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Nanotechnologie Biokunststoffe SP Bau und Konstruktion - GIT Verlag

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76962<br />

8. Jahrgang<br />

Juni<br />

2008<br />

3<br />

<strong>Nanotechnologie</strong><br />

<strong>Biokunststoffe</strong><br />

<strong>SP</strong> <strong>Bau</strong> <strong>und</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

www.gitverlag.com


Editorial<br />

Nur Mut!<br />

Es vergeht kaum ein Tag in den letzten Wochen an dem der Ölpreis seinen momentanen<br />

Höhenflug nicht fortsetzt. Täglich können wir die Veränderungen an der<br />

Tankstelle beobachten. Industriezweige, die direkt betroffen sind, beispielsweise<br />

Speditionen stehen vor dem aus.<br />

Die Gaskonzerne haben bereits weitere Preiserhöhungen angekündigt, die Stromversorger<br />

werden sicherlich bald nachziehen.<br />

Anzeichnen für diese Entwicklung gab es schon lange. Vor 20 Jahren wusste man,<br />

dass die natürlichen Vorkommen von Erdöl begrenzt sind. Anfangs wurde die<br />

Suche nach Alternative unter dem Stichwort „Öko“ abgewertet. Aber durch den<br />

ständigen Anstieg der Rohstoff- <strong>und</strong> Energiekosten wurden die Alternativen immer<br />

interessanter. Dies kann man an den phänomenalen Entwicklungen im Bereich der<br />

Solarenergie oder den Biokraftstoffen erkennen.<br />

Die Kunststoff verarbeitende Industrie stellt sich dieser angespannten <strong>und</strong> schwierigen<br />

Marktsituation. Die gestiegenen Rohstoff- <strong>und</strong> Energiepreise drücken stark<br />

auf die Margen. Die überwiegend klein <strong>und</strong> mittelständisch aufgestellten Kunststoffverarbeiter<br />

können die Vorteile eines günstigen Dollars weniger Ausnutzen als<br />

große internationale Konzerne, die ihre Rohstoffe in US $ beziehen.<br />

Das regulatorische Umfeld der Kunststoff verarbeitenden Industrie macht ihnen die<br />

Arbeit nicht leichter. Themen wie EU-Abfall Richtlinie oder Reach stehen auf der<br />

Tagesordnung.<br />

Und dennoch…<br />

Die aktuellen Zahlen vom Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie (GKV)<br />

für das erste Quartal 2008 sind sehr positiv. Die Branche setzt weiter auf den Export.<br />

Die bisherige positive Entwicklung konnte fortgesetzt werden <strong>und</strong> um weitere<br />

ca. 9 % zulegen. Der Umsatz stieg im gleichen Zeitraum um weitere ca. 6,5 %.<br />

Die Potentiale, die in Kunststoffen stecken, sind noch lange nicht ausgeschöpft. Alleine<br />

die Entwicklungen, die im Automobilbau liegen sind sehr viel versprechend.<br />

Ein weiteres sehr aktuelles Thema im Zuge der Klimadiskussion ist der Einsatz<br />

von Kunststoffen als Dämmstoff in der <strong>Bau</strong>industrie.<br />

In dieser Ausgabe mit dem Schwerpunkt Kunststoffe<br />

in <strong>Bau</strong> <strong>und</strong> <strong>Konstruktion</strong> haben wir Ihnen die aktuellen<br />

Trends <strong>und</strong> Highlights zusammengestellt.<br />

Roy T. Fox<br />

Die Kunststoff verarbeitende Industrie stellt sich der<br />

Herausforderung <strong>und</strong> schlägt sich tapfer.<br />

Weiter so!<br />

Ihr<br />

Schön, wenn man die richtige<br />

Entscheidung getroffen hat.<br />

Reduzieren Sie Ihren Energieverbrauch.<br />

Werkzeugtechnik Temperiertechnik<br />

Wassertechnik<br />

Temperiermaschinen<br />

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KunstStoff Trends 3/2008 �


6<br />

8<br />

EDITORIAL<br />

Nur Mut!<br />

Dr. R. T. Fox<br />

MARKTFOKUS<br />

Erfolgsstory Kunststoff<br />

Robustes Wachstum auch 2007<br />

Dr. W. W<strong>und</strong>erlich<br />

BUSINESS<br />

<strong>Nanotechnologie</strong><br />

Risikobewertung entlang der<br />

Wertschöpfungskette<br />

Dipl.-Phys. T. Weidl<br />

0 <strong>Biokunststoffe</strong><br />

Globale Marktsituation<br />

C. Gahle<br />

KunstStoffTrends 4/08<br />

Schwerpunkte<br />

Automobilbau- <strong>und</strong> Fahrzeugbau | Composites<br />

Themen im Einzelnen sind u.a.: Produktfokus<br />

Maschinen | Produktion/Automation | Rohstoffe/Additive Materialversorgung<br />

Redaktionsschluss<br />

28.07.2008<br />

Anzeigenschluss<br />

22.08.2008<br />

2<br />

3<br />

Der Umwelt zuliebe<br />

Gutes Klima für Kunststoffverpackungen<br />

Dr. J. Bruder<br />

INTERVIEW<br />

Gut aufgestellt<br />

Interview mit A. de Vries<br />

Ein innovatives Konzept –<br />

6<br />

Proform 2008<br />

Interview mit S. <strong>Bau</strong>mann<br />

8<br />

Inhalt<br />

TRENDBERICHT<br />

Moderne Herausforderungen<br />

Die Kunststoffindustrie stellt sich!<br />

Dr. W. W<strong>und</strong>erlich<br />

Vorschau


20<br />

22<br />

24<br />

28<br />

<strong>SP</strong> BAU UND KONSTRUKTION<br />

Vielseitig <strong>und</strong> hoch effizient<br />

Wärmedämmung mit Polyurethan-<br />

Hartschaum<br />

Dr. L. Brassat, Dr. R. Roers<br />

Vom 3-Liter- zum<br />

Null-Heizkosten-Haus<br />

Co 2-Emissionen verringern, Heizkosten<br />

sparen<br />

C. Böhme<br />

Starkes Leichtgewicht<br />

Transparente <strong>Konstruktion</strong>en mit<br />

Polycarbonat-Platten<br />

Dr. V. Benz<br />

Tube 2008<br />

Markt für Kunststoffrohre legt zu<br />

Dr. E. Löckenhoff<br />

30 Fenstermarkt<br />

2008 wird Osteuropa den Westen<br />

überholen<br />

Dr. O. Herzig<br />

32<br />

PRODUKTION<br />

Mehr Euros pro Mould<br />

Bürkert vertraut auch Hochtechnologie<br />

aus dem Hause gwk<br />

N. Küls<br />

News 4<br />

Produkte 27, 34, 36, 37<br />

Navigator 38–40<br />

Index, Impressum 3. US<br />

www.norres.com<br />

SCHLÄUCHE<br />

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NORRES ist einer der führenden Hersteller für:<br />

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Rehau erweitert Werk in Nordamerika<br />

Mit einer feierlichen Werkseinweihung gab Rehau Mitte Mai in Cullman/<br />

Alabama den offiziellen Startschuss zur Erweiterung seiner PEX-Rohr-Fertigung<br />

für die nordamerikanische <strong>Bau</strong>industrie. Das international tätige<br />

Unternehmen investierte über 20 Mio. US-$ in die rd. 18.000 m 3 große<br />

Werkshalle, inklusive Lager <strong>und</strong> Versand, <strong>und</strong> will damit die bisherigen<br />

Produktionskapazitäten für PEX-Rohre mehr als verdoppeln. In den nächsten<br />

vier Jahren sollen bis zu 100 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Seit<br />

2003 fertigt der Polymerspezialist in Cullman auch für die <strong>Bau</strong>industrie,<br />

insbesondere PEX-Rohre, die vor allem für die Anwendungen wie Sprinkleranlagen,<br />

Flächenheizung <strong>und</strong> Hausinstallation zum Einsatz kommen.<br />

www.rehau.de<br />

Wechsel in der Führung bei KraussMaffei<br />

Frank Peters (41) übernahm zum 1. April 2008 die Führung des Geschäftsbereiches<br />

Reaktionstechnik (RPM) von Walter Tesche (63), der Mitte des Jahres in<br />

den Ruhestand geht. Peters verantwortet damit zukünftig weltweit alle Aktivitäten<br />

in der Reaktionstechnik von KraussMaffei. Er begann seine Karriere im<br />

Unternehmen 1997 im Vertrieb Reaktionsmaschinen für den nordamerikanischen<br />

Markt. Von 1999–2003 leitete er das strategische Produktmanagement<br />

der GEA Lufttechnik, bevor er 2003 als Vertriebsleiter Reaktionstechnik zu<br />

KraussMaffei zurückkehrte. Seit 2006 führte er als Bereichsleiter bereits die<br />

Reaktionstechnik am Standort München. Unter der Federführung seines Vorgängers<br />

Walter Tesche baute der Geschäftsbereich in den letzten Jahren unter<br />

anderem den Bereich Automotive Components Systems (vormals Tooling) auf,<br />

integrierte die vormalige Maschinenbausparte von Elastogran <strong>und</strong> gründete<br />

zudem Tochtergesellschaften in Japan sowie für Isolationstechnik in Italien.<br />

www.kraussmaffei.com<br />

EDI mit deutschsprachiger Broschüre<br />

Das Unternehmen hat eine neue deutschsprachige Broschüre veröffentlicht,<br />

die umfassende Informationen über die Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen von<br />

EDI enthält. Diese großformatige Farbbroschüre mit 24 Seiten Umfang gibt<br />

einen Überblick über EDIs Kapazitäten, technische Spezialgebiete, Qualitätszusicherungssysteme<br />

<strong>und</strong> Hauptmärkte, gefolgt von detaillierten Beschreibungen<br />

aller Produkte. Hierzu zählen typische Spezifikationen <strong>und</strong> Schemazeichnungen<br />

des breiten Angebots an Folien-, Platten- <strong>und</strong> Beschichtungsdüsen,<br />

Optionen bezüglich Feedblocks, Verteilern <strong>und</strong> Decklingsystemen sowie Einzelheiten<br />

zu Schlitzbeschichtungs- <strong>und</strong> Pelletisierungsdüsen.<br />

www.reworkdies.com<br />

4 � KunstStoff Trends 3/2008<br />

News<br />

Neue Leiterin für Geschäftssparte<br />

Rohrsysteme<br />

Jane Toogood (42) ist neue Leiterin<br />

der Geschäftssparte Rohrsysteme<br />

bei Borealis. Toogood folgt in dieser<br />

Position Lorenzo Delorenzi nach,<br />

der vor Kurzem zum Vorstandsmitglied<br />

für den Bereich Polyolefine bestellt<br />

wurde. Sie wird am Hauptsitz<br />

des Unternehmens in Wien tätig<br />

sein. Vor ihrem Engagement bei Borealis<br />

arbeitete Toogood als selbstständige<br />

Business- <strong>und</strong> Marketingberaterin<br />

in Großbritannien. Davor<br />

bekleidete sie diverse leitende globale<br />

Managementpositionen bei<br />

Uniquema sowie internationale Geschäftsentwicklungs-<br />

<strong>und</strong> Marketingrollen<br />

bei ICI. Toogood verfügt über einen Master-Abschluss in Naturwissenschaften<br />

(Chemie) des Somerville College der Oxford University in<br />

Großbritannien.<br />

www.borealisgroup.com<br />

Umfirmierung<br />

Die ehemalige Reisner GmbH firmiert seit dem 27. April 2008 als Reisner<br />

AG Kältetechnischer Anlagenbau. Mit der AG-Umwandlung trägt Klaus<br />

Reisner dem starken Wachstum des Unternehmens Rechnung <strong>und</strong> stellt<br />

die Weichen für eine weitere erfolgreiche Zukunft. Er bekleidet die Funktion<br />

des Vorstandsvorsitzenden <strong>und</strong> hat den bisherigen kaufmännischen<br />

Geschäftsführer Peter Mühlstädt zum Aufsichtsratsvorsitzenden berufen.<br />

Für 2008 kündigt die Reisner AG noch eine Kapitalerhöhung an.<br />

www.reisner-ag.com<br />

Neuer AVK-Vorstand gewählt<br />

Am 24. Januar 2008 wurde im Rahmen der AVK-Mitgliederversammlung<br />

in Frankfurt ein neuer Vorstand gewählt. Im Amt bestätigt wurden: Jürgen<br />

H. Aurer, BÜFA Reaktionsharze, Dr. Michael Effing, Huntsman Material &<br />

Effects, Dr. Tilman Schultz, Chemowerk <strong>und</strong> Dr. Rudolf Kleinholz (kooptiert).<br />

Neu hinzugewählt wurden Gabi Thomas, Ticona, Dr. Gerd Esswein,<br />

Freudenberg Forschungsdienste, <strong>und</strong> Dr. Lars Peters, Polymer-Consulting<br />

(kooptiert). Ausgeschieden sind Frank Bruns, Menzolit Composites International<br />

<strong>und</strong> Volker Fritz, Centrachem. Zum neuen Vorsitzenden wurde<br />

Jürgen H. Aurer gewählt, als stellvertretender Vorsitzender Dr. Michael Effing<br />

<strong>und</strong> als Schatzmeister Dr. Tilman Schultz.<br />

www.avk-tv.de


Vakuumtechnik-Seminare 2008<br />

Neue Lehrgänge, spezielle Seminare <strong>und</strong> innovative Lehrmaterialien –<br />

damit trumpft die Schmalz-Academy im Jahr 2008 auf. Sie bietet den Interessenten,<br />

Konstrukteuren <strong>und</strong> Anwendern damit weitaus mehr als nur<br />

einfache Schulungen zum Thema Vakuumtechnik. Gr<strong>und</strong>sätzlich gibt es<br />

drei Academy-<strong>Bau</strong>steine: die Lehrgänge Vakuumtechniker, die Vakuumtechnik-Seminare<br />

<strong>und</strong> schließlich die Lehr- <strong>und</strong> Lernmittel. Die Lehrgänge<br />

Vakuumtechniker bestehen aus einem zweistufigen Modulkonzept <strong>und</strong><br />

finden ihren Abschluss mit dem Titel „Geprüfter Vakuum-Techniker“. Vakuumtechnik-Seminare<br />

gibt es in drei Varianten mit aufbauendem Lehrinhalt;<br />

die Varianten I <strong>und</strong> II dauern jeweils einen Tag. Variante III richtet<br />

sich an den speziell festzulegenden Bedürfnissen des K<strong>und</strong>en aus. Zielgruppen<br />

für die Schmalz-Academy sind Betriebs- <strong>und</strong> Produktionsfachleute,<br />

Konstrukteure, Monteure, Instandhalter <strong>und</strong> Servictechniker sowie das<br />

Ausbildungswesen.<br />

www.schmalz.com<br />

Battenfeld Spritzgießtechnik geht an<br />

Wittmann-Gruppe<br />

Zum 1. April 2008 übernahm die österreichische Unternehmensgruppe<br />

Wittmann die in Insolvenz befindliche Battenfeld Kunststoffmaschinen.<br />

Nach erfolgtem Closing am 31. März 2008 gingen der Hauptsitz <strong>und</strong> Produktionsstandort<br />

Kottingbrunn, die weltweiten Vertriebstöchter, die deutsche<br />

K<strong>und</strong>endienstgesellschaft <strong>und</strong> die zuletzt eigenständige Serviceeinheit<br />

an Wittmann. Nach bereits erfolgter Zustimmung des Gläubigerausschusses<br />

ist der österreichische Spritzgießmaschinenhersteller Battenfeld<br />

– vorbehaltlich gerichtlicher Genehmigung – zukünftig Teil der in Wien<br />

ansässigen Unternehmensgruppe Wittmann. Wittmann ist weltweit agierender<br />

Hersteller eines kompletten <strong>und</strong> innovativen Peripheriegeräteprogramms<br />

für die Kunststoffindustrie. Dieses umfasst Roboter <strong>und</strong> Automatisierungseinrichtungen,<br />

automatische Materialversorgung <strong>und</strong> Trocknung,<br />

samt Recycling der Kunststoffe sowie Werkzeugtemperierung <strong>und</strong> -kühlung.<br />

www.battenfeld-imt.com<br />

www.wittmann-robot.at<br />

Produktkatalog: Naturfaser-Spritzguss<br />

Die Industrie steht am Anfang einer „Rohstoffwende“. Dauerhaft steigende<br />

Preise für fossile Rohstoffe werfen Fragen nach neuen Werkstoffen auf.<br />

Naturfaserverstärkte Kunststoffe (NFK) können eine ökonomische Alternative<br />

zu herkömmlichen Kunststoffen auf Erdölbasis sein; mehr noch, sie<br />

bringen einen technischen <strong>und</strong> ökologischen Mehrwert gegenüber unverstärkten<br />

Kunststoffen mit. Der Produktkatalog Naturfaser-Spritzguss präsentiert<br />

erstmals die 16 führenden deutschen Produzenten <strong>und</strong> ihre Produkte.<br />

Auf 84 Seiten finden sich umfassende Informationen zu<br />

Naturfaser-Spritzguss-Granulaten, technische Daten, Preisinformationen,<br />

Liefermengen <strong>und</strong> Anwendungen. Der Produktkatalog ist wesentlicher<br />

Bestandteil der „Kampagne zur industriellen Etablierung von Polypropylen-Naturfaser-Spritzguss<br />

(PP-NF) <strong>und</strong> Wood-Plastic-Composites (WPC)“,<br />

die von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. finanziell unterstützt<br />

wird.<br />

www.n-fibrebase.net<br />

EDI weiter auf Wachstum programmiert<br />

Nach fünf Jahren starken Wachstums, die durch ein Management-Buyout<br />

eingeleitet wurden, hat Extrusion Dies Industries (EDI) ein neues Team<br />

damit beauftragt, seine weltweite Tätigkeit zu leiten. Die vier Führungskräfte,<br />

die den Buyout anführten, wurden in leitende Positionen befördert.<br />

Das Unternehmen versprach darüber hinaus, eine Expansionsstrategie<br />

durchzuführen, zu der die geografische <strong>und</strong> technologische Diversifizierung<br />

<strong>und</strong> mögliche Aufkäufe neuer Unternehmen zählen werden. Der<br />

neue Präsident von EDI ist John A. Ulcej, einer der Teilnehmer an dem<br />

Management-Buyout. Er übernimmt auch die Position des stellvertretenden<br />

Technikvorstands. Dennis S. Paradise, der bisher Vertriebsleiter<br />

Nordamerika war, wurde zum Vice President für Vertrieb <strong>und</strong> Marketing<br />

ernannt. Die Position des Technologiemanagers nimmt Sam G. Iuliano<br />

ein, der zuvor Produktmanager des Unternehmens war.<br />

www.extrusiondies.com<br />

00 Mio. E Umsatz im 00. Jahr<br />

NEWS<br />

Ter Group übernimmt Simon & Werner<br />

Mit Wirkung zum 1. Januar 2008 übernahm Ter Hell, Stammfirma der Ter<br />

Group, 100% von Simon & Werner, Flörsheim. Simon & Werner ist ein bekannter<br />

Distributeur von Spezialchemikalien, insbesondere Pigmente,<br />

Farbstoffe, Tenside, Konservierungsmittel <strong>und</strong> andere Produkte, die an die<br />

<strong>Bau</strong>stoff-, Waschmittel-, Reinigungsmittel-, Kosmetik-, Pharma-, Leder-,<br />

Plastik- <strong>und</strong> Textilindustrie in Deutschland <strong>und</strong> Teilen von Europa geliefert<br />

werden. Im Jahr 2007 wurde mit 40 Mitarbeitern <strong>und</strong> 2.000 K<strong>und</strong>en<br />

ein Umsatz von 20 Mio. € erwirtschaftet. Christian Westphal, geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Ter Group: „Simon & Werner ist eine strategische<br />

Akquisition für uns, um unsere Position als europaweiter Distributeur<br />

in unseren Fokus-Industrien auszubauen.“<br />

www.terhell.com<br />

Gerade 100 Jahre alt geworden, hat Boge im Jubiläumsjahr 2007 bei zweistelligem<br />

Wachstum (knapp 18 %) erstmals die 100 Mio. €-Umsatzmarke<br />

erreicht (2006: 85 Mio. €). Zu dieser positiven Entwicklung trägt insbesondere<br />

die konsequente Internationalisierung bei. Das Unternehmen liefert<br />

Druckluftverdichter in über 80 Länder <strong>und</strong> hat die Zahl eigener Auslandsvertretungen<br />

im laufenden Jahr mit Indien <strong>und</strong> Russland auf jetzt 13 erweitert.<br />

Die Exportquote liegt aktuell bei rd. 60 % (2006: 55 %). Seit 1995<br />

hat man 150 neue sichere Arbeitsplätze geschaffen. Weltweit beschäftigt<br />

der Mittelständler rd. 550 Mitarbeiter, in Deutschland sind es 435. Den<br />

Standort Bielefeld-Jöllenbeck wird Boge baulich erweitern <strong>und</strong> 10 Mio. €<br />

in Logistikzentrum für Wareneingang, Lager <strong>und</strong> Versand <strong>und</strong> neues Produktionszentrum<br />

zur Erhöhung der Fertigungstiefe bei Einzelkomponenten<br />

investieren.<br />

www.boge.de<br />

KunstStoff Trends 3/2008 �


MARKtfoKuS<br />

Erfolgsstory Kunststoff<br />

Robustes Wachstum auch 2007<br />

Über ein weiteres Kapitel der Erfolgsstory<br />

Kunststoff konnte Dr. Günter<br />

Hilken, der Vorsitzende von Plastics-<br />

Europe Deutschland e. V., dem Verband<br />

der Kunststofferzeuger während<br />

einer Pressekonferenz im Rahmen der<br />

Jahrestagung seines Verbandes im<br />

Düsseldorf Hilton am 8. Mai berichten.<br />

Im vergangenen Jahr stieg die Produktion<br />

um 2,8 % auf insgesamt<br />

20,8 Mio. t an, der Umsatz wurde<br />

sogar um 7,4 % auf einen Wert von<br />

23,3 Mio. € gesteigert, da stark wachsende<br />

Rohstoffkosten wenigstens teilweise<br />

weitergereicht werden konnten.<br />

Mittlerweile bewegt sich der Ölpreis<br />

fast täglich auf neue Rekorde, sodass<br />

der Druck auf die Margen enorm bleibt.<br />

Export stützt den<br />

Produktionsstandort<br />

Wesentlicher Erfolgsfaktor war wie so oft der Export:<br />

13,2 Mio. t, fast 2/3 der Produktion konnte<br />

Verbauch von Standardkunststoffen<br />

Wachstum in Deutschland für 2006/07<br />

7.260 7.833 7.980<br />

+7,9% +1,9%<br />

1.595<br />

1.615<br />

1.245<br />

590<br />

1.785<br />

430<br />

2005<br />

Wachstum 2006/07:<br />

Kunststoffe gesamt +2,3%<br />

Standardkunststoffe +1,9%<br />

1.800<br />

1.748<br />

1.290<br />

650<br />

1.880<br />

465<br />

2006<br />

� PVC -3,9%<br />

� PE-LD+LLD +3,0%<br />

� PE-HD +3,9%<br />

Abb. 1: Verbrauch von Standardkunststoffen;<br />

Wachstum in Deutschland für 2006/07<br />

� KunstStoff Trends 3/2008<br />

Marktfokus<br />

1.730<br />

1.800<br />

1.340<br />

665<br />

1.955<br />

490<br />

2007<br />

� PS+EPS +2,3%<br />

� PP +4,0%<br />

� PET +5,4%<br />

exportiert werden, wobei die Länder der EU den<br />

absoluten Schwerpunkt der Abnehmer bilden.<br />

Die hohen Importe von 8,5 Mio. t kommen fast zu<br />

90 % aus dem EU-Raum. Als Saldo resultiert ein<br />

Exportüberschuss von rd. 7,5 Mrd. €. Diese Entwicklung<br />

der Produktionszahlen sowie eine differenzierte<br />

Betrachtung der Standard-Kunststoffe<br />

sind in Tabelle 1 zusammengefasst. Lediglich bei<br />

PVC setzt sich der bereits im Vorjahr eingetretene<br />

negative Trend fort. Alle anderen legen zu, Spitzenreiter<br />

ist PET mit einer Wachstumsrate von<br />

5,4 %, die aus dem weiteren Vordringen dieses<br />

Kunststoffs auf den Verpackungssektor resultiert.<br />

Solider Anstieg des<br />

Verbrauchs im Inland<br />

gestützt durch Innovationen<br />

Der bereits auf hohem Niveau liegende Inlandsverbrauch<br />

wird durch neue, innovative Anwendungen<br />

weiter stimuliert, wie die in Abbildung<br />

1 zusammengefassten Verbrauchsdaten zeigen.<br />

Zum Gesamtwachstum von 2,3 % tragen Standardkunststoffe<br />

immerhin mit 1,9 % bei.<br />

Verbrauch technischer Kunststoffe + PUR<br />

Wachstum in Deutschland für 2006/07<br />

2005<br />

Wachstum 2006/07:<br />

Kunststoffe gesamt +2,3%<br />

Techn. Kunststoffe +3,2%<br />

Das verstärkte Wachsen des Verbrauchs von<br />

technischen Kunststoffen mit 3,2 % im Jahr 2007<br />

ist weitgehend Resultat der Bemühungen von<br />

Kunststoffherstellern, Verarbeitern <strong>und</strong> Anwendern,<br />

Technologieentwicklung entlang der Wertschöpfungskette<br />

zu betreiben. Diese durch Offenheit,<br />

Vertrauen <strong>und</strong> Beachtung der Interessen<br />

der Partner geprägte Zusammenarbeit könnte<br />

zum Schlüssel der Festigung der Technologieführerschaft<br />

der deutschen Kunststoff-Industrie<br />

werden. Abbildung 2 gibt dazu einen detaillierten<br />

Überblick der Entwicklung. Nach wie vor ist<br />

das Wachstum doppelt so hoch wie das des BIP.<br />

Wichtigste Märkte:<br />

Verpackung <strong>und</strong> <strong>Bau</strong><br />

Mehr als die Hälfte der in Deutschland verbrauchten<br />

Kunststoffe geht in die Verpackungen<br />

<strong>und</strong> in <strong>Bau</strong>anwendungen, wobei letztere als Ergebnis<br />

der Bemühungen um den Klimaschutz<br />

steigende Tendenz besitzen. Abbildung 3 zeigt<br />

die Verteilung des Kunststoffverbrauchs auf die<br />

Anwendungsgebiete, wobei die Fahrzeugindus-<br />

1.755 1.903 1.963<br />

+8,4% +3,2%<br />

260<br />

325<br />

125<br />

90<br />

76<br />

82<br />

92<br />

705<br />

285<br />

355<br />

135<br />

93<br />

85<br />

90<br />

100<br />

760<br />

2006<br />

288<br />

365<br />

143<br />

96<br />

87<br />

94<br />

105<br />

785<br />

2007<br />

� ABS, SAN, ASA +1,1% � POM +2,4%<br />

� PA +2,8% � PBT +4,4%<br />

� PC +5,9% � PUR +3,3%<br />

� PMMA +3,2%<br />

Abb. 2: Verbrauch technischer Kunststoffe + PUR;<br />

Wachstum in Deutschland für 2006/07


trie sowie der Bereich Elektro/Elektronik in der<br />

Gewichtung folgen. Energieeinsparung durch<br />

Leichtbau ist hier Wachstumsmotor. Als neues,<br />

technisch anspruchsvolles <strong>und</strong> durch Innovationen<br />

geprägtes Gebiet, rückt die Medizintechnik<br />

mehr <strong>und</strong> mehr in das öffentliche Interesse:<br />

rechnet man doch damit, die hohe Effizienz <strong>und</strong><br />

Verarbeitungsfre<strong>und</strong>lichkeit organischer Werkstoffe<br />

für das mit Kostenproblemen kämpfende<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen nutzbar zu machen.<br />

