Nanotechnologie Biokunststoffe SP Bau und Konstruktion - GIT Verlag
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76962<br />
8. Jahrgang<br />
Juni<br />
2008<br />
3<br />
<strong>Nanotechnologie</strong><br />
<strong>Biokunststoffe</strong><br />
<strong>SP</strong> <strong>Bau</strong> <strong>und</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />
www.gitverlag.com
Editorial<br />
Nur Mut!<br />
Es vergeht kaum ein Tag in den letzten Wochen an dem der Ölpreis seinen momentanen<br />
Höhenflug nicht fortsetzt. Täglich können wir die Veränderungen an der<br />
Tankstelle beobachten. Industriezweige, die direkt betroffen sind, beispielsweise<br />
Speditionen stehen vor dem aus.<br />
Die Gaskonzerne haben bereits weitere Preiserhöhungen angekündigt, die Stromversorger<br />
werden sicherlich bald nachziehen.<br />
Anzeichnen für diese Entwicklung gab es schon lange. Vor 20 Jahren wusste man,<br />
dass die natürlichen Vorkommen von Erdöl begrenzt sind. Anfangs wurde die<br />
Suche nach Alternative unter dem Stichwort „Öko“ abgewertet. Aber durch den<br />
ständigen Anstieg der Rohstoff- <strong>und</strong> Energiekosten wurden die Alternativen immer<br />
interessanter. Dies kann man an den phänomenalen Entwicklungen im Bereich der<br />
Solarenergie oder den Biokraftstoffen erkennen.<br />
Die Kunststoff verarbeitende Industrie stellt sich dieser angespannten <strong>und</strong> schwierigen<br />
Marktsituation. Die gestiegenen Rohstoff- <strong>und</strong> Energiepreise drücken stark<br />
auf die Margen. Die überwiegend klein <strong>und</strong> mittelständisch aufgestellten Kunststoffverarbeiter<br />
können die Vorteile eines günstigen Dollars weniger Ausnutzen als<br />
große internationale Konzerne, die ihre Rohstoffe in US $ beziehen.<br />
Das regulatorische Umfeld der Kunststoff verarbeitenden Industrie macht ihnen die<br />
Arbeit nicht leichter. Themen wie EU-Abfall Richtlinie oder Reach stehen auf der<br />
Tagesordnung.<br />
Und dennoch…<br />
Die aktuellen Zahlen vom Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie (GKV)<br />
für das erste Quartal 2008 sind sehr positiv. Die Branche setzt weiter auf den Export.<br />
Die bisherige positive Entwicklung konnte fortgesetzt werden <strong>und</strong> um weitere<br />
ca. 9 % zulegen. Der Umsatz stieg im gleichen Zeitraum um weitere ca. 6,5 %.<br />
Die Potentiale, die in Kunststoffen stecken, sind noch lange nicht ausgeschöpft. Alleine<br />
die Entwicklungen, die im Automobilbau liegen sind sehr viel versprechend.<br />
Ein weiteres sehr aktuelles Thema im Zuge der Klimadiskussion ist der Einsatz<br />
von Kunststoffen als Dämmstoff in der <strong>Bau</strong>industrie.<br />
In dieser Ausgabe mit dem Schwerpunkt Kunststoffe<br />
in <strong>Bau</strong> <strong>und</strong> <strong>Konstruktion</strong> haben wir Ihnen die aktuellen<br />
Trends <strong>und</strong> Highlights zusammengestellt.<br />
Roy T. Fox<br />
Die Kunststoff verarbeitende Industrie stellt sich der<br />
Herausforderung <strong>und</strong> schlägt sich tapfer.<br />
Weiter so!<br />
Ihr<br />
Schön, wenn man die richtige<br />
Entscheidung getroffen hat.<br />
Reduzieren Sie Ihren Energieverbrauch.<br />
Werkzeugtechnik Temperiertechnik<br />
Wassertechnik<br />
Temperiermaschinen<br />
Kühltechnik<br />
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KunstStoff Trends 3/2008 �
6<br />
8<br />
EDITORIAL<br />
Nur Mut!<br />
Dr. R. T. Fox<br />
MARKTFOKUS<br />
Erfolgsstory Kunststoff<br />
Robustes Wachstum auch 2007<br />
Dr. W. W<strong>und</strong>erlich<br />
BUSINESS<br />
<strong>Nanotechnologie</strong><br />
Risikobewertung entlang der<br />
Wertschöpfungskette<br />
Dipl.-Phys. T. Weidl<br />
0 <strong>Biokunststoffe</strong><br />
Globale Marktsituation<br />
C. Gahle<br />
KunstStoffTrends 4/08<br />
Schwerpunkte<br />
Automobilbau- <strong>und</strong> Fahrzeugbau | Composites<br />
Themen im Einzelnen sind u.a.: Produktfokus<br />
Maschinen | Produktion/Automation | Rohstoffe/Additive Materialversorgung<br />
Redaktionsschluss<br />
28.07.2008<br />
Anzeigenschluss<br />
22.08.2008<br />
2<br />
3<br />
Der Umwelt zuliebe<br />
Gutes Klima für Kunststoffverpackungen<br />
Dr. J. Bruder<br />
INTERVIEW<br />
Gut aufgestellt<br />
Interview mit A. de Vries<br />
Ein innovatives Konzept –<br />
6<br />
Proform 2008<br />
Interview mit S. <strong>Bau</strong>mann<br />
8<br />
Inhalt<br />
TRENDBERICHT<br />
Moderne Herausforderungen<br />
Die Kunststoffindustrie stellt sich!<br />
Dr. W. W<strong>und</strong>erlich<br />
Vorschau
20<br />
22<br />
24<br />
28<br />
<strong>SP</strong> BAU UND KONSTRUKTION<br />
Vielseitig <strong>und</strong> hoch effizient<br />
Wärmedämmung mit Polyurethan-<br />
Hartschaum<br />
Dr. L. Brassat, Dr. R. Roers<br />
Vom 3-Liter- zum<br />
Null-Heizkosten-Haus<br />
Co 2-Emissionen verringern, Heizkosten<br />
sparen<br />
C. Böhme<br />
Starkes Leichtgewicht<br />
Transparente <strong>Konstruktion</strong>en mit<br />
Polycarbonat-Platten<br />
Dr. V. Benz<br />
Tube 2008<br />
Markt für Kunststoffrohre legt zu<br />
Dr. E. Löckenhoff<br />
30 Fenstermarkt<br />
2008 wird Osteuropa den Westen<br />
überholen<br />
Dr. O. Herzig<br />
32<br />
PRODUKTION<br />
Mehr Euros pro Mould<br />
Bürkert vertraut auch Hochtechnologie<br />
aus dem Hause gwk<br />
N. Küls<br />
News 4<br />
Produkte 27, 34, 36, 37<br />
Navigator 38–40<br />
Index, Impressum 3. US<br />
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Rehau erweitert Werk in Nordamerika<br />
Mit einer feierlichen Werkseinweihung gab Rehau Mitte Mai in Cullman/<br />
Alabama den offiziellen Startschuss zur Erweiterung seiner PEX-Rohr-Fertigung<br />
für die nordamerikanische <strong>Bau</strong>industrie. Das international tätige<br />
Unternehmen investierte über 20 Mio. US-$ in die rd. 18.000 m 3 große<br />
Werkshalle, inklusive Lager <strong>und</strong> Versand, <strong>und</strong> will damit die bisherigen<br />
Produktionskapazitäten für PEX-Rohre mehr als verdoppeln. In den nächsten<br />
vier Jahren sollen bis zu 100 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Seit<br />
2003 fertigt der Polymerspezialist in Cullman auch für die <strong>Bau</strong>industrie,<br />
insbesondere PEX-Rohre, die vor allem für die Anwendungen wie Sprinkleranlagen,<br />
Flächenheizung <strong>und</strong> Hausinstallation zum Einsatz kommen.<br />
www.rehau.de<br />
Wechsel in der Führung bei KraussMaffei<br />
Frank Peters (41) übernahm zum 1. April 2008 die Führung des Geschäftsbereiches<br />
Reaktionstechnik (RPM) von Walter Tesche (63), der Mitte des Jahres in<br />
den Ruhestand geht. Peters verantwortet damit zukünftig weltweit alle Aktivitäten<br />
in der Reaktionstechnik von KraussMaffei. Er begann seine Karriere im<br />
Unternehmen 1997 im Vertrieb Reaktionsmaschinen für den nordamerikanischen<br />
Markt. Von 1999–2003 leitete er das strategische Produktmanagement<br />
der GEA Lufttechnik, bevor er 2003 als Vertriebsleiter Reaktionstechnik zu<br />
KraussMaffei zurückkehrte. Seit 2006 führte er als Bereichsleiter bereits die<br />
Reaktionstechnik am Standort München. Unter der Federführung seines Vorgängers<br />
Walter Tesche baute der Geschäftsbereich in den letzten Jahren unter<br />
anderem den Bereich Automotive Components Systems (vormals Tooling) auf,<br />
integrierte die vormalige Maschinenbausparte von Elastogran <strong>und</strong> gründete<br />
zudem Tochtergesellschaften in Japan sowie für Isolationstechnik in Italien.<br />
www.kraussmaffei.com<br />
EDI mit deutschsprachiger Broschüre<br />
Das Unternehmen hat eine neue deutschsprachige Broschüre veröffentlicht,<br />
die umfassende Informationen über die Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen von<br />
EDI enthält. Diese großformatige Farbbroschüre mit 24 Seiten Umfang gibt<br />
einen Überblick über EDIs Kapazitäten, technische Spezialgebiete, Qualitätszusicherungssysteme<br />
<strong>und</strong> Hauptmärkte, gefolgt von detaillierten Beschreibungen<br />
aller Produkte. Hierzu zählen typische Spezifikationen <strong>und</strong> Schemazeichnungen<br />
des breiten Angebots an Folien-, Platten- <strong>und</strong> Beschichtungsdüsen,<br />
Optionen bezüglich Feedblocks, Verteilern <strong>und</strong> Decklingsystemen sowie Einzelheiten<br />
zu Schlitzbeschichtungs- <strong>und</strong> Pelletisierungsdüsen.<br />
www.reworkdies.com<br />
4 � KunstStoff Trends 3/2008<br />
News<br />
Neue Leiterin für Geschäftssparte<br />
Rohrsysteme<br />
Jane Toogood (42) ist neue Leiterin<br />
der Geschäftssparte Rohrsysteme<br />
bei Borealis. Toogood folgt in dieser<br />
Position Lorenzo Delorenzi nach,<br />
der vor Kurzem zum Vorstandsmitglied<br />
für den Bereich Polyolefine bestellt<br />
wurde. Sie wird am Hauptsitz<br />
des Unternehmens in Wien tätig<br />
sein. Vor ihrem Engagement bei Borealis<br />
arbeitete Toogood als selbstständige<br />
Business- <strong>und</strong> Marketingberaterin<br />
in Großbritannien. Davor<br />
bekleidete sie diverse leitende globale<br />
Managementpositionen bei<br />
Uniquema sowie internationale Geschäftsentwicklungs-<br />
<strong>und</strong> Marketingrollen<br />
bei ICI. Toogood verfügt über einen Master-Abschluss in Naturwissenschaften<br />
(Chemie) des Somerville College der Oxford University in<br />
Großbritannien.<br />
www.borealisgroup.com<br />
Umfirmierung<br />
Die ehemalige Reisner GmbH firmiert seit dem 27. April 2008 als Reisner<br />
AG Kältetechnischer Anlagenbau. Mit der AG-Umwandlung trägt Klaus<br />
Reisner dem starken Wachstum des Unternehmens Rechnung <strong>und</strong> stellt<br />
die Weichen für eine weitere erfolgreiche Zukunft. Er bekleidet die Funktion<br />
des Vorstandsvorsitzenden <strong>und</strong> hat den bisherigen kaufmännischen<br />
Geschäftsführer Peter Mühlstädt zum Aufsichtsratsvorsitzenden berufen.<br />
Für 2008 kündigt die Reisner AG noch eine Kapitalerhöhung an.<br />
www.reisner-ag.com<br />
Neuer AVK-Vorstand gewählt<br />
Am 24. Januar 2008 wurde im Rahmen der AVK-Mitgliederversammlung<br />
in Frankfurt ein neuer Vorstand gewählt. Im Amt bestätigt wurden: Jürgen<br />
H. Aurer, BÜFA Reaktionsharze, Dr. Michael Effing, Huntsman Material &<br />
Effects, Dr. Tilman Schultz, Chemowerk <strong>und</strong> Dr. Rudolf Kleinholz (kooptiert).<br />
Neu hinzugewählt wurden Gabi Thomas, Ticona, Dr. Gerd Esswein,<br />
Freudenberg Forschungsdienste, <strong>und</strong> Dr. Lars Peters, Polymer-Consulting<br />
(kooptiert). Ausgeschieden sind Frank Bruns, Menzolit Composites International<br />
<strong>und</strong> Volker Fritz, Centrachem. Zum neuen Vorsitzenden wurde<br />
Jürgen H. Aurer gewählt, als stellvertretender Vorsitzender Dr. Michael Effing<br />
<strong>und</strong> als Schatzmeister Dr. Tilman Schultz.<br />
www.avk-tv.de
Vakuumtechnik-Seminare 2008<br />
Neue Lehrgänge, spezielle Seminare <strong>und</strong> innovative Lehrmaterialien –<br />
damit trumpft die Schmalz-Academy im Jahr 2008 auf. Sie bietet den Interessenten,<br />
Konstrukteuren <strong>und</strong> Anwendern damit weitaus mehr als nur<br />
einfache Schulungen zum Thema Vakuumtechnik. Gr<strong>und</strong>sätzlich gibt es<br />
drei Academy-<strong>Bau</strong>steine: die Lehrgänge Vakuumtechniker, die Vakuumtechnik-Seminare<br />
<strong>und</strong> schließlich die Lehr- <strong>und</strong> Lernmittel. Die Lehrgänge<br />
Vakuumtechniker bestehen aus einem zweistufigen Modulkonzept <strong>und</strong><br />
finden ihren Abschluss mit dem Titel „Geprüfter Vakuum-Techniker“. Vakuumtechnik-Seminare<br />
gibt es in drei Varianten mit aufbauendem Lehrinhalt;<br />
die Varianten I <strong>und</strong> II dauern jeweils einen Tag. Variante III richtet<br />
sich an den speziell festzulegenden Bedürfnissen des K<strong>und</strong>en aus. Zielgruppen<br />
für die Schmalz-Academy sind Betriebs- <strong>und</strong> Produktionsfachleute,<br />
Konstrukteure, Monteure, Instandhalter <strong>und</strong> Servictechniker sowie das<br />
Ausbildungswesen.<br />
www.schmalz.com<br />
Battenfeld Spritzgießtechnik geht an<br />
Wittmann-Gruppe<br />
Zum 1. April 2008 übernahm die österreichische Unternehmensgruppe<br />
Wittmann die in Insolvenz befindliche Battenfeld Kunststoffmaschinen.<br />
Nach erfolgtem Closing am 31. März 2008 gingen der Hauptsitz <strong>und</strong> Produktionsstandort<br />
Kottingbrunn, die weltweiten Vertriebstöchter, die deutsche<br />
K<strong>und</strong>endienstgesellschaft <strong>und</strong> die zuletzt eigenständige Serviceeinheit<br />
an Wittmann. Nach bereits erfolgter Zustimmung des Gläubigerausschusses<br />
ist der österreichische Spritzgießmaschinenhersteller Battenfeld<br />
– vorbehaltlich gerichtlicher Genehmigung – zukünftig Teil der in Wien<br />
ansässigen Unternehmensgruppe Wittmann. Wittmann ist weltweit agierender<br />
Hersteller eines kompletten <strong>und</strong> innovativen Peripheriegeräteprogramms<br />
für die Kunststoffindustrie. Dieses umfasst Roboter <strong>und</strong> Automatisierungseinrichtungen,<br />
automatische Materialversorgung <strong>und</strong> Trocknung,<br />
samt Recycling der Kunststoffe sowie Werkzeugtemperierung <strong>und</strong> -kühlung.<br />
www.battenfeld-imt.com<br />
www.wittmann-robot.at<br />
Produktkatalog: Naturfaser-Spritzguss<br />
Die Industrie steht am Anfang einer „Rohstoffwende“. Dauerhaft steigende<br />
Preise für fossile Rohstoffe werfen Fragen nach neuen Werkstoffen auf.<br />
Naturfaserverstärkte Kunststoffe (NFK) können eine ökonomische Alternative<br />
zu herkömmlichen Kunststoffen auf Erdölbasis sein; mehr noch, sie<br />
bringen einen technischen <strong>und</strong> ökologischen Mehrwert gegenüber unverstärkten<br />
Kunststoffen mit. Der Produktkatalog Naturfaser-Spritzguss präsentiert<br />
erstmals die 16 führenden deutschen Produzenten <strong>und</strong> ihre Produkte.<br />
Auf 84 Seiten finden sich umfassende Informationen zu<br />
Naturfaser-Spritzguss-Granulaten, technische Daten, Preisinformationen,<br />
Liefermengen <strong>und</strong> Anwendungen. Der Produktkatalog ist wesentlicher<br />
Bestandteil der „Kampagne zur industriellen Etablierung von Polypropylen-Naturfaser-Spritzguss<br />
(PP-NF) <strong>und</strong> Wood-Plastic-Composites (WPC)“,<br />
die von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. finanziell unterstützt<br />
wird.<br />
www.n-fibrebase.net<br />
EDI weiter auf Wachstum programmiert<br />
Nach fünf Jahren starken Wachstums, die durch ein Management-Buyout<br />
eingeleitet wurden, hat Extrusion Dies Industries (EDI) ein neues Team<br />
damit beauftragt, seine weltweite Tätigkeit zu leiten. Die vier Führungskräfte,<br />
die den Buyout anführten, wurden in leitende Positionen befördert.<br />
Das Unternehmen versprach darüber hinaus, eine Expansionsstrategie<br />
durchzuführen, zu der die geografische <strong>und</strong> technologische Diversifizierung<br />
<strong>und</strong> mögliche Aufkäufe neuer Unternehmen zählen werden. Der<br />
neue Präsident von EDI ist John A. Ulcej, einer der Teilnehmer an dem<br />
Management-Buyout. Er übernimmt auch die Position des stellvertretenden<br />
Technikvorstands. Dennis S. Paradise, der bisher Vertriebsleiter<br />
Nordamerika war, wurde zum Vice President für Vertrieb <strong>und</strong> Marketing<br />
ernannt. Die Position des Technologiemanagers nimmt Sam G. Iuliano<br />
ein, der zuvor Produktmanager des Unternehmens war.<br />
www.extrusiondies.com<br />
00 Mio. E Umsatz im 00. Jahr<br />
NEWS<br />
Ter Group übernimmt Simon & Werner<br />
Mit Wirkung zum 1. Januar 2008 übernahm Ter Hell, Stammfirma der Ter<br />
Group, 100% von Simon & Werner, Flörsheim. Simon & Werner ist ein bekannter<br />
Distributeur von Spezialchemikalien, insbesondere Pigmente,<br />
Farbstoffe, Tenside, Konservierungsmittel <strong>und</strong> andere Produkte, die an die<br />
<strong>Bau</strong>stoff-, Waschmittel-, Reinigungsmittel-, Kosmetik-, Pharma-, Leder-,<br />
Plastik- <strong>und</strong> Textilindustrie in Deutschland <strong>und</strong> Teilen von Europa geliefert<br />
werden. Im Jahr 2007 wurde mit 40 Mitarbeitern <strong>und</strong> 2.000 K<strong>und</strong>en<br />
ein Umsatz von 20 Mio. € erwirtschaftet. Christian Westphal, geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Ter Group: „Simon & Werner ist eine strategische<br />
Akquisition für uns, um unsere Position als europaweiter Distributeur<br />
in unseren Fokus-Industrien auszubauen.“<br />
www.terhell.com<br />
Gerade 100 Jahre alt geworden, hat Boge im Jubiläumsjahr 2007 bei zweistelligem<br />
Wachstum (knapp 18 %) erstmals die 100 Mio. €-Umsatzmarke<br />
erreicht (2006: 85 Mio. €). Zu dieser positiven Entwicklung trägt insbesondere<br />
die konsequente Internationalisierung bei. Das Unternehmen liefert<br />
Druckluftverdichter in über 80 Länder <strong>und</strong> hat die Zahl eigener Auslandsvertretungen<br />
im laufenden Jahr mit Indien <strong>und</strong> Russland auf jetzt 13 erweitert.<br />
Die Exportquote liegt aktuell bei rd. 60 % (2006: 55 %). Seit 1995<br />
hat man 150 neue sichere Arbeitsplätze geschaffen. Weltweit beschäftigt<br />
der Mittelständler rd. 550 Mitarbeiter, in Deutschland sind es 435. Den<br />
Standort Bielefeld-Jöllenbeck wird Boge baulich erweitern <strong>und</strong> 10 Mio. €<br />
in Logistikzentrum für Wareneingang, Lager <strong>und</strong> Versand <strong>und</strong> neues Produktionszentrum<br />
zur Erhöhung der Fertigungstiefe bei Einzelkomponenten<br />
investieren.<br />
www.boge.de<br />
KunstStoff Trends 3/2008 �
MARKtfoKuS<br />
Erfolgsstory Kunststoff<br />
Robustes Wachstum auch 2007<br />
Über ein weiteres Kapitel der Erfolgsstory<br />
Kunststoff konnte Dr. Günter<br />
Hilken, der Vorsitzende von Plastics-<br />
Europe Deutschland e. V., dem Verband<br />
der Kunststofferzeuger während<br />
einer Pressekonferenz im Rahmen der<br />
Jahrestagung seines Verbandes im<br />
Düsseldorf Hilton am 8. Mai berichten.<br />
Im vergangenen Jahr stieg die Produktion<br />
um 2,8 % auf insgesamt<br />
20,8 Mio. t an, der Umsatz wurde<br />
sogar um 7,4 % auf einen Wert von<br />
23,3 Mio. € gesteigert, da stark wachsende<br />
Rohstoffkosten wenigstens teilweise<br />
weitergereicht werden konnten.<br />
Mittlerweile bewegt sich der Ölpreis<br />
fast täglich auf neue Rekorde, sodass<br />
der Druck auf die Margen enorm bleibt.<br />
Export stützt den<br />
Produktionsstandort<br />
Wesentlicher Erfolgsfaktor war wie so oft der Export:<br />
13,2 Mio. t, fast 2/3 der Produktion konnte<br />
Verbauch von Standardkunststoffen<br />
Wachstum in Deutschland für 2006/07<br />
7.260 7.833 7.980<br />
+7,9% +1,9%<br />
1.595<br />
1.615<br />
1.245<br />
590<br />
1.785<br />
430<br />
2005<br />
Wachstum 2006/07:<br />
Kunststoffe gesamt +2,3%<br />
Standardkunststoffe +1,9%<br />
1.800<br />
1.748<br />
1.290<br />
650<br />
1.880<br />
465<br />
2006<br />
� PVC -3,9%<br />
� PE-LD+LLD +3,0%<br />
� PE-HD +3,9%<br />
Abb. 1: Verbrauch von Standardkunststoffen;<br />
Wachstum in Deutschland für 2006/07<br />
� KunstStoff Trends 3/2008<br />
Marktfokus<br />
1.730<br />
1.800<br />
1.340<br />
665<br />
1.955<br />
490<br />
2007<br />
� PS+EPS +2,3%<br />
� PP +4,0%<br />
� PET +5,4%<br />
exportiert werden, wobei die Länder der EU den<br />
absoluten Schwerpunkt der Abnehmer bilden.<br />
Die hohen Importe von 8,5 Mio. t kommen fast zu<br />
90 % aus dem EU-Raum. Als Saldo resultiert ein<br />
Exportüberschuss von rd. 7,5 Mrd. €. Diese Entwicklung<br />
der Produktionszahlen sowie eine differenzierte<br />
Betrachtung der Standard-Kunststoffe<br />
sind in Tabelle 1 zusammengefasst. Lediglich bei<br />
PVC setzt sich der bereits im Vorjahr eingetretene<br />
negative Trend fort. Alle anderen legen zu, Spitzenreiter<br />
ist PET mit einer Wachstumsrate von<br />
5,4 %, die aus dem weiteren Vordringen dieses<br />
Kunststoffs auf den Verpackungssektor resultiert.<br />
Solider Anstieg des<br />
Verbrauchs im Inland<br />
gestützt durch Innovationen<br />
Der bereits auf hohem Niveau liegende Inlandsverbrauch<br />
wird durch neue, innovative Anwendungen<br />
weiter stimuliert, wie die in Abbildung<br />
1 zusammengefassten Verbrauchsdaten zeigen.<br />
Zum Gesamtwachstum von 2,3 % tragen Standardkunststoffe<br />
immerhin mit 1,9 % bei.<br />
Verbrauch technischer Kunststoffe + PUR<br />
Wachstum in Deutschland für 2006/07<br />
2005<br />
Wachstum 2006/07:<br />
Kunststoffe gesamt +2,3%<br />
Techn. Kunststoffe +3,2%<br />
Das verstärkte Wachsen des Verbrauchs von<br />
technischen Kunststoffen mit 3,2 % im Jahr 2007<br />
ist weitgehend Resultat der Bemühungen von<br />
Kunststoffherstellern, Verarbeitern <strong>und</strong> Anwendern,<br />
Technologieentwicklung entlang der Wertschöpfungskette<br />
zu betreiben. Diese durch Offenheit,<br />
Vertrauen <strong>und</strong> Beachtung der Interessen<br />
der Partner geprägte Zusammenarbeit könnte<br />
zum Schlüssel der Festigung der Technologieführerschaft<br />
der deutschen Kunststoff-Industrie<br />
werden. Abbildung 2 gibt dazu einen detaillierten<br />
Überblick der Entwicklung. Nach wie vor ist<br />
das Wachstum doppelt so hoch wie das des BIP.<br />
Wichtigste Märkte:<br />
Verpackung <strong>und</strong> <strong>Bau</strong><br />
Mehr als die Hälfte der in Deutschland verbrauchten<br />
Kunststoffe geht in die Verpackungen<br />
<strong>und</strong> in <strong>Bau</strong>anwendungen, wobei letztere als Ergebnis<br />
der Bemühungen um den Klimaschutz<br />
steigende Tendenz besitzen. Abbildung 3 zeigt<br />
die Verteilung des Kunststoffverbrauchs auf die<br />
Anwendungsgebiete, wobei die Fahrzeugindus-<br />
1.755 1.903 1.963<br />
+8,4% +3,2%<br />
260<br />
325<br />
125<br />
90<br />
76<br />
82<br />
92<br />
705<br />
285<br />
355<br />
135<br />
93<br />
85<br />
90<br />
100<br />
760<br />
2006<br />
288<br />
365<br />
143<br />
96<br />
87<br />
94<br />
105<br />
785<br />
2007<br />
� ABS, SAN, ASA +1,1% � POM +2,4%<br />
� PA +2,8% � PBT +4,4%<br />
� PC +5,9% � PUR +3,3%<br />
� PMMA +3,2%<br />
Abb. 2: Verbrauch technischer Kunststoffe + PUR;<br />
Wachstum in Deutschland für 2006/07
trie sowie der Bereich Elektro/Elektronik in der<br />
Gewichtung folgen. Energieeinsparung durch<br />
Leichtbau ist hier Wachstumsmotor. Als neues,<br />
technisch anspruchsvolles <strong>und</strong> durch Innovationen<br />
geprägtes Gebiet, rückt die Medizintechnik<br />
mehr <strong>und</strong> mehr in das öffentliche Interesse:<br />
rechnet man doch damit, die hohe Effizienz <strong>und</strong><br />
Verarbeitungsfre<strong>und</strong>lichkeit organischer Werkstoffe<br />
für das mit Kostenproblemen kämpfende<br />
Ges<strong>und</strong>heitswesen nutzbar zu machen.<br />
Herausforderungen <strong>und</strong><br />
Chancen für die Zukunft<br />
Leider zeichnen sich für die noch gute Konjunkturlage<br />
der europäischen Industrie immer deutlichere<br />
Risiken ab. Steigende Rohstoffkosten,<br />
insbesondere der durch beginnende Verteilungskämpfe<br />
geprägte Ölpreis, verschärfen den Margendruck,<br />
dem nicht nur durch Technologieoptimierung,<br />
sondern auch mit Strukturmaßnahmen<br />
begegnet werden muss: sinkende Beschäftigungszahlen<br />
bei steigender Produktionsleistung<br />
zeigen das schon heute (Tab. 1). Die verstärkte<br />
Landwirtschaft 2,5%<br />
Haushaltswaren 3,0%<br />
Möbel 4,5%<br />
Elektro/Elektronik 7,1%<br />
Fahrzeugindustrie<br />
8,9%<br />
<strong>Bau</strong> 25,2%<br />
Abb. 3: Deutschland<br />
Kunststoffverbrauch nach Anwendungsgebieten<br />
Medizin 1,5%<br />
Tab. 1: Die Produktion von Kunststoffen in Deutschland 2007<br />
Produktion (Mio. t) 20,8<br />
Veränderung<br />
2,8 %<br />
PVC 1,95 -2,5 %<br />
PE-LD + LLD 1,55 4,0 %<br />
PE-HD 1,39 2,2 %<br />
PS + EPS 0,87 1,7 %<br />
PP 1,91 0,8 %<br />
PET 0,59 5,4 %<br />
Umsatz (Mrd. �) 23,3 7,4 %<br />
davon Inland 9,4 6,9 %<br />
davon Ausland 13,9 7,8 %<br />
Beschäftigte (Personen)<br />
Außenhandel (Mio. t)<br />
48.546 -1,8 %<br />
davon Export 13,19 4,9 %<br />
davon Import 8,53 5,3 %<br />
Saldo 4,65 4,0 %<br />
Außenhandel (Mrd. �) 7,48 3,6 %<br />
Nutzung der Rohstoffbasis Gas im Nahen Osten<br />
aber auch in Russland lässt erhebliche Kapazitätsausweitungen<br />
erwarten, welche die bestehenden<br />
Märkte verändern werden. Diesen Herausforderungen<br />
kann nur mit weiterer Effizi-<br />
Sonstiges 14,3%<br />
Verpackung 33,0%<br />
Quelle: PlasticsEurope<br />
Quelle: PlasticsEurope<br />
enzsteigerung begegnet werden. Hilfreiches<br />
Faktum dabei ist: Kunststoffe sind die Werkstoffe<br />
der Ressourcen- <strong>und</strong> Energieeffizienz par Excellence.<br />
