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Der tragische Unfall von Stefan Schmoker dominiert die Gefühle ... - 1

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<strong>Der</strong> <strong>tragische</strong> <strong>Unfall</strong> <strong>von</strong><strong>Stefan</strong> <strong>Schmoker</strong> <strong>dominiert</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>Gefühle</strong><strong>die</strong>ser sonstsehr schönen Weltmeisterschaften. <strong>Der</strong><br />

ganze Medaillensatz des Schweizer Teams hilft nur wenig über<br />

<strong>die</strong> tiefeTrauer hinweg.<br />

Martin Scheel<br />

Es istFreitag, der sechste Durchgang in Folge. Die Routedes<br />

87-km-Tasks führt nach dem Luftstart und etwa 20 geflogenen Kilometern<br />

wieder nahe am Startplatz vorbei. Über einer steilen Rinne in<br />

der Nähe des «Peñon» hat <strong>Stefan</strong> <strong>Schmoker</strong> einen grossen Klapper<br />

mit anschliessendem Verhänger.<strong>Stefan</strong>schafft es, den Flügel zu<br />

stabilisieren; darum hat er wohl den Notschirm nicht gezogen... Er<br />

versucht, vomsteilen Gelände wegzusteuern, um den Verhänger zu<br />

öffnen –was ihm aber nicht gelingt. <strong>Stefan</strong> stürzt in steiles, felsiges<br />

Gelände.<br />

Sein Freund und Teamkollege Heli Eichholzer (A) kann trotz<br />

schwieriger Bedingungen oberhalb der Absturzstellelanden und<br />

klettert <strong>von</strong>der Seiteher zu <strong>Stefan</strong>. ErsteHilfeist wegen dem steilen<br />

Gelände aber fast unmöglich. Kurz später seilt sich <strong>die</strong> Ambulanz<br />

zum <strong>Unfall</strong>ort ab und erreicht <strong>die</strong>sen nach rund 25 Minuten. Später<br />

kommt der Helikopter.Erkann aber nicht in der Nähe landen und<br />

16 Swiss Glider |2009 |3<br />

C’estbien sûr le tragique accident dont aété victime <strong>Stefan</strong><br />

<strong>Schmoker</strong> qui adominé dans lessentiments éprouvés durant<br />

cesCM, par ailleursmagnifiques. La collecte de médailles de<br />

l’équipe suisse n’a atténué que faiblement notredouleur àtous.<br />

Martin Scheel<br />

Vendredi, sixième journée d’épreuves consécutives. Après un départ<br />

dans lesairset20kmdecourse, le tracéde87kmramène les<br />

concurrents àproximité du décollage. Au-dessus d’une anfractuosité<br />

dans la penteabrupteproche du «Peñon», <strong>Stefan</strong> <strong>Schmoker</strong> subit<br />

une grosse fermeturesuivie d’une cravate. <strong>Stefan</strong> réussit àstabiliser<br />

sa voile, ce qui explique qu’il n’a pas jeté son secours. Il tentede<br />

s’éloigner de la penteafin de libérer sa plume, n’y parvient pas et<br />

s’abat sur le sol raide et rocailleux.<br />

Son ami et camarade de team Heli Eichholzer (A) réussit, en dépit<br />

des conditions difficiles, àseposer au-dessus du lieu de l’accident,<br />

puis àarriver auprès de <strong>Stefan</strong> en descendant la pentetransversalement.<br />

Le terrain étant très raide, il estquasiment impossibledelui<br />

prodiguer lespremierssoins. Peuaprès, lessecouristesdescendent<br />

àl’aide d’une cordejusqu’au point d’impact, qu’ils atteignent après<br />

25 minutes. L’hélicoptèrearriveplus tard,mais ne peut ni se poser à


Gleitschirmweltmeisterschaften ValledeBravo,Mexiko. 23.1. –7.2.<br />

Championnats du monde de parapente ValledeBravo,Mexique. 23.1 –7.2.<br />

den <strong>Unfall</strong>ort auch nicht mit der Leine erreichen; der Arzt wirddeswegen<br />

in der Nähe abgesetzt. <strong>Stefan</strong> verliert das Bewusstsein und<br />

erliegt seinen Verletzungen.<br />

Unsere<strong>Gefühle</strong>stürzen ins Bodenlose. <strong>Stefan</strong>. Warum? Wieso? Es<br />

gibt keine Antworten. Die ersteNacht verbringen Anja und ich beim<br />

Ministero Publicoim30Minuten entfernten Temascaltepec, um <strong>die</strong><br />