Herausforderungen <strong>und</strong><br />

Chancen für die Zukunft<br />

Leider zeichnen sich für die noch gute Konjunkturlage<br />

der europäischen Industrie immer deutlichere<br />

Risiken ab. Steigende Rohstoffkosten,<br />

insbesondere der durch beginnende Verteilungskämpfe<br />

geprägte Ölpreis, verschärfen den Margendruck,<br />

dem nicht nur durch Technologieoptimierung,<br />

sondern auch mit Strukturmaßnahmen<br />

begegnet werden muss: sinkende Beschäftigungszahlen<br />

bei steigender Produktionsleistung<br />

zeigen das schon heute (Tab. 1). Die verstärkte<br />

Landwirtschaft 2,5%<br />

Haushaltswaren 3,0%<br />

Möbel 4,5%<br />

Elektro/Elektronik 7,1%<br />

Fahrzeugindustrie<br />

8,9%<br />

<strong>Bau</strong> 25,2%<br />

Abb. 3: Deutschland<br />

Kunststoffverbrauch nach Anwendungsgebieten<br />

Medizin 1,5%<br />

Tab. 1: Die Produktion von Kunststoffen in Deutschland 2007<br />

Produktion (Mio. t) 20,8<br />

Veränderung<br />

2,8 %<br />

PVC 1,95 -2,5 %<br />

PE-LD + LLD 1,55 4,0 %<br />

PE-HD 1,39 2,2 %<br />

PS + EPS 0,87 1,7 %<br />

PP 1,91 0,8 %<br />

PET 0,59 5,4 %<br />

Umsatz (Mrd. �) 23,3 7,4 %<br />

davon Inland 9,4 6,9 %<br />

davon Ausland 13,9 7,8 %<br />

Beschäftigte (Personen)<br />

Außenhandel (Mio. t)<br />

48.546 -1,8 %<br />

davon Export 13,19 4,9 %<br />

davon Import 8,53 5,3 %<br />

Saldo 4,65 4,0 %<br />

Außenhandel (Mrd. �) 7,48 3,6 %<br />

Nutzung der Rohstoffbasis Gas im Nahen Osten<br />

aber auch in Russland lässt erhebliche Kapazitätsausweitungen<br />

erwarten, welche die bestehenden<br />

Märkte verändern werden. Diesen Herausforderungen<br />

kann nur mit weiterer Effizi-<br />

Sonstiges 14,3%<br />

Verpackung 33,0%<br />

Quelle: PlasticsEurope<br />

Quelle: PlasticsEurope<br />

enzsteigerung begegnet werden. Hilfreiches<br />

Faktum dabei ist: Kunststoffe sind die Werkstoffe<br />

der Ressourcen- <strong>und</strong> Energieeffizienz par Excellence.<br />

Sie werden überall dort, wo Ressourcenschonung,<br />

Klimaschutz <strong>und</strong> Nachhaltigkeit<br />

gefragt sind, als Mittel der Wahl mit erheblicher<br />

Wertschöpfung einsetzbar sein mit Aufgaben,<br />

die der Branche die notwendigen Entwicklungschancen<br />

bieten. Diese Erkenntnis lässt die deutsche<br />

Kunststoffindustrie mit Zuversicht in die<br />

Zukunft schauen.<br />

Dr. Winfried W<strong>und</strong>erlich<br />

MARKTFOKUS<br />

KunstStoff Trends 3/2008 � 7


BUSINESS<br />

<strong>Nanotechnologie</strong><br />

Risikobewertung entlang der<br />

Wertschöpfungskette<br />

Das Haftungsrisiko ist eine wesentliche<br />

Hürde auf dem Weg zu wirtschaftlichen<br />

Nano-Produkten. TÜV SÜD Industrie<br />

Service hat mit der Innovationsgesellschaft<br />

mbH, St. Gallen das<br />

weltweit erste zertifizierbare Risiko-<br />

<strong>und</strong> Monitoringsystem Cenarios (Certifiable<br />

Nanospecific Riskmanagement<br />

and Monitoring System) entwickelt.<br />

Die hohe Marktdynamik <strong>und</strong> der sprunghafte<br />

technische Fortschritt erschwert das Management<br />

<strong>und</strong> Monitoring der toxikologischen, regulatorischen<br />

<strong>und</strong> technologischen Risikofaktoren<br />

von Nano-Produkten. Hinzu kommt: Die mittel-<br />

<strong>und</strong> langfristigen Auswirkungen der neuen Materialien<br />

auf Mensch <strong>und</strong> Umwelt sind noch<br />

nicht ausreichend erforscht. Auch die Gesetzgebung<br />

hat noch keine rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

für den Umgang mit der <strong>Nanotechnologie</strong><br />

entwickelt. Umweltorganisationen, Institute<br />

<strong>und</strong> Rückversicherer fordern daher nachdrücklich<br />

eine f<strong>und</strong>ierte Risikoabschätzung <strong>und</strong> einen<br />

eindeutigen Rechtsrahmen.<br />

Nach einheitlichen Standards<br />

Je besser Haftungsrisiken einschätzbar sind, desto<br />

vorhersehbarer ist der Produktlebenszyklus. Eine<br />

kontinuierliche Überwachung aller Prozesse anhand<br />

allgemein gültiger Standards <strong>und</strong> entlang<br />

8 � KunstStoff Trends 3/2008<br />

der gesamten Wertschöpfungskette ist<br />

ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Planung,<br />

die Produktion <strong>und</strong> den Vertrieb.<br />

Insbesondere die Entwicklung neuer Materialien<br />

mit bisher ungeahnten Eigenschaften bergen<br />

neben Innovations- auch Risikopotenziale.<br />

Gerade im Nanobereich weisen Stoffe häufig<br />

veränderte chemische <strong>und</strong> physikalische Eigenschaften<br />

auf, zum Beispiel im Hinblick auf Löslichkeit,<br />

Farbe oder Reaktivität. Die ultrafeinen<br />

Partikel könnten im Kontakt mit dem menschlichen<br />

Körper chemische Reaktionen katalysieren<br />

<strong>und</strong> beispielsweise Immunreaktionen hervorrufen.<br />

Wie wahrscheinlich solche Szenarien tatsächlich<br />

sind, ist zum aktuellen Forschungsstand nicht<br />

bekannt. Deshalb gilt es eine präventive Lösung<br />

zu finden, die das Risiko möglicher rechtlicher<br />

Auseinandersetzungen in den Bereichen Produkt-,<br />

Umwelt- <strong>und</strong> Betriebshaftpflicht von<br />

vornherein minimiert. Mit dem Ziel, eine wirkungsvolle<br />

Risikobewertung <strong>und</strong> Krisenprävention<br />

nach einheitlichen Standards zu entwickeln.<br />

Dieser Fragestellung hat sich TÜV Süd Industrie<br />

Service in einem Gemeinschaftsprojekt mit<br />

der Innovationsgesellschaft mbH, St. Gallen, angenommen.<br />

Das Ergebnis ist Cenarios (– das<br />

weltweit erste zertifizierbare Risiko- <strong>und</strong> Monitoringsystem.<br />

Frühzeitige <strong>und</strong> verantwortungsvolle<br />

Risikoabschätzung<br />

Das System ermöglicht Unternehmen jeder Betriebsgröße<br />

eine frühzeitige <strong>und</strong> verantwor-<br />

tungsvolle Risikoabschätzung – um so dem von<br />

Umwelt- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitspolitik sowie den<br />

Rückversicherern geforderten „Vorsorgeprinzip“<br />

zu entsprechen. Den Kern des Cenarios-Prinzips<br />

bilden vier aufeinander abgestimmte Komponenten:<br />

Risiko-Standortbestimmung, Risiko-Monitoring,<br />

nachhaltiges Krisenmanagement <strong>und</strong><br />

eine Zertifizierung. Die dabei angewandten Methoden<br />

<strong>und</strong> Werkzeuge zur Risikoanalyse <strong>und</strong> -<br />

bewertung wurden hierbei speziell auf nanotechnologische<br />

Verfahren, Prozesse <strong>und</strong><br />

Produkte ausgerichtet.<br />

Risiko-Standortbestimmung<br />

Basis für ein erfolgreiches Risikomanagement<br />

ist die Implementierung eines ganzheitlichen,


kontinuierlichen Risikomanagement-Kreislaufs<br />

im Unternehmen. Die dabei festgelegten Risikomanagement-Prozesse<br />

begleiten den gesamten<br />

Lebenszyklus der Nanoprodukte – von den frühen<br />

Phasen der Produktentwicklung bis zur<br />

Produktentsorgung. Damit erhalten Unternehmen<br />

ein Instrument, um potenzielle Haftungsrisiken<br />

auf ein Minimum zu senken <strong>und</strong> Chancen<br />

konsequent verfolgen zu können.<br />

Risiko-Monitoring<br />

Erfolgreiche unternehmerische Entscheidungen<br />

auf dem Gebiet der Nano-Technologie hängen<br />

maßgeblich davon ab, in welchem Umfang die<br />

neuesten relevanten Entwicklungen aus Wissenschaft,<br />

Technologie sowie Regulation <strong>und</strong> Öffentlichkeit<br />

kontinuierlich <strong>und</strong> frühzeitig erfasst<br />

<strong>und</strong> bewertet werden. Je exakter das Monitoring<br />

dieser Parameter, desto aktueller der Stand<br />

des Risikoportfolios in den betrachteten Bereichen<br />

– <strong>und</strong> desto treffsicherer die Entscheidung.<br />

Mit einem systematischen Prognose-Tool erhalten<br />

Unternehmen einen umfassenden Überblick<br />

auf strategische relevante Entwicklungen – auch<br />

ohne kostenintensive Eigenforschung.<br />

Issue Management<br />

Bei allen Sicherheits- <strong>und</strong> Vorsorgemaßnahmen<br />

bleibt ein Restrisiko bestehen. Deshalb erfordert<br />

ein effektives Risikomanagement ein Kon-<br />

COMPOSITES EUROPE &<br />

ALUMINIUM -<br />

Innovative Werkstoff-<br />

Lösungen für Ihre<br />

Anwendungsindustrie!<br />

zept zur Krisenbewältigung. Cenarios bietet effektive<br />

Strategien <strong>und</strong> Maßnahmen, um in<br />

Krisensituationen rasch <strong>und</strong> sicher handeln zu<br />

können sowie etwaige Schäden zu bemessen<br />

<strong>und</strong> zu begrenzen. Speziellen Instrumenten für<br />

eine transparente Risiko-Kommunikation <strong>und</strong><br />

pro-aktives Stakeholder-Management kommt<br />

dabei eine besondere Bedeutung zu.<br />

Zertifizierung<br />

Endverbraucher <strong>und</strong> andere Stakeholder suchen<br />

gerade in innovativen Bereichen wie der <strong>Nanotechnologie</strong><br />

Orientierung <strong>und</strong> Sicherheit. Vor<br />

diesem Hintergr<strong>und</strong> bietet TÜV Süd Industrie<br />

Service zusätzlich die Zertifizierung des Risikomanagement-<br />

<strong>und</strong> Monitoringsystems an.<br />

Damit ist Cenarios der weltweit erste anerkannte<br />

Standard, der die Herstellungsprozesse von<br />

Nanoprodukten auf ein einheitliches Qualitätsniveau<br />

stellt. Ähnlich wie beim Qualitätsmanagement-Audit<br />

ISO 9000 bestätigt das neue<br />

Zertifikat, dass ein Unternehmen anerkannte<br />

Standards der Produkt- <strong>und</strong> Prozesssicherheit<br />

einhält <strong>und</strong> diese gegenüber K<strong>und</strong>en, Lieferanten<br />

<strong>und</strong> Behörden dokumentiert. Zusätzlich<br />

fordert die Zertifizierung den Nachweis einer<br />

kontinuierlichen Verbesserung des Prozess- <strong>und</strong><br />

Risikomanagements. Der Vorteil für die zertifizierten<br />

Unternehmen: Sie erhalten als verantwortungsbewusstes<br />

Unternehmen ein strate-<br />

COMPOSITES EUROPE<br />

gisch bedeutsames Differenzierungsmerkmal,<br />

das für die K<strong>und</strong>en mehr Sicherheit <strong>und</strong> mehr<br />

Wert bedeutet.<br />

Der modulare Ansatz kombiniert mehrere Vorteile:<br />

Eine schnelle Identifizierung, Analyse <strong>und</strong><br />

Bewertung potenzieller Risiken sowie von Chancen,<br />

Produkten <strong>und</strong> Prozessen. Darüber hinaus<br />

wird ein stets aktuelles Wissen zu regulatorischen<br />

<strong>und</strong> technologischen Entwicklungen<br />

<strong>und</strong> der schnelle Zugriff auf geeignete Maßnahmen<br />

im Krisenfall sichergestellt. Schadensszenarien<br />

sind nur beherrschbar, wenn die Entscheidungsfindung<br />

entlang der gesamten<br />

Wertschöpfungskette – Planung, Produktion,<br />

Vertrieb – auf Basis der aktuellsten technologischen<br />

Entwicklungen stattfinden kann. Die<br />

standardisierte Lösung hilft zur zuverlässigen<br />

Risikobewertung <strong>und</strong> Krisenprävention <strong>und</strong><br />

trägt zu einem beträchtlichen Maß an Sicherheit<br />

bei.<br />

K o n t a k t<br />

Dipl.-Phys. Thorsten Weidl<br />

TÜV Süd Industrie Service GmbH,<br />

München<br />

Tel.: 089/57912701<br />

Fax: 089/57912888<br />

thorsten.weidl@tuev-sued.de<br />

www.tuev-sued.de<br />

23.-25. September 2008 • Messe Essen • www.composites-europe.com<br />

Veranstalter:<br />

Partner:<br />

www.aluminium-messe.com<br />

In Kooperation mit:<br />

BUSINESS<br />

3. Europäische Fachmesse & Forum für Verb<strong>und</strong>werkstoffe, Technologie <strong>und</strong> Anwendungen<br />

KunstStoff Trends 3/2008 �


BUSINESS<br />

Flaschen aus PLA – heute schon in vielen<br />

Farben <strong>und</strong> Formen erhältlich<br />

Im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stehen<br />

<strong>Biokunststoffe</strong> zumeist als einfache Einkaufstüten,<br />

besonders die Verbraucher- <strong>und</strong><br />

Umweltverbände im europäischen Ausland,<br />

aber auch in Nordamerika <strong>und</strong> Asien, fordern<br />

diese Bio-Tüten überall dort, wo noch kostenlose<br />

Beutel in großer Zahl über die Ladentheke<br />

gehen <strong>und</strong> zu einem Müllproblem werden.<br />

Aber den <strong>Biokunststoffe</strong>n steht heute ein viel<br />

breiteres, hochwertiges Anwendungsspektrum<br />

offen: Die klassischen <strong>und</strong> ältesten Anwendungen<br />

sind im medizinischen Bereich die abbaubaren<br />

Implantate <strong>und</strong> Operationsmaterial.<br />

Dieser sehr anspruchsvolle Markt besteht jedoch<br />

nur aus wenigen etablierten Produkten<br />

<strong>und</strong> Akteuren.<br />

Recht erfolgreich konnten sich <strong>Biokunststoffe</strong><br />

im Verpackungs- <strong>und</strong> Hygienesektor positionieren.<br />

Vor allem kompostierbare Bioabfallbeutel<br />

sind in Deutschland weit verbreitet <strong>und</strong> stehen<br />

im Einzelhandel oft bereits ohne Alternative da.<br />

0 � KunstStoff Trends 3/2008<br />

<strong>Biokunststoffe</strong><br />

Globale Marktsituation<br />

„Raus aus der Nische – rein in den Massenmarkt“. Mit solchen Schlagworten<br />

wirbt die Biokunststoff-Branche in diversen Fachzeitschriften <strong>und</strong> auf Kongressen.<br />

Dies sollte Gr<strong>und</strong> genug für Unternehmen aus der Kunststoffbranche<br />

sein, sich mit diesem Thema näher zu beschäftigen. Die Reifenhäuser GmbH &<br />

Co. KG Maschinenfabrik in Troisdorf ist eines der ersten deutschen Maschinenbau-Unternehmen,<br />

die sich mit der tatsächlichen globalen Marktsituation der <strong>Biokunststoffe</strong><br />

verstärkt auseinandersetzen: Im vergangenen Jahr wurde die<br />

nova-Institut GmbH in Hürth, die seit über fünfzehn Jahren Marktforschung im<br />

Bereich Biowerkstoffe – <strong>Biokunststoffe</strong>, WPC <strong>und</strong> Naturfaserverstärkte Kunststoffe<br />

– betreibt, mit einer umfangreichen Studie beauftragt.<br />

Große Potenziale werden auch bei Tragetaschen<br />

<strong>und</strong> Lebensmittelverpackungen gesehen, obwohl<br />

hier der Wettbewerb durch etablierte Biowerkstoffe<br />

wie Pappe <strong>und</strong> <strong>Bau</strong>mwolle groß ist.<br />

Nicht nur die aufstrebenden Bio-Supermärkte<br />

bieten alternativ <strong>und</strong> preisneutral Einkaufstüten<br />

aus <strong>Biokunststoffe</strong>n an, sondern bereits auch<br />

Mode <strong>und</strong> Outdoor-Geschäfte. Im Bereich des<br />

Garten- <strong>und</strong> Landschaftsbaus können <strong>Biokunststoffe</strong><br />

durch ihren technischen Mehrwert – vor<br />

allem ihrer Kompostierbarkeit – punkten.<br />

Neue Einsatzgebiete mit großem Potenzial sieht<br />

das nova-Institut in dauerhaften Anwendungen<br />

im Bereich der Konsumgüter-, Möbel-, Elektro-<br />

<strong>und</strong> Elektronikindustrie sowie im Automobilbereich.<br />

Beispiele hierfür sind Bio-Duroplaste, naturfaserverstärkte<br />

Bio-Thermoplaste, Schäume<br />

<strong>und</strong> Textilfasern. Diese Materialien sind teilweise<br />

schon als Produkte am Markt verfügbar, werden<br />

vom K<strong>und</strong>en aber oft nicht als Biokunststoff<br />

wahrgenommen.<br />

Abb. 1: Marktanteile der derzeit verfügbaren biologisch abbaubaren Biokunststoffarten<br />

Aktuelle Mengen <strong>und</strong> Akteure<br />

Die wichtigsten Märkte für <strong>Biokunststoffe</strong> liegen<br />

heute in Westeuropa. Nach der Erhebung<br />

des nova-Instituts lag der Verbrauch an biologisch<br />

abbaubaren <strong>Biokunststoffe</strong>n in Westeuropa<br />

im Jahr 2007 bei ca. 60.000–70.000 t, was<br />

einem Marktanteil von unter 1 % entspricht. Die<br />

Wachstumsraten sind zweistellig <strong>und</strong> erreichen<br />

in einigen Bereichen bis zu 50 % pro Jahr. Wichtigste<br />

<strong>Biokunststoffe</strong> sind dabei Thermoplastische<br />

Stärken (TPS) bzw. Stärkeblends, extrudierte<br />

Stärke, Cellulose-Acetate <strong>und</strong><br />

Polymilchsäure-Polymere (PLA) (in der Reihenfolge<br />

ihrer Marktanteile). Alle weiteren <strong>Biokunststoffe</strong><br />

wie Polyhydroxyalkanoate (PHA)<br />

machen zusammen weniger als 5 % aus (Abb. 1).<br />

Die meisten Experten sehen für PLA die größten<br />

Wachstumschancen.<br />

Das nova-Institut ermittelte auch die weltweiten<br />

Produktionskapazitäten für biologisch abbaubare<br />

<strong>Biokunststoffe</strong>. Diese lagen im Jahr 2007 bei ca.


Abb. 2: Verteilung der weltweiten Produktionsmengen<br />

265.000 t (Abb. 2). Viele Experten<br />

gehen davon aus, dass Nordamerika<br />

mit dem weltweit führenden<br />

Produzenten von PLA (Nature<br />

Works), die größten Produktionskapazitäten<br />

besitzt. Die Marktanalyse<br />

zeigte dagegen, dass Europa mit<br />

140.000 t Produktionskapazität<br />

vorne liegt <strong>und</strong> Nordamerika erst<br />

mit 80.000 t folgt. Die Diskrepanz<br />

erklärt sich vor allem dadurch, dass<br />

einige in den USA genannte Produktionskapazitäten<br />

de facto wegen<br />

technischer Probleme dem Markt<br />

nicht zur Verfügung stehen <strong>und</strong><br />

<strong>Biokunststoffe</strong><br />

dementsprechend nicht mitgezählt<br />

wurden. In Westeuropa sind also<br />

derzeit die größten realen Produktionsmengen<br />

vorhanden <strong>und</strong> die<br />

wichtigsten Hersteller ansässig.<br />

Die weltweite, aktuell tatsächlich<br />

verfügbare Produktionskapazität<br />

von 265.000 t für biologisch abbaubare<br />

<strong>Biokunststoffe</strong> teilt sich<br />

auf über 100 Unternehmen auf,<br />

von denen bislang nur wenige eine<br />

relevante Menge erreicht haben.<br />

Die vier größten sind Nature<br />

Works (USA), Novamont (I) <strong>und</strong> Biotec<br />

(D) mit Sphere (F).<br />

Bei <strong>Biokunststoffe</strong>n handelt es sich nicht um eine einheitliche Polymerklasse,<br />

sondern um eine große Familie unterschiedlichster Kunststoffarten.<br />

Dabei wird der Begriff auf zweierlei Weise interpretiert:<br />

Zum einen werden unter <strong>Biokunststoffe</strong> biologisch abbaubare Kunststoffe<br />

verstanden, zum anderen Kunststoffe, die primär auf Basis von<br />

Agrarrohstoffen hergestellt werden. In den meisten Fällen überschneiden<br />

sich beide Definitionen.<br />

Im Fokus der Betrachtung liegen meist biologisch abbaubare Kunststoffe,<br />

wobei diese je nach Rezeptur vollständig bis schwer abbaubar<br />

sind. Die Rohstoffbasis besteht hauptsächlich aus Nachwachsenden<br />

Rohstoffen wie Stärke, Zucker <strong>und</strong> Cellulose. Die derzeitig größte<br />

Marktrelevanz in diesem Segment besitzen Thermoplastische Stärke<br />

(TPS) bzw. Stärkeblends, extrudierte Stärke, Cellulose-Acetate, Polymilchsäure-Polymere<br />

(PLA) <strong>und</strong> Polyhydroxyalkanoate (PHA). Bei dauerhaften<br />

<strong>Biokunststoffe</strong>n kommen oft Pflanzenöle als Rohstoff zum<br />

Einsatz.<br />

In jüngerer Zeit verfolgen einige Unternehmen die Strategie, die fossile<br />

Rohstoffbasis etablierter Standardthermoplaste durch eine erneuerbare<br />

Rohstoffbasis zu ersetzen; Beispiele hierfür sind Bio-PE <strong>und</strong> Bio-PP auf<br />

