br />

Graz gefördert. Diese beschäftigt<br />

sich mit der Frage „Warum<br />

Leukämie?“, da es dazu so<br />

gut wie keine Antworten gibt.<br />

Das Erkennen von Krankheitsursachen<br />

ist jedoch eine<br />

wesentliche Voraussetzung für<br />

mögliche präventive Strategien<br />

wie auch gezielte Therapien.<br />

Überdies konnte durch die<br />

„Leukämiehilfe <strong>Steiermark</strong>“<br />

ein patientenfreundlicher Aufenthaltsraum<br />

gestaltet und<br />

finanziert werden. Wir verstehen<br />

uns aber auch als Anlaufstelle<br />

für Sorgen und Anliegen<br />

jedweder Art von Patienten<br />

und deren Angehörigen.<br />

Sie sind fast ausschließlich auf<br />

Spenden für Ihre Arbeit angewiesen.<br />

Aus Erfahrung weiß<br />

ich, dass bei Sammlungen<br />

durch die Schuljugend sehr<br />

gute Ergebnisse erzielt werden<br />

...<br />

Für unsere menschenorientierte<br />

Arbeit gibt es faktisch keine<br />

öffentliche Förderung. Den<br />

Großteil der notwendigen<br />

finanziellen Mittel spendeten<br />

uns steirische Pflichtschulen<br />

durch Sammel- und Benfizaktionen.<br />

Das sind Beispiele<br />

gelebter Solidarität des<br />

bewussten Miteinanders mit<br />

Schwerstkranken anstelle des<br />

teilnahmslosen Nebeneinanders.<br />

Allen jenen, die uns unterstützen<br />

– den Schülerinnen und<br />

Schülern, den Lehrerinnen und<br />

Lehrern, Direktorinnen und<br />

Direktoren, der Schulaufsicht<br />

und den Eltern wie auch der<br />

Zeitschrift „Schule“ – ein<br />

herzliches Danke! Bitte unterstützen<br />

Sie uns weiter – jede<br />

Spende hilft!<br />

Meine Herren, haben Sie herzlichen<br />

Dank für dieses<br />

Gespräch. Wir wünschen<br />

Ihnen auch künftig große<br />

Erfolge in Ihrer wertvollen<br />

Tätigkeit und stellen uns weiterhin<br />

gerne in den Dienst der<br />

guten Sache.

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