Protokolleaufnehmen zu lassen (teilweise mit Schreibmaschine).<br />

Zum Glück übernimmt dann aber Alexa<strong>von</strong> der WM-Organisation<br />

einen grossen Teil der administrativen Arbeiten. Dank ihrem unermüdlichen<br />

Einsatz, ihrem Druck auf <strong>die</strong> höheren Etagen der Verwaltungen<br />

und auch wegen unserem Drängen und einer weiteren Nacht<br />

beim Ministero Publicokonnte<strong>Stefan</strong>bereits am folgenden Montag in<br />

<strong>die</strong> Schweiz überführt werden.<br />

Am Samstagist Ruhetag (gemässWM-Reglement); wir verbringen<br />

ihn in einer Art Delirium. Am Sonntagmorgen fragen verschiedene<br />

Teamleader nach einem Gedenk- und Trauertag für <strong>Stefan</strong> nach;<br />

und bei einer Abstimmung sind sozusagen allefür <strong>die</strong> Durchführung<br />

eines Gedenkflugs mit Blumen. Wir fahren an den Startplatz. Wir<br />

funktionieren... Unsere<strong>Gefühle</strong>kann ich nicht beschreiben –Tränen,<br />

wo man hinsieht. Umarmungen. Tausende Blumen verschiedener<br />

Teams; <strong>die</strong> Piloten stecken sie ein, um sie in der Luft abzuwerfen.<br />

Andy Aebi vorden «TresReyes». Andy Aebi devant les«Tres Reyes». |<strong>Stefan</strong>Wyss.<br />

proximité, ni poser le médecin sur le lieu de l’accident au bout d’un<br />

câble. Il le dépose aussi près que possible. <strong>Stefan</strong> aperdu connaissanceetilsuccombe<br />

àses blessures.<br />

Nous plongeons dans un abîme de douleurs. <strong>Stefan</strong>! Pourquoi?<br />

Comment est-cepossible? Des questions sans réponses. Anja et moi<br />

passons la premièrenuit après l’accident auprès du Ministero Publico<br />

àTemascaltepec (30 mn de là), afin de faireconsigner nos rapports.<br />

Parbonheur Alexa, membreduCO, prend en charge une bonne partie<br />

des obligations administratives. Grâceàses efforts infatigables, à<br />

la pression faiteauplus haut niveau des autorités, mais aussi ànotre<br />

insistanceetàune seconde nuit au Ministero Publico, <strong>Stefan</strong> pourra<br />

êtrerapatrié en Suisse le lundi suivant..<br />

Le samedi, jour de repos (conformément au règlement des CM).<br />

Nous passons la journée en proie àune sortededelirium. Le dimanche<br />

matin, plusieurschefs d’équipe demandent que l’on organise<br />

pour <strong>Stefan</strong> une journée de deuil et du souvenir.Lorsd’un vote,tous<br />

souhaitent même que l’on fasseensembleunvol avec lancer de<br />

fleurs. Nous montons au décollage, faisons lesgestesnécessaires.<br />

Quant aux sentiments que nous éprou<strong>von</strong>s, je ne puis lesdécrire.<br />

Partout des visages baignés de larmes. Les gens se serrent dans<br />

leursbrasaumilieu des milliersdefleursapportées par diverses<br />

3|2009 |Swiss Glider<br />

17


<strong>Stefan</strong> Wyssvor dem «Peñón». <strong>Stefan</strong> Wyssdevant le «Peñón». |Chrigel Maurer. |Anja Kroll.<br />

Nach <strong>die</strong>sem Flug meldet sich bei vielen, neben der tiefen Trauer,<br />

auch wieder ein Fünkchen Hoffnung.<br />

Als Teamleader beschäftigt mich bald <strong>die</strong> Frage, ob wir nun als<br />

Team geschlossen heimreisen sollen. Ich würde mich nicht als<br />

ungläubig bezeichnen, aber ich glaube eher an den Menschen an<br />

sich, an <strong>die</strong> Natur, an das Leben. So entschliesse ich mich schon bald<br />

nach <strong>Stefan</strong>s <strong>Unfall</strong>, ein paar Tage in «Valle» zu bleiben; beim Geist<br />

und den Träumen <strong>Stefan</strong>s. Wasfür mich zählt istder Mensch. Sein<br />

Herz. Sein Leben.<br />

UnserePiloten habe ich in vielen Gesprächen aufgefordert, nach<br />

ihrem Herzen zu entscheiden und nicht nach dem eventuell vorhandenen<br />

Druck <strong>von</strong>Konventionen. Nach der anfänglich totalen<br />

Unsicherheit spürt dann einer nach dem anderen, dassesauch für<br />

ihn besser ist, hier zu bleiben, und nicht so schnell wie möglich nach<br />

Hause in <strong>die</strong> gewohnteUmgebung zu fahren. Wir allesind den Angehörigen<br />