Basis von Ethanol in Brasilien.<br />

Diese Produktionskapazität<br />

von 265.000 t genügt nicht,<br />

um die wachsende Nachfrage<br />

zu befriedigen. Engpässe<br />

gibt es dabei nicht nur bei<br />

den eigentlichen Biokunststoff-Produzenten<br />

sondern<br />

auch bei notwendigen Additiven<br />

aus der chemischen<br />

Industrie. Dementsprechend<br />

schlecht ist die Verfügbarkeit<br />

von <strong>Biokunststoffe</strong>n,<br />

selbst die Bemusterung<br />

kann schon zum Problem<br />

werden.<br />

Das weitere Wachstum<br />

wird maßgeblich vom Aufbau<br />

weiterer Kapazitäten<br />

bestimmt. In den USA, Europa<br />

<strong>und</strong> Asien ist der <strong>Bau</strong><br />

neuer Kapazitäten angekündigt<br />

<strong>und</strong> auch in<br />

Deutschland gibt es konkrete<br />

Pläne für eine PLA-<br />

Produktion.<br />

Zukünftige Marktentwicklung,<br />

Indikatoren zeigen<br />

nach oben<br />

Die weltweit erfolgreiche<br />

Markteinführung von <strong>Biokunststoffe</strong>n<br />

konnte die<br />

Branche bis heute mit nur<br />

geringer staatliche Förderung<br />

realisieren - ganz im Gegensatz<br />

zu den Biokraftstoffen. Geeignete<br />

Rahmenbedingungen<br />

wären allerdings für eine zügige<br />

<strong>und</strong> großflächige Markteinführung<br />

hilfreich. Die politischen<br />

<strong>und</strong> rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

in Deutschland verändern<br />

sich jedoch nur langsam zugunsten<br />

von Biowerkstoffen. Ein erfreuliches<br />

Beispiel ist, dass laut neuer<br />

Verpackungsverordnung Flaschen<br />

aus <strong>Biokunststoffe</strong>n bis 2010 von<br />

der Pfandpflicht befreit werden<br />

sollen.<br />

In vielen Ländern der EU, USA,<br />

Australien <strong>und</strong> Asien wächst das<br />

Bewusstsein, dass <strong>Biokunststoffe</strong><br />

vor allem im Verpackungsbereich<br />

eine sinnvolle Alternative darstellen.<br />

Erste Maßnahmen, wie das<br />

Verbot von nicht abbaubaren Plastiktüten,<br />

wurden bereits in Frankreich<br />

bzw. Italien (ab 2010), Indien<br />

<strong>und</strong> San Francisco (ab 2008) eingeführt.<br />

Auch Australien <strong>und</strong> China<br />

wollen den Gebrauch solcher<br />

Tüten untersagen.<br />

<strong>Biokunststoffe</strong> haben in der Öffentlichkeit<br />

<strong>und</strong> Politik ein sehr<br />

positives Image <strong>und</strong> werden be-<br />

(Bilder: Christian Gahle)<br />

BUSINESS<br />

Abb. 3: Kugelschreiber<br />

aus PLA – zu 80% aus<br />

kompostierbaren Bestandteilen<br />

sonders von der in<br />

westlichen Ländern<br />

wachsenden Gruppe der<br />

LOHAS („Lifestyle of<br />

Health and Sustainability“)<br />

akzeptiert <strong>und</strong> geschätzt,<br />

also Menschen, die ihre<br />

Lebensweise <strong>und</strong> ihren<br />

Konsum auf Ges<strong>und</strong>heit<br />

<strong>und</strong> Nachhaltigkeit ausrichten.<br />

Erste Ökobilanzen<br />

zeigen Vorteile gegenüber<br />

Erdöl-basierten Standardkunststoffen.<br />

Neue Studien<br />

zeigen zudem die erheblichen<br />

ökologischen<br />

Folgen von Kunststoffabfällen<br />

im Meer, die nur<br />

durch abbaubare Werkstoffe<br />

überw<strong>und</strong>en werden<br />

können.<br />

Der Biokunststoffgesamtmarkt<br />

wird nach Expertenmeinung<br />

auch in den<br />

nächsten Jahren zweistellig<br />

wachsen <strong>und</strong> die Produktionskapazitätenwerden<br />

sich bis 2011 voraussichtlich<br />

vervierfachen. <strong>Biokunststoffe</strong><br />

werden sich aber<br />

nach heutigem Stand der<br />

Technik in absehbarer Zeit<br />

zu keiner echten Konkurrenz<br />

gegenüber Massenkunststoffen<br />

wie PE, PP oder PVC entwickeln<br />

– wohl aber zu einer<br />

ernsthaften Alternative <strong>und</strong> Ergänzung<br />

in technischen Nischen, bei<br />

kurzlebigen Artikeln <strong>und</strong> für verbrauchernahe<br />

Produkte.<br />

Für die Reifenhäuser GmbH & Co.<br />

KG Maschinenfabrik bedeutete das<br />

Ergebnis der Studie, dass in den<br />

nächsten Jahren das Interesse an<br />

Maschinen steigen wird, die <strong>Biokunststoffe</strong><br />

verarbeiten können.<br />

Die zur Kunststoffmesse K´07 von<br />

Reifenhäuser gezeigten Anlagen<br />

sind heute schon auf den Einsatz<br />

von <strong>Biokunststoffe</strong>n zugeschnitten.<br />

K o n t a k t<br />

Christian Gahle<br />

nova-Institut GmbH, Hürth<br />

Tel.: 02233/4814-40<br />

Fax: 02233/4814-50<br />

contact@nova-institut.de<br />

www.nova-institut.de/nr<br />

KunstStoff Trends 3/2008 �


BUSINESS<br />

Der Umwelt zuliebe<br />

Gutes Klima für Kunststoffverpackungen<br />

Was ist ein Kohlenstoff-Fußabdruck?<br />

Noch nie gehört? Was bedeutet denn<br />

sonst „Carbon Footprint“, ein Begriff,<br />

der sich von der britischen Insel aus<br />

nunmehr in Kontinentaleuropa ausbreitet?<br />

Das Umweltb<strong>und</strong>esamt hat<br />

ihn frei mit „CO 2-Klimabilanz“ übersetzt.<br />

Diese Klimabilanz schließt alle<br />

Treibhausgasemissionen (nicht nur<br />

CO 2!) ein <strong>und</strong> kann sich auf Produkte<br />

oder Dienstleistungen, auf Aktivitäten<br />

von Haushalten, Unternehmen oder<br />

gar auf ein ganzes Land beziehen. Die<br />

CO 2-Klimabilanz von Kunststoffverpackungen<br />

beinhaltet demzufolge alle<br />

Treibhausgasemissionen im Lebenszyklus<br />

von der Rohstofferzeugung<br />

über die Verarbeitung, die Distribution<br />

bis hin zu den Szenarien am Lebensende<br />

(Sammeln, Sortieren, Verwerten).<br />

Dr. Jürgen Bruder,<br />

Hauptgeschäftsführer,<br />

Industrievereinigung<br />

Kunststoffverpackungen<br />

Einige Unternehmen des britischen Einzelhandels<br />

haben kürzlich – wohl auch aus Marketinggründen<br />

– damit begonnen, das Konzept des<br />

Carbon Footprints nicht nur auf Produkte sondern<br />

auch auf Verpackungen anzuwenden. Das<br />

ist auch wesentlich einfacher, da die Erstellung<br />

eines Footprints für ein komplexes Produkt, so<br />

die Schätzungen, bis zu 70.000 € kosten kann,<br />

während die „Fußabdrücke“ für Verpackungen<br />

schon wesentlich billiger zu bekommen sind,<br />

zumal hier teilweise auf Ökobilanzdaten zurückgegriffen<br />

werden kann.<br />

Nun gibt es bereits Vorschläge, diese „Fußabdrücke“<br />

zu kennzeichnen („Carbon Labelling“),<br />

um dem Endverbraucher die Möglichkeit zu<br />

geben, klimabewusst einzukaufen. Das mag für<br />

energieintensive Produkte sinnvoll sein, bei Ver-<br />

2 � KunstStoff Trends 3/2008<br />

packungen darf gefragt werden, ob z.B. der Endverbraucher<br />

wirklich daran interessiert ist zu erfahren,<br />

dass 250 g Wurst das 40fache<br />

Treibhausgaspotential gegenüber der entsprechenden<br />

Kunststoffverpackung hat oder dass die<br />

Klimawirkung von 200 g Gemüse 25 mal größer<br />

ist als die der entsprechenden Kunststoffschale.<br />

Zumindest wird damit transparent, dass<br />

sich Vegetarier klimafre<strong>und</strong>licher ernähren als<br />

der Fleisch verzehrende homo sapiens. In der<br />

gerade begonnenen Diskussion zum Carbon<br />

Footprint sind aus Sicht der Kunststoffverpackungsindustrie<br />

zumindest 3 Dinge hervorzuheben:<br />

� Nachhaltige Produktion <strong>und</strong> Konsumption<br />

schließen zweifellos die Berücksichtigung<br />

der Treibhausgasemissionen ein, erfordern<br />

aber, weit mehr Umweltkriterien zu betrachten,<br />

um falsche Schlussfolgerungen im Sinne<br />

der Nachhaltigkeit zu vermeiden. Sollte in<br />

den „Carbon Footprint“ die Deponierung mit<br />

Null <strong>und</strong> das Recycling mit einem Wert x<br />

eingehen, wird der gesamte Ansatz fragwürdig.<br />

�<br />

�<br />

Bei allem Verständnis, mehr Transparenz in<br />

die Klimawirkung von Produkten <strong>und</strong><br />

Dienstleistungen zu bekommen, ist darauf<br />

zu achten, dass hier nicht das Kind mit dem<br />

Bade ausgeschüttet wird, d.h. der Aufwand<br />

in keinem Verhältnis zum vermeintlichen<br />

Nutzen steht.<br />

Eine Vielzahl von Innovationen in der Kunststoffverpackungsindustrie<br />

(Material- <strong>und</strong> Energieeinsparungen;<br />

Verbesserung bestehender<br />

<strong>und</strong> Hinzufügen neuer Funktionen der<br />

Verpackung) tragen zu einer Verbesserung<br />

der Klimabilanz bei. Deutlich wird dies u.a.<br />

bei Lebensmittelverpackungen, wenn man<br />

sich vergegenwärtigt, welche Klimaauswirkungen<br />

bei Wegfall der Schutzfunktion von<br />

Kunststoffverpackungen auftreten würden,<br />

die heute in Deutschland 60 % aller Lebensmittel<br />

verpacken <strong>und</strong> nur 20 % des Gewichtes<br />

aller Lebensmittelverpackungen ausmachen.<br />

Aber auch hinsichtlich des wirtschaftlichen Klimas<br />

brauchen sich Kunststoffverpackungen<br />

nicht zu verstecken. Das Jahr 2007 brachte ein<br />

Mengenwachstum der Branche von 5,5 %, der<br />

Umsatz legte dabei noch stärker zu. Der umsatzbezogene<br />

Anteil am Gesamtverpackungsmarkt<br />

über alle Werkstoffe erhöhte sich auf<br />

43 % gefolgt von Papier/Pappe/Karton mit 32 %.<br />

Insofern kann auf ein sehr erfolgreiches Jahr<br />

zurückgeblickt werden, wenngleich die Zahlen<br />

als solche nicht ausreichend die wirtschaftliche<br />

Situation vieler Unternehmen widerspiegeln.<br />

Insbesondere die erheblichen Kostensteigerungen<br />

bei Rohstoffen, Energie <strong>und</strong> Transport<br />

konnten in vielen Fällen nicht in vollem Umfang<br />

am Markt weiter gegeben werden. Diese<br />

Situation erfordert nicht nur die Ausnutzung<br />

aller Rationalisierungspotenziale, sondern nach<br />

Möglichkeit auch, über innovative Produkte <strong>und</strong><br />

zusätzliche Serviceleistungen zu auskömmlichen<br />

Margen zu gelangen. Der Werkstoff<br />

Kunststoff bietet für Innovationen einen breiten<br />

Spielraum, selbstverständlich auch im größten<br />

Segment der Kunststoffverarbeitung, der Kunststoffverpackungsindustrie.<br />

K o n t a k t<br />

Dr. Jürgen Bruder<br />

IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen<br />

e.V., Bad Homburg<br />

Tel.: 06172/9266-01<br />

Fax: 06172/9266-70<br />

info@kunststoffverpackungen.de<br />

www.kunststoffverpackungen.de


Gut aufgestellt<br />

LyondellBasell Industries<br />

Kunststoff trends: Die Dynamik der<br />

Unternehmen der chemischen Industrie<br />

hat in jüngster Zeit weltweit neue Impulse<br />

erfahren. Altbekannte Unternehmen<br />

verabschieden sich. Mergers <strong>und</strong><br />

Acquisitions lassen andere in unerwartete<br />

Dimensionen wachsen. Bei den<br />

Kunststoffen hat Basell für manche Beobachter<br />

überraschend Aktivitäten entfaltet,<br />

die das Unternehmen letztlich mit<br />

dem Zusammenschluss zu Lyondell-<br />

Basell Industries in die Reihe der fünf<br />

größten Chemieunternehmen katapultiert<br />

hat. Welche strategischen Überlegungen<br />

haben Sie dahin geführt?<br />

A. de Vries: Basell <strong>und</strong> Lyondell sind in fast<br />

perfekter Weise wie für einander geschaffen.<br />

Beide Unternehmen ergänzen sich sehr gut in<br />

ihrer regionalen Ausrichtung, ihren Produktlinien,<br />

ihren Technologien <strong>und</strong> sogar in ihren Mitarbeitern.<br />

So wie wir die Industrie sehen, glauben<br />

wir, dass die Vergrößerung unseres<br />

Unternehmens <strong>und</strong> unseres Produktumfanges<br />

entscheidend für unseren langfristigen Erfolg<br />

ist. Heute hat LyondellBasell durch die vertikale<br />

Integration seiner Anlagevermögen – angefangen<br />

vom Raffinieren bis hin zur Herstellung<br />

hochspezialisierter Produkte - eine einzigartige<br />

Stellung in der Chemieindustrie. Die Zusammenführung<br />

von Basell <strong>und</strong> Lyondell hat aus<br />

uns ein weltweit führendes Unternehmen in der<br />

petrochemischen Industrie gemacht. Wir sind<br />

jetzt der drittgrößte Chemiekonzern der Welt<br />

mit einem geschätzten Jahresumsatz von nahezu<br />

45 Mrd. US$. Wir sind weltweit führend<br />

bei Polyolefinen <strong>und</strong> Propylenoxid, sind ein bedeutender<br />

Hersteller von Kraftstoffen <strong>und</strong> Biokraftstoffen<br />

sowie von Raffinerieprodukten.<br />

Noch ist Ihre Polymers Division sehr<br />

stark auf den Polyolefinbereich fokussiert.<br />

Soll das so bleiben oder denken<br />

Sie über eine Ausweitung des Portfolios<br />

in Richtung weiterer Standard-Polymere<br />

oder auch technischer Kunststoffe<br />

nach, zumal Sie Zugang zu Rohstoffen<br />

dafür gewonnen haben ?<br />

A. de Vries: Kurzfristig konzentrieren wir<br />

uns darauf, das Beste aus dem rauszuholen, was<br />

wir haben – nämlich mehr als 40 Mrd. US-$ Anlagevermögen<br />

<strong>und</strong> rd. 16.000 qualifizierte Mitarbeiter<br />

r<strong>und</strong> um die Welt. Langfristig wird unser<br />

Erfolg das Ergebnis unserer Markt -<strong>und</strong> Industrieführerschaft<br />

sein. Wir wollen erfolgreich sein<br />

Lyondell Basell gehört zu den<br />

größten Kunststoff-, Petrochemie-<br />

<strong>und</strong> Kraftstoff- Herstellern<br />

der Welt. Lyondell Basell ist<br />

einer der globalen Marktführer in<br />

der Polyolefintechnologie sowie<br />

ein Pionier im Propylenoxid Geschäft.<br />

Seit dem Zusammenschluß<br />

beider Firmen sind inzwischen<br />

einige Monate vergangen.<br />

KunstStoff Trends sprach in<br />

diesem Zusammenhang mit<br />

Herrn Anton deVries, Präsident<br />

der Polymers Division über<br />

Synergien, Märkte <strong>und</strong> Produkte.<br />

Anton de Vries, Präsident Polymer<br />

Division, Lyondell Basell<br />

INTERVIEW<br />

durch K<strong>und</strong>enorientierung, Unternehmergeist<br />

<strong>und</strong> unsere Operational Excellence. Darunter<br />

verstehen wir die optimale Verknüpfung unserer<br />

Strategie mit der Leistungsfähigkeit unserer<br />

Anlagen. Entsprechend sondieren wir auch<br />

regelmäßig Möglichkeiten, unser Produkt -<strong>und</strong><br />

Serviceangebot zu verbessern <strong>und</strong> suchen nach<br />

Wegen, unser Geschäft effektiver <strong>und</strong> effizienter<br />

zu gestalten.<br />

Wie sehen Sie in diesem Zusammenhang<br />

das von BASF zum Kauf angebotene<br />

Polystyrolgeschäft ?<br />

A. de Vries: Bitte verstehen Sie, dass ich diese<br />

Frage nicht kommentiere. Alles, was ich Ihnen<br />

dazu sagen kann, ist, dass Polystyrol ein<br />

Thermoplast ist <strong>und</strong> in ähnlichen Anwendungen<br />

wie PP <strong>und</strong> PE zum Einsatz kommt. Und wir<br />

wissen wie man solch ein Geschäft führt.<br />

Polypropylen hat sich zu einem äußerst<br />

vielseitigen Werkstoff entwickelt, auch<br />

für anspruchsvollere Anwendungen. So<br />

findet es z. B. breite Verwendung im<br />

Automobilbau, wo man aus Recyclinggründen<br />

die Zahl der eingesetzten<br />

Kunststoffe möglichst klein halten<br />

KunstStoff Trends 3/2008 � 3


INTERVIEW<br />

möchte. Besitzt PP aus Sicht von Basell<br />

genügend Optimierungs- <strong>und</strong> Diversifizierungspotentiale<br />

um weitere Kunststoffe<br />

im Automobilbau zu verdrängen?<br />

A. de Vries: Die letzten zwei Jahrzehnte haben<br />

einen kontinuierlichen Anstieg der Menge<br />

an Polyolefin in der Automobilindustrie erlebt.<br />

Heute werden Polypropylen-basierte Materialien<br />

eingesetzt, um über 90 % aller Stoßfängersysteme<br />

in Europa herzustellen. Hersteller wie<br />

Renault, Ford oder Audi betrachten moderne<br />

Stoßfängerblenden nach dem Prinzip „Wenigerist-mehr”.<br />

Das heißt, sie setzen weniger Material<br />

ein <strong>und</strong> gewährleisten dennoch die mechanische<br />

Leistungsfähigkeit der <strong>Bau</strong>teile. So können sie<br />

ihre Herstellkosten senken. Hinter dieser Entwicklung<br />

stehen Werkstoffe, die es erst durch<br />

ihre Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> Verarbeitbarkeit ermöglichen,<br />

die eingesetzte Materialmenge zu<br />

reduzieren.<br />

Die Herstellung von Karosseriebauteilen aus<br />

Polypropylen ist der nächste Schritt, den die<br />

Autmobilhersteller gehen. Auch hier haben wir<br />

das Material so verbessert, dass daraus ein wirklich<br />

guter <strong>und</strong> kosten-effizienter Kandidat<br />

wurde, um daraus technische <strong>Bau</strong>teile zu machen.<br />

Das war noch bis vor kurzem eine Domäne<br />

von Stahl oder Polyamid-Kunststoffen. Darüber<br />

hinaus haben wir mit glasfaserverstärktem<br />

Polypropylen auch weitere technische Anwendungen<br />

wie Türmodule oder Batterieträger realisieren<br />

können. Gr<strong>und</strong>sätzlich können wir<br />

sagen, dass wir durch die entsprechende Mischung<br />

aus Co-Polymer, spezifisch angepasster<br />

Molekularstruktur <strong>und</strong> Füllstoffdosierung sowie<br />

der richtigen Rezeptur dahinter auch weiterhin<br />

Lösungen für Anwendungen anbieten können,<br />

die vor einigen Jahren nur mit Technischen<br />

Kunststoffen möglich waren.<br />

Metocene, molekular einheitliche Polypropylene<br />

<strong>und</strong> Propylen Copolymere<br />

wurden von Basell mit großem Elan<br />

entwickelt <strong>und</strong> mit hohen Erwartungen<br />

auf den Markt gebracht, die Nachfrage<br />

erscheint aber immer noch verhalten.<br />

Wie sehen Sie die weitere Entwicklung<br />

dieser Produkte? Zeichnen sich neue,<br />

innovative Anwendungen dafür ab?<br />

A. de Vries: Bei unseren Metocene-Produkten<br />

geht es uns darum, Polypropylen-Kunststoffe<br />

herauszustellen, die auf Metallocene basieren.<br />

Diese Werkstoffe zeichnen sich aufgr<strong>und</strong> ihrer<br />

engen Molmassenverteilung durch extreme<br />

Reinheit, verbesserte Maßhaltigkeit, sowie eine<br />

besonders hohe Transparenz aus. Zusätzlich erlauben<br />

sie es, extrem leichtfließende Typen für<br />

verbesserte Produktivität, ohne die Notwendigkeit<br />

für jedwelchen peroxidischen Abbau, herzustellen.<br />

Sie kommen unter anderem in Nonwo-<br />

4 � KunstStoff Trends 3/2008<br />

ven-Textilien zur Anwendung, in denen es auf<br />

hohe Festigkeit ankommt – etwa in Vliesen für<br />

Atemmasken, Filtern oder Geotextilien –, ebenso<br />

in Produkten der Labortechnik. Sie machen<br />

aber zum Beispiel in DVD-Hüllen auch Polystyrol<br />

Konkurrenz.<br />

Biopolymere <strong>und</strong> biologisch abbaubare<br />

Kunststoffe drängen auch den Verpackungsmarkt.<br />

Sehen Sie darin eine<br />

ernsthafte Gefahr für Ihr Polyethylen?<br />

A. de Vries: Zunächst einmal sollten wir klar<br />

definieren, was unter „Biopolymeren“ zu verstehen<br />

ist. Der Oberbegriff beschreibt zwei<br />

unterschiedliche Konzepte: Einerseits geht es<br />

um die Funktionalität im Sinne von biologisch<br />

abbaubaren oder kompostierbaren Kunststoffen.<br />

Andererseits können damit aber auch Materialien,<br />

beispielsweise Kunststoffe, gemeint<br />

sein, die auf erneuerbaren Ressourcen oder Biomasse<br />

basieren.<br />

Bioabbaubare oder kompostierbare Kunststoffe<br />

können für eine genau definierte Anwendung<br />

sinnvoll sein. Zunächst aber sind Kunststoffe für<br />

relativ langlebige Anwendungen, wie beispielsweise<br />

für die Lagerung von Lebensmitteln oder<br />

auch für den Einsatz in der <strong>Bau</strong>industrie, vorgesehen.<br />

Für solche auf Langlebigkeit angelegte<br />

Anwendungen, sind die biologisch abbaubaren<br />

Kunststoffe weniger geeignet. Diese Werkstoffe<br />

sollten dann eingesetzt werden, wenn es sich<br />

anbietet. Ein Beipiel hierfür könnte ein K<strong>und</strong>e<br />

sein, der die Verwertung vereinfachen möchte,<br />

indem Verpackung <strong>und</strong> Produkt gemeinsam<br />

kompostiert werden <strong>und</strong> eine Trennung nicht<br />

mehr erforderlich ist.<br />

In Hinblick auf Polyolefine, können diese<br />

auch so hergestellt werden, dass sie eine biologisch-abbaubare<br />

Komponente besitzen. Dennoch<br />

ist Bioabbaubarkeit kein Selbstzweck.<br />

Vielmehr muss diese Eigenschaft innerhalb<br />

des Kontextes eines deutlich definierten Systems<br />

gesehen werden, anderenfalls führt es


zu einem Verlust an Ressourcen oder kann<br />

bestehende Abfall- <strong>und</strong> Recycling-Initiativen<br />

nachteilig beeinflussen. Deshalb auch sehe ich<br />

diese Kunststoffe nicht als Bedrohung für<br />

Polyolefine.<br />

Polyolefine werden in der Regel direkt<br />

nur an wenige, große Schlüsselk<strong>und</strong>en<br />

verkauft. Wesentliche Mengen gelangen<br />

über Compo<strong>und</strong>eure sowie über<br />

den Handel auf den Markt. Welchen<br />

Stellenwert hat in einem solchen Markt<br />

noch der direkte K<strong>und</strong>enkontakt, insbesondere<br />

zu kleineren, innovativen Unternehmen,<br />

die häufig Pionierarbeit für<br />

neue Anwendungen von Werkstoffen<br />

leisten?<br />

A. de Vries: In Einklang mit unserer Strategie,<br />

unseren K<strong>und</strong>en verschiedene Vertriebskanäle<br />

anzubieten <strong>und</strong> eine angemessene, k<strong>und</strong>enorientierte<br />

Organisation zu schaffen, werden<br />

wir selbstverständlich denjenigen K<strong>und</strong>en, die<br />

sich in ihren Märkten differenzieren müssen<br />

auch weiterhin anwendungstechnische Unterstützung<br />

<strong>und</strong> hochinnovative Spezialitätenprodukte<br />

anbieten. Diese Produkte haben ihren<br />

Wert besonders in aufstrebenden Schlüsselmärkten<br />

wie Verpackungen. Hier geht der Trend<br />

eindeutig hin zu verbesserter Produktivität <strong>und</strong><br />

Gewichts- <strong>und</strong> Kostenreduktion. So können unsere<br />

innovativen PP-Typen Stretchene <strong>und</strong> Clyrell<br />

herkömmliche Materialien wie PET <strong>und</strong><br />

Glas ersetzen. Und für die schnell wachsenden<br />

Märkte für Trinkwasserleitungen haben wir ein<br />

neues Polyethylen, Hostalen CRP 100, entwickelt.<br />

In Tests weist es einen besseren Widerstand<br />

gegen Spannungsrisse auf als andere PE-<br />

Typen am Markt.<br />

Welche Unterstützung, auch technischer<br />

Art, können Sie solchen mittelbaren<br />

K<strong>und</strong>en bieten?<br />

A. de Vries: Ein sehr gutes Beispiel sehen sie<br />

in unserem Angebot für K<strong>und</strong>en aus dem Bereich<br />

Medizintechnik. Hier ersetzen Polypropylen-Kunststoffe<br />

nicht nur Glas, das leicht brechen<br />

kann, sondern auch weiches PVC <strong>und</strong> Polystyrol-Copolymere.<br />

Wir registrieren auch einen<br />

steigenden Bedarf an Materialien, die nicht nur<br />

besonders rein sein müssen sondern auch besondere<br />

Qualitätsgewährleistungen <strong>und</strong> k<strong>und</strong>engerechte<br />

Service-Angebote bieten sollen.<br />

Diesen K<strong>und</strong>enkreis unterstützen wir mit unseren<br />

Purell-Polyefinen, die genau deren Bedürfnisse<br />

abdecken. So geben wir bei diesen Kunststoffen<br />

die Zusicherung, dass wir die Zusammensetzung<br />

des Polymers für mindestens zwei<br />

Jahre konstant halten. Dies hilft dem Anwender,<br />

die hohen Kosten der aufwendigen Zulassungs-<br />

prozeduren durch eine lange Marktpräsenz wieder<br />

einzuspielen <strong>und</strong> erneute Prüfungen des<br />

Produkts im Falle einer Materialänderung zu<br />

vermeiden.<br />

Werden die strukturellen Änderungen,<br />

die Ihr Unternehmen zur Zeit durchläuft,<br />

auch Konsequenzen für seine Marketingstrategie<br />

haben?<br />

A. de Vries: Zu allererst werden wir unseren<br />

K<strong>und</strong>en auch weiterhin unterschiedliche Vertriebskanäle<br />

anbieten, um ihren jeweiligen Anforderungen<br />

zu entsprechen. Was unsere Standardprodukte<br />

anbetrifft, haben wir über unsere<br />

herkömmlichen Vertriebsprozesse hinaus, mit<br />

Alastian einen Online-Vertriebskanal geschaffen,<br />

der ohne zusätzlichen Service Qualitätsprodukte<br />

in Massenvolumina liefert. All unsere großvolumigen<br />

PP- <strong>und</strong> PE-Produkte stellen wir dabei in<br />

hocheffizienten World-Scale-Anlagen r<strong>und</strong> um<br />

die Welt her.<br />

Für K<strong>und</strong>en, die für ihre Märkte differenziertere<br />

Produkte benötigen, bieten wir hochinnovative<br />

Spezialitätenprodukte an. Natürlich hat sich<br />

durch den Zusammenschluss mit Lyondell, die<br />

Strategie von Basell schlagartig geändert: Vom<br />

bisherigen Polyolefin-Produzenten haben wir<br />

uns zu einem differenzierten Chemieunternehmen<br />

mit einem starken Polyolefin-Standbein<br />

entwickelt. So sind wir auch global besser aufgestellt.<br />

Wir können jetzt die Größe <strong>und</strong> Rohstoffintegration<br />

unseres nordamerikanischen Geschäfts<br />

weiter ausbauen. Lyondell besitzt in Nordamerika<br />

eine Polyethylen-Sparte mit einer<br />

Kapazität von 2,5 Mio t. Diese ergänzt auch unsere<br />

Position in Europa, da wir bisher nur hier<br />

PE-Kapazitäten hatten. So werden wir nun auch<br />

bei PE zu einem globalen Spieler. Rechnet man<br />

die Kapazitäten zusammen können wir bei PE<br />

zur Nr. 3 in der Welt aufrücken, gleich nach<br />

Dow <strong>und</strong> Exxon. Bei PP werden wir ohnehin<br />

ganz klar in vorderster Position auf Nr. 1 bleiben.<br />

Der zweite wesentliche Vorteil, den wir aus der<br />

Fusion mit Lyondell ziehen, ist die Rückwärtsintegration.<br />

Bisher gab es vor allem in Nordamerika<br />

das Problem, dass wir dort kein eigenes<br />

Propylen hatten. Lyondell war einer der größten<br />

Anbieter von Propylen in Nordamerika. Durch<br />

den Zukauf profitieren wir davon, was für unsere<br />

PP-Basis in Nordamerika eine Riesenverbesserung<br />

darstellt.<br />

Durch Kooperationen in Russland <strong>und</strong><br />

im arabischen Raum hat sich Basell<br />

Verbindungen <strong>und</strong> Zugriff zur Rohstoffbasis<br />

Öl <strong>und</strong> Gas geschaffen. Genügt<br />

Ihnen das Erreichte oder möchten Sie<br />

die Rückintegration weiter ausbauen?<br />

INTERVIEW<br />

A. de Vries: Wir müssen unsere Anlagen dort<br />

bauen, wo die Rohstoffe günstig sind, z.B. im<br />

mittleren Osten. Heute ist jeder Polyolefin-Produzent<br />

bestrebt, sich eine Position in dieser Region<br />

zu schaffen. Und wir haben das in den letzten<br />

Jahren sehr intensiv getan. Heute besitzen<br />

wir drei Joint Ventures in Saudi-Arabien: <strong>SP</strong>C<br />

(PP <strong>und</strong> PDH), SEPC (Cracker sowie die Produktion<br />

von PE-HD <strong>und</strong> PE-LD) <strong>und</strong> Al-Waha<br />

(PP <strong>und</strong> PDH). Darüber hinaus wurden wir in<br />

Kasachstan als strategischer Partner ausgewählt,<br />

um dort die petrochemische Industrie weiter<br />

voran zu treiben. Ebenso stehen wir mit Tatneft<br />

in Verhandlungen über die Möglichkeiten für<br />

ein Joint Venture zur Produktion von PP-Compo<strong>und</strong>s<br />

in der Republik von Tatarstan. Bis 2009<br />

erwarten wir, so einen Zugang zu 2 Mio. t PP-<br />

<strong>und</strong> PE-Kapazitäten im Mittleren Osten zu haben.<br />

Sie sehen, wir glauben fest an sich ergänzende<br />

Partnerschaften <strong>und</strong> als globaler<br />

Marktführer in der Technologie, der Produktion<br />

<strong>und</strong> Vermarktung von Polyolefinen sind wir gut<br />

aufgestellt die Wachstumsziele im Mittleren Osten<br />

<strong>und</strong> Russland zu unterstützen. Auf jeden<br />

Fall sind wir jetzt durch die Vergrößerung unserer<br />

Reichweite <strong>und</strong> unserer Produkttiefe sowie<br />

durch die unterschiedlichen Fähigkeiten, die wir<br />

vereinen, ein noch attraktiverer Partner als zuvor.<br />

Neben Erdöl ist Gas zu einer wichtigen<br />

Rohstoffbasis für Polyolefine geworden.<br />

Wie beurteilt Basell die Entwicklung der<br />

beiden Rohstofflinien? Werden Sie auch<br />

in Zukunft noch Naphta-Cracker<br />

bauen?<br />

A. de Vries: Flüssiggas ist wichtig für uns.<br />

Unsere Olefinanlagen in den USA sind so flexibel,<br />

dass sie eine Palette von Rohstoffen, angefangen<br />

von Flüssiggasen bis hin zu Naphtha,<br />

aufspalten können. Im Mittleren Osten basierte<br />

beträchtliches Wachstum im letzten Jahrzehnt<br />

auf Ethan. Sollten wir noch etwas bauen, so<br />

würde das stets von der besonderen Situation<br />

<strong>und</strong> den Umständen abhängen. Mit dem richtigen<br />

Portfolio <strong>und</strong> einer vertraglich guten Position,<br />

werden wir uns entsprechend positionieren<br />

können.<br />

Vielen Dank Herr de Vries für Ihre<br />

Ausführungen.<br />

K o n t a k t<br />

Waldemar Oldenburger<br />

LyondellBasell, Frankfurt/Main<br />

Tel.: 069/30585459<br />

waldemar.oldenburger@lyondellbasell.com<br />

www.lyondellbasell.com<br />

KunstStoff Trends 3/2008 �


INTERVIEW<br />

Ein innovatives Konzept<br />

Proform 2008<br />

Vom 10.–13. Juni 2008 öffnet erstmalig<br />

die Proform in Dortm<strong>und</strong> ihre Tore. Es<br />

ist die erste Fachmesse für Verfahrensintegration<br />

von Stanz-, Dreh- <strong>und</strong><br />

Spritzgießtechnik. Auf der Proform<br />

wird vollumfänglich der Technologieverb<strong>und</strong><br />

der entsprechenden Produktionstechniken<br />

dargestellt. Zur Messe<br />

gehört neben der Fachmesse auch<br />

ein hochwertiger Kongressanteil.<br />

KunstStoff Trends sprach vor der<br />

neuen Veranstaltung mit Herrn Stefan<br />

<strong>Bau</strong>mann, Geschäftsführer der Messe<br />

Westfalenhallen Dortm<strong>und</strong>.<br />

Stefan <strong>Bau</strong>mann<br />

Kunststoff trends: Hybridtechnik, die<br />

Kombination metallischer <strong>und</strong> organischer<br />

Werkstoffe ist eine im Leichtbau<br />

schon seit geraumer Zeit eingeführte<br />

<strong>und</strong> bewährte Methode. Welchen<br />

speziellen Anreiz bietet das Projekt<br />

„Proform“ den an dieser Technologie<br />

interessierten Ausstellern <strong>und</strong> Messebesuchern?<br />

S. <strong>Bau</strong>mann: Weltweit gibt es noch keine<br />

Messe, die den Fokus auf den Bereich des Technikverb<strong>und</strong>s<br />

von Metall <strong>und</strong> Kunststoff legt. Das<br />

kann man im Juni erstmals bei uns in Dortm<strong>und</strong><br />

erleben. Wir geben den Unternehmen mit<br />

der Proform entsprechende Hilfestellung. Wussten<br />

Sie, dass heute schon 60 % der Metallstanz-<br />

<strong>und</strong> Drehteile bereits mit Kunststoffteilen direkt<br />

oder indirekt verb<strong>und</strong>en werden? Aber es gab<br />

bis jetzt keinen Anlaufpunkt für Unternehmen,<br />

die sich mit dem Thema auseinander setzen. In<br />

6 � KunstStoff Trends 3/2008<br />

einer uns vorliegenden Consulting-Studie zum<br />

Thema Produktionsoptimierungen <strong>und</strong> Verfahrensintegration<br />

wurde das Fazit gezogen, dass<br />

„Technikverb<strong>und</strong> <strong>und</strong> Verfahrensintegrationen<br />

eine immer wichtigere Rolle im globalen Wettbewerb<br />

spielen“. Für die Fragestellungen, die<br />

sich aus diesem Bedarf ableiten lassen, steht die<br />

Proform als qualifizierte Anlaufstelle bereit.<br />

Sie gestalten die Ausstellung als<br />

Kongressmesse. Worauf zielt Ihr<br />

Kongressprogramm?<br />

S. <strong>Bau</strong>mann: In die neue Fachmesse integriert<br />

ist das „Fachforum Verfahrensintegration“,<br />

das sich während der Messetage wissenschaftlich<br />

<strong>und</strong> praxisnah mit innovativen Prozessen<br />

der integrierten Verfahrenstechnologie<br />

auseinandersetzen wird. Hierbei handelt es<br />

sich um ein Kongressangebot, das die Technologien<br />

des Drehens <strong>und</strong> Stanzens <strong>und</strong> des<br />

Industrielle Cluster in<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Kunststoffspritzgießens gemeinsam darstellen<br />

<strong>und</strong> eine öffentliche Plattform für Ausblicke<br />

auf die zukünftigen Entwicklungen in diesem<br />

derzeit wichtigsten Technologieverb<strong>und</strong> schaffen<br />

wird. Zu den Referenten zählen hochkarätige<br />

Vertreter der Wirtschaft <strong>und</strong> der Wissenschaft,<br />

u.a. Dr. Hans-Josef Haepp (ehem. Leiter<br />

Produktions- <strong>und</strong> Werkstofftechnik der Daimler<br />

AG, Sindelfingen), Marius Fedler (Kunststoff-Institut<br />

Lüdenscheid), Prof. Dr. A. Erman<br />

Tekkaya (Institut für Umformtechnik <strong>und</strong><br />

Leichtbau, TU Dortm<strong>und</strong>) <strong>und</strong> Prof. Dr. Hartmut<br />

Hoffmann (Institut für Werkstoffe <strong>und</strong><br />

Verarbeitung, TU München). Die Auswahl der<br />

Vorträge reicht von „Erfahrungsberichten <strong>und</strong><br />

Zukunftsvisionen der Automobilindustrie“<br />

über „Systemlösungen <strong>und</strong> Automatisierungspotenziale<br />

im Metall-Kunststoff-Verb<strong>und</strong>“ bis<br />

hin zu produktionsspezifischen Ausführungen<br />

des „elektromagnetischen Fügens von Metall<br />

<strong>und</strong> Kunststoff“.


