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In Ihrem aktuellen Geschäftsbericht habe ich Fotos von Containern, Häfen und Schiffen gesehen. Was hat das denn mit der Deutschen WertpapierService Bank AG zu tun? Zur Containerschifffahrt haben wir in der Tat keinen direkten Bezug, aber die dwpbank versteht sich als Logistiker für das Wertpapiergeschäft, und von daher passte dieses außergewöhnliche Motiv gut zu unserem Geschäft. Der Container steht als Symbol für die Standardisierung im globalen Frachtgeschäft, und als dwpbank bieten wir für die Finanzbranche Infrastruktur-Dienstleistungen rund um das Wertpapiergeschäft, mit denen wir ebenfalls Standards gesetzt haben. Ihre Bank bezeichnet sich als Marktführer für Wertpapierservices und betreut als erste und einzige Transaktionsbank Institute aus allen drei Sektoren der deutschen Kreditwirtschaft. Diese Aussagen sind für mich sehr abstrakt und unsere Leser sind in der Regel auch keine Banker. Bitte erklären Sie uns kurz das Geschäftsmodell. Die dwpbank kümmert sich – salopp gesagt – um alle Schritte im Wertpapiergeschäft, die eine Bank selbst nicht mehr Info Firmenmitglieder des rmr stellen sich vor (Teil 20) rmr bei der Deutsche WertpapierService Bank AG (dwpbank), Frankfurt am Main Interview mit Andreas Schmid, Leiter Einkauf & Logistik, dwpbank leisten kann oder auch nicht mehr leisten will. Die Kundenbetreuung und die Anlageberatung erfolgen natürlich noch durch die Hausbank bzw. der Anleger ist Kunde eines Online-Brokers und recherchiert selbstständig. Aber bei allen Schritten danach kommt die dwpbank ins Spiel: Der Kauf oder der Verkauf eines Wertpapiers wird bereits in der Filiale durch den Kundenberater oder über das Homebanking direkt in unser System eingegeben. Hier wird die Order automatisch auf Plausibilität, Risikoeinstufung und Deckung geprüft und an die Börse weitergeleitet. Von dort kommt wenig später eine Bestätigung mit dem genauen Ausführungskurs. In der Folge werden dem Endkunden auf der einen Seite die Stücke im Depot und auf der anderen Seite das Konto entsprechend belastet oder gutgeschrieben. Ein bis zwei Tage später findet er zu dem getätigten Wertpapiergeschäft eine Abrechnung von seiner Bank im Briefkasten. Diese wurde aber, genauso wie Depotauszüge und Informationen zu Kapitalmaßnahmen oder Hauptversammlungen, ebenfalls von der dwpbank erstellt und versendet. Das nennt sich „White Labeling“ – wir treten also nie selbst gegenüber dem Endkunden in Erscheinung. Für unsere Kunden bieten wir den Vorteil, dass sie nicht mehr ihr eigenes Wertpapierabwicklungssystem betreiben, ständig weiterentwickeln und laufend geschultes Personal bei schwankender Arbeitsauslastung vorhalten müssen. Wir variabilisieren diese bisherigen Fixkosten und bieten Stückkosten je Wertpapiertransaktion an, denn für uns macht es keinen Unterschied, ob eine Geschäft 500,- EUR oder 50.000,- EUR Volumen hat. Interessant, Sie halten sich also als Partner Ihrer 8 Ausgabe 74 / Juni 2008 Kunden vollkommen im Hintergrund und verschaffen denen einen wirtschaftlichen Vorteil. Und was hat es mit den drei Sektoren der deutschen Kreditwirtschaft auf sich? Hierin liegt eine Besonderheit der dwpbank: Wir sind sowohl für Sparkassen und Landesbanken, den so genannten öffentlich-rechtlichen Sektor, den genossenschaftlichen Sektor mit seinen Volks- und Raiffeisenbanken sowie deren Zentralbanken, als auch für die dritte Säule im deutschen Bankenmarkt, die klassischen Privat - und Geschäftsbanken tätig. Gegenüber dem Kunden und vor Ort stehen die Institute gegenseitig im harten Wettbewerb, aber der Prozess der Wertpapierabwicklung ist im Prinzip überall der gleiche, also eine wettbewerbsneutrale Tätigkeit. Hierzu sind 1998 die ersten Spezialbanken für die reine Wertpapierabwicklung gestartet, und 2003 wurde aus einer Fusion der beiden führenden Anbieter im Sparkassen-Sektor und im