Sie werden überall dort, wo Ressourcenschonung,<br />
Klimaschutz <strong>und</strong> Nachhaltigkeit<br />
gefragt sind, als Mittel der Wahl mit erheblicher<br />
Wertschöpfung einsetzbar sein mit Aufgaben,<br />
die der Branche die notwendigen Entwicklungschancen<br />
bieten. Diese Erkenntnis lässt die deutsche<br />
Kunststoffindustrie mit Zuversicht in die<br />
Zukunft schauen.<br />
Dr. Winfried W<strong>und</strong>erlich<br />
MARKTFOKUS<br />
KunstStoff Trends 3/2008 � 7
BUSINESS<br />
<strong>Nanotechnologie</strong><br />
Risikobewertung entlang der<br />
Wertschöpfungskette<br />
Das Haftungsrisiko ist eine wesentliche<br />
Hürde auf dem Weg zu wirtschaftlichen<br />
Nano-Produkten. TÜV SÜD Industrie<br />
Service hat mit der Innovationsgesellschaft<br />
mbH, St. Gallen das<br />
weltweit erste zertifizierbare Risiko-<br />
<strong>und</strong> Monitoringsystem Cenarios (Certifiable<br />
Nanospecific Riskmanagement<br />
and Monitoring System) entwickelt.<br />
Die hohe Marktdynamik <strong>und</strong> der sprunghafte<br />
technische Fortschritt erschwert das Management<br />
<strong>und</strong> Monitoring der toxikologischen, regulatorischen<br />
<strong>und</strong> technologischen Risikofaktoren<br />
von Nano-Produkten. Hinzu kommt: Die mittel-<br />
<strong>und</strong> langfristigen Auswirkungen der neuen Materialien<br />
auf Mensch <strong>und</strong> Umwelt sind noch<br />
nicht ausreichend erforscht. Auch die Gesetzgebung<br />
hat noch keine rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
für den Umgang mit der <strong>Nanotechnologie</strong><br />
entwickelt. Umweltorganisationen, Institute<br />
<strong>und</strong> Rückversicherer fordern daher nachdrücklich<br />
eine f<strong>und</strong>ierte Risikoabschätzung <strong>und</strong> einen<br />
eindeutigen Rechtsrahmen.<br />
Nach einheitlichen Standards<br />
Je besser Haftungsrisiken einschätzbar sind, desto<br />
vorhersehbarer ist der Produktlebenszyklus. Eine<br />
kontinuierliche Überwachung aller Prozesse anhand<br />
allgemein gültiger Standards <strong>und</strong> entlang<br />
8 � KunstStoff Trends 3/2008<br />
der gesamten Wertschöpfungskette ist<br />
ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Planung,<br />
die Produktion <strong>und</strong> den Vertrieb.<br />
Insbesondere die Entwicklung neuer Materialien<br />
mit bisher ungeahnten Eigenschaften bergen<br />
neben Innovations- auch Risikopotenziale.<br />
Gerade im Nanobereich weisen Stoffe häufig<br />
veränderte chemische <strong>und</strong> physikalische Eigenschaften<br />
auf, zum Beispiel im Hinblick auf Löslichkeit,<br />
Farbe oder Reaktivität. Die ultrafeinen<br />
Partikel könnten im Kontakt mit dem menschlichen<br />
Körper chemische Reaktionen katalysieren<br />
<strong>und</strong> beispielsweise Immunreaktionen hervorrufen.<br />
Wie wahrscheinlich solche Szenarien tatsächlich<br />
sind, ist zum aktuellen Forschungsstand nicht<br />
bekannt. Deshalb gilt es eine präventive Lösung<br />
zu finden, die das Risiko möglicher rechtlicher<br />
Auseinandersetzungen in den Bereichen Produkt-,<br />
Umwelt- <strong>und</strong> Betriebshaftpflicht von<br />
vornherein minimiert. Mit dem Ziel, eine wirkungsvolle<br />
Risikobewertung <strong>und</strong> Krisenprävention<br />
nach einheitlichen Standards zu entwickeln.<br />
Dieser Fragestellung hat sich TÜV Süd Industrie<br />
Service in einem Gemeinschaftsprojekt mit<br />
der Innovationsgesellschaft mbH, St. Gallen, angenommen.<br />
Das Ergebnis ist Cenarios (– das<br />
weltweit erste zertifizierbare Risiko- <strong>und</strong> Monitoringsystem.<br />
Frühzeitige <strong>und</strong> verantwortungsvolle<br />
Risikoabschätzung<br />
Das System ermöglicht Unternehmen jeder Betriebsgröße<br />
eine frühzeitige <strong>und</strong> verantwor-<br />
tungsvolle Risikoabschätzung – um so dem von<br />
Umwelt- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitspolitik sowie den<br />
Rückversicherern geforderten „Vorsorgeprinzip“<br />
zu entsprechen. Den Kern des Cenarios-Prinzips<br />
bilden vier aufeinander abgestimmte Komponenten:<br />
Risiko-Standortbestimmung, Risiko-Monitoring,<br />
nachhaltiges Krisenmanagement <strong>und</strong><br />
eine Zertifizierung. Die dabei angewandten Methoden<br />
<strong>und</strong> Werkzeuge zur Risikoanalyse <strong>und</strong> -<br />
bewertung wurden hierbei speziell auf nanotechnologische<br />
Verfahren, Prozesse <strong>und</strong><br />
Produkte ausgerichtet.<br />
Risiko-Standortbestimmung<br />
Basis für ein erfolgreiches Risikomanagement<br />
ist die Implementierung eines ganzheitlichen,
kontinuierlichen Risikomanagement-Kreislaufs<br />
im Unternehmen. Die dabei festgelegten Risikomanagement-Prozesse<br />
begleiten den gesamten<br />
Lebenszyklus der Nanoprodukte – von den frühen<br />
Phasen der Produktentwicklung bis zur<br />
Produktentsorgung. Damit erhalten Unternehmen<br />
ein Instrument, um potenzielle Haftungsrisiken<br />
auf ein Minimum zu senken <strong>und</strong> Chancen<br />
konsequent verfolgen zu können.<br />
Risiko-Monitoring<br />
Erfolgreiche unternehmerische Entscheidungen<br />
auf dem Gebiet der Nano-Technologie hängen<br />
maßgeblich davon ab, in welchem Umfang die<br />
neuesten relevanten Entwicklungen aus Wissenschaft,<br />
Technologie sowie Regulation <strong>und</strong> Öffentlichkeit<br />
kontinuierlich <strong>und</strong> frühzeitig erfasst<br />
<strong>und</strong> bewertet werden. Je exakter das Monitoring<br />
dieser Parameter, desto aktueller der Stand<br />
des Risikoportfolios in den betrachteten Bereichen<br />
– <strong>und</strong> desto treffsicherer die Entscheidung.<br />
Mit einem systematischen Prognose-Tool erhalten<br />
Unternehmen einen umfassenden Überblick<br />
auf strategische relevante Entwicklungen – auch<br />
ohne kostenintensive Eigenforschung.<br />
Issue Management<br />
Bei allen Sicherheits- <strong>und</strong> Vorsorgemaßnahmen<br />
bleibt ein Restrisiko bestehen. Deshalb erfordert<br />
ein effektives Risikomanagement ein Kon-<br />
COMPOSITES EUROPE &<br />
ALUMINIUM -<br />
Innovative Werkstoff-<br />
Lösungen für Ihre<br />
Anwendungsindustrie!<br />
zept zur Krisenbewältigung. Cenarios bietet effektive<br />
Strategien <strong>und</strong> Maßnahmen, um in<br />
Krisensituationen rasch <strong>und</strong> sicher handeln zu<br />
können sowie etwaige Schäden zu bemessen<br />
<strong>und</strong> zu begrenzen. Speziellen Instrumenten für<br />
eine transparente Risiko-Kommunikation <strong>und</strong><br />
pro-aktives Stakeholder-Management kommt<br />
dabei eine besondere Bedeutung zu.<br />
Zertifizierung<br />
Endverbraucher <strong>und</strong> andere Stakeholder suchen<br />
gerade in innovativen Bereichen wie der <strong>Nanotechnologie</strong><br />
Orientierung <strong>und</strong> Sicherheit. Vor<br />
diesem Hintergr<strong>und</strong> bietet TÜV Süd Industrie<br />
Service zusätzlich die Zertifizierung des Risikomanagement-<br />
<strong>und</strong> Monitoringsystems an.<br />
Damit ist Cenarios der weltweit erste anerkannte<br />
Standard, der die Herstellungsprozesse von<br />
Nanoprodukten auf ein einheitliches Qualitätsniveau<br />
stellt. Ähnlich wie beim Qualitätsmanagement-Audit<br />
ISO 9000 bestätigt das neue<br />
Zertifikat, dass ein Unternehmen anerkannte<br />
Standards der Produkt- <strong>und</strong> Prozesssicherheit<br />
einhält <strong>und</strong> diese gegenüber K<strong>und</strong>en, Lieferanten<br />
<strong>und</strong> Behörden dokumentiert. Zusätzlich<br />
fordert die Zertifizierung den Nachweis einer<br />
kontinuierlichen Verbesserung des Prozess- <strong>und</strong><br />
Risikomanagements. Der Vorteil für die zertifizierten<br />
Unternehmen: Sie erhalten als verantwortungsbewusstes<br />
Unternehmen ein strate-<br />
COMPOSITES EUROPE<br />
gisch bedeutsames Differenzierungsmerkmal,<br />
das für die K<strong>und</strong>en mehr Sicherheit <strong>und</strong> mehr<br />
Wert bedeutet.<br />
Der modulare Ansatz kombiniert mehrere Vorteile:<br />
Eine schnelle Identifizierung, Analyse <strong>und</strong><br />
Bewertung potenzieller Risiken sowie von Chancen,<br />
Produkten <strong>und</strong> Prozessen. Darüber hinaus<br />
wird ein stets aktuelles Wissen zu regulatorischen<br />
<strong>und</strong> technologischen Entwicklungen<br />
<strong>und</strong> der schnelle Zugriff auf geeignete Maßnahmen<br />
im Krisenfall sichergestellt. Schadensszenarien<br />
sind nur beherrschbar, wenn die Entscheidungsfindung<br />
entlang der gesamten<br />
Wertschöpfungskette – Planung, Produktion,<br />
Vertrieb – auf Basis der aktuellsten technologischen<br />
Entwicklungen stattfinden kann. Die<br />
standardisierte Lösung hilft zur zuverlässigen<br />
Risikobewertung <strong>und</strong> Krisenprävention <strong>und</strong><br />
trägt zu einem beträchtlichen Maß an Sicherheit<br />
bei.<br />
K o n t a k t<br />
Dipl.-Phys. Thorsten Weidl<br />
TÜV Süd Industrie Service GmbH,<br />
München<br />
Tel.: 089/57912701<br />
Fax: 089/57912888<br />
thorsten.weidl@tuev-sued.de<br />
www.tuev-sued.de<br />
23.-25. September 2008 • Messe Essen • www.composites-europe.com<br />
Veranstalter:<br />
Partner:<br />
www.aluminium-messe.com<br />
In Kooperation mit:<br />
BUSINESS<br />
3. Europäische Fachmesse & Forum für Verb<strong>und</strong>werkstoffe, Technologie <strong>und</strong> Anwendungen<br />
KunstStoff Trends 3/2008 �
BUSINESS<br />
Flaschen aus PLA – heute schon in vielen<br />
Farben <strong>und</strong> Formen erhältlich<br />
Im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stehen<br />
<strong>Biokunststoffe</strong> zumeist als einfache Einkaufstüten,<br />
besonders die Verbraucher- <strong>und</strong><br />
Umweltverbände im europäischen Ausland,<br />
aber auch in Nordamerika <strong>und</strong> Asien, fordern<br />
diese Bio-Tüten überall dort, wo noch kostenlose<br />
Beutel in großer Zahl über die Ladentheke<br />
gehen <strong>und</strong> zu einem Müllproblem werden.<br />
Aber den <strong>Biokunststoffe</strong>n steht heute ein viel<br />
breiteres, hochwertiges Anwendungsspektrum<br />
offen: Die klassischen <strong>und</strong> ältesten Anwendungen<br />
sind im medizinischen Bereich die abbaubaren<br />
Implantate <strong>und</strong> Operationsmaterial.<br />
Dieser sehr anspruchsvolle Markt besteht jedoch<br />
nur aus wenigen etablierten Produkten<br />
<strong>und</strong> Akteuren.<br />
Recht erfolgreich konnten sich <strong>Biokunststoffe</strong><br />
im Verpackungs- <strong>und</strong> Hygienesektor positionieren.<br />
Vor allem kompostierbare Bioabfallbeutel<br />
sind in Deutschland weit verbreitet <strong>und</strong> stehen<br />
im Einzelhandel oft bereits ohne Alternative da.<br />
0 � KunstStoff Trends 3/2008<br />
<strong>Biokunststoffe</strong><br />
Globale Marktsituation<br />
„Raus aus der Nische – rein in den Massenmarkt“. Mit solchen Schlagworten<br />
wirbt die Biokunststoff-Branche in diversen Fachzeitschriften <strong>und</strong> auf Kongressen.<br />
Dies sollte Gr<strong>und</strong> genug für Unternehmen aus der Kunststoffbranche<br />
sein, sich mit diesem Thema näher zu beschäftigen. Die Reifenhäuser GmbH &<br />
Co. KG Maschinenfabrik in Troisdorf ist eines der ersten deutschen Maschinenbau-Unternehmen,<br />
die sich mit der tatsächlichen globalen Marktsituation der <strong>Biokunststoffe</strong><br />
verstärkt auseinandersetzen: Im vergangenen Jahr wurde die<br />
nova-Institut GmbH in Hürth, die seit über fünfzehn Jahren Marktforschung im<br />
Bereich Biowerkstoffe – <strong>Biokunststoffe</strong>, WPC <strong>und</strong> Naturfaserverstärkte Kunststoffe<br />
– betreibt, mit einer umfangreichen Studie beauftragt.<br />
Große Potenziale werden auch bei Tragetaschen<br />
<strong>und</strong> Lebensmittelverpackungen gesehen, obwohl<br />
hier der Wettbewerb durch etablierte Biowerkstoffe<br />
wie Pappe <strong>und</strong> <strong>Bau</strong>mwolle groß ist.<br />
Nicht nur die aufstrebenden Bio-Supermärkte<br />
bieten alternativ <strong>und</strong> preisneutral Einkaufstüten<br />
aus <strong>Biokunststoffe</strong>n an, sondern bereits auch<br />
Mode <strong>und</strong> Outdoor-Geschäfte. Im Bereich des<br />
Garten- <strong>und</strong> Landschaftsbaus können <strong>Biokunststoffe</strong><br />
durch ihren technischen Mehrwert – vor<br />
allem ihrer Kompostierbarkeit – punkten.<br />
Neue Einsatzgebiete mit großem Potenzial sieht<br />
das nova-Institut in dauerhaften Anwendungen<br />
im Bereich der Konsumgüter-, Möbel-, Elektro-<br />
<strong>und</strong> Elektronikindustrie sowie im Automobilbereich.<br />
Beispiele hierfür sind Bio-Duroplaste, naturfaserverstärkte<br />
Bio-Thermoplaste, Schäume<br />
<strong>und</strong> Textilfasern. Diese Materialien sind teilweise<br />
schon als Produkte am Markt verfügbar, werden<br />
vom K<strong>und</strong>en aber oft nicht als Biokunststoff<br />
wahrgenommen.<br />
Abb. 1: Marktanteile der derzeit verfügbaren biologisch abbaubaren Biokunststoffarten<br />
Aktuelle Mengen <strong>und</strong> Akteure<br />
Die wichtigsten Märkte für <strong>Biokunststoffe</strong> liegen<br />
heute in Westeuropa. Nach der Erhebung<br />
des nova-Instituts lag der Verbrauch an biologisch<br />
abbaubaren <strong>Biokunststoffe</strong>n in Westeuropa<br />
im Jahr 2007 bei ca. 60.000–70.000 t, was<br />
einem Marktanteil von unter 1 % entspricht. Die<br />
Wachstumsraten sind zweistellig <strong>und</strong> erreichen<br />
in einigen Bereichen bis zu 50 % pro Jahr. Wichtigste<br />
<strong>Biokunststoffe</strong> sind dabei Thermoplastische<br />
Stärken (TPS) bzw. Stärkeblends, extrudierte<br />
Stärke, Cellulose-Acetate <strong>und</strong><br />
Polymilchsäure-Polymere (PLA) (in der Reihenfolge<br />
ihrer Marktanteile). Alle weiteren <strong>Biokunststoffe</strong><br />
wie Polyhydroxyalkanoate (PHA)<br />
machen zusammen weniger als 5 % aus (Abb. 1).<br />
Die meisten Experten sehen für PLA die größten<br />
Wachstumschancen.<br />
Das nova-Institut ermittelte auch die weltweiten<br />
Produktionskapazitäten für biologisch abbaubare<br />
<strong>Biokunststoffe</strong>. Diese lagen im Jahr 2007 bei ca.
Abb. 2: Verteilung der weltweiten Produktionsmengen<br />
265.000 t (Abb. 2). Viele Experten<br />
gehen davon aus, dass Nordamerika<br />
mit dem weltweit führenden<br />
Produzenten von PLA (Nature<br />
Works), die größten Produktionskapazitäten<br />
besitzt. Die Marktanalyse<br />
zeigte dagegen, dass Europa mit<br />
140.000 t Produktionskapazität<br />
vorne liegt <strong>und</strong> Nordamerika erst<br />
mit 80.000 t folgt. Die Diskrepanz<br />
erklärt sich vor allem dadurch, dass<br />
einige in den USA genannte Produktionskapazitäten<br />
de facto wegen<br />
technischer Probleme dem Markt<br />
nicht zur Verfügung stehen <strong>und</strong><br />
<strong>Biokunststoffe</strong><br />
dementsprechend nicht mitgezählt<br />
wurden. In Westeuropa sind also<br />
derzeit die größten realen Produktionsmengen<br />
vorhanden <strong>und</strong> die<br />
wichtigsten Hersteller ansässig.<br />
Die weltweite, aktuell tatsächlich<br />
verfügbare Produktionskapazität<br />
von 265.000 t für biologisch abbaubare<br />
<strong>Biokunststoffe</strong> teilt sich<br />
auf über 100 Unternehmen auf,<br />
von denen bislang nur wenige eine<br />
relevante Menge erreicht haben.<br />
Die vier größten sind Nature<br />
Works (USA), Novamont (I) <strong>und</strong> Biotec<br />
(D) mit Sphere (F).<br />
Bei <strong>Biokunststoffe</strong>n handelt es sich nicht um eine einheitliche Polymerklasse,<br />
sondern um eine große Familie unterschiedlichster Kunststoffarten.<br />
Dabei wird der Begriff auf zweierlei Weise interpretiert:<br />
Zum einen werden unter <strong>Biokunststoffe</strong> biologisch abbaubare Kunststoffe<br />
verstanden, zum anderen Kunststoffe, die primär auf Basis von<br />
Agrarrohstoffen hergestellt werden. In den meisten Fällen überschneiden<br />
sich beide Definitionen.<br />
Im Fokus der Betrachtung liegen meist biologisch abbaubare Kunststoffe,<br />
wobei diese je nach Rezeptur vollständig bis schwer abbaubar<br />
sind. Die Rohstoffbasis besteht hauptsächlich aus Nachwachsenden<br />
Rohstoffen wie Stärke, Zucker <strong>und</strong> Cellulose. Die derzeitig größte<br />
Marktrelevanz in diesem Segment besitzen Thermoplastische Stärke<br />
(TPS) bzw. Stärkeblends, extrudierte Stärke, Cellulose-Acetate, Polymilchsäure-Polymere<br />
(PLA) <strong>und</strong> Polyhydroxyalkanoate (PHA). Bei dauerhaften<br />
<strong>Biokunststoffe</strong>n kommen oft Pflanzenöle als Rohstoff zum<br />
Einsatz.<br />
In jüngerer Zeit verfolgen einige Unternehmen die Strategie, die fossile<br />
Rohstoffbasis etablierter Standardthermoplaste durch eine erneuerbare<br />
Rohstoffbasis zu ersetzen; Beispiele hierfür sind Bio-PE <strong>und</strong> Bio-PP auf<br />
Basis von Ethanol in Brasilien.<br />
Diese Produktionskapazität<br />
von 265.000 t genügt nicht,<br />
um die wachsende Nachfrage<br />
zu befriedigen. Engpässe<br />
gibt es dabei nicht nur bei<br />
den eigentlichen Biokunststoff-Produzenten<br />
sondern<br />
auch bei notwendigen Additiven<br />
aus der chemischen<br />
Industrie. Dementsprechend<br />
schlecht ist die Verfügbarkeit<br />
von <strong>Biokunststoffe</strong>n,<br />
selbst die Bemusterung<br />
kann schon zum Problem<br />
werden.<br />
Das weitere Wachstum<br />
wird maßgeblich vom Aufbau<br />
weiterer Kapazitäten<br />
bestimmt. In den USA, Europa<br />
<strong>und</strong> Asien ist der <strong>Bau</strong><br />
neuer Kapazitäten angekündigt<br />
<strong>und</strong> auch in<br />
Deutschland gibt es konkrete<br />
Pläne für eine PLA-<br />
Produktion.<br />
Zukünftige Marktentwicklung,<br />
Indikatoren zeigen<br />
nach oben<br />
Die weltweit erfolgreiche<br />
Markteinführung von <strong>Biokunststoffe</strong>n<br />
konnte die<br />
Branche bis heute mit nur<br />
geringer staatliche Förderung<br />
realisieren - ganz im Gegensatz<br />
zu den Biokraftstoffen. Geeignete<br />
Rahmenbedingungen<br />
wären allerdings für eine zügige<br />
<strong>und</strong> großflächige Markteinführung<br />
hilfreich. Die politischen<br />
<strong>und</strong> rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
in Deutschland verändern<br />
sich jedoch nur langsam zugunsten<br />
von Biowerkstoffen. Ein erfreuliches<br />
Beispiel ist, dass laut neuer<br />
Verpackungsverordnung Flaschen<br />
aus <strong>Biokunststoffe</strong>n bis 2010 von<br />
der Pfandpflicht befreit werden<br />
sollen.<br />
In vielen Ländern der EU, USA,<br />
Australien <strong>und</strong> Asien wächst das<br />
Bewusstsein, dass <strong>Biokunststoffe</strong><br />
vor allem im Verpackungsbereich<br />
eine sinnvolle Alternative darstellen.<br />
Erste Maßnahmen, wie das<br />
Verbot von nicht abbaubaren Plastiktüten,<br />
wurden bereits in Frankreich<br />
bzw. Italien (ab 2010), Indien<br />
<strong>und</strong> San Francisco (ab 2008) eingeführt.<br />
Auch Australien <strong>und</strong> China<br />
wollen den Gebrauch solcher<br />
Tüten untersagen.<br />
<strong>Biokunststoffe</strong> haben in der Öffentlichkeit<br />
<strong>und</strong> Politik ein sehr<br />
positives Image <strong>und</strong> werden be-<br />
(Bilder: Christian Gahle)<br />
BUSINESS<br />
Abb. 3: Kugelschreiber<br />
aus PLA – zu 80% aus<br />
kompostierbaren Bestandteilen<br />
sonders von der in<br />
westlichen Ländern<br />
wachsenden Gruppe der<br />
LOHAS („Lifestyle of<br />
Health and Sustainability“)<br />
akzeptiert <strong>und</strong> geschätzt,<br />
also Menschen, die ihre<br />
Lebensweise <strong>und</strong> ihren<br />
Konsum auf Ges<strong>und</strong>heit<br />
<strong>und</strong> Nachhaltigkeit ausrichten.<br />
Erste Ökobilanzen<br />
zeigen Vorteile gegenüber<br />
Erdöl-basierten Standardkunststoffen.<br />
Neue Studien<br />
zeigen zudem die erheblichen<br />
ökologischen<br />
Folgen von Kunststoffabfällen<br />
im Meer, die nur<br />
durch abbaubare Werkstoffe<br />
überw<strong>und</strong>en werden<br />
können.<br />
Der Biokunststoffgesamtmarkt<br />
wird nach Expertenmeinung<br />
auch in den<br />
nächsten Jahren zweistellig<br />
wachsen <strong>und</strong> die Produktionskapazitätenwerden<br />
sich bis 2011 voraussichtlich<br />
vervierfachen. <strong>Biokunststoffe</strong><br />
werden sich aber<br />
nach heutigem Stand der<br />
Technik in absehbarer Zeit<br />
zu keiner echten Konkurrenz<br />
gegenüber Massenkunststoffen<br />
wie PE, PP oder PVC entwickeln<br />
– wohl aber zu einer<br />
ernsthaften Alternative <strong>und</strong> Ergänzung<br />
in technischen Nischen, bei<br />
kurzlebigen Artikeln <strong>und</strong> für verbrauchernahe<br />
Produkte.<br />
Für die Reifenhäuser GmbH & Co.<br />
KG Maschinenfabrik bedeutete das<br />
Ergebnis der Studie, dass in den<br />
nächsten Jahren das Interesse an<br />
Maschinen steigen wird, die <strong>Biokunststoffe</strong><br />
verarbeiten können.<br />
Die zur Kunststoffmesse K´07 von<br />
Reifenhäuser gezeigten Anlagen<br />
sind heute schon auf den Einsatz<br />
von <strong>Biokunststoffe</strong>n zugeschnitten.<br />
K o n t a k t<br />
Christian Gahle<br />
nova-Institut GmbH, Hürth<br />
Tel.: 02233/4814-40<br />
Fax: 02233/4814-50<br />
contact@nova-institut.de<br />
www.nova-institut.de/nr<br />
KunstStoff Trends 3/2008 �
BUSINESS<br />
Der Umwelt zuliebe<br />
Gutes Klima für Kunststoffverpackungen<br />
Was ist ein Kohlenstoff-Fußabdruck?<br />
Noch nie gehört? Was bedeutet denn<br />
sonst „Carbon Footprint“, ein Begriff,<br />
der sich von der britischen Insel aus<br />
nunmehr in Kontinentaleuropa ausbreitet?<br />
Das Umweltb<strong>und</strong>esamt hat<br />
ihn frei mit „CO 2-Klimabilanz“ übersetzt.<br />
Diese Klimabilanz schließt alle<br />
Treibhausgasemissionen (nicht nur<br />
CO 2!) ein <strong>und</strong> kann sich auf Produkte<br />
oder Dienstleistungen, auf Aktivitäten<br />
von Haushalten, Unternehmen oder<br />
gar auf ein ganzes Land beziehen. Die<br />
CO 2-Klimabilanz von Kunststoffverpackungen<br />
beinhaltet demzufolge alle<br />
Treibhausgasemissionen im Lebenszyklus<br />
von der Rohstofferzeugung<br />
über die Verarbeitung, die Distribution<br />
bis hin zu den Szenarien am Lebensende<br />
(Sammeln, Sortieren, Verwerten).<br />
Dr. Jürgen Bruder,<br />
Hauptgeschäftsführer,<br />
Industrievereinigung<br />
Kunststoffverpackungen<br />
Einige Unternehmen des britischen Einzelhandels<br />
haben kürzlich – wohl auch aus Marketinggründen<br />
– damit begonnen, das Konzept des<br />
Carbon Footprints nicht nur auf Produkte sondern<br />
auch auf Verpackungen anzuwenden. Das<br />
ist auch wesentlich einfacher, da die Erstellung<br />
eines Footprints für ein komplexes Produkt, so<br />
die Schätzungen, bis zu 70.000 € kosten kann,<br />
während die „Fußabdrücke“ für Verpackungen<br />
schon wesentlich billiger zu bekommen sind,<br />
zumal hier teilweise auf Ökobilanzdaten zurückgegriffen<br />
werden kann.<br />
Nun gibt es bereits Vorschläge, diese „Fußabdrücke“<br />
zu kennzeichnen („Carbon Labelling“),<br />
um dem Endverbraucher die Möglichkeit zu<br />
geben, klimabewusst einzukaufen. Das mag für<br />
energieintensive Produkte sinnvoll sein, bei Ver-<br />
2 � KunstStoff Trends 3/2008<br />
packungen darf gefragt werden, ob z.B. der Endverbraucher<br />
wirklich daran interessiert ist zu erfahren,<br />
dass 250 g Wurst das 40fache<br />
Treibhausgaspotential gegenüber der entsprechenden<br />
Kunststoffverpackung hat oder dass die<br />
Klimawirkung von 200 g Gemüse 25 mal größer<br />
ist als die der entsprechenden Kunststoffschale.<br />
Zumindest wird damit transparent, dass<br />
sich Vegetarier klimafre<strong>und</strong>licher ernähren als<br />
der Fleisch verzehrende homo sapiens. In der<br />
gerade begonnenen Diskussion zum Carbon<br />
Footprint sind aus Sicht der Kunststoffverpackungsindustrie<br />
zumindest 3 Dinge hervorzuheben:<br />
� Nachhaltige Produktion <strong>und</strong> Konsumption<br />
schließen zweifellos die Berücksichtigung<br />
der Treibhausgasemissionen ein, erfordern<br />
aber, weit mehr Umweltkriterien zu betrachten,<br />
um falsche Schlussfolgerungen im Sinne<br />
der Nachhaltigkeit zu vermeiden. Sollte in<br />
den „Carbon Footprint“ die Deponierung mit<br />
Null <strong>und</strong> das Recycling mit einem Wert x<br />
eingehen, wird der gesamte Ansatz fragwürdig.<br />
�<br />
�<br />
Bei allem Verständnis, mehr Transparenz in<br />
die Klimawirkung von Produkten <strong>und</strong><br />
Dienstleistungen zu bekommen, ist darauf<br />
zu achten, dass hier nicht das Kind mit dem<br />