Wird sich die Tendenz zu Hybridsystemen<br />

bei der Kunststoff- <strong>und</strong><br />

ebenso bei der Metallverarbeitung verstärken?<br />

Erwarten Sie Wettbewerbsvorteile<br />

gegenüber den herkömmlichen<br />

Fachmessen durch die Fokussierung<br />

auf die neue Technologie <strong>und</strong> ihren<br />

Erfolg im Markt?<br />

S. <strong>Bau</strong>mann: Ja. Die Zeiten der Schaufenstermessen<br />

sind vorbei. Je konkreter der Nutzen<br />

<strong>und</strong> der Mehrwert einer Messe zu erkennen ist,<br />

desto eher wird diese ihren festen Platz im<br />

Messegeschäft finden. Die Anmeldezahlen <strong>und</strong><br />

die zahllosen Nachfragen zur Messe zeigen auf<br />

jeden Fall, dass wir mit der Proform den Nerv<br />

der Branchen getroffen haben. Insoweit kann<br />

ich nur zustimmen <strong>und</strong> sagen: Ja, eine Fokussierung<br />

auf Spezialthemen ist für die Messe<br />

Westfalenhallen Dortm<strong>und</strong> erfolgreich <strong>und</strong> viel<br />

versprechend. Interessant übrigens, dass offensichtlich<br />

gerade die Kunststoffbranche derzeit<br />

das Medium Messe verstärkt für sich entdeckt.<br />

Auch davon profitiert die Proform nachhaltig.<br />

Von 600 nordrhein-westfälischen Unternehmen,<br />

die letztes Jahr neu eine Messe besucht haben,<br />

waren mehr als 50 % Betriebe der Kunststoffbranche.<br />

Wird die wachsende Bedeutung von<br />

Hybrid-Systemen die weitere Entwicklung<br />

der Spritzgießtechnik beeinflussen?<br />

S. <strong>Bau</strong>mann: Man geht derzeit davon aus,<br />

dass in Deutschland gut zehn Prozent der Unternehmen<br />

schon stringent das Thema Verfahrensintegration<br />

in ihren Betrieben umsetzen. Tendenz<br />

steigend. Hier werden wirklich die Verbünde<br />

der Materialien über einen einzigen Produktionsablauf<br />

realisiert. Diese Betriebe<br />

erreichen nicht nur eine hohe Produktivität, sondern<br />

machen sich mit einem Lohnanteil an den<br />

Fertigungskosten von nur noch 5–7 % auch<br />

weitgehend unabhängig von den Wettbewerbsnachteilen<br />

Deutschlands <strong>und</strong> Mitteleuropas im<br />

globalen Konkurrenzkampf. Die Situation in<br />

Gesamteuropa wird sich gr<strong>und</strong>sätzlich ähnlich<br />

darstellen, mit tendenziell etwas niedrigeren<br />

Lohnkostenanteilen. Wer im globalen Markt<br />

agieren will, der muss sich also zwangsläufig<br />

mit Optimierungsprozessen auseinandersetzen.<br />

Davon werden sich die Spezialisten der Kunststoffbranche<br />

nicht freimachen können. Die Integration<br />

von Spritzguss in eine einstufige Fertigung<br />

bedeutet daher, diese Optimierungsanstrengungen<br />

stringent weiter zu denken.<br />

Welche anderen Verarbeitungstechniken<br />

sind ebenfalls betroffen?<br />

S. <strong>Bau</strong>mann: Verfahrensintegration hat positive<br />

Effekte auf alle Vorgänge <strong>und</strong> Techniken im<br />

Fertigungsprozess. Das reicht von der Anlieferung<br />

über die Verarbeitung bis zur Lagerhaltung.<br />

Integrierte Fertigung bietet Synergien entlang<br />

des gesamten Prozesses.<br />

Werkstoffgerechte <strong>Bau</strong>teilkonstruktion<br />

<strong>und</strong> –verarbeitung sind Schlüssel für<br />

nachhaltige Produkte. In einer Prozesskette<br />

mit mehreren unterschiedlichen<br />

Werkstoffen wird diesem Prinzip nicht<br />

immer Rechnung getragen, oft weil intelligente<br />

Systemlösungen fehlen. Kann<br />

die Proform in Theorie <strong>und</strong> Praxis Auswege<br />

aus diesem Dilemma weisen?<br />

S. <strong>Bau</strong>mann: Das ist unser Anspruch. Zumindest<br />

bringen wir die entscheidenden Leute<br />

auf der Proform zusammen <strong>und</strong> bieten ihnen<br />

den Raum, um über die Zukunftsthemen der<br />

Branchen zu diskutieren. Ein Beispiel hierfür<br />

sind unsere speziell angebotenen Crash-Kurse<br />

„Metall – für Kunststoff-Experten“ <strong>und</strong> „Kunststoff<br />

für Metallexperten“. Namhafte Vertreter<br />

bieten Gr<strong>und</strong>lagenvorträge, um die unterschiedlichen<br />

Materialeigenschaften zu erklären. Natürlich<br />

stehen auch hier die Möglichkeiten der<br />

Kombination beider Materialien im Fokus. Intelligente<br />

Lösungen entstehen in erster Linie durch<br />

fachlichen Austausch.<br />

Kennen Sie bereits konkrete Beispiele<br />

dafür?<br />

S. <strong>Bau</strong>mann: Wir werden sicherlich einige<br />

auf der Proform kennen lernen. Unter anderem<br />

auch deshalb, weil Anwender, die bereits erfolgreich<br />

Verfahrenstechnik in der Fertigung einsetzen,<br />

ebenfalls zu den Ausstellern gehören. Die<br />

Proform widmet sich damit auch den hybriden<br />

<strong>Bau</strong>teilen selbst.<br />

Sie bieten der Metall- <strong>und</strong> der Kunststofftechnik<br />

eine neue Dialogplattform.<br />

Wie hoch schätzen Sie den Nachholbedarf<br />

für diesen Dialog ein?<br />

S. <strong>Bau</strong>mann: Sehr hoch. Wir wissen aus Gesprächen<br />

mit Branchenvertretern, dass gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

zwei Ausgangslagen bestehen: Verfahrensintegration<br />

ist entweder noch völlig unbekannt, oder<br />

man möchte darauf umsteigen, weiß aber noch<br />

nicht wie. Beide Probleme geht die Proform an.<br />

Die Verbindung mit „Kunststoffland<br />

NRW“ macht es Ihnen möglich, die Vorteile<br />

des Zusammenwirkens von Wissenschaft<br />

<strong>und</strong> Praxis herauszuarbeiten<br />

<strong>und</strong> der Öffentlichkeit näher zu bringen.<br />

Warum nutzen Sie diese Chance so zögerlich?<br />

S. <strong>Bau</strong>mann: Von zögerlich kann keine Rede<br />

sein. Wir haben eine gemeinsame Kommunika-<br />

INTERVIEW<br />

tion der Inhalte unserer Kongressmesse umgesetzt.<br />

Mit dem Gesamtverband Kunststoff verarbeitende<br />

Industrie e.V. (GKV) <strong>und</strong> dem<br />

Kunststoffinstitut Lüdenscheid sind außerdem<br />

von Anfang an Mitglieder dieser Initiative auch<br />

Mitglieder des Proform-Beirates. Dieser hat die<br />

Entwicklung der neuen Messe von Anfang an<br />

begleitet.<br />

Der Einsatz von Hybridsystemen ist in<br />

einzelnen Branchen verschieden weit<br />

fortgeschritten. Bei welchen Branchen<br />

sehen Sie den Schwerpunkt der augenblicklichen<br />

Entwicklung?<br />

S. <strong>Bau</strong>mann: Die Proform richtet sich auf<br />

der Ausstellerseite an alle Hersteller von Geräten,<br />

Hilfsmitteln, Werkzeugen <strong>und</strong> Maschinen<br />

entlang der Prozesskette für Metall- <strong>und</strong> Kunststoffverarbeitung.<br />

Sie sehen, dass die Bandbreite<br />

an Branchen trotz der Zuspitzung des Messethemas<br />

sehr groß ist. Entscheidende Anwenderbranchen<br />

für die Verfahrensintegration gibt es<br />

viele. Natürlich zählen die Elektroindustrie oder<br />

Automotive-Zulieferer dazu. Anhand eines beigefügten<br />

Cluster-Netzwerkes, das wir in Vorbereitung<br />

zur Messe, für das B<strong>und</strong>esland NRW<br />

entwickelt haben, können wir Ihnen die Branchen<br />

zeigen, für die das Thema Verfahrensintegration<br />

allein in NRW besonders wichtig ist. Die<br />

Automobilindustrie gehört angesichts der Justin-Time-Lieferketten<br />

sicher zu den wichtigsten<br />

betroffenen Branchen.<br />

Wo besteht größerer Nachholbedarf?<br />

S. <strong>Bau</strong>mann: In der Aufklärung darüber, was<br />

mit integrierten Verfahren möglich ist! Es wird<br />

geschätzt, dass bislang lediglich 10–20 % der<br />

deutschen Produktionsbetriebe umfänglich auf<br />

Verfahrensintegrationen umgestellt haben. Der<br />

Nachholbedarf ist, wie schon gesagt, enorm.<br />

Vielen Dank, Herr <strong>Bau</strong>mmann.<br />

K o n t a k t<br />

Westfalenhallen Dortm<strong>und</strong> GmbH,<br />

Dortm<strong>und</strong><br />

Tel.: 0231/1204-525<br />

Fax: 0231/1204-678<br />

messe@westfalenhallen.de<br />

www.messe-dortm<strong>und</strong>.de<br />

KunstStoff Trends 3/2008 � 7


TRENDBERICHT<br />

Moderne Herausforderungen<br />

Die Kunststoffindustrie stellt sich!<br />

Klimawandel sowie versiegende<br />

Energie- <strong>und</strong> Rohstoffressourcenbeherrschen<br />

die gesellschaftliche<br />

<strong>und</strong> politische Diskussion<br />

unserer Tage. Ist man sich<br />

noch über die Ziele, wie die<br />

Senkung der CO 2-Emissionen<br />

weitgehend einig,<br />

divergieren die Vorstellungen<br />

über die dazu einzuschlagenden<br />

Wege <strong>und</strong> die<br />

zutreffenden Maßnahmen<br />

unübersehbar! Die in der<br />

Politik Verantwortlichen<br />

wagen es immer weniger,<br />

ihren Wählern reinen Wein<br />

einzuschenken, wenn Maßnahmen<br />

zum Klimaschutz<br />

den persönlichen Lebensbereich<br />

berühren, insbesondere,<br />

wenn liebgewordene<br />

Gewohnheiten<br />

hinterfragt werden müssen,<br />

wenn Konsum hinter Zukunftsinvestitionenzurückstehen<br />

soll.<br />

Dr. Winfried W<strong>und</strong>erlich<br />

8 � KunstStoff Trends 3/2008<br />

Kunststoff-Industrie in Europa:<br />

Beschäftigte: 1.600.000<br />

Unternehmen: 50.000<br />

Umsatz: 280 Mrd. Euro<br />

Abb. 1: Die europäische Kunststoffindustrie (Quelle: PlasticsEurope)<br />

• Ressourceneffizienz<br />

Nachhaltiges<br />

Wachstum<br />

• Verbraucherschutz<br />

Kommunikation<br />

„Advocacy“<br />

Neue Ansätze wagen<br />

Im Gegensatz dazu sieht Plastics<br />

Europe, der neu organisierte Verband<br />

der europäischen Kunststofferzeuger,<br />

unter der Führung des<br />

Deutschen Dr. Wilfried Haensel in<br />

dieser Herausforderung die große<br />

Chance mit Produkten von hoher<br />

Ressourcen- <strong>und</strong> Energieeffizienz<br />

ein nachhaltiges Wachstum für die<br />

Kunststoffindustrie zu sichern,<br />

denn Kunststoffe sind die Schlüsselwerkstoffe<br />

für Ressourcenschonende,<br />

innovative Produkte <strong>und</strong><br />

Prozesse. Als paneuropäischer Interessenverband,<br />

der auch nationale<br />

Besonderheiten beachtet,<br />

bringt Plastics Europe nun das ge-<br />

• Energieeffizienz <strong>und</strong><br />

Klimaschutz<br />

Abb. 2: Neuausrichtung der Prioritäten bei Plastics Europe (Quelle PlasticsEurope)<br />

samte Wissen <strong>und</strong> die breite Erfahrung<br />

der es tragenden Unternehmen<br />

in die gesellschaftliche <strong>und</strong><br />

politischen Diskussion ein. Dahinter<br />

steht das Gewicht einer Branche,<br />

in der rd. 50.000 Unternehmen<br />

mit 1,6 Mio. Beschäftigten<br />

einen Jahresumsatz von etwa 280<br />

Mrd. € erzielen (Abb. 1).<br />

Die Prioritäten des Verbandes sind<br />

ausgehend von den früheren Aktivitäten<br />

Interessenvertretung (Advocacy)<br />

<strong>und</strong> Verbraucherschutz ganz auf<br />

das Ziel „Nachhaltiges Wachstum“<br />

ausgerichtet. Für die Vermittlung<br />

seiner Vorstellungen fällt der Kommunikation<br />

mit allen Bereichen der<br />

Gesellschaft eine wesentliche Rolle<br />

• Start 2006<br />

• > 100 Mitglieder<br />

• 5 Regionen + Brüssel<br />

• Aktiv in 31 Ländern<br />

• Integration von:<br />

-Kommunikation<br />

-PolitischerArbeit<br />

-Technischen<br />

Projekten<br />

zu (Abb. 2). Auf diese Weise soll das<br />

Potential der Kunststoffindustrie als<br />

Schlüsselindustrie für innovative<br />

Lösungen von Zukunftsfragen breiten<br />

Kreisen der Bevölkerung bewusst<br />

gemacht werden.<br />

Wie Dr. Haensel am 8. April 2008<br />

in Frankfurt/M. vor der Fachpresse<br />

berichtete, sollen in ersten<br />

Schritten Ressourcen- <strong>und</strong> Energieeffizienz<br />

von Materialien <strong>und</strong><br />

Prozessen objektiviert <strong>und</strong> quantifiziert<br />

werden. Ansätze dazu wurden<br />

beispielsweise von BASF erarbeitet.<br />

Auf diese Weise können<br />

einzelne Produkte <strong>und</strong> Maßnahmen<br />

in ihrer Wirksamkeit für Klimaschutz<br />

<strong>und</strong> Nachhaltigkeit charakterisiert<br />

<strong>und</strong> miteinander<br />

verglichen werden.<br />

Kunststoff –<br />

Werkstoff des<br />

2 . Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

Schon jetzt beweisen neue Anwendungen<br />

<strong>und</strong> Entwicklungen bei<br />

Kunststoffen deren hohe Effizienz<br />

für den Klimaschutz. Betrachtet<br />

man die Verteilung des Energieverbrauchs<br />

in wesentlichen Sektoren<br />

der Wirtschaft <strong>und</strong> der privaten<br />

Lebensführung (Abb. 3), dann<br />

werden die Bereiche Transport, Industrie<br />

<strong>und</strong> Haushalt als größte<br />

Verbraucher identifiziert <strong>und</strong> auch


als wichtigste Ansatzpunkte für<br />

Sparmaßnahmen. Daneben gilt es<br />

die Energieverluste bei der Stromerzeugung,<br />

vorwiegend Abwärmeverluste,<br />

zu senken.<br />

Beiträge der Kunststoffe zur Steigerung<br />

der Energieeffizienz im<br />

Transportwesen ergeben sich durch<br />

den Übergang von Glas- auf Kunststoffverpackungen<br />

für Flüssiggüter<br />

wie Getränke oder Joghurt. R<strong>und</strong><br />

90 % des Verpackungsgewichts<br />

werden dabei eingespart, die Zahl<br />

der Transportfahrten kann halbiert<br />

werden. Entsprechend sinkt die<br />

CO 2-Emission. Leichtbau mit<br />

Kunststoffen vermindert den Treibstoffbedarf<br />

von Automobilen <strong>und</strong><br />

Flugzeugen. Diese Technik ermöglicht<br />

z.B. bei der neuen Flugzeuggeneration<br />

wie dem Airbus A380<br />

<strong>und</strong> dem Boeing Dreamliner eine<br />

Treibstoffersparnis von mehr als<br />

20 %, entsprechend sinkt auch die<br />

CO 2-Emission. Sky-Sails aus Kunststofffasern<br />

(Abb. 4) erniedrigen<br />

den Treibstoffverbrauch von<br />

Frachtschiffen um 10–20 %.<br />

Durch konsequenten Einsatz von<br />

Kunststoffen <strong>und</strong> Kunststoffschäumen<br />

im Hausbau kann der Heizölverbrauch<br />

eines Einfamilienhauses<br />

von 2.000 l auf 300 l pro Jahr gesenkt<br />

werden, verb<strong>und</strong>en mit einer<br />

Reduzierung der CO 2-Emissionen<br />

von 6.000 auf 90 kg/a (Abb. 5). Allein<br />

eine Sanierung der in Deutschland<br />

vorhandenen, alten Wohngebäude<br />

durch Wärmedämmung mit<br />

Kunststoffen <strong>und</strong> Kunststoffschäumen<br />

würde zu einer Senkung der<br />

jährlichen CO 2-Emissionen um 80<br />

Mio. t führen, ein Anteil von immerhin<br />

knapp 10 % der energiebedingten<br />

CO 2-Emissionen unseres<br />

Landes! Zur Motivation der Hausbesitzer<br />

für eine solche Investition<br />

wäre allerdings ein Umdenken der<br />

Politik bezüglich des Mietrechts<br />

notwendig, indem es erlaubt, auch<br />

Mieter teilweise mit den Investitionskosten<br />

zu belasten, keine unbillige<br />

Forderung, denn schließlich<br />

profitieren sie auch von niedrigeren<br />

Heizkosten. Solange solche<br />

Überlegungen in der Politik noch<br />

mit einem Tabu belegt sind, bleibt<br />

17%<br />

19%<br />

6%<br />

9%<br />

16%<br />

Abb. 3: Energieverbrauch per Sektor (Quelle PlasticsEurope)<br />

eine große Chance für den Klimaschutz<br />

ungenutzt.<br />

Visionen<br />

Klimaschutz nachhaltig gestalten<br />

bedeutet den Einsatz regenerativer<br />

Energien zu erhöhen. Die wichtigste<br />

Quelle regenerativer Energie<br />

ist die Sonne, sie kann durch Photovoltaik,<br />

die Umwandlung von<br />

Licht in elektrische Energie, nutzbar<br />

gemacht werden, ein zur Zeit<br />

auf Basis von Siliciumzellen aus<br />

ökonomischen Gründen nur sehr<br />

begrenzt gangbarer Weg. Eine wesentlich<br />

kostengünstigere Lösung<br />

zeichnet sich aber bei den Arbeiten<br />

zu Plastic Electronics durch<br />

den Einsatz von Kunststoffen ab.<br />

Die photoaktiven Strukturen optoelektronischer<br />

Elemente der Solarzellen<br />

werden mit speziellen Polymeren<br />

als hauchdünne Schicht auf<br />

Kunststofffolie gedruckt. So werden<br />

Solarmodule mit niedrigem<br />

Gewicht erhalten, die aufgr<strong>und</strong><br />

ihrer hohen Flexibilität an fast<br />

jede Form angepasst werden können.<br />

Die Erhöhung ihres Wirkungsgrades<br />

<strong>und</strong> der Haltbarkeit<br />

sind derzeit wichtige Ziele der Materialforschung<br />

in Kunststoffindustrie<br />

<strong>und</strong> Wissenschaft. Darauf wies<br />

vor kurzem auch Dr. Alfred Oberholz,<br />

Vorsitzender der Dechema<br />

<strong>und</strong> Evonik-Vorstand, in der Jubiläumsausgabe<br />

(6/2008) des CHE-<br />

Manager hin <strong>und</strong> zitierte die Prognose<br />

des Wissenschaftlichen<br />

Beirates der B<strong>und</strong>esregierung über<br />

die Veränderung des weltweiten<br />

Energiemixes im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

(Abb. 6 ).<br />

PVC<br />

3-fach-<br />

Fenster<br />

Quelle: BASF<br />

Lüftungszentrale<br />

mit Wärmerückgewinnung<br />

33%<br />

Brennstoffzelle<br />

Fazit<br />

Aus den Beispielen wird deutlich,<br />

dass Kunststoffe eine wichtige Basis<br />

für eine sichere <strong>und</strong> effizientere Energieversorgung<br />

<strong>und</strong> Klimaschutz<br />

für nachhaltiges Wachstum der<br />

Verluste bei<br />

Stromerzeugung<br />

Haushalte<br />

Dienstleistungen<br />

Transport<br />

Industrie<br />

Nicht-energetischer<br />

Verbrauch<br />

PUR<br />

Dachisolierung<br />

Latentwärmespeicher-Putz<br />

Abb. 5: 3-Liter-Haus (Quelle PlasticsEurope)<br />

EPS<br />

Wärmedämmung<br />

Abb. 6: Veränderung des weltweiten Energiemixes bis 2100<br />

(Quelle: www.solarwirtschaft.de)<br />

TRENDBERICHT<br />

Abb. 4: Skysails aus<br />

Kunststofffasern<br />

Heizölverbrauch<br />

(l/a) 2.000<br />

CO2 –Emission<br />

(kg/a) 6.000<br />

Potential<br />

in Deutschland:<br />

> 20 Mio. zu<br />

sanierende<br />

Wohneinheiten<br />

von 25 auf 7 l/m²<br />

> 80 Mio t CO2 p.a.<br />

300<br />

900<br />

Volkswirtschaften darstellen. Die<br />

europäische Kunststoffindustrie<br />

stellt sich in vielfältiger Weise der<br />

damit verb<strong>und</strong>enen Verantwortung.<br />

Dr. Winfried W<strong>und</strong>erlich<br />

KunstStoff Trends 3/2008 �


<strong>SP</strong> BAU UND KONSTRUKTION<br />

Vielseitig <strong>und</strong> hoch effizient<br />

Wärmedämmung mit Polyurethan-Hartschaum<br />

Im <strong>Bau</strong>wesen <strong>und</strong> auch im Anlagenbau<br />

wird Polyurethan-Hartschaum seit<br />

vielen Jahren erfolgreich im Bereich<br />

der Wärmedämmung eingesetzt. Das<br />

ist auch kein W<strong>und</strong>er, denn das Material<br />

bietet eine der höchsten Wärmedämmleistung<br />

aller marktgängigen<br />

Materialien. Ergänzend zu Hartschaumplatten<br />

<strong>und</strong> Metall-Verb<strong>und</strong>-<br />

Elementen stehen auch besonders<br />

temperaturbeständige Werkstoffe<br />

sowie Wärmedämm-Verb<strong>und</strong>systeme<br />

zur Verfügung. Die damit möglichen<br />

Energieeinsparungen senken die Betriebskosten<br />

<strong>und</strong> leisten obendrein<br />

auch einen Beitrag zum Klimaschutz.<br />

Als Ausgangsstoffe von Hartschaum-Dämmelementen<br />

aus Polyurethan dienen beispielsweise<br />

Rohstoffe <strong>und</strong> die Systeme Baymer <strong>und</strong> Desmodur<br />

der Bayer Material Science AG. Zur Herstellung<br />

der Dämmelemente werden diese Systeme<br />

mit dem FCKW-freien Treibgas Pentan vermischt.<br />

Es sorgt dafür, dass die Hauptkomponenten<br />

aufschäumen, <strong>und</strong> verbleibt dann in den<br />

Zellen, wo es durch seine niedrige Wärmeleitfähigkeit<br />

zu den hervorragenden Wärmedämmeigenschaften<br />

des Polyurethanschaums beiträgt.<br />

Nach dem Aufschäumen bleibt die Oberfläche<br />

des Reaktionsgemisches zunächst eine Zeitlang<br />

klebfähig, so dass der Hartschaum eine kraftschlüssige<br />

Verbindung mit verschiedenen Deckschichten<br />

eingehen kann. Deren Art hängt von<br />

dem vorgesehenen Einsatz ab <strong>und</strong> kann beispielsweise<br />

aus Mineral- oder Glasvlies sowie<br />

Aluminium- oder Verb<strong>und</strong>folien sowie für Metall-Verb<strong>und</strong>elemente<br />

aus Stahl (Abb. 1) bestehen.<br />

Die Hartschaumelemente werden als Plattenware<br />

mit verschiedenen Randausbildungen<br />

wie glatte Kante, Nut <strong>und</strong> Feder oder einen Stufenfalz<br />

sowie als Formteile für die Dämmung<br />

von Rohrleitungen angeboten.<br />

Form- <strong>und</strong> dimensionsstabiler<br />

Dämmstoff<br />

Polyurethan-Dämmelemente zeichnen sich generell<br />

durch ein herausragendes Dämmvermögen<br />

aus <strong>und</strong> bewähren sich seit den 1960er Jahren<br />

in den vielfältigsten Bereichen des<br />

<strong>Bau</strong>wesens <strong>und</strong> des Anlagenbaus. Mit Hilfe vieler<br />

chemischen <strong>und</strong> anwendungstechnischen<br />

Entwicklungen durch Rohstoffhersteller wie<br />

Bayer Material Science war es im Laufe der<br />

Jahre möglich, die positiven Eigenschaften von<br />

Polyurethanen (PUR) <strong>und</strong> Polyisocyanuraten<br />

(PIR) immer wieder entsprechend den Marktan-<br />

20 � KunstStoff Trends 3/2008<br />

Abb. 3: Die Fassade des Ultraniedrigenergiehauses (2-Liter-Hauses) in der Seitzstraße in München-Lehel wurde<br />

mit dem Wärmedämm-Verb<strong>und</strong>system Purwall ausgestattet (Quelle: Hasit Trockenmörtel GmbH)<br />

forderungen zu modifizieren <strong>und</strong> zu verbessern.<br />

Die intensive Zusammenarbeit mit K<strong>und</strong>en ist<br />

charakteristisch für die vielfältigen Polyurethan-<br />

Systemaktivitäten von Bayer Material Science,<br />

die weltweit unter der Dachmarke Baysystems<br />

gebündelt sind. Heute besitzen PUR/PIR-Dämmelemente<br />

schon bei geringer Materialdicke<br />

eine sehr gute Dämmleistung.<br />

Die wichtigste Eigenschaft eines Dämmstoffes<br />

ist sein Dämmvermögen, das durch eine niedrige<br />

Wärmeleitfähigkeit gekennzeichnet ist. Die<br />

Wärmeleitfähigkeit von PUR/PIR-Dämmelementen<br />

liegt je nach verwendeter Deckschicht<br />

<strong>und</strong> Plattendicke bei 0,024 bis 0,030 W/mK. Die<br />

Struktur von Hartschaumelementen aus Polyurethan<br />

weist aufgr<strong>und</strong> des Herstellungspro-


Abb. 1: Metallbleche werden als Deckschichten für<br />

die Herstellung von selbsttragenden Sandwichelementen<br />

(Metall-Verb<strong>und</strong>-Elementen) verwendet.<br />

zesses einen hohen Anteil an geschlossenen<br />

Zellen (> 90 %) auf. Langzeituntersuchungen<br />

des Forschungsinstituts für Wärmeschutz (FIW),<br />

München, haben ergeben, dass die Treibmittel<br />

über viele Jahre im Dämmstoff verbleiben. Die<br />

Elemente verrotten nicht, sind beständig gegen<br />

Pilze <strong>und</strong> Mikroben sowie schimmel- <strong>und</strong> fäulnisfest,<br />

geruchsneutral <strong>und</strong> physiologisch unbedenklich.<br />

Außerdem weist Polyurethan-Hartschaum<br />

eine hohe Lebensdauer auf, die mit<br />

etwa 50 Jahren anzusetzen ist.<br />

Integrierter Flammschutz<br />

schafft Sicherheit<br />

Neben den wärmedämmtechnischen Eigenschaften<br />

ist bei der Auswahl einer Wärmedämmung<br />

das Brandverhalten des Dämmmaterials<br />

zu beachten. Die Anforderungen, die heute in<br />

der EU nach europäischen Vorschriften gestellt<br />

werden, sind in der europäischen Norm EN<br />

13501-1 „Klassifizierung von <strong>Bau</strong>produkten <strong>und</strong><br />

