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oktober 2011 - freie musikschule zuerich

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INFOBLATT FREIE MUSIKSCHULE ZÜRICH AUSGABE 5 - OKTOBER <strong>2011</strong>


2<br />

Editorial<br />

Die Freie Musikschule Zürich feiert Anfang<br />

2012 ihr Jubiläum zum 20-jährigen<br />

Bestehen. Deshalb steht der erste Teil der<br />

vorliegenden 5. Ausgabe von „ZWISCHEN-<br />

TÖNE“ ganz im Zeichen dieser Feier. Grussbotschaften<br />

von Esther Bertschinger und<br />

Oskar Peter stimmen Sie auf das Programm<br />

der Feier vom 3./4. März 2012 ein.<br />

Wir heissen Sie herzlich willkommen, das<br />

Jubiläum mit uns zusammen zu feiern<br />

und laden Sie dazu ein, mit Ihren Kindern<br />

zahlreich zu erscheinen!<br />

Auf bald zur gemeinsamen Feier vom<br />

3./4. März 2012 in den Räumen der<br />

Rudolf Steiner Schule an der<br />

Plattenstrasse 37 in Zürich!<br />

Patricia Berger<br />

Impressum<br />

Das Faltblatt „ZWISCHENTÖNE“ der Freien<br />

Musikschule Zürich erscheint ein Mal jährlich,<br />

meist im Spätherbst. Die vorliegende<br />

Ausgabe ist zugleich die Festschrift zum<br />

20-jährigen Jubiläum der FMZ.<br />

Die Verantwortung für die einzelnen Beiträge<br />

liegt bei den Verfassern.<br />

Herausgeberin:<br />

Freie Musikschule Zürich<br />

Redaktion:<br />

Patricia Berger<br />

(pb@<strong>freie</strong><strong>musikschule</strong><strong>zuerich</strong>.ch)<br />

mit Unterstützung durch<br />

Bettina Hofstetter und Susanne Riesen<br />

Titelseite:<br />

Constanza Appenzeller<br />

Fotos:<br />

Rebecca Furrer<br />

20 JAHRE<br />

FREIE MUSIKSCHULE<br />

ZÜRICH<br />

Zum 20. Geburtstag der<br />

Freien Musikschule Zürich<br />

von Esther Bertschinger, Gründungsmitglied<br />

Herzliche Gratulation zum Geburtstag – herzlichen Dank allen Musikerinnen und Musikern,<br />

allen Schülerinnen und Schülern, allen Eltern, allen Förderinnen und Förderern und allen<br />

guten Geistern, die es möglich gemacht haben, dass aus einer Idee eine zwanzigjährige<br />

Wirklichkeit geworden ist.<br />

Wo kam sie her, die Idee? Sie wuchs aus den eigenen Fragen im Unterrichten, erstarkte in<br />

Gesprächen mit Gleichgesinnten im Umkreis der Rudolf Steiner Schule: Der Musikerkreis<br />

entstand. In wöchentlichen Zusammenkünften morgens von acht bis neun Uhr versuchten<br />

wir, unsere Wahrnehmungen zur musikalischen Entwicklung der Kinder zu vertiefen und zu<br />

verstehen. Die Grundlagen dazu boten uns, nebst praktischer Weiterbildung, die entsprechenden<br />

Erkenntnisse von Rudolf Steiner.<br />

Was ist mir – und ich denke, uns allen – dabei klarer geworden? Mensch und Musik sind<br />

nicht Zweierlei, sondern sind als Einheit zu begreifen, sie gehören unabdingbar zusammen.<br />

Musik ist an der Entwicklung des Kindes ganz unmittelbar beteiligt, als Teil seines Wesens.<br />

Als Erzieherinnen und Erzieher, als Musikunterrichtende haben wir die Aufgabe, dieses<br />

Musikkind auf die richtige Weise zu pflegen und zu begleiten, nicht mehr, aber auch nicht<br />

weniger. Wie das geschehen soll, welche Herausforderungen damit verbunden sind, wird<br />

damit zur dauernden Auseinandersetzung.<br />

Weshalb eine Musikschule? Damit sollten unsere Gedanken und Erfahrungen einen Platz,<br />

einen Ort erhalten, an dem sie auch für andere Menschen sichtbar und vielleicht fruchtbar<br />

werden könnten. Gleichzeitig wollten wir unsere Zusammenarbeit auch in praktischer Hinsicht<br />

verstärken und verbindlicher gestalten. Als sich der 29.2.92 als Gründungsdatum für<br />

die Freie Musikschule anbot, erschien uns dies als gutes Omen. Es hat sich bewahrheitet.<br />

Eine Musikschule gedeiht nur mit Menschen, die sie wollen. Dass dies seit zwanzig Jahren<br />

der Fall ist, grenzt eigentlich an ein Wunder. Zeit- und Kraftaufwand, sie am Leben zu<br />

erhalten, sind für die Beteiligten gross. Aber ich weiss aus eigener Erfahrung, dass auch viel<br />

Gewinn daraus entsteht. Möge es noch lange Menschen geben, welche die Freie Musikschule<br />

wollen!<br />

FESTPROGRAMM<br />

Herzlich eingeladen sind alle, die mit uns feiern möchten!<br />

ORT: Rudolf Steiner Schule, Plattenstrasse 37, 8032 Zürich<br />

AKTIVITÄTEN:<br />

Samstag, 3. März 2012<br />

18.00 Begrüssungs-Apero<br />

mit musikalischer Umrahmung<br />

19.00 Eröffnung der Jubiläumsfeier<br />

durch Hanspeter Koch<br />

(Präsident „Verein FMZ“)<br />

Singen mit Peter Appenzeller<br />

Gedanken zum Jubiläum mit<br />

Ursula Piffaretti<br />

20.30 Barocco festivo<br />

Musik, Tanz und Szenen aus der<br />

Barockzeit mit Natalie Bräker,<br />

Bernd Niedecken (Tanz) und<br />

Instrumentallehrerinnen und<br />

Instrumentallehrern der FMZ<br />

(Musik)<br />

Sonntag, 4. März 2012<br />

10.30 Abschlusskonzert des Orchesterprojekts<br />

2012 im Grossen Saal<br />

13.00 Abschlusskonzert des Orchesterprojekts<br />

2012 im Grossen Saal<br />

(Wiederholung)<br />

12 – 14.30 Mittags-Buffet<br />

15.00 7 x 7 Minuten:<br />

Persönlichkeiten sprechen über<br />

Musik, Pädagogik & Bildung<br />

(mit musikalischer Umrahmung)<br />

gleichzeitig Kinderprogramm<br />

mit Musik & Spiel!<br />

Änderungen vorbehalten!


Zum Geleit<br />

von Oskar Peter (Gründungs- und Kollegiumsmitglied von 1992 bis 2003)<br />

Im Juni 1991 traf sich auf Einladung von Esther Bertschinger und Peter Appenzeller ein<br />

ansehnlicher Kreis von Musiklehrkräften erstmals an der Plattenstrasse, um Fragen und Aufgaben<br />

des Musikunterrichtes zu besprechen, wie sie sich aus der Pädagogik Rudolf Steiners<br />

und der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen an der Rudolf Steiner Schule stellen. Es folgten<br />

regelmässige Zusammenkünfte, die schliesslich am 29.2.92 – Zahlenreihe und Schalttag<br />

waren absichtlich gewählt – zur Gründung der Freien Musikschule Zürich (FMZ) führten.<br />

Weil es sich dabei um eine reine Lehrerinitiative handelte, nicht etwa um eine Initiative von<br />

Eltern für ihre Kinder, empfanden sie damals manche wache Beobachter nicht nur als mutig,<br />

sondern geradezu als riskant. Werden sich genügend interessierte Eltern und Schüler finden<br />

lassen? Werden die Lehrerinnen und Lehrer neben dem engagierten Unterricht, meistens in<br />

Teilzeitarbeit, genügend Kräfte aufbringen können, um gleichzeitig die Konferenzarbeit und<br />

die Organisationstätigkeit zu leisten sowie die Elternkontakte und die Weiterbildung pflegen<br />

zu können? Wie lassen sich die Finanzen regeln ohne staatliche Subvention, das heisst eben<br />

als Freie Musikschule? Werden wir als gemeinnützig anerkannt und die Steuerbefreiung<br />

bekommen? Wie können wir von der Öffentlichkeit wahrgenommen werden? ... und vieles<br />

mehr ... – Alle diese Fragen mussten behandelt und nach und nach gelöst werden. Selbstverständlich<br />

durchlebten wir dabei auch manche „Kinderkrankheiten“, die jedoch – wie man<br />

sehen kann – überlebt wurden und die FMZ stärker machten.<br />

Den Kindern wird heute unweigerlich der Lebensstil der Erwachsenen aufgezwungen. Die<br />

überwältigende Flut von Eindrücken können sie freilich nicht verarbeiten. Daraus entsteht<br />

Ungeduld und Zappeligkeit und sie verlieren den Zugang zu ihren eigenen wesentlichen<br />

Bedürfnissen. – Alles Musikalisch-Rhythmische ist in der Lage, den vorhandenen Bewegungsüberschuss<br />

im Spiel zu formen und zu gestalten, um so dem Krankmachenden entgegenzuwirken.<br />

Musikstunden können für die Kinder zu Oasen werden, um in Raum und Zeit sich<br />

selber zu begegnen mittels eines Instrumentes und dem unerschöpflichen Quell der Musik.<br />

Ohne bewussten Umgang mit der Zeit, ja Verlangsamung der Zeit und ohne zentrierte Ruhe<br />

lässt sich kein Raum schaffen und erhören, um wahrhaft Schöpferisches hervorzubringen.<br />

Umso wichtiger sind die Bemühungen der Lehrkräfte unserer Jubilarin, aus der Kenntnis der<br />

geisteswissenschaftlichen Inhalte heraus Musikunterricht zu erteilen.<br />

Heute nun stehen wir vor der freudigen Tatsache des zwanzigjährigen Bestehens dieser<br />

lebendig gebliebenen und sich stets wandelnden Musikschule. Eine jüngere Generation von<br />

qualifizierten Lehrkräften löst allmählich die „ältere Garde“ der ersten Stunde ab. Mit den<br />

herzlichsten Gratulationswünschen an das Kollegium verbinde ich die Hoffnung auf eine<br />

mutige, gemeinsame Weiterarbeit an dieser anspruchsvollen, aber Sinn stiftenden und Sinn<br />