Bade ausgeschüttet wird, d.h. der Aufwand<br />
in keinem Verhältnis zum vermeintlichen<br />
Nutzen steht.<br />
Eine Vielzahl von Innovationen in der Kunststoffverpackungsindustrie<br />
(Material- <strong>und</strong> Energieeinsparungen;<br />
Verbesserung bestehender<br />
<strong>und</strong> Hinzufügen neuer Funktionen der<br />
Verpackung) tragen zu einer Verbesserung<br />
der Klimabilanz bei. Deutlich wird dies u.a.<br />
bei Lebensmittelverpackungen, wenn man<br />
sich vergegenwärtigt, welche Klimaauswirkungen<br />
bei Wegfall der Schutzfunktion von<br />
Kunststoffverpackungen auftreten würden,<br />
die heute in Deutschland 60 % aller Lebensmittel<br />
verpacken <strong>und</strong> nur 20 % des Gewichtes<br />
aller Lebensmittelverpackungen ausmachen.<br />
Aber auch hinsichtlich des wirtschaftlichen Klimas<br />
brauchen sich Kunststoffverpackungen<br />
nicht zu verstecken. Das Jahr 2007 brachte ein<br />
Mengenwachstum der Branche von 5,5 %, der<br />
Umsatz legte dabei noch stärker zu. Der umsatzbezogene<br />
Anteil am Gesamtverpackungsmarkt<br />
über alle Werkstoffe erhöhte sich auf<br />
43 % gefolgt von Papier/Pappe/Karton mit 32 %.<br />
Insofern kann auf ein sehr erfolgreiches Jahr<br />
zurückgeblickt werden, wenngleich die Zahlen<br />
als solche nicht ausreichend die wirtschaftliche<br />
Situation vieler Unternehmen widerspiegeln.<br />
Insbesondere die erheblichen Kostensteigerungen<br />
bei Rohstoffen, Energie <strong>und</strong> Transport<br />
konnten in vielen Fällen nicht in vollem Umfang<br />
am Markt weiter gegeben werden. Diese<br />
Situation erfordert nicht nur die Ausnutzung<br />
aller Rationalisierungspotenziale, sondern nach<br />
Möglichkeit auch, über innovative Produkte <strong>und</strong><br />
zusätzliche Serviceleistungen zu auskömmlichen<br />
Margen zu gelangen. Der Werkstoff<br />
Kunststoff bietet für Innovationen einen breiten<br />
Spielraum, selbstverständlich auch im größten<br />
Segment der Kunststoffverarbeitung, der Kunststoffverpackungsindustrie.<br />
K o n t a k t<br />
Dr. Jürgen Bruder<br />
IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen<br />
e.V., Bad Homburg<br />
Tel.: 06172/9266-01<br />
Fax: 06172/9266-70<br />
info@kunststoffverpackungen.de<br />
www.kunststoffverpackungen.de
Gut aufgestellt<br />
LyondellBasell Industries<br />
Kunststoff trends: Die Dynamik der<br />
Unternehmen der chemischen Industrie<br />
hat in jüngster Zeit weltweit neue Impulse<br />
erfahren. Altbekannte Unternehmen<br />
verabschieden sich. Mergers <strong>und</strong><br />
Acquisitions lassen andere in unerwartete<br />
Dimensionen wachsen. Bei den<br />
Kunststoffen hat Basell für manche Beobachter<br />
überraschend Aktivitäten entfaltet,<br />
die das Unternehmen letztlich mit<br />
dem Zusammenschluss zu Lyondell-<br />
Basell Industries in die Reihe der fünf<br />
größten Chemieunternehmen katapultiert<br />
hat. Welche strategischen Überlegungen<br />
haben Sie dahin geführt?<br />
A. de Vries: Basell <strong>und</strong> Lyondell sind in fast<br />
perfekter Weise wie für einander geschaffen.<br />
Beide Unternehmen ergänzen sich sehr gut in<br />
ihrer regionalen Ausrichtung, ihren Produktlinien,<br />
ihren Technologien <strong>und</strong> sogar in ihren Mitarbeitern.<br />
So wie wir die Industrie sehen, glauben<br />
wir, dass die Vergrößerung unseres<br />
Unternehmens <strong>und</strong> unseres Produktumfanges<br />
entscheidend für unseren langfristigen Erfolg<br />
ist. Heute hat LyondellBasell durch die vertikale<br />
Integration seiner Anlagevermögen – angefangen<br />
vom Raffinieren bis hin zur Herstellung<br />
hochspezialisierter Produkte - eine einzigartige<br />
Stellung in der Chemieindustrie. Die Zusammenführung<br />
von Basell <strong>und</strong> Lyondell hat aus<br />
uns ein weltweit führendes Unternehmen in der<br />
petrochemischen Industrie gemacht. Wir sind<br />
jetzt der drittgrößte Chemiekonzern der Welt<br />
mit einem geschätzten Jahresumsatz von nahezu<br />
45 Mrd. US$. Wir sind weltweit führend<br />
bei Polyolefinen <strong>und</strong> Propylenoxid, sind ein bedeutender<br />
Hersteller von Kraftstoffen <strong>und</strong> Biokraftstoffen<br />
sowie von Raffinerieprodukten.<br />
Noch ist Ihre Polymers Division sehr<br />
stark auf den Polyolefinbereich fokussiert.<br />
Soll das so bleiben oder denken<br />
Sie über eine Ausweitung des Portfolios<br />
in Richtung weiterer Standard-Polymere<br />
oder auch technischer Kunststoffe<br />
nach, zumal Sie Zugang zu Rohstoffen<br />
dafür gewonnen haben ?<br />
A. de Vries: Kurzfristig konzentrieren wir<br />
uns darauf, das Beste aus dem rauszuholen, was<br />
wir haben – nämlich mehr als 40 Mrd. US-$ Anlagevermögen<br />
<strong>und</strong> rd. 16.000 qualifizierte Mitarbeiter<br />
r<strong>und</strong> um die Welt. Langfristig wird unser<br />
Erfolg das Ergebnis unserer Markt -<strong>und</strong> Industrieführerschaft<br />
sein. Wir wollen erfolgreich sein<br />
Lyondell Basell gehört zu den<br />
größten Kunststoff-, Petrochemie-<br />
<strong>und</strong> Kraftstoff- Herstellern<br />
der Welt. Lyondell Basell ist<br />
einer der globalen Marktführer in<br />
der Polyolefintechnologie sowie<br />
ein Pionier im Propylenoxid Geschäft.<br />
Seit dem Zusammenschluß<br />
beider Firmen sind inzwischen<br />
einige Monate vergangen.<br />
KunstStoff Trends sprach in<br />
diesem Zusammenhang mit<br />
Herrn Anton deVries, Präsident<br />
der Polymers Division über<br />
Synergien, Märkte <strong>und</strong> Produkte.<br />
Anton de Vries, Präsident Polymer<br />
Division, Lyondell Basell<br />
INTERVIEW<br />
durch K<strong>und</strong>enorientierung, Unternehmergeist<br />
<strong>und</strong> unsere Operational Excellence. Darunter<br />
verstehen wir die optimale Verknüpfung unserer<br />
Strategie mit der Leistungsfähigkeit unserer<br />
Anlagen. Entsprechend sondieren wir auch<br />
regelmäßig Möglichkeiten, unser Produkt -<strong>und</strong><br />
Serviceangebot zu verbessern <strong>und</strong> suchen nach<br />
Wegen, unser Geschäft effektiver <strong>und</strong> effizienter<br />
zu gestalten.<br />
Wie sehen Sie in diesem Zusammenhang<br />
das von BASF zum Kauf angebotene<br />
Polystyrolgeschäft ?<br />
A. de Vries: Bitte verstehen Sie, dass ich diese<br />
Frage nicht kommentiere. Alles, was ich Ihnen<br />
dazu sagen kann, ist, dass Polystyrol ein<br />
Thermoplast ist <strong>und</strong> in ähnlichen Anwendungen<br />
wie PP <strong>und</strong> PE zum Einsatz kommt. Und wir<br />
wissen wie man solch ein Geschäft führt.<br />
Polypropylen hat sich zu einem äußerst<br />
vielseitigen Werkstoff entwickelt, auch<br />
für anspruchsvollere Anwendungen. So<br />
findet es z. B. breite Verwendung im<br />
Automobilbau, wo man aus Recyclinggründen<br />
die Zahl der eingesetzten<br />
Kunststoffe möglichst klein halten<br />
KunstStoff Trends 3/2008 � 3
INTERVIEW<br />
möchte. Besitzt PP aus Sicht von Basell<br />
genügend Optimierungs- <strong>und</strong> Diversifizierungspotentiale<br />
um weitere Kunststoffe<br />
im Automobilbau zu verdrängen?<br />
A. de Vries: Die letzten zwei Jahrzehnte haben<br />
einen kontinuierlichen Anstieg der Menge<br />
an Polyolefin in der Automobilindustrie erlebt.<br />
Heute werden Polypropylen-basierte Materialien<br />
eingesetzt, um über 90 % aller Stoßfängersysteme<br />
in Europa herzustellen. Hersteller wie<br />
Renault, Ford oder Audi betrachten moderne<br />
Stoßfängerblenden nach dem Prinzip „Wenigerist-mehr”.<br />
Das heißt, sie setzen weniger Material<br />
ein <strong>und</strong> gewährleisten dennoch die mechanische<br />
Leistungsfähigkeit der <strong>Bau</strong>teile. So können sie<br />
ihre Herstellkosten senken. Hinter dieser Entwicklung<br />
stehen Werkstoffe, die es erst durch<br />
ihre Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> Verarbeitbarkeit ermöglichen,<br />
die eingesetzte Materialmenge zu<br />
reduzieren.<br />
Die Herstellung von Karosseriebauteilen aus<br />
Polypropylen ist der nächste Schritt, den die<br />
Autmobilhersteller gehen. Auch hier haben wir<br />
das Material so verbessert, dass daraus ein wirklich<br />
guter <strong>und</strong> kosten-effizienter Kandidat<br />
wurde, um daraus technische <strong>Bau</strong>teile zu machen.<br />
Das war noch bis vor kurzem eine Domäne<br />
von Stahl oder Polyamid-Kunststoffen. Darüber<br />
hinaus haben wir mit glasfaserverstärktem<br />
Polypropylen auch weitere technische Anwendungen<br />
wie Türmodule oder Batterieträger realisieren<br />
können. Gr<strong>und</strong>sätzlich können wir<br />
sagen, dass wir durch die entsprechende Mischung<br />
aus Co-Polymer, spezifisch angepasster<br />
Molekularstruktur <strong>und</strong> Füllstoffdosierung sowie<br />
der richtigen Rezeptur dahinter auch weiterhin<br />
Lösungen für Anwendungen anbieten können,<br />
die vor einigen Jahren nur mit Technischen<br />
Kunststoffen möglich waren.<br />
Metocene, molekular einheitliche Polypropylene<br />
<strong>und</strong> Propylen Copolymere<br />
wurden von Basell mit großem Elan<br />
entwickelt <strong>und</strong> mit hohen Erwartungen<br />
auf den Markt gebracht, die Nachfrage<br />
erscheint aber immer noch verhalten.<br />
Wie sehen Sie die weitere Entwicklung<br />
dieser Produkte? Zeichnen sich neue,<br />
innovative Anwendungen dafür ab?<br />
A. de Vries: Bei unseren Metocene-Produkten<br />
geht es uns darum, Polypropylen-Kunststoffe<br />
herauszustellen, die auf Metallocene basieren.<br />
Diese Werkstoffe zeichnen sich aufgr<strong>und</strong> ihrer<br />
engen Molmassenverteilung durch extreme<br />
Reinheit, verbesserte Maßhaltigkeit, sowie eine<br />
besonders hohe Transparenz aus. Zusätzlich erlauben<br />
sie es, extrem leichtfließende Typen für<br />
verbesserte Produktivität, ohne die Notwendigkeit<br />
für jedwelchen peroxidischen Abbau, herzustellen.<br />
Sie kommen unter anderem in Nonwo-<br />
4 � KunstStoff Trends 3/2008<br />
ven-Textilien zur Anwendung, in denen es auf<br />
hohe Festigkeit ankommt – etwa in Vliesen für<br />
Atemmasken, Filtern oder Geotextilien –, ebenso<br />
in Produkten der Labortechnik. Sie machen<br />
aber zum Beispiel in DVD-Hüllen auch Polystyrol<br />
Konkurrenz.<br />
Biopolymere <strong>und</strong> biologisch abbaubare<br />
Kunststoffe drängen auch den Verpackungsmarkt.<br />
Sehen Sie darin eine<br />
ernsthafte Gefahr für Ihr Polyethylen?<br />
A. de Vries: Zunächst einmal sollten wir klar<br />
definieren, was unter „Biopolymeren“ zu verstehen<br />
ist. Der Oberbegriff beschreibt zwei<br />
unterschiedliche Konzepte: Einerseits geht es<br />
um die Funktionalität im Sinne von biologisch<br />
abbaubaren oder kompostierbaren Kunststoffen.<br />
Andererseits können damit aber auch Materialien,<br />
beispielsweise Kunststoffe, gemeint<br />
sein, die auf erneuerbaren Ressourcen oder Biomasse<br />
basieren.<br />
Bioabbaubare oder kompostierbare Kunststoffe<br />
können für eine genau definierte Anwendung<br />
sinnvoll sein. Zunächst aber sind Kunststoffe für<br />
relativ langlebige Anwendungen, wie beispielsweise<br />
für die Lagerung von Lebensmitteln oder<br />
auch für den Einsatz in der <strong>Bau</strong>industrie, vorgesehen.<br />
Für solche auf Langlebigkeit angelegte<br />
Anwendungen, sind die biologisch abbaubaren<br />
Kunststoffe weniger geeignet. Diese Werkstoffe<br />
sollten dann eingesetzt werden, wenn es sich<br />
anbietet. Ein Beipiel hierfür könnte ein K<strong>und</strong>e<br />
sein, der die Verwertung vereinfachen möchte,<br />
indem Verpackung <strong>und</strong> Produkt gemeinsam<br />
kompostiert werden <strong>und</strong> eine Trennung nicht<br />
mehr erforderlich ist.<br />
In Hinblick auf Polyolefine, können diese<br />
auch so hergestellt werden, dass sie eine biologisch-abbaubare<br />
Komponente besitzen. Dennoch<br />
ist Bioabbaubarkeit kein Selbstzweck.<br />
Vielmehr muss diese Eigenschaft innerhalb<br />
des Kontextes eines deutlich definierten Systems<br />
gesehen werden, anderenfalls führt es
zu einem Verlust an Ressourcen oder kann<br />
bestehende Abfall- <strong>und</strong> Recycling-Initiativen<br />
nachteilig beeinflussen. Deshalb auch sehe ich<br />
diese Kunststoffe nicht als Bedrohung für<br />
Polyolefine.<br />
Polyolefine werden in der Regel direkt<br />
nur an wenige, große Schlüsselk<strong>und</strong>en<br />
verkauft. Wesentliche Mengen gelangen<br />
über Compo<strong>und</strong>eure sowie über<br />
den Handel auf den Markt. Welchen<br />
Stellenwert hat in einem solchen Markt<br />
noch der direkte K<strong>und</strong>enkontakt, insbesondere<br />
zu kleineren, innovativen Unternehmen,<br />
die häufig Pionierarbeit für<br />
neue Anwendungen von Werkstoffen<br />
leisten?<br />
A. de Vries: In Einklang mit unserer Strategie,<br />
unseren K<strong>und</strong>en verschiedene Vertriebskanäle<br />
anzubieten <strong>und</strong> eine angemessene, k<strong>und</strong>enorientierte<br />
Organisation zu schaffen, werden<br />
wir selbstverständlich denjenigen K<strong>und</strong>en, die<br />
sich in ihren Märkten differenzieren müssen<br />
auch weiterhin anwendungstechnische Unterstützung<br />
<strong>und</strong> hochinnovative Spezialitätenprodukte<br />
anbieten. Diese Produkte haben ihren<br />
Wert besonders in aufstrebenden Schlüsselmärkten<br />
wie Verpackungen. Hier geht der Trend<br />
eindeutig hin zu verbesserter Produktivität <strong>und</strong><br />
Gewichts- <strong>und</strong> Kostenreduktion. So können unsere<br />
innovativen PP-Typen Stretchene <strong>und</strong> Clyrell<br />
herkömmliche Materialien wie PET <strong>und</strong><br />
Glas ersetzen. Und für die schnell wachsenden<br />
Märkte für Trinkwasserleitungen haben wir ein<br />
neues Polyethylen, Hostalen CRP 100, entwickelt.<br />
In Tests weist es einen besseren Widerstand<br />
gegen Spannungsrisse auf als andere PE-<br />
Typen am Markt.<br />
Welche Unterstützung, auch technischer<br />
Art, können Sie solchen mittelbaren<br />
K<strong>und</strong>en bieten?<br />
A. de Vries: Ein sehr gutes Beispiel sehen sie<br />
in unserem Angebot für K<strong>und</strong>en aus dem Bereich<br />
Medizintechnik. Hier ersetzen Polypropylen-Kunststoffe<br />
nicht nur Glas, das leicht brechen<br />
kann, sondern auch weiches PVC <strong>und</strong> Polystyrol-Copolymere.<br />
Wir registrieren auch einen<br />
steigenden Bedarf an Materialien, die nicht nur<br />
besonders rein sein müssen sondern auch besondere<br />
Qualitätsgewährleistungen <strong>und</strong> k<strong>und</strong>engerechte<br />
Service-Angebote bieten sollen.<br />
Diesen K<strong>und</strong>enkreis unterstützen wir mit unseren<br />
Purell-Polyefinen, die genau deren Bedürfnisse<br />
abdecken. So geben wir bei diesen Kunststoffen<br />
die Zusicherung, dass wir die Zusammensetzung<br />
des Polymers für mindestens zwei<br />
Jahre konstant halten. Dies hilft dem Anwender,<br />
die hohen Kosten der aufwendigen Zulassungs-<br />
prozeduren durch eine lange Marktpräsenz wieder<br />
einzuspielen <strong>und</strong> erneute Prüfungen des<br />
Produkts im Falle einer Materialänderung zu<br />
vermeiden.<br />
Werden die strukturellen Änderungen,<br />
die Ihr Unternehmen zur Zeit durchläuft,<br />
auch Konsequenzen für seine Marketingstrategie<br />
haben?<br />
A. de Vries: Zu allererst werden wir unseren<br />
K<strong>und</strong>en auch weiterhin unterschiedliche Vertriebskanäle<br />
anbieten, um ihren jeweiligen Anforderungen<br />
zu entsprechen. Was unsere Standardprodukte<br />
anbetrifft, haben wir über unsere<br />
herkömmlichen Vertriebsprozesse hinaus, mit<br />
Alastian einen Online-Vertriebskanal geschaffen,<br />
der ohne zusätzlichen Service Qualitätsprodukte<br />
in Massenvolumina liefert. All unsere großvolumigen<br />
PP- <strong>und</strong> PE-Produkte stellen wir dabei in<br />
hocheffizienten World-Scale-Anlagen r<strong>und</strong> um<br />
die Welt her.<br />
Für K<strong>und</strong>en, die für ihre Märkte differenziertere<br />
Produkte benötigen, bieten wir hochinnovative<br />
Spezialitätenprodukte an. Natürlich hat sich<br />
durch den Zusammenschluss mit Lyondell, die<br />
Strategie von Basell schlagartig geändert: Vom<br />
bisherigen Polyolefin-Produzenten haben wir<br />
uns zu einem differenzierten Chemieunternehmen<br />
mit einem starken Polyolefin-Standbein<br />
entwickelt. So sind wir auch global besser aufgestellt.<br />
Wir können jetzt die Größe <strong>und</strong> Rohstoffintegration<br />
unseres nordamerikanischen Geschäfts<br />
weiter ausbauen. Lyondell besitzt in Nordamerika<br />
eine Polyethylen-Sparte mit einer<br />
Kapazität von 2,5 Mio t. Diese ergänzt auch unsere<br />
Position in Europa, da wir bisher nur hier<br />
PE-Kapazitäten hatten. So werden wir nun auch<br />
bei PE zu einem globalen Spieler. Rechnet man<br />
die Kapazitäten zusammen können wir bei PE<br />
zur Nr. 3 in der Welt aufrücken, gleich nach<br />
Dow <strong>und</strong> Exxon. Bei PP werden wir ohnehin<br />
ganz klar in vorderster Position auf Nr. 1 bleiben.<br />
Der zweite wesentliche Vorteil, den wir aus der<br />
Fusion mit Lyondell ziehen, ist die Rückwärtsintegration.<br />
Bisher gab es vor allem in Nordamerika<br />
das Problem, dass wir dort kein eigenes<br />
Propylen hatten. Lyondell war einer der größten<br />
Anbieter von Propylen in Nordamerika. Durch<br />
den Zukauf profitieren wir davon, was für unsere<br />
PP-Basis in Nordamerika eine Riesenverbesserung<br />
darstellt.<br />
Durch Kooperationen in Russland <strong>und</strong><br />
im arabischen Raum hat sich Basell<br />
Verbindungen <strong>und</strong> Zugriff zur Rohstoffbasis<br />
Öl <strong>und</strong> Gas geschaffen. Genügt<br />
Ihnen das Erreichte oder möchten Sie<br />
die Rückintegration weiter ausbauen?<br />
INTERVIEW<br />
A. de Vries: Wir müssen unsere Anlagen dort<br />
bauen, wo die Rohstoffe günstig sind, z.B. im<br />
mittleren Osten. Heute ist jeder Polyolefin-Produzent<br />
bestrebt, sich eine Position in dieser Region<br />
zu schaffen. Und wir haben das in den letzten<br />
Jahren sehr intensiv getan. Heute besitzen<br />
wir drei Joint Ventures in Saudi-Arabien: <strong>SP</strong>C<br />
(PP <strong>und</strong> PDH), SEPC (Cracker sowie die Produktion<br />
von PE-HD <strong>und</strong> PE-LD) <strong>und</strong> Al-Waha<br />
(PP <strong>und</strong> PDH). Darüber hinaus wurden wir in<br />
Kasachstan als strategischer Partner ausgewählt,<br />
um dort die petrochemische Industrie weiter<br />
voran zu treiben. Ebenso stehen wir mit Tatneft<br />
in Verhandlungen über die Möglichkeiten für<br />
ein Joint Venture zur Produktion von PP-Compo<strong>und</strong>s<br />
in der Republik von Tatarstan. Bis 2009<br />
erwarten wir, so einen Zugang zu 2 Mio. t PP-<br />
<strong>und</strong> PE-Kapazitäten im Mittleren Osten zu haben.<br />
Sie sehen, wir glauben fest an sich ergänzende<br />
Partnerschaften <strong>und</strong> als globaler<br />
Marktführer in der Technologie, der Produktion<br />
<strong>und</strong> Vermarktung von Polyolefinen sind wir gut<br />
aufgestellt die Wachstumsziele im Mittleren Osten<br />
<strong>und</strong> Russland zu unterstützen. Auf jeden<br />
Fall sind wir jetzt durch die Vergrößerung unserer<br />
Reichweite <strong>und</strong> unserer Produkttiefe sowie<br />
durch die unterschiedlichen Fähigkeiten, die wir<br />
vereinen, ein noch attraktiverer Partner als zuvor.<br />
Neben Erdöl ist Gas zu einer wichtigen<br />
Rohstoffbasis für Polyolefine geworden.<br />
Wie beurteilt Basell die Entwicklung der<br />
beiden Rohstofflinien? Werden Sie auch<br />
in Zukunft noch Naphta-Cracker<br />
bauen?<br />
A. de Vries: Flüssiggas ist wichtig für uns.<br />
Unsere Olefinanlagen in den USA sind so flexibel,<br />
dass sie eine Palette von Rohstoffen, angefangen<br />
von Flüssiggasen bis hin zu Naphtha,<br />
aufspalten können. Im Mittleren Osten basierte<br />
beträchtliches Wachstum im letzten Jahrzehnt<br />
auf Ethan. Sollten wir noch etwas bauen, so<br />
würde das stets von der besonderen Situation<br />
<strong>und</strong> den Umständen abhängen. Mit dem richtigen<br />
Portfolio <strong>und</strong> einer vertraglich guten Position,<br />
werden wir uns entsprechend positionieren<br />
können.<br />
Vielen Dank Herr de Vries für Ihre<br />
Ausführungen.<br />
K o n t a k t<br />
Waldemar Oldenburger<br />
LyondellBasell, Frankfurt/Main<br />
Tel.: 069/30585459<br />
waldemar.oldenburger@lyondellbasell.com<br />
www.lyondellbasell.com<br />
KunstStoff Trends 3/2008 �
INTERVIEW<br />
Ein innovatives Konzept<br />
Proform 2008<br />
Vom 10.–13. Juni 2008 öffnet erstmalig<br />
die Proform in Dortm<strong>und</strong> ihre Tore. Es<br />
ist die erste Fachmesse für Verfahrensintegration<br />
von Stanz-, Dreh- <strong>und</strong><br />
Spritzgießtechnik. Auf der Proform<br />
wird vollumfänglich der Technologieverb<strong>und</strong><br />
der entsprechenden Produktionstechniken<br />
dargestellt. Zur Messe<br />
gehört neben der Fachmesse auch<br />
ein hochwertiger Kongressanteil.<br />
KunstStoff Trends sprach vor der<br />
neuen Veranstaltung mit Herrn Stefan<br />
<strong>Bau</strong>mann, Geschäftsführer der Messe<br />
Westfalenhallen Dortm<strong>und</strong>.<br />
Stefan <strong>Bau</strong>mann<br />
Kunststoff trends: Hybridtechnik, die<br />
Kombination metallischer <strong>und</strong> organischer<br />
Werkstoffe ist eine im Leichtbau<br />
schon seit geraumer Zeit eingeführte<br />
<strong>und</strong> bewährte Methode. Welchen<br />
speziellen Anreiz bietet das Projekt<br />
„Proform“ den an dieser Technologie<br />
interessierten Ausstellern <strong>und</strong> Messebesuchern?<br />
S. <strong>Bau</strong>mann: Weltweit gibt es noch keine<br />
Messe, die den Fokus auf den Bereich des Technikverb<strong>und</strong>s<br />
von Metall <strong>und</strong> Kunststoff legt. Das<br />
kann man im Juni erstmals bei uns in Dortm<strong>und</strong><br />
erleben. Wir geben den Unternehmen mit<br />
der Proform entsprechende Hilfestellung. Wussten<br />
Sie, dass heute schon 60 % der Metallstanz-<br />
<strong>und</strong> Drehteile bereits mit Kunststoffteilen direkt<br />
oder indirekt verb<strong>und</strong>en werden? Aber es gab<br />
bis jetzt keinen Anlaufpunkt für Unternehmen,<br />
die sich mit dem Thema auseinander setzen. In<br />
6 � KunstStoff Trends 3/2008<br />
einer uns vorliegenden Consulting-Studie zum<br />
Thema Produktionsoptimierungen <strong>und</strong> Verfahrensintegration<br />
wurde das Fazit gezogen, dass<br />
„Technikverb<strong>und</strong> <strong>und</strong> Verfahrensintegrationen<br />
eine immer wichtigere Rolle im globalen Wettbewerb<br />
spielen“. Für die Fragestellungen, die<br />
sich aus diesem Bedarf ableiten lassen, steht die<br />
Proform als qualifizierte Anlaufstelle bereit.<br />
Sie gestalten die Ausstellung als<br />
Kongressmesse. Worauf zielt Ihr<br />
Kongressprogramm?<br />
S. <strong>Bau</strong>mann: In die neue Fachmesse integriert<br />
ist das „Fachforum Verfahrensintegration“,<br />
das sich während der Messetage wissenschaftlich<br />
<strong>und</strong> praxisnah mit innovativen Prozessen<br />
der integrierten Verfahrenstechnologie<br />
auseinandersetzen wird. Hierbei handelt es<br />
sich um ein Kongressangebot, das die Technologien<br />
des Drehens <strong>und</strong> Stanzens <strong>und</strong> des<br />
Industrielle Cluster in<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Kunststoffspritzgießens gemeinsam darstellen<br />
<strong>und</strong> eine öffentliche Plattform für Ausblicke<br />
auf die zukünftigen Entwicklungen in diesem<br />
derzeit wichtigsten Technologieverb<strong>und</strong> schaffen<br />
wird. Zu den Referenten zählen hochkarätige<br />
Vertreter der Wirtschaft <strong>und</strong> der Wissenschaft,<br />
u.a. Dr. Hans-Josef Haepp (ehem. Leiter<br />
Produktions- <strong>und</strong> Werkstofftechnik der Daimler<br />
AG, Sindelfingen), Marius Fedler (Kunststoff-Institut<br />
Lüdenscheid), Prof. Dr. A. Erman<br />
Tekkaya (Institut für Umformtechnik <strong>und</strong><br />
Leichtbau, TU Dortm<strong>und</strong>) <strong>und</strong> Prof. Dr. Hartmut<br />
Hoffmann (Institut für Werkstoffe <strong>und</strong><br />
Verarbeitung, TU München). Die Auswahl der<br />
Vorträge reicht von „Erfahrungsberichten <strong>und</strong><br />
Zukunftsvisionen der Automobilindustrie“<br />
über „Systemlösungen <strong>und</strong> Automatisierungspotenziale<br />
im Metall-Kunststoff-Verb<strong>und</strong>“ bis<br />
hin zu produktionsspezifischen Ausführungen<br />
des „elektromagnetischen Fügens von Metall<br />
<strong>und</strong> Kunststoff“.