<strong>Bau</strong>arten“ geregelt. Teil 1 beinhaltet die Klassifizierung<br />

mit den Ergebnissen aus speziellen Prüfungen<br />

zum Brandverhalten <strong>und</strong> ist in sieben<br />

<strong>Bau</strong>stoffklassen (A1, A2, B, C, D, E, F) gegliedert.<br />

Weiterhin enthält diese Norm genaue Angaben<br />

zu den Brandnebenerscheinungen, wie Rauchentwicklung<br />

(s = smoke) <strong>und</strong> brennendes Abtropfen<br />

(d = droplets).<br />

PUR/PIR-Hartschaumelemente, die auf dem<br />

Baymer System basieren, enthalten zusätzliche<br />

Flammschutzmittel <strong>und</strong> kombinieren daher ausgezeichnete<br />

Wärmedämmung mit effizientem<br />

Brandschutz. Im Brandfall schmelzen sie nicht,<br />

tropfen nicht brennend ab <strong>und</strong> sind je nach<br />

Deckschicht bzw. Rezeptur in die europäischen<br />

<strong>Bau</strong>stoffklassen B, C, D oder E eingestuft. Die<br />

amerikanischen Sachversicherer haben das<br />

höher vernetzte PIR sogar in die Brandklasse<br />

mit den höchsten Anforderungen (FM 4450<br />

Klasse I) eingeordnet.<br />

Wärmedämmelemente aus PUR/PIR-Hartschaum<br />

können im Hochbau für alle Anwendungsgebiete<br />

von der Dach- <strong>und</strong> Deckendämmung<br />

über die Dämmung von Außenwänden<br />

bis hin zur Dämmung von Fußböden <strong>und</strong> Kellerwänden<br />

sowie als Perimeterdämmung eingesetzt<br />

werden (Abb. 2). Im Außenbereich zählt<br />

das Purwall Dämmsystem Hasit Trockenmörtel<br />

zu den innovativen Wärmedämm-Verb<strong>und</strong>syste-<br />

Abb. 4: Etwa 3.600 m 2 Polyurethan-Hartschaum<br />

auf Basis von Rohstoffen von Bayer Material Science<br />

wurden im Wen Yuan Lou Gebäude der Tongji-Universität<br />

Shanghai für die Innendämmung von Wänden,<br />

Decken <strong>und</strong> Fußböden verwendet.<br />

men. Das Dämmsystem hat die Wärmeleitfähigkeit<br />

0,028 W/mK, erfüllt die Anforderungen der<br />

<strong>Bau</strong>stoffklasse B1 nach DIN 4102 <strong>und</strong> ist bauaufsichtlich<br />

zugelassen (Abb. 3). Die Elemente<br />

<strong>und</strong> Systeme zeichnen sich durch hohe thermische<br />

Beständigkeit <strong>und</strong> gute Dimensionsstabilität<br />

aus <strong>und</strong> können dauerhaft in Temperaturbereichen<br />

von –30 °C bis zu +90 °C eingesetzt<br />

werden. Hartschaumelemente, die auf Produkten<br />

von Bayer Material Science basieren, widerstehen<br />

sogar kurzzeitigen Temperaturbelastungen<br />

von bis zu 250 °C. Damit eignen sie sich<br />

beispielsweise für den Einsatz auf Flachdächern,<br />

die mit Heißbitumen abgedichtet werden. Darüber<br />

hinaus gibt es Spezialprodukte aus Polyurethan,<br />

die ohne zusätzlichen Hitzeschutz als<br />

Dämmstoff unter Gussasphalt-Estrichen verlegt<br />

werden können.<br />

PUR-Hartschaum dämmt<br />

chinesisches <strong>Bau</strong>denkmal<br />

Bei einem 3-stöckigen Bürogebäude in China<br />

haben Dämmelemente aus PUR-Hartschaum<br />

kürzlich neue Maßstäbe gesetzt. Das denkmalgeschützte<br />

<strong>Bau</strong>werk gehört zur renommierten<br />

Tongji-Universität <strong>und</strong> war 1953 als<br />

erstes Gebäude im <strong>Bau</strong>haus-Stil in China errichtet<br />

worden (Abb. 4). Im Laufe der Zeit<br />

zeigte sich jedoch, dass die Wärmeisolation<br />

den ehrgeizigen Zielen der chinesischen Regierung<br />

zur Senkung des Energieverbrauchs<br />

<strong>und</strong> des Ausstoßes von Kohlendioxid bei weitem<br />

nicht genügt. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> fiel<br />

die Entscheidung, das Gebäude zu renovieren.<br />

Da jeder Eingriff an der Fassade den optischen<br />

Charakter des Gebäudes zerstört<br />

hätte, entschloss man sich, die äußeren Wände<br />

<strong>und</strong> die Dächer mit einer Innendämmung zu<br />

ersehen. Das mit der Sanierung beauftragte<br />

„College of Architecture and Urban Planning“<br />

(CAUP), führendes Institut für Architektur in<br />

China, wählte PUR-Hartschaumelemente, die<br />

auf Produkten von Bayer Material Science basieren.<br />

Bei der Umsetzung des gemeinsam erarbeiteten<br />

systematischen Energiesparkonzepts für das Gebäude<br />

wurden Dächer, Wände <strong>und</strong> Fußböden<br />

des Mitteltrakts, des westlichen <strong>und</strong> östlichen<br />

Eingangsbereichs sowie der Treppenhäuser auf<br />

einer Fläche von insgesamt 3.600 m² mit Polyu-<br />

<strong>SP</strong> BAU UND KONSTRUKTION<br />

Abb. 2: PUR-Dämmplatten sind auch für die Wärmedämmung<br />

von erdberührten <strong>Bau</strong>teilen von Gebäuden<br />

(Perimeterdämmung) gut geeignet.<br />

rethan-Hartschaum gedämmt. Aufgr<strong>und</strong> seiner<br />

hervorragenden Wärmedämmleistung genügte<br />

eine Schichtdicke der Hartschaumschicht von<br />

nur 20–40 mm. Das inzwischen abgeschlossene<br />

Projekt wurde kürzlich von der chinesischen<br />

Fachzeitschrift „Construction Science & Technology“<br />

mit dem begehrten „Top 10 Building Energy<br />

Efficiency Enterprises Award“ für höchste<br />

Energieeffizienz ausgezeichnet.<br />

Wenn man wie üblich eine r<strong>und</strong> 50jährige Nutzungsdauer<br />

der Polyurethan-Dämmelemente<br />

zugr<strong>und</strong>e legt, dann wird für deren Herstellung<br />

nur rd. 1/70 der Energie verbraucht, die sich mit<br />

diesen Dämmelementen während dieser Zeitdauer<br />

einsparen lässt. Sie tragen damit nicht<br />

nur zur Senkung des Energieverbrauchs <strong>und</strong><br />

damit von Heizkosten bei, sondern reduzieren<br />

auch den Ausstoß von Kohlendioxid. Damit leisten<br />

sie auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.<br />

Sie lassen sich in nahezu allen Anwendungen<br />

des Hochbaus <strong>und</strong> des Anlagenbaus<br />

einsetzen. Die Systeme sind einfach <strong>und</strong> leicht<br />

zu verarbeiten, überall verfügbar <strong>und</strong> recyclingfähig.<br />

Dr. Lutz Brassat<br />

Dr. Rolf Roers<br />

K o n t a k t<br />

Dr. Frank Rothbarth<br />

Bayer MaterialScience AG, Leverkusen<br />

Communications, Geb. K12<br />

Tel.: 0214/30-25363<br />

Fax: 0214/30-66426<br />

frank.rothbarth@bayermaterialscience.com<br />

www.bayermaterialscience.com<br />

KunstStoff Trends 3/2008 � 2


<strong>SP</strong> BAU UND KONSTRUKTION<br />

Vom 3-Liter- zum<br />

Null-Heizkosten-Haus<br />

Innovative Konzepte verringern<br />

CO 2-Emissionen <strong>und</strong> liefern niedrige<br />

Heizkosten<br />

Fast ein Drittel der deutschen Primärenergieerzeugung wird für das Heizen von<br />

Privathaushalten benötigt. Ein durchschnittlicher Mehrfamilien-Altbau verbraucht<br />

mehr als 20 l Heizöl/m 2 /Jahr. Das hat Konsequenzen: für die Mieter, denn sie<br />

zahlen immer höhere Heizkosten, <strong>und</strong> für die Umwelt, denn das Heizen erzeugt<br />

erhebliche Mengen des Treibhausgases Kohlendioxid (CO 2). Im Null-Heizkosten-<br />

Haus im Ludwigshafener Stadtteil Pfingstweide ist das anders. Dort gibt es keine<br />

herkömmlichen Heizkörper, ja nicht einmal einen Ofen. Stattdessen sorgt ein ausgefeiltes<br />

Verb<strong>und</strong>system mit innovativen Methoden zur Dämmung <strong>und</strong> Belüftung<br />

des Hauses dafür, dass es die Bewohner immer angenehm warm haben <strong>und</strong><br />

dass kaum CO 2 ausgestoßen wird. Die Luwoge, das Wohnungsunternehmen<br />

der BASF, hat das Konzept des Null-Heizkosten-Hauses gemeinsam mit ihrer<br />

Tochter Luwoge consult, einem Beratungsunternehmen für energieeffizientes<br />

<strong>Bau</strong>en, erdacht <strong>und</strong> in die Praxis umgesetzt.<br />

Schon seit mehreren Jahren zeigt die Luwoge,<br />

dass es mit dem Einsatz von BASF-Produkten<br />

<strong>und</strong> weiteren Komponenten möglich ist, Häuser<br />

<strong>und</strong> Wohnungen energieeffizient zu bauen<br />

oder zu modernisieren. Im Jahr 2001 hat das<br />

Unternehmen beispielsweise einen Altbau aus<br />

den 50er-Jahren zu einem Niedrigenergiehaus<br />

modernisiert – das erste 3-Liter-Haus im Bestand.<br />

Der Heizölbedarf dieses Hauses beträgt<br />

seitdem weniger als drei Liter Heizöl pro Quadratmeter<br />

Wohnfläche <strong>und</strong> Jahr. „Wir haben<br />

eine große Expertise darin, Altbauten zu modernen<br />

Niedrigenergiehäusern zu modernisieren.<br />

Das 3-Liter-Haus war ein reines Pilotprojekt.<br />

Damals wollten wir zeigen, was technisch<br />

alles machbar ist – die Wirtschaftlichkeit war<br />

nachrangig“, erklärt Karl Arenz, Leiter des<br />

Kompetenzzentrums Wohnungsbau <strong>und</strong> Modernisierung<br />

der Luwoge. „Mit dem Null-Heizkosten-Haus<br />

zeigen wir nun, dass die energetische<br />

Gebäudemodernisierung auch wirtschaftlich<br />

ist.“<br />

Damit das Gebäude tatsächlich keine Heizkosten<br />

verursacht, kommt ein mehrstufiges<br />

Verb<strong>und</strong>system zum Einsatz. Zuerst wird das<br />

Haus mit Wärmedämmplatten aus Neopor<br />

22 � KunstStoff Trends 3/2008<br />

gut eingepackt. In der Dämmleistung übertrifft<br />

das moderne Neopor seinen Urahn Styropor<br />

deutlich: Es enthält kleine Grafitteilchen,<br />

die Wärmestrahlung reflektieren <strong>und</strong><br />

dem Material eine silbergraue Farbe verleihen.<br />

Für einen optimalen Schutz vor Energieverlusten<br />

sorgen zudem die Fenster im Null-<br />

Heizkosten-Haus, die dreifach verglast sind<br />

<strong>und</strong> eine Edelgasfüllung zwischen den Scheiben<br />

besitzen.<br />

Ein weiterer <strong>Bau</strong>stein des Energieeffizienzkonzeptes<br />

im Null-Heizkosten-Haus ist die Heizung,<br />

denn Heizkörper sind im ganzen Haus nicht zu<br />

finden, obwohl es kein „Null-Energieverbrauch-<br />

Haus“ ist. Was zunächst paradox erscheint, basiert<br />

auf der Idee, dass das Haus die (geringen)<br />

Heizkosten selbst erwirtschaftet. Dazu nutzt es<br />

die Energie der Sonne: Solarzellen auf dem<br />

Dach erzeugen Strom <strong>und</strong> speisen diesen ins<br />

Netz ein. Der Erlös daraus deckt die Kosten für<br />

die warmen Wohnungen. Auch für warmes Wasser<br />

sorgt das Null-Heizkosten-Haus selbst – mit<br />

Solarkollektoren an der Südfassade des Hauses.<br />

„Eine kontrollierte Be- <strong>und</strong> Entlüftungsanlage<br />

mit Wärmerückgewinnung sorgt für eine gute<br />

Luftqualität <strong>und</strong> nutzt die Wärme der Abluft op-<br />

timal“, sagt Karl Arenz. Die Lüftungsanlage<br />

saugt die verbrauchte Wohnungsluft in Küche<br />

<strong>und</strong> Bad ab. Diese warme Innenluft wird eingesetzt,<br />

um die kalte Frischluft über einen Wärmetauscher<br />

zu temperieren. Mehr als 80 Prozent<br />

der Abluftwärme können so weiter genutzt werden,<br />

zudem strömt kontinuierlich frische Luft<br />

ins Haus.<br />

Die Heizung ist so gut versteckt, dass man sie<br />

zunächst nicht bemerkt: Sie ist in die Fenster integriert.<br />

Die innere Scheibe der dreifach verglasten<br />

Fenster ist mit einer unsichtbaren,<br />

hauchdünnen Metallschicht versehen, die elektrisch<br />

leitfähig ist. Nach dem Anlegen einer Niederspannung<br />

erwärmt sich diese Schicht ähnlich<br />

einer Widerstandsheizung, <strong>und</strong> die<br />

Heizfenster erzeugen eine angenehme Strahlungswärme.<br />

Um zu verhindern, dass diese nach<br />

außen abgegeben wird, ist die äußere Glasscheibe<br />

mit einer Wärme reflektierenden Schicht versehen.<br />

Außerdem sind die Zwischenräume der<br />

Dreifach-Verglasung mit einem Edelgas gefüllt,<br />

das die Wärme schlechter leitet als Luft. Ein behagliches<br />

Raumklima wird so schneller <strong>und</strong> mit<br />

weniger Energieaufwand erreicht als bei herkömmlichen<br />

Heizungen. Für den Dauereinsatz


ist die Fensterheizung aber nicht gedacht. Sie<br />

wird nur dann eingesetzt, wenn draußen besonders<br />

tiefe Temperaturen herrschen.<br />

Die Perspektive<br />

In Deutschland gibt es etwa 36 Mio. Wohneinheiten,<br />

von denen rd. 24 Mio vor 1979 gebaut<br />

wurden, also in einer Zeit, in der das Bewusstsein<br />

für energiesparendes <strong>Bau</strong>en noch nicht so<br />

ausgeprägt war. Welche Menge CO 2 schon bei<br />

einfachen Dämm-Maßnahmen eingespart werden<br />

kann, verdeutlicht folgendes Rechenbeispiel:<br />

Saniert man einen Mehrfamilien-Altbau,<br />

der 25 l Heizöl/m 2 <strong>und</strong> Jahr verbraucht, auf<br />

einen 7-Liter-Standard, so sparen die Bewohner<br />

einer 80-Quadratmeter-Wohnung nicht nur<br />

1.440 l Heizöl im Jahr, sondern sie verringern<br />

auch die CO 2-Emission um jährlich 4,6 t. Der<br />

Anteil der Privathaushalte an den gesam-ten<br />

CO 2-Emissionen in Deutschland liegt übrigens<br />

bei etwa 14 % oder insgesamt 120 Mio. t pro<br />

Jahr.<br />

Momentan betragen die gesetzlich vorgeschriebenen<br />

maximalen Verbrauchswerte der Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV) sieben Liter pro<br />

Quadratmeter <strong>und</strong> Jahr für Neubauten <strong>und</strong> elf<br />

Liter für Altbauten. Dass die technischen Möglichkeiten<br />

vorhanden sind, um diese Vorgaben<br />

deutlich zu unterbieten, zeigen die genannten<br />

Projekte. „Jährlich stehen etwa 600.000 Wohneinheiten<br />

zur Modernisierung an“, sagt Karl<br />

Arenz. „Würden diese alle energetisch auf den 7-<br />

Liter-Standard modernisiert, so könnten zusätzlich<br />

pro Jahr circa drei Mio t CO 2 <strong>und</strong> fast eine<br />

Mrd. Liter Heizöl eingespart werden. Zudem<br />

würde es einen positiven Effekt auf den Arbeitsmarkt<br />

haben.“<br />

<strong>SP</strong> BAU UND KONSTRUKTION<br />

Abb1: Das Null-Heizkosten-Haus der Luwoge im Ludwigshafener Stadtteil Pfingstweide zeigt, dass energieeffizientes<br />

Modernisieren nicht nur technisch möglich sondern auch wirtschaftlich ist.<br />

K o n t a k t<br />

Christian Böhme<br />

Corporate Innovation Communications<br />

BASF SE, Ludwigshafen<br />

Tel.: 0621/60-20130<br />

Fax. 0621/60-20548<br />

christian.boehme@basf.com<br />

www.basf.com<br />

KunstStoff Trends 3/2008 � 23


<strong>SP</strong> BAU UND KONSTRUKTION<br />

Starkes Leichtgewicht<br />

Transparente <strong>Konstruktion</strong>en mit Polycarbonat-Platten<br />

Transparent, leicht, bruchsicher,<br />

mechanisch hoch belastbar, witterungsbeständig<br />

<strong>und</strong> kratzfest – das<br />

Multitalent Polycarbonat hat sich mit<br />

einem derart ausgewogenen Eigenschaftsprofil<br />

in den unterschiedlichsten<br />

Bereichen wie auch im <strong>Bau</strong>wesen<br />

etabliert. Massiv-, Steg- oder Wellplatten<br />

aus diesem vielseitigen polymeren<br />

Werkstoff überspannen als<br />

Dächer Stadien, Bahnhöfe, Flugzeughallen,<br />

Fußgängertunnel, Freizeitbäder,<br />

Einkaufspassagen, Gewächshäuser,<br />

Wintergärten <strong>und</strong> Carports, kommen<br />

jedoch ebenso für bruchsichere Verkleidungen,<br />

Schallschutzwände, Lichtbänder<br />

sowie im Do-it-yourself-<br />

Bereich zum Einsatz.<br />

24 � KunstStoff Trends 3/2008<br />

Optimierung mit System<br />

Im Zuge der gestiegenen Anforderungen, die<br />

die moderne <strong>Bau</strong>weise an die Materialien stellt,<br />

werden neue Werkstoffe heute überwiegend<br />

maßgeschneidert zur Erzielung optimaler Eigenschaften<br />

entwickelt. Der Fokus der Materialentwickler<br />

liegt dabei insbesondere auf einer<br />

gezielten Verbesserung der Verarbeitbarkeit <strong>und</strong><br />

Dauerhaftigkeit sowie der Energie- <strong>und</strong> Ressourceneinsparung,<br />

die durch herkömmliche<br />

<strong>Bau</strong>stoffe kaum erfüllt werden kann. Daher<br />

kommen verstärkt Kunststoffe wie Polycarbonat<br />

zum Einsatz. Dank dieses hochwertigen Rohstoffes<br />

sowie innovativer Herstellverfahren <strong>und</strong><br />

langjähriger Erfahrungen von Chemikern, Materialentwicklern<br />

<strong>und</strong> Werkstofftechnikern bieten<br />

Hersteller wie Bayer Sheet Europe ein umfangreiches<br />

Plattensortiment mit einem<br />

vielseitigen Spektrum an Eigenschaften an.<br />

Abb. 1: Rekordträchtig: Olympiastadion in Athen, Griechenland<br />

Im Vergleich zu vielen anderen transparenten<br />

Werkstoffen verfügen Platten aus Polycarbonat<br />

über eine ausgezeichnete Schlagzähigkeit, eine<br />

hohe Bruchsicherheit, ein geringes Flächengewicht<br />

sowie eine sehr gute Temperatur- <strong>und</strong><br />

Wärmeformbeständigkeit. Weiterhin weisen sie<br />

gute brandschutztechnische Klassifizierungen<br />

sowie eine hohe Robustheit bezüglich Transport<br />

<strong>und</strong> Montage auf. Die hohe Transparenz <strong>und</strong><br />

die gute Verarbeitungsfähigkeit dieses polymeren<br />

Werkstoffes ermöglichen die Herstellung<br />

von Massivplatten mit einer verzerrungsarmen<br />

Durchsicht. Stegplatten weisen ebenfalls eine<br />

hohe Lichtdurchlässigkeit auf, obwohl sie strukturbedingt<br />

nicht mehr klar durchsichtig sind. Im<br />

Vergleich zur Massivplatte zeichnen sie sich jedoch<br />

durch ein noch weiter reduziertes Flächengewicht<br />

sowie eine gute thermische Isolierwirkung<br />

aus. Für Außenanwendungen werden die


Platten mit einem speziellen Witterungsschutz zur Erhöhung<br />

der Lebensdauer versehen. Im Koextrusionsverfahren<br />

wird dafür mit speziellen UV-Absorberkonzentraten eine<br />

dünne, hochwirksame Witterungsschutzschicht, die das Vergilben<br />

fast vollständig verhindert, auf die Platte aufgebracht.<br />

Anforderungen wie Wasserspreitung, Hagelbeständigkeit<br />

oder Energiereflektion sind auf diese Weise ebenfalls realisierbar.<br />

Großflächiger Einsatz<br />

Dieses Eigenschaftsspektrum prädestiniert die Polycarbonat-<br />

Platten für den breiten Einsatz in vielfältigen <strong>Bau</strong>projekten.<br />

Überall dort, wo die Umsetzung moderner architektonischer<br />

Entwürfe insbesondere auf Formbarkeit, Transparenz <strong>und</strong><br />

Leichtigkeit angewiesen ist, sind die transparenten Steg- <strong>und</strong><br />

Massivplatten das ideale Material. Mittlerweile gibt es in<br />

vielen Städten r<strong>und</strong> um den Erdball <strong>Bau</strong>ten, die mit einem<br />

solchen polymeren Material überdacht oder verkleidet sind.<br />

Und so mancher Stararchitekt hat sich bei der Realisierung<br />

seiner kühnen Entwürfe für diesen vielseitigen Kunststoff<br />

entschieden, wie die nachfolgenden Beispiele verdeutlichen.<br />

Olympiastadion –<br />

Athen, Griechenland<br />

Das Dach des Stadions „Spyridon Louis“, das nach Entwürfen<br />

des renommierten spanischen Architekten Santiago Calatrava<br />

entstand, gilt als W<strong>und</strong>er der <strong>Bau</strong>kunst. Drei Rekorde<br />

verbucht die imposante, aber dennoch grazil wirkende<br />

Dachkonstruktion für sich (Abb. 1): Sie gilt nicht nur als das<br />

größte Stadiondach der Welt, sondern auch als die größte<br />

transparente Dachfläche. Außerdem handelt es sich um das<br />

größte Dach, das jemals nachträglich über einem Stadion errichtet<br />

wurde. Die bläulich schimmernden Dachelemente<br />

aus hoch transparenten, soliden Polycarbonat-Platten sorgen<br />

für eine fre<strong>und</strong>liche, offene <strong>und</strong> helle Atmosphäre im Stadion.<br />

Das Dach ist eine dynamische Hängekonstruktion. Zwei<br />

jeweils 300 m lange <strong>und</strong> im Scheitelpunkt 78 m hohe Metallbögen<br />

überspannen das Stadion in Längsrichtung <strong>und</strong><br />

tragen jeweils ein an Doppelbogenträgern aufgehängtes Gewölbe.<br />

Insgesamt 17.000 t wiegt die Dachkonstruktion, die<br />

eine Fläche von fast 25.000 m 2 überdeckt <strong>und</strong> 75.000 Zuschauern<br />

Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung <strong>und</strong><br />

Regen bietet.<br />

Von den beiden großen Metallbögen gehen Drahtseile aus,<br />

an denen die 12 mm dicken, knapp 5 m langen <strong>und</strong> einen<br />

Meter breiten Platten aus Polycarbonat befestigt sind. Nicht<br />

nur wegen seiner hohen Transparenz wurde dieses Material<br />

gewählt, sondern vor allem wegen seines im Vergleich zu<br />

Glas deutlich niedrigeren Gewichts. So wiegen die eingesetzten<br />

Platten nur etwa 14,4 kg/m 2 . Entsprechende Elemente<br />

aus Glas wären dagegen mehr als doppelt so schwer.<br />

Fußballstadion Dalian People‘s –<br />

Liaoning, China<br />

Die Zuschauertribüne dieses Stadions besteht aus einer<br />

30 m überhängenden Stahlträgerkonstruktion. Insgesamt<br />

47 Doppelstegplatten mit einer Spannweite von 4,2 m, einer<br />

Länge von 30 m sowie einer Bogenhöhe von ca. 0,85 m<br />

(Plattendicke 10 mm) bilden das Stadiondach. Spezielle Befestigungen<br />

gleichen die durch Temperaturschwankungen<br />

(+39 °C bis -31 °C) zwischen der Stahlkonstruktion <strong>und</strong> den<br />

Doppelstegplatten auftretenden mechanischen Spannungen<br />

sowohl in Längs- als auch in Querrichtung aus. Der Schlüs- Abb. 2: Sonne pur: Freizeitbad in Erding, Deutschland<br />

