gut vernetzt im schweinemaststall
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sonderveröffentlichung Landwirtschaftliches Wochenblatt<br />
<strong>gut</strong> <strong>vernetzt</strong> <strong>im</strong> <strong>schweinemaststall</strong><br />
Ein Blick aufs Smartphone verrät Landwirt Frank Bertels, Neuenkirchen-<br />
Landersum, ob <strong>im</strong> neuen Stall alles <strong>gut</strong> läuft. Wie die Technik funktioniert,<br />
sehen Interessierte be<strong>im</strong> „Tag der offenen Tür“ am Freitag, 14. Dezember.<br />
Die Brüder Frank und Rainer<br />
Bertels hatten be<strong>im</strong> Bau<br />
ihres neuen Schweinemaststalles<br />
mit 1996 Plätzen klare Vorstellungen:<br />
„Der Stall sollte möglichst<br />
funktionell und effizient<br />
sein und nicht so viel Schnickschnack<br />
enthalten.“ Trotzdem<br />
wollten sie auf Technik, die die<br />
tägliche Arbeit erleichtert, nicht<br />
verzichten. Mit 280 Sauen hat<br />
Frank Bertels bereits einen Betriebszweig,<br />
der sehr arbeitsintensiv<br />
ist, und sein Bruder arbeitet<br />
noch außerhalb des Betriebes. Deshalb<br />
war klar, dass <strong>im</strong> Maststall,<br />
der künftig von Rainer Bertels betrieben<br />
werden soll, alles reibungslos<br />
funktionieren muss, zumal sich<br />
Der neue Maststall bietet Platz für 1996 Schweine.<br />
der Stall nicht auf der Hofstelle in<br />
Neuenkirchen-Landersum, Kreis<br />
Steinfurt, sondern <strong>im</strong> Außenbereich<br />
befindet. Ein Computersystem<br />
mit integrierter Netzwerkkommunikation<br />
ermöglicht den Land-<br />
wirten, Lüftung und Fütterung per<br />
Smartphone von überall aus zu<br />
steuern. Be<strong>im</strong> „Tag der offenen<br />
Tür“ kann der Stall am Freitag,<br />
14. Dezember, von 10 bis 16 Uhr<br />
besichtigt werden.<br />
Übers Smartphone kann Frank Bertels<br />
Fütterung und Lüftung des neuen<br />
Maststalls steuern.<br />
Der Doppelkammstall mit zehn<br />
Abteilen und einem Resteabteil<br />
hat eine Größe von 57 x 39 m. Er<br />
besteht aus doppelschaligem Mauerwerk<br />
(Kalksandstein, Dämmschicht,<br />
2-DF-Verblender). Als<br />
Dacheindeckung dienen Wellfaserzementplatten,<br />
der Dachraum<br />
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Landwirtschaftliches Wochenblatt sonderveröffentlichung<br />
wurde mit Platten aus Polyurethan-Hartschaumstoff<br />
isoliert.<br />
Auch die Deckenisolierung besteht<br />
aus diesem Material.<br />
Zuluft wird aus dem Dachraum<br />
über Klappen in der Decke in die<br />
Abteile geleitet. Düsen in den Zuluftklappen<br />
sorgen dafür, dass die<br />
Luft gezielt auf den Futtergang<br />
läuft. Dort erwärmt sie sich und<br />
fließt über die Trennwände in die<br />
Buchten. Die Zuluftgeschwindigkeit<br />
wird automatisch an die Abluftrate<br />
angepasst, die per Messventilator<br />
ermittelt wird. „Pro Abteil<br />
wurden zwei Absaugpunkte<br />
installiert“, sagt Frank Bertels.<br />
Vom zentralen Abluftkanal aus<br />
wird die Luft dann über sieben Lüfter<br />
<strong>im</strong> First nach draußen geleitet.<br />
Steuerung per Smartphone<br />
Gesteuert wird das Lüftungssys tem<br />
über einen speziellen Kl<strong>im</strong>acomputer.<br />
„Der Betrieb Bertels ist der erste,<br />
auf dem wir unseren neuen Kl<strong>im</strong>aregler<br />
eingebaut haben“, sagt Bodo<br />
Holtheide von der Prüllage Systeme<br />
GmbH, Holdorf. Der „Cl<strong>im</strong>atic 2<br />
net“ lässt sich mit dem Fütterungsrechner<br />
vernetzen. „Wenn der<br />
Landwirt <strong>im</strong> Fütterungsrechner eingibt,<br />
dass er 50 Schweine ausstallt,<br />
wird automatisch nicht nur die Futtermenge<br />
angepasst, sondern auch<br />
die Lüftung“, erläutert Holtheide.<br />
Ebenfalls mit dem Fütterungsrechner<br />
<strong>vernetzt</strong> ist die fest installierte<br />
Tierwaage, sodass Bertels z. B. das<br />
Gewicht der Ferkel be<strong>im</strong> Ein stallen<br />
mit einem Knopfdruck speichern<br />
können.<br />
Abteilweise Fütterung<br />
Im Maststall wurde eine Trockenfütterung<br />
mit Breiautomaten installiert.<br />
Da Bertels eine abteilweise<br />
Belegung mit Ferkeln planen, war<br />
es für sie wichtig, eine eigene Futterkurve<br />
für jedes Abteil fahren zu<br />
können. Für jedes Abteil wird das<br />
Futter separat angemischt und<br />
dann über eine eigene Futterkette<br />
zu den Breiautomaten transportiert.<br />
„Die Fütterungsanlage sollte<br />
möglichst robust und langlebig<br />
sein“, betont Frank Bertels. Die gesamte<br />
Steuerung befindet sich <strong>im</strong><br />
Schaltraum, in den Abteilen befinden<br />
sich lediglich Schieber, mit denen<br />
eingestellt wird, welche Automaten<br />
befüllt werden. Ebenso wie<br />
die Nippeltränken (drei pro Bucht)<br />
sind auch die Breiautomaten an ein<br />
Umlaufsystem angeschlossen.<br />
Die Gülle wird aus den 1 m tiefen<br />
Kanälen unter den Abteilen per<br />
Wechselstausystem in den zentralen<br />
Güllekanal (2,50 m) geleitet. Im<br />
nächsten Jahr wird neben dem<br />
Stall ein Güllebehälter errichtet.<br />
Die Stallreinigung wird durch eine<br />
Einweichanlage erleichtert, zu-<br />
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Die Abteile werden über separate Futterketten versorgt. So kann der Landwirt<br />
für jedes Abteil eine eigene Futterkurve fahren.<br />
dem wurde eine zentrale Hochdruckreinigeranlage<br />
eingebaut.<br />
Treibehilfen <strong>im</strong> Zentralgang und<br />
die überdachte Verladerampe vereinfachen<br />
das Ein- und Ausstallen.<br />
■■ Anfahrt: Der Stall liegt in der<br />
Ortschaft Landersum, Hausnummer<br />
36a, 48485 Neuenkirchen (bei<br />
Rheine). Von Neuenkirchen aus in<br />
Richtung Salzbergen fahren und<br />
der Beschilderung folgen. ■<br />
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