Wird sich die Tendenz zu Hybridsystemen<br />
bei der Kunststoff- <strong>und</strong><br />
ebenso bei der Metallverarbeitung verstärken?<br />
Erwarten Sie Wettbewerbsvorteile<br />
gegenüber den herkömmlichen<br />
Fachmessen durch die Fokussierung<br />
auf die neue Technologie <strong>und</strong> ihren<br />
Erfolg im Markt?<br />
S. <strong>Bau</strong>mann: Ja. Die Zeiten der Schaufenstermessen<br />
sind vorbei. Je konkreter der Nutzen<br />
<strong>und</strong> der Mehrwert einer Messe zu erkennen ist,<br />
desto eher wird diese ihren festen Platz im<br />
Messegeschäft finden. Die Anmeldezahlen <strong>und</strong><br />
die zahllosen Nachfragen zur Messe zeigen auf<br />
jeden Fall, dass wir mit der Proform den Nerv<br />
der Branchen getroffen haben. Insoweit kann<br />
ich nur zustimmen <strong>und</strong> sagen: Ja, eine Fokussierung<br />
auf Spezialthemen ist für die Messe<br />
Westfalenhallen Dortm<strong>und</strong> erfolgreich <strong>und</strong> viel<br />
versprechend. Interessant übrigens, dass offensichtlich<br />
gerade die Kunststoffbranche derzeit<br />
das Medium Messe verstärkt für sich entdeckt.<br />
Auch davon profitiert die Proform nachhaltig.<br />
Von 600 nordrhein-westfälischen Unternehmen,<br />
die letztes Jahr neu eine Messe besucht haben,<br />
waren mehr als 50 % Betriebe der Kunststoffbranche.<br />
Wird die wachsende Bedeutung von<br />
Hybrid-Systemen die weitere Entwicklung<br />
der Spritzgießtechnik beeinflussen?<br />
S. <strong>Bau</strong>mann: Man geht derzeit davon aus,<br />
dass in Deutschland gut zehn Prozent der Unternehmen<br />
schon stringent das Thema Verfahrensintegration<br />
in ihren Betrieben umsetzen. Tendenz<br />
steigend. Hier werden wirklich die Verbünde<br />
der Materialien über einen einzigen Produktionsablauf<br />
realisiert. Diese Betriebe<br />
erreichen nicht nur eine hohe Produktivität, sondern<br />
machen sich mit einem Lohnanteil an den<br />
Fertigungskosten von nur noch 5–7 % auch<br />
weitgehend unabhängig von den Wettbewerbsnachteilen<br />
Deutschlands <strong>und</strong> Mitteleuropas im<br />
globalen Konkurrenzkampf. Die Situation in<br />
Gesamteuropa wird sich gr<strong>und</strong>sätzlich ähnlich<br />
darstellen, mit tendenziell etwas niedrigeren<br />
Lohnkostenanteilen. Wer im globalen Markt<br />
agieren will, der muss sich also zwangsläufig<br />
mit Optimierungsprozessen auseinandersetzen.<br />
Davon werden sich die Spezialisten der Kunststoffbranche<br />
nicht freimachen können. Die Integration<br />
von Spritzguss in eine einstufige Fertigung<br />
bedeutet daher, diese Optimierungsanstrengungen<br />
stringent weiter zu denken.<br />
Welche anderen Verarbeitungstechniken<br />
sind ebenfalls betroffen?<br />
S. <strong>Bau</strong>mann: Verfahrensintegration hat positive<br />
Effekte auf alle Vorgänge <strong>und</strong> Techniken im<br />
Fertigungsprozess. Das reicht von der Anlieferung<br />
über die Verarbeitung bis zur Lagerhaltung.<br />
Integrierte Fertigung bietet Synergien entlang<br />
des gesamten Prozesses.<br />
Werkstoffgerechte <strong>Bau</strong>teilkonstruktion<br />
<strong>und</strong> –verarbeitung sind Schlüssel für<br />
nachhaltige Produkte. In einer Prozesskette<br />
mit mehreren unterschiedlichen<br />
Werkstoffen wird diesem Prinzip nicht<br />
immer Rechnung getragen, oft weil intelligente<br />
Systemlösungen fehlen. Kann<br />
die Proform in Theorie <strong>und</strong> Praxis Auswege<br />
aus diesem Dilemma weisen?<br />
S. <strong>Bau</strong>mann: Das ist unser Anspruch. Zumindest<br />
bringen wir die entscheidenden Leute<br />
auf der Proform zusammen <strong>und</strong> bieten ihnen<br />
den Raum, um über die Zukunftsthemen der<br />
Branchen zu diskutieren. Ein Beispiel hierfür<br />
sind unsere speziell angebotenen Crash-Kurse<br />
„Metall – für Kunststoff-Experten“ <strong>und</strong> „Kunststoff<br />
für Metallexperten“. Namhafte Vertreter<br />
bieten Gr<strong>und</strong>lagenvorträge, um die unterschiedlichen<br />
Materialeigenschaften zu erklären. Natürlich<br />
stehen auch hier die Möglichkeiten der<br />
Kombination beider Materialien im Fokus. Intelligente<br />
Lösungen entstehen in erster Linie durch<br />
fachlichen Austausch.<br />
Kennen Sie bereits konkrete Beispiele<br />
dafür?<br />
S. <strong>Bau</strong>mann: Wir werden sicherlich einige<br />
auf der Proform kennen lernen. Unter anderem<br />
auch deshalb, weil Anwender, die bereits erfolgreich<br />
Verfahrenstechnik in der Fertigung einsetzen,<br />
ebenfalls zu den Ausstellern gehören. Die<br />
Proform widmet sich damit auch den hybriden<br />
<strong>Bau</strong>teilen selbst.<br />
Sie bieten der Metall- <strong>und</strong> der Kunststofftechnik<br />
eine neue Dialogplattform.<br />
Wie hoch schätzen Sie den Nachholbedarf<br />
für diesen Dialog ein?<br />
S. <strong>Bau</strong>mann: Sehr hoch. Wir wissen aus Gesprächen<br />
mit Branchenvertretern, dass gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
zwei Ausgangslagen bestehen: Verfahrensintegration<br />
ist entweder noch völlig unbekannt, oder<br />
man möchte darauf umsteigen, weiß aber noch<br />
nicht wie. Beide Probleme geht die Proform an.<br />
Die Verbindung mit „Kunststoffland<br />
NRW“ macht es Ihnen möglich, die Vorteile<br />
des Zusammenwirkens von Wissenschaft<br />
<strong>und</strong> Praxis herauszuarbeiten<br />
<strong>und</strong> der Öffentlichkeit näher zu bringen.<br />
Warum nutzen Sie diese Chance so zögerlich?<br />
S. <strong>Bau</strong>mann: Von zögerlich kann keine Rede<br />
sein. Wir haben eine gemeinsame Kommunika-<br />
INTERVIEW<br />
tion der Inhalte unserer Kongressmesse umgesetzt.<br />
Mit dem Gesamtverband Kunststoff verarbeitende<br />
Industrie e.V. (GKV) <strong>und</strong> dem<br />
Kunststoffinstitut Lüdenscheid sind außerdem<br />
von Anfang an Mitglieder dieser Initiative auch<br />
Mitglieder des Proform-Beirates. Dieser hat die<br />
Entwicklung der neuen Messe von Anfang an<br />
begleitet.<br />
Der Einsatz von Hybridsystemen ist in<br />
einzelnen Branchen verschieden weit<br />
fortgeschritten. Bei welchen Branchen<br />
sehen Sie den Schwerpunkt der augenblicklichen<br />
Entwicklung?<br />
S. <strong>Bau</strong>mann: Die Proform richtet sich auf<br />
der Ausstellerseite an alle Hersteller von Geräten,<br />
Hilfsmitteln, Werkzeugen <strong>und</strong> Maschinen<br />
entlang der Prozesskette für Metall- <strong>und</strong> Kunststoffverarbeitung.<br />
Sie sehen, dass die Bandbreite<br />
an Branchen trotz der Zuspitzung des Messethemas<br />
sehr groß ist. Entscheidende Anwenderbranchen<br />
für die Verfahrensintegration gibt es<br />
viele. Natürlich zählen die Elektroindustrie oder<br />
Automotive-Zulieferer dazu. Anhand eines beigefügten<br />
Cluster-Netzwerkes, das wir in Vorbereitung<br />
zur Messe, für das B<strong>und</strong>esland NRW<br />
entwickelt haben, können wir Ihnen die Branchen<br />
zeigen, für die das Thema Verfahrensintegration<br />
allein in NRW besonders wichtig ist. Die<br />
Automobilindustrie gehört angesichts der Justin-Time-Lieferketten<br />
sicher zu den wichtigsten<br />
betroffenen Branchen.<br />
Wo besteht größerer Nachholbedarf?<br />
S. <strong>Bau</strong>mann: In der Aufklärung darüber, was<br />
mit integrierten Verfahren möglich ist! Es wird<br />
geschätzt, dass bislang lediglich 10–20 % der<br />
deutschen Produktionsbetriebe umfänglich auf<br />
Verfahrensintegrationen umgestellt haben. Der<br />
Nachholbedarf ist, wie schon gesagt, enorm.<br />
Vielen Dank, Herr <strong>Bau</strong>mmann.<br />
K o n t a k t<br />
Westfalenhallen Dortm<strong>und</strong> GmbH,<br />
Dortm<strong>und</strong><br />
Tel.: 0231/1204-525<br />
Fax: 0231/1204-678<br />
messe@westfalenhallen.de<br />
www.messe-dortm<strong>und</strong>.de<br />
KunstStoff Trends 3/2008 � 7
TRENDBERICHT<br />
Moderne Herausforderungen<br />
Die Kunststoffindustrie stellt sich!<br />
Klimawandel sowie versiegende<br />
Energie- <strong>und</strong> Rohstoffressourcenbeherrschen<br />
die gesellschaftliche<br />
<strong>und</strong> politische Diskussion<br />
unserer Tage. Ist man sich<br />
noch über die Ziele, wie die<br />
Senkung der CO 2-Emissionen<br />
weitgehend einig,<br />
divergieren die Vorstellungen<br />
über die dazu einzuschlagenden<br />
Wege <strong>und</strong> die<br />
zutreffenden Maßnahmen<br />
unübersehbar! Die in der<br />
Politik Verantwortlichen<br />
wagen es immer weniger,<br />
ihren Wählern reinen Wein<br />
einzuschenken, wenn Maßnahmen<br />
zum Klimaschutz<br />
den persönlichen Lebensbereich<br />
berühren, insbesondere,<br />
wenn liebgewordene<br />
Gewohnheiten<br />
hinterfragt werden müssen,<br />
wenn Konsum hinter Zukunftsinvestitionenzurückstehen<br />
soll.<br />
Dr. Winfried W<strong>und</strong>erlich<br />
8 � KunstStoff Trends 3/2008<br />
Kunststoff-Industrie in Europa:<br />
Beschäftigte: 1.600.000<br />
Unternehmen: 50.000<br />
Umsatz: 280 Mrd. Euro<br />
Abb. 1: Die europäische Kunststoffindustrie (Quelle: PlasticsEurope)<br />
• Ressourceneffizienz<br />
Nachhaltiges<br />
Wachstum<br />
• Verbraucherschutz<br />
Kommunikation<br />
„Advocacy“<br />
Neue Ansätze wagen<br />
Im Gegensatz dazu sieht Plastics<br />
Europe, der neu organisierte Verband<br />
der europäischen Kunststofferzeuger,<br />
unter der Führung des<br />
Deutschen Dr. Wilfried Haensel in<br />
dieser Herausforderung die große<br />
Chance mit Produkten von hoher<br />
Ressourcen- <strong>und</strong> Energieeffizienz<br />
ein nachhaltiges Wachstum für die<br />
Kunststoffindustrie zu sichern,<br />
denn Kunststoffe sind die Schlüsselwerkstoffe<br />
für Ressourcenschonende,<br />
innovative Produkte <strong>und</strong><br />
Prozesse. Als paneuropäischer Interessenverband,<br />
der auch nationale<br />
Besonderheiten beachtet,<br />
bringt Plastics Europe nun das ge-<br />
• Energieeffizienz <strong>und</strong><br />
Klimaschutz<br />
Abb. 2: Neuausrichtung der Prioritäten bei Plastics Europe (Quelle PlasticsEurope)<br />
samte Wissen <strong>und</strong> die breite Erfahrung<br />
der es tragenden Unternehmen<br />
in die gesellschaftliche <strong>und</strong><br />
politischen Diskussion ein. Dahinter<br />
steht das Gewicht einer Branche,<br />
in der rd. 50.000 Unternehmen<br />
mit 1,6 Mio. Beschäftigten<br />
einen Jahresumsatz von etwa 280<br />
Mrd. € erzielen (Abb. 1).<br />
Die Prioritäten des Verbandes sind<br />
ausgehend von den früheren Aktivitäten<br />
Interessenvertretung (Advocacy)<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz ganz auf<br />
das Ziel „Nachhaltiges Wachstum“<br />
ausgerichtet. Für die Vermittlung<br />
seiner Vorstellungen fällt der Kommunikation<br />
mit allen Bereichen der<br />
Gesellschaft eine wesentliche Rolle<br />
• Start 2006<br />
• > 100 Mitglieder<br />
• 5 Regionen + Brüssel<br />
• Aktiv in 31 Ländern<br />
• Integration von:<br />
-Kommunikation<br />
-PolitischerArbeit<br />
-Technischen<br />
Projekten<br />
zu (Abb. 2). Auf diese Weise soll das<br />
Potential der Kunststoffindustrie als<br />
Schlüsselindustrie für innovative<br />
Lösungen von Zukunftsfragen breiten<br />
Kreisen der Bevölkerung bewusst<br />
gemacht werden.<br />
Wie Dr. Haensel am 8. April 2008<br />
in Frankfurt/M. vor der Fachpresse<br />
berichtete, sollen in ersten<br />
Schritten Ressourcen- <strong>und</strong> Energieeffizienz<br />
von Materialien <strong>und</strong><br />
Prozessen objektiviert <strong>und</strong> quantifiziert<br />
werden. Ansätze dazu wurden<br />
beispielsweise von BASF erarbeitet.<br />
Auf diese Weise können<br />
einzelne Produkte <strong>und</strong> Maßnahmen<br />
in ihrer Wirksamkeit für Klimaschutz<br />
<strong>und</strong> Nachhaltigkeit charakterisiert<br />
<strong>und</strong> miteinander<br />
verglichen werden.<br />
Kunststoff –<br />
Werkstoff des<br />
2 . Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
Schon jetzt beweisen neue Anwendungen<br />
<strong>und</strong> Entwicklungen bei<br />
Kunststoffen deren hohe Effizienz<br />
für den Klimaschutz. Betrachtet<br />
man die Verteilung des Energieverbrauchs<br />
in wesentlichen Sektoren<br />
der Wirtschaft <strong>und</strong> der privaten<br />
Lebensführung (Abb. 3), dann<br />
werden die Bereiche Transport, Industrie<br />
<strong>und</strong> Haushalt als größte<br />
Verbraucher identifiziert <strong>und</strong> auch
als wichtigste Ansatzpunkte für<br />
Sparmaßnahmen. Daneben gilt es<br />
die Energieverluste bei der Stromerzeugung,<br />
vorwiegend Abwärmeverluste,<br />
zu senken.<br />
Beiträge der Kunststoffe zur Steigerung<br />
der Energieeffizienz im<br />
Transportwesen ergeben sich durch<br />
den Übergang von Glas- auf Kunststoffverpackungen<br />
für Flüssiggüter<br />
wie Getränke oder Joghurt. R<strong>und</strong><br />
90 % des Verpackungsgewichts<br />
werden dabei eingespart, die Zahl<br />
der Transportfahrten kann halbiert<br />
werden. Entsprechend sinkt die<br />
CO 2-Emission. Leichtbau mit<br />
Kunststoffen vermindert den Treibstoffbedarf<br />
von Automobilen <strong>und</strong><br />
Flugzeugen. Diese Technik ermöglicht<br />
z.B. bei der neuen Flugzeuggeneration<br />
wie dem Airbus A380<br />
<strong>und</strong> dem Boeing Dreamliner eine<br />
Treibstoffersparnis von mehr als<br />
20 %, entsprechend sinkt auch die<br />
CO 2-Emission. Sky-Sails aus Kunststofffasern<br />
(Abb. 4) erniedrigen<br />
den Treibstoffverbrauch von<br />
Frachtschiffen um 10–20 %.<br />
Durch konsequenten Einsatz von<br />
Kunststoffen <strong>und</strong> Kunststoffschäumen<br />
im Hausbau kann der Heizölverbrauch<br />
eines Einfamilienhauses<br />
von 2.000 l auf 300 l pro Jahr gesenkt<br />
werden, verb<strong>und</strong>en mit einer<br />
Reduzierung der CO 2-Emissionen<br />
von 6.000 auf 90 kg/a (Abb. 5). Allein<br />
eine Sanierung der in Deutschland<br />
vorhandenen, alten Wohngebäude<br />
durch Wärmedämmung mit<br />
Kunststoffen <strong>und</strong> Kunststoffschäumen<br />
würde zu einer Senkung der<br />
jährlichen CO 2-Emissionen um 80<br />
Mio. t führen, ein Anteil von immerhin<br />
knapp 10 % der energiebedingten<br />
CO 2-Emissionen unseres<br />
Landes! Zur Motivation der Hausbesitzer<br />
für eine solche Investition<br />
wäre allerdings ein Umdenken der<br />
Politik bezüglich des Mietrechts<br />
notwendig, indem es erlaubt, auch<br />
Mieter teilweise mit den Investitionskosten<br />
zu belasten, keine unbillige<br />
Forderung, denn schließlich<br />
profitieren sie auch von niedrigeren<br />
Heizkosten. Solange solche<br />
Überlegungen in der Politik noch<br />
mit einem Tabu belegt sind, bleibt<br />
17%<br />
19%<br />
6%<br />
9%<br />
16%<br />
Abb. 3: Energieverbrauch per Sektor (Quelle PlasticsEurope)<br />
eine große Chance für den Klimaschutz<br />
ungenutzt.<br />
Visionen<br />
Klimaschutz nachhaltig gestalten<br />
bedeutet den Einsatz regenerativer<br />
Energien zu erhöhen. Die wichtigste<br />
Quelle regenerativer Energie<br />
ist die Sonne, sie kann durch Photovoltaik,<br />
die Umwandlung von<br />
Licht in elektrische Energie, nutzbar<br />
gemacht werden, ein zur Zeit<br />
auf Basis von Siliciumzellen aus<br />
ökonomischen Gründen nur sehr<br />
begrenzt gangbarer Weg. Eine wesentlich<br />
kostengünstigere Lösung<br />
zeichnet sich aber bei den Arbeiten<br />
zu Plastic Electronics durch<br />
den Einsatz von Kunststoffen ab.<br />
Die photoaktiven Strukturen optoelektronischer<br />
Elemente der Solarzellen<br />
werden mit speziellen Polymeren<br />
als hauchdünne Schicht auf<br />
Kunststofffolie gedruckt. So werden<br />
Solarmodule mit niedrigem<br />
Gewicht erhalten, die aufgr<strong>und</strong><br />
ihrer hohen Flexibilität an fast<br />
jede Form angepasst werden können.<br />
Die Erhöhung ihres Wirkungsgrades<br />
<strong>und</strong> der Haltbarkeit<br />
sind derzeit wichtige Ziele der Materialforschung<br />
in Kunststoffindustrie<br />
<strong>und</strong> Wissenschaft. Darauf wies<br />
vor kurzem auch Dr. Alfred Oberholz,<br />
Vorsitzender der Dechema<br />
<strong>und</strong> Evonik-Vorstand, in der Jubiläumsausgabe<br />
(6/2008) des CHE-<br />
Manager hin <strong>und</strong> zitierte die Prognose<br />
des Wissenschaftlichen<br />
Beirates der B<strong>und</strong>esregierung über<br />
die Veränderung des weltweiten<br />
Energiemixes im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
(Abb. 6 ).<br />
PVC<br />
3-fach-<br />
Fenster<br />
Quelle: BASF<br />
Lüftungszentrale<br />
mit Wärmerückgewinnung<br />
33%<br />
Brennstoffzelle<br />
Fazit<br />
Aus den Beispielen wird deutlich,<br />
dass Kunststoffe eine wichtige Basis<br />
für eine sichere <strong>und</strong> effizientere Energieversorgung<br />
<strong>und</strong> Klimaschutz<br />
für nachhaltiges Wachstum der<br />
Verluste bei<br />
Stromerzeugung<br />
Haushalte<br />
Dienstleistungen<br />
Transport<br />
Industrie<br />
Nicht-energetischer<br />
Verbrauch<br />
PUR<br />
Dachisolierung<br />
Latentwärmespeicher-Putz<br />
Abb. 5: 3-Liter-Haus (Quelle PlasticsEurope)<br />
EPS<br />
Wärmedämmung<br />
Abb. 6: Veränderung des weltweiten Energiemixes bis 2100<br />
(Quelle: www.solarwirtschaft.de)<br />
TRENDBERICHT<br />
Abb. 4: Skysails aus<br />
Kunststofffasern<br />
Heizölverbrauch<br />
(l/a) 2.000<br />
CO2 –Emission<br />
(kg/a) 6.000<br />
Potential<br />
in Deutschland:<br />
> 20 Mio. zu<br />
sanierende<br />
Wohneinheiten<br />
von 25 auf 7 l/m²<br />
> 80 Mio t CO2 p.a.<br />
300<br />
900<br />
Volkswirtschaften darstellen. Die<br />
europäische Kunststoffindustrie<br />
stellt sich in vielfältiger Weise der<br />
damit verb<strong>und</strong>enen Verantwortung.<br />
Dr. Winfried W<strong>und</strong>erlich<br />
KunstStoff Trends 3/2008 �
<strong>SP</strong> BAU UND KONSTRUKTION<br />
Vielseitig <strong>und</strong> hoch effizient<br />
Wärmedämmung mit Polyurethan-Hartschaum<br />
Im <strong>Bau</strong>wesen <strong>und</strong> auch im Anlagenbau<br />
wird Polyurethan-Hartschaum seit<br />
vielen Jahren erfolgreich im Bereich<br />
der Wärmedämmung eingesetzt. Das<br />
ist auch kein W<strong>und</strong>er, denn das Material<br />
bietet eine der höchsten Wärmedämmleistung<br />
aller marktgängigen<br />
Materialien. Ergänzend zu Hartschaumplatten<br />
<strong>und</strong> Metall-Verb<strong>und</strong>-<br />
Elementen stehen auch besonders<br />
temperaturbeständige Werkstoffe<br />
sowie Wärmedämm-Verb<strong>und</strong>systeme<br />
zur Verfügung. Die damit möglichen<br />
Energieeinsparungen senken die Betriebskosten<br />
<strong>und</strong> leisten obendrein<br />
auch einen Beitrag zum Klimaschutz.<br />
Als Ausgangsstoffe von Hartschaum-Dämmelementen<br />
aus Polyurethan dienen beispielsweise<br />
Rohstoffe <strong>und</strong> die Systeme Baymer <strong>und</strong> Desmodur<br />
der Bayer Material Science AG. Zur Herstellung<br />
der Dämmelemente werden diese Systeme<br />
mit dem FCKW-freien Treibgas Pentan vermischt.<br />
Es sorgt dafür, dass die Hauptkomponenten<br />
aufschäumen, <strong>und</strong> verbleibt dann in den<br />
Zellen, wo es durch seine niedrige Wärmeleitfähigkeit<br />
zu den hervorragenden Wärmedämmeigenschaften<br />
des Polyurethanschaums beiträgt.<br />
Nach dem Aufschäumen bleibt die Oberfläche<br />
des Reaktionsgemisches zunächst eine Zeitlang<br />
klebfähig, so dass der Hartschaum eine kraftschlüssige<br />
Verbindung mit verschiedenen Deckschichten<br />
eingehen kann. Deren Art hängt von<br />
dem vorgesehenen Einsatz ab <strong>und</strong> kann beispielsweise<br />
aus Mineral- oder Glasvlies sowie<br />
Aluminium- oder Verb<strong>und</strong>folien sowie für Metall-Verb<strong>und</strong>elemente<br />
aus Stahl (Abb. 1) bestehen.<br />
Die Hartschaumelemente werden als Plattenware<br />
mit verschiedenen Randausbildungen<br />
wie glatte Kante, Nut <strong>und</strong> Feder oder einen Stufenfalz<br />
sowie als Formteile für die Dämmung<br />
von Rohrleitungen angeboten.<br />
Form- <strong>und</strong> dimensionsstabiler<br />
Dämmstoff<br />
Polyurethan-Dämmelemente zeichnen sich generell<br />
durch ein herausragendes Dämmvermögen<br />
aus <strong>und</strong> bewähren sich seit den 1960er Jahren<br />
in den vielfältigsten Bereichen des<br />
<strong>Bau</strong>wesens <strong>und</strong> des Anlagenbaus. Mit Hilfe vieler<br />
chemischen <strong>und</strong> anwendungstechnischen<br />
Entwicklungen durch Rohstoffhersteller wie<br />
Bayer Material Science war es im Laufe der<br />
Jahre möglich, die positiven Eigenschaften von<br />
Polyurethanen (PUR) <strong>und</strong> Polyisocyanuraten<br />
(PIR) immer wieder entsprechend den Marktan-<br />
20 � KunstStoff Trends 3/2008<br />
Abb. 3: Die Fassade des Ultraniedrigenergiehauses (2-Liter-Hauses) in der Seitzstraße in München-Lehel wurde<br />
mit dem Wärmedämm-Verb<strong>und</strong>system Purwall ausgestattet (Quelle: Hasit Trockenmörtel GmbH)<br />
forderungen zu modifizieren <strong>und</strong> zu verbessern.<br />
Die intensive Zusammenarbeit mit K<strong>und</strong>en ist<br />
charakteristisch für die vielfältigen Polyurethan-<br />
Systemaktivitäten von Bayer Material Science,<br />
die weltweit unter der Dachmarke Baysystems<br />
gebündelt sind. Heute besitzen PUR/PIR-Dämmelemente<br />
schon bei geringer Materialdicke<br />
eine sehr gute Dämmleistung.<br />
Die wichtigste Eigenschaft eines Dämmstoffes<br />
ist sein Dämmvermögen, das durch eine niedrige<br />
Wärmeleitfähigkeit gekennzeichnet ist. Die<br />
Wärmeleitfähigkeit von PUR/PIR-Dämmelementen<br />
liegt je nach verwendeter Deckschicht<br />
<strong>und</strong> Plattendicke bei 0,024 bis 0,030 W/mK. Die<br />
Struktur von Hartschaumelementen aus Polyurethan<br />
weist aufgr<strong>und</strong> des Herstellungspro-
Abb. 1: Metallbleche werden als Deckschichten für<br />
die Herstellung von selbsttragenden Sandwichelementen<br />
(Metall-Verb<strong>und</strong>-Elementen) verwendet.<br />
zesses einen hohen Anteil an geschlossenen<br />
Zellen (> 90 %) auf. Langzeituntersuchungen<br />
des Forschungsinstituts für Wärmeschutz (FIW),<br />
München, haben ergeben, dass die Treibmittel<br />
über viele Jahre im Dämmstoff verbleiben. Die<br />
Elemente verrotten nicht, sind beständig gegen<br />
Pilze <strong>und</strong> Mikroben sowie schimmel- <strong>und</strong> fäulnisfest,<br />
geruchsneutral <strong>und</strong> physiologisch unbedenklich.<br />
Außerdem weist Polyurethan-Hartschaum<br />
eine hohe Lebensdauer auf, die mit<br />
etwa 50 Jahren anzusetzen ist.<br />
Integrierter Flammschutz<br />
schafft Sicherheit<br />
Neben den wärmedämmtechnischen Eigenschaften<br />