<strong>SP</strong> BAU UND KONSTRUKTION<br />

KunstStoff Trends 3/2008 � 2


<strong>SP</strong> BAU UND KONSTRUKTION<br />

sel zum Erfolg dieses Projekts sind die besonderen<br />

Eigenschaften der coextrudierten Polycarbonat-Platten<br />

wie hohe Widerstandsfähigkeit<br />

gegen mechanische <strong>und</strong> thermische Belastungen,<br />

gute Lichtdurchlässigkeit, hohe UV-Stabilisierung<br />

sowie eine zehnjährige Garantie.<br />

Freizeitbad – Erding bei<br />

München, Deutschland<br />

Komplett überdacht <strong>und</strong> trotzdem ein Open-Air-<br />

Feeling suggerieren – das waren wichtige Kriterien<br />

für die Dachkuppel des Thermalbades in<br />

Erding (Abb. 2). Leichtgewichtige, aber dennoch<br />

gut wärmeisolierende, ca. 25 mm dicke Stegvierfachplatten<br />

überdachen dieses beliebte Freizeitbad.<br />

Die transparenten, UV-stabilisierten Polycarbonat-Platten<br />

mit einem Wärmedurchgangskoeffizienten<br />

von 1,7 W/m²K helfen einerseits<br />

Wärmeverluste zu minimieren, verhindern<br />

jedoch bei direkter Sonnenstrahlung eine zu<br />

starke Aufheizung im Inneren. Ein Abtropfen<br />

von Kondenswasser wird durch eine No-Drop-<br />

Beschichtung der Plattenunterseite vermieden.<br />

Konzernzentrale – Bayer AG,<br />

Leverkusen, Deutschland<br />

Transparente Materialien waren auch für die<br />

Umsetzung des Entwurfs von Stararchitekt Helmut<br />

Jahn für die neue Konzernzentrale des Bayerwerkes<br />

gefragt. Ein zum neuen Stil des Gebäudes<br />

passendes Lichtelement überdeckt den<br />

Vorplatz, der die Besucher bei Sonneneinstrahlung<br />

mit einem beeindruckenden Farbenspiel<br />

empfängt (Abb. 3). 378 Elemente sorgen für<br />

diese natürliche Lichtshow. Jedes Element ist<br />

eine 40 cm hohe <strong>und</strong> 5,5 m lange, auf die Spitze<br />

gesetzte rechteckige Säule <strong>und</strong> hängt in ca.<br />

16 m Höhe. Bei der Materialwahl fiel die Entscheidung<br />

hier ebenfalls auf Kunststoff-Platten.<br />

Die 5,5 m langen Leichtgewichte konnten warm<br />

gekantet <strong>und</strong> auf einer V4A-Leiste verschlossen<br />

werden. Damit sich die Säule nicht durchbiegt,<br />

befindet sich innen eine visuell nicht auffallende,<br />

leichte V4A-Tragekonstruktion. Die Innenräume<br />

der Säulen können zudem elektrisch<br />

beheizt werden, um Eisabbruch zu verhindern.<br />

Die Lichtspiele werden durch dichroitische Glasplatten<br />

erzeugt, die beidseitig metallbedampft<br />

sind, das Sonnenlicht in unterschiedliche Farben<br />

brechen <strong>und</strong> jeweils in jeder der 378 Säulen<br />

angebracht sind.<br />

Polymer Technical Center –<br />

Shanghai, China<br />

Auch als Fassadenmaterial sorgt Polycarbonat<br />

für optische Highlights. Das beweisen die drei<br />

Gebäude des Polymer Technical Center in<br />

Shanghai, das strategisch als neues High-Tech-<br />

Zentrum in der Pudong Jinqiao Export Processing<br />

Zone integriert ist. Die beeindruckende<br />

Fassade ist erstmals als so genannte „schwarze<br />

Spiegelfassade“ in Kunststoff ohne Aluminiumprofile<br />

realisiert worden (Abb. 4). Sie besteht<br />

aus 40 mm starken, transparenten Kunststoff-<br />

26 � KunstStoff Trends 3/2008<br />

Abb. 3: Eindrucksvoller Empfang: Konzernzentrale der Bayer AG in Leverkusen, Deutschland<br />

Abb. 4: Spiel der Kontraste: Polymer Technical Center in Shanghai, China<br />

Platten, die in einem gewissen Abstand mit<br />

einer schwarzen Isolierschicht hinterlegt sind.<br />

Dadurch kommt es tagsüber – ähnlich wie bei<br />

dunklen Gebäudeverglasungen – zu Konturspiegelungen.<br />

Jedoch auch bei Dunkelheit zeigen<br />

sich interessante Lichteffekte, vor allem<br />

wenn die riesigen, 9 m hohen Drehtürelemente<br />

des Hauptgebäudes geschlossen sind (im Bild<br />

geöffnet). Verstärkt durch die Lichtstreuung an<br />

den Stegen innerhalb der Platten erscheint das<br />

Gebäude dann als eine riesige plane Lichtwand.<br />

Individuelle Anpassung<br />

Anhand dieser exemplarischen Auswahl wird<br />

deutlich, dass Polycarbonat-Platten weit mehr<br />

können als Licht passieren zu lassen. Architekt,<br />

Planer <strong>und</strong> <strong>Bau</strong>ausführende erhalten mit ihnen<br />

quasi ein „R<strong>und</strong>umsorglospaket“, die Nutzer von<br />

Gebäuden, in denen Dach <strong>und</strong>/oder Fassade mit<br />

diesem Material realisiert wurden, hingegen ein<br />

„R<strong>und</strong>umwohlfühlpaket“. Projekte wie das erst<br />

vor kurzem in China realisierte Stadion in Shenyang<br />

haben zudem gezeigt, dass hochwertige<br />

<strong>Bau</strong>stoffe allein heute nicht mehr ausreichen.<br />

Welches Material zum Einsatz kommt, entscheidet<br />

sich oft vielmehr daran, ob der Hersteller<br />

einzelne Parameter individuell anpassen kann.<br />

K o n t a k t<br />

Dr. Volker Benz<br />

Global Project Manager<br />

Bayer Sheet Europe GmbH, Darmstadt<br />

Tel.: 06151/1303-0<br />

Fax: 06151/1303-500<br />

sales@bayersheeteurope.com<br />

www.bayersheeteurope.com


Einsparung dank Schaumkern-Rohrkopf<br />

Bei der Produktion von Kunststoffrohren entfallen auf das Rohmaterial<br />

bis zu 80 % der Herstellungskosten. Dieser Anteil erhöht sich zunehmend,<br />

wenn die Preise für die Rohmaterialien steigen. Daher entwickelt<br />

KraussMaffei Berstorff Maschinen <strong>und</strong> Anlagen, die die Kosten<br />

des Materialeinsatzes bei der Rohrextrusion verringern. Das jüngste<br />

Beispiel ist der neue Rohrkopf KM 3 LRK 43, der für die Herstellung<br />

von PVC-Schaumkernrohren im Durchmesserbereich zwischen 200<br />

<strong>und</strong> 500 mm eingesetzt wird. Der Rohrkopf eignet sich für Wanddicken<br />

zwischen 3,9 <strong>und</strong> 14,6 mm <strong>und</strong> erreicht eine maximale Durchsatzleistung<br />

von 1.500 kg/h. Durch das Schäumen verringert sich die<br />

Dichte der Rohr-Kernschicht auf bis zu 0,6 g/cm 3 . Die Dichte des gesamten<br />

Rohrverb<strong>und</strong>s lässt sich so im Vergleich zu kompakten PVC-<br />

Rohren um bis zu 30 % reduzieren. Für den dreischichtigen Rohrverb<strong>und</strong><br />

mit kompakter Innen- <strong>und</strong> Außenhaut kann eine Gesamtdichte<br />

von unter 1,0 g/cm 3 erreicht werden. Ein Rohrkopf dieser neuen<br />

<strong>Bau</strong>größe wurde kürzlich zusammen mit zwei Extrudern KMD 90-36/<br />

R an einen K<strong>und</strong>en in Russland ausgeliefert. Einer der beiden Extruder<br />

produziert die kompakte Innen- <strong>und</strong> Außenschicht, der andere Extruder<br />

erzeugt die geschäumte Kernschicht des Rohres. Optional kann der<br />

Rohrkopf auch mit drei Extrudern betrieben werden. In dieser Konfiguration<br />

können Innen- <strong>und</strong> Außenschicht aus unterschiedlichen Materialien<br />

oder in unterschiedlichen Farben produziert werden. Mit dem<br />

neuen Rohrkopf vervollständigt KraussMaffei Berstorff die <strong>Bau</strong>reihe<br />

der PVC-Mehrschicht-Rohrköpfe im oberen Durchmesserbereich. Zusammen<br />

mit den Rohrköpfen KM 3 LRK 41 <strong>und</strong> KM 3 LRK 42 wird<br />

der Durchmesserbereich von 32–500 mm abgedeckt. Insgesamt befinden<br />

sich mittlerweile über 50 Rohrköpfe aus dieser <strong>Bau</strong>reihe im<br />

Markt.<br />

KraussMaffei<br />

Tel.: 089/8899 2592 /4194<br />

presse@kraussmaffei.com | www.kraussmaffei.com<br />

www.gitverlag.com<br />

ein klick<br />

Von kleinen Profilen bis zu Riesen-Rohren<br />

Anlässlich der diesjährigen<br />

Chinaplas<br />

in Shanghai präsentierte<br />

sich die BattenfeldExtrusionstechnik<br />

als Anbieter<br />

von Komplettlösungen<br />

für die Rohr<br />

<strong>und</strong> Profil herstellende<br />

Industrie. Mit<br />

der ausgestellten<br />

techBex, einer maßgeschneiderten Gesamtlinie für technische Kleinprofile,<br />

zeigte der deutsche Maschinenbauer exemplarisch seine Kompetenz. Battenfeld<br />

Extrusionstechnik nahm bereits zum 22. Mal an der Messe teil.<br />

„Wir haben die Wichtigkeit des chinesischen <strong>und</strong> asiatischen Marktes im<br />

Allgemeinen von Anfang an richtig eingeschätzt. Deshalb haben wir auch<br />

bereits 1996 unsere eigene Gesellschaft in Sh<strong>und</strong>e aufgebaut“, erklärt Geschäftsführer<br />

Wolfgang Studener. Seit der Gründung hat man 230 Extrusionslinien<br />

zur Herstellung von Rohren, Profilen <strong>und</strong> Folien vorwiegend an<br />

chinesische K<strong>und</strong>en verkauft. Gerade kürzlich installierte der Maschinenbauer<br />

eine Hochleistungslinie für PE-RT-Rohre, die eine Produktionsgeschwindigkeit<br />

von 25 m/min erreicht. Auf dem Messestand zeigte das Unternehmen<br />

seine kostengünstige Standardlinie techBex, die komplett in<br />

China gefertigt <strong>und</strong> montiert <strong>und</strong> weltweit angeboten wird. Sie ist im Vergleich<br />

zu herkömmlichen Linien um 30 % preiswerter <strong>und</strong> trotzdem technisch<br />

auf hohem Niveau. techBex-Linien sind wahlweise mit dem BCE 1-<br />

45-25 D Einschneckenextruder für eine Leistung von 40 kg/h oder mit<br />

BCE 1-60-25 D für rd. 60 kg/h erhältlich. Zur Extrusionsnachfolge gehören<br />

ein Kalibriertisch, ein Bandabzug, ein Abschlagmesser, eine Säge sowie<br />

ein Abwurftisch. In Shanghai präsentierte man außerdem sein Knowhow<br />

für Großrohranlagen. Der Maschinenbauer gilt mit einem Marktanteil von<br />

70 % als Marktführer bei Linien für Rohre mit einem Durchmesser von<br />

800 bis zu 2.000 mm.<br />

Battenfeld Extrusionstechnik GmbH<br />

Tel.: 05731/242-0 | welcome@bex.battenfeld.com | www.bex.battenfeld.com<br />

Neue Flüssigkeitsring-Vakuumpumpen<br />

Zwei komplette Reihen von<br />

Flüssigkeitsring-Vakuumpumpen<br />

hat die Firma<br />

Dr.-Ing. K. Busch auf den<br />

Markt gebracht. Dolphin<br />

Flüssigkeitsring-<br />

Vakuumpumpen gibt<br />

es als einstufige Version<br />

in Blockbauweise (Dolphin<br />

LC) <strong>und</strong> in Gr<strong>und</strong>plattenbauweise in einstufiger<br />

oder zweistufiger Ausführung (Dolphin LA <strong>und</strong> LB). Mit diesen<br />

neuen Flüssigkeitsring-Vakuumpumpen werden Saugvermögen von 25–<br />

5.100 m3 pro St<strong>und</strong>e abgedeckt. Durch ihre robuste <strong>Bau</strong>weise sind Dolphin<br />

Flüssigkeitsring-Vakuumpumpen für den harten Dauerbetrieb in Anwendungen<br />

der Chemischen, der Erdöl- <strong>und</strong> Pharmaindustrie ausgelegt.<br />

Die feine Abstimmung der <strong>Bau</strong>größen, die Auswahl zwischen verschiedenen<br />

Werkstoffen bei <strong>Bau</strong>teilen <strong>und</strong> Dichtungen, verschiedenen Lageroptionen<br />

<strong>und</strong> das große Zubehörprogramm ermöglichen eine exakte Auslegung<br />

für jede Anwendung auch in anderen Bereichen der Industrie.<br />

Busch Vakuumpumpen <strong>und</strong> Systeme<br />

Tel.: 07622/681-0 | info@busch.de | www.busch.de<br />

PRODUKTE<br />

KunstStoff Trends 3/2008 � 27


<strong>SP</strong> BAU UND KONSTRUKTION<br />

Tube 2008<br />

Markt für Kunststoffrohre legt zu<br />

Euphorische Stimmung in den Messehallen, volle Auftragsbücher <strong>und</strong> die Aussicht auf ein ebenfalls gutes Nachmessegeschäft<br />

– so schloss die Tube 2008, Internationale Rohrfachmesse, ihre Tore auf dem Düsseldorfer Messegelände. „Als internationaler<br />

Branchentreffpunkt avanciert Düsseldorf alle zwei Jahre zum Zentrum der Spezialisten aus der Rohrindustrie. Hier<br />

findet face-to-face business statt, werden die Auftragsbücher für Jahre gefüllt“, freute sich Werner M. Dornscheidt, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung Messe Düsseldorf GmbH. So oder ähnlich urteilten die meisten der insgesamt knapp 2.200<br />

Aussteller der Tube 2008 (1.028 Firmen) nach fünf Laufzeittagen in Düsseldorf.<br />

Markt für Kunststoffrohre<br />

legt zu<br />

Neben der Stahlrohrindustrie, die derzeit von<br />

Erfolg zu Erfolg eilt, befindet sich auch die deutsche<br />

Kunststoffrohrindustrie auf deutlichem<br />

Wachstumskurs. Wie Dr. Elmar Löckenhoff, Geschäftsführer<br />

des Kunststoffrohrverbandes e.V.,<br />

Bonn, im Vorwort zum KRV-Geschäftsbericht<br />

2006-2007 schreibt, profitiert auch die deutsche<br />

Kunststoffrohrindustrie von der Globalisierung:<br />

„Das zeigt insbesondere die Öffnung der osteuropäischen<br />

Märkte“. In den vergangenen Jahrzehnten<br />

haben Kunststoffrohrsysteme in immer<br />

neuen Anwendungsgebieten Einzug gehalten<br />

<strong>und</strong> das Angebot bisher üblicher Materialien ergänzt<br />

oder sogar nahezu ersetzt, meint Dr. Löckenhoff.<br />

So standen die Kunststoffrohrhersteller<br />

zum Jahresende vor dem Durchbruch von<br />

Gasrohren in der Hausinstallation: „Die technisch-wissenschaftlichen<br />

Voraussetzungen für<br />

die Anwendung von Kunststoffrohrsystemen in<br />

28 � KunstStoff Trends 3/2008<br />

diesem Anwendungsbereich wurden geschaffen,<br />

<strong>und</strong> somit steht die Eroberung eines neuen Teilmarktes<br />

nun an“.<br />

Zweistellige Zuwachsraten<br />

bei der Produktion<br />

Nach einem leichten Produktionsrückgang in<br />

den Jahren 2001 <strong>und</strong> 2002 kann die deutsche<br />

Kunststoffrohrindustrie seit 2003 wieder ein stetiges<br />

Wachstum verzeichnen. Besonders hohe –<br />

zweistellige - Zuwachsraten waren in 2005 <strong>und</strong><br />

2006 zu vermelden. Laut Verband war 2006 für<br />

die deutschen Kunststoffrohrhersteller ein „Superjahr“:<br />

Die Gesamtproduktion erhöhte sich<br />

gegenüber dem Vorjahr um 70.000 t auf insgesamt<br />

665.000 t, was einem Plus von 11,8 % entspricht.<br />

Im Laufe des Jahres 2006 sprang die konjunkturelle<br />

Dynamik beim Export auf die Binnennachfrage<br />

über, so dass sowohl die konzernzugehörigen<br />

als auch die inhabergeführten<br />

Kunststoffrohrhersteller in Deutschland begannen,<br />

mit Investitionen in neue Extrusionsanlagen<br />

<strong>und</strong> Spritzgussmaschinen ihre Produktionskapazitäten<br />

zu erweitern <strong>und</strong> zugleich<br />

kosteneffizienter zu gestalten. Entsprechend<br />

konnten auch die Kunststoff- <strong>und</strong> Gummimaschinenhersteller<br />

einen Anstieg des Auftragseingangs<br />

von 15 % verzeichnen. Der Verbrauch von<br />

Standardkunststoffen nahm nach Angaben des<br />

Verbandes der Kunststofferzeuger, PlasticsEurope<br />

Deutschland, zwischen 2005 <strong>und</strong> 2006 von<br />

7,23 auf 7,63 Mio. t, also um 5,5 % zu.<br />

Von der Erholung der<br />

<strong>Bau</strong>wirtschaft profitiert<br />

Kunststoffrohre haben einen wesentlichen Anteil<br />

am gesamten Kunststoffverbrauch in<br />

Deutschland: Laut KRV entfallen immerhin<br />

25,2 % des Kunststoffverbrauchs auf die <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />

<strong>und</strong> davon rd. 27 % auf die Kunststoffrohranwendung.<br />

Deswegen war es für die


Branche auch sehr wichtig, dass die <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />

2006 nach langer Durststrecke erstmals<br />

wieder zum konjunkturellen Aufschwung beigetragen<br />

hat. Auch deshalb stieg die Kunststoffrohrherstellung<br />

für die inländische Verwendung<br />

gegenüber 2005 um 68.000 t (plus 14,3 %) an.<br />

Dieses Niveau wurde zuletzt im Jahr 2000 erreicht.<br />

Von der gesamten Produktionsmenge in<br />

Deutschland wurden rd. 24,4 % exportiert, die<br />

Importquote betrug nur 6,0 %.<br />

Die größte Verwendung von Kunststoffrohrsystemen<br />

findet sich nach KRV-Schätzungen mit<br />

einem Anteil von 89 % im Tiefbau. Davon entfallen<br />

49 % auf den Abwasserbereich (Entsorgung<br />

<strong>und</strong> Niederschlagsentwässerung), mengenmäßig<br />

gefolgt von den Bereichen Trinkwasser,<br />

Kabelschutz <strong>und</strong> Gas. In den Hochbau fließen<br />

mit etwa 11 % der Gesamtproduktion<br />

deutlich geringere Mengen, wenngleich der Umsatzanteil<br />

überproportional höher sein dürfte.<br />

Nach Ansicht des Verbandes beträgt der zu Endverbraucherpreisen<br />

bewertete Gesamtumsatz<br />

der deutschen Kunststoffrohrindustrie jährlich<br />

rd. 2 Mrd. €, zu dem der Hochbau mit 35 % beitragen<br />

dürfte.<br />

Stark im Export:<br />

Polypropylen-Rohre<br />

Besonders stark hat in den vergangenen Jahren<br />

die Verarbeitung von Polyethylen (PE) zu Kunststoffrohrsystemen<br />

zugenommen. Erstmals seit<br />

2004/2005 wurde die Produktionsmenge von<br />

Rohrsystemen aus Polyvinylchlorid (PVC) überschritten.<br />

Mit 306.800 t hatten die PE-Rohrsysteme<br />

einen Anteil von 46,1 % an der Gesamtproduktion,<br />

knapp gefolgt von PVC-Rohrsystemen<br />

mit 42,1 %. Alle Standardkunststoffe wiesen gegenüber<br />

2005 ein erfreuliches Wachstum auf:<br />

Bei PE-Rohranwendungen waren es plus 12,4 %<br />

<strong>und</strong> bei PVC-Systemen 9,9 % mehr. Bei Polypropylen<br />

(PP) betrug der Zuwachs sogar 16 %, was<br />

einen Marktanteil von 8,1 % an der gesamtdeutschen<br />

Rohrproduktion bedeutet. Letzteres ist<br />

vor allem auf den Außenhandel zurück zu führen:<br />

Mit einem Exportanteil von 55,6 % liegen<br />

hier PP-Kunststoffrohrsysteme weit vor PE-<br />

Rohren (24,5 %) <strong>und</strong> solchen aus PVC (15,3 %).<br />

Während die Anzahl der Wohnungsbaugenehmigungen<br />

zwischen 1996 <strong>und</strong> 2006 von 576.000<br />

<strong>Bau</strong>genehmigungen auf 248.000 zurückging,<br />

stieg im gleichen Zeitraum die Jahresproduktionsmenge<br />

von Kunststoff-Rohrsystemen von<br />

518.000 t auf 665.000 t – eine Steigerung von<br />

insgesamt 28,4 %. Der Gr<strong>und</strong> für die gegenläufige<br />

Entwicklung liegt laut KRV darin, dass<br />

Kunststoffrohrsysteme zunehmend <strong>und</strong> stetig<br />

traditionelle Werkstoffe <strong>und</strong> die daraus gefertigten<br />

Rohrsysteme verdrängen. So substituieren<br />

beispielsweise Kunststoffrohre weiterhin Abwasserrohre<br />

aus Beton. Auch im Vergleich zu<br />

Steinzeugrohren stellt sich die Situation bei den<br />

Kunststoffrohrsystemen positiv dar. Nach KRV-<br />

Berechnungen sank von 1996–2006 der Marktanteil<br />

von Steinzeugrohren im Vergleich zu<br />

PVC-U-Rohrsystemen in der Entsorgung auf insgesamt<br />

18 %. Im Bereich der privaten Gr<strong>und</strong>-<br />

Bilder von der 50 Jahre-Jubiläumsfeier des KRV (3.12.07, Petersberg bei Bonn)<br />

stücksentwässerung wurden Steinzeugrohre<br />

sogar praktisch verdrängt.<br />

Diese Entwicklung wird auch von Umfrageergebnissen<br />

der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft,<br />

Abwasser <strong>und</strong> Abfall e.V. (DWA)<br />

gestützt. Demnach stieg der Anteil der Kunststoffrohrsysteme<br />

an der Materialverteilung in<br />

deutschen Entwässerungsnetzen im Jahr 2004<br />

gegenüber 2001 von 2,3 % auf insgesamt 6,0 %.<br />

Beton/Stahlbeton, Faserzement <strong>und</strong> Guss/Stahl<br />

blieben – über alle Nennweiten betrachtet – auf<br />

etwa gleichem Niveau. Gleichzeitig ging der Anteil<br />

von Steinzeugrohren an der Materialverteilung<br />

im Netz von 44,2 % auf 40,0 % zurück. Die<br />

Mengenzuwächse der Kunststoffrohrsysteme an<br />

neu verlegten sowie sanierten Rohrleitungen<br />

dürften noch wesentlich höher ausgefallen sein,<br />

weil die Zahlen sich auf die Betrachtung des bestehenden<br />

Netzes bezieht.<br />

Auch im haustechnischen Anwendungsbereich<br />

gab es 2006 eine positive Entwicklung für<br />

Kunststoffrohrsysteme. Auf Kosten der Marktanteile<br />

von Kupferrohrsystemen konnten Kunststoffrohre<br />

abermals in der Trinkwasserhausinstallation<br />

um rd. 2 Mio. m bzw. plus 2,2 %<br />

zulegen. Dazu kommen laut KRV im Bereich<br />

Gebäudetechnik erhebliche Mengen an verlegten<br />

Kunststoffrohren für die Flächenheizung<br />

<strong>und</strong> Kühlung, die zusammen rd. 65 % der deutschen<br />

Kunststoffrohrproduktion für die Gebäudetechnik<br />

ausmachen dürften.<br />

Verhaltener Optimismus für<br />

die Zukunft<br />

Im ersten Quartal 2007 legte die Produktion<br />

von Kunststoffrohrsystemen in Deutschland ge-<br />

<strong>SP</strong> BAU UND KONSTRUKTION<br />

genüber dem Vorjahreszeitraum um 9,6 % bzw.<br />

13.000 t zu. Gleichzeitig setzte sich das Wachstum<br />

der zu Rohrsystemen verarbeiteten Werkstoffe<br />

mit einem Plus bei Polypropylen von<br />

48,1 %, bei Polyethylen von 24,8 % <strong>und</strong> bei PVC<br />

um 12,229 % weiter fort. Nach Angaben der<br />

KRV-Verbandsmitglieder flossen die Produktionszuwächse<br />

vornehmlich in Abwasser- <strong>und</strong><br />

Versorgungsrohre.<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der amerikanischen Immobilien-Finanzkrise<br />

ist die deutsche Kunststoffrohr-Industrie<br />

in das zweite Halbjahr 2007<br />

mit verhaltenem Optimismus gegangen. Zusammen<br />

mit dem steigenden Ölpreis <strong>und</strong> verteuerten<br />

Exporten auf Gr<strong>und</strong> des im Verhältnis zum<br />

Euro niedrigen Dollarkurses ist laut KRV eine<br />

beschleunigte Abschwächung der deutschen<br />

Konjunktur zu befürchten. Dem gegenüber geht<br />

die Marktdurchdringung von Kunststoffrohrsystemen<br />

in allen Anwendungsbereichen ebenso<br />

wie die Erschließung neuer Marktsegmente weiter<br />

voran. Als Beispiel ist die flächendeckende<br />

Einführung von Gasrohren in der Hausinstallation<br />

zu nennen, die der Industrie in diesem<br />

Marktsegment ein kräftiges Wachstum bescheren<br />

könnte.<br />

K o n t a k t<br />

Dr. Elmar Löckenhoff<br />

Geschäftsführer<br />

Kunststoffrohrverband e.V., Bonn<br />

Tel.: 0228/914770<br />

Fax: 0228/211309<br />

kunststoffrohrverband@krv.de<br />

www.krv.de<br />

KunstStoff Trends 3/2008 � 2


<strong>SP</strong> BAU UND KONSTRUKTION<br />

Fenstermarkt<br />

2008 wird Osteuropa den Westen überholen<br />

Die osteuropäischen Länder überbieten<br />

in Sachen Wirtschaftswachstum West-<br />

europa seit Jahren. In der <strong>Bau</strong>branche<br />

ist die Situation nicht anders. Trotz vie-<br />

ler Hürden sind die Länder in der Regi-<br />

on fest auf Wachstumskurs. Die Fens-<br />

termärkte in Osteuropa setzten 2006<br />

47,5 Mio. Fenstereinheiten im Wert<br />

von 6,9 Mrd. € um, so die aktuellen<br />

Studien von Interconnection Consulting.<br />

Dass sich das Marktvolumen in den<br />

nächsten Jahren vervielfachen wird,<br />

liegt auf der Hand.<br />

30 � KunstStoff Trends 3/2008<br />

<strong>Bau</strong>branche im Hoch<br />

Bürokratische Hürden bei der Ausstellung von<br />

<strong>Bau</strong>genehmigungen, der Mangel an Fachkräften<br />

(z. B. in Polen <strong>und</strong> Rumänien), der starke Anstieg<br />

der <strong>Bau</strong>kosten durch steigende Löhne <strong>und</strong><br />

Materialpreise sowie in einigen Ländern die Anhebung<br />

der Mehrwertsteuer wirken als leicht<br />

dämpfende Faktoren.<br />

Fenstermärkte wachsen mit<br />

2006 wurden in Osteuropa (analysierte Länder:<br />

Bosnien <strong>und</strong> Herzegowina, Bulgarien, Estland,<br />

Lettland, Litauen, Kroatien, Polen, Rumänien,<br />

Russland, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien,<br />

Ukraine <strong>und</strong> Ungarn) 47,5 Mio. Fenstereinheiten<br />

mit einem Wert von 6,9 Mrd. Euro<br />

verkauft. Über alle Märkte betrug die Steigerung<br />

am Fenstermarkt im Jahr 2006 26.9 %<br />

(mengenmäßig). Diese Zahl ist natürlich stark<br />

vom Boom am russischen <strong>und</strong> ukrainischen<br />

Markt beeinflusst, denn in diesen Ländern steigen<br />

die Absatzmengen jährlich um mehr als<br />

30 %. In den reiferen CEE-Märkten betrug das<br />

Wachstum in 2006 hingegen „nur“ 9.3 %, nur<br />

Ungarn verzeichnete Rückgänge in den verkauften<br />

Mengen. Die Baltischen Länder, die im Jahr<br />

2000 noch Rückgänge aufwiesen, wachsen wieder<br />

mit über 20 % pro Jahr, während sich der<br />

Boom am Balkan mit 15,3 % im Jahr 2006 kurz<br />

vor seinem Höhepunkt befindet, der für 2007–<br />

2008 erwartet wird.<br />

Das Wachstumspotential in Osteuropa ist noch<br />

lange nicht ausgeschöpft, denn es fehlen Wohnungen,<br />

moderne Büroflächen, staatliche Gebäude<br />

brauchen Renovierung <strong>und</strong> die privaten<br />

Wohnungen neue energiesparende Fenster. In<br />

den nächsten vier Jahren wird das jährliche<br />

Wachstum je nach Region zwischen 10 % <strong>und</strong><br />

35 % betragen. Im Jahr 2010 wird sich das<br />

Marktvolumen mit 130 Mio. Fenstereinheiten<br />

fast verdreifachen. Der Wert der verkauften<br />

Fenster wird 20 Mrd. € übersteigen. Die stärkste<br />

Entwicklung werden weiterhin Russland <strong>und</strong><br />

die Ukraine haben – diese Märkte werden jähr-


lich um zwischen 34 % <strong>und</strong> 38 %<br />

wachsen, so dass sie im Jahr 2010<br />

77 % Marktanteil in Osteuropa<br />

haben werden.<br />

K<strong>und</strong>entrends im<br />

Wandel<br />

Mit steigenden Reallöhnen ändern<br />

sich auch die Präferenzen der K<strong>und</strong>en.<br />

In den vergangenen Jahren<br />

war der Preis der Fenster bei der<br />

Kaufentscheidung ausschlaggebend.<br />

Daher hielten die PVC-Fenster,<br />

die das beste Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis haben, schnell Einzug<br />