erfüllenden Aufgabe im Dienste unserer jungen Menschen.<br />

20 JAHRE F M Z<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

SEITE 2-3 EDITORIAL<br />

ZUM 20. GEBURTSTAG<br />

DER FREIEN<br />

MUSIKSCHULE ZÜRICH<br />

ZUM GELEIT<br />

FESTPROGRAMM<br />

ZUR JUBILÄUMSFEIER<br />

SEITE 4-6 DAS KOLLEGIUM UND DER<br />

VORSTAND –<br />

EIN KALEIDOSKOP<br />

SEITE 7 EINBLICK IN<br />

DIE KONFERENZARBEIT<br />

SEITE 8-9 ORCHESTERPROJEKT <strong>2011</strong>:<br />

„VON KINDERN FÜR KINDER“<br />

VORSCHAU AUF DAS<br />

ORCHESTERPROJEKT 2012<br />

SEITE 10-11 KAMMERMUSIKWOCHE <strong>2011</strong><br />

AUSBLICK AUF DIE<br />

KAMMERMUSIKWOCHEN<br />

2012<br />

SEITE 12-13 DIE VIOLINE – VIER SAITEN<br />

UND UNENDLICH<br />

VIELE SEITEN...<br />

SEITE 14 EIN KIND ÜBT ZUHAUSE SEIN<br />

INSTRUMENT –<br />

WAS HEISST DAS?<br />

SEITE 15 BERÜHREND HÖREN –<br />

HÖREND BERÜHREN<br />

SEITE 16-17 VEREIN FMZ:<br />

BERICHTE AUS DEM VEREIN<br />

FMZ<br />

SEITE 18-19 SCHULMUSIKSEMINAR<br />

FMZ: BERICHTE AUS<br />

DEM KOLLEGIUM DER FMZ<br />

KINDERCHÖRE<br />

SEITE 20 UNTERRICHTSANGEBOT<br />

3


4<br />

Das Kollegium und der Vorstand –<br />

ein Kaleidoskop<br />

Dagmar Weilenmann<br />

Blockflöte<br />

Bettina Hofstetter<br />

Querflöte<br />

François Thurneysen<br />

Klarinette<br />

Harry White<br />

Saxaphon<br />

PETER APPENZEllER (Klavier, Kinderchöre,<br />

Schulmusikseminare)<br />

Als Schulmusiker an der Rudolf Steiner<br />

Schule Plattenstrasse war es mir ein grosses<br />

Anliegen, der Schule nahe stehende Musiker-<br />

Persönlichkeiten zusammenzurufen, um<br />

den Instrumentalunterricht für die Kinder<br />

ebenfalls auf dem Boden der Waldorf-Pädagogik<br />

aufzubauen. Dies begann zusammen<br />

mit Esther Bertschinger zunächst in einer<br />

Arbeitsgruppe. Bald drängte sich jedoch eine<br />

Musikschulgründung auf, weil wir merkten,<br />

dass der Zeitpunkt dazu ideell reif war. So<br />

wurde es möglich, am 29. 2. 92 (!) einen<br />

reichhaltigen Gründungstag zu feiern! Die<br />

„Freie Musikschule Zürich“ wurde als junges<br />

Musikpflänzchen in den grossen Schulgarten<br />

der Rudolf Steiner Schule Zürich eingebettet.<br />

Seither wurde dieses Pflänzchen allmählich<br />

kräftiger, entwickelte auch Seitentriebe und<br />

erfreut sich heute an all den Blüten, die<br />

immer wieder neu an ihm aufgehen.<br />

BETTINA HOFSTETTER (Querflöte)<br />

Es war einmal eine Querflötenlehrerin, die<br />

unterrichtete ihre Schülerinnen und Schüler<br />

im Klassenzimmer eines grossen Schulhauses.<br />

Die Schülerinnen und Schüler kamen<br />

einer nach dem anderen in die Einzelstunde.<br />

Ausser der Lehrerin und ihren Schülerinnen<br />

und Schülern war keine Menschenseele im<br />

Schulhaus anzutreffen. Wenn die Lehrerin in<br />

ihrem Unterricht nicht mehr weiter wusste,<br />

musste sie weit wandern, bis sie Menschen<br />

traf, bei denen sie sich Rat holen konnte.<br />

Eines Tages hörte sie, dass es mitten in Zürich<br />

eine Gruppe von Musiklehrerinnen und<br />

-lehrern gibt, die sich jede Woche treffen.<br />

Sie nannten sich „Kollegium der Freien<br />

Musikschule Zürich“ und interessierten sich<br />

besonders dafür, welchen Einfluss die Musik<br />

auf Körper, Seele und Geist des Menschen<br />

– bei seiner immerwährenden Entwicklung<br />

– hat. Die Musiklehrkräfte wussten, dass ein<br />

Mann namens Rudolf Steiner ganz besondere<br />

Erkenntnisse zu diesen Fragen gehabt<br />

hatte. Die Querflötenlehrerin kannte Rudolf<br />

Steiner und das, was er gelehrt hatte, schon<br />

aus ihrer Schulzeit. So gesellte sie sich gerne<br />

zu diesem Kollegium. Miteinander lasen und<br />

diskutierten sie Vorträge und Aufsätze dieses<br />

Mannes und merkten, dass sie dadurch die<br />

Musik, aber auch die Menschen mit denen<br />

sie arbeiteten, besser verstanden. Und weil<br />

Rudolf Steiner viel geschrieben und gesagt<br />

hat und immer wieder neue Schülerinnen<br />

Martin Albrecht<br />

Trompete<br />

Ursula Butscher-Ott<br />

Violine<br />

Christof Brunner<br />

Violine<br />

und Schüler zu den Lehrerinnen und Lehrern<br />

kamen, arbeiteten sie viele Jahre zusammen<br />

und treffen sich noch heute!<br />

FRANçOIS THuRNEySEN (Klarinette)<br />

Ich bin fast seit Anbeginn in der Freien Musikschule<br />

tätig, zunächst im damals existierenden<br />

Musikerkreis und bald dann auch als<br />

Mitglied des Kollegiums. Was mich motiviert<br />

hat, all die vielen Jahre fast ganz regelmässig<br />

jede Woche früh am Donnerstagmorgen<br />

nach Zürich an die Plattenstrasse zu fahren:<br />

Ich habe hier unendlich viel über die Musik,<br />

über deren Wesen und über den Menschen<br />

ganz allgemein gelernt. Und alles Dinge, die<br />

ich anderswo nie erfahren konnte. Dies alles<br />

hat mein Leben und Wirken als Musiker und<br />

Musikpädagoge und als zeitgenössischer<br />

Mensch wesentlich beeinflusst und geprägt.<br />

Dafür bin ich dem Schicksal sehr dankbar.<br />

ClAudIO BERNASCONI (Klavier und Orgel,<br />

Vorstandsmitglied Verein FMZ)<br />

Als ich 1998 vom Kanton Tessin nach Zürich<br />

umzog, fand ich sofort Kontakt zur Freien<br />

Musikschule Zürich. Das 14-tägliche Zusammenfinden<br />

mit dem Kollegium gab meiner<br />

Musikpädagogik einen neuen Impuls. Auch<br />

nach bald 14 Jahren steht die pädagogische<br />

Arbeit im Zentrum der nun wöchentlich<br />

stattfindenden Konferenzen. Wesentlich<br />

und herausfordernd ist für mich das Ringen,<br />

die musizierenden Kinder und Jugendlichen<br />

auf der Grundlage der Waldorfpädagogik<br />

zu fördern und zu begleiten; dies mit den<br />

unendlichen Möglichkeiten im Universum<br />

der Töne.<br />

uRSulA BuTSCHER-OTT (Violine)<br />

Da meine drei Kinder die Rudolf Steiner<br />

Schule Plattenstrasse besuchten, hörte ich<br />

von der FMZ schon bald nach ihrer Gründung<br />

(vor 20 Jahren!), und die meisten der<br />

damaligen Konferenzmitglieder kannte ich<br />

auch persönlich. So erlebte ich anfangs die<br />

Aktivitäten von aussen, als Mutter. Später, als<br />

unsere Familie näher bei der Plattenstrasse<br />

wohnte und ich auch einige Schülerinnen<br />

und Schüler hier unterrichtete, wuchs in mir<br />

der Wunsch, an dieser Musikschule mitzuarbeiten.<br />

So wurde ich im Sommer 1999<br />

Mitglied im Kollegium der FMZ, und ich habe<br />

dieser Musikschule und der Konferenzarbeit<br />

hier unglaublich viel zu verdanken! Der<br />

Deborah Furrer<br />

Violine / Projekte<br />

Beatrix Frey<br />

Viola / Violine<br />

Simone Göttert<br />

Violoncello<br />

wöchentliche Austausch, die Grundlagenarbeit,<br />

die Schülerberichte; dies alles bedeutet<br />

mir sehr viel und ich bin glücklich, dass ich<br />

dazugehören darf!<br />

HARRy WHITE (Saxophon)<br />

Als ich 2003 zur FMZ kam, hatte ich bereits<br />

viele Konzerte gespielt, aber ich besass als<br />

Musikpädagoge wenig Erfahrung. Die FMZ<br />

gab mir die Chance, meine Fähigkeiten als<br />

Saxophonlehrer zu entwickeln. Die Anregungen<br />

aus der Menschenkunde (nach<br />

Rudolf Steiner) und der Austausch innerhalb<br />

des Kollegiums haben seitdem einen grossen,<br />

positiven Einfluss auf meine pädagogische<br />

Arbeit. Dafür bin ich sehr dankbar!<br />

CHRISTOF BRuNNER (Violine)<br />

Mein erster Kontakt mit der Freien Musikschule<br />

Zürich war der Besuch eines Orchesterprojekt-Konzertes.<br />

Die musikalische Kraft<br />

und das starke soziale Miteinander haben<br />

mich damals tief beeindruckt und berührt.<br />

Als ich dann später eingeladen wurde, selber<br />

in der Freien Musikschule mitzuarbeiten,<br />

habe ich mir das nicht lange überlegen<br />

müssen! Neben der Tätigkeit als Instrumentallehrer<br />

sind mir die Konferenzmorgen sehr<br />

lieb und wichtig geworden. Diese gemeinsame<br />

Arbeit an pädagogisch-musikalischen<br />

Themen bereichert mein ganzes übriges<br />

Schaffen.<br />

MARTIN AlBRECHT (Trompete)<br />

Vor einigen Jahren fragte mich der gute<br />

Freund Christof Brunner, ob ich Lust hätte,<br />

an der FMZ zu unterrichten, da der Posten<br />

des Trompetenlehrers vakant sei. Als<br />

Abgänger der Rudolf Steiner Schule kannte<br />

ich in Umrissen die Pädagogik Steiners und<br />

die Chance, mich vertieft damit zu beschäftigen,<br />

reizte mich. Die Tatsache, dass wir<br />

uns auf dem Hintergrund des anthroposophischen<br />

Menschenbildes regelmäßig über<br />

pädagogisch-didaktische Fragen austauschen<br />

und weiterbilden, macht für mich die FMZ zu<br />

einer wertvollen Musikschule. Dazu finde ich<br />

es spannend, mit farbigen und interessanten<br />

Persönlichkeiten zusammen zu arbeiten.<br />

Insa Mebold Bielefeldt<br />

Violoncello


Renata Bodor<br />

Gitarre<br />

Claudio Bernasconi<br />

Klavier / Orgel und<br />

Vorstandsmitglied<br />

Peter Appenzeller<br />

Klavier und Chor<br />

Beatrice Ruckstuhl<br />

Violine<br />

dAgMAR WEIlENMANN<br />

(Blockflöte und Blockflötenensemble)<br />

Seit sechs Jahren gehöre ich zum Kollegium<br />

der FMZ – und die Zeit ist wie im Fluge<br />

vergangen. Dankbar bin ich für all die<br />

wertvollen Ideen, Gedankenimpulse und<br />

pädagogischen Diskussionen, die ich in der<br />

Konferenz erfahren und erleben durfte. Einer<br />

meiner Beweggründe in der FMZ mitzuarbeiten,<br />

war die Hoffnung, die Situation der<br />

Blockflöte und ihren Stellenwert an der Rudolf<br />

Steiner Schule Zürich zu verbessern. Das<br />

Weiterbildungsseminar mit zehn Lehrerinnen<br />

und Lehrern der RSS werte ich als ersten kleinen<br />

Schritt. Die Fortschritte meiner jungen<br />

Schülerinnen und Schüler an der FMZ lassen<br />

mich weiterhin hoffen, dass meine Liebe zum<br />

Instrument Blockflöte und zu ihrem Klang<br />

Früchte tragen wird.<br />

SIMONE göTTERT (Violoncello)<br />

Es ist eine schöne Aufgabe für mich, die<br />

Menschen ein Stück auf ihrem Weg zu begleiten.<br />

Mir gefällt die Arbeit mit Musik und<br />

dem eigenen Körper als unser wunderbarstes<br />

Instrument, der dem Cello die schönsten<br />

Töne entlocken kann. Ich möchte meine<br />

Schülerinnen und Schüler darin unterstützen,<br />

ihren ganz eigenen musikalischen Weg mit<br />

allen Anstrengungen und Freuden zu gehen.<br />

RENATA BOdOR (Gitarre & Musiktherapie)<br />

Als private Gitarrenlehrerin drehe ich mich<br />

sozusagen im Kreis um meine Schülerinnen<br />

und Schüler. Im Kreis an der Donnerstagskonferenz,<br />

wo sich all die verschiedenen<br />

Musiklehrerinnen und -lehrer zusammensetzen,<br />

wird der Horizont hingegen erweitert. In<br />

der Dynamik von Geben und Nehmen unter<br />

Kolleginnen und Kollegen findet ein reger<br />

Austausch von pädagogisch-musikalischen<br />

Erfahrungen und eine Auseinandersetzung<br />

mit Rudolf Steiners Menschenbild statt.<br />

Diese Impulse ermutigen mich und spornen<br />

zu neuer Tatkraft für den Unterricht mit den<br />

Schülerinnen und Schülern an.<br />

BEATRIx FREy (Violine und Viola)<br />

Zur FMZ kam ich im Jahr 2006 über den Musikerkreis.<br />

Peter Appenzeller hatte mich dazu<br />

eingeladen, nachdem ich mit einem eigenen<br />

Unterrichts-Projekt bei ihm vorstellig geworden<br />

war. Dass eine Freie Musikschule Zürich<br />

existiert, wusste ich damals nicht einmal!<br />

Susanne Riesen<br />

Klavier<br />

Claudine Müller<br />

Violoncello<br />

Hanspeter Koch<br />

Vorstandsmitglied<br />

Nun traf ich auf Kolleginnen und Kollegen,<br />

die sich in regelmässigen Treffen über menschenkundliche,<br />

musikpädagogische und<br />

