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MBS insight 02/2012 - Munich Business School

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<strong>02</strong>/<strong>2012</strong><br />

18<br />

MBs EvENts<br />

<strong>MBS</strong> eventS<br />

MARKTFüHRER ZWISCHEN ZWEI WELTEN - SPORTBILD-CHEFREDAKTEUR<br />

MATTHIAS BRüGELMANN ZU GAST BEIM AUDI-DIALOG<br />

Sportjournalist wollte er immer werden.<br />

Und über Werder Bremen berichten.<br />

Sportjournalist ist er geworden.<br />

Und er hat auch für eine Weile<br />

von den Bundesliga–Spieltagen an<br />

der Weser berichtet. Inzwischen<br />

aber hat Matthias Brügelmann als<br />

Chefredakteur der größten Sportzeitschrift<br />

Europas Woche für Woche<br />

das gesamte Sportgeschehen im<br />

Blick, das die Deutschen interessiert.<br />

Und was interessiert die Deutschen?<br />

– „Fußball und Formel 1 gehen immer,<br />

alle anderen Sportarten müssen<br />

um Aufmerksamkeit kämpfen“,<br />

sagt Matthias Brügelmann.<br />

Während diese Formel für<br />

den sportjournalistischen Themenmix<br />

eine langjährige Konstante<br />

sein dürfte, sind viele andere Dinge<br />

in Bewegung. „Sportzeitschriften<br />

im digitalen Zeitalter“ lautete<br />

die überschrift der Veranstaltung,<br />

zu der Gastgeber Prof. Dr. Dr. h.c.<br />

Josef Hackforth im Rahmen der Reihe<br />

„Audi Dialog“ den Chefredakteur<br />

der Sportbild als Referenten und<br />

Diskussionspartner ans Audi Institut<br />

für Sportkommunikation eingeladen<br />

hatte. Als „Sportjournalismus<br />

zwischen den Zeiten“ übersetzte<br />

Matthias Brügelmann das Thema,<br />

um die spannende Situation zu<br />

beschreiben, in der sich auch seine<br />

Redaktion nahezu jeden Tag befindet.<br />

Wie alle Printprodukte hat es<br />

die Sportbild seit langem schwer, die<br />

Auflage zu halten – gleichzeitig stellen<br />

sich durch den Aktualitätsdruck<br />

<strong>Munich</strong> <strong>Business</strong> <strong>School</strong><br />

der Online-Medien und der Social-<br />

Media–Entwicklung neue Fragen für<br />

die Entwicklung des Sportjournalismus.<br />

Die Antworten? – Für Brügelmann<br />

ist das Zeitalter des gedruckten<br />

Wortes noch lange nicht vorbei:<br />

„Wir verdienen mit der Sportbild<br />

gutes Geld.“ Die Gratis–Kultur des<br />

Internets dagegen verhindere bislang,<br />

dass sich auch im Netz Erlösmodelle<br />

durchsetzten, die die finanzielle<br />

Basis für Qualitätsjournalismus<br />

im Online-Bereich sein könnten.<br />

Langfristig würden aber nur starke<br />

journalistische Marken überleben,<br />

die für Qualität stünden: „Deshalb<br />

dürfen wir unser Kerngeschäft nicht<br />

abschreiben, sondern wir müssen es<br />

stärken“, formulierte der Gast seine<br />

überzeugung.<br />

Dieses Engagement für das<br />

Heft bedeutet jedoch keine Online-<br />

Totalverweigerung. „Wir experimentieren<br />

viel – auch wenn ich die<br />

Online-Claims grundsätzlich für abgesteckt<br />

halte“ sagte Matthias Brügelmann.<br />

„Auch beim Thema Social<br />

Media testen wir viele Dinge und<br />

loten Grenzen aus.“ Es sei eine hilfreiche<br />

Erfahrung, wenn man einen<br />

Tweet oder Post zu einem anscheinend<br />

unstrittigen Thema absetze,<br />

um hinterher erstaunt zu bemerken,<br />

wie viele Leute ausgerechnet auf dieses<br />

Thema reagierten. „Dann muss<br />

man so eine Diskussion eben durchstehen,<br />

auch wenn sie vielleicht erst<br />

nachts um halb zwei zu Ende geht –<br />

aber man kann dann ja nicht einfach<br />

aussteigen.“ Für den Sportbild–Chef<br />

aber darf die Kreativität nicht auf die<br />

Online–Kommunikation beschränkt<br />

sein: „Ich lege sehr viel Wert darauf,<br />

dass wir auch für die Weiterentwicklung<br />

des Heftes neue Ideen<br />

entwickeln“. Als gelungene Beispiele<br />

nannte er Sportbild–Ausgaben mit<br />

Zusatznutzen für die Leser – wie zum<br />

Beispiel der Magnettabelle.<br />

So engagiert und unterhaltsam<br />

wie der Vortrag entwickelte<br />

sich auch die Diskussion des Gastes<br />

mit den Studenten, die dem Medienprofi<br />

eine Vielzahl interessanter<br />

Fragen stellten – die Themen reichten<br />

von der allgemeinen Medienentwicklung<br />

über medienethische<br />

Fragestellungen bis zur Debatte<br />

über das Verhältnis zwischen Sportlern<br />

und Journalisten. Sehr offen<br />

beantwortete Matthias Brügelmann<br />

die Fragen und machte – wie bei den<br />

Themen rings um Social Media –<br />

auch deutlich, auf welchen Gebieten<br />

er selbst keine fertigen Antworten<br />

hat.<br />

Dass es eindeutige Antworten<br />

nicht immer geben kann – schon<br />

gar nicht zwischen den Welten –<br />

machte auch die Diskussion zum<br />

letzten Thema des Abends deutlich:<br />

Technisierung im Fußball, Torkamera,<br />

Chip im Ball, Videobeweis…? Die<br />

Haltung von Matthias Brügelmann:<br />

„Torkamera gern, aber bitte keinen<br />

Video–Schiri.“<br />

V.l.n.r.: Prof. Dr. Stefan Baldi, Matthias Brügelmann,Prof. Dr. Dr. h.c. Josef Hackforth Matthias Brügelmann während seines Vortrags<br />

Left to right: Prof. Dr. Stefan Baldi, Matthias Brügelmann, Dr. Dr. h.c. Josef Hackforth Matthias Brügelmann during his speech

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