<strong>Stefan</strong>s sehr, sehr dankbar, dasssie uns in <strong>die</strong>ser Entscheidung<br />

unterstützen.<br />

So fahren wir dann am Montag wieder an den Start, mit der Absicht,<br />

«mal zu schauen» wie es geht, und keinesfalls auf <strong>die</strong> Resultate<br />

zu achten. Das Herz soll uns führen. Anja macht einen Flug für<br />

équipes. Les pilotes lesemportent pour lesjeter du haut des airs. Au<br />

terme de ce vol, une lueur d’espoir renaît, mêlée àune profonde et<br />

inconsolabletristesse.<br />

En tant que teamleader, une question me tourmente: notreéquipe<br />

doit-ellerentrer in globo? Je ne me décrirais pas comme «incroyant»,<br />

mais je dirais que je crois plutôt en l’homme en tant que tel, àlanature,àlavie.<br />

Aussi ai-je décidé, assez viteaprès l’accident de <strong>Stefan</strong>, de<br />

rester quelques joursàValle. Près de l’esprit et des rêvesde<strong>Stefan</strong>.<br />

Ce qui comptepour moi, c’estl’êtrehumain. Son cœur.Savie.<br />

Quant ànos pilotes, je lesaiinvités àprendreune décision selon<br />

leur cœur et surtout pas sous une hypothétique pression des conventions.<br />

Après un temps d’incertitude totale,l’un après l’autresent<br />

qu’il estpréférablepour lui aussi de rester ici et de ne pas retourner<br />

trop vitedans son environnement habituel. Nous sommes tous très<br />

reconnaissants enversles proches de <strong>Stefan</strong> de nous avoir soutenu<br />

dans cettedécision.<br />

Ainsi nous sommes montés ànouveau au décolelundi avec l’intention<br />

de simplement voir comment cela se passe pour nous, sans nous<br />

soucier des résultats. Achacun d’agir selon son cœur.Anja fait un<br />

volrien que pour elle, lesgarçons prennent part àlacompète, avec<br />

Kirche in Los Saucos. Eglise àLos Saucos. |SwissTeam |Regula Strasser und Nadine Imoberdorf in Villa. Regula Strasser et Nadine Imoberdorf près de notrevilla |Herzlicher Empfang (Goal 3) Un


sich. Die Jungs nehmen am Wettbewerb teil, und es läuft ihnen sogar<br />

gut –wie dann später auch an allen anderen verbleibenden Tagen.<br />

Auch noch heutedenkeich, dassder Entscheid zu bleiben, richtig<br />

war.UnserePiloten sind <strong>die</strong> bestenPiloten der Welt. Auch nach dem<br />

<strong>Unfall</strong> konnten sie sich in der Luft erholen, konnten abschalten,<br />

konnten ihreTräume ein wenig ausleben. Und mit den Sonnenuntergängen<br />

träumten wir allezusammen –ganz allmählich –wieder vom<br />

Leben, vomLicht, <strong>von</strong>den Blumen. Wir alleimTeam –Helfer, Köche<br />

und Piloten –kamen uns sehr, sehr nahe. Wir verschmolzen zu einer<br />

Gemeinschaft, und mit der Zeit kam auch wieder ein bisschen Interesseanden<br />

Resultaten zurück.<br />

Das tiefeLoch wirdnoch sehr lang in uns bleiben. Aber zumindest<br />

teilweise konnten wir es wieder mit Sonne und Leben überstrahlen.<br />

Die Erfahrungen waren extrem intensiv, und jeder hat viel mitnehmen<br />

dürfen, wofür wir <strong>Stefan</strong> auch dankbar sind. Warum ein jeder<br />

fliegt, wurde wohl allen <strong>von</strong>uns klarer.Die Konsequenz istaber nicht<br />

unbedingt «Weitermachen mit Wettkampf». Vielmehr wurden uns<br />

<strong>die</strong> Wertedes Lebens stärker bewusst,als je zuvor.<strong>Der</strong> Wert eines<br />