-didaktische Inhalte austauschten, und zwar<br />

so, wie ich mir das immer gewünscht hatte.<br />

Dieser Austausch ist für mich immer wieder<br />

eine Offenbarung, gerade auch dann, wenn<br />

verschiedene Meinungen und Ansichten (z.B.<br />

zur Aktualität der Werke Rudolf Steiners)<br />

aufeinanderprallen. Er bereichert meine<br />

Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern<br />

und gibt meinem Unterricht eine zusätzliche<br />

Dimension. Ich bin glücklich, dem Kollegium<br />

der FMZ anzugehören, auch wenn sich mein<br />

Pensum und meine Präsenz an den wöchentlichen<br />

Sitzungen durch das Wachsen unserer<br />

Familie in den letzten Jahren verringert<br />

haben.<br />

dEBORAH FuRRER (Violine / Projekte)<br />

Was mich bei meiner Arbeit an der FMZ<br />

bewegt, sind die Projekte. Ich liebe Unvorhergesehenes<br />

und Überraschungen! Hier<br />

bekommt man beides. Egal, ob ich ein<br />

Projekt zum ersten oder zehnten Mal mache:<br />

Jedes Mal bin ich überrascht, wie wenig<br />

die Arbeit mit Kindern planbar ist! Es zählt<br />

so sehr der Moment, das unmittelbare sich<br />

darauf Einlassen und dann die Bereitschaft,<br />

sich überraschen zu lassen. Es ist jedes Mal<br />

wie ein kurzer Abriss eines Lebens: Es gibt<br />

die Momente der Freude, des Zweifels, der<br />

Hoffnung, des Glücks, der Ratlosigkeit, ja gar<br />

des Zorns und dann das Schönste: Momente<br />

des Staunens. Und jedes Mal ist immer alles<br />

mit dabei!<br />

SIlVA lARdI (Sekretariat und Vorstandsmitglied<br />

Verein FMZ)<br />

Nach meiner Pensionierung ist mir die<br />

schöne und interessante Aufgabe zugefallen,<br />

mein berufliches Können als Sekretärin in der<br />

FMZ einzubringen. Mein grosses Interesse<br />

am anthroposophischen Gedankengut, die<br />

Freude an menschlichen Kontakten und an<br />

der Musik waren natürlich eine Motivation,<br />

diese Arbeit anzunehmen. Inzwischen fühle<br />

ich mich richtig wohl und freue mich auf die<br />

weitere berufliche Zusammenarbeit.<br />

INSA MEBOld BIElEFEldT (Violoncello)<br />

Aus Hamburg im Norden Deutschlands<br />

kommend, wo es auch eine Freie Musikschule<br />

gibt, bin ich mit meiner Familie vor 4<br />

Patricia Berger<br />

Vorstandsmitglied<br />

Anja Tanner<br />

Vorstandsmitglied<br />

Silva Lardi<br />

Vorstandsmitglied<br />

Jahren nach Zürich umgezogen und habe bei<br />

der Freien Musikschule Zürich angefragt, ob<br />

meine Mitarbeit als Cellolehrerin erwünscht<br />

ist. Ich wurde aufgenommen und bin froh,<br />

wenn ich einen Beitrag zum Ganzen leisten<br />

kann. Ich schätze unser gemeinsames Arbeiten<br />

an unterschiedlichen pädagogischen<br />

und didaktischen Themen sowie die Projekte<br />

mit den Kindern und das gemeinsame<br />

Musizieren. Ausserdem bin ich seit mehr als<br />

einem Jahr auch an der Rudolf Steinerschule<br />

Zürich als Musiklehrerin tätig. Ich empfand<br />

immer schon – und nun besonders bewusst<br />

– die Tätigkeit des Unterrichtens am Cello,<br />

zugeschnitten auf ein einzelnes Kind, als beglückende<br />

und privilegierte Situation und bin<br />

dankbar, diesen Beruf an der FMZ ausüben<br />

zu dürfen.<br />

BEATRICE RuCKSTuHl (Violine)<br />

Die gemeinsame Konferenz ist ein Herzorgan<br />

der Freien Musikschule Zürich! Aus<br />

verschiedenen Richtungen kommend, bilden<br />

wir einen Kreis und finden im gemeinsamen<br />

Suchen und intensiven Ringen zu einer<br />

Gemeinschaft. Ich spüre eine pulsierende<br />

Lebendigkeit, ein Zuhören sowie auch ein<br />

wahrnehmen Wollen im Innehalten und<br />

Stillwerden, im Gedankenaustausch, im<br />

Prozess und ein gemeinsames Mitragen von<br />

sich entwickelnden, neuen luftigen Ideen<br />

bis zu den praktischen Umsetzungen auf<br />

dem Boden der Realität. Gehen wir wieder<br />

auseinander, so löst sich äusserlich der Kreis,<br />

etwas Be<strong>freie</strong>ndes wird erlebbar und doch<br />

spüre ich, dass ich getragen werde, von einer<br />

ruhigen, aber lebendigen Kreismitte! Daran<br />

und darin verantwortungsvoll zu arbeiten,<br />

erfüllt mich mit grosser Freude, die ich sehr<br />

gerne weitergebe in die „Kreise“ meiner<br />

Schülerinnen und Schüler: Das ist gelebte<br />

Zusammenarbeit, die in Zürich frei aber nicht<br />

einsam, immer wieder von neuem gelingt<br />

und mal harmonisch, mal disharmonisch<br />

modern in die Zukunft klingt!<br />

Fortsetzung Seite 6 5


6<br />

SuSANNE RIESEN (Klavier)<br />

Tiefes Mitklingen und bewegtes Zusammenwirken:<br />

Das suche ich im Leben und in<br />

der Musik. Als Klavierlehrerin liegen mir die<br />

Entwicklung einer wachen Sinneswahrnehmung<br />

und die Entfaltung der persönlichen<br />

Gestaltungskraft besonders am Herzen.<br />

Anfang <strong>2011</strong> eröffnete sich mir die Möglichkeit,<br />

an der FMZ mitzuwirken. Ich erlebe hier<br />

ein Umfeld, in welchem der wesentlichen<br />

menschlichen Entwicklung und dem künstlerischen<br />

Tun wirkliche Beachtung geschenkt<br />

wird. Das gemeinsame Nachdenken sowie<br />

der Austausch in einem Kollegium, das eine<br />

gemeinsame pädagogische Ausrichtung<br />

pflegt, das gefällt mir! Es inspiriert, trägt,<br />

verbindet und lässt Spielraum.<br />

ClAudINE MüllER (Violoncello)<br />

Zur FMZ kam ich anfangs als Vertretung für<br />

eine Freundin. Durch glückliche Fügung hat<br />

es sich ergeben, dass ich nun Mitglied der<br />

FMZ geworden bin und gegenwärtig 11<br />

Celloschülerinnen und -schüler in der Sihlau<br />

unterrichte. Kernpunkt der FMZ sind für<br />

mich die wöchentlichen Konferenzen, in denen<br />

wir anregende Themen behandeln und<br />

ein offener, hilfreicher Austausch mit den<br />

Kolleginnen und Kollegen stattfindet.<br />

HANSPETER KOCH<br />

(Vorstandsmitglied Verein FMZ)<br />

Wie und warum wird man Präsident des<br />

„Verein FMZ“? Ganz einfach: Ich wurde<br />

gefragt, habe zugesagt und wurde von der<br />

Mitgliederversammlung gewählt. Zugesagt<br />

habe ich, da ich wusste, dass ich nach der<br />

Pensionierung genügend Zeit zur Verfügung<br />

haben werde, um in diesem Vorstand mitzuarbeiten.<br />

Gewählt wurde ich, weil die Liste<br />

der Kandidaten für dieses Amt sehr kurz war<br />

– fast so kurz wie bei der FIFA... Ich habe die<br />

Annahme der Wahl nie bereut. Die Arbeit im<br />

Vorstand ist sehr angenehm, da wir als Team<br />

gut harmonieren und die Aufgaben sinnvoll<br />

aufgeteilt sind.<br />

ANJA TANNER<br />

(Vorstandsmitglied Verein FMZ)<br />

Ich liebe Musik und bewundere, mit welch<br />

grossem Einsatz und Begeisterung das<br />

Kollegium nicht nur ihren Schülerinnen und<br />

Schülern die Schönheit der Musik näher<br />

bringt, sondern darüber hinaus auch noch<br />

die Freie Musikschule Zürich trägt und mit<br />

Leben erfüllt. Was für eine Bereicherung, in<br />

solch einen Kreis Ideen und Energie einbringen<br />

und mitwirken zu dürfen!<br />

PATRICIA BERgER<br />

(Vorstandsmitglied Verein FMZ)<br />

Die Sorgfalt und Umsicht, mit der Kinder,<br />

Jugendliche und Erwachsene ans Instrument,<br />

ans Üben und an die Musik als Ganzes herangeführt<br />

werden, berührt mich im Herzen.<br />

Als ich im Januar 2010 gefragt wurde, ob ich<br />

bereit wäre, als Vorstandsmitglied die FMZ<br />

zu unterstützen, sagte ich deshalb auf der<br />

Stelle zu. Ich hoffe, es mögen viele Kinder in<br />

den Genuss kommen, an der FMZ das Spiel<br />

auf einem Instrument zu erlernen. Und ich<br />

hoffe ebenso, dass möglichst viele Kinder<br />

das Singen in den beiden Kinderchören der<br />

FMZ sowie die Musik als eine Begleitung,<br />

Unterstützung und Bereicherung auf ihrem<br />

Lebensweg erfahren dürfen!<br />

20 JAHRE F M Z


Einblick in<br />

die Konferenzarbeit<br />

von Ursula Butscher-Ott<br />

Das Kollegium der Freien Musikschule Zürich<br />

trifft sich wöchentlich am Donnerstagmorgen<br />

von 8 bis 9:30 Uhr zur Konferenz. In<br />

den Jahren vor 2009 kamen wir 14-täglich<br />

zusammen, merkten dann aber, dass es uns<br />

ein Bedürfnis war, intensiver miteinander zu<br />

arbeiten. Zugleich konnten wir die Arbeitsbereiche,<br />

die mit der Schulführung zusammenhängen,<br />

im wöchentlichen Rhythmus besser<br />

greifen und zufrieden stellend betreuen und<br />

erledigen.<br />

Am Wochenanfang erhält jedes Konferenzmitglied<br />

per E-mail eine Traktandenliste für<br />

die am Donnerstag stattfindende Konferenz.<br />

Die Sitzungen werden vom Leitungsteam<br />

vorbereitet, das auch Aufgaben rund um die<br />

Leitung der Musikschule wahrnimmt und<br />

koordiniert.<br />

Zu Beginn eines solchen Konferenzmorgens<br />

lesen wir als Erstes den zur Jahreszeit passenden<br />

Wochenspruch aus dem Seelenkalender<br />

von Rudolf Steiner und versuchen, uns<br />

in dessen Stimmung zu vertiefen. Anschliessend<br />

folgt das Kernstück der Konferenz,<br />

nämlich unsere Arbeit an menschenkundlichen<br />

Themen anhand eines Buches oder<br />

Textes, den wir gemeinsam bestimmen und<br />

über längere Zeiträume bearbeiten wie z.B.<br />

der Vortragszyklus von R. Steiner mit dem<br />

Titel “Die geistig-seelischen Grundkräfte<br />

der Erziehungskunst“. Wir versuchen, die<br />

Inhalte auf unsere Situation mit den eigenen<br />

Instrumentalschülerinnen und -schülern zu<br />

übertragen. So erhalten wir jede Woche<br />

wertvolle Hinweise für unseren Unterricht,<br />

entweder direkt aus dem behandelten Text<br />

oder aus den Äusserungen der Kolleginnen<br />

und Kollegen. Als Nächstes folgt jeweils ein<br />

Teil der Konferenz, der besonders eng mit<br />

dem Unterrichten verbunden ist: Eine Lehrperson<br />

hat einen Schülerbericht vorbereitet.<br />

Wir vertiefen uns anhand der Schilderungen<br />

in diese Unterrichtssituation und hören uns<br />

die Freuden und Schwierigkeiten rund um<br />

das geschilderte Kind an. Oft entstehen<br />

daraus im anschliessenden Gespräch neue<br />

Ideen für den eigenen Unterricht.<br />

Der letzte Teil der Konferenz ist den administrativen<br />

Arbeiten gewidmet. Wir planen die<br />

Projekte wie z.B. Orchesterprojekt, Instrumentenvorstellung<br />

oder Kammermusikwochen,<br />

besprechen Musizierstunden, beschäftigen<br />

uns mit personellen Fragen, nehmen<br />

die Berichte aus unserem aktiven Vorstand<br />

entgegen, intensivieren die Zusammenarbeit<br />

mit den Rudolf Steiner Schulen Zürich (Platte)<br />

und Adliswil (Sihlau) sowie mit den Musiklehrerinnen<br />

und -lehrern oder diskutieren die<br />

Verteilung von Themen für die neue Ausgabe<br />

von „Zwischentöne“. In den letzten Monaten<br />

stand natürlich die Planung unseres 20<br />

Jahre Jubiläums immer wieder im Zentrum!<br />

Nur zu schnell ist die gemeinsame Konferenzzeit<br />

wieder vorbei und so werden nach<br />

dem Abschluss durch den Wochenspruch<br />

noch viele Anliegen und Interessen spontan<br />

in kleinen Grüppchen besprochen, bevor wir<br />

wieder einzeln unseren Aufgaben nachgehen.<br />

7


8<br />

11. Orchesterprojekt <strong>2011</strong><br />

Von Kindern für Kinder<br />

von Barbara Pfister<br />

Eine Klang-Reise durch die Anden, von Ecuador<br />

über Zürich nach Amerika, in die Heimat<br />

von Klezmer und Jazz – so gestaltete sich das<br />

11. Orchesterprojekt der Freien Musikschule<br />

Zürich. Den Auftakt des Konzerts machte<br />

das Kinderorchester unter der Leitung von<br />

Deborah Furrer mit Regine Nosskes «Ecuador<br />

Suite». Den Schlussakkord bildete das<br />

Jazzorchester mit drei Jazz-Klassikern unter<br />

der Leitung von Gabriel Dalvit und Harry<br />