in Osteuropa als billiger Ersatz der<br />

alten Holz-Fenster. Der Anteil der<br />

PVC-Fenster in Osteuropa war<br />

2006 70,1 % an den verkauften<br />

Fenstereinheiten. Obwohl der Anteil<br />

nicht in allen Ländern so hoch<br />

ist, ist mindestens jedes zweite verkaufte<br />

Fenster aus PVC.<br />

Jetzt werden vermehrt auch andere<br />

Kriterien wie Qualität, Wärmeisolierung,<br />

Ökologie oder Design<br />

beim Fensterkauf berücksichtigt.<br />

Die Präferenzen verschieben sich<br />

in Richtung Holz- <strong>und</strong> Holz-Alumi-<br />

<strong>SP</strong> BAU UND KONSTRUKTION<br />

nium-Fenster, die als ökologisch<br />

<strong>und</strong> schön gelten. Die verkauften<br />

Mengen steigen wieder. In den<br />

meisten Ländern reicht diese neue<br />

Sympathie für Holz jedoch nicht,<br />

um den Marktanteilsrückgang zu<br />

stoppen. Denn die Preise von hochqualitativen<br />

Holz- <strong>und</strong> Holz-Aluminium-Fenstern<br />

sind meistens<br />

2–3 Mal höher als die der PVC-<br />

Fenster. Nur in den Baltischen Ländern<br />

geht der Marktanteil der<br />

PVC-Fenster zurück <strong>und</strong> der der<br />

Holz- <strong>und</strong> Holz-Aluminium-Fenster<br />

steigt stetig. Das Baltikum<br />

weist auch die höchsten Anteile an<br />

Holz-Alu-Kombinationen in Osteuropa<br />

auf. In den besonders stark<br />

K o n t a k t<br />

Dr. Oliver Herzig<br />

Senior Consultant<br />

Interconnection Consulting GmbH,<br />

Wien/Österreich<br />

Tel.: +4315854623-13<br />

Fax: +4315854623-30<br />

herzig@interconnectionconsulting.com<br />

www.interconnectionconsulting.com<br />

wachsenden Märkten wie Russland,<br />

Ukraine, Rumänien <strong>und</strong> Bulgarien<br />

ist die Expansion der PVC-<br />

Fenster jedoch noch im vollen<br />

Gange, obwohl auch dort qualitativ<br />

hochwertige Holzsysteme angeboten<br />

werden <strong>und</strong> Holz-Aluminium<br />

hoch geschätzt wird. „Die<br />

K<strong>und</strong>enpräferenzen verschieben<br />

sich eher innerhalb des PVC-Segmentes<br />

– statt türkischer Profilsysteme<br />

werden jetzt westeuropäische<br />

Marken gewählt, statt 3-Kammer-<br />

werden 5-Kammer-Profile gekauft.“,<br />

erläutert Dr. Oliver Herzig<br />

von Interconnection Consulting.<br />

Aluminium wird weiterhin primär<br />

im Nicht-Wohnbau-Bereich eingesetzt,<br />

wobei ein Süd-Nord-Gefälle<br />

festzustellen ist. Am meisten werden<br />

Aluminiumfenster am Balkan<br />

verwendet (31 % Marktanteil<br />

2006), am wenigsten in Russland<br />

<strong>und</strong> der Ukraine (7,7 %).<br />

Gute<br />

Zukunftsaussichten<br />

In Zukunft wird sich der Trend in<br />

Richtung ökologisches <strong>Bau</strong>en auch<br />

in Osteuropa verstärken <strong>und</strong> es<br />

wird mehr Nachfrage nach Holz-<br />

<strong>und</strong> Holz-Aluminium-Fenstern<br />

geben. Die verkauften Mengen<br />

werden zwar steigen, mit Ausnahme<br />

der baltischen Staaten werden<br />

diese Materialien jedoch Marktanteile<br />

verlieren. PVC wird noch in<br />

den nächsten fünf Jahren das meist<br />

verkaufte Rahmenmaterial bleiben.<br />

In allen Märkten wird sich<br />

nach <strong>und</strong> nach der Konsolidierungsprozess<br />

verstärken. Kleine<br />

Fensterhersteller werden verschwinden,<br />

mittelgroße <strong>und</strong> große<br />

Marktteilnehmer werden sich stärker<br />

am inländischen Markt aber<br />

auch im Ausland etablieren.<br />

Gleichzeitig werden westeuropäische<br />

Marken verstärkt in die Ostmärkte<br />

eindringen.<br />

Wenn die Sonne lacht<br />

Die Balkon- <strong>und</strong> Terrassensaison<br />

2008 wird eingeläutet. Der Flüssigkunststoffhersteller<br />

Coelan aus<br />

dem münsterländischen Coesfeld<br />

stellt seine neuen Lösungen für innovative<br />

<strong>und</strong> dekorative Balkon-<br />

<strong>und</strong> Terrassenbeschichtungen vor.<br />

Neben den bewährten Balkonbeschichtungen<br />

Coetrans DS, dem<br />

dekorativen Steinteppich <strong>und</strong> Coetrans<br />

CQ, der Coloritquarzspachtelung,<br />

wird eine völlige Neuheit mit<br />

dem flexiblem Sandstein Coetrans<br />

FS vorgestellt. Durch die Verwendung<br />

von Coetrans FS kann auf<br />

einen Rückbau von Altbelägen<br />

verzichtet werden, was sich deutlich<br />

positiv auf Zeit, Lärm, Schmutz<br />

<strong>und</strong> Kosten einer Renovierungsmaßnahme<br />

auswirkt. Der dekorative<br />

Coetrans Steinteppich besteht<br />

aus hochwertigem naturbelassenem<br />

Marmor <strong>und</strong> Granitbruch.<br />

Auf diese Weise bleibt die natürliche<br />

Farb- <strong>und</strong> Formenvielfalt erhalten.<br />

Coetrans DS ist nahezu<br />

überall einsetzbar, pflegeleicht <strong>und</strong><br />

von überdurchschnittlicher Belastbarkeit,<br />

so dass selbst wechselnde<br />

<strong>und</strong> feuchte Witterungsbedingungen<br />

sich nicht nachteilig auf<br />

die dauerhafte Schönheit des Natursteinbelags<br />

auswirken. Das<br />

Farbsortiment der Natursteine<br />

wurde erweitert.<br />

Coelan-Flüssigkunststoffe<br />

GmbH & Co. KG<br />

Tel.: 02541/920-0<br />

coelan@coelan.de<br />

www.coelan.de<br />

KunstStoff Trends 3/2008 � 3


PRODUKTION<br />

Mehr Euros pro Mould<br />

Bürkert vertraut auf Hochtechnologie aus dem Hause gwk<br />

Fortschrittliche Unternehmer zeichnen<br />

sich dadurch aus, dass sie auch das<br />

Umfeld ihres Kerngeschäftes kontinuierlich<br />

optimieren. Ein gutes Beispiel<br />

hierfür ist das 1946 gegründete Unternehmen<br />

Bürkert. Als einer der weltweit<br />

führenden Anbieter von Fluid Control<br />

Systemen, der die gesamte Bandbreite<br />

vom einfachen Ventil bis zu<br />

High-Tech- Sensoren abdeckt, arbeitet<br />

das Unternehmen seit Jahren auf<br />

technologisch <strong>und</strong> qualitativ höchstem<br />

Niveau. Mit visionärem Weitblick,<br />

kreativem Erfindergeist <strong>und</strong> enormer<br />

Tatkraft hat sich Bürkert im Laufe der<br />

Jahre zu einem internationalen Unternehmen<br />

entwickelt, das heute in 35<br />

Ländern weltweit agiert. Durch geänderte<br />

Anforderungen an ein Formteil<br />

hat Bürkert eine maßliche Änderung<br />

vorgenommen. Dafür wurde ein neues<br />

Spritzgießwerkzeug gebaut, um das<br />

neue Formteil „Laufbuchse D63“ herstellen<br />

zu können. Für die Realisierung<br />

der Temperiertechnik im <strong>und</strong> am<br />

Werkzeug konnte die gwk Gesellschaft<br />

Wärme Kältetechnik mbH<br />

aus Kierspe gewonnen werden.<br />

32 � KunstStoff Trends 3/2008<br />

Der Kunststoff muss sich im<br />

Werkzeug wohlfühlen<br />

Das wichtigste Glied in der Prozesskette zur<br />

Herstellung von Kunststoffartikeln ist das<br />

Spritzgießwerkzeug. Normale, bohrtechnisch<br />

eingebrachte Temperierungen sind heute kaum<br />

noch in der Lage, den Anforderungen an Zykluszeit<br />

<strong>und</strong> Qualität gerecht zu werden. Das<br />

gwk integrat 4D-System ist die rationale Antwort<br />

auf den wirtschaftlichen Abkühlprozess.<br />

Bei technischen Teilen beträgt die Kühlzeit 2/3<br />

der Gesamtzykluszeit, somit liegen der größte<br />

Kostenfaktor <strong>und</strong> das größte Rationalisierungspotential<br />

im richtig dimensionierten Abkühlprozess.<br />

Durch die kavitätsnahe <strong>und</strong> segmentierte<br />

Zuordnung der Abkühlflächen, der dazu<br />

notwendigen Wassermengen <strong>und</strong> der Temperaturen<br />

an die Wärmezufuhr aus dem Formteil<br />

werden die kürzeste Abkühlzeit bei gleichzeitig<br />

bestmöglicher Formteilqualität erzielt, die Ausschussrate<br />

erheblich verringert <strong>und</strong> ein stabiler<br />

Fertigungsprozess realisiert.<br />

Das Unternehmen Bürkert wurde durch eine<br />

aktuelle Projektstudie „Formteil mit gwk-Technologie“<br />

auf den Kunststoffexperten aufmerksam.<br />

In einem ersten Beratungsgespräch lieferte<br />

Ulrich Rosenberg, Leiter Werkzeugtechnik bei<br />

der gwk, umfassende Gr<strong>und</strong>informationen <strong>und</strong><br />

Walter Pankoke, Partner der gwk, erläuterte:<br />

„Der Kunststoff muss sich im Werkzeug wohl-<br />

fühlen <strong>und</strong> das bedingt die richtige Temperatur,<br />

zum richtigen Zeitpunkt <strong>und</strong> am richtigen Ort“<br />

um anschließend die Projektstudie vorzustellen.<br />

Die Projektstudie umfasst neben der Analyse<br />

des Formteiles anhand von Artikeldaten, der<br />

Berechnung der Kühlzeit <strong>und</strong> der thermischen<br />

Betrachtung des Gesamtwerkzeuges auch die<br />

Zuordnung der Wasserverteilung im Werkzeugeinsatz<br />

an die Wärmezufuhr aus dem Formteil<br />

<strong>und</strong> somit eine Festlegung der segmentierten<br />

Temperierung. Neben der Festlegung der Werkzeugeinsatzdaten<br />

wird in der Studie eine Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

durch Kosten-/Nutzenanalyse<br />

gemacht <strong>und</strong> für den K<strong>und</strong>en ein<br />

kostenloses Angebot erstellt. „Das spezielle Angebot,<br />

unterlegt mit der detaillierten Projektstudie,<br />

prognostiziert eine Reduzierung der Kühlzeit<br />

durch Einsatz der gwk-Werkzeugtechnik<br />

um 40 %“, begründet Reiner Stang, Leiter Spritzerei<br />

bei Bürkert, die Entscheidung.<br />

Einsparung par excellence<br />

Bei Bürkert kommen nun neben der Optimierung<br />

des Werkzeuges mit integrat 4D-Werk-


zeugeinsätzen auch 10 Temperiergeräte<br />

der gwk Serie teco cs 160<br />

zum Einsatz, die jeweils einen eigenen<br />

Kreislauf im Werkzeug mit<br />

Umlaufwasser bis zu 160 °C versorgen.<br />

Die Temperatur ist bei<br />

allen Kreisläufen den thermischen<br />

Anforderungen des Formteils entsprechend<br />

unterschiedlich eingestellt.<br />

Schon die ersten produzierten<br />

Teile zeigten die Effektivität<br />

der durchgeführten Maßnahmen,<br />

denn sie erfüllten nahezu alle<br />

Anforderungen. Die weitere Optimierung<br />

ergab eine tatsächliche<br />

Verkürzung der bisherigen Gesamtkühlzeit<br />

um die prognostizierten<br />

40 %. Alle wichtigen Prozessparameter,<br />

inklusive der Durchflussmenge<br />

pro Temperierkreis,<br />

werden an einem zentralen Monitor<br />

eingegeben, dargestellt <strong>und</strong><br />

überwacht. Auch der Qualitätsbeauftragte<br />

bei Bürkert, Winfried<br />

Mütsch zeigt sich mit dem Gesamtergebnis<br />

sehr zufrieden: „Es<br />

wurden keine Unr<strong>und</strong>heiten im<br />

Bereich der beiden Anschlüsse<br />

festgestellt <strong>und</strong> der gewünschte<br />

Berstdruck konnte um nahezu<br />

30 % gesteigert werden. Durch die<br />

gleichmäßige Temperatur war die<br />

Verbindung des Kunststoffs sehr<br />

PRODUKTION<br />

homogen <strong>und</strong> hat diesem erhöhten<br />

Druck standgehalten“. In Zukunft<br />

können für die zu produzierenden<br />

Jahresstückzahlen bei<br />

Bürkert 583 Fertigungsst<strong>und</strong>en im<br />

Jahr eingespart werden.<br />

Die gwk setzt spezielle Fertigungstechnologien<br />

bei ihrer Werkzeugtemperierung<br />

ein. In einer separaten,<br />

hochmodernen Fertigungshalle<br />

werden Formeinsätze mit kavitätsnah<br />

integrierten Temperierkanälen<br />

hergestellt. Thermische Werkzeugauslegungen<br />

werden ebenso angeboten<br />

wie individuelle, auf die<br />

K<strong>und</strong>enwünsche abgestimmte Projektstudien.<br />

K o n t a k t<br />

Nico Küls<br />

gwk Gesellschaft Wärme<br />

Kältetechnik mbH, Kierspe<br />

Tel.: 02359/66-50<br />

Fax: 02359/665-9130<br />

info@gwk.com<br />

www.gwk.com<br />

Hightech-Kunststoffe als Wachstumstreiber<br />

Vom 17. April 2008<br />

präsentierte Ticona in<br />

Shanghai auf der Chinaplas<br />

die breite Palette<br />

seiner leistungsstarken<br />

Polymere. Das Unternehmen<br />

ist in Asien<br />

durch den <strong>Bau</strong> eigener<br />

Anlagen, eines Entwicklungszentrums<br />

<strong>und</strong> weiterer Niederlassungen<br />

sehr präsent.<br />

Man will in Asien langfristig<br />

investieren. Konkret<br />

plant das Unternehmen<br />

über 70 Verkaufs-,<br />

Marketing- <strong>und</strong><br />

Entwicklungsmitarbeiter<br />

einzustellen <strong>und</strong> 10<br />

Niederlassungen allein<br />

in China aufzubauen.<br />

2008 bzw. 2009 werden die neuen Produktionsanlagen für den langfaserverstärkten<br />

Thermoplasten Celstran (LFT) <strong>und</strong> für GUR ultrahochmolekulares<br />

Polyethylen (PE-UHMW), eine Kompo<strong>und</strong>ieranlage in Nanjing sowie<br />

ein Entwicklungszentum für K<strong>und</strong>enanwendungen in Shanghai fertiggestellt.<br />

Zusätzlich ist bereits der <strong>Bau</strong> von Produktionsanlagen für das flüssigkristalline<br />

Polymere Vectra (LCP) <strong>und</strong> das Polyoxymethylen (POM) Celcon/<br />

Hostaform vorgesehen.<br />

Ticona GmbH<br />

Tel.: 06107/7721797 | kuell@ticona.de | www.ticona.com<br />

156.2<br />

156.2<br />

156.2<br />

156.2<br />

156.2<br />

156.2<br />

156.2<br />

Temperiergeräte –<br />

Die neue M-Linie für<br />

Wasser bis 160 °C<br />

Schweiz-Hauptsitz<br />

Regloplas, St.Gallen<br />

Telefon +41-71-282 58 00<br />

www.regloplas.com<br />

Typ 90M – P140M – P160M<br />

• Heizleistung bis 20 kW<br />

• Patentiertes verkalkungsarmes<br />

Kühlsystem «SK»<br />

mit hoher Kühlleistung<br />

• Pumpen mit hohen<br />

Fördermengen bis<br />

100 l/min<br />

• Regler mit mehrzeiliger<br />

Klartextanzeige<br />

Deutschland<br />

aic-regloplas gmbh, München<br />

Telefon +49-89-99 26 99-0<br />

www.aic-regloplas.de<br />

In/90M–P160M/0805/d<br />

KunstStoff Trends 3/2008 � 33


PRODUKTE<br />

2. „Werkzeugtechnik-Tag“ von<br />

gwk <strong>und</strong> <strong>GIT</strong>-VERLAG<br />

Gemeinsam mit dem <strong>GIT</strong>-VERLAG<br />

wird die gwk Gesellschaft Wärme<br />

Kältetechnik den 2. Werkzeugtechnik-Tag<br />

realisieren <strong>und</strong> ihn unter<br />

dem Motto „Mehr Euros pro Mould<br />

– Formteilqualität bei technischen<br />

Teilen“ präsentieren. Die Veranstaltung<br />

findet am Dienstag, 11. November,<br />

im Hofstuben-Tagungszentrum,<br />

Festung Marienberg in<br />

Würzburg statt. Die Temperierung<br />

<strong>und</strong> Kühlung hat einen entscheidenden<br />

Einfluss auf die Qualität<br />

von Formteilen <strong>und</strong> die Wirtschaftlichkeit<br />

Kunststoff verarbeitender<br />

Prozesse. Beide Bereiche bieten ein<br />

enormes Rationalisierungspotenzial zur Erhöhung der Produktivität des<br />

Spritzgießprozesses – das wird im Rahmen des Werkzeugtechnik-Tages zu<br />

sehen sein. Die Experten werden zeigen, wie durch innovative Temperier-<br />

<strong>und</strong> Kühltechnik die Produktqualität verbessert <strong>und</strong> die Zykluszeit gesenkt<br />

werden kann. Zum 2. Werkzeugtechnik-Tag werden verschiedene<br />

Referenten erwartet. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, Produktexemplare<br />

mitzubringen <strong>und</strong> sich kostenlos <strong>und</strong> unverbindlich beraten zu<br />

lassen.<br />

gwk Gesellschaft Wärme Kältetechnik mbH<br />

Tel.: 02359/665-130 | marketing@gwk.com | www.gwk.com<br />

Verbessertes Farbtonmanagement<br />

Um die Qualitätssicherung effizient<br />

zu gestalten <strong>und</strong> lackierte Kunststoffanbauteile<br />

objektiv bewerten<br />

zu können setzt der Automobilzulieferer<br />

Brandl ein Mehrwinkelfarbmessgerät<br />

von X-Rite ein. Diese<br />

Messtechnik bietet sowohl im Wareneingang<br />

wie auch in der laufenden<br />

Qualitätskontrolle viele Vorteile.<br />

Um auch kleine Anbauteile<br />

mit hoher Genauigkeit zu prüfen<br />

hat jetzt der Anwender in einen neu<br />

entwickelten speziellen Messtisch<br />

investiert. Herr Oliver Fuchs (stellv.<br />

Geschäftsführer, Brandl) teilte dazu<br />

mit: „Wir sehen deutliche Vorteile,<br />

wenn wir die Farbe eines Anbauteiles<br />

durch objektive Messdaten<br />

mit unserem K<strong>und</strong>en kommunizieren<br />

können.“ Vor einigen Monaten<br />

wurde ein Farbmesstisch für das<br />

MA68II erworben, welcher von der VW, Lau <strong>und</strong> X-Rite entwickelt wurde.<br />

Mit diesem Tisch <strong>und</strong> Positionierhilfen können nun auch Profilleisten <strong>und</strong><br />

andere kleine Anbauteile präzise vermessen <strong>und</strong> objektiv bewertet werden.<br />

X-Rite GmbH, Neu-Isenburg<br />

Tel.: 06102/7957-0 | rfeld@xrite.com | www.x-rite.com<br />

34 � KunstStoff Trends 1/2007<br />

6. DIF-Fachkonferenz<br />

Die deutsche Medizintechnik-Industrie ist nach wie vor – nach den USA –<br />

auf dem Weltmarkt führend. Hier wird überdurchschnittliches Wachstum<br />

erreicht. Neue Arbeitsplätze werden geschaffen. Der Bedarf nach f<strong>und</strong>ierten<br />

praxisgerechten <strong>und</strong> neueren Informationen für diesen Bereich ist<br />

deshalb besonders groß. Neue Fertigungstechniken zur Herstellung von<br />

medizintechnischen Formteilen werden immer diffiziler <strong>und</strong> anspruchsvoller.<br />

Unternehmen, die medizintechnische Produkte herstellen, sind deshalb<br />

gut beraten, wenn sie neben den neuen fertigungstechnischen Prozessabläufen<br />

auch die notwendigen medizintechnisch bedingten Auflagen<br />

<strong>und</strong> Besonderheiten kennen. Auf der diesjährigen Veranstaltung vom 9.–<br />

10. Juni 2008 auf der Festung Marienberg in Würzburg, präsentieren 19<br />

hochkarätige <strong>und</strong> renommierte Fachexperten eine Vielzahl von topaktuellen<br />

Themen, die die Prozesskette – vom Polymer zum Anwendungssystem<br />

– aufzeigen.<br />

Deutsches Industrieforum für Technologie DIF<br />

Tel.: 02152/1015 | Fax: 02152/518221 | info@dif.de | www.dif.de<br />

Farbmessung im Praxiseinsatz<br />

In der Farben- <strong>und</strong> Lackindustrie sind Farbmessgeräte bereits seit vielen<br />

Jahren im Einsatz, ebenso in der Textil- <strong>und</strong> Kunststoffindustrie. Die weiterverarbeitenden<br />

Industrien entdecken immer mehr den Vorteil von Farbmessgeräten,<br />

wenn es um Produktionsüberwachung <strong>und</strong> Qualitätskontrolle<br />

geht. Die meisten Geräte aus dem X-Rite-Messgeräteangebot mit beiden<br />

Messgeometrien können beim Torso-<strong>Verlag</strong> in Wertheim mit k<strong>und</strong>eneigenen<br />

Farbproben getestet werden. Das ColorEye XTH ist ein besonders<br />

leichtes Spektrometer mit Kugelgeometrie mit einem Gewicht von nur<br />

810 g inklusive Akku. Dadurch ist es besonders zu empfehlen, wenn an<br />

schwer zugänglichen Stellen oder an gebogenen Flächen gemessen werden<br />

muss. Der Messfuß kann abgenommen werden, <strong>und</strong> die einzigartige<br />

Messtechnologie erfasst die Farbdaten von dreidimensionalen Oberflächen.<br />

Torso-<strong>Verlag</strong><br />

Tel.: 09342/9339-70 | shop@torso-verlag.de | www.farbkarten-shop.de<br />

showtime<br />

www.gitverlag.com


Wissen Was<br />

läuft …<br />

… bei lebensmitteln, Verpackung <strong>und</strong> Getränken.<br />

www.gitverlag.com<br />

LVT LEBENSMITTEL Industrie, Organ der IVLV<br />

Abos: Ingrid Smieja<br />

Tel.: 06201/606-146, ismieja@wiley-vch.de<br />

Anzeigen: Cem Üzüm<br />

Tel: 06151/8090-155, c.uezuem@gitverlag.com<br />

Kostenloses Probeheft: Ingrid Pfliegensdörfer<br />

Tel: 06151/8090-239, lvt@gitverlag.com<br />

Redaktion: Dr. Jürgen Kreuzig<br />

Tel: 06151/8090-243, j.kreuzig@gitverlag.com


PRODUKTE<br />

Wachs-Additive: Staubabsaugung verbessert<br />

Produktqualität<br />

In der Produktion hochwertiger<br />

Wachs-Additive bei Clariant wird<br />

der beim Mahlen entstehende Staub<br />

„in-line“ abgesaugt. Die Absaugung<br />

ist an den Zuführungen <strong>und</strong> Dosiereinheiten<br />

der Mahlanlagen installiert.<br />

Jeweils mehrere Absaugstellen<br />

werden über eine Sammelleitung<br />

zu einem Ruwac-Sauger vom Typ<br />

DS 2520 M-B1 geführt. Dem Sauger<br />

vorgeschaltet ist ein Hochgeschwindigkeits-Zyklon<br />

mit kontinuierlichem<br />

Austrag, der größere Partikel<br />

abscheidet <strong>und</strong> einem Sammelbehälter<br />

zuführt. Stäube mit kleinerem<br />

Partikelgehalt werden von einem<br />

Filter vom Typ B1 zurückgehalten.<br />

Mit ihren leistungsfähigen Drehstromantrieben<br />

sind Ruwac-Sauger auf Dauerbetrieb ausgelegt, <strong>und</strong> da<br />

Wachsstäube zum Verkleben neigen, musste Ruwac ein Filtermaterial auswählen,<br />

das dieser Eigenschaft entgegenwirkt. Es kommt ein Medium mit<br />

PTFE-Beschichtung zum Einsatz. Die Rückhalterate des Mediums entspricht<br />

der Verwendungskategorie C. Das bedeutet: Ein Durchlassgrad von<br />

0,1 % wird nicht überschritten.<br />

Ruwac-Industriesauger GmbH<br />

Tel.: 05226/9830-0 | ruwac@ruwac.de | www.ruwac.de<br />

Hohe Liefersicherheit <strong>und</strong> schnelle<br />

Verfügbarkeit<br />

Mit transparenten Thermoplasten lassen sich Gebrauchsartikel in Haushalt<br />

<strong>und</strong> Büro optisch aufwerten, lichtdurchlässig gestalten <strong>und</strong> einfach<br />

bedrucken. Für die steigende Nachfrage in diesem Markt bietet der Krefelder<br />

Compo<strong>und</strong>eur J&A Plastics mit dem Produktsortiment Toyolac jetzt<br />

hohe Liefersicherheit <strong>und</strong> ein günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis. Toyolac<br />

ist ein Markenprodukt des Weltmarktführers Toray, der seine Kapazitäten<br />

im Bereich transparentes ABS mit rd. 76.000 t/a nahezu verdoppeln wird.<br />

Die zusätzlichen Mengen stehen seit März 2008 am Produktionsstandort<br />

Malaysia zur Verfügung. Neben den erfolgreichen Standard-Typen Toyolac<br />

900-930, die sich durch Transparenz in Verbindung mit hoher Schlagfestigkeit<br />

<strong>und</strong> Unempfindlichkeit gegen Spannungsrisse auszeichnen, vertreibt<br />

J&A Plastics auch neu entwickelte Spezialitäten. So zum Beispiel das<br />

kratzfestere 910-X01, das antistatische TP 90-X02 <strong>und</strong> das 950-X01, das<br />

hohe chemische Beständigkeit aufweist. Alle Typen lassen sich leicht einfärben.<br />

„Die amorphen Toyolac-Typen sind einfacher zu verarbeiten <strong>und</strong><br />

kosteneffizienter als Polycarbonat“, sagt Product Manager Thomas Haurand.<br />

Zudem bieten sie eine hohe Oberflächenqualität sowie problemlose<br />

Bedruckbarkeit. Einsatzgebiete sieht das Unternehmen insbesondere für<br />

transparente Staubsaugergehäuse, Kühlschrankeinsätze, PC- <strong>und</strong> Kopierabdecken<br />

oder Kugelschreiber. Der Kunststoff wird hauptsächlich im<br />

Spritzgussverfahren verarbeitet. J&A Plastics arbeitet mit dem japanischen<br />

Hersteller Toray seit mehreren Jahren erfolgreich zusammen. Der Krefelder<br />

Compo<strong>und</strong>eur vertreibt auch den Hochleistungs-Kunststoff PPS<br />

Torelina.<br />

J&A Plastics<br />

Tel.: 02151/496-0 | www.j-a.de<br />

36 � KunstStoff Trends 1/2007<br />

Mit Messkopf <strong>und</strong> abgesetzter Elektronik<br />

Sensor Technology, in Deutschland, vertreten durch Althen, stellt mit der<br />

TorqSense RWT 330/340-Serie eine Neuentwicklung im Gebiet der berührungslosen<br />

Drehmomentmessung vor. Wie alle anderen Geräte der Familie<br />

misst das RWT 330/340 berührungslos Drehmoment, Geschwindigkeit,<br />

Leistung <strong>und</strong> Position von drehenden Wellen z. B. an Maschinenantrieben,<br />

Antriebswellen von Pumpen, Mischern, Lüftern sowie in Prüfständen. Die<br />

berührungslose TorqSense-Technologie basiert auf piezokeramischen<br />

Kammstrukturen, die auf der Welle des Messumformers befestigt sind.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der gestiegenen Nachfrage nach kleineren Systemen entwickelte<br />

Sensor Technology ein System mit abgesetztem Messkopf <strong>und</strong> einer eigenen<br />