intensiven, bewussten Lebens –wie auch immer das ausschaut.<br />

succèsd’ailleurscomme ce seraencorelecas lors des épreuves qu’il<br />

resteàdisputer.<br />

Même aujourd’hui, je pense que notredécision était juste.Nos<br />

pilotes sont lesmeilleurspilotes du monde. Après cetaccident, ils<br />

ont pu se ressourcerdans lesairs, décompresser, vivreleursrêves<br />

ne serait-cequ’un instant. Et en contemplant le coucher du soleil,<br />

nous nous mettions àrêverànouveau, peu àpeu et tous ensemble,<br />

àlavie, àlalumière, aux fleurs. Tous soudés au sein d’une équipe,<br />

pilotes, aides et cuisinières. Nous nous sentions très proches lesuns<br />

des autres, une intense communauté qui, le temps passant, s’est<br />

forcément intéressée ànouveau un peu aux résultats.<br />

Restera en nous encoretrèslongtemps un vide profond, mais que nous<br />

a<strong>von</strong>s au moins pu remplir partiellement de soleil et de vie. Ce furent des<br />

moments extrêmement intenses dont chacun atiréunenseignement. De<br />

cela, nous sommes aussi reconnaissants envers<strong>Stefan</strong>. Pourquoi nous<br />

volons, nous l’a<strong>von</strong>s tous mieux compris, sans pour autant en conclure<br />

qu’il faut absolument continuer àparticiper àdes compétitions. Non, ce<br />

dont nous a<strong>von</strong>s mieux pris conscience, ce sont lesvaleursdelavie et<br />

d’abordlavaleur d’une vie intense et pleinement consciente.<br />

accueil adorable(goal 3) |Funkstation. Station émettrice-réceptrice. |Haben enorm viel geholfen: Karel Freudenthal und AlexaPauls. Nous ont énormément aidés: Karel Freudenthal et AlexaPauls.


Unglaublich gute Organisation<br />

− sehr gutes Organigramm; jeder weiss, was er zu tun hat<br />

− Gutes Tasksetting. Wobei es recht einfach scheint: Man kann fast<br />

überall hinfliegen.<br />

− Unglaublich guteMe<strong>die</strong>npräsenz. Täglich eine Stunde im Sportfernsehen,<br />

täglich auch bei den meistenanderen mexikanischen<br />

Sendern; vieleBerichteinZeitungen. Und: Feinfühlig. Den Me<strong>die</strong>n<br />

wurden nach dem <strong>Unfall</strong> Interviews mit den Schweizern verboten.<br />

− Transportezum Start, Rückhol<strong>die</strong>nst<br />

− Strasse zum Startplatz wirdtäglich ausgebessert<br />

− Absperrungen, Tribüne(!) am Startplatz<br />

− Verkehrsregelung (am Wochenende kamen Tausende <strong>von</strong>Zuschauern)<br />

− permanent gereinigteToiletten (sauberer als in den meisten<br />

Restaurants)<br />

− Pünktlichkeit<br />

Karel Freudenthal und sein Team haben es verstanden, ausgesprochen<br />

straff zu führen und mit viel «human sense» und gutem Willen<br />

trotzdem eine schöne Atmosphärezuschaffen –ein Gleitschirmfest<br />

also, wie es eigentlich hättesein sollen.<br />

Das Wetter<br />

An jedem Taghättesuper geflogen werden können. Die Thermik<br />

setzt um 11 Uhr ein und istabMittag bis 16 Uhr stark, an einigen Ortenmeistens<br />

sogar turbulent. Dann wirdsie schnell schwächer (Valle<br />

de Bravoist auf der Nordhalbkugel; es istnur <strong>von</strong>7–18 Uhr hell). Im<br />

Januar/Februar <strong>dominiert</strong> in der unteren Luftschicht (bis weit über<br />

den Startplatz) täglich eine Art Talwind aus Südwest. Ab ca.3000 m<br />

herrschen Winde aus nördlichen Richtungen.<br />

Taktisch extrem schwierig<br />

Um zu gewinnen sind <strong>die</strong> Flugbedingungen allerdings sehr<br />

schwierig: Die Thermik iststark, aber doch sehr zyklisch, sodassmit<br />

hohen Durchschnittsgeschwindigkeiten geflogen wird(ca.33km/h).<br />

Das Problem, das sich nun für <strong>die</strong> Toppiloten ergibt: Fliegt man im<br />

falschen Zyklus, oder macht man taktisch einen kleinen Fehler (es<br />

gibt meistens verschiedene Routen), dann istesausgesprochen<br />

schwierig, <strong>die</strong> vorderen wieder einzuholen.<br />

Vorallem am zweiten Tagbekommen <strong>die</strong>s unserePiloten deutlich<br />

zu spüren: Wie üblich fliegen sie zuoberst im Spitzenpulk und kontrollieren<br />

das Geschehen, entscheiden sich dann aber mit der ganzen<br />

Gruppe für <strong>die</strong> sichereVariante–<strong>die</strong> sich schliesslich als 15 Minutenlangsamer<br />