White. Zwischen diesen zwei grossen Formationen<br />

gab es beim diesjährigen Konzert<br />

ein Novum: Lehrerinnen und Lehrer der FMZ<br />

trafen sich zu einem kammermusikalischen<br />

Intermezzo und spielten alte Zürcher Walzer<br />

und Klezmer-Stücke, was sowohl bei den<br />

Spielenden wie auch beim Publikum auf<br />

grossen Anklang stiess.<br />

Bazar und Benefiz<br />

Traditionellerweise gelangte das Orchesterprojekt<br />

am Osterbazar der Rudolf Steiner<br />

Schule Sihlau vom 10. April <strong>2011</strong> zur Aufführung.<br />

Das Abschlusskonzert in der Kirche<br />

Witikon vom 8. April <strong>2011</strong> war dieses Jahr<br />

ein Benefizkonzert. Der Erlös des Konzerts<br />

kam vollumfänglich dem Verein Aynimundo<br />

in Peru zugute und wird mithelfen, einen<br />

baufälligen, unhygienischen Kindergarten<br />

zu renovieren. 120 Kinder können bald in<br />

sauberen Räumen den Chindsgi besuchen!<br />

Aynimundo arbeitet mit Kindern, Jugendlichen,<br />

Behinderten, Eltern und Lehrkräften<br />

in den Armenvierteln von Lima, wo akuter<br />

Bildungsnotstand herrscht.<br />

Instrumente zeigen<br />

Ein kleineres Konzert fand im Rahmen der<br />

Instrumentenvorstellung vom 2. April <strong>2011</strong><br />

in der Rudolf Steiner Schule Zürich statt. Von<br />

Deborah Furrer als «Reise» inszeniert, spielte<br />

das Kinderorchester die «Ecuador Suite».<br />

Nachdem sie von Ecuador über Spanien<br />

an der Plattenstrasse angekommen waren,<br />

spielten die Kinder «El picaflor pasa», den<br />

Tanz des Kolibris zuerst im Tutti, dann wurden<br />

die einzelnen Instrumente aufgefordert,<br />

ihre Stimmen allein zu spielen. Jedes Instrument<br />

wurde mit seinem Klang und seinen<br />

Eigentümlichkeiten vorgestellt. So erfuhren<br />

die kleinen zukünftigen „Musikerinnen“<br />

und „Musiker“ aus dem Publikum, dass wer<br />

Oboe spielt, die Mundstücke selber herstellt.<br />

Sie erlebten, dass Schlagzeug ein sehr vielfältiges<br />

Instrumentarium bietet und dass das<br />

Klavier eher selten im Orchester auftaucht.<br />

Im vierten Satz «Sentiloco», was soviel heisst<br />

wie ‚verrückter Sentilo’, durfte sich das Publikum<br />

auch noch selber an der Musik beteiligen<br />

und zwar mit einer «Sprach-Percussion»:<br />

Während die Kinder spielten, sprach das<br />

Publikum «Mango, Papaya, die hab ich so<br />

gern» dazu und erlebte so die Musik von<br />

einer ganz anderen Seite.<br />

Weil es Spass macht<br />

Nachdem der letzte Akkord von Regine<br />

Nosskes «Ecuador Suite» verklungen war,<br />

erzählten einzelne Kinder aus dem Orchester<br />

dem Publikum, weshalb sie ein Instrument<br />

spielen. So musste ein Mädchen ein<br />

Jahr betteln, bis sie endlich Geige spielen<br />

durfte. Ein Junge wählte sein Instrument<br />

ganz pragmatisch aus Prestigegründen, ein<br />

anderer spielt Geige, weil es viele Geigen im<br />

Orchester hat und ein Mädchen spielt sein<br />

Instrument ganz einfach deshalb, weil es ihm<br />

Spass macht. Und Spass machte auch das<br />

Zuhören: Mit der «Ecuador Suite» spielte das<br />

Kinderorchester ein Werk, das mit einfachen<br />

Mitteln sehr effektvoll ist. Auch weniger fortgeschrittene<br />

Kinder können mitspielen und<br />

Freude am Zusammenspiel haben. Durch die<br />

diversen perkussiven Instrumente entsteht<br />

ausserdem eine Lebendigkeit, die nicht nur<br />

die Zuhörenden mitreisst, sondern auch den<br />

spielenden Kindern einen freudigen Glanz in<br />

die Augen zaubert.


JETZT ANMELDEN!<br />

Vorschau auf das Jubiläums-Orchesterprojekt 2012<br />

Das Orchesterprojekt 2012 wird von ganz besonderer Art sein und steht ganz<br />

im Dienst des Jubiläums „20 Jahre Freie Musikschule Zürich“!<br />

Im Rahmen der Jubiläumsveranstaltungen der FMZ wird die Uraufführung<br />

von Peter Appenzellers Werk „Gold und Pech“ (Worte von Rose Aggeler) für<br />

Kinderorchester und Kinderchor erklingen.<br />

Zudem wird ein Jugendensemble für Jugendliche ab 13 Jahren und junggebliebene<br />

Erwachsene Klezmer und andere Volksmusik aufführen.<br />

Das Jazzensemble wird in bekannter Form arrangierte Stücke aus Swing und<br />

Latin vortragen.<br />

Die Konzerte finden als Teil der Jubiläumsfeier „20 Jahre Freie Musikschule<br />

Zürich“ statt am:<br />

SONNTAg, dEN 4. MÄRZ 2012<br />

jeweils um 10:30 Uhr und um 13 Uhr<br />

im grossen Saal der Rudolf Steiner Schule Zürich statt.<br />

Lust bekommen, mitzumachen?<br />

Kontakt und Anmeldung über das Sekretariat der FMZ:<br />

Silva Lardi, 044 362 86 58 oder über info@<strong>freie</strong><strong>musikschule</strong><strong>zuerich</strong>.ch<br />

ANMElduNg AuCH AuF dER HOMEPAgE MöglICH:<br />

www.<strong>freie</strong><strong>musikschule</strong><strong>zuerich</strong>.ch<br />

NEUE BROSCHÜRE MIT ANMELDUNG<br />

JETZT IM SEKRETARIAT ERHÄLTLICH.<br />

9


10<br />

9. Sihlauer Kammermusikwoche<br />

für Kinder<br />

vom 15. – 20. August 11<br />

von Susanne Riesen<br />

Den goldenen Ring mit Musik<br />

füllen…<br />

„Hast du gewusst, dass hinter dieser Türe ein<br />

Zauberer wohnt? – Und dort drüben eine<br />

kleine Hexe! – Schau, da gibt’s noch eine<br />

Türe…“ Es ist bald neun Uhr am Morgen, im<br />

Saal der Rudolf Steiner Schule Sihlau treffen<br />

die ersten Musikkinder ein und unterhalten<br />

sich mit einer Leiterin über die Geheimnisse<br />

des Musikraumes. Hier beginnt für alle die<br />

tägliche Morgeneinstimmung mit Hören,<br />

Singen und Organisatorischem. Der heutige<br />

wunderbare Spätsommermorgen wird<br />

musikalisch eröffnet durch ein kleines, feines<br />

Lehrerkonzert. Das warme Licht zusammen<br />

mit dem Klanggewebe von Geige, Bratsche<br />

und Cello: ein schönes Morgenbad für Ohr<br />

und Herz! Die Musik wird empfangen von<br />

einer ganz ruhig lauschenden Hörerschar.<br />

Danach stehen alle im Kreis, strecken die<br />

Arme in den Himmel, holen langsam einen<br />

imaginären, goldenen Musikring zu sich<br />

hinunter auf die Erde und horchen hinein.<br />

In diesem Wunderring sammeln sich all die<br />

Klänge, die in dieser Woche entstehen. Mit<br />

jedem Tag füllt er sich weiter mit Musik,<br />

Klang, Rhythmus und Tanz, mit musikalischen<br />

Eindrücken und Erfahrungen.<br />

Jetzt beginnt das eigene Klingen. Mit einem<br />

Quintklang und dem Entdecken von Dur-<br />

und Mollterz eröffnet Lisa Appenzeller das<br />

Morgensingen, dann geht’s weiter mit einem<br />

heiteren und einem dramatischen Lied: Wir<br />

hören, singen nach und versuchen, im Kanon<br />

herumspazierend, die eigene Stimme nicht<br />

zu verlieren.<br />

Danach treffen sich die Kinder in ihren<br />

Kammermusikgruppen, die abwechselnd von<br />

zwei Lehrpersonen unterrichtet werden. Bei<br />

den „Adlern“ geht schon die Post ab mit<br />

zwei Geigen, Cello und Klavier. Der Ragtime<br />

mit anspruchvoller Rhythmik beschwingt<br />

Spielende und Zuhörende gleichermassen<br />

und die vertiefende Arbeit an Feinheiten<br />

geschieht in einer angeregten Atmosphäre.<br />

Hinter der nächsten Tür musizieren sechs<br />

kleine noch etwas müde, aber doch sehr aufmerksame<br />

„Kätzchen“. Im Zusammenspiel<br />

purzeln sie anfangs noch ziemlich durcheinander<br />

und finden durch die spielerische<br />

Anleitung von Ursula Butscher allmählich in<br />

die vorgegebene Musik. Mit einer Zaubermelodie,<br />

die Teil des Musiktheaters „Josa und<br />

die Zauberfiedel“ sein wird, zaubern sie sich<br />

gegenseitig gross und wieder klein.<br />

„Wo sind meine Noten? Wer hat meine<br />

Noten gesehen?“ Es ist Pause, ein Mädchen<br />

beschwört in einem monoton-repetitiven<br />

Sprechgesang ihre Notenblätter herbei. Die<br />

Kleinen Vergnügen sich auf dem Kletterturm,<br />

ein paar Knaben toben sich beim Fussball-<br />

spiel aus und zwei Leiterinnen sind mit dem<br />

Rüsten von Äpfeln beschäftigt. Im Malraum<br />

liegen zudem die Konzerteinladungen bereit,<br />

um von den Kindern verziert zu werden.<br />

Beim Eingang können die Teilnehmenden<br />

auf farbig gestalteten Tafeln nachschauen,<br />

was und wer sie nach der Pause erwartet.<br />

Der Morgen ist dreigeteilt: In einer Lektion<br />

wird in durchmischten Ensembles geübt, in<br />

einer zweiten bleiben Celli, Geigen, Bläser,<br />

Pianisten unter sich und in der dritten wird<br />

gemalt oder getanzt. Nach dem gemeinsamen<br />

Mittagessen und Spielen gibt es<br />

Stimmproben und anschliessend Orchesterspiel<br />

mit allen zusammen. Am Nachmittag<br />

wird auch das Spielen vor Publikum ausprobiert<br />

und Vorspielluft geschnuppert, um die<br />

im goldenen Ring gesammelte Musik bald im<br />

grossen Konzert erklingen zu lassen.<br />

… und zusammen in die Welt<br />

hinaus klingen<br />

Am Samstag ist es dann soweit: Während<br />

sich die Kinder auf den aufregenden Auftritt<br />

einstimmen, strömt das Publikum in die zum<br />

Konzertsaal umfunktionierte Turnhalle. Die<br />

Bühne ist in einem Halbkreis eingerahmt von<br />

einem Instrumentenreigen, von der ganz<br />

kleinen Geige über Blasinstrumente bis zu<br />

den acht Celli.<br />

In der Begrüssung spricht Milena Rebsamen<br />

von einer Zauberwoche: Der Zauber, den<br />

das gemeinsame Musizieren zwischen die<br />

Menschen bringen kann, ist in diesen Tagen<br />

immer wieder spürbar gewesen und das<br />

Musikmachen hat einige der Kinder so sehr<br />

verzaubert, dass sie sogar während der Mittagspause<br />

zu ihren Instrumenten gegriffen<br />

haben. Andere haben wundersamerweise die<br />

Furcht vor dem Vorspielen verloren und ein<br />

paar lustige Buben haben immer wieder ein<br />

Lachen in die Runde gezaubert.<br />

Nach dem singenden Einzug aller kleinen<br />

und grossen Musizierenden, treten die<br />

Kinder in verschiedenen Ensembles und im<br />

Orchester auf, präzise und zurückhaltend<br />

unterstützt durch Leiterinnen und Leiter. Die<br />

Jüngeren spielen und singen die Geschichte<br />

von „Josa mit der Zauberfiedel“. Alle sind<br />

während des anderthalbstündigen Konzerts<br />

ganz aufmerksam dabei, auch die zuhörenden<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer.<br />

Die Kinder spielen ihre Musik sorgfältig und<br />

beeindruckend klar im Zusammenspiel. Die<br />

Stimmung und der Tanz der Stücke reichen<br />

bei einigen Vorträgen schon deutlich bis ins<br />

Publikum. Bei andern bleibt das Musikerleben<br />

eher innen, die Ausdruckskraft noch<br />

leise, bereit zu erwachen.<br />

Nach dem klangvollen Ohrenschmaus mit<br />

einem grossen Applaus für die musikbegeisterten<br />

Kinder und das rundum engagierte<br />

Leiterteam gibt es draussen ein wunderbares<br />

Mittagsbuffet mit kulinarischen Köstlichkeiten.<br />

Würde sich der Schulhof an diesem<br />

heissen Tag grad noch in einen Teich verwandeln<br />

– die Zauberei wäre vollkommen!<br />

5. Zürcher<br />

Kammermusikwoche<br />

für Jugendliche &<br />

Erwachsene<br />

vom 8. - 12. August 11<br />

von Regula Pfister<br />

20 musikbegeisterte Menschen aus der<br />

Schweiz und Deutschland trafen sich an<br />

der Steiner Schule Zürich zu einem regen<br />

Austausch. Und es war nicht nur ein Aufeinandertreffen<br />

von verschiedenen Instrumenten<br />

und Musikvorlieben, sondern auch<br />

ein Aufeinandertreffen unterschiedlichster<br />

Generationen: Die jüngste Teilnehmerin war<br />

11, die älteste 81 Jahre alt. Die fünf Tage waren<br />

ein reiches musikalisches und menschliches<br />

Erlebnis und fanden ihren klangvollen<br />

Abschluss in einem Konzert im Alterszentrum<br />

Hottingen.