ist bei der Auswahl einer Wärmedämmung<br />
das Brandverhalten des Dämmmaterials<br />
zu beachten. Die Anforderungen, die heute in<br />
der EU nach europäischen Vorschriften gestellt<br />
werden, sind in der europäischen Norm EN<br />
13501-1 „Klassifizierung von <strong>Bau</strong>produkten <strong>und</strong><br />
<strong>Bau</strong>arten“ geregelt. Teil 1 beinhaltet die Klassifizierung<br />
mit den Ergebnissen aus speziellen Prüfungen<br />
zum Brandverhalten <strong>und</strong> ist in sieben<br />
<strong>Bau</strong>stoffklassen (A1, A2, B, C, D, E, F) gegliedert.<br />
Weiterhin enthält diese Norm genaue Angaben<br />
zu den Brandnebenerscheinungen, wie Rauchentwicklung<br />
(s = smoke) <strong>und</strong> brennendes Abtropfen<br />
(d = droplets).<br />
PUR/PIR-Hartschaumelemente, die auf dem<br />
Baymer System basieren, enthalten zusätzliche<br />
Flammschutzmittel <strong>und</strong> kombinieren daher ausgezeichnete<br />
Wärmedämmung mit effizientem<br />
Brandschutz. Im Brandfall schmelzen sie nicht,<br />
tropfen nicht brennend ab <strong>und</strong> sind je nach<br />
Deckschicht bzw. Rezeptur in die europäischen<br />
<strong>Bau</strong>stoffklassen B, C, D oder E eingestuft. Die<br />
amerikanischen Sachversicherer haben das<br />
höher vernetzte PIR sogar in die Brandklasse<br />
mit den höchsten Anforderungen (FM 4450<br />
Klasse I) eingeordnet.<br />
Wärmedämmelemente aus PUR/PIR-Hartschaum<br />
können im Hochbau für alle Anwendungsgebiete<br />
von der Dach- <strong>und</strong> Deckendämmung<br />
über die Dämmung von Außenwänden<br />
bis hin zur Dämmung von Fußböden <strong>und</strong> Kellerwänden<br />
sowie als Perimeterdämmung eingesetzt<br />
werden (Abb. 2). Im Außenbereich zählt<br />
das Purwall Dämmsystem Hasit Trockenmörtel<br />
zu den innovativen Wärmedämm-Verb<strong>und</strong>syste-<br />
Abb. 4: Etwa 3.600 m 2 Polyurethan-Hartschaum<br />
auf Basis von Rohstoffen von Bayer Material Science<br />
wurden im Wen Yuan Lou Gebäude der Tongji-Universität<br />
Shanghai für die Innendämmung von Wänden,<br />
Decken <strong>und</strong> Fußböden verwendet.<br />
men. Das Dämmsystem hat die Wärmeleitfähigkeit<br />
0,028 W/mK, erfüllt die Anforderungen der<br />
<strong>Bau</strong>stoffklasse B1 nach DIN 4102 <strong>und</strong> ist bauaufsichtlich<br />
zugelassen (Abb. 3). Die Elemente<br />
<strong>und</strong> Systeme zeichnen sich durch hohe thermische<br />
Beständigkeit <strong>und</strong> gute Dimensionsstabilität<br />
aus <strong>und</strong> können dauerhaft in Temperaturbereichen<br />
von –30 °C bis zu +90 °C eingesetzt<br />
werden. Hartschaumelemente, die auf Produkten<br />
von Bayer Material Science basieren, widerstehen<br />
sogar kurzzeitigen Temperaturbelastungen<br />
von bis zu 250 °C. Damit eignen sie sich<br />
beispielsweise für den Einsatz auf Flachdächern,<br />
die mit Heißbitumen abgedichtet werden. Darüber<br />
hinaus gibt es Spezialprodukte aus Polyurethan,<br />
die ohne zusätzlichen Hitzeschutz als<br />
Dämmstoff unter Gussasphalt-Estrichen verlegt<br />
werden können.<br />
PUR-Hartschaum dämmt<br />
chinesisches <strong>Bau</strong>denkmal<br />
Bei einem 3-stöckigen Bürogebäude in China<br />
haben Dämmelemente aus PUR-Hartschaum<br />
kürzlich neue Maßstäbe gesetzt. Das denkmalgeschützte<br />
<strong>Bau</strong>werk gehört zur renommierten<br />
Tongji-Universität <strong>und</strong> war 1953 als<br />
erstes Gebäude im <strong>Bau</strong>haus-Stil in China errichtet<br />
worden (Abb. 4). Im Laufe der Zeit<br />
zeigte sich jedoch, dass die Wärmeisolation<br />
den ehrgeizigen Zielen der chinesischen Regierung<br />
zur Senkung des Energieverbrauchs<br />
<strong>und</strong> des Ausstoßes von Kohlendioxid bei weitem<br />
nicht genügt. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> fiel<br />
die Entscheidung, das Gebäude zu renovieren.<br />
Da jeder Eingriff an der Fassade den optischen<br />
Charakter des Gebäudes zerstört<br />
hätte, entschloss man sich, die äußeren Wände<br />
<strong>und</strong> die Dächer mit einer Innendämmung zu<br />
ersehen. Das mit der Sanierung beauftragte<br />
„College of Architecture and Urban Planning“<br />
(CAUP), führendes Institut für Architektur in<br />
China, wählte PUR-Hartschaumelemente, die<br />
auf Produkten von Bayer Material Science basieren.<br />
Bei der Umsetzung des gemeinsam erarbeiteten<br />
systematischen Energiesparkonzepts für das Gebäude<br />
wurden Dächer, Wände <strong>und</strong> Fußböden<br />
des Mitteltrakts, des westlichen <strong>und</strong> östlichen<br />
Eingangsbereichs sowie der Treppenhäuser auf<br />
einer Fläche von insgesamt 3.600 m² mit Polyu-<br />
<strong>SP</strong> BAU UND KONSTRUKTION<br />
Abb. 2: PUR-Dämmplatten sind auch für die Wärmedämmung<br />
von erdberührten <strong>Bau</strong>teilen von Gebäuden<br />
(Perimeterdämmung) gut geeignet.<br />
rethan-Hartschaum gedämmt. Aufgr<strong>und</strong> seiner<br />
hervorragenden Wärmedämmleistung genügte<br />
eine Schichtdicke der Hartschaumschicht von<br />
nur 20–40 mm. Das inzwischen abgeschlossene<br />
Projekt wurde kürzlich von der chinesischen<br />
Fachzeitschrift „Construction Science & Technology“<br />
mit dem begehrten „Top 10 Building Energy<br />
Efficiency Enterprises Award“ für höchste<br />
Energieeffizienz ausgezeichnet.<br />
Wenn man wie üblich eine r<strong>und</strong> 50jährige Nutzungsdauer<br />
der Polyurethan-Dämmelemente<br />
zugr<strong>und</strong>e legt, dann wird für deren Herstellung<br />
nur rd. 1/70 der Energie verbraucht, die sich mit<br />
diesen Dämmelementen während dieser Zeitdauer<br />
einsparen lässt. Sie tragen damit nicht<br />
nur zur Senkung des Energieverbrauchs <strong>und</strong><br />
damit von Heizkosten bei, sondern reduzieren<br />
auch den Ausstoß von Kohlendioxid. Damit leisten<br />
sie auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.<br />
Sie lassen sich in nahezu allen Anwendungen<br />
des Hochbaus <strong>und</strong> des Anlagenbaus<br />
einsetzen. Die Systeme sind einfach <strong>und</strong> leicht<br />
zu verarbeiten, überall verfügbar <strong>und</strong> recyclingfähig.<br />
Dr. Lutz Brassat<br />
Dr. Rolf Roers<br />
K o n t a k t<br />
Dr. Frank Rothbarth<br />
Bayer MaterialScience AG, Leverkusen<br />
Communications, Geb. K12<br />
Tel.: 0214/30-25363<br />
Fax: 0214/30-66426<br />
frank.rothbarth@bayermaterialscience.com<br />
www.bayermaterialscience.com<br />
KunstStoff Trends 3/2008 � 2
<strong>SP</strong> BAU UND KONSTRUKTION<br />
Vom 3-Liter- zum<br />
Null-Heizkosten-Haus<br />
Innovative Konzepte verringern<br />
CO 2-Emissionen <strong>und</strong> liefern niedrige<br />
Heizkosten<br />
Fast ein Drittel der deutschen Primärenergieerzeugung wird für das Heizen von<br />
Privathaushalten benötigt. Ein durchschnittlicher Mehrfamilien-Altbau verbraucht<br />
mehr als 20 l Heizöl/m 2 /Jahr. Das hat Konsequenzen: für die Mieter, denn sie<br />
zahlen immer höhere Heizkosten, <strong>und</strong> für die Umwelt, denn das Heizen erzeugt<br />
erhebliche Mengen des Treibhausgases Kohlendioxid (CO 2). Im Null-Heizkosten-<br />
Haus im Ludwigshafener Stadtteil Pfingstweide ist das anders. Dort gibt es keine<br />
herkömmlichen Heizkörper, ja nicht einmal einen Ofen. Stattdessen sorgt ein ausgefeiltes<br />
Verb<strong>und</strong>system mit innovativen Methoden zur Dämmung <strong>und</strong> Belüftung<br />
des Hauses dafür, dass es die Bewohner immer angenehm warm haben <strong>und</strong><br />
dass kaum CO 2 ausgestoßen wird. Die Luwoge, das Wohnungsunternehmen<br />
der BASF, hat das Konzept des Null-Heizkosten-Hauses gemeinsam mit ihrer<br />
Tochter Luwoge consult, einem Beratungsunternehmen für energieeffizientes<br />
<strong>Bau</strong>en, erdacht <strong>und</strong> in die Praxis umgesetzt.<br />
Schon seit mehreren Jahren zeigt die Luwoge,<br />
dass es mit dem Einsatz von BASF-Produkten<br />
<strong>und</strong> weiteren Komponenten möglich ist, Häuser<br />
<strong>und</strong> Wohnungen energieeffizient zu bauen<br />
oder zu modernisieren. Im Jahr 2001 hat das<br />
Unternehmen beispielsweise einen Altbau aus<br />
den 50er-Jahren zu einem Niedrigenergiehaus<br />
modernisiert – das erste 3-Liter-Haus im Bestand.<br />
Der Heizölbedarf dieses Hauses beträgt<br />
seitdem weniger als drei Liter Heizöl pro Quadratmeter<br />
Wohnfläche <strong>und</strong> Jahr. „Wir haben<br />
eine große Expertise darin, Altbauten zu modernen<br />
Niedrigenergiehäusern zu modernisieren.<br />
Das 3-Liter-Haus war ein reines Pilotprojekt.<br />
Damals wollten wir zeigen, was technisch<br />
alles machbar ist – die Wirtschaftlichkeit war<br />
nachrangig“, erklärt Karl Arenz, Leiter des<br />
Kompetenzzentrums Wohnungsbau <strong>und</strong> Modernisierung<br />
der Luwoge. „Mit dem Null-Heizkosten-Haus<br />
zeigen wir nun, dass die energetische<br />
Gebäudemodernisierung auch wirtschaftlich<br />
ist.“<br />
Damit das Gebäude tatsächlich keine Heizkosten<br />
verursacht, kommt ein mehrstufiges<br />
Verb<strong>und</strong>system zum Einsatz. Zuerst wird das<br />
Haus mit Wärmedämmplatten aus Neopor<br />
22 � KunstStoff Trends 3/2008<br />
gut eingepackt. In der Dämmleistung übertrifft<br />
das moderne Neopor seinen Urahn Styropor<br />
deutlich: Es enthält kleine Grafitteilchen,<br />
die Wärmestrahlung reflektieren <strong>und</strong><br />
dem Material eine silbergraue Farbe verleihen.<br />
Für einen optimalen Schutz vor Energieverlusten<br />
sorgen zudem die Fenster im Null-<br />
Heizkosten-Haus, die dreifach verglast sind<br />
<strong>und</strong> eine Edelgasfüllung zwischen den Scheiben<br />
besitzen.<br />
Ein weiterer <strong>Bau</strong>stein des Energieeffizienzkonzeptes<br />
im Null-Heizkosten-Haus ist die Heizung,<br />
denn Heizkörper sind im ganzen Haus nicht zu<br />
finden, obwohl es kein „Null-Energieverbrauch-<br />
Haus“ ist. Was zunächst paradox erscheint, basiert<br />
auf der Idee, dass das Haus die (geringen)<br />
Heizkosten selbst erwirtschaftet. Dazu nutzt es<br />
die Energie der Sonne: Solarzellen auf dem<br />
Dach erzeugen Strom <strong>und</strong> speisen diesen ins<br />
Netz ein. Der Erlös daraus deckt die Kosten für<br />
die warmen Wohnungen. Auch für warmes Wasser<br />
sorgt das Null-Heizkosten-Haus selbst – mit<br />
Solarkollektoren an der Südfassade des Hauses.<br />
„Eine kontrollierte Be- <strong>und</strong> Entlüftungsanlage<br />
mit Wärmerückgewinnung sorgt für eine gute<br />
Luftqualität <strong>und</strong> nutzt die Wärme der Abluft op-<br />
timal“, sagt Karl Arenz. Die Lüftungsanlage<br />
saugt die verbrauchte Wohnungsluft in Küche<br />
<strong>und</strong> Bad ab. Diese warme Innenluft wird eingesetzt,<br />
um die kalte Frischluft über einen Wärmetauscher<br />
zu temperieren. Mehr als 80 Prozent<br />
der Abluftwärme können so weiter genutzt werden,<br />
zudem strömt kontinuierlich frische Luft<br />
ins Haus.<br />
Die Heizung ist so gut versteckt, dass man sie<br />
zunächst nicht bemerkt: Sie ist in die Fenster integriert.<br />
Die innere Scheibe der dreifach verglasten<br />
Fenster ist mit einer unsichtbaren,<br />
hauchdünnen Metallschicht versehen, die elektrisch<br />
leitfähig ist. Nach dem Anlegen einer Niederspannung<br />
erwärmt sich diese Schicht ähnlich<br />
einer Widerstandsheizung, <strong>und</strong> die<br />
Heizfenster erzeugen eine angenehme Strahlungswärme.<br />
Um zu verhindern, dass diese nach<br />
außen abgegeben wird, ist die äußere Glasscheibe<br />
mit einer Wärme reflektierenden Schicht versehen.<br />
Außerdem sind die Zwischenräume der<br />
Dreifach-Verglasung mit einem Edelgas gefüllt,<br />
das die Wärme schlechter leitet als Luft. Ein behagliches<br />
Raumklima wird so schneller <strong>und</strong> mit<br />
weniger Energieaufwand erreicht als bei herkömmlichen<br />
Heizungen. Für den Dauereinsatz
ist die Fensterheizung aber nicht gedacht. Sie<br />
wird nur dann eingesetzt, wenn draußen besonders<br />
tiefe Temperaturen herrschen.<br />
Die Perspektive<br />
In Deutschland gibt es etwa 36 Mio. Wohneinheiten,<br />
von denen rd. 24 Mio vor 1979 gebaut<br />
wurden, also in einer Zeit, in der das Bewusstsein<br />
für energiesparendes <strong>Bau</strong>en noch nicht so<br />
ausgeprägt war. Welche Menge CO 2 schon bei<br />
einfachen Dämm-Maßnahmen eingespart werden<br />
kann, verdeutlicht folgendes Rechenbeispiel:<br />
Saniert man einen Mehrfamilien-Altbau,<br />
der 25 l Heizöl/m 2 <strong>und</strong> Jahr verbraucht, auf<br />
einen 7-Liter-Standard, so sparen die Bewohner<br />
einer 80-Quadratmeter-Wohnung nicht nur<br />
1.440 l Heizöl im Jahr, sondern sie verringern<br />
auch die CO 2-Emission um jährlich 4,6 t. Der<br />
Anteil der Privathaushalte an den gesam-ten<br />
CO 2-Emissionen in Deutschland liegt übrigens<br />
bei etwa 14 % oder insgesamt 120 Mio. t pro<br />
Jahr.<br />
Momentan betragen die gesetzlich vorgeschriebenen<br />
maximalen Verbrauchswerte der Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV) sieben Liter pro<br />
Quadratmeter <strong>und</strong> Jahr für Neubauten <strong>und</strong> elf<br />
Liter für Altbauten. Dass die technischen Möglichkeiten<br />
vorhanden sind, um diese Vorgaben<br />
deutlich zu unterbieten, zeigen die genannten<br />
Projekte. „Jährlich stehen etwa 600.000 Wohneinheiten<br />
zur Modernisierung an“, sagt Karl<br />
Arenz. „Würden diese alle energetisch auf den 7-<br />
Liter-Standard modernisiert, so könnten zusätzlich<br />
pro Jahr circa drei Mio t CO 2 <strong>und</strong> fast eine<br />
Mrd. Liter Heizöl eingespart werden. Zudem<br />
würde es einen positiven Effekt auf den Arbeitsmarkt<br />
haben.“<br />
<strong>SP</strong> BAU UND KONSTRUKTION<br />
Abb1: Das Null-Heizkosten-Haus der Luwoge im Ludwigshafener Stadtteil Pfingstweide zeigt, dass energieeffizientes<br />
Modernisieren nicht nur technisch möglich sondern auch wirtschaftlich ist.<br />
K o n t a k t<br />
Christian Böhme<br />
Corporate Innovation Communications<br />
BASF SE, Ludwigshafen<br />
Tel.: 0621/60-20130<br />
Fax. 0621/60-20548<br />
christian.boehme@basf.com<br />
www.basf.com<br />
KunstStoff Trends 3/2008 � 23
<strong>SP</strong> BAU UND KONSTRUKTION<br />
Starkes Leichtgewicht<br />
Transparente <strong>Konstruktion</strong>en mit Polycarbonat-Platten<br />
Transparent, leicht, bruchsicher,<br />
mechanisch hoch belastbar, witterungsbeständig<br />
<strong>und</strong> kratzfest – das<br />
Multitalent Polycarbonat hat sich mit<br />
einem derart ausgewogenen Eigenschaftsprofil<br />
in den unterschiedlichsten<br />
Bereichen wie auch im <strong>Bau</strong>wesen<br />
etabliert. Massiv-, Steg- oder Wellplatten<br />
aus diesem vielseitigen polymeren<br />
Werkstoff überspannen als<br />
Dächer Stadien, Bahnhöfe, Flugzeughallen,<br />
Fußgängertunnel, Freizeitbäder,<br />
Einkaufspassagen, Gewächshäuser,<br />
Wintergärten <strong>und</strong> Carports, kommen<br />
jedoch ebenso für bruchsichere Verkleidungen,<br />
Schallschutzwände, Lichtbänder<br />
sowie im Do-it-yourself-<br />
Bereich zum Einsatz.<br />
24 � KunstStoff Trends 3/2008<br />
Optimierung mit System<br />
Im Zuge der gestiegenen Anforderungen, die<br />
die moderne <strong>Bau</strong>weise an die Materialien stellt,<br />
werden neue Werkstoffe heute überwiegend<br />
maßgeschneidert zur Erzielung optimaler Eigenschaften<br />
entwickelt. Der Fokus der Materialentwickler<br />
liegt dabei insbesondere auf einer<br />
gezielten Verbesserung der Verarbeitbarkeit <strong>und</strong><br />
Dauerhaftigkeit sowie der Energie- <strong>und</strong> Ressourceneinsparung,<br />
die durch herkömmliche<br />
<strong>Bau</strong>stoffe kaum erfüllt werden kann. Daher<br />
kommen verstärkt Kunststoffe wie Polycarbonat<br />
zum Einsatz. Dank dieses hochwertigen Rohstoffes<br />
sowie innovativer Herstellverfahren <strong>und</strong><br />
langjähriger Erfahrungen von Chemikern, Materialentwicklern<br />
<strong>und</strong> Werkstofftechnikern bieten<br />
Hersteller wie Bayer Sheet Europe ein umfangreiches<br />
Plattensortiment mit einem<br />
vielseitigen Spektrum an Eigenschaften an.<br />
Abb. 1: Rekordträchtig: Olympiastadion in Athen, Griechenland<br />
Im Vergleich zu vielen anderen transparenten<br />
Werkstoffen verfügen Platten aus Polycarbonat<br />
über eine ausgezeichnete Schlagzähigkeit, eine<br />
hohe Bruchsicherheit, ein geringes Flächengewicht<br />
sowie eine sehr gute Temperatur- <strong>und</strong><br />
Wärmeformbeständigkeit. Weiterhin weisen sie<br />
gute brandschutztechnische Klassifizierungen<br />
sowie eine hohe Robustheit bezüglich Transport<br />
<strong>und</strong> Montage auf. Die hohe Transparenz <strong>und</strong><br />
die gute Verarbeitungsfähigkeit dieses polymeren<br />
Werkstoffes ermöglichen die Herstellung<br />
von Massivplatten mit einer verzerrungsarmen<br />
Durchsicht. Stegplatten weisen ebenfalls eine<br />
hohe Lichtdurchlässigkeit auf, obwohl sie strukturbedingt<br />
nicht mehr klar durchsichtig sind. Im<br />
Vergleich zur Massivplatte zeichnen sie sich jedoch<br />
durch ein noch weiter reduziertes Flächengewicht<br />
sowie eine gute thermische Isolierwirkung<br />
aus. Für Außenanwendungen werden die
Platten mit einem speziellen Witterungsschutz zur Erhöhung<br />
der Lebensdauer versehen. Im Koextrusionsverfahren<br />
wird dafür mit speziellen UV-Absorberkonzentraten eine<br />
dünne, hochwirksame Witterungsschutzschicht, die das Vergilben<br />
fast vollständig verhindert, auf die Platte aufgebracht.<br />
Anforderungen wie Wasserspreitung, Hagelbeständigkeit<br />
oder Energiereflektion sind auf diese Weise ebenfalls realisierbar.<br />
Großflächiger Einsatz<br />
Dieses Eigenschaftsspektrum prädestiniert die Polycarbonat-<br />
Platten für den breiten Einsatz in vielfältigen <strong>Bau</strong>projekten.<br />
Überall dort, wo die Umsetzung moderner architektonischer<br />
Entwürfe insbesondere auf Formbarkeit, Transparenz <strong>und</strong><br />
Leichtigkeit angewiesen ist, sind die transparenten Steg- <strong>und</strong><br />
Massivplatten das ideale Material. Mittlerweile gibt es in<br />
vielen Städten r<strong>und</strong> um den Erdball <strong>Bau</strong>ten, die mit einem<br />
solchen polymeren Material überdacht oder verkleidet sind.<br />
Und so mancher Stararchitekt hat sich bei der Realisierung<br />
seiner kühnen Entwürfe für diesen vielseitigen Kunststoff<br />
entschieden, wie die nachfolgenden Beispiele verdeutlichen.<br />
Olympiastadion –<br />
Athen, Griechenland<br />
Das Dach des Stadions „Spyridon Louis“, das nach Entwürfen<br />
des renommierten spanischen Architekten Santiago Calatrava<br />
entstand, gilt als W<strong>und</strong>er der <strong>Bau</strong>kunst. Drei Rekorde<br />
verbucht die imposante, aber dennoch grazil wirkende<br />
Dachkonstruktion für sich (Abb. 1): Sie gilt nicht nur als das<br />
größte Stadiondach der Welt, sondern auch als die größte<br />
transparente Dachfläche. Außerdem handelt es sich um das<br />
größte Dach, das jemals nachträglich über einem Stadion errichtet<br />
wurde. Die bläulich schimmernden Dachelemente<br />
aus hoch transparenten, soliden Polycarbonat-Platten sorgen<br />
für eine fre<strong>und</strong>liche, offene <strong>und</strong> helle Atmosphäre im Stadion.<br />
Das Dach ist eine dynamische Hängekonstruktion. Zwei<br />
jeweils 300 m lange <strong>und</strong> im Scheitelpunkt 78 m hohe Metallbögen<br />
überspannen das Stadion in Längsrichtung <strong>und</strong><br />
tragen jeweils ein an Doppelbogenträgern aufgehängtes Gewölbe.<br />
Insgesamt 17.000 t wiegt die Dachkonstruktion, die<br />
eine Fläche von fast 25.000 m 2 überdeckt <strong>und</strong> 75.000 Zuschauern<br />
Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung <strong>und</strong><br />
Regen bietet.<br />
Von den beiden großen Metallbögen gehen Drahtseile aus,<br />
an denen die 12 mm dicken, knapp 5 m langen <strong>und</strong> einen<br />
Meter breiten Platten aus Polycarbonat befestigt sind. Nicht<br />
nur wegen seiner hohen Transparenz wurde dieses Material<br />
gewählt, sondern vor allem wegen seines im Vergleich zu<br />
Glas deutlich niedrigeren Gewichts. So wiegen die eingesetzten<br />
Platten nur etwa 14,4 kg/m 2 . Entsprechende Elemente<br />
aus Glas wären dagegen mehr als doppelt so schwer.<br />
Fußballstadion Dalian People‘s –<br />
Liaoning, China<br />
Die Zuschauertribüne dieses Stadions besteht aus einer<br />
30 m überhängenden Stahlträgerkonstruktion. Insgesamt<br />
47 Doppelstegplatten mit einer Spannweite von 4,2 m, einer<br />
Länge von 30 m sowie einer Bogenhöhe von ca. 0,85 m<br />
(Plattendicke 10 mm) bilden das Stadiondach. Spezielle Befestigungen<br />
gleichen die durch Temperaturschwankungen<br />
(+39 °C bis -31 °C) zwischen der Stahlkonstruktion <strong>und</strong> den<br />
Doppelstegplatten auftretenden mechanischen Spannungen<br />
sowohl in Längs- als auch in Querrichtung aus. Der Schlüs- Abb. 2: Sonne pur: Freizeitbad in Erding, Deutschland<br />
<strong>SP</strong> BAU UND KONSTRUKTION<br />
KunstStoff Trends 3/2008 � 2
<strong>SP</strong> BAU UND KONSTRUKTION<br />
sel zum Erfolg dieses Projekts sind die besonderen<br />
Eigenschaften der coextrudierten Polycarbonat-Platten<br />
wie hohe Widerstandsfähigkeit<br />
gegen mechanische <strong>und</strong> thermische Belastungen,<br />
gute Lichtdurchlässigkeit, hohe UV-Stabilisierung<br />
sowie eine zehnjährige Garantie.<br />
Freizeitbad – Erding bei<br />
München, Deutschland<br />
Komplett überdacht <strong>und</strong> trotzdem ein Open-Air-<br />
Feeling suggerieren – das waren wichtige Kriterien<br />
für die Dachkuppel des Thermalbades in<br />
Erding (Abb. 2). Leichtgewichtige, aber dennoch<br />
gut wärmeisolierende, ca. 25 mm dicke Stegvierfachplatten<br />
überdachen dieses beliebte Freizeitbad.<br />
Die transparenten, UV-stabilisierten Polycarbonat-Platten<br />
mit einem Wärmedurchgangskoeffizienten<br />
von 1,7 W/m²K helfen einerseits<br />
Wärmeverluste zu minimieren, verhindern<br />
jedoch bei direkter Sonnenstrahlung eine zu<br />
starke Aufheizung im Inneren. Ein Abtropfen<br />
von Kondenswasser wird durch eine No-Drop-<br />
Beschichtung der Plattenunterseite vermieden.<br />
Konzernzentrale – Bayer AG,<br />
Leverkusen, Deutschland<br />
Transparente Materialien waren auch für die<br />
Umsetzung des Entwurfs von Stararchitekt Helmut<br />
Jahn für die neue Konzernzentrale des Bayerwerkes<br />
gefragt. Ein zum neuen Stil des Gebäudes<br />
passendes Lichtelement überdeckt den<br />
Vorplatz, der die Besucher bei Sonneneinstrahlung<br />
mit einem beeindruckenden Farbenspiel<br />
empfängt (Abb. 3). 378 Elemente sorgen für<br />