herausstellt. 10 Minuten <strong>die</strong>ses Rückstands bringen<br />

20 Swiss Glider |2009 |3<br />

Organisation exceptionnelle<br />

-Trèsbon organigramme: chacun sait ce qu’il aàfaire<br />

-Bon tracédes épreuves, encoreque la tâche paraissait simple:<br />

on peut volerquasiment partout.<br />

-Présencemédiatique étonnante. Chaque jour, une heuredereportage<br />

sur la chaine sportiveprivée, échos quoti<strong>die</strong>ns sur la plupart des autres<br />

chaînes; nombreux articles dans la presse écrite. Et pleine de tact:<br />

après l’accident, lesmédias ont reçu comme consigne de ne pas<br />

interviewerles Suisses.<br />

-Transports au déco, servicederécups<br />

-Laroutemontant au décoest améliorée de jour en jour<br />

-Barrières pour le public, tribune (!) en borduredudéco<br />

-Régulation du trafic (des milliersdespectateursdurant le week-end)<br />

-Toilettes nettoyées régulièrement<br />

(plus propres que dans la plupart des restaurants)<br />

-Ponctualité<br />

Karel Freudenthal et son staff, menant leur affaireavecrigueur tout en<br />

faisant preuved’humanité et de bonne volonté, ont su créer une bonne<br />

atmosphère. Une fêteduparapentecomme on pouvait en rêver, si elle<br />

n’avait pas été endeuillée.<br />

La météo<br />

On aurait pu volersuperbement chaque jour.Les thermiques se<br />

déclenchent vers 11 hetils sont puissants de midi à16h,voiremême<br />

souvent turbulents par endroits. Puis ils faiblissent rapidement. Valle<br />

de Bravoest située dans l’hémisphèrenord; fin janvier/début février, il y<br />

fait jour de 7à18hseulement et dans la couche inférieuredel’atmosphèreenglobant<br />

le déco, souffle quoti<strong>die</strong>nnement du sud-ouestune<br />

sortedevent de vallée. Au-dessus de 3000 mdominent des vents venus<br />

du Nord.<br />

Extrêmement difficiles tactiquement parlant<br />

Les conditions de volsont toutefois très difficiles pour celui dont<br />

l’objectif estdevaincre. Les thermiques sont certes puissants, mais très<br />

«cycliques», si bien que l’on vole àune vitesse moyenne élevée, ±33<br />

km/h. Le problème qui se pose alorsaupilotedepointeest le suivant:<br />

si l’on arriveaumauvais cycleousil’on fait une petiteerreur tactique<br />

(diverses routes sont possibles), il estextrêmement difficilederattraper<br />

ceux qui vous précèdent.<br />

Nos pilotes en pâtiront surtout lors de la deuxième journée. Ils progressent<br />

comme d’habitude aux côtés des meilleursdupeloton de tête,<br />

contrôlant la situation. Mais ils choisissent, avec ce groupe, la variante<br />

qui paraît sûreetqui va finalement s’avérer plus lentede15mn. Al’arri-


sie dann auch ins Ziel. Das Gros der Piloten fliegt den Schnelleren<br />

nach... und hopp, sind 150 Punktepro Pilot verloren.<br />

Nach den ersten Tagen isteines klar: Absaufen kann jeder –und<br />

fast allemachen es. Zuerst <strong>die</strong> führenden US-Amerikaner, danach<br />

auch <strong>die</strong> Grössen des Gleitschirmwettkampfs: Donini, Blondeau,<br />

Maurer... Die Taktik lautet deswegen <strong>von</strong>Beginn weg: Nicht Angreifen<br />