EINdRüCKE AuS dER KAMMERMuSIK-WOCHE <strong>2011</strong><br />

Kammermusikwochen<br />

2012<br />

AuSBlICK<br />

5. ZüRCHER KAMMERMuSIKWOCHE<br />

FüR JugENdlICHE & ERWACHSENE<br />

Wann: 6. – 10. August 2012<br />

Wo: Zürich<br />

10. SIHlAuER KAMMERMuSIKWOCHE<br />

FüR KINdER<br />

von 6 bis 12 Jahren<br />

Wann: 13. – 18. August 2012<br />

Wo: Adliswil<br />

Bei Fragen über die Kurse wenden Sie sich<br />

an:<br />

Deborah Furrer<br />

043 244 94 55<br />

info@kammermusikwoche.ch<br />

Anmeldung per online möglich ab Januar<br />

2012 unter:<br />

www.kammermusikwoche.ch<br />

Prospekte erhältlich ab Jan. 2012 auf dem<br />

Sekretariat der FMZ: 044 362 86 58<br />

11


12<br />

Die Violine – Vier Saiten<br />

und unendlich viele Seiten...<br />

von Beatrice Ruckstuhl<br />

Musizieren mit der Violine ist ein Spiel der<br />

Balance zwischen links und rechts, sowie<br />

horizontalen und vertikalen Kräften: Ein<br />

hin und her „Schwingen“ an die äusserste<br />

Peripherie und wieder zurück zu mir in die<br />

Mitte der inneren Ruhe. Finde ich diese<br />

Balance, um daraus schöpferisch gestaltend<br />

zu musizieren, dann entstehen Momente<br />

der Leichtigkeit. Manchmal scheint es<br />

fast unerreichbar, dahin zu kommen und<br />

manchmal geschieht es einfach. Oder es ist<br />

ein „Durchringen-Müssen“ und manchmal<br />

wieder ein „Geschehen-Lassen“. Die Violine<br />

ist ein Instrument mit sehr feinen, zarten<br />

Saiten und unendlich vielen Seiten!<br />

Die Violine<br />

in der geschichtlichen Entwicklung<br />

Nikolaus Harnoncourt schreibt im Buch:<br />

„Musik als Klangrede“: „Die Violine verkörpert<br />

wie kein anderes Musikinstrument den<br />

Geist des Barock. Ihre Entstehung im Laufe<br />

des 16. Jahrhunderts ist wie die allmähliche<br />

Konkretisierung einer Idee. Aus der Vielfalt<br />

der Streichinstrumente der Renaissance<br />

mit ihren Fideln, Rebecs, Liren und deren<br />

zahllosen Varianten wurde von den genialen<br />

Instrumentenbauern Cremonas und Brescias<br />

die Violine herauskristallisiert. Dieser<br />

Prozess ging natürlich Hand in Hand mit der<br />

Entwicklung der Musik selbst: Die Musik der<br />

vorangegangenen Jahrhunderte entfaltete<br />

all ihre Kräfte im kunstvollen Gewebe der<br />

Polyphonie, das einzelne Instrument, der<br />

einzelne Musiker war anonymer Teil des<br />

Ganzen. Jedes Instrument musste seine Linie<br />

so klar wie möglich zeichnen und zugleich<br />

dem gesamten Klangbild eine besondere<br />

Farbnuance einmischen. Nun aber, gegen<br />

1600, kamen neue Kräfte ins Spiel. Die<br />

musikalisch-deklamatorische Interpretation<br />

der Werke der Dichtkunst führte zur Monodie,<br />

zum begleiteten Sologesang. Dabei<br />

bildeten sich Recitar cantando, dem singenden<br />

Sprechen, und im „Stile concitato“<br />

musikalische Ausdrucksformen, die Wort und<br />

Ton zu einer erregenden Einheit verbanden.<br />

Auch die reine Instrumentalmusik wurde von<br />

dieser Woge mitgerissen, der Solist löste sich<br />

aus der Anonymität des Ensemblespielers. Er<br />

übernahm die neue Tonsprache der Monodie<br />

ohne Worte und „sprach“ nunmehr ausschliesslich<br />

in Tönen. Dieses solistische Musizieren<br />

wurde buchstäblich als eine Art von<br />

Rede empfunden, so entstand die Lehre von<br />

der musikalischen Rhetorik, die Musik bekam<br />

dialogartigen Charakter und „sprechendes“<br />

Spiel wurde zur höchsten Forderung aller<br />

musikalischen Lehrmeister der Barockzeit.“<br />

Klangfarben<br />

Mit dem Bogen können unendlich viele<br />

Klangfarben-Geheimnisse der Violine<br />

entdeckt und hervorgezaubert werden.<br />

Der Bogen malt wie ein Pinsel mit differenziert<br />

abgestuften Farbtönen verschiedene<br />

Bilder: Er artikuliert, setzt klare, scharfe<br />

Akzente, überwindet die Schwere, beginnt<br />

zu springen oder dehnt den scheinbar begrenzten<br />

Raum in die Weite oder „sinkt“ mit<br />

schwerem Gewicht in die Klangtiefe. Schon<br />

in und mit dem allerersten Bogenstrich ist ein<br />

individueller, sehr persönlicher „Grundklang“<br />

einer Geigenspielerin, eines Geigenspielers<br />

herauszuhören und wahrnehmbar als z.B.<br />

ein sehr schneller oder eher langsamerer<br />

Bogenzug, als ein luftiger, „hauchiger“ oder<br />

sehr schwerer, in die Saitentiefe gehender,<br />

klangvoller Strich...<br />

Rhythmisches Wechselspiel<br />

„Im Atemholen sind zweierlei Gnaden:<br />

Die Luft einziehen, sich ihrer entladen;<br />

Jenes bedrängt, dieses erfrischt;<br />

So wunderbar ist das Leben gemischt...“<br />

(J. W. Goethe)<br />

Stosse ich den Bogen von der Spitze zu<br />

mir, so hole ich den „Umraum“ hinein. Die<br />

Bewegung ist ein Schliessen des Unterarms.<br />

Ziehe ich den Bogen von der unteren Bogenhälfte,<br />

dem Frosch, von mir wieder weg und<br />

öffne den Unterarm, be<strong>freie</strong> ich mich von<br />

der Nähe, der Enge und breite mich in der<br />

Raumesweite aus, wie beim Schwimmen auf<br />

einer ruhigen Wasseroberfläche! Stossen und<br />

Ziehen, Auf- und Abstrich, ein Schliessen<br />

und Öffnen, ein- und ausatmen.<br />

Harmonie und Melodie<br />

Höre ich – während die vier Saiten im<br />

Quintintervall zueinander paarweise schwingen<br />

– vertiefter in den Klang hinein, bis eine<br />

harmonisch gleich schwebend ruhende Stimmung<br />

erreicht ist, dann erlebe ich ähnliche<br />

Qualitäten wie in der vorher charakterisierten<br />

Streichbewegung. Mit den Fingern der linken<br />

Hand „umspiele“ und erweitere ich diesen<br />

harmonisch klingenden Quint-Klangraum mit<br />

verschiedensten Tönen zu einer klingenden<br />

Melodie...<br />

„Harmonie“ und „Melodie“ finden sich!<br />

Hör- und Tastsinn<br />

Das Spiel erfordert nicht nur einen scharfen,<br />

hoch aufmerksamen, ständig prüfenden<br />

Hörsinn sondern auch einen sehr feinen,<br />

sensiblen Tastsinn, um ohne jegliche Anhaltspunkte<br />

und ohne irgendwelche Bünde auf<br />

dem Griffbrett, die richtigen Töne punktgenau<br />

zu treffen, ein ständig prüfendes, waches<br />

Voraus- und Nachhören sowie auch ein Vorfühlen<br />

im Greifen – jedes Mal ein Abenteuer<br />

und Wagnis!<br />

Gefühlsstimmungen<br />

Die Violine ruht während des Spielens auf<br />

dem Schlüsselbein. Durch die physische<br />

Nähe des Violinkörpers werden sehr feine<br />

Vibrationen und Schwingungen unmittelbar<br />

erlebt. Die Violine ist mit ihrer sehr grossen<br />

Gestaltungs- und Ausdrucksmöglichkeit eine<br />

sehr sensible und direkte Vermittlerin innerer<br />

Gefühlsstimmungen des Musizierenden.<br />

Äusseres lässt Inneres mitschwingen und<br />

umgekehrt! Die Violine ist der menschlichen<br />

Stimme am ähnlichsten und nächsten. Im<br />

Singen so zu „sprechen“ wie mit dem Bogen<br />

auf der Violinsaite oder mit dem Bogen so zu<br />

„singen“ wie im Fliessen und Atmen einer<br />

gesungenen Melodie, sind wunderbare, sich<br />

ergänzende Verwandtschaften. Subjektiver<br />

erlebbar im Gesang, objektiver im Violinspiel.<br />

Balance<br />

Unsere Herz- und Lungenorgane bilden<br />

einen mittleren Bereich, den Bereich des<br />

Lebendigen, des Fühlens. Die Violine liegt<br />

inmitten dieser Region. Durch ihre horizontale,<br />

leichte „Schwebelage“ liegt sie auch<br />

in der Nähe des oberen Bereichs, im Bereich<br />

des Denkens. In dieser „Schwebelage“ wird<br />

sie von dem leicht nach der Seite gedrehten,<br />

an den Instrumentenkörper angelehnten<br />

Kopf und dem linken Daumen- und Zeigfingergelenk<br />

möglichst sanft fühlend getragen<br />

wie auch gehalten. Im Vergleich zur Violine<br />

liegt z.B. das Cello zwischen den beiden<br />

Beinen und ruht – vertikal von einem Stachel<br />

getragen – auf dem Boden. Die Tonskala<br />

des Cellos geht deutlich nach unten in die<br />

Tiefe, in die etwas stärker hervortretenden<br />

physischen, aktiveren Kräfte. Durch den<br />

immer grösser werdenden Tonumfang und<br />

die gestiegene Lautstärke, bedingt auch<br />

durch die grösser werdenden Räume und<br />

Konzertsäle sowie durch die erweiterten<br />

technischen Möglichkeiten, veränderte sich<br />

im Laufe der Jahrhunderte auch die Lage der<br />

Violine. So wurde die Violine mehr und mehr<br />

von der Brusthöhe und der etwas vor dem<br />

Körper gehaltenen Lage, in die Höhe und auf<br />

die Schulter gehoben und verschoben! In der<br />

Volksmusik verschiedenster Länder sehen wir<br />

weitere Varianten in der Haltung und dazu<br />

noch hochvirtuos gespielt!