Elektronikeinheit. Der Messkopf ist äußerst kompakt <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

robust. So kann er auch in beengten Einbausituationen eingesetzt werden,<br />

während die Elektronik in sicherer Entfernung an einem geeigneten Ort<br />

positioniert wird.<br />

Althen GmbH<br />

Tel.: 06195/7006-0 | info@althen.de | www.althen.de<br />

Tragbarer Multifunktionskalibrator<br />

<strong>und</strong> -simulator<br />

Mit dem neuen MicroCal 20DPC stellt Eurotron<br />

Deutschland einen Multifunktionsprozesskalibrator<br />

<strong>und</strong> -simulator vor, der<br />

eine große Bandbreite an physikalischen<br />

Größen hochpräzise misst <strong>und</strong> in gleicher<br />

Präzision ausgibt. Der hochwertige Kalibrator<br />

erfüllt hinsichtlich Vielseitigkeit,<br />

Genauigkeit <strong>und</strong> Stabilität alle Anforderungen<br />

an ein Gerät dieser Güteklasse<br />

<strong>und</strong> wird zu einem äußerst interessanten<br />

Preis angeboten. Genutzt wird das Micro-<br />

Cal20DPC in der Produktion, Qualitätssicherung<br />

<strong>und</strong> im Labor, wenn durch eine<br />

Zertifizierung vorgeschriebene physikalische Messungen mit einer Mindestgenauigkeit<br />

mit Rückführung auf ein Normal durchgeführt werden.<br />

Einsatzbereiche sind sowohl im Maschinen- <strong>und</strong> Fahrzeugbau wie auch in<br />

der Chemie-, Pharma- <strong>und</strong> Lebensmittelindustrie bis hin zur Produktion<br />

von Rohstoffen, wie z. B. Metalle, Asphalt, Holz, Papier oder Kunststoff.<br />

Eurotron Instruments GmbH<br />

Tel.: 0611/58027963 | service@eurotrongmbh.de | www.eurotrongmbh.de


Winzige Kamera mit großem Appetit<br />

Die 5-Megapixel-IndustriekameraProsilica<br />

GC2450 ist eine extrem<br />

hochauflösende<br />

CCD-Kamera mit Gigabit-Ethernet-Anschluss.<br />

Sie liefert eine<br />

Framerate von 15 Bildern/s<br />

bei einer Auflösung<br />

von 2456 x 2058<br />

Pixeln <strong>und</strong> verwendet<br />

den CCD-Bildsensor<br />

ICX-625 von Sony für<br />

sehr gute Bildqualität<br />

<strong>und</strong> Empfindlichkeitswerte<br />

sowie geringes Rauschen. Die GigE-Vision kompatible Kamera funktioniert<br />

mit Standard-Gigabit-Ethernet-Hardware <strong>und</strong> Kabellängen bis zu<br />

100 m, wobei normale CAT-5e-Netzwerkkabel verwendet werden können.<br />

Die Kamera kommt bei den unterschiedlichsten Anwendungen zum Einsatz,<br />

darunter LCD-Panel-Prüfung, Prüfung von Elektronik-<strong>Bau</strong>teilen,<br />

Handy-LCDs, Glasflaschen, Lebensmittelverarbeitung, hochauflösende industrielle<br />

Inspektion, 3D-Messtechnik, industrielle Bildverarbeitung, Machine-Vision,<br />

Luftbildaufnahmen, öffentliche Sicherheit, Überwachung,<br />

Verkehrsüberwachung (Intelligent Traffic Systems, ITS), Embedded-Systeme<br />

<strong>und</strong> OEM-Anwendungen.<br />

Automatica Halle B2 – Stand 302<br />

Rauscher<br />

Tel.: 08142/44841-0 | info@rauscher.de | www.rauscher.de<br />

Optimierte Durchlaufzeiten bei<br />

Strahlensterilisation<br />

Medizintechnische Produkte<br />

oder auch Packmittel<br />

für Lebensmittel oder<br />

Kosmetika werden überwiegend<br />

durch eine Bestrahlung<br />

(bekannt als<br />

Strahlensterilisation) entkeimt.<br />

Der Bestrahlungsdienstleister<br />

BGS Beta-<br />

Gamma-Service hat an<br />

seinem Standort Saal bei<br />

Regensburg die Durchlaufzeiten<br />

so verkürzt, dass sich die Bestrahlung nahtlos in die Transportkonzepte<br />

der Lieferanten einfügt. Weil dort eine Ladung von 50 Paletten<br />

inzwischen in wenig mehr als drei St<strong>und</strong>en bestrahlt wird, kann sie sofort<br />

weitertransportiert werden. Möglich wird diese Leistung durch die Automatisierung<br />

sämtlicher Schritte, die zwischen der Entfernung der Umreifungsfolie<br />

in der Warenannahme <strong>und</strong> dem Abholen der fertig umreiften<br />

Palette am Warenausgang liegen. Die angelieferten Paletten werden automatisch<br />

depalettiert <strong>und</strong> nach der Bestrahlung werden die Kartons wieder<br />

automatisch palletiert.<br />

BGS Beta-Gamma-Service GmbH & Co. KG<br />

Tel.: 09441/1777-0 | kuhnert@bgs.de | www.bgs.de<br />

Stark gefragt:<br />

effiziente Kühlanlagentechnik<br />

Steigende Energiekosten treffen insbesondere energieintensive Betriebe<br />

der Kunststoffbranche. Daraus erklärt sich eine verstärkte Nachfrage<br />

nach energieeffizienter<br />

Produktions- <strong>und</strong><br />

Anlagentechnik. So verzeichnet<br />

ONI eine starke<br />

Nachfrage nach effizienter<br />

Kühl- <strong>und</strong> Kälteanlagentechnik<br />

sowie Wärmerückgewinnungssystemen<br />

zur Nutzung kostenloser<br />

Abwärme für Heizzwecke.<br />

Ein Gr<strong>und</strong> für die<br />

hohe Nachfrage ist neben<br />

der besonderen Energieeffizienz<br />

die herausragende<br />

Qualität <strong>und</strong><br />

Zuverlässigkeit der ONI-Anlagen. Mit einem Leistungsspektrum, das<br />

sich von der Fachberatung <strong>und</strong> Planung über die Lieferung bis zum<br />

<strong>Bau</strong> schlüsselfertiger Anlagen erstreckt, wird man den Forderungen<br />

der K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Interessenten nach einer ganzheitlichen Betreuung<br />

gerecht. Das Produktspektrum reicht dabei von der kleinen Kältemaschine<br />

bis zur großen Industriekühlanlage, einschließlich der dazugehörigen<br />

Technik in den Bereichen Maschinen-/Werkzeugkühlung,<br />

Wärmerückgewinnung, Klima <strong>und</strong> Reinraum, Druckluft oder Temperierung.<br />

Im Bereich der Kühlanlagentechnik wird ein Leistungsbereich<br />

von 5–150.000 kW Kühlleistung abgedeckt.<br />

ONI-Wärmetrafo GmbH<br />

Tel.: 02266/4748-0 | info@oni.de | www.oni.de<br />

Produkt des Monats<br />

Juni<br />

Quad-lineare Farbzeilenkamera<br />

Der von E2V neu<br />

entwickelte quad-lineare<br />

Farbsensor<br />

bietet mit seinen vier<br />

Sensorzeilen eine<br />

sehr gute RGB-Farbwiedergabe<br />

<strong>und</strong> bietet<br />

zusätzlich einen<br />

Monochrom- oder<br />

NIR-Kanal. Die neue<br />

Eliixa Farbzeilenkamera<br />

eröffnet mit<br />

dem 10 µm weltweit<br />

kleinsten Abstand<br />

zwischen den vier<br />

Sensorzeilen, der<br />

sehr hohen Empfindlichkeit des Blau-Kanals <strong>und</strong> der hohen Geschwindigkeit<br />

von 18 kHz eine neue Dimension für Farbzeilenkamera-Anwendungen.<br />

Die Kamera eröffnet ganz neue Möglichkeiten für die Farbbild-Verarbeitung<br />

in der Lebensmittelindustrie, Druckbildkontrolle, Film-Scanning <strong>und</strong><br />

Oberflächeninspektion von Holz, Textil, Keramik u.v.m.<br />

Rauscher<br />

Tel.: 08142/448410 | info@rauscher.de | www.rauscher.de<br />

KunstStoff Trends 1/2007 � 37


Absaug-/Filteranlagen<br />

<strong>SP</strong>ÄNEX GmbH<br />

Luft-, Energie- <strong>und</strong> Umwelttechnik<br />

Otto-Brenner-Straße 6<br />

D-37170 Uslar<br />

Tel. +49(0)55 71/3 04-0<br />

Fax +49(0)55 71/3 04-111<br />

<strong>SP</strong>AENEX@t-online.de<br />

www.<strong>SP</strong>AENEX.de<br />

Additive<br />

Baerlocher GmbH<br />

Freisinger Str. 1<br />

85716 Unterschleißheim<br />

Tel. 089/14373-0<br />

Fax 089/14373-312<br />

info@baerlocher.de<br />

Analytik<br />

Bruker Optik GmbH<br />

Rudolf-Plank-Straße 27<br />

76275 Ettlingen<br />

Tel. 07243/504-600<br />

Fax 07243/504-698<br />

info@brukeroptics.de<br />

www.brukeroptics.de<br />

Brikettierung<br />

<strong>SP</strong>ÄNEX GmbH<br />

Luft-, Energie- <strong>und</strong> Umwelttechnik<br />

Otto-Brenner-Straße 6<br />

D-37170 Uslar<br />

Tel. +49(0)55 71/3 04-0<br />

Fax +49(0)55 71/3 04-111<br />

<strong>SP</strong>AENEX@t-online.de<br />

www.<strong>SP</strong>AENEX.de<br />

Compo<strong>und</strong>s<br />

J&A Plastics GmbH<br />

Elbestr. 29a, 47800 Krefeld<br />

Tel. 02151/496-0<br />

Fax 02151/496-111<br />

www.j-a.de<br />

38 � KunstStoff Trends 3/2008<br />

N A V I G A T O R · N A V I G A T O R ·<br />

Druckmessung<br />

Kistler Instrumente GmbH<br />

Postfach 12 62<br />

D-73748 Ostfildern<br />

Tel. +49/711-3407-172<br />

Fax +49/711-3407-173<br />

plastics.de@kistler.com<br />

www.kistler.com<br />

Dynisco Europe GmbH<br />

Wannenäckerstraße 24<br />

74078 Heilbronn<br />

Tel. 07131/297-0 Fax: 07131/23260<br />

DyniscoEurope@dynisco.com<br />

http://www.dynisco.com<br />

ERP-Lösungen<br />

ABAS Software AG<br />

Südendstr. 42, 76135 Karlsruhe<br />

Tel. 0721/9672301, Fax 0721/679651<br />

info@abas.de, www.abas.de<br />

Extruder<br />

Leistritz Extrusionstechnik GmbH<br />

Markgrafenstr. 29-39<br />

90459 Nürnberg<br />

Tel. 0911/4306-0, Fax 0911/4306-400<br />

extruder@leistritz.de<br />

www.extruder-leistritz.de<br />

Extrusionsanlagen<br />

Reifenhäuser GmbH & Co. KG<br />

Maschinenfabrik<br />

Spicher Str. 46-48<br />

53844 Troisdorf<br />

Tel. +49(0)2241481-0<br />

Fax +49(0)22414087-78<br />

info@reifenhaeuser.com<br />

www.reifenhaeuser.com<br />

Fördertechnik<br />

Motan GmbH<br />

Max-Eyth-Weg 42, D-88316 Isny<br />

Tel. +49(0)7562/76-0<br />

Fax +49(0)7562/76-111<br />

Motan.ger.s@motan.de<br />

www.motan.com<br />

Gasinnendrucktechnik<br />

BAUER Kompressoren GmbH<br />

Drygalski-Allee 37, 81477 München<br />

Tel. 089/78049-0, Fax 78049-103<br />

www.bauer-kompressoren.de<br />

info@bauer-kompressoren.de<br />

Granuliermaschinen<br />

Gala Kunststoff- <strong>und</strong><br />

Kautschukmaschinen GmbH<br />

Tel.: +49 2801/980-0<br />

Fax: +49 2801/980-10<br />

info@gala-europe.de<br />

www.gala-europe.de<br />

Rieter Automatik GmbH<br />

Tel. +49 6026 503-0<br />

contact.aram@rieter.com<br />

www.pelletizing.com<br />

www.rieter-automatik.de<br />

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Heißkanalsysteme<br />

EWIKON Heißkanalsysteme GmbH & Co. KG<br />

Siegener Str. 35<br />

35066 Frankenberg<br />

Tel. 06451/501-0, Fax 06451/501-202<br />

info@ewikon.com, www.ewikon.com<br />

Heisskanaltechnik GmbH<br />

Frankenberger Str. 25<br />

35099 Burgwald<br />

Fon: +49 6451-7283-0<br />

Fax: +49 6451-7283-83<br />

www.heitec.com<br />

info@heitec.com<br />

Heißkanaltechnik<br />

GÜNTHER Heisskanaltechnik GmbH<br />

Sachsenberger Str. 1<br />

35066 Frankenberg<br />

Tel. 06451/5008-0, Fax 5008-50<br />

Hochleistungscompo<strong>und</strong>s<br />

Lehmann & Voss & Co. KG<br />

20354 Hamburg<br />

Telefon 040/44 19 7-444<br />

Fax 040/44 19 7-487<br />

E-Mail luvocom@lehvoss.de<br />

www.luvocom.de<br />

Kältetechnik<br />

GWK Gesellschaft Wärme<br />

Kältetechnik mbH<br />

Friedrich-Ebert-Str. 306-314<br />

58566 Kierspe<br />

Tel. 02359/665-0<br />

Fax 02359/665-156<br />

info@gwk.com<br />

www.gwk.com<br />

Reisner GmbH<br />

Schäferkampstraße 18<br />

D-59439 Holzwickede<br />

Tel. 02301/91013-0<br />

Fax 02301/91013-39<br />

info@reisner-gmbh.de<br />

www.reisner-gmbh.de<br />

L&R Kältetechnik GmbH & Co. KG<br />

Industriekälte<br />

Tieftemperatur<br />

Steuerungen<br />

www.lr-kaelte.de<br />

Tel: 0 29 33 - 97 57- 0


N A V I G A T O R · N A V I G A T O R<br />

Weinreich Industriekühlung GmbH<br />

Hohe Steinert 7, 58509 Lüdenscheid<br />

Tel. 02351/9292-92 Fax 9292-50<br />

info@weinreich.de<br />

www.weinreich.de<br />

Klebetechnik<br />

Wellomer GmbH<br />

Adhesive Technology<br />

Röntgenstrasse 9<br />

67133 Maxdorf/Pfalz<br />

Deutschland<br />

Tel. +49(0)6237 9770 0<br />

Fax +49(0)6237 9770 359<br />

info@wellomer.eu<br />

www.wellomer.eu<br />

Kompressoren<br />

ALMIG Kompressoren GmbH<br />

Adolf-Ehmann-Str. 2, 73257 Köngen<br />

Tel. 07024/802-0<br />

www.almig.com<br />

Kunststoff-<br />

Engineering<br />

HBW-Gubesch Kunststoff-<br />

Engineering GmbH<br />

Postfach 0124 oder<br />

Bahnhofswald 2<br />

91448 Emskirchen<br />

Tel. 09104/82833-0<br />

Fax 09104/82833-33<br />

info@hbw-gubesch.de<br />

www.hbw-gubesch.de<br />

Kunststoffgranulat –<br />

Automatische<br />

Sackentleerung<br />

TELSCHIG Verfahrenstechnik GmbH<br />

Sägdöbel 6, D-71540 Murrhardt<br />

Tel. +49(0)7192 - 9231-0<br />

Fax +49(0)7192 - 92 31-10<br />

info@telschig.de<br />

www.telschig.de<br />

Lackieranlagen<br />

AFOTEK GmbH<br />

Erfurter Str. 17<br />

36251 Bad Hersfeld<br />

Tel. 06621/5076-0<br />

Fax 06621/5076-30<br />

info@afotek.de<br />

www.afotek.de<br />

Lasermaterialbearbeitung<br />

ACI Laser GmbH<br />

Österholzstr. 9, 99428 Nohra<br />

Tel. ++49(0)3643/4152-0<br />

Fax ++49(0)3643/4152-77<br />

info@ACI-Laser.de<br />

www.ACI-Laser.de<br />

Maschinenverschluss-<br />

Düsen<br />

Herzog AG Degersheim<br />

Huswiesstraße 6<br />

CH-9116 Wolfertswil<br />

Tel. +41-71 39419 69<br />

Fax +41-71 39419 60<br />

info@herzog-ag.com<br />

www.herzog-ag.com<br />

Masterbatche<br />

Gabriel-Chemie Ges.m.b.H.<br />

Industriestraße 1<br />

A-2352 Gumpoldskirchen<br />

Tel.: 0043 2252 63630-0<br />

office@gabriel-chemie.com<br />

www.gabriel-chemie.com<br />

Lehmann & Voss & Co.<br />

Schimmelmannstr. 103<br />

22043 Hamburg<br />

Tel. 040/441970<br />

Fax 040/44197219<br />

www.lehvoss.de<br />

Materialprüfung<br />

Mutronic Präzisionsgerätebau<br />

GmbH & Co. KG<br />

St. Urbanstr. 20, D-87669 Rieden<br />

Tel. 08362/930900<br />

Fax 08362/9309049<br />

info@mutronic.de<br />

www.mutronic.de<br />

Zwick GmbH & Co.<br />

August-Nagel-Str. 11, 89079 Ulm<br />

Tel. 07305/10-0, Fax 07305/10-200<br />

info@zwick.de, www.zwick.de<br />

Mess- <strong>und</strong> Regeltechnik<br />

GEFRAN Deutschland GmbH<br />

Philipp-Reis-Straße 9a<br />

63500 Seligenstadt<br />

Tel. 06182/809-0<br />

Fax 06182/809-222<br />

vertrieb@gefran.de<br />

www.gefran.com<br />

Kistler Instrumente GmbH<br />

Postfach 12 62<br />

D-73748 Ostfildern<br />

Tel. +49/711-3407-172<br />

Fax +49/711-3407-173<br />

plastics.de@kistler.com<br />

www.kistler.com<br />

Dynisco Europe GmbH<br />

Wannenäckerstraße 24<br />

74078 Heilbronn<br />

Tel. 07131/297-0 Fax: 07131/23260<br />

DyniscoEurope@dynisco.com<br />

http://www.dynisco.com<br />

Pressen für verstärkte<br />

Kunststoffteile<br />

Dieffenbacher GmbH + Co. KG<br />

Heilbronner Straße 20, 75031 Eppingen<br />

Tel. +49 (0)7262/65-0<br />

Fax +49 (0)7262/65-297<br />

dse@dieffenbacher.de<br />

www.dieffenbacher.de<br />

Rapid Prototyping<br />

EOS GmbH<br />

Robert-Stirling-Ring 1<br />

82152 Krailling / München<br />

Tel.: 089/89336-0<br />

Fax: 089/89336-285<br />

info@eos.info<br />

www.eos.info<br />

Reinraumtechnik<br />

Max Petek Reinraumtechnik<br />

Wilhelm-Moriell-Straße 1<br />

D-78315 Radolfzell<br />

Tel. 07732/953960<br />

Fax 07732/953988<br />

info@Reinraumtechnik.com<br />

www.Reinraumtechnik.com<br />

Reinraumtechnik<br />

Reinräume<br />

Nerling Systemräume GmbH<br />

Benzstr. 54 · D-71272 Renningen<br />

Tel. 07159/16 34-0 · Fax -30<br />

info@nerling.de · www.nerling.de<br />

Weiss Klimatechnik GmbH<br />

Geräte- <strong>und</strong> Anlagenbau<br />

Greizer Str. 41-49<br />

D-35447 Reiskirchen<br />

Tel. 06408/84-6760 | Fax 06408/84-8722<br />

info@wkt.com | www.wkt.com<br />

Robot-Systeme<br />

ARBURG GmbH + Co KG<br />

Postfach 1109, D-72286 Lossburg<br />

Te. +49 (0) 7446 33-0<br />

Fax +49 (0) 7446 33-3365<br />

contact@arburg.com<br />

http://www.arburg.com<br />

Schmelzefiltration<br />

KunstStoff Trends 3/2008 � 3


Gneuß Kunststofftechnik GmbH<br />

Mönichhusen 42, 32549 Bad Oeynhausen<br />

Tel. 05731/5307-0, Fax 05731/5307-77<br />

gneuss@gneuss.com, www.gneuss.com<br />

vollautomatisch, druckkonstant<br />

Filterfeinheit bis 1 µm<br />

KREYENBORG GmbH<br />

Coermühle 1, 48157 Münster<br />

Tel.: 0251-214 05-0<br />

Fax: 0251-214 05-67<br />

info@kreyenborg.de<br />

www.kreyenborg.de<br />

Maag Pump Systems Textron GmbH<br />

Ludwig-Erhard-Strasse 10<br />

D-34131 Kassel<br />

Tel.: +49 561 31 001 0<br />

Fax: +49 561 31 001 20<br />

MaagGermany@maag.textron.com<br />

www.maag.com<br />

Schmelzepumpen<br />

Schnecken & Zylinder<br />

Bernex Bimetall AG<br />

Industriestr. 211, CH-4601 Olten<br />

Tel. +41(0)62 287 87 87<br />

Fax +41(0)62 287 87 90<br />

sales@ch.bernexgroup.com<br />

www.bernexgroup.com<br />

Schneidmühlen<br />

Hellweg Maschinenbau GmbH & Co.KG<br />

Vennstr. 10, D-52159 Roetgen<br />

Tel. 02471/4254 Fax 02471/1630<br />

info@schneidmuehlen.de<br />

www.schneidmuehlen.de<br />

40 � KunstStoff Trends 3/2008<br />

N A V I G A T O R · N A V I G A T O R ·<br />

Maschinenfabrik GmbH & Co.KG<br />

Tel. 06332/802-0, Fax 06332/802-521<br />

plast-chem@pallmann-online.de<br />

www.pallmann.de<br />

Siebmaschinen<br />

GKM Siebtechnik GmbH<br />

Felix-Wankel-Str. 11<br />

D-74915 Waibstadt<br />

Tel. +49-7253-88044-0<br />

Fax +49-7253-88044-9<br />

info@gkm-net.de, www.gkm-net.de<br />

Spritzgießmaschinen<br />

ARBURG GmbH + Co KG<br />

Postfach 1109, D-72286 Lossburg<br />

Te. +49 (0) 7446 33-0<br />

Fax +49 (0) 7446 33-3365<br />

contact@arburg.com<br />

http://www.arburg.com<br />

Temperiergeräte<br />

GWK Gesellschaft Wärme<br />

Kältetechnik mbH<br />

Friedrich-Ebert-Str. 306-314<br />

58566 Kierspe<br />

Tel. 02359/665-0<br />

Fax 02359/665-156<br />

info@gwk.com<br />

www.gwk.com<br />

Weinreich Industriekühlung GmbH<br />

Hohe Steinert 7, 58509 Lüdenscheid<br />

Tel. 02351/9292-92 Fax 9292-50<br />

info@weinreich.de<br />

www.weinreich.de<br />

Trocknungstechnik<br />

für Granulat<br />

Rieter Automatik GmbH<br />

Tel. +49 6026 503-0<br />

contact.aram@rieter.com<br />

www.pelletizing.com<br />

www.rieter-automatik.de<br />

Unterwassergranulierung<br />

BKG Bruckmann & Kreyenborg<br />

Granuliertechnik GmbH<br />

Hessenweg 3, 48157 Münster<br />

Tel.: 0251-265 01-0<br />

Fax: 0251-265 01-98<br />

info@bkg.de, www.bkg.de<br />

Gala Kunststoff- <strong>und</strong><br />

Kautschukmaschinen GmbH<br />

Tel.: +49 2801/980-0<br />

Fax: +49 2801/980-10<br />

info@gala-europe.de<br />

www.gala-europe.de<br />

Viskositätsmessung<br />

Dynisco Europe GmbH<br />

Wannenäckerstraße 24<br />

74078 Heilbronn<br />

Tel. 07131/297-0 Fax: 07131/23260<br />

DyniscoEurope@dynisco.com<br />

http://www.dynisco.com<br />

Zahnradpumpen<br />

WITTE Pumps & Technology GmbH<br />

Esinger Steinweg 44a, 25436 Uetersen<br />

Tel. 04122/9287-0, Fax 04122/9287-49<br />

info@witte-pumps.de<br />

www.witte-pumps.de<br />

Zahnradschmelzepumpen<br />

KREYENBORG GmbH<br />

Coermühle 1, 48157 Münster<br />

Tel.: 0251-214 05-0<br />

Fax: 0251-214 05-67<br />

info@kreyenborg.de<br />

www.kreyenborg.de<br />

Maag Pump Systems Textron GmbH<br />

Ludwig-Erhard-Strasse 10<br />

D-34131 Kassel<br />

Tel.: +49 561 31 001 0<br />

Fax: +49 561 31 001 20<br />

MaagGermany@maag.textron.com<br />

www.maag.com<br />

Zentrifugaltrocknung<br />

BKG Bruckmann & Kreyenborg<br />

Granuliertechnik GmbH<br />

Hessenweg 3, 48157 Münster<br />

Tel.: 0251-265 01-0<br />

Fax: 0251-265 01-98<br />

info@bkg.de, www.bkg.de<br />

Gala Kunststoff- <strong>und</strong><br />

Kautschukmaschinen GmbH<br />

Tel.: +49 2801/980-0<br />

Fax: +49 2801/980-10<br />

info@gala-europe.de<br />

www.gala-europe.de<br />

Zerkleinerungs- <strong>und</strong><br />

Automationstechnik<br />

GETECHA mbH<br />

Am Gemeindegraben 13<br />

D-63741 Aschaffenburg<br />

Tel. 06021/8400-0, Fax 06021/840035<br />

info@getecha.de, www.getecha.de


Althen Mess- u. Sensortechnik 36<br />

AVK 4<br />

BASF SE 22<br />

Battenfeld Extrusionstechnik 27<br />

Battenfeld Kunststoffmaschinen 5<br />

Bayer MaterialScience 20<br />

Bayer Sheet Europe 24<br />

BGS Beta-Gamma-Service 37<br />

Boge Kompressoren 5<br />

Borealis Holding A/S 4<br />

Christian Bürkert 32<br />

Coelan-Flüssigkunststoffe 31<br />

Coolworld Rentals Beilage<br />

DIF Dt. Industrieforum für Technologie 34<br />

Dr.-Ing. K. Busch Druck & Vakuum 27<br />

Eurotron Instruments 36<br />

Extrusion Dies Industries 5<br />

Forschungsges. Kunststoffe 6, 18<br />

Gwk Wärme Kältetechn. 1, 32, 34<br />

IK Industrievereinigung<br />

Kunststoffverpackungen 12<br />

InterConnection Consulting Group 30<br />

HIGH<br />

<strong>SP</strong>EED<br />

Index Impressum<br />

J&A Plastics 36<br />

Krauss-Maffei Kunststofftechnik 4, 27<br />

KRV Kunststoffrohrverband<br />

Fachverband Kunststoffrohrind. 28<br />

LyondellBasell 13<br />

Norres Schlauchtechnik 3<br />

Nova-Institut 5, 10<br />

ONI Wärmetrafo 37<br />

PlasticsEurope 6<br />

Rauscher 37<br />

Reed Exhibitions Dt. 9<br />

Regloplas 33<br />

Rehau 4<br />

Reisner 4, 4.US<br />

Ruwac Industriesauger 36<br />

J. Schmalz 5<br />

Ter Hell 5<br />

Ticona 33<br />

Torso-<strong>Verlag</strong> 34<br />

TÜV Süd Industrie Service 8<br />

Westfalenhallen Dortm. -Messezentrum- 16, 2.US<br />

X-Rite 34<br />

Aviation Labor- / Biotechnik Healthcare Messen, Regeln & Automatisieren Prozesstechnik Sicherheit<br />

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<strong>GIT</strong> VERLAG GmbH & Co. KG<br />

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Redaktionelle Beratung<br />

Dr. Winfried W<strong>und</strong>erlich<br />

Vorsitzender Forschungsgesellschaft Kunststoffe e. V.<br />

Redaktionsassistenz<br />

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Produktmanagement<br />

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Herstellung<br />

Dietmar Edhofer, Leitung<br />

Sandra Rauch, Stellvertretung<br />

Kerstin Kunkel, Anzeigen<br />

Michaela Mietzner, Layout<br />

Elke Palzer, Litho<br />

Ramona Rehbein, Litho<br />

Hansi Helle, Illustrationen<br />

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Christine Mühl<br />

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c.muehl@gitverlag.com<br />

Auflage<br />

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Einzelheft 13,70 � zzgl. Mwst. <strong>und</strong> Porto<br />

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Bankkonto<br />

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Druck<br />

Frotscher Druck<br />

Riedstr. 8, 64295 Darmstadt<br />

ISSN 1618 - 7881


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