–lasst andere<strong>die</strong> Fehler machen.<br />

Facts zu den Läufen<br />

25.1. Task 75 km, Schweizer fliegen taktisch gut, nicht am<br />

schnellsten, aber alleimGoal. Anja gewinnt.<br />

26.1. Task 92 km, wieder alleimGoal, aber kein Schweizertag (siehe<br />

oben). Da noch immer sehr, sehr vieleLäufevor uns liegen, bleiben<br />

unsereChancen auf einen Podestplatz ausgezeichnet.<br />

27.1. Task 94 km, Schweizer schnell, Anja gewinnt.<br />

28.1. Task 84 km, Andy und Chrigel gewinnen.<br />

29.1. Task 114 km, Andy und Stef Wysssehr schnell; alleanderen<br />

Schweizer nicht im Goal.<br />

30.1. Freitag. <strong>Stefan</strong>s <strong>Unfall</strong>. Schweizer schnell, Anja gewinnt.<br />

31.1. Ruhetag. Nach sechs gestarteten Aufgaben folgt gemäss<br />

Reglement ein Ruhetag.<br />

1.2. Sonntag: Gedenk- und Trauertag; Gedenkflug mit Blumen.<br />

2.2. Task, Anja fliegt für sich, den Jungs läuft’sgut.<br />

3.2. Task 114 km, Chrigel gewinnt, Andy und Stef WyssRang 4und 5.<br />

4.2. Task 100 km. Urban Valic riskiert eine direkteLinie und gewinnt<br />

mit Abstand; bei der «normalen» Gruppe liegt unser Team ganz vorn.<br />

Chrigel, aber auch LucaDonini, steht knapp vorder Linie. Chrigel<br />

rutscht damit wieder auf den 20. Rang zurück. Stef Wyssrückt zu<br />

Andy vor, der seit Freitag <strong>die</strong> Rangliste anführt.<br />

5.2. Task 117 km. SchwächereBedingungen, Chrigel, Stef Wyssund<br />

Anja sehr schnell (gewinnt), Andy etwas spät, hat aber immer noch<br />

30 PunkteVorsprung auf Stef Wyssund 100 auf Aljaz Valic.<br />

6.2. <strong>Der</strong> Task wirdum14.30 Uhr wegen zwei Helikopterrettungen<br />

gecancelt (beide Piloten werden mit Knochenbrüchen und Rückenverletzungen<br />

ins Spital geflogen).<br />

Das Team<br />

Nadine Imoberdorf, Fiesch, Helferin, war schon an der EM 08.<br />

Regula Strasser, Frutigen. Helferin, aktiveLigapilotin.<br />

Karin Ruchti und ihreSchwesterCornelia, Köchinnen, waren schon<br />

an der EM 08.<br />

Rankings<br />

1 Andy Aebi, Oberwil BE, Advance, Haglöfs<br />

Pts<br />

9093<br />

2 <strong>Stefan</strong>Wyss, RinggenbergBE, Niviuk, Spälti SchaltgeräteAG9061<br />

3 Aljaz Valic, SVN, Gin Gliders, Mastercard 8994<br />

4 Tomas Brauner, CZE, Advance 8910<br />

5 LucaDonini, ITA, Gin Gliders 8739<br />

16Christian Maurer, Leissigen, Advance, Lowa 8289<br />

1 Elisa Houdry, FRA, Niviuk 6523<br />

2 KeikoHiraki, JPN, AxisPara 5827<br />

3 Anja Kroll, Zürich, Gin Gliders 5637<br />

1. Czech Republic 25‘473<br />

2. Italy 25‘114<br />

3. Slovenia 24‘203<br />

(ohne Schweiz, da wir uns nach dem <strong>tragische</strong>n <strong>Unfall</strong> zurückgezogen haben)<br />

Sans la Suisse (nous nous sommes retirés après l’accident de <strong>Stefan</strong>)<br />

<strong>Stefan</strong> <strong>Schmoker</strong> auf einem seiner letzten Flüge. <strong>Stefan</strong> <strong>Schmoker</strong> lors de l’un de ses derniersvols. |<br />

Chrigel Maurer über ValledeBravo. Chrigel Maurer au-dessus de ValledeBravo. |<br />

Die Weltmeister: Andy Aebi und Elisa Houdry. Les champions du monde Andy Aebi et Elisa Houdry.<br />

vée, ils accuseront encoreunretardde10m.Legrosdes pilotes suit les<br />

plus rapides et chacun d’eux perdd’un coup 150 points…<br />

Après lespremières épreuves, une chose estclaire: chacun peut couler<br />

et presque tous le feront. D’abordles Nord-américains qui menaient<br />

jusque-là, puis Donini, Blondeau, Maurer… Aussi a-t-on vitecompris que<br />

la meilleuretactique était: ne pas attaquer et laisser lesautres commettredes<br />