Schönheit<br />

Die Violine ist auch in ihrer äusserlich kunstvoll<br />

gebauten Holzform dem menschlichen<br />

Körper ähnlich: Die zierlich geschwungene<br />

Schnecke als Kopf, das feingeschliffene, sich<br />

zart anfühlende Holz als Hals, der aus der<br />

Decke und dem Boden gebildete Korpus als<br />

Rumpf, das fein, differenziert geflammte<br />

Holz als Rücken, der Bogen als der verlängerte<br />

Arm. Die schöne „Bekleidung“ im Innern<br />

des Violinkastens gehört besonders bei den<br />

Schülerinnen und Schülern natürlich auch<br />

noch dazu! Es ist die gesamte Ästhetik, die<br />

Schönheit, die in Allem und als Ganzes tief<br />

beeindruckt! Dies ist die “Persönlichkeit“<br />

der Violine. Immer wieder anders klingend!<br />

Verschieden farbig tönend, alleine gespielt<br />

wie auch im Zusammenspiel in der Kammermusik<br />

und im Orchester. Vivaldi, Bach, Telemann,<br />

Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert<br />

und sehr viele weitere Komponisten haben<br />

selbst Violine gespielt. In jeder Zeitepoche<br />

sind wunderbare Musikwerke für Violine<br />

komponiert und uns geschenkt worden. Es<br />

würde den Rahmen deutlich sprengen, alle<br />

hier aufzuzählen! Diese unendliche Vielfalt,<br />

von den einfachsten Tänzen bis zum hochvirtuosen<br />

Violinkonzert, von feinster, intimer<br />

Kammermusik bis zum grössten Orchester,<br />

ist einzigartig. In der Volksmusik finden wir<br />

ebenso eine unschätzbare Fülle an originaler<br />

Violinmusik, häufig auch Fiedlermusik<br />

genannt.<br />

„Musik drückt das aus, was nicht<br />

gesagt werden kann und worüber<br />

zu schweigen unmöglich ist.“<br />

(Victor Hugo)<br />

Entdecken Schülerinnen und Schüler, dass<br />

der Bogen sehr viele Gestaltungsmöglichkeiten<br />

bietet, dann gehen neue unbekannte<br />

„Welten“ auf. Die Musik wird dadurch auf<br />

einer ganz anderen, tieferen und höheren<br />

Ebene nochmals intensiver und bewusster<br />

erlebt. Sich da plötzlich wieder neu zu finden<br />

und zu erleben, ist besonders im Jugendalter<br />

tief bewegend. Der „sprechende“<br />

Bogen, der das Unaussprechliche hörbar<br />

werden lässt: „Musik drückt das aus, was<br />

nicht gesagt werden kann und worüber<br />

zu schweigen unmöglich ist.“ (V. Hugo).<br />

Aus- und Einatmen, sich in die Raumesweite<br />

musikalisch entfalten und Grenzen sprengen<br />

zu dürfen, wirkt sehr be<strong>freie</strong>nd und beruhigend:<br />

Weich bis hart, kalt bis warm und mit<br />

den unendlich vielen Zwischenstufen! Die<br />

unendlich vielen Klangfarben immer wieder<br />

neu zu suchen und zu finden, ist für mich<br />

als musizierende Geigerin – aber auch in der<br />

Zusammenarbeit mit den Schülerinnen und<br />

Schülern – eines von den schönsten und<br />

faszinierendsten Themen. Noch spannender<br />

und interessanter wird es, wenn ich den<br />

„Umraum“, in dem ich spiele, mit einbeziehe<br />

– zusammen mit meinem eigenen Innenraum...<br />

13


14<br />

Ein Kind übt zuhause sein Instrument –<br />

was heisst das?<br />

von Peter Appenzeller<br />

Diese Frage stellen sich Eltern oft. Die<br />

Instrumentallehrpersonen haben sicher alle<br />

ihre eigenen Vorstellungen dazu und werden<br />

helfende Richtlinien geben. Es handelt sich<br />

ja auch um die meist besprochene Problematik<br />

beim Erlernen eines Instrumentes. Die<br />

Fähigkeit, das Instrument zu spielen, ergibt<br />

sich im Üben desselben – aber nicht nur! Da<br />

ist zunächst die Instrumentalstunde, in der<br />

das Wesentlichste geschieht. Dann folgen 7<br />

Tage, an denen geübt werden kann und –<br />

nicht zu vergessen(!) – auch 7 Nächte. „Der<br />

Herr gibt’s den Seinen im Schlaf...“ sagt der<br />

Volksmund. Es kann durchaus vorkommen,<br />

dass nach einer Woche des Nichtstuns ein<br />

Schüler um einiges besser spielt als vor 7<br />

Tagen. Die Nacht arbeitet während des<br />

Schlafes mit. Die Pädagogik von Rudolf<br />

Steiner berücksichtigt auch die Geschehnisse<br />

während des Schlafes. Jeder erwachsene<br />

Mensch kann an sich selbst erfahren, was<br />

er von Tag zu Tag (mit dazwischen liegender<br />

Nacht!) übend erreicht. Bei Kindern ist dies<br />

besonders stark wirkend, sind sie doch dieser<br />

geistigen Heimat um einiges näher als wir.<br />

Üben heisst ja eigentlich wiederholen, vertiefen,<br />

sich zu eigen machen. Das kann nur der<br />

denkende, fühlende und wollende Mensch<br />

im Verschmelzen dieser drei Seeleneigenschaften.<br />

In der Entwicklungszeit während<br />

des 2. Jahrsiebts ändert sich allerdings das<br />

Gewicht dieser drei Qualitäten. Zunächst ist<br />

beim jüngeren Kinde der Willens-Pol sehr<br />

stark. Ab der 4. Klasse wird sich ein stärkeres<br />

Gefühl einstellen und während der Pubertät<br />

ab der 7. Klasse erwacht mehr das Denkerische<br />

in dieser sich gegenseitig tragenden<br />

seelischen Dreiheit.<br />

Es übt mit mir<br />

Die jüngeren Kinder (bis zum 9./10. Lebensjahr)<br />

leben in der ersten Phase des Instrumentalspiels<br />

vor allem in ihrer wunderbaren<br />

Möglichkeit, die Stimmung in der Instrumentalstunde<br />

aufzunehmen, den seelischen<br />

Raum der Lehrperson zu erleben und durch<br />

die Fähigkeit der Nachahmung fast unbewusst<br />

erste wesentliche Schritte zu machen.<br />

Die Obhut der Lehrperson wirkt somit<br />

auch zuhause noch nach. Üben in diesem<br />

Alter heisst also, das in der Stunde Erlebte<br />

zuhause wieder zu finden, in derselben<br />

Stimmung das Instrument auszupacken, zu<br />

spielen und zu versorgen. Die Ich-Kraft einer<br />

erwachsenen Person steht dabei. Es kann<br />

sogar genügen, das Kind in der Erinnerung<br />

an den Instrumentallehrer alleine spielen zu<br />

lassen. Manchmal ist es nötig oder vom Kinde<br />

erwünscht, dass ein Elternteil dabeisitzt,<br />

seltener auch helfend eingreift. Eine gewisse<br />

Regelmässigkeit dieser Tätigkeit ist anzustre-<br />

ben, soll aber nicht zwingend werden. Die<br />

Stimmung ist noch ganz kindlich. Das Kind<br />

ist beispielsweise fähig, sich ganz mit dem Instrument,<br />

z.B. seiner Geige, zu identifizieren.<br />

Ich übe<br />

Diese Phase beginnt etwa in der 4. Klasse.<br />

Dem Kinde wird bewusst, dass es üben<br />

kann oder auch nicht, dass es gerne übt,<br />

dass Üben eine schöne, sich entwickelnde<br />

Tätigkeit sein kann. Bleibt man im 10. Takt<br />

stecken, beginnt man meist wieder von Anfang<br />

an, um im 10. Takt wieder zu stranden!<br />

Allmählich wird gelernt, auch mitten im<br />

Stück anzusetzen, um eine Stelle zu verbessern.<br />

Das Üben wird zu einem Prozess,<br />

der ein Gefühl für die Schönheit vermittelt.<br />

Das Kind spielt – fühlt es sich von der Musik<br />

getragen - meist gerne und übt eigentlich<br />

für seine Lehrperson. Zuhause bedeutet dies,<br />

mehr und mehr auf einen kontinuierlichen<br />

Üb-Rhythmus zu achten. Oft helfen da Abmachungen<br />

zu gewissen Tageszeiten. Elterliche<br />

Ermahnungen braucht es allenthalben!<br />

Allmählich bildet sich eine Selbständigkeit<br />

im Üben. Jedes Schaffen im kontinuierlichen<br />

Rhythmus bildet Willenskräfte für Neues.<br />

Noch immer ist das Musizieren zuhause ein<br />

universal erlebtes Tun, zunehmend wird es<br />

dem Kinde zu seiner Herzensangelegenheit.<br />

Da ist immer noch stark wirkend die vom<br />

Enthusiasmus der Lehrperson ausgehende<br />

Stimmung. Diese wird etwa bis zum 12.<br />

Jahre ohne wesentliche Beeinträchtigung<br />

anhalten.<br />

Ich übe<br />

Um das 12./13. Lebensjahr herum zeigt<br />

sich zuweilen in irgendeiner Form eine erste<br />

richtige Krise. Das Kind tritt ins Jugendalter<br />

und bemerkt, dass Üben anstrengend ist,<br />

Zeit braucht und oft nicht den gewünschten<br />

Erfolg bringt. Der Vergleich mit besser<br />

spielenden Kameraden wirkt entmutigend,<br />

weckt Selbstzweifel und verleitet nicht selten<br />

zum übereilten Aufgeben des Instrumentes.<br />

Offensichtlich spricht im Jugendlichen eine<br />

mehr oder weniger starke Ich-Kraft, die nicht<br />

Anweisungen von Eltern oder Lehrperson<br />

folgen, sondern selbst entscheiden und<br />

handeln will. Im Jugendalter wird einem<br />

bewusst, was das Instrumentalspiel bedeuten<br />

kann und wie man Fähigkeiten erreicht<br />

– man muss lernen, das Ruder selbst in die<br />

Hand zu nehmen. Noch sind die Jugendlichen<br />

aber sehr auf die innere und äussere<br />

Begleitung und stetige Ermunterung seitens<br />

der Erwachsenen angewiesen. Sie sind<br />

doch noch jung! Ich übe – dies kann einem<br />

freudig oder schmerzlich innerlich aufgehen.<br />

Man steht gleichsam alleine auf einer Bergspitze<br />

und sieht trotz zwischenräumlichem<br />

Abgrund den nächst höheren Gipfel. „So<br />

wie mein Lehrer dieses Stück spielt, möchte<br />

ich es auch spielen können.“ Willenskräfte<br />

erwachen, man hat ein Ziel im Auge, darauf<br />

hin wird nun gearbeitet. Virtuosität spielt<br />

plötzlich eine Rolle, ein Vorwärtskommen<br />

ist für eine Weile gesichert. Dann ist wieder<br />

ein neues Ziel angesagt. Läuft es nicht<br />

ideal, sind Gespräche und Abmachungen<br />

mit der Lehrperson notwendig und heilsam,<br />

beispielsweise: Trotz wenig bis gar kein Üben<br />

findet eine Instrumentallektion wöchentlich<br />

statt. Ziele werden gemeinsam mit dem<br />

Schüler formuliert und angestrebt. Oft sind<br />

Änderungen in der Methodik und Literaturwahl<br />

angezeigt. Da muss aber mit Hilfe der<br />

begleitenden Erwachsenen eine klare Form<br />

(auch mit gewisser Strenge) gewahrt bleiben,<br />

damit die Jugendlichen den vereinbarten<br />

Prozess durchstehen können. Nach Sturmgewitter<br />

kann lähmende Stille folgen, bis in der<br />

Ferne wieder erstes Morgenrot erscheint. In<br />

ein paar Monaten sieht die Welt wieder ganz<br />

anders aus. Da braucht es von uns Erwachsenen<br />

viel Grosszügigkeit und Taktgefühl, vor<br />

allem aber ausgleichenden Humor! Auch das<br />

kann geübt werden(!)