diese natürliche Lichtshow. Jedes Element ist<br />
eine 40 cm hohe <strong>und</strong> 5,5 m lange, auf die Spitze<br />
gesetzte rechteckige Säule <strong>und</strong> hängt in ca.<br />
16 m Höhe. Bei der Materialwahl fiel die Entscheidung<br />
hier ebenfalls auf Kunststoff-Platten.<br />
Die 5,5 m langen Leichtgewichte konnten warm<br />
gekantet <strong>und</strong> auf einer V4A-Leiste verschlossen<br />
werden. Damit sich die Säule nicht durchbiegt,<br />
befindet sich innen eine visuell nicht auffallende,<br />
leichte V4A-Tragekonstruktion. Die Innenräume<br />
der Säulen können zudem elektrisch<br />
beheizt werden, um Eisabbruch zu verhindern.<br />
Die Lichtspiele werden durch dichroitische Glasplatten<br />
erzeugt, die beidseitig metallbedampft<br />
sind, das Sonnenlicht in unterschiedliche Farben<br />
brechen <strong>und</strong> jeweils in jeder der 378 Säulen<br />
angebracht sind.<br />
Polymer Technical Center –<br />
Shanghai, China<br />
Auch als Fassadenmaterial sorgt Polycarbonat<br />
für optische Highlights. Das beweisen die drei<br />
Gebäude des Polymer Technical Center in<br />
Shanghai, das strategisch als neues High-Tech-<br />
Zentrum in der Pudong Jinqiao Export Processing<br />
Zone integriert ist. Die beeindruckende<br />
Fassade ist erstmals als so genannte „schwarze<br />
Spiegelfassade“ in Kunststoff ohne Aluminiumprofile<br />
realisiert worden (Abb. 4). Sie besteht<br />
aus 40 mm starken, transparenten Kunststoff-<br />
26 � KunstStoff Trends 3/2008<br />
Abb. 3: Eindrucksvoller Empfang: Konzernzentrale der Bayer AG in Leverkusen, Deutschland<br />
Abb. 4: Spiel der Kontraste: Polymer Technical Center in Shanghai, China<br />
Platten, die in einem gewissen Abstand mit<br />
einer schwarzen Isolierschicht hinterlegt sind.<br />
Dadurch kommt es tagsüber – ähnlich wie bei<br />
dunklen Gebäudeverglasungen – zu Konturspiegelungen.<br />
Jedoch auch bei Dunkelheit zeigen<br />
sich interessante Lichteffekte, vor allem<br />
wenn die riesigen, 9 m hohen Drehtürelemente<br />
des Hauptgebäudes geschlossen sind (im Bild<br />
geöffnet). Verstärkt durch die Lichtstreuung an<br />
den Stegen innerhalb der Platten erscheint das<br />
Gebäude dann als eine riesige plane Lichtwand.<br />
Individuelle Anpassung<br />
Anhand dieser exemplarischen Auswahl wird<br />
deutlich, dass Polycarbonat-Platten weit mehr<br />
können als Licht passieren zu lassen. Architekt,<br />
Planer <strong>und</strong> <strong>Bau</strong>ausführende erhalten mit ihnen<br />
quasi ein „R<strong>und</strong>umsorglospaket“, die Nutzer von<br />
Gebäuden, in denen Dach <strong>und</strong>/oder Fassade mit<br />
diesem Material realisiert wurden, hingegen ein<br />
„R<strong>und</strong>umwohlfühlpaket“. Projekte wie das erst<br />
vor kurzem in China realisierte Stadion in Shenyang<br />
haben zudem gezeigt, dass hochwertige<br />
<strong>Bau</strong>stoffe allein heute nicht mehr ausreichen.<br />
Welches Material zum Einsatz kommt, entscheidet<br />
sich oft vielmehr daran, ob der Hersteller<br />
einzelne Parameter individuell anpassen kann.<br />
K o n t a k t<br />
Dr. Volker Benz<br />
Global Project Manager<br />
Bayer Sheet Europe GmbH, Darmstadt<br />
Tel.: 06151/1303-0<br />
Fax: 06151/1303-500<br />
sales@bayersheeteurope.com<br />
www.bayersheeteurope.com
Einsparung dank Schaumkern-Rohrkopf<br />
Bei der Produktion von Kunststoffrohren entfallen auf das Rohmaterial<br />
bis zu 80 % der Herstellungskosten. Dieser Anteil erhöht sich zunehmend,<br />
wenn die Preise für die Rohmaterialien steigen. Daher entwickelt<br />
KraussMaffei Berstorff Maschinen <strong>und</strong> Anlagen, die die Kosten<br />
des Materialeinsatzes bei der Rohrextrusion verringern. Das jüngste<br />
Beispiel ist der neue Rohrkopf KM 3 LRK 43, der für die Herstellung<br />
von PVC-Schaumkernrohren im Durchmesserbereich zwischen 200<br />
<strong>und</strong> 500 mm eingesetzt wird. Der Rohrkopf eignet sich für Wanddicken<br />
zwischen 3,9 <strong>und</strong> 14,6 mm <strong>und</strong> erreicht eine maximale Durchsatzleistung<br />
von 1.500 kg/h. Durch das Schäumen verringert sich die<br />
Dichte der Rohr-Kernschicht auf bis zu 0,6 g/cm 3 . Die Dichte des gesamten<br />
Rohrverb<strong>und</strong>s lässt sich so im Vergleich zu kompakten PVC-<br />
Rohren um bis zu 30 % reduzieren. Für den dreischichtigen Rohrverb<strong>und</strong><br />
mit kompakter Innen- <strong>und</strong> Außenhaut kann eine Gesamtdichte<br />
von unter 1,0 g/cm 3 erreicht werden. Ein Rohrkopf dieser neuen<br />
<strong>Bau</strong>größe wurde kürzlich zusammen mit zwei Extrudern KMD 90-36/<br />
R an einen K<strong>und</strong>en in Russland ausgeliefert. Einer der beiden Extruder<br />
produziert die kompakte Innen- <strong>und</strong> Außenschicht, der andere Extruder<br />
erzeugt die geschäumte Kernschicht des Rohres. Optional kann der<br />
Rohrkopf auch mit drei Extrudern betrieben werden. In dieser Konfiguration<br />
können Innen- <strong>und</strong> Außenschicht aus unterschiedlichen Materialien<br />
oder in unterschiedlichen Farben produziert werden. Mit dem<br />
neuen Rohrkopf vervollständigt KraussMaffei Berstorff die <strong>Bau</strong>reihe<br />
der PVC-Mehrschicht-Rohrköpfe im oberen Durchmesserbereich. Zusammen<br />
mit den Rohrköpfen KM 3 LRK 41 <strong>und</strong> KM 3 LRK 42 wird<br />
der Durchmesserbereich von 32–500 mm abgedeckt. Insgesamt befinden<br />
sich mittlerweile über 50 Rohrköpfe aus dieser <strong>Bau</strong>reihe im<br />
Markt.<br />
KraussMaffei<br />
Tel.: 089/8899 2592 /4194<br />
presse@kraussmaffei.com | www.kraussmaffei.com<br />
www.gitverlag.com<br />
ein klick<br />
Von kleinen Profilen bis zu Riesen-Rohren<br />
Anlässlich der diesjährigen<br />
Chinaplas<br />
in Shanghai präsentierte<br />
sich die BattenfeldExtrusionstechnik<br />
als Anbieter<br />
von Komplettlösungen<br />
für die Rohr<br />
<strong>und</strong> Profil herstellende<br />
Industrie. Mit<br />
der ausgestellten<br />
techBex, einer maßgeschneiderten Gesamtlinie für technische Kleinprofile,<br />
zeigte der deutsche Maschinenbauer exemplarisch seine Kompetenz. Battenfeld<br />
Extrusionstechnik nahm bereits zum 22. Mal an der Messe teil.<br />
„Wir haben die Wichtigkeit des chinesischen <strong>und</strong> asiatischen Marktes im<br />
Allgemeinen von Anfang an richtig eingeschätzt. Deshalb haben wir auch<br />
bereits 1996 unsere eigene Gesellschaft in Sh<strong>und</strong>e aufgebaut“, erklärt Geschäftsführer<br />
Wolfgang Studener. Seit der Gründung hat man 230 Extrusionslinien<br />
zur Herstellung von Rohren, Profilen <strong>und</strong> Folien vorwiegend an<br />
chinesische K<strong>und</strong>en verkauft. Gerade kürzlich installierte der Maschinenbauer<br />
eine Hochleistungslinie für PE-RT-Rohre, die eine Produktionsgeschwindigkeit<br />
von 25 m/min erreicht. Auf dem Messestand zeigte das Unternehmen<br />
seine kostengünstige Standardlinie techBex, die komplett in<br />
China gefertigt <strong>und</strong> montiert <strong>und</strong> weltweit angeboten wird. Sie ist im Vergleich<br />
zu herkömmlichen Linien um 30 % preiswerter <strong>und</strong> trotzdem technisch<br />
auf hohem Niveau. techBex-Linien sind wahlweise mit dem BCE 1-<br />
45-25 D Einschneckenextruder für eine Leistung von 40 kg/h oder mit<br />
BCE 1-60-25 D für rd. 60 kg/h erhältlich. Zur Extrusionsnachfolge gehören<br />
ein Kalibriertisch, ein Bandabzug, ein Abschlagmesser, eine Säge sowie<br />
ein Abwurftisch. In Shanghai präsentierte man außerdem sein Knowhow<br />
für Großrohranlagen. Der Maschinenbauer gilt mit einem Marktanteil von<br />
70 % als Marktführer bei Linien für Rohre mit einem Durchmesser von<br />
800 bis zu 2.000 mm.<br />
Battenfeld Extrusionstechnik GmbH<br />
Tel.: 05731/242-0 | welcome@bex.battenfeld.com | www.bex.battenfeld.com<br />
Neue Flüssigkeitsring-Vakuumpumpen<br />
Zwei komplette Reihen von<br />
Flüssigkeitsring-Vakuumpumpen<br />
hat die Firma<br />
Dr.-Ing. K. Busch auf den<br />
Markt gebracht. Dolphin<br />
Flüssigkeitsring-<br />
Vakuumpumpen gibt<br />
es als einstufige Version<br />
in Blockbauweise (Dolphin<br />
LC) <strong>und</strong> in Gr<strong>und</strong>plattenbauweise in einstufiger<br />
oder zweistufiger Ausführung (Dolphin LA <strong>und</strong> LB). Mit diesen<br />
neuen Flüssigkeitsring-Vakuumpumpen werden Saugvermögen von 25–<br />
5.100 m3 pro St<strong>und</strong>e abgedeckt. Durch ihre robuste <strong>Bau</strong>weise sind Dolphin<br />
Flüssigkeitsring-Vakuumpumpen für den harten Dauerbetrieb in Anwendungen<br />
der Chemischen, der Erdöl- <strong>und</strong> Pharmaindustrie ausgelegt.<br />
Die feine Abstimmung der <strong>Bau</strong>größen, die Auswahl zwischen verschiedenen<br />
Werkstoffen bei <strong>Bau</strong>teilen <strong>und</strong> Dichtungen, verschiedenen Lageroptionen<br />
<strong>und</strong> das große Zubehörprogramm ermöglichen eine exakte Auslegung<br />
für jede Anwendung auch in anderen Bereichen der Industrie.<br />
Busch Vakuumpumpen <strong>und</strong> Systeme<br />
Tel.: 07622/681-0 | info@busch.de | www.busch.de<br />
PRODUKTE<br />
KunstStoff Trends 3/2008 � 27
<strong>SP</strong> BAU UND KONSTRUKTION<br />
Tube 2008<br />
Markt für Kunststoffrohre legt zu<br />
Euphorische Stimmung in den Messehallen, volle Auftragsbücher <strong>und</strong> die Aussicht auf ein ebenfalls gutes Nachmessegeschäft<br />
– so schloss die Tube 2008, Internationale Rohrfachmesse, ihre Tore auf dem Düsseldorfer Messegelände. „Als internationaler<br />
Branchentreffpunkt avanciert Düsseldorf alle zwei Jahre zum Zentrum der Spezialisten aus der Rohrindustrie. Hier<br />
findet face-to-face business statt, werden die Auftragsbücher für Jahre gefüllt“, freute sich Werner M. Dornscheidt, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung Messe Düsseldorf GmbH. So oder ähnlich urteilten die meisten der insgesamt knapp 2.200<br />
Aussteller der Tube 2008 (1.028 Firmen) nach fünf Laufzeittagen in Düsseldorf.<br />
Markt für Kunststoffrohre<br />
legt zu<br />
Neben der Stahlrohrindustrie, die derzeit von<br />
Erfolg zu Erfolg eilt, befindet sich auch die deutsche<br />
Kunststoffrohrindustrie auf deutlichem<br />
Wachstumskurs. Wie Dr. Elmar Löckenhoff, Geschäftsführer<br />
des Kunststoffrohrverbandes e.V.,<br />
Bonn, im Vorwort zum KRV-Geschäftsbericht<br />
2006-2007 schreibt, profitiert auch die deutsche<br />
Kunststoffrohrindustrie von der Globalisierung:<br />
„Das zeigt insbesondere die Öffnung der osteuropäischen<br />
Märkte“. In den vergangenen Jahrzehnten<br />
haben Kunststoffrohrsysteme in immer<br />
neuen Anwendungsgebieten Einzug gehalten<br />
<strong>und</strong> das Angebot bisher üblicher Materialien ergänzt<br />
oder sogar nahezu ersetzt, meint Dr. Löckenhoff.<br />
So standen die Kunststoffrohrhersteller<br />
zum Jahresende vor dem Durchbruch von<br />
Gasrohren in der Hausinstallation: „Die technisch-wissenschaftlichen<br />
Voraussetzungen für<br />
die Anwendung von Kunststoffrohrsystemen in<br />
28 � KunstStoff Trends 3/2008<br />
diesem Anwendungsbereich wurden geschaffen,<br />
<strong>und</strong> somit steht die Eroberung eines neuen Teilmarktes<br />
nun an“.<br />
Zweistellige Zuwachsraten<br />
bei der Produktion<br />
Nach einem leichten Produktionsrückgang in<br />
den Jahren 2001 <strong>und</strong> 2002 kann die deutsche<br />
Kunststoffrohrindustrie seit 2003 wieder ein stetiges<br />
Wachstum verzeichnen. Besonders hohe –<br />
zweistellige - Zuwachsraten waren in 2005 <strong>und</strong><br />
2006 zu vermelden. Laut Verband war 2006 für<br />
die deutschen Kunststoffrohrhersteller ein „Superjahr“:<br />
Die Gesamtproduktion erhöhte sich<br />
gegenüber dem Vorjahr um 70.000 t auf insgesamt<br />
665.000 t, was einem Plus von 11,8 % entspricht.<br />
Im Laufe des Jahres 2006 sprang die konjunkturelle<br />
Dynamik beim Export auf die Binnennachfrage<br />
über, so dass sowohl die konzernzugehörigen<br />
als auch die inhabergeführten<br />
Kunststoffrohrhersteller in Deutschland begannen,<br />
mit Investitionen in neue Extrusionsanlagen<br />
<strong>und</strong> Spritzgussmaschinen ihre Produktionskapazitäten<br />
zu erweitern <strong>und</strong> zugleich<br />
kosteneffizienter zu gestalten. Entsprechend<br />
konnten auch die Kunststoff- <strong>und</strong> Gummimaschinenhersteller<br />
einen Anstieg des Auftragseingangs<br />
von 15 % verzeichnen. Der Verbrauch von<br />
Standardkunststoffen nahm nach Angaben des<br />
Verbandes der Kunststofferzeuger, PlasticsEurope<br />
Deutschland, zwischen 2005 <strong>und</strong> 2006 von<br />
7,23 auf 7,63 Mio. t, also um 5,5 % zu.<br />
Von der Erholung der<br />
<strong>Bau</strong>wirtschaft profitiert<br />
Kunststoffrohre haben einen wesentlichen Anteil<br />
am gesamten Kunststoffverbrauch in<br />
Deutschland: Laut KRV entfallen immerhin<br />
25,2 % des Kunststoffverbrauchs auf die <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />
<strong>und</strong> davon rd. 27 % auf die Kunststoffrohranwendung.<br />
Deswegen war es für die
Branche auch sehr wichtig, dass die <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />
2006 nach langer Durststrecke erstmals<br />
wieder zum konjunkturellen Aufschwung beigetragen<br />
hat. Auch deshalb stieg die Kunststoffrohrherstellung<br />
für die inländische Verwendung<br />
gegenüber 2005 um 68.000 t (plus 14,3 %) an.<br />
Dieses Niveau wurde zuletzt im Jahr 2000 erreicht.<br />
Von der gesamten Produktionsmenge in<br />
Deutschland wurden rd. 24,4 % exportiert, die<br />
Importquote betrug nur 6,0 %.<br />
Die größte Verwendung von Kunststoffrohrsystemen<br />
findet sich nach KRV-Schätzungen mit<br />
einem Anteil von 89 % im Tiefbau. Davon entfallen<br />
49 % auf den Abwasserbereich (Entsorgung<br />
<strong>und</strong> Niederschlagsentwässerung), mengenmäßig<br />
gefolgt von den Bereichen Trinkwasser,<br />
Kabelschutz <strong>und</strong> Gas. In den Hochbau fließen<br />
mit etwa 11 % der Gesamtproduktion<br />
deutlich geringere Mengen, wenngleich der Umsatzanteil<br />
überproportional höher sein dürfte.<br />
Nach Ansicht des Verbandes beträgt der zu Endverbraucherpreisen<br />
bewertete Gesamtumsatz<br />
der deutschen Kunststoffrohrindustrie jährlich<br />
rd. 2 Mrd. €, zu dem der Hochbau mit 35 % beitragen<br />
dürfte.<br />
Stark im Export:<br />
Polypropylen-Rohre<br />
Besonders stark hat in den vergangenen Jahren<br />
die Verarbeitung von Polyethylen (PE) zu Kunststoffrohrsystemen<br />
zugenommen. Erstmals seit<br />
2004/2005 wurde die Produktionsmenge von<br />
Rohrsystemen aus Polyvinylchlorid (PVC) überschritten.<br />
Mit 306.800 t hatten die PE-Rohrsysteme<br />
einen Anteil von 46,1 % an der Gesamtproduktion,<br />
knapp gefolgt von PVC-Rohrsystemen<br />
mit 42,1 %. Alle Standardkunststoffe wiesen gegenüber<br />
2005 ein erfreuliches Wachstum auf:<br />
Bei PE-Rohranwendungen waren es plus 12,4 %<br />
<strong>und</strong> bei PVC-Systemen 9,9 % mehr. Bei Polypropylen<br />
(PP) betrug der Zuwachs sogar 16 %, was<br />
einen Marktanteil von 8,1 % an der gesamtdeutschen<br />
Rohrproduktion bedeutet. Letzteres ist<br />
vor allem auf den Außenhandel zurück zu führen:<br />
Mit einem Exportanteil von 55,6 % liegen<br />
hier PP-Kunststoffrohrsysteme weit vor PE-<br />
Rohren (24,5 %) <strong>und</strong> solchen aus PVC (15,3 %).<br />
Während die Anzahl der Wohnungsbaugenehmigungen<br />
zwischen 1996 <strong>und</strong> 2006 von 576.000<br />
<strong>Bau</strong>genehmigungen auf 248.000 zurückging,<br />
stieg im gleichen Zeitraum die Jahresproduktionsmenge<br />
von Kunststoff-Rohrsystemen von<br />
518.000 t auf 665.000 t – eine Steigerung von<br />
insgesamt 28,4 %. Der Gr<strong>und</strong> für die gegenläufige<br />
Entwicklung liegt laut KRV darin, dass<br />
Kunststoffrohrsysteme zunehmend <strong>und</strong> stetig<br />
traditionelle Werkstoffe <strong>und</strong> die daraus gefertigten<br />
Rohrsysteme verdrängen. So substituieren<br />
beispielsweise Kunststoffrohre weiterhin Abwasserrohre<br />
aus Beton. Auch im Vergleich zu<br />
Steinzeugrohren stellt sich die Situation bei den<br />
Kunststoffrohrsystemen positiv dar. Nach KRV-<br />
Berechnungen sank von 1996–2006 der Marktanteil<br />
von Steinzeugrohren im Vergleich zu<br />
PVC-U-Rohrsystemen in der Entsorgung auf insgesamt<br />
18 %. Im Bereich der privaten Gr<strong>und</strong>-<br />
Bilder von der 50 Jahre-Jubiläumsfeier des KRV (3.12.07, Petersberg bei Bonn)<br />
stücksentwässerung wurden Steinzeugrohre<br />
sogar praktisch verdrängt.<br />
Diese Entwicklung wird auch von Umfrageergebnissen<br />
der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft,<br />
Abwasser <strong>und</strong> Abfall e.V. (DWA)<br />
gestützt. Demnach stieg der Anteil der Kunststoffrohrsysteme<br />
an der Materialverteilung in<br />
deutschen Entwässerungsnetzen im Jahr 2004<br />
gegenüber 2001 von 2,3 % auf insgesamt 6,0 %.<br />
Beton/Stahlbeton, Faserzement <strong>und</strong> Guss/Stahl<br />
blieben – über alle Nennweiten betrachtet – auf<br />
etwa gleichem Niveau. Gleichzeitig ging der Anteil<br />
von Steinzeugrohren an der Materialverteilung<br />
im Netz von 44,2 % auf 40,0 % zurück. Die<br />
Mengenzuwächse der Kunststoffrohrsysteme an<br />
neu verlegten sowie sanierten Rohrleitungen<br />
dürften noch wesentlich höher ausgefallen sein,<br />
weil die Zahlen sich auf die Betrachtung des bestehenden<br />
Netzes bezieht.<br />
Auch im haustechnischen Anwendungsbereich<br />
gab es 2006 eine positive Entwicklung für<br />
Kunststoffrohrsysteme. Auf Kosten der Marktanteile<br />
von Kupferrohrsystemen konnten Kunststoffrohre<br />
abermals in der Trinkwasserhausinstallation<br />
um rd. 2 Mio. m bzw. plus 2,2 %<br />
zulegen. Dazu kommen laut KRV im Bereich<br />
Gebäudetechnik erhebliche Mengen an verlegten<br />
Kunststoffrohren für die Flächenheizung<br />
<strong>und</strong> Kühlung, die zusammen rd. 65 % der deutschen<br />
Kunststoffrohrproduktion für die Gebäudetechnik<br />
ausmachen dürften.<br />
Verhaltener Optimismus für<br />
die Zukunft<br />
Im ersten Quartal 2007 legte die Produktion<br />
von Kunststoffrohrsystemen in Deutschland ge-<br />
<strong>SP</strong> BAU UND KONSTRUKTION<br />
genüber dem Vorjahreszeitraum um 9,6 % bzw.<br />
13.000 t zu. Gleichzeitig setzte sich das Wachstum<br />
der zu Rohrsystemen verarbeiteten Werkstoffe<br />
mit einem Plus bei Polypropylen von<br />
48,1 %, bei Polyethylen von 24,8 % <strong>und</strong> bei PVC<br />
um 12,229 % weiter fort. Nach Angaben der<br />
KRV-Verbandsmitglieder flossen die Produktionszuwächse<br />
vornehmlich in Abwasser- <strong>und</strong><br />
Versorgungsrohre.<br />
Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der amerikanischen Immobilien-Finanzkrise<br />
ist die deutsche Kunststoffrohr-Industrie<br />
in das zweite Halbjahr 2007<br />
mit verhaltenem Optimismus gegangen. Zusammen<br />
mit dem steigenden Ölpreis <strong>und</strong> verteuerten<br />
Exporten auf Gr<strong>und</strong> des im Verhältnis zum<br />
Euro niedrigen Dollarkurses ist laut KRV eine<br />
beschleunigte Abschwächung der deutschen<br />
Konjunktur zu befürchten. Dem gegenüber geht<br />
die Marktdurchdringung von Kunststoffrohrsystemen<br />
in allen Anwendungsbereichen ebenso<br />
wie die Erschließung neuer Marktsegmente weiter<br />
voran. Als Beispiel ist die flächendeckende<br />
Einführung von Gasrohren in der Hausinstallation<br />
zu nennen, die der Industrie in diesem<br />
Marktsegment ein kräftiges Wachstum bescheren<br />
könnte.<br />
K o n t a k t<br />
Dr. Elmar Löckenhoff<br />
Geschäftsführer<br />
Kunststoffrohrverband e.V., Bonn<br />
Tel.: 0228/914770<br />
Fax: 0228/211309<br />
kunststoffrohrverband@krv.de<br />
www.krv.de<br />
KunstStoff Trends 3/2008 � 2
<strong>SP</strong> BAU UND KONSTRUKTION<br />
Fenstermarkt<br />
2008 wird Osteuropa den Westen überholen<br />
Die osteuropäischen Länder überbieten<br />
in Sachen Wirtschaftswachstum West-<br />
europa seit Jahren. In der <strong>Bau</strong>branche<br />
ist die Situation nicht anders. Trotz vie-<br />
ler Hürden sind die Länder in der Regi-<br />
on fest auf Wachstumskurs. Die Fens-<br />
termärkte in Osteuropa setzten 2006<br />
47,5 Mio. Fenstereinheiten im Wert<br />
von 6,9 Mrd. € um, so die aktuellen<br />
Studien von Interconnection Consulting.<br />
Dass sich das Marktvolumen in den<br />
nächsten Jahren vervielfachen wird,<br />
liegt auf der Hand.<br />
30 � KunstStoff Trends 3/2008<br />
<strong>Bau</strong>branche im Hoch<br />
Bürokratische Hürden bei der Ausstellung von<br />
<strong>Bau</strong>genehmigungen, der Mangel an Fachkräften<br />
(z. B. in Polen <strong>und</strong> Rumänien), der starke Anstieg<br />
der <strong>Bau</strong>kosten durch steigende Löhne <strong>und</strong><br />
Materialpreise sowie in einigen Ländern die Anhebung<br />
der Mehrwertsteuer wirken als leicht<br />
dämpfende Faktoren.<br />
Fenstermärkte wachsen mit<br />
2006 wurden in Osteuropa (analysierte Länder:<br />
Bosnien <strong>und</strong> Herzegowina, Bulgarien, Estland,<br />
Lettland, Litauen, Kroatien, Polen, Rumänien,<br />
Russland, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien,<br />
Ukraine <strong>und</strong> Ungarn) 47,5 Mio. Fenstereinheiten<br />
mit einem Wert von 6,9 Mrd. Euro<br />
verkauft. Über alle Märkte betrug die Steigerung<br />
am Fenstermarkt im Jahr 2006 26.9 %<br />
(mengenmäßig). Diese Zahl ist natürlich stark<br />
vom Boom am russischen <strong>und</strong> ukrainischen<br />
Markt beeinflusst, denn in diesen Ländern steigen<br />
die Absatzmengen jährlich um mehr als<br />
30 %. In den reiferen CEE-Märkten betrug das<br />
Wachstum in 2006 hingegen „nur“ 9.3 %, nur<br />
Ungarn verzeichnete Rückgänge in den verkauften<br />
Mengen. Die Baltischen Länder, die im Jahr<br />
2000 noch Rückgänge aufwiesen, wachsen wieder<br />
mit über 20 % pro Jahr, während sich der<br />
Boom am Balkan mit 15,3 % im Jahr 2006 kurz<br />
vor seinem Höhepunkt befindet, der für 2007–<br />
2008 erwartet wird.<br />
Das Wachstumspotential in Osteuropa ist noch<br />
lange nicht ausgeschöpft, denn es fehlen Wohnungen,<br />
moderne Büroflächen, staatliche Gebäude<br />
brauchen Renovierung <strong>und</strong> die privaten<br />
Wohnungen neue energiesparende Fenster. In<br />
den nächsten vier Jahren wird das jährliche<br />
Wachstum je nach Region zwischen 10 % <strong>und</strong><br />
35 % betragen. Im Jahr 2010 wird sich das<br />
Marktvolumen mit 130 Mio. Fenstereinheiten<br />
fast verdreifachen. Der Wert der verkauften<br />
Fenster wird 20 Mrd. € übersteigen. Die stärkste<br />