erreurs.<br />

Les épreuves en résumé<br />

25.1. Task 75 km, lesSuisses volent bien tactiquement, ne sont pas<br />

lesplus rapides, mais arrivent tous au but. Victoired’Anja.<br />

26.1. Task 92 km, tous nos pilotes ànouveau au but, mais loin derrière<br />

(voir plus haut). Vu le nombred’épreuves, nos chances de monter<br />

sur le podium restent intactes.<br />

27.1. Task 94 km, lesSuisses rapides, Anja gagne.<br />

28.1. Task 84 km, Chrigel et Andy 1er et 2 e .<br />

29.1. Task 114 km, Andy et Stef Wysstrèsrapides,<br />

tous lesautres Suisses n’atteignent pas le goal.<br />

30.1. Vendredi. Accident de <strong>Stefan</strong>. Les Suisses rapides, Anja<br />

l’emporte.<br />

31.1. Jour de repos, conformément au règlement (1 jour après six<br />

épreuves disputées).<br />

1.2. Dimanche: journée de deuil et du souvenir; volavecdes fleursen<br />

hommage à<strong>Stefan</strong>.<br />

2.2. Task, Anja au-dessus du lot, nos garçons marchent bien.<br />

3.2. Task 114 km, victoiredeChrigel, Andy et Stef Wyssaux 4 e et 5 e<br />

rangs.<br />

4.2. Task 100 km. Urban Valic risque une ligne directeetgagne, loin<br />

devant. Chrigel, comme LucaDonini, se vache peu avant l’arrivée. Il<br />

redescend àla20 e place, tandis que Stef Wyssremonteauclassement<br />

juste derrièreAndy, qui mène au général depuis vendredi.<br />

5.2. Task 117 km. Conditions faibles. Chrigel, Stef WyssetAnja<br />

(nouvellevictoire!) très rapides. Andy, un peu en retard,conserve30<br />

points d’avancesur Stef Wysset100 sur Aljaz Valic.<br />

6.2. Task annulée à14h30enraison de deux sauvetages (les pilotes,<br />

victimes de fractures et de lésions dorsales, doivent êtretransportés<br />

àl’hôpital par hélico).<br />

Notreteam<br />

Nadine Imoberdorf, Fiesch, aide, déjà présenteaux CE 08.<br />

Regula Strasser, Frutigen, aide, pilotedelaligue.<br />

Karin Ruchti et sa sœur Cornelia, cuisinières, déjà présentes<br />

aux CE 08.<br />

3|2009 |Swiss Glider<br />

21


«Schon als kleiner Bub hat er stundenlang <strong>die</strong> Vögel bewundert, ihreBewegungen im Wind<br />

stu<strong>die</strong>rt.» Y<strong>von</strong>ne <strong>Schmoker</strong> erinnert sich, dassihr Sohn schon als Dreijähriger beschloss, nicht<br />

zur Schulezugehen, wohl aber das Fliegen zu erlernen. So flog <strong>Stefan</strong> selbstamTag vorseinem<br />

Uni-Abschlussmit dem Gleitschirm durch <strong>die</strong> Lüfte, um dann <strong>die</strong> ganze folgende Nacht über den<br />

Prüfungsvorbereitungen zu brüten. Seine Teilnahme an einem Familienfesthing vorwiegend vom<br />

Flugwetter ab.<br />

Wo ihm etwas nicht wichtig erschien, zeigteerauch mal seine liebenswert chaotische Seite.<br />

Seine ältereSchwesterMirjam meint dazu: «Er stand einmal ohne ReisepassamFlughafenzoll,<br />

und oft trug er auch kein Bargeld mit sich.» Dafür beherrschteerdas Kite-Surfen in der heftigen<br />

See nach einer Stunde besser als alleanderen. Nach wenigen Wochen des Übens brauste er<br />

durch <strong>die</strong> sturmgepeitschteBrandung, um immer wieder den Strand sicher zu erreichen. Wenn<br />

kein Flug- oder Kitewetter herrschte, liesserzum Grauen seines bestenFreundes Thomas dessen<br />

Modellflugzeug nur Zentimeter über den Boden brausen: «<strong>Stefan</strong> beherrschteeinfach alles,<br />

was er anpackte, innert kürzesterZeit.»<br />

Dank seinem Vatergondelte<strong>die</strong> ganze Familie jede freie Minuteüber Seen und später auch<br />

über Wildbäche, bis <strong>Stefan</strong> zum ersten Mal vomWettkampffieber gepackt wurde. Als amtierender<br />

Kanu-Jugend-Schweizer-Meisterinden Disziplinen Abfahrt und Slalom hängteer<strong>die</strong>se<br />

Leidenschaft aber mit 19 Jahren an den Nagel –zum einen, weil er nicht in Zürich trainieren<br />

wollte, was eine weitereKarriereerfordert hätte, zum andern, um seiner tiefen Leidenschaft,<br />

dem Fliegen, nachzugehen. Bei MarcVetter erlernteerdas Gleitschirmfliegen und war fortan<br />

jede freie Minuteinder Luft anzutreffen. <strong>Stefan</strong> wirdzum leidenschaftlichen Streckenflugpiloten.<br />