Berührend hören – hörend berühren<br />

Anregungen zu einem vertieften Erleben beim Musizieren<br />

von Susanne Riesen<br />

Wie erleben wir Musik als<br />

Hörende und Spielende?<br />

Als Zuhörende wenden wir uns hörend der<br />

Musik zu, bereit, uns berühren zu lassen von<br />

einem unsichtbaren Klanggewebe. Musik<br />

bringt uns in Bewegung, verführt zum Tanzen<br />

und klingt ins Herz. Wir wählen Musik,<br />

die uns in Schwingung versetzt, die etwas<br />

in uns zum Klingen bringt. Musik erleben,<br />

heisst hören und fühlen, bewegt werden,<br />

sinnlich berührt werden. Und als Musizierende?<br />

Wie erleben wir uns im musikalischen<br />

Tun? Im Lernen, Spielen, Vertiefen? Wie oft<br />

verlieren wir uns im Ringen um das Erfüllen<br />

von „unerhörten“ und „unerfühlten“ Anforderungen,<br />

bleiben gefangen im Bemühen<br />

um richtiges Lesen, Bewegen, Intonieren,<br />

Gestalten – und überhören dabei das Jetzt<br />

und uns selbst! Das Aufgehobensein in der<br />

selber gespielten Musik klingt als Sehnsucht<br />

mit. Das <strong>freie</strong> Mitklingen in und aus der Tiefe<br />

bleibt ein unerfüllter, leiser Wunsch.<br />

Was wäre, wenn…?<br />

Was wäre, wenn wir diesem Wunsch innigst<br />

treu bleiben würden? Wenn wir uns wirklich<br />

hörend und berührbar in die Begegnung mit<br />

der Musik einlassen könnten? Wenn unsere<br />

Sinne im musikalischen Tun ganz wach<br />

und beweglich mitspielen dürften? Nicht<br />

später, sondern jetzt? Wie wäre das, wenn<br />

wir als Spielende, beim Lernen und beim<br />

Unterrichten die Vertiefung des Kontaktes<br />

zwischen Mensch, Instrument und Musik<br />

kompromisslos ins Zentrum rücken würden?<br />

Ja, das Suchen und Zulassen, das Leben einer<br />

tieferen Resonanz involviert die Spielenden<br />

ganz persönlich. Das gewohnte Koordinatennetz<br />

wird fragwürdig, der Scheinwerfer der<br />

Aufmerksamkeit wird neu ausgerichtet, Aufgabestellungen<br />

und Lernschritte verändern<br />

sich. Ich höre auf, mich dem Instrument,<br />

dem Stück, übernommenen Vorstellungen<br />

unterzuordnen, etwas Vorgegebenes direkt<br />

erfüllen zu wollen, sondern suche das eigene<br />

Zwiegespräch mit dem „begreifbaren“ Instrument<br />

und der klingenden Musik.<br />

Wahrnehmendes Hören und<br />

Berühren<br />

Hören und Berührung, im physischen und<br />

emotionalen Sinn, sind beim Musikmachen<br />

immer mitbeteiligt. Doch die eigentlichen<br />

Möglichkeiten einer bewussten und kontaktreichen<br />

Sinnesaufmerksamkeit bleiben<br />

oftmals unbeachtet. Ein primär kontrollierend-wertendes<br />

Hören lässt keinen Raum,<br />

sich vom gegenwärtig Klingenden berühren<br />

und inspirieren zu lassen. Ein von bewe-<br />

gungstechnischen Anweisungen übertönter<br />

Tastsinn bleibt stumm, der Atem der Berührung<br />

kann nicht fliessen. Eine von „richtig<br />

machen müssen“ belegte emotionale Ebene<br />

trübt die musikalische Empfindsamkeit. Und<br />

ein von aufgesetzten Ausdrucksbemühungen<br />

umhülltes Herz wird wenig Vertrauen haben,<br />

sich einer tieferen Berührung zu öffnen und<br />

frei in die Musik zurück zu klingen. Wahrnehmendes<br />

Hören und Berühren heisst, die<br />

Sinne wacher gebrauchen und wahr nehmen,<br />

was mir begegnet. Den hörenden, berührenden<br />

Kontakt suchen, immer neu, immer<br />

tiefer, weiter. Wer es versucht, wird erfahren,<br />

wie viel Mut zur Unsicherheit und wie viel<br />

Geistesgegenwart das von uns verlangt.<br />

Spielend berührbar und<br />

berührend werden<br />

Wie kann ein wacher Sinnesgebrauch konkret<br />

mit ins Spiel gebracht werden? Grundsätzlich<br />

geht es darum, die Sinne während<br />

des Spielens durch feine gedankliche Anweisungen<br />

berührbar und berührend werden<br />

zu lassen. Wach berührbar und berührend<br />

werden im Ohr, im physischen Kontakt mit<br />

dem Instrument, auch im Sehen und in der<br />

Bewegung – und im Herzen. Von dieser<br />

Absicht getragen, tauchen wir ein ins Üben<br />

und Spielen, erneuern dabei den Wunsch<br />

nach Kontakt auf allen Ebenen und in alle<br />

Richtungen. Spielend lassen wir sinnesanregende<br />

Gedankenimpulse mitwirken und uns<br />

vom daraus entstehenden Erleben und von<br />

auftauchenden Fragen auf Entdeckungsreise<br />

mitnehmen. Das Spektrum an Gedankenimpulsen,<br />

mit denen wir unser Musizieren besinnen<br />

können, ist sehr weit und individuell.<br />

Die für den einzelnen Menschen stimmigen<br />

Sinnesanregungen können nur im Einklang<br />

mit dessen Wesensart und Entwicklungsphase<br />

herausgebildet werden. Im Folgenden eine<br />

kleine Auswahl an Anregungen, ausgehend<br />

von der weiten Verbindung „Hören-Berühren“.<br />

• Ich höre berührend<br />

• Ich höre tief aus meinem Innern und lasse<br />

mich vom Klang im Herzen berühren<br />

• Ich lasse mich von den Klangschwingungen<br />

innen im Ohr berühren<br />

• Ich berühre mit dem Hören den Klang im<br />

Raum<br />

• Ich gehe hörend dorthin, wo der Klang<br />

entsteht: Wo beginnt die Luft zu<br />

schwingen?<br />

• Ich berühre hörend<br />

• Hörend berührende Hände und Füsse,<br />

hörend berührender Mund, hörend<br />

berührende Augen<br />

• Ich begegne meinem Instrument<br />

berührend, berühre das Instrument aus<br />

meiner Tiefe heraus<br />

• Wo bin ich in Berührung mit meinem<br />

Instrument? Wie werde ich vom Instrument<br />

berührt?<br />

• Wie klingt der Tastkontakt zwischen mir<br />

und dem Instrument?<br />

• Ich bin rundum in Berührung mit der<br />

Klangschwingung, umtanzt von Musik<br />

• Mein Ohr, meine Haut, mein Herz lassen<br />

sich bespielen<br />

• Ich tanze mit dem Instrument in der<br />

Musik, das Instrument tanzt mit mir in der<br />

Musik<br />

• Den Tönen in die Augen schauen<br />

• Den Wind der Klänge hören<br />

• Des Herzens Farben tastend in Musik<br />

verwandeln.<br />

Im Wirkungskreis von sinnlichem<br />

Kontakt, Resonanz und Ausdrucksentfaltung<br />

Sinnlich berührendes Wahrnehmen bringt<br />

uns in einen Wirkungskreis: Wache Wahrnehmung<br />

bewirkt klaren Kontakt, tiefere<br />

Berührbarkeit. Daraus wächst eine innere<br />

emotionale Fülle, die zurück klingen will in<br />

die Berührung mit der Musik, dem Instrument.<br />

Wir kommen in Resonanz, der von<br />

innen sich entfaltende Gestaltungsimpuls<br />

entsteht aus dem vertieften Kontakt und<br />

fliesst weiter als gestaltende Kraft hinein ins<br />

Spiel. Die Musik nimmt Gestalt an, aus dem<br />

Zusammenwirken von Mensch, Instrument<br />

und gegenwärtig Klingendem. Es ist für mich<br />

immer wieder überraschend, was auch nur<br />

ein Hauch von wacherer Sinnesaufmerksamkeit<br />

bewirken kann. Eine kleine Übung wird<br />

zur energievollen Miniatur, eine ausschweifende<br />

Improvisation nimmt deutlichere Gestalt<br />

an, eine kurze Tonfolge wird zur innig<br />

klingenden Melodie. Der Mensch – ob klein<br />

oder gross, erfahren oder unerfahren – wird<br />

belebt, erlebt im Tun sich selbst und wird<br />

hörbar und berührend. Es entsteht bewegende<br />

Musik, nicht wollend, sondern weil<br />

wir wirken lassen, was wirken kann.<br />

15


Verein FMZ<br />

Berichte aus dem Verein<br />

Freie Musikschule Zürich<br />

1. Aus der Arbeit des Vorstands<br />

Die anstehenden Aufgaben sind zurzeit wie<br />

folgt unter uns aufgeteilt: Hanspeter Koch ist<br />

Präsident des Vereins FMZ, Silva Lardi betreut<br />

das Sekretariat der FMZ, Claudio Bernasconi<br />

ist für das Finanzielle zuständig, Anja Tanner<br />

betreut die Homepage und den Flyer und<br />

Patricia Berger kümmert sich um „ZWI-<br />

SCHENTÖNE“.<br />

Wir treffen uns in regelmässigen Abständen<br />

von ca. 6 Wochen jeweils mittwochs für 2-3<br />

Stunden, um aktuelle Themen zu besprechen,<br />

Ereignisse und Vorhaben zu planen,<br />

die Finanzen zu verwalten und die Geschäfte<br />

des Vereins zu tätigen.<br />

1.1. Neue Räume...?<br />

Im Moment beschäftigt uns die Raumfrage<br />

der FMZ sehr zentral: Wenn die Rudolf<br />

Steiner Schule, die Atelierschule und die Freie<br />

Musikschule Zürich erfreulicherweise steten<br />

Zuwachs erleben, so bedeutet dies, dass die<br />

FMZ in nächster Zukunft auf Räume in der<br />

nahen Umgebung (der Rudolf Steiner Schule<br />

Plattenstrasse Zürich) wird ausweichen müssen.<br />

Alle bisherigen Ideen und Möglichkeiten<br />

erwiesen sich leider letztendlich als nicht<br />

geeignet: Die Suche wird in den nächsten<br />

Monaten verstärkt werden müssen. Sollten<br />

Sie etwas wissen oder uns gar zur Verfügung<br />

stellen können, so wenden Sie sich bitte ans<br />

Sekretariat der FMZ.<br />

Jeder Hinweis ist uns willkommen!<br />

1.2. Die Zahl der Vereinsmitglieder<br />

steigt...<br />

Der Vorstand hat ursprünglich davon geträumt,<br />

im Jubiläumsjahr 2012 die Mitgliederzahl<br />

von 200 zu erreichen: Das geschieht<br />

natürlich nicht von selbst, wir arbeiten daran<br />

und freuen uns über jedes neue Mitglied.<br />

Ihre Anmeldung ist uns jeder Zeit willkommen!<br />

1.3. Sponsorensuche zur Finanzierung<br />

des Jubiläums<br />

Noch sind bei weitem nicht alle Ausgaben<br />

für die Jubiläumsfeier vom 3./4. März 2012<br />

gedeckt, da die Feier wesentlich mehr Kosten<br />

verursacht, als der Verein FMZ ohne Fremdhilfe<br />

finanzieren kann. Deshalb sind wir<br />

sehr dankbar für Spenden und Hinweise auf<br />

potenzielle Spender. Wir sind immer noch<br />

auf der Suche nach Sponsoren. Sie möchten<br />

gerne einen finanziellen Beitrag leisten?<br />

Jeder „Zustupf“ ist uns willkommen!<br />

1.4. Die Jubiläumsfeier<br />

Wir haben uns aktiv daran beteiligt, das<br />

Programm der Feier sinnvoll zu gestalten und<br />

haben an der Erstellung des Budgets mitgewirkt.<br />

Fast an allen Vorstandssitzungen war<br />

dies Thema. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme<br />

am gemeinsamen Fest!<br />

Bei Anregungen, Wünschen und Anliegen<br />

können Sie sich gerne an unser Sekretariat<br />

wenden oder über die Website direkt mit uns<br />

Kontakt aufnehmen.<br />

2. Möchten Sie dem Verein Freie<br />

Musikschule Zürich beitreten?<br />

In der Beilage finden Sie eine Karte „Beitrittserklärung“.<br />

Bitte senden Sie uns diese<br />

ausgefüllt zu.<br />

Die Jahresbeiträge betragen für:<br />

- Eltern und erwachsene Schüler(-innen)<br />

Fr. 60.-<br />

- übrige Mitglieder Fr. 100.-<br />

- Gönner Fr. 200.-<br />

- Spenden sind jeder Zeit nach <strong>freie</strong>r Wahl<br />

möglich!<br />

Wir danken Ihnen von Herzen für diese<br />

Unterstützung!<br />

Für weitere Auskünfte steht Ihnen das Sekretariat<br />

gerne zur Verfügung:<br />

Sekretariat Freie Musikschule Zürich<br />

Silva Lardi, Im Moos 21, 8902 Urdorf<br />

Tel.: 044/362 86 58<br />

info@<strong>freie</strong><strong>musikschule</strong><strong>zuerich</strong>.ch<br />

