Juni/Juli 2011 - HunsrückSpiegel - www.shs-verlag.de
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Sehr geehrtes Redaktionsteam,<br />
zum letzten Beitrag “Alternativen zur Atomkraft –<br />
mit einem Gewinn für Alle!” habe ich folgen<strong>de</strong><br />
Anmerkung. Herr Petry spricht sehr differenziert und<br />
sachlich eine von mehreren Möglichkeiten <strong>de</strong>r erneuerbaren<br />
Energien, nämlich die durch Windkraft an. Diese<br />
Art <strong>de</strong>r Energiegewinnung ist inzwischen in „aller<br />
Mun<strong>de</strong>“ und populär. Darüber sollten aber nicht weitere<br />
sinnvolle ökologische Energiegewinnungsvarianten<br />
unbeachtet bleiben.<br />
Eine an<strong>de</strong>re Möglichkeit erneuerbare Energie zu gewinnen<br />
besteht in <strong>de</strong>r Möglichkeit ein Fließkraftwerk zu<br />
errichten. Wir sitzen an <strong>de</strong>r Quelle, wenngleich diese<br />
einen stattlichen Fluss darstellt, nämlich unsere Nahe.<br />
Der Aufwand ist nicht gewaltig und lässt sich an nahezu<br />
je<strong>de</strong>r beliebigen Stelle mit entsprechen<strong>de</strong>m Durchflusspotential<br />