Entwicklung werden weiterhin Russland <strong>und</strong><br />
die Ukraine haben – diese Märkte werden jähr-
lich um zwischen 34 % <strong>und</strong> 38 %<br />
wachsen, so dass sie im Jahr 2010<br />
77 % Marktanteil in Osteuropa<br />
haben werden.<br />
K<strong>und</strong>entrends im<br />
Wandel<br />
Mit steigenden Reallöhnen ändern<br />
sich auch die Präferenzen der K<strong>und</strong>en.<br />
In den vergangenen Jahren<br />
war der Preis der Fenster bei der<br />
Kaufentscheidung ausschlaggebend.<br />
Daher hielten die PVC-Fenster,<br />
die das beste Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis haben, schnell Einzug<br />
in Osteuropa als billiger Ersatz der<br />
alten Holz-Fenster. Der Anteil der<br />
PVC-Fenster in Osteuropa war<br />
2006 70,1 % an den verkauften<br />
Fenstereinheiten. Obwohl der Anteil<br />
nicht in allen Ländern so hoch<br />
ist, ist mindestens jedes zweite verkaufte<br />
Fenster aus PVC.<br />
Jetzt werden vermehrt auch andere<br />
Kriterien wie Qualität, Wärmeisolierung,<br />
Ökologie oder Design<br />
beim Fensterkauf berücksichtigt.<br />
Die Präferenzen verschieben sich<br />
in Richtung Holz- <strong>und</strong> Holz-Alumi-<br />
<strong>SP</strong> BAU UND KONSTRUKTION<br />
nium-Fenster, die als ökologisch<br />
<strong>und</strong> schön gelten. Die verkauften<br />
Mengen steigen wieder. In den<br />
meisten Ländern reicht diese neue<br />
Sympathie für Holz jedoch nicht,<br />
um den Marktanteilsrückgang zu<br />
stoppen. Denn die Preise von hochqualitativen<br />
Holz- <strong>und</strong> Holz-Aluminium-Fenstern<br />
sind meistens<br />
2–3 Mal höher als die der PVC-<br />
Fenster. Nur in den Baltischen Ländern<br />
geht der Marktanteil der<br />
PVC-Fenster zurück <strong>und</strong> der der<br />
Holz- <strong>und</strong> Holz-Aluminium-Fenster<br />
steigt stetig. Das Baltikum<br />
weist auch die höchsten Anteile an<br />
Holz-Alu-Kombinationen in Osteuropa<br />
auf. In den besonders stark<br />
K o n t a k t<br />
Dr. Oliver Herzig<br />
Senior Consultant<br />
Interconnection Consulting GmbH,<br />
Wien/Österreich<br />
Tel.: +4315854623-13<br />
Fax: +4315854623-30<br />
herzig@interconnectionconsulting.com<br />
www.interconnectionconsulting.com<br />
wachsenden Märkten wie Russland,<br />
Ukraine, Rumänien <strong>und</strong> Bulgarien<br />
ist die Expansion der PVC-<br />
Fenster jedoch noch im vollen<br />
Gange, obwohl auch dort qualitativ<br />
hochwertige Holzsysteme angeboten<br />
werden <strong>und</strong> Holz-Aluminium<br />
hoch geschätzt wird. „Die<br />
K<strong>und</strong>enpräferenzen verschieben<br />
sich eher innerhalb des PVC-Segmentes<br />
– statt türkischer Profilsysteme<br />
werden jetzt westeuropäische<br />
Marken gewählt, statt 3-Kammer-<br />
werden 5-Kammer-Profile gekauft.“,<br />
erläutert Dr. Oliver Herzig<br />
von Interconnection Consulting.<br />
Aluminium wird weiterhin primär<br />
im Nicht-Wohnbau-Bereich eingesetzt,<br />
wobei ein Süd-Nord-Gefälle<br />
festzustellen ist. Am meisten werden<br />
Aluminiumfenster am Balkan<br />
verwendet (31 % Marktanteil<br />
2006), am wenigsten in Russland<br />
<strong>und</strong> der Ukraine (7,7 %).<br />
Gute<br />
Zukunftsaussichten<br />
In Zukunft wird sich der Trend in<br />
Richtung ökologisches <strong>Bau</strong>en auch<br />
in Osteuropa verstärken <strong>und</strong> es<br />
wird mehr Nachfrage nach Holz-<br />
<strong>und</strong> Holz-Aluminium-Fenstern<br />
geben. Die verkauften Mengen<br />
werden zwar steigen, mit Ausnahme<br />
der baltischen Staaten werden<br />
diese Materialien jedoch Marktanteile<br />
verlieren. PVC wird noch in<br />
den nächsten fünf Jahren das meist<br />
verkaufte Rahmenmaterial bleiben.<br />
In allen Märkten wird sich<br />
nach <strong>und</strong> nach der Konsolidierungsprozess<br />
verstärken. Kleine<br />
Fensterhersteller werden verschwinden,<br />
mittelgroße <strong>und</strong> große<br />
Marktteilnehmer werden sich stärker<br />
am inländischen Markt aber<br />
auch im Ausland etablieren.<br />
Gleichzeitig werden westeuropäische<br />
Marken verstärkt in die Ostmärkte<br />
eindringen.<br />
Wenn die Sonne lacht<br />
Die Balkon- <strong>und</strong> Terrassensaison<br />
2008 wird eingeläutet. Der Flüssigkunststoffhersteller<br />
Coelan aus<br />
dem münsterländischen Coesfeld<br />
stellt seine neuen Lösungen für innovative<br />
<strong>und</strong> dekorative Balkon-<br />
<strong>und</strong> Terrassenbeschichtungen vor.<br />
Neben den bewährten Balkonbeschichtungen<br />
Coetrans DS, dem<br />
dekorativen Steinteppich <strong>und</strong> Coetrans<br />
CQ, der Coloritquarzspachtelung,<br />
wird eine völlige Neuheit mit<br />
dem flexiblem Sandstein Coetrans<br />
FS vorgestellt. Durch die Verwendung<br />
von Coetrans FS kann auf<br />
einen Rückbau von Altbelägen<br />
verzichtet werden, was sich deutlich<br />
positiv auf Zeit, Lärm, Schmutz<br />
<strong>und</strong> Kosten einer Renovierungsmaßnahme<br />
auswirkt. Der dekorative<br />
Coetrans Steinteppich besteht<br />
aus hochwertigem naturbelassenem<br />
Marmor <strong>und</strong> Granitbruch.<br />
Auf diese Weise bleibt die natürliche<br />
Farb- <strong>und</strong> Formenvielfalt erhalten.<br />
Coetrans DS ist nahezu<br />
überall einsetzbar, pflegeleicht <strong>und</strong><br />
von überdurchschnittlicher Belastbarkeit,<br />
so dass selbst wechselnde<br />
<strong>und</strong> feuchte Witterungsbedingungen<br />
sich nicht nachteilig auf<br />
die dauerhafte Schönheit des Natursteinbelags<br />
auswirken. Das<br />
Farbsortiment der Natursteine<br />
wurde erweitert.<br />
Coelan-Flüssigkunststoffe<br />
GmbH & Co. KG<br />
Tel.: 02541/920-0<br />
coelan@coelan.de<br />
www.coelan.de<br />
KunstStoff Trends 3/2008 � 3
PRODUKTION<br />
Mehr Euros pro Mould<br />
Bürkert vertraut auf Hochtechnologie aus dem Hause gwk<br />
Fortschrittliche Unternehmer zeichnen<br />
sich dadurch aus, dass sie auch das<br />
Umfeld ihres Kerngeschäftes kontinuierlich<br />
optimieren. Ein gutes Beispiel<br />
hierfür ist das 1946 gegründete Unternehmen<br />
Bürkert. Als einer der weltweit<br />
führenden Anbieter von Fluid Control<br />
Systemen, der die gesamte Bandbreite<br />
vom einfachen Ventil bis zu<br />
High-Tech- Sensoren abdeckt, arbeitet<br />
das Unternehmen seit Jahren auf<br />
technologisch <strong>und</strong> qualitativ höchstem<br />
Niveau. Mit visionärem Weitblick,<br />
kreativem Erfindergeist <strong>und</strong> enormer<br />
Tatkraft hat sich Bürkert im Laufe der<br />
Jahre zu einem internationalen Unternehmen<br />
entwickelt, das heute in 35<br />
Ländern weltweit agiert. Durch geänderte<br />
Anforderungen an ein Formteil<br />
hat Bürkert eine maßliche Änderung<br />
vorgenommen. Dafür wurde ein neues<br />
Spritzgießwerkzeug gebaut, um das<br />
neue Formteil „Laufbuchse D63“ herstellen<br />
zu können. Für die Realisierung<br />
der Temperiertechnik im <strong>und</strong> am<br />
Werkzeug konnte die gwk Gesellschaft<br />
Wärme Kältetechnik mbH<br />
aus Kierspe gewonnen werden.<br />
32 � KunstStoff Trends 3/2008<br />
Der Kunststoff muss sich im<br />
Werkzeug wohlfühlen<br />
Das wichtigste Glied in der Prozesskette zur<br />
Herstellung von Kunststoffartikeln ist das<br />
Spritzgießwerkzeug. Normale, bohrtechnisch<br />
eingebrachte Temperierungen sind heute kaum<br />
noch in der Lage, den Anforderungen an Zykluszeit<br />
<strong>und</strong> Qualität gerecht zu werden. Das<br />
gwk integrat 4D-System ist die rationale Antwort<br />
auf den wirtschaftlichen Abkühlprozess.<br />
Bei technischen Teilen beträgt die Kühlzeit 2/3<br />
der Gesamtzykluszeit, somit liegen der größte<br />
Kostenfaktor <strong>und</strong> das größte Rationalisierungspotential<br />
im richtig dimensionierten Abkühlprozess.<br />
Durch die kavitätsnahe <strong>und</strong> segmentierte<br />
Zuordnung der Abkühlflächen, der dazu<br />
notwendigen Wassermengen <strong>und</strong> der Temperaturen<br />
an die Wärmezufuhr aus dem Formteil<br />
werden die kürzeste Abkühlzeit bei gleichzeitig<br />
bestmöglicher Formteilqualität erzielt, die Ausschussrate<br />
erheblich verringert <strong>und</strong> ein stabiler<br />
Fertigungsprozess realisiert.<br />
Das Unternehmen Bürkert wurde durch eine<br />
aktuelle Projektstudie „Formteil mit gwk-Technologie“<br />
auf den Kunststoffexperten aufmerksam.<br />
In einem ersten Beratungsgespräch lieferte<br />
Ulrich Rosenberg, Leiter Werkzeugtechnik bei<br />
der gwk, umfassende Gr<strong>und</strong>informationen <strong>und</strong><br />
Walter Pankoke, Partner der gwk, erläuterte:<br />
„Der Kunststoff muss sich im Werkzeug wohl-<br />
fühlen <strong>und</strong> das bedingt die richtige Temperatur,<br />
zum richtigen Zeitpunkt <strong>und</strong> am richtigen Ort“<br />
um anschließend die Projektstudie vorzustellen.<br />
Die Projektstudie umfasst neben der Analyse<br />
des Formteiles anhand von Artikeldaten, der<br />
Berechnung der Kühlzeit <strong>und</strong> der thermischen<br />
Betrachtung des Gesamtwerkzeuges auch die<br />
Zuordnung der Wasserverteilung im Werkzeugeinsatz<br />
an die Wärmezufuhr aus dem Formteil<br />
<strong>und</strong> somit eine Festlegung der segmentierten<br />
Temperierung. Neben der Festlegung der Werkzeugeinsatzdaten<br />
wird in der Studie eine Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />
durch Kosten-/Nutzenanalyse<br />
gemacht <strong>und</strong> für den K<strong>und</strong>en ein<br />
kostenloses Angebot erstellt. „Das spezielle Angebot,<br />
unterlegt mit der detaillierten Projektstudie,<br />
prognostiziert eine Reduzierung der Kühlzeit<br />
durch Einsatz der gwk-Werkzeugtechnik<br />
um 40 %“, begründet Reiner Stang, Leiter Spritzerei<br />
bei Bürkert, die Entscheidung.<br />
Einsparung par excellence<br />
Bei Bürkert kommen nun neben der Optimierung<br />
des Werkzeuges mit integrat 4D-Werk-
zeugeinsätzen auch 10 Temperiergeräte<br />
der gwk Serie teco cs 160<br />
zum Einsatz, die jeweils einen eigenen<br />
Kreislauf im Werkzeug mit<br />
Umlaufwasser bis zu 160 °C versorgen.<br />
Die Temperatur ist bei<br />
allen Kreisläufen den thermischen<br />
Anforderungen des Formteils entsprechend<br />
unterschiedlich eingestellt.<br />
Schon die ersten produzierten<br />
Teile zeigten die Effektivität<br />
der durchgeführten Maßnahmen,<br />
denn sie erfüllten nahezu alle<br />
Anforderungen. Die weitere Optimierung<br />
ergab eine tatsächliche<br />
Verkürzung der bisherigen Gesamtkühlzeit<br />
um die prognostizierten<br />
40 %. Alle wichtigen Prozessparameter,<br />
inklusive der Durchflussmenge<br />
pro Temperierkreis,<br />
werden an einem zentralen Monitor<br />
eingegeben, dargestellt <strong>und</strong><br />
überwacht. Auch der Qualitätsbeauftragte<br />
bei Bürkert, Winfried<br />
Mütsch zeigt sich mit dem Gesamtergebnis<br />
sehr zufrieden: „Es<br />
wurden keine Unr<strong>und</strong>heiten im<br />
Bereich der beiden Anschlüsse<br />
festgestellt <strong>und</strong> der gewünschte<br />
Berstdruck konnte um nahezu<br />
30 % gesteigert werden. Durch die<br />
gleichmäßige Temperatur war die<br />
Verbindung des Kunststoffs sehr<br />
PRODUKTION<br />
homogen <strong>und</strong> hat diesem erhöhten<br />
Druck standgehalten“. In Zukunft<br />
können für die zu produzierenden<br />
Jahresstückzahlen bei<br />
Bürkert 583 Fertigungsst<strong>und</strong>en im<br />
Jahr eingespart werden.<br />
Die gwk setzt spezielle Fertigungstechnologien<br />
bei ihrer Werkzeugtemperierung<br />
ein. In einer separaten,<br />
hochmodernen Fertigungshalle<br />
werden Formeinsätze mit kavitätsnah<br />
integrierten Temperierkanälen<br />
hergestellt. Thermische Werkzeugauslegungen<br />
werden ebenso angeboten<br />
wie individuelle, auf die<br />
K<strong>und</strong>enwünsche abgestimmte Projektstudien.<br />
K o n t a k t<br />
Nico Küls<br />
gwk Gesellschaft Wärme<br />
Kältetechnik mbH, Kierspe<br />
Tel.: 02359/66-50<br />
Fax: 02359/665-9130<br />
info@gwk.com<br />
www.gwk.com<br />
Hightech-Kunststoffe als Wachstumstreiber<br />
Vom 17. April 2008<br />
präsentierte Ticona in<br />
Shanghai auf der Chinaplas<br />
die breite Palette<br />
seiner leistungsstarken<br />
Polymere. Das Unternehmen<br />
ist in Asien<br />
durch den <strong>Bau</strong> eigener<br />
Anlagen, eines Entwicklungszentrums<br />
<strong>und</strong> weiterer Niederlassungen<br />
sehr präsent.<br />
Man will in Asien langfristig<br />
investieren. Konkret<br />
plant das Unternehmen<br />
über 70 Verkaufs-,<br />
Marketing- <strong>und</strong><br />
Entwicklungsmitarbeiter<br />
einzustellen <strong>und</strong> 10<br />
Niederlassungen allein<br />
in China aufzubauen.<br />
2008 bzw. 2009 werden die neuen Produktionsanlagen für den langfaserverstärkten<br />
Thermoplasten Celstran (LFT) <strong>und</strong> für GUR ultrahochmolekulares<br />
Polyethylen (PE-UHMW), eine Kompo<strong>und</strong>ieranlage in Nanjing sowie<br />
ein Entwicklungszentum für K<strong>und</strong>enanwendungen in Shanghai fertiggestellt.<br />
Zusätzlich ist bereits der <strong>Bau</strong> von Produktionsanlagen für das flüssigkristalline<br />
Polymere Vectra (LCP) <strong>und</strong> das Polyoxymethylen (POM) Celcon/<br />
Hostaform vorgesehen.<br />
Ticona GmbH<br />
Tel.: 06107/7721797 | kuell@ticona.de | www.ticona.com<br />
156.2<br />
156.2<br />
156.2<br />
156.2<br />
156.2<br />
156.2<br />
156.2<br />
Temperiergeräte –<br />
Die neue M-Linie für<br />
Wasser bis 160 °C<br />
Schweiz-Hauptsitz<br />
Regloplas, St.Gallen<br />
Telefon +41-71-282 58 00<br />
www.regloplas.com<br />
Typ 90M – P140M – P160M<br />
• Heizleistung bis 20 kW<br />
• Patentiertes verkalkungsarmes<br />
Kühlsystem «SK»<br />
mit hoher Kühlleistung<br />
• Pumpen mit hohen<br />
Fördermengen bis<br />
100 l/min<br />
• Regler mit mehrzeiliger<br />
Klartextanzeige<br />
Deutschland<br />
aic-regloplas gmbh, München<br />
Telefon +49-89-99 26 99-0<br />
www.aic-regloplas.de<br />
In/90M–P160M/0805/d<br />
KunstStoff Trends 3/2008 � 33
PRODUKTE<br />
2. „Werkzeugtechnik-Tag“ von<br />
gwk <strong>und</strong> <strong>GIT</strong>-VERLAG<br />
Gemeinsam mit dem <strong>GIT</strong>-VERLAG<br />
wird die gwk Gesellschaft Wärme<br />
Kältetechnik den 2. Werkzeugtechnik-Tag<br />
realisieren <strong>und</strong> ihn unter<br />
dem Motto „Mehr Euros pro Mould<br />
– Formteilqualität bei technischen<br />
Teilen“ präsentieren. Die Veranstaltung<br />
findet am Dienstag, 11. November,<br />
im Hofstuben-Tagungszentrum,<br />
Festung Marienberg in<br />
Würzburg statt. Die Temperierung<br />
<strong>und</strong> Kühlung hat einen entscheidenden<br />
Einfluss auf die Qualität<br />
von Formteilen <strong>und</strong> die Wirtschaftlichkeit<br />
Kunststoff verarbeitender<br />
Prozesse. Beide Bereiche bieten ein<br />
enormes Rationalisierungspotenzial zur Erhöhung der Produktivität des<br />
Spritzgießprozesses – das wird im Rahmen des Werkzeugtechnik-Tages zu<br />
sehen sein. Die Experten werden zeigen, wie durch innovative Temperier-<br />
<strong>und</strong> Kühltechnik die Produktqualität verbessert <strong>und</strong> die Zykluszeit gesenkt<br />
werden kann. Zum 2. Werkzeugtechnik-Tag werden verschiedene<br />
Referenten erwartet. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, Produktexemplare<br />
mitzubringen <strong>und</strong> sich kostenlos <strong>und</strong> unverbindlich beraten zu<br />
lassen.<br />
gwk Gesellschaft Wärme Kältetechnik mbH<br />
Tel.: 02359/665-130 | marketing@gwk.com | www.gwk.com<br />
Verbessertes Farbtonmanagement<br />
Um die Qualitätssicherung effizient<br />
zu gestalten <strong>und</strong> lackierte Kunststoffanbauteile<br />
objektiv bewerten<br />
zu können setzt der Automobilzulieferer<br />
Brandl ein Mehrwinkelfarbmessgerät<br />
von X-Rite ein. Diese<br />
Messtechnik bietet sowohl im Wareneingang<br />
wie auch in der laufenden<br />
Qualitätskontrolle viele Vorteile.<br />
Um auch kleine Anbauteile<br />
mit hoher Genauigkeit zu prüfen<br />
hat jetzt der Anwender in einen neu<br />
entwickelten speziellen Messtisch<br />
investiert. Herr Oliver Fuchs (stellv.<br />
Geschäftsführer, Brandl) teilte dazu<br />
mit: „Wir sehen deutliche Vorteile,<br />
wenn wir die Farbe eines Anbauteiles<br />
durch objektive Messdaten<br />
mit unserem K<strong>und</strong>en kommunizieren<br />
können.“ Vor einigen Monaten<br />
wurde ein Farbmesstisch für das<br />
MA68II erworben, welcher von der VW, Lau <strong>und</strong> X-Rite entwickelt wurde.<br />
Mit diesem Tisch <strong>und</strong> Positionierhilfen können nun auch Profilleisten <strong>und</strong><br />
andere kleine Anbauteile präzise vermessen <strong>und</strong> objektiv bewertet werden.<br />
X-Rite GmbH, Neu-Isenburg<br />
Tel.: 06102/7957-0 | rfeld@xrite.com | www.x-rite.com<br />
34 � KunstStoff Trends 1/2007<br />
6. DIF-Fachkonferenz<br />
Die deutsche Medizintechnik-Industrie ist nach wie vor – nach den USA –<br />
auf dem Weltmarkt führend. Hier wird überdurchschnittliches Wachstum<br />
erreicht. Neue Arbeitsplätze werden geschaffen. Der Bedarf nach f<strong>und</strong>ierten<br />
praxisgerechten <strong>und</strong> neueren Informationen für diesen Bereich ist<br />
deshalb besonders groß. Neue Fertigungstechniken zur Herstellung von<br />
medizintechnischen Formteilen werden immer diffiziler <strong>und</strong> anspruchsvoller.<br />
Unternehmen, die medizintechnische Produkte herstellen, sind deshalb<br />
gut beraten, wenn sie neben den neuen fertigungstechnischen Prozessabläufen<br />
auch die notwendigen medizintechnisch bedingten Auflagen<br />
<strong>und</strong> Besonderheiten kennen. Auf der diesjährigen Veranstaltung vom 9.–<br />
10. Juni 2008 auf der Festung Marienberg in Würzburg, präsentieren 19<br />
hochkarätige <strong>und</strong> renommierte Fachexperten eine Vielzahl von topaktuellen<br />
Themen, die die Prozesskette – vom Polymer zum Anwendungssystem<br />
– aufzeigen.<br />
Deutsches Industrieforum für Technologie DIF<br />
Tel.: 02152/1015 | Fax: 02152/518221 | info@dif.de | www.dif.de<br />
Farbmessung im Praxiseinsatz<br />
In der Farben- <strong>und</strong> Lackindustrie sind Farbmessgeräte bereits seit vielen<br />
Jahren im Einsatz, ebenso in der Textil- <strong>und</strong> Kunststoffindustrie. Die weiterverarbeitenden<br />
Industrien entdecken immer mehr den Vorteil von Farbmessgeräten,<br />
wenn es um Produktionsüberwachung <strong>und</strong> Qualitätskontrolle<br />
geht. Die meisten Geräte aus dem X-Rite-Messgeräteangebot mit beiden<br />
Messgeometrien können beim Torso-<strong>Verlag</strong> in Wertheim mit k<strong>und</strong>eneigenen<br />
Farbproben getestet werden. Das ColorEye XTH ist ein besonders<br />
leichtes Spektrometer mit Kugelgeometrie mit einem Gewicht von nur<br />
810 g inklusive Akku. Dadurch ist es besonders zu empfehlen, wenn an<br />
schwer zugänglichen Stellen oder an gebogenen Flächen gemessen werden<br />
muss. Der Messfuß kann abgenommen werden, <strong>und</strong> die einzigartige<br />
Messtechnologie erfasst die Farbdaten von dreidimensionalen Oberflächen.<br />
Torso-<strong>Verlag</strong><br />
Tel.: 09342/9339-70 | shop@torso-verlag.de | www.farbkarten-shop.de<br />
showtime<br />
www.gitverlag.com
Wissen Was<br />
läuft …<br />
… bei lebensmitteln, Verpackung <strong>und</strong> Getränken.<br />
www.gitverlag.com<br />
LVT LEBENSMITTEL Industrie, Organ der IVLV<br />
Abos: Ingrid Smieja<br />
Tel.: 06201/606-146, ismieja@wiley-vch.de<br />
Anzeigen: Cem Üzüm<br />
Tel: 06151/8090-155, c.uezuem@gitverlag.com<br />
Kostenloses Probeheft: Ingrid Pfliegensdörfer<br />
Tel: 06151/8090-239, lvt@gitverlag.com<br />
Redaktion: Dr. Jürgen Kreuzig<br />
Tel: 06151/8090-243, j.kreuzig@gitverlag.com
PRODUKTE<br />
Wachs-Additive: Staubabsaugung verbessert<br />
Produktqualität<br />
In der Produktion hochwertiger<br />
Wachs-Additive bei Clariant wird<br />
der beim Mahlen entstehende Staub<br />
„in-line“ abgesaugt. Die Absaugung<br />
ist an den Zuführungen <strong>und</strong> Dosiereinheiten<br />
der Mahlanlagen installiert.<br />
Jeweils mehrere Absaugstellen<br />
werden über eine Sammelleitung<br />
zu einem Ruwac-Sauger vom Typ<br />
DS 2520 M-B1 geführt. Dem Sauger<br />
vorgeschaltet ist ein Hochgeschwindigkeits-Zyklon<br />
mit kontinuierlichem<br />
Austrag, der größere Partikel<br />
abscheidet <strong>und</strong> einem Sammelbehälter<br />
zuführt. Stäube mit kleinerem<br />
Partikelgehalt werden von einem<br />
Filter vom Typ B1 zurückgehalten.<br />
Mit ihren leistungsfähigen Drehstromantrieben<br />
sind Ruwac-Sauger auf Dauerbetrieb ausgelegt, <strong>und</strong> da<br />
Wachsstäube zum Verkleben neigen, musste Ruwac ein Filtermaterial auswählen,<br />
das dieser Eigenschaft entgegenwirkt. Es kommt ein Medium mit<br />
PTFE-Beschichtung zum Einsatz. Die Rückhalterate des Mediums entspricht<br />
der Verwendungskategorie C. Das bedeutet: Ein Durchlassgrad von<br />
0,1 % wird nicht überschritten.<br />
Ruwac-Industriesauger GmbH<br />
Tel.: 05226/9830-0 | ruwac@ruwac.de | www.ruwac.de<br />
Hohe Liefersicherheit <strong>und</strong> schnelle<br />
Verfügbarkeit<br />
Mit transparenten Thermoplasten lassen sich Gebrauchsartikel in Haushalt<br />
<strong>und</strong> Büro optisch aufwerten, lichtdurchlässig gestalten <strong>und</strong> einfach<br />
bedrucken. Für die steigende Nachfrage in diesem Markt bietet der Krefelder<br />
Compo<strong>und</strong>eur J&A Plastics mit dem Produktsortiment Toyolac jetzt<br />
hohe Liefersicherheit <strong>und</strong> ein günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis. Toyolac<br />
ist ein Markenprodukt des Weltmarktführers Toray, der seine Kapazitäten<br />
im Bereich transparentes ABS mit rd. 76.000 t/a nahezu verdoppeln wird.<br />
Die zusätzlichen Mengen stehen seit März 2008 am Produktionsstandort<br />
Malaysia zur Verfügung. Neben den erfolgreichen Standard-Typen Toyolac<br />
900-930, die sich durch Transparenz in Verbindung mit hoher Schlagfestigkeit<br />
<strong>und</strong> Unempfindlichkeit gegen Spannungsrisse auszeichnen, vertreibt<br />
J&A Plastics auch neu entwickelte Spezialitäten. So zum Beispiel das<br />
kratzfestere 910-X01, das antistatische TP 90-X02 <strong>und</strong> das 950-X01, das<br />
hohe chemische Beständigkeit aufweist. Alle Typen lassen sich leicht einfärben.<br />
„Die amorphen Toyolac-Typen sind einfacher zu verarbeiten <strong>und</strong><br />
kosteneffizienter als Polycarbonat“, sagt Product Manager Thomas Haurand.<br />
Zudem bieten sie eine hohe Oberflächenqualität sowie problemlose<br />
Bedruckbarkeit. Einsatzgebiete sieht das Unternehmen insbesondere für<br />