Im Namen des Vorstands<br />

Patricia Berger<br />

20 JAHRE F M Z<br />

17


18<br />

Schulmusikseminar<br />

Als Beitrag zur immer wieder auftretenden<br />

Not im Fache der Schulmusik an verschiedenen<br />

Schulen ist dieses Seminar vor vier<br />

Jahren von mir ins Leben gerufen worden.<br />

Es wendet sich an pädagogisch interessierte<br />

Musikerinnen und Musiker, an Instrumentallehrkräfte<br />

sowie an Klassenlehrerinnen und<br />

-lehrer verschiedener Stufen. Mittlerweile<br />

haben diese Kurse an den Freien Musikschulen<br />

Zürich und Basel ein klingendes<br />

Echo gefunden. Die Zusammenarbeit mit<br />

der Akademie für anthroposophische<br />

Pädagogik in Dornach (AfaP) ergibt die<br />

Möglichkeit, das Schulmusikseminar für<br />

dort Studierende als Musik-Modul anzubieten.<br />

In diesen Kursen geht es um ein<br />

ergänzendes, alternatives Angebot zu den<br />

grossen Ausbildungsstätten für Schulmusik.<br />

In Zusammenarbeit mit der AfaP ist es möglich,<br />

eine staatliche Anerkennung für den<br />

Musikunterricht an Rudolf Steiner Schulen<br />

zu erreichen.<br />

In Zürich konnte im Schuljahr 2010/11<br />

mangels Teilnehmern der einführende Jahreskurs<br />

nicht stattfinden, während in Basel<br />

10 Personen einen solchen besuchten und<br />

erfolgreich abschlossen.<br />

Bereits das zweite Jahr arbeitete eine Gruppe<br />

von 6 Personen in einem Fortsetzungskurs,<br />

um weitere Grundlagen zu schaffen,<br />

musikalische Fähigkeiten weiterzubilden –<br />

im Jahr 2010/11 besonders die kompositorischen<br />

Einführungsstudien – und gemeinsam<br />

phänomenologische Betrachtungen zu<br />

Liedern und Musikwerken anzustellen. Dieser<br />

Kurs wird im Herbst <strong>2011</strong> fortgesetzt.<br />

Ab Mittwoch,<br />

den 26. Oktober (Zürich) und<br />

ab Donnerstag,<br />

den 27. Oktober (Basel)<br />

wird bei genügender Nachfrage (mind. 5<br />

Personen) auch wieder ein wöchentlicher<br />

Einführungskurs an beiden Orten beginnen.<br />

Weitere Anmeldungen sind möglich unter:<br />

peterappenzeller@gmx.ch<br />

oder 044 923 37 69<br />

Peter Appenzeller<br />

FMZ Berichte<br />

aus dem Kollegium<br />

1. Den Lehrerinnen und Lehrern<br />

„die Flötentöne beibringen“...<br />

von Dagmar Weilenmann<br />

Vom 23. September bis zum 16. Dezember<br />

2010 trafen sich neun Lehrpersonen der RSS<br />

Zürich 14-tägl. jeweils am Donnerstag, um<br />

ihre Blockflötenkenntnisse aufzufrischen,<br />

zu vertiefen oder wie in einem Fall, erst zu<br />

erwerben. Wir haben uns spielerisch mit den<br />

Hauptthemen der Blockflötenmethodik und<br />

-didaktik auseinandergesetzt. Instrumentenkunde,<br />

Haltung, Atmung, Artikulation,<br />

Fingertechnik, Intonation und Rhythmus<br />

sowie moderne Spieltechniken haben wir<br />

gemeinsam erörtert und sofort in die Praxis<br />

umgesetzt. Im Zentrum der Bedürfnisse<br />

stand neben Spielanleitungen das Ausprobieren<br />

von altersgemässer Literatur für das<br />

„Klassenmusizieren“. Ich habe den offenen,<br />

ehrlichen und neugierigen Austausch mit<br />

den Lehrpersonen sehr genossen und als bereichernd<br />

empfunden. Mein Wunsch für die<br />

Zukunft und den Stellenwert der Blockflöte<br />

an der RSS ist es, dass wie bei den Streichern<br />

eine ausgebildete Fachkraft das Musizieren in<br />

den Klassen erteilt oder zumindest begleitet.<br />

2. Konzerte der FMZ<br />

2.1. Musizierstunden<br />

der Schülerinnen und Schüler<br />

Die Musizierstunden der Schülerinnen und<br />

Schüler erfüllen – genau so wie die LehrerInnen-Konzerte<br />

– eine wichtige soziale und<br />

musikalische Funktion. Hier begegnen sich<br />

Hörende und Musizierende in ungezwungener<br />

Atmosphäre an Konzerten. Kinder, Jugendliche<br />

und Erwachsene sowie Verwandte<br />

und Interessierte bekommen einen guten<br />

Einblick in die Arbeit der FMZ. Und wer<br />

weiss? Womöglich wird das Publikum für das<br />

eigene Instrumentalspiel angeregt?<br />

2.2. Termine<br />

Im Semester finden in der Regel ein bis<br />

zwei Musizierstunden und ab und zu ein<br />

LehrerInnen-Konzert statt. Die aktuellen<br />

Daten und Aufführungsorte entnehmen Sie<br />

bitte unserer Homepage! Es lohnt sich, den<br />

Familienmitgliedern die Welt der Musik über<br />

solche Konzerte näher zu bringen!<br />

3. Neue Lehrkräfte<br />

3.1. Claudine Müller<br />

(Cello)<br />

Nachdem ich bereits seit August 2010 vertretungsweise<br />

als Cellolehrerin an der FMZ tätig<br />

war, bin ich nun seit März <strong>2011</strong> Mitglied des<br />

Kollegiums der Freien Musikschule Zürich.<br />

Davor habe ich durch Stellvertretungen an<br />

verschiedenen Musikschulen und Unterrichten<br />

von Privatschülern bereits viel Unterrichtserfahrung<br />

gesammelt. Neben dem<br />

Unterrichten ist mir auch meine Arbeit als<br />

freischaffende Musikerin sehr wichtig. Wobei<br />

ich solistisch, als Kammermusikerin und in<br />

verschiedenen Orchestern wirke.<br />

Ich bin im Aargau geboren und aufgewachsen.<br />

Nach der Matura an der Kantonsschule<br />

Baden nahm ich mein Studium an der Musikhochschule<br />

Winterthur-Zürich bei Susanne<br />

Basler auf und habe dort ein Lehrdiplom<br />

erworben. Danach studierte ich am Konservatorium<br />

Amsterdam bei Dimitri Ferschtmann<br />

und Godfried Hoogeveen und schloss<br />

mein Studium mit einem ‚Master of Music’<br />

ab. Zudem habe ich an verschiedenen Meisterkursen<br />

teilgenommen u.a. am Lucerne<br />

Festival, Pablo Casals Festival, Holland Music<br />

Sessions und am Klangspuren Festival.<br />

Ich habe selber nie eine Rudolf Steiner Schule<br />

besucht, bin aber vertraut mit der Anthroposophie<br />

und es interessiert mich, bei unseren<br />

wöchentlichen Konferenzen mehr über die<br />

Pädagogik von Rudolf Steiner zu lernen.<br />

Dabei schätze ich den Austausch im Kollegium<br />

sowie die reflektierte, bewusste und<br />

ganzheitliche Auseinandersetzung mit verschiedenen<br />

Aspekten des Musikunterrichts<br />

sehr. Ich freue mich darauf, auch in Zukunft<br />

viele musikbegeisterte Kinder, Jugendliche<br />

und Erwachsene unterrichten zu dürfen und<br />

ihnen in einem lebendigen und abwechslungsreichen<br />

Unterricht meine eigene Freude<br />

am Cellospielen und mein fachliches Wissen<br />

weitergeben zu können.<br />

3.2. Susanne Riesen<br />

(Klavier)<br />

Seit Anfang <strong>2011</strong> arbeite ich als Klavierlehrerin<br />

an der FMZ mit. Es gefällt mir, als<br />

freischaffende Pädagogin meinem Weg zu<br />

folgen und gleichzeitig in einem anregenden


Kreis von Kolleginnen und Kollegen eingebunden<br />

zu sein. Zu meinem musikalischpädagogischen<br />

Boden gehören:<br />

• Die Faszination für die Kunst des Lernens<br />

und Lehrens und der Wunsch nach Vertiefung<br />

und Entfaltung – im Leben und in<br />

der Musik<br />

• Ein Klavierlehrdiplom und ein Diploma of<br />

advanced studies in Musikpädagogik.<br />

Studium bei Erika Radermacher, Joanna<br />

Bochenska, Ruth Hiltmann und Erna Ronca<br />

• Die intensive Beschäftigung mit dem<br />

Thema ,Klavierspielen mit wachen Sinnen’<br />

• Eine reiche Erfahrung im Unterrichten von<br />

Kindern und Erwachsenen auf verschiedenen<br />

Niveaus. 14 Jahre an der Musikschule<br />

Adliswil und seit vier Jahren als<br />

freischaffende Klavierlehrerin<br />

• Die kontinuierliche Vertiefung des eigenen<br />

Klavierspiels: in komponierter Musik, in<br />

der Improvisation und im ganz elementaren<br />

Spielen, Suchen, Entdecken<br />

• Das Experimentieren und Improvisieren<br />

mit andern Musikerinnen zusammen<br />

• Gelegentliche Konzerte im kleinen Rahmen<br />

• Die langjährige Weiterbildung in Alexandertechnik<br />

mit Rosaluisa Rossi, Thommy<br />

Thompson, Cathy Madden<br />

• Die Weiterbildung in Jazzpiano und<br />

Improvisation bei Esther Bächlin<br />

• Die Auseinandersetzung mit Gesang und<br />

Stimme und das Improvisieren auf dem<br />

Akkordeon<br />

• Seit zwei Jahren das begeisterte<br />

Dylog-Tanzen: neues Tanzen zu zweit<br />

• Seit eineinhalb Jahren die Anregungen aus<br />

der Anthroposophie<br />

Ich freue mich, begleitend, anregend,<br />

unterstützend und mitlernend mit ganz<br />

verschiedenen Menschen auf musikalische<br />

Entdeckungsreise zu gehen.<br />

4. Austritte aus dem Kollegium<br />

Im vergangenen Schuljahr sind Anja Friedeberg<br />

und Velicka Andreeva Elmer aus<br />

dem Kollegium der Freien Musikschule Zürich<br />

ausgetreten. Sie möchten sich neuen Aufgaben<br />

zuwenden. Besonders im Gedächtnis<br />

bleibt uns Velickas virtuoses Klavierspiel am<br />

Lehrerkonzert und Anjas grosses Engagement<br />

und ihre Hingabe zur Arbeit mit den<br />

Kindern und Erwachsenen bei vielen Orchesterprojekten<br />

und Kammermusikwochen der<br />

FMZ.<br />

Wir danken Anja und Velicka herzlich für<br />

ihre Mitarbeit und wünschen ihnen für die<br />

Zukunft alles Gute!<br />

Im Namen des Kollegiums: Bettina Hofstetter<br />

5. Dringend Unterrichts- und<br />

Lagerräume gesucht!<br />

Die Freie Musikschule Zürich sucht ganz dringend<br />

kostengünstige Räume – wenn möglich<br />

sogar eine Wohnung zu günstigen Konditionen<br />

– in welchen Instrumentalunterricht<br />

erteilt sowie Notenmaterial und Instrumente<br />

gelagert werden können. Da ein Grossteil<br />

unserer Schülerinnen und Schüler die Rudolf<br />

Steiner Schule Plattenstrasse besucht, sollten<br />

die Unterrichts- und Lagerräume von dort<br />

aus zu Fuss erreichbar sein. Kreative Lösungen<br />

sind uns sehr willkommen!<br />

Angebote und Anfragen<br />

bitte an das Sekretariat:<br />

Silva Lardi, Tel.: 044 362 86 58<br />

info@<strong>freie</strong><strong>musikschule</strong><strong>zuerich</strong>.ch<br />

6. Möchten Sie die FMZ<br />

unterstützen?<br />

Wenn Sie die <strong>freie</strong> Musikschule Zürich ideell<br />

und finanziell unterstützen möchten, können<br />

Sie dies tun, indem Sie Mitglied des Vereins<br />

„Freie Musikschule Zürich“ werden (siehe<br />

Verein FMZ) oder Sie können einen Beitrag<br />

leisten auf eines der folgenden Konten:<br />

Freie Musikschule Zürich<br />

Raiffeisen, 8001 Zürich<br />

Vereinskonto 90650.01<br />

PC 87-71996-7<br />

STIPENdIENFONdS:<br />

Hanspeter Koch<br />

Raiffeisen, 8001 Zürich<br />

Stipendienfonds 90650.38<br />

PC 87-71996-7<br />

INSTRuMENTENFONdS:<br />

Bernasconi Claudio<br />

Raiffeisen, 8001 Zürich<br />

Instrumentenfonds 90650.40<br />

PC 87-71996-7<br />

Wir danken für Ihre Unterstützung!<br />

Kinderchöre<br />

Für Kinder<br />

ab Kindergarten bis 7. Klasse<br />

Leitung: Peter Appenzeller<br />

Die Kinderchöre sind die Singschule der<br />

Freien Musikschule. In wöchentlichen Stunden<br />

werden die Kinder in zwei verschiedenen<br />

Altersgruppen empfangen.<br />

Der Chor für die Kleineren (Kindergarten<br />

bis 3. Klasse) singt Lieder zu den Jahresfesten<br />

und erlebt in einfachen Melodien die<br />

erste Stimmschulung. Viele Bewegungslieder<br />

und Tänzchen wechseln mit längeren<br />

Geschichten, wie z.B. „Hans im Glück“,<br />

welche von den Kindern in verschiedenen<br />

Singweisen aufgeführt werden. In der<br />

Vorweihnachtszeit erfreut uns ein musikalisches<br />

Hirtenspiel. Viele Hörübungen – z.B.<br />

durch Imitation, Echosingen, Vor- und<br />

Nachhören, innerlich hörendes Singen usw.<br />

– bereichern unsere Arbeit.<br />

Die Kinder der 5., 6. und 7. Klasse erhalten<br />

eine intensivere Stimm- und Gehörschulung.<br />

Die Mehrstimmigkeit wird in zwei- bis<br />

dreistimmigen Liedsätzen und kleinen Kantaten<br />

geübt. Ein Hauptthema dieses Jahres<br />

war das „Damen“-Terzett aus Mozarts<br />

Zauberflöte. Die Partie des Kinderchores<br />

im neuen Weihnachtsoratorium von Peter<br />

Appenzeller wird diese Chorgruppe am<br />

Samstag, den 3. Dezember auch dieses Jahr<br />

wieder übernehmen. Vorgesehen ist auch<br />

Mozarts Singspiel „Bastien und Bastienne“,<br />

ein thematisch und gesanglich für diese<br />

Altersstufe sehr geeignetes Werk.<br />

Wir freuen uns<br />

auf weitere Anmeldungen!<br />

Ort: Sternensaal in der<br />

Rudolf Steiner Schule<br />

Plattenstrasse 39<br />

Zeit: Kindergarten bis 3. Klasse<br />

am Montag 16.00 – 16.50 Uhr<br />

5. bis 7. Klasse<br />

am Montag 17.00 – 17.50 Uhr<br />

Kosten: Fr. 120.- pro Semester<br />

Auskunft: peterappenzeller@gmx.ch<br />

oder 044 923 37 69<br />

19


20<br />

20 JAHRE F M Z<br />

BLOCKFLÖTE<br />

Dagmar Weilenmann<br />

044 261 19 53<br />

078 755 73 80<br />

dw@<strong>freie</strong><strong>musikschule</strong><strong>zuerich</strong>.ch<br />

BLOCKFLÖTENENSEMBLE<br />

Dagmar Weilenmann<br />

044 261 19 53<br />

078 755 73 80<br />

dw@<strong>freie</strong><strong>musikschule</strong><strong>zuerich</strong>.ch<br />

QUERFLÖTE<br />

Bettina Hofstetter<br />

052 202 11 58<br />

bh@<strong>freie</strong><strong>musikschule</strong><strong>zuerich</strong>.ch<br />

KLARINETTE<br />

François Thurneysen<br />

062 891 93 15<br />

078 622 26 94<br />

ft@<strong>freie</strong><strong>musikschule</strong><strong>zuerich</strong>.ch<br />

SAXOPHON<br />

Harry White<br />

044 272 79 71<br />

076 596 12 30<br />

hw@<strong>freie</strong><strong>musikschule</strong><strong>zuerich</strong>.ch<br />

TROMPETE<br />

Martin Albrecht<br />

044 720 17 37<br />

076 347 05 59<br />

ma@<strong>freie</strong><strong>musikschule</strong><strong>zuerich</strong>.ch<br />

VIOLINE<br />

Ursula Butscher-Ott<br />

044 252 02 78<br />

076 531 74 64<br />

ubo@<strong>freie</strong><strong>musikschule</strong><strong>zuerich</strong>.ch<br />

Christof Brunner<br />

044 721 29 72<br />

cb@<strong>freie</strong><strong>musikschule</strong><strong>zuerich</strong>.ch<br />

Beatrix Frey<br />

043 268 94 13<br />

076 399 32 50<br />

bf@<strong>freie</strong><strong>musikschule</strong><strong>zuerich</strong>.ch<br />

Deborah Furrer<br />

043 244 94 55<br />

df@<strong>freie</strong><strong>musikschule</strong><strong>zuerich</strong>.ch<br />

Das Kollegium der<br />

Freien Musikschule Zürich<br />

Unterrichtsangebot<br />

Beatrice Ruckstuhl<br />

031 371 34 31<br />

br@<strong>freie</strong><strong>musikschule</strong><strong>zuerich</strong>.ch<br />

VIOLA (BRATSCHE)<br />

Beatrix Frey<br />

043 268 94 13<br />

076 399 32 50<br />

bf@<strong>freie</strong><strong>musikschule</strong><strong>zuerich</strong>.ch<br />

VIOLONCELLO<br />

Simone Göttert<br />

044 364 34 88<br />

078 836 53 56<br />

sg@<strong>freie</strong><strong>musikschule</strong><strong>zuerich</strong>.ch<br />

Insa Mebold Bielefeldt<br />

076 737 41 41<br />

imb@<strong>freie</strong><strong>musikschule</strong><strong>zuerich</strong>.ch<br />

Claudine Müller<br />

043 538 53 11<br />

cm@<strong>freie</strong><strong>musikschule</strong><strong>zuerich</strong>.ch<br />

GITARRE<br />

Renata Bodor<br />

044 381 72 70<br />

rb@<strong>freie</strong><strong>musikschule</strong><strong>zuerich</strong>.ch<br />

www.musikraumrebo.ch<br />

KLAVIER<br />

Peter Appenzeller<br />

044 923 37 69<br />

pa@<strong>freie</strong><strong>musikschule</strong><strong>zuerich</strong>.ch<br />

Claudio Bernasconi<br />

043 982 34 41<br />

cgb@<strong>freie</strong><strong>musikschule</strong><strong>zuerich</strong>.ch<br />

Susanne Riesen<br />

044 482 35 79<br />

079 825 63 05<br />

sr@<strong>freie</strong><strong>musikschule</strong><strong>zuerich</strong>.ch<br />

ORGEL<br />

Claudio Bernasconi<br />

043 982 34 41<br />

cgb@<strong>freie</strong><strong>musikschule</strong><strong>zuerich</strong>.ch<br />

GESANG<br />

Timo Klieber<br />

061 554 99 80<br />

076 281 49 19<br />

tk@<strong>freie</strong><strong>musikschule</strong><strong>zuerich</strong>.ch<br />

KAMMERMUSIKWOCHEN<br />

ORCHESTERPROJEKT<br />

Deborah Furrer<br />

043 244 94 55<br />

df@<strong>freie</strong><strong>musikschule</strong><strong>zuerich</strong>.ch<br />

SCHULMUSIKSEMINAR<br />

Peter Appenzeller<br />

044 923 37 69<br />

pa@<strong>freie</strong><strong>musikschule</strong><strong>zuerich</strong>.ch<br />

KINDERCHOR<br />

Kinderchor Rudolf Steiner-Schule<br />

Plattenstrasse, Zürich<br />

Montag:<br />

16:00-16:50 Uhr (Kdg. bis 3.Klasse)<br />

Dienstag:<br />

16:00-16:50 Uhr (5., 6. & 7. Klasse)<br />

Leitung: Peter Appenzeller<br />

044 923 37 69<br />

pa@<strong>freie</strong><strong>musikschule</strong><strong>zuerich</strong>.ch<br />

MUSIKTHERAPIE<br />

Musiktherapeutin SFMT<br />

Renata Bodor<br />

044 381 72 70<br />

rb@<strong>freie</strong><strong>musikschule</strong><strong>zuerich</strong>.ch<br />

www.musikraumrebo.ch<br />

SEKRETARIAT<br />

Freie Musikschule Zürich<br />

Silva Lardi<br />

Im Moos 21, 8902 Urdorf<br />

044 362 86 58<br />

info@<strong>freie</strong><strong>musikschule</strong><strong>zuerich</strong>.ch

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