2006 gewinnt er den CCC und auch den Junior Challenge und fliegt im internationalen OLCauf<br />

Rang 2. 2007 gelingt ihm nochmals der Sieg im Schweizer CCC, erreicht beim internationalen<br />

XContestRang 3, beim PWCAger Rang 3und beim PWCOverall Rang 11. 2008 geht es weiter<br />

steil nach oben: PWCBrasilien Rang 1, PWCItalien Rang 3und in der World-Cup-Gesamtwertung<br />

Rang 3.<br />

Vorwenigen Wochen hat <strong>Stefan</strong> <strong>Schmoker</strong> erfolgreich sein Master-Studium für Chemie und<br />

Molekularwissenschaft abgeschlossen. Nach der Pflicht <strong>die</strong> Kür geniessen... Seinem Traum vom<br />

Fliegen stand nichts mehr im Weg. Jetzt fliegt er für immer der Sonne entgegen, immer höher<br />

und höher und lässt uns fassungslos zurück!<br />

Bruno Petroni, Y<strong>von</strong>ne <strong>Schmoker</strong><br />

«Déjà tout petit garçon, il restait des heures àcontempler lesoiseaux, observant leursmouvements<br />

dans le vent.» Y<strong>von</strong>ne <strong>Schmoker</strong> se souvient que son fils avait décidé un jour, àpeine<br />

âgé de trois ans, de ne plus aller àl’écoleetd’apprendreplutôt àvoler.Même la veilledeses<br />

examens finaux àl’université, <strong>Stefan</strong> était parti dans lesairs, préférant passer toutelanuit suivanteàréviser<br />

une dernièrefois. Et sa participation àune fêtedefamille, pour prendreunautre<br />

exemple, dépendait principalement de la météo de ce jour-là.<br />

Lorsque quelque chose ne lui paraissait pas bien important, il faisait parfois preuved’un esprit<br />

un peu chaotique, mais somme toutesympathique. Sa sœur Mirjam: «Un jour, il s’estprésenté<br />

sans passeport àladouane de l’aéroport et souvent, il n’avait aucun argent liquide sur lui.» Par<br />

contre, il apprit en moins d’une heureàlancer mieux que quiconque un kitesurf sur une mer<br />

houleuse. Après quelques semaines de pratique, il fonçait sur le ressac fouetté par la tempête<br />

et atteignait àchaque fois la plage sain et sauf.Lorsque le temps n’était pas propiceauvol ou au<br />

kite, il faisait filer, àlagrande frayeur de son meilleur ami Thomas, le modèleréduit de ce dernier<br />

àquelques centimètres du sol. «<strong>Stefan</strong> maîtrisait tout ce àquoi il touchait, et en un temps<br />

record!»<br />

Sous la conduitedupèrede<strong>Stefan</strong>, toutelafamilleconsacrait son temps libreànaviguer en<br />

canoë sur leslacs, puis sur des torrents impétueux. Bientôt saisi par la fièvredelacompétition,<br />

<strong>Stefan</strong> devint champion suisse junior de canoë-kayak, cat. descenteetslalom. Un sport qu’il<br />

abandonna àdix-neuf ans, d’une part parce qu’il ne voulait pas s’entraîner àZurich comme<br />

l’aurait exigé la poursuitedesacarrière, d’autrepart pour se vouer entièrement àsaréellepassion,<br />

le vol. Il apprit le parapenteaux côtés de MarcVetter et passa dès lors tous ses loisirsdans<br />

lesairs. Mordu de cross, il remporteen2006 la CCC ainsi que le Junior Challenge et termine 2 e<br />

de l’OLC. NouvellevictoireàlaCCC en 2007, complétée par un 3 e rang àl’Open XContestetàla<br />

PWCd’Ager.Cetteannée-là, il termine au 11 e rang du classement final de la PWC. Il confirme en<br />

2008, progressant encore: 1 er àlaPWC du Brésil, 3 e àlaPWC d’Italie et 3 e au général de la World<br />

Cup.<br />

Voici quelques semaines, <strong>Stefan</strong> avait passé brillamment son masterdechimie et sciences<br />

moléculaires. Après lesimposées, lesfigures libres. Plus rien ne pouvait freiner son rêve de<br />

voler. Il s’estenvolé pour toujoursverslesoleil, de plus en plus haut, et nous laisse, pantois, sur<br />

terre.<br />

Bruno Petroni, Y<strong>von</strong>ne <strong>Schmoker</strong><br />

22 Swiss Glider |2009 |3<br />

9.5.1983 –30.1.2009


Monarchfalter. Papillons monarques.<br />

Martin Scheel, azoom.ch

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