genossenschaftlichen FinanzVerbund die dwpbank gegründet. Aus diesen beiden Lagern kommen auch jeweils zur Hälfte unsere Anteilseigner. Eine solche Kooperation über die Sektorengrenzen hinweg hatte es zuvor noch nicht gegeben. Aber es gibt auch noch Privat- und Geschäftsbanken, die Ihren Service nutzen. Kennen unsere Leser die se Institute? Davon gehe ich aus, auch wenn wir nicht alle unsere Kunden beim Namen nennen dürfen. Wir wickeln zum Beispiel das Wertpapiergeschäft für die Dresdner Bank oder die Postbank ab, aber auch die Mercedes-Benz Bank ist unser Kunde. Bei den insgesamt rund 35 Instituten in diesem Sektor ist von der großen Universalbank über Spezialinstitute bis zum noblen Privatbankhaus alles dabei, denn in der Wertpapierabwicklung ticken die Uhren gleich. Sehe ich das richtig, dass Sie aber keine Endkunden bedienen? Ja das ist richtig, denn Neutralität ist für unsere übergreifende Rolle entscheidend. Wir treten nicht in Konkurrenz zu unseren Kunden und verstehen uns als reiner Dienstleister für andere Banken. Sie bezeichnen sich als nationaler Marktführer im Bereich der Wertpapierabwicklung und sagen aus, dass Sie dadurch in allen ausschlaggebenden Gremien Gehör finden, die auf wichtige Rahmenbedingungen der Finanzmärkte Einfluss haben. Können Sie uns das detailliert erläutern? Die dwpbank ist mit 8,6 Mio. verwalteten Depots klarer Marktführer, und wie ich schon erläutert habe, sind bei uns in der Wertpapierabwicklung die unterschiedlichsten Institute vereint. Je circa ein Drittel der Depots ist den drei Finanzsektoren zuzurechnen, und diese sind über ihre Spitzenverbände mit dabei, wenn die Rahmenbedingungen am Finanzplatz Deutschland gestaltet werden, zum Beispiel bei der Umsetzung der beschlossenen Abgeltungssteuer. Hier ist die dwpbank als Experte für das Wertpapiergeschäft gefragt. Wir geben Stellungnahmen und Handlungsempfehlungen ab, die gehört werden. So können wir erreichen, dass neue, sinnvolle Standards umgesetzt werden, die am Ende allen unseren Kunden Info zu Gute kommen. Als eine große Gemeinschaft lässt sich vieles leichter erreichen. Dazu muss man sagen, dass das Wertpapiergeschäft zunehmend auf europäischer Ebene gestaltet wird. Aber auch hier sind wir als nationaler Champion gut vertreten. Welche Bedeutung hat bei Ihnen bzw. Ihrer Bank der Einkauf? Kaufen Sie den gesamten Bedarf – auch baulich – ein? Das Team, welches ich hier leite, heißt Einkauf und Logistik. Unter dem Überbegriff „Einkauf“ verstehen wir in diesem Team als Zuständigkeit sowohl den Einkauf der klassischen C-Artikel im Bereich Verbrauchsmaterial, Bürobedarf und Drucksachen, aber auch Dienstleistungen im Bereich Versicherungen für die Bank, Logistikdienstleistungen wie Kurierfahrten, der Betrieb der Hauspoststellen und die Archivierung. Wir kaufen des Weiteren Mobilfunkverträge inklusive der benötigten Geräte ein und kümmern uns um die Versorgung mit Literatur. Als zusätzliche Serviceleistungen obliegen unserer Verantwortung auch das Travel Management und die Fuhrparkverwaltung. Bauliche Leistungen werden hingegen von den Kollegen des Facility Management eingekauft. Ebenfalls eine Abgrenzung gibt es noch zu dem Gesamtbereich IT-Einkauf, der sich um die Beschaffung Ausgabe 74 / Juni 2008 von Hard- und Software sowie das Lizenzmanagement kümmert. Wie viele Mitarbeiter hat ihr Einkauf und wie hoch ist das Einkaufvolumen? In meinem Team sind aktuell noch sechs weitere Mitarbeiter tätig. Die Arbeit der Hauspoststelle haben wir an einen externen Dienstleister ausgelagert. Unser Einkaufsvolumen liegt für die betreuten Bereiche bei 3,5 Mio. EUR, wobei man sagen muss, dass Dinge wie Mobilfunk und auch das gesamte Travel Management dezentrale Budgets sind, für die wir die passenden Dienstleister auswählen und die Prozesse zur Verfügung stellen. Das heißt unser Fokus liegt hier im Rahmen unserer Prozessverantwortung eher auf der Sicherstellung einer schnellen und effektiven Versorgung unserer Mitarbeiter mit den benötigten Materialen. Herr Schmid, ich danke Ihnen für Ihre Ausführungen und bin mir sicher, dass die Leser der Info sich über die dwpbank, die durch Sie im rmr-Vorstand vertreten ist, jetzt besser informiert fühlen. Und ich habe gelernt, was ein Container mit einer Bank zu tun haben kann. Das Interview führte Herbert Kemp 9
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Seite 7: Am 06.02.08 lud die Rhein-Main-Regi

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