transparente Staubsaugergehäuse, Kühlschrankeinsätze, PC- <strong>und</strong> Kopierabdecken<br />
oder Kugelschreiber. Der Kunststoff wird hauptsächlich im<br />
Spritzgussverfahren verarbeitet. J&A Plastics arbeitet mit dem japanischen<br />
Hersteller Toray seit mehreren Jahren erfolgreich zusammen. Der Krefelder<br />
Compo<strong>und</strong>eur vertreibt auch den Hochleistungs-Kunststoff PPS<br />
Torelina.<br />
J&A Plastics<br />
Tel.: 02151/496-0 | www.j-a.de<br />
36 � KunstStoff Trends 1/2007<br />
Mit Messkopf <strong>und</strong> abgesetzter Elektronik<br />
Sensor Technology, in Deutschland, vertreten durch Althen, stellt mit der<br />
TorqSense RWT 330/340-Serie eine Neuentwicklung im Gebiet der berührungslosen<br />
Drehmomentmessung vor. Wie alle anderen Geräte der Familie<br />
misst das RWT 330/340 berührungslos Drehmoment, Geschwindigkeit,<br />
Leistung <strong>und</strong> Position von drehenden Wellen z. B. an Maschinenantrieben,<br />
Antriebswellen von Pumpen, Mischern, Lüftern sowie in Prüfständen. Die<br />
berührungslose TorqSense-Technologie basiert auf piezokeramischen<br />
Kammstrukturen, die auf der Welle des Messumformers befestigt sind.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der gestiegenen Nachfrage nach kleineren Systemen entwickelte<br />
Sensor Technology ein System mit abgesetztem Messkopf <strong>und</strong> einer eigenen<br />
Elektronikeinheit. Der Messkopf ist äußerst kompakt <strong>und</strong> gleichzeitig<br />
robust. So kann er auch in beengten Einbausituationen eingesetzt werden,<br />
während die Elektronik in sicherer Entfernung an einem geeigneten Ort<br />
positioniert wird.<br />
Althen GmbH<br />
Tel.: 06195/7006-0 | info@althen.de | www.althen.de<br />
Tragbarer Multifunktionskalibrator<br />
<strong>und</strong> -simulator<br />
Mit dem neuen MicroCal 20DPC stellt Eurotron<br />
Deutschland einen Multifunktionsprozesskalibrator<br />
<strong>und</strong> -simulator vor, der<br />
eine große Bandbreite an physikalischen<br />
Größen hochpräzise misst <strong>und</strong> in gleicher<br />
Präzision ausgibt. Der hochwertige Kalibrator<br />
erfüllt hinsichtlich Vielseitigkeit,<br />
Genauigkeit <strong>und</strong> Stabilität alle Anforderungen<br />
an ein Gerät dieser Güteklasse<br />
<strong>und</strong> wird zu einem äußerst interessanten<br />
Preis angeboten. Genutzt wird das Micro-<br />
Cal20DPC in der Produktion, Qualitätssicherung<br />
<strong>und</strong> im Labor, wenn durch eine<br />
Zertifizierung vorgeschriebene physikalische Messungen mit einer Mindestgenauigkeit<br />
mit Rückführung auf ein Normal durchgeführt werden.<br />
Einsatzbereiche sind sowohl im Maschinen- <strong>und</strong> Fahrzeugbau wie auch in<br />
der Chemie-, Pharma- <strong>und</strong> Lebensmittelindustrie bis hin zur Produktion<br />
von Rohstoffen, wie z. B. Metalle, Asphalt, Holz, Papier oder Kunststoff.<br />
Eurotron Instruments GmbH<br />
Tel.: 0611/58027963 | service@eurotrongmbh.de | www.eurotrongmbh.de
Winzige Kamera mit großem Appetit<br />
Die 5-Megapixel-IndustriekameraProsilica<br />
GC2450 ist eine extrem<br />
hochauflösende<br />
CCD-Kamera mit Gigabit-Ethernet-Anschluss.<br />
Sie liefert eine<br />
Framerate von 15 Bildern/s<br />
bei einer Auflösung<br />
von 2456 x 2058<br />
Pixeln <strong>und</strong> verwendet<br />
den CCD-Bildsensor<br />
ICX-625 von Sony für<br />
sehr gute Bildqualität<br />
<strong>und</strong> Empfindlichkeitswerte<br />
sowie geringes Rauschen. Die GigE-Vision kompatible Kamera funktioniert<br />
mit Standard-Gigabit-Ethernet-Hardware <strong>und</strong> Kabellängen bis zu<br />
100 m, wobei normale CAT-5e-Netzwerkkabel verwendet werden können.<br />
Die Kamera kommt bei den unterschiedlichsten Anwendungen zum Einsatz,<br />
darunter LCD-Panel-Prüfung, Prüfung von Elektronik-<strong>Bau</strong>teilen,<br />
Handy-LCDs, Glasflaschen, Lebensmittelverarbeitung, hochauflösende industrielle<br />
Inspektion, 3D-Messtechnik, industrielle Bildverarbeitung, Machine-Vision,<br />
Luftbildaufnahmen, öffentliche Sicherheit, Überwachung,<br />
Verkehrsüberwachung (Intelligent Traffic Systems, ITS), Embedded-Systeme<br />
<strong>und</strong> OEM-Anwendungen.<br />
Automatica Halle B2 – Stand 302<br />
Rauscher<br />
Tel.: 08142/44841-0 | info@rauscher.de | www.rauscher.de<br />
Optimierte Durchlaufzeiten bei<br />
Strahlensterilisation<br />
Medizintechnische Produkte<br />
oder auch Packmittel<br />
für Lebensmittel oder<br />
Kosmetika werden überwiegend<br />
durch eine Bestrahlung<br />
(bekannt als<br />
Strahlensterilisation) entkeimt.<br />
Der Bestrahlungsdienstleister<br />
BGS Beta-<br />
Gamma-Service hat an<br />
seinem Standort Saal bei<br />
Regensburg die Durchlaufzeiten<br />
so verkürzt, dass sich die Bestrahlung nahtlos in die Transportkonzepte<br />
der Lieferanten einfügt. Weil dort eine Ladung von 50 Paletten<br />
inzwischen in wenig mehr als drei St<strong>und</strong>en bestrahlt wird, kann sie sofort<br />
weitertransportiert werden. Möglich wird diese Leistung durch die Automatisierung<br />
sämtlicher Schritte, die zwischen der Entfernung der Umreifungsfolie<br />
in der Warenannahme <strong>und</strong> dem Abholen der fertig umreiften<br />
Palette am Warenausgang liegen. Die angelieferten Paletten werden automatisch<br />
depalettiert <strong>und</strong> nach der Bestrahlung werden die Kartons wieder<br />
automatisch palletiert.<br />
BGS Beta-Gamma-Service GmbH & Co. KG<br />
Tel.: 09441/1777-0 | kuhnert@bgs.de | www.bgs.de<br />
Stark gefragt:<br />
effiziente Kühlanlagentechnik<br />
Steigende Energiekosten treffen insbesondere energieintensive Betriebe<br />
der Kunststoffbranche. Daraus erklärt sich eine verstärkte Nachfrage<br />
nach energieeffizienter<br />
Produktions- <strong>und</strong><br />
Anlagentechnik. So verzeichnet<br />
ONI eine starke<br />
Nachfrage nach effizienter<br />
Kühl- <strong>und</strong> Kälteanlagentechnik<br />
sowie Wärmerückgewinnungssystemen<br />
zur Nutzung kostenloser<br />
Abwärme für Heizzwecke.<br />
Ein Gr<strong>und</strong> für die<br />
hohe Nachfrage ist neben<br />
der besonderen Energieeffizienz<br />
die herausragende<br />
Qualität <strong>und</strong><br />
Zuverlässigkeit der ONI-Anlagen. Mit einem Leistungsspektrum, das<br />
sich von der Fachberatung <strong>und</strong> Planung über die Lieferung bis zum<br />
<strong>Bau</strong> schlüsselfertiger Anlagen erstreckt, wird man den Forderungen<br />
der K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Interessenten nach einer ganzheitlichen Betreuung<br />
gerecht. Das Produktspektrum reicht dabei von der kleinen Kältemaschine<br />
bis zur großen Industriekühlanlage, einschließlich der dazugehörigen<br />
Technik in den Bereichen Maschinen-/Werkzeugkühlung,<br />
Wärmerückgewinnung, Klima <strong>und</strong> Reinraum, Druckluft oder Temperierung.<br />
Im Bereich der Kühlanlagentechnik wird ein Leistungsbereich<br />
von 5–150.000 kW Kühlleistung abgedeckt.<br />
ONI-Wärmetrafo GmbH<br />
Tel.: 02266/4748-0 | info@oni.de | www.oni.de<br />
Produkt des Monats<br />
Juni<br />
Quad-lineare Farbzeilenkamera<br />
Der von E2V neu<br />
entwickelte quad-lineare<br />
Farbsensor<br />
bietet mit seinen vier<br />
Sensorzeilen eine<br />
sehr gute RGB-Farbwiedergabe<br />
<strong>und</strong> bietet<br />
zusätzlich einen<br />
Monochrom- oder<br />
NIR-Kanal. Die neue<br />
Eliixa Farbzeilenkamera<br />
eröffnet mit<br />
dem 10 µm weltweit<br />
kleinsten Abstand<br />
zwischen den vier<br />
Sensorzeilen, der<br />
sehr hohen Empfindlichkeit des Blau-Kanals <strong>und</strong> der hohen Geschwindigkeit<br />
von 18 kHz eine neue Dimension für Farbzeilenkamera-Anwendungen.<br />
Die Kamera eröffnet ganz neue Möglichkeiten für die Farbbild-Verarbeitung<br />
in der Lebensmittelindustrie, Druckbildkontrolle, Film-Scanning <strong>und</strong><br />
Oberflächeninspektion von Holz, Textil, Keramik u.v.m.<br />
Rauscher<br />
Tel.: 08142/448410 | info@rauscher.de | www.rauscher.de<br />
KunstStoff Trends 1/2007 � 37
Absaug-/Filteranlagen<br />
<strong>SP</strong>ÄNEX GmbH<br />
Luft-, Energie- <strong>und</strong> Umwelttechnik<br />
Otto-Brenner-Straße 6<br />
D-37170 Uslar<br />
Tel. +49(0)55 71/3 04-0<br />
Fax +49(0)55 71/3 04-111<br />
<strong>SP</strong>AENEX@t-online.de<br />
www.<strong>SP</strong>AENEX.de<br />
Additive<br />
Baerlocher GmbH<br />
Freisinger Str. 1<br />
85716 Unterschleißheim<br />
Tel. 089/14373-0<br />
Fax 089/14373-312<br />
info@baerlocher.de<br />
Analytik<br />
Bruker Optik GmbH<br />
Rudolf-Plank-Straße 27<br />
76275 Ettlingen<br />
Tel. 07243/504-600<br />
Fax 07243/504-698<br />
info@brukeroptics.de<br />
www.brukeroptics.de<br />
Brikettierung<br />
<strong>SP</strong>ÄNEX GmbH<br />
Luft-, Energie- <strong>und</strong> Umwelttechnik<br />
Otto-Brenner-Straße 6<br />
D-37170 Uslar<br />
Tel. +49(0)55 71/3 04-0<br />
Fax +49(0)55 71/3 04-111<br />
<strong>SP</strong>AENEX@t-online.de<br />
www.<strong>SP</strong>AENEX.de<br />
Compo<strong>und</strong>s<br />
J&A Plastics GmbH<br />
Elbestr. 29a, 47800 Krefeld<br />
Tel. 02151/496-0<br />
Fax 02151/496-111<br />
www.j-a.de<br />
38 � KunstStoff Trends 3/2008<br />
N A V I G A T O R · N A V I G A T O R ·<br />
Druckmessung<br />
Kistler Instrumente GmbH<br />
Postfach 12 62<br />
D-73748 Ostfildern<br />
Tel. +49/711-3407-172<br />
Fax +49/711-3407-173<br />
plastics.de@kistler.com<br />
www.kistler.com<br />
Dynisco Europe GmbH<br />
Wannenäckerstraße 24<br />
74078 Heilbronn<br />
Tel. 07131/297-0 Fax: 07131/23260<br />
DyniscoEurope@dynisco.com<br />
http://www.dynisco.com<br />
ERP-Lösungen<br />
ABAS Software AG<br />
Südendstr. 42, 76135 Karlsruhe<br />
Tel. 0721/9672301, Fax 0721/679651<br />
info@abas.de, www.abas.de<br />
Extruder<br />
Leistritz Extrusionstechnik GmbH<br />
Markgrafenstr. 29-39<br />
90459 Nürnberg<br />
Tel. 0911/4306-0, Fax 0911/4306-400<br />
extruder@leistritz.de<br />
www.extruder-leistritz.de<br />
Extrusionsanlagen<br />
Reifenhäuser GmbH & Co. KG<br />
Maschinenfabrik<br />
Spicher Str. 46-48<br />
53844 Troisdorf<br />
Tel. +49(0)2241481-0<br />
Fax +49(0)22414087-78<br />
info@reifenhaeuser.com<br />
www.reifenhaeuser.com<br />
Fördertechnik<br />
Motan GmbH<br />
Max-Eyth-Weg 42, D-88316 Isny<br />
Tel. +49(0)7562/76-0<br />
Fax +49(0)7562/76-111<br />
Motan.ger.s@motan.de<br />
www.motan.com<br />
Gasinnendrucktechnik<br />
BAUER Kompressoren GmbH<br />
Drygalski-Allee 37, 81477 München<br />
Tel. 089/78049-0, Fax 78049-103<br />
www.bauer-kompressoren.de<br />
info@bauer-kompressoren.de<br />
Granuliermaschinen<br />
Gala Kunststoff- <strong>und</strong><br />
Kautschukmaschinen GmbH<br />
Tel.: +49 2801/980-0<br />
Fax: +49 2801/980-10<br />
info@gala-europe.de<br />
www.gala-europe.de<br />
Rieter Automatik GmbH<br />
Tel. +49 6026 503-0<br />
contact.aram@rieter.com<br />
www.pelletizing.com<br />
www.rieter-automatik.de<br />
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����������������<br />
��������������� ��������������<br />
Heißkanalsysteme<br />
EWIKON Heißkanalsysteme GmbH & Co. KG<br />
Siegener Str. 35<br />
35066 Frankenberg<br />
Tel. 06451/501-0, Fax 06451/501-202<br />
info@ewikon.com, www.ewikon.com<br />
Heisskanaltechnik GmbH<br />
Frankenberger Str. 25<br />
35099 Burgwald<br />
Fon: +49 6451-7283-0<br />
Fax: +49 6451-7283-83<br />
www.heitec.com<br />
info@heitec.com<br />
Heißkanaltechnik<br />
GÜNTHER Heisskanaltechnik GmbH<br />
Sachsenberger Str. 1<br />
35066 Frankenberg<br />
Tel. 06451/5008-0, Fax 5008-50<br />
Hochleistungscompo<strong>und</strong>s<br />
Lehmann & Voss & Co. KG<br />
20354 Hamburg<br />
Telefon 040/44 19 7-444<br />
Fax 040/44 19 7-487<br />
E-Mail luvocom@lehvoss.de<br />
www.luvocom.de<br />
Kältetechnik<br />
GWK Gesellschaft Wärme<br />
Kältetechnik mbH<br />
Friedrich-Ebert-Str. 306-314<br />
58566 Kierspe<br />
Tel. 02359/665-0<br />
Fax 02359/665-156<br />
info@gwk.com<br />
www.gwk.com<br />
Reisner GmbH<br />
Schäferkampstraße 18<br />
D-59439 Holzwickede<br />
Tel. 02301/91013-0<br />
Fax 02301/91013-39<br />
info@reisner-gmbh.de<br />
www.reisner-gmbh.de<br />
L&R Kältetechnik GmbH & Co. KG<br />
Industriekälte<br />
Tieftemperatur<br />
Steuerungen<br />
www.lr-kaelte.de<br />
Tel: 0 29 33 - 97 57- 0
N A V I G A T O R · N A V I G A T O R<br />
Weinreich Industriekühlung GmbH<br />
Hohe Steinert 7, 58509 Lüdenscheid<br />
Tel. 02351/9292-92 Fax 9292-50<br />
info@weinreich.de<br />
www.weinreich.de<br />
Klebetechnik<br />
Wellomer GmbH<br />
Adhesive Technology<br />
Röntgenstrasse 9<br />
67133 Maxdorf/Pfalz<br />
Deutschland<br />
Tel. +49(0)6237 9770 0<br />
Fax +49(0)6237 9770 359<br />
info@wellomer.eu<br />
www.wellomer.eu<br />
Kompressoren<br />
ALMIG Kompressoren GmbH<br />
Adolf-Ehmann-Str. 2, 73257 Köngen<br />
Tel. 07024/802-0<br />
www.almig.com<br />
Kunststoff-<br />
Engineering<br />
HBW-Gubesch Kunststoff-<br />
Engineering GmbH<br />
Postfach 0124 oder<br />
Bahnhofswald 2<br />
91448 Emskirchen<br />
Tel. 09104/82833-0<br />
Fax 09104/82833-33<br />
info@hbw-gubesch.de<br />
www.hbw-gubesch.de<br />
Kunststoffgranulat –<br />
Automatische<br />
Sackentleerung<br />
TELSCHIG Verfahrenstechnik GmbH<br />
Sägdöbel 6, D-71540 Murrhardt<br />
Tel. +49(0)7192 - 9231-0<br />
Fax +49(0)7192 - 92 31-10<br />
info@telschig.de<br />
www.telschig.de<br />
Lackieranlagen<br />
AFOTEK GmbH<br />
Erfurter Str. 17<br />
36251 Bad Hersfeld<br />
Tel. 06621/5076-0<br />
Fax 06621/5076-30<br />
info@afotek.de<br />
www.afotek.de<br />
Lasermaterialbearbeitung<br />
ACI Laser GmbH<br />
Österholzstr. 9, 99428 Nohra<br />
Tel. ++49(0)3643/4152-0<br />
Fax ++49(0)3643/4152-77<br />
info@ACI-Laser.de<br />
www.ACI-Laser.de<br />
Maschinenverschluss-<br />
Düsen<br />
Herzog AG Degersheim<br />
Huswiesstraße 6<br />
CH-9116 Wolfertswil<br />
Tel. +41-71 39419 69<br />
Fax +41-71 39419 60<br />
info@herzog-ag.com<br />
www.herzog-ag.com<br />
Masterbatche<br />
Gabriel-Chemie Ges.m.b.H.<br />
Industriestraße 1<br />
A-2352 Gumpoldskirchen<br />
Tel.: 0043 2252 63630-0<br />
office@gabriel-chemie.com<br />
www.gabriel-chemie.com<br />
Lehmann & Voss & Co.<br />
Schimmelmannstr. 103<br />
22043 Hamburg<br />
Tel. 040/441970<br />
Fax 040/44197219<br />
www.lehvoss.de<br />
Materialprüfung<br />
Mutronic Präzisionsgerätebau<br />
GmbH & Co. KG<br />
St. Urbanstr. 20, D-87669 Rieden<br />
Tel. 08362/930900<br />
Fax 08362/9309049<br />
info@mutronic.de<br />
www.mutronic.de<br />
Zwick GmbH & Co.<br />
August-Nagel-Str. 11, 89079 Ulm<br />
Tel. 07305/10-0, Fax 07305/10-200<br />
info@zwick.de, www.zwick.de<br />
Mess- <strong>und</strong> Regeltechnik<br />
GEFRAN Deutschland GmbH<br />
Philipp-Reis-Straße 9a<br />
63500 Seligenstadt<br />
Tel. 06182/809-0<br />
Fax 06182/809-222<br />
vertrieb@gefran.de<br />
www.gefran.com<br />
Kistler Instrumente GmbH<br />
Postfach 12 62<br />
D-73748 Ostfildern<br />
Tel. +49/711-3407-172<br />
Fax +49/711-3407-173<br />
plastics.de@kistler.com<br />
www.kistler.com<br />
Dynisco Europe GmbH<br />
Wannenäckerstraße 24<br />
74078 Heilbronn<br />
Tel. 07131/297-0 Fax: 07131/23260<br />
DyniscoEurope@dynisco.com<br />
http://www.dynisco.com<br />
Pressen für verstärkte<br />
Kunststoffteile<br />
Dieffenbacher GmbH + Co. KG<br />
Heilbronner Straße 20, 75031 Eppingen<br />
Tel. +49 (0)7262/65-0<br />
Fax +49 (0)7262/65-297<br />
dse@dieffenbacher.de<br />
www.dieffenbacher.de<br />
Rapid Prototyping<br />
EOS GmbH<br />
Robert-Stirling-Ring 1<br />
82152 Krailling / München<br />
Tel.: 089/89336-0<br />
Fax: 089/89336-285<br />
info@eos.info<br />
www.eos.info<br />
Reinraumtechnik<br />
Max Petek Reinraumtechnik<br />
Wilhelm-Moriell-Straße 1<br />
D-78315 Radolfzell<br />
Tel. 07732/953960<br />
Fax 07732/953988<br />
info@Reinraumtechnik.com<br />
www.Reinraumtechnik.com<br />
Reinraumtechnik<br />
Reinräume<br />
Nerling Systemräume GmbH<br />
Benzstr. 54 · D-71272 Renningen<br />
Tel. 07159/16 34-0 · Fax -30<br />
info@nerling.de · www.nerling.de<br />
Weiss Klimatechnik GmbH<br />
Geräte- <strong>und</strong> Anlagenbau<br />
Greizer Str. 41-49<br />
D-35447 Reiskirchen<br />
Tel. 06408/84-6760 | Fax 06408/84-8722<br />
info@wkt.com | www.wkt.com<br />
Robot-Systeme<br />
ARBURG GmbH + Co KG<br />
Postfach 1109, D-72286 Lossburg<br />
Te. +49 (0) 7446 33-0<br />
Fax +49 (0) 7446 33-3365<br />
contact@arburg.com<br />
http://www.arburg.com<br />
Schmelzefiltration<br />
KunstStoff Trends 3/2008 � 3
Gneuß Kunststofftechnik GmbH<br />
Mönichhusen 42, 32549 Bad Oeynhausen<br />
Tel. 05731/5307-0, Fax 05731/5307-77<br />
gneuss@gneuss.com, www.gneuss.com<br />
vollautomatisch, druckkonstant<br />
Filterfeinheit bis 1 µm<br />
KREYENBORG GmbH<br />
Coermühle 1, 48157 Münster<br />
Tel.: 0251-214 05-0<br />
Fax: 0251-214 05-67<br />
info@kreyenborg.de<br />
www.kreyenborg.de<br />
Maag Pump Systems Textron GmbH<br />
Ludwig-Erhard-Strasse 10<br />
D-34131 Kassel<br />
Tel.: +49 561 31 001 0<br />
Fax: +49 561 31 001 20<br />
MaagGermany@maag.textron.com<br />
www.maag.com<br />
Schmelzepumpen<br />
Schnecken & Zylinder<br />
Bernex Bimetall AG<br />
Industriestr. 211, CH-4601 Olten<br />
Tel. +41(0)62 287 87 87<br />
Fax +41(0)62 287 87 90<br />
sales@ch.bernexgroup.com<br />
www.bernexgroup.com<br />
Schneidmühlen<br />
Hellweg Maschinenbau GmbH & Co.KG<br />
Vennstr. 10, D-52159 Roetgen<br />
Tel. 02471/4254 Fax 02471/1630<br />
info@schneidmuehlen.de<br />
www.schneidmuehlen.de<br />
40 � KunstStoff Trends 3/2008<br />
N A V I G A T O R · N A V I G A T O R ·<br />
Maschinenfabrik GmbH & Co.KG<br />
Tel. 06332/802-0, Fax 06332/802-521<br />
plast-chem@pallmann-online.de<br />
www.pallmann.de<br />
Siebmaschinen<br />
GKM Siebtechnik GmbH<br />
Felix-Wankel-Str. 11<br />
D-74915 Waibstadt<br />
Tel. +49-7253-88044-0<br />
Fax +49-7253-88044-9<br />
info@gkm-net.de, www.gkm-net.de<br />
Spritzgießmaschinen<br />
ARBURG GmbH + Co KG<br />
Postfach 1109, D-72286 Lossburg<br />
Te. +49 (0) 7446 33-0<br />
Fax +49 (0) 7446 33-3365<br />
contact@arburg.com<br />
http://www.arburg.com<br />
Temperiergeräte<br />
GWK Gesellschaft Wärme<br />
Kältetechnik mbH<br />
Friedrich-Ebert-Str. 306-314<br />
58566 Kierspe<br />
Tel. 02359/665-0<br />
Fax 02359/665-156<br />
info@gwk.com<br />
www.gwk.com<br />
Weinreich Industriekühlung GmbH<br />
Hohe Steinert 7, 58509 Lüdenscheid<br />
Tel. 02351/9292-92 Fax 9292-50<br />
info@weinreich.de<br />
www.weinreich.de<br />
Trocknungstechnik<br />
für Granulat<br />
Rieter Automatik GmbH<br />
Tel. +49 6026 503-0<br />
contact.aram@rieter.com<br />
www.pelletizing.com<br />
www.rieter-automatik.de<br />
Unterwassergranulierung<br />
BKG Bruckmann & Kreyenborg<br />
Granuliertechnik GmbH<br />
Hessenweg 3, 48157 Münster<br />
Tel.: 0251-265 01-0<br />
Fax: 0251-265 01-98<br />
info@bkg.de, www.bkg.de<br />
Gala Kunststoff- <strong>und</strong><br />
Kautschukmaschinen GmbH<br />
Tel.: +49 2801/980-0<br />
Fax: +49 2801/980-10<br />
info@gala-europe.de<br />
www.gala-europe.de<br />
Viskositätsmessung<br />
Dynisco Europe GmbH<br />
Wannenäckerstraße 24<br />
74078 Heilbronn<br />
Tel. 07131/297-0 Fax: 07131/23260<br />
DyniscoEurope@dynisco.com<br />
http://www.dynisco.com<br />
Zahnradpumpen<br />
WITTE Pumps & Technology GmbH<br />
Esinger Steinweg 44a, 25436 Uetersen<br />
Tel. 04122/9287-0, Fax 04122/9287-49<br />
info@witte-pumps.de<br />
www.witte-pumps.de<br />
Zahnradschmelzepumpen<br />
KREYENBORG GmbH<br />
Coermühle 1, 48157 Münster<br />
Tel.: 0251-214 05-0<br />
Fax: 0251-214 05-67<br />
info@kreyenborg.de<br />
www.kreyenborg.de<br />
Maag Pump Systems Textron GmbH<br />
Ludwig-Erhard-Strasse 10<br />
D-34131 Kassel<br />
Tel.: +49 561 31 001 0<br />
Fax: +49 561 31 001 20<br />
MaagGermany@maag.textron.com<br />
www.maag.com<br />
Zentrifugaltrocknung<br />
BKG Bruckmann & Kreyenborg<br />
Granuliertechnik GmbH<br />
Hessenweg 3, 48157 Münster<br />
Tel.: 0251-265 01-0<br />
Fax: 0251-265 01-98<br />
info@bkg.de, www.bkg.de<br />
Gala Kunststoff- <strong>und</strong><br />
Kautschukmaschinen GmbH<br />
Tel.: +49 2801/980-0<br />
Fax: +49 2801/980-10<br />
info@gala-europe.de<br />
www.gala-europe.de<br />
Zerkleinerungs- <strong>und</strong><br />
Automationstechnik<br />
GETECHA mbH<br />
Am Gemeindegraben 13<br />
D-63741 Aschaffenburg<br />
Tel. 06021/8400-0, Fax 06021/840035<br />
info@getecha.de, www.getecha.de
Althen Mess- u. Sensortechnik 36<br />
AVK 4<br />
BASF SE 22<br />
Battenfeld Extrusionstechnik 27<br />
Battenfeld Kunststoffmaschinen 5<br />
Bayer MaterialScience 20<br />
Bayer Sheet Europe 24<br />
BGS Beta-Gamma-Service 37<br />
Boge Kompressoren 5<br />
Borealis Holding A/S 4<br />
Christian Bürkert 32<br />
Coelan-Flüssigkunststoffe 31<br />
Coolworld Rentals Beilage<br />
DIF Dt. Industrieforum für Technologie 34<br />
Dr.-Ing. K. Busch Druck & Vakuum 27<br />
Eurotron Instruments 36<br />
Extrusion Dies Industries 5<br />
Forschungsges. Kunststoffe 6, 18<br />
Gwk Wärme Kältetechn. 1, 32, 34<br />
IK Industrievereinigung<br />
Kunststoffverpackungen 12<br />
InterConnection Consulting Group 30<br />
HIGH<br />
<strong>SP</strong>EED<br />
Index Impressum<br />
J&A Plastics 36<br />
Krauss-Maffei Kunststofftechnik 4, 27<br />
KRV Kunststoffrohrverband<br />
Fachverband Kunststoffrohrind. 28<br />
LyondellBasell 13<br />
Norres Schlauchtechnik 3<br />
Nova-Institut 5, 10<br />
ONI Wärmetrafo 37<br />
PlasticsEurope 6<br />
Rauscher 37<br />
Reed Exhibitions Dt. 9<br />
Regloplas 33<br />
Rehau 4<br />
Reisner 4, 4.US<br />
Ruwac Industriesauger 36<br />
J. Schmalz 5<br />
Ter Hell 5<br />
Ticona 33<br />
Torso-<strong>Verlag</strong> 34<br />
TÜV Süd Industrie Service 8<br />
Westfalenhallen Dortm. -Messezentrum- 16, 2.US<br />
X-Rite 34<br />
Aviation Labor- / Biotechnik Healthcare Messen, Regeln & Automatisieren Prozesstechnik Sicherheit<br />
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Geschäftsführung<br />
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Chefredakteur<br />
Dr.-Ing. Roy T. Fox<br />
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Redaktionelle Beratung<br />
Dr. Winfried W<strong>und</strong>erlich<br />
Vorsitzender Forschungsgesellschaft Kunststoffe e. V.<br />
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Herstellung<br />
Dietmar Edhofer, Leitung<br />
Sandra Rauch, Stellvertretung<br />
Kerstin Kunkel, Anzeigen<br />
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Elke Palzer, Litho<br />
Ramona Rehbein, Litho<br />
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Frotscher Druck<br />
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ISSN 1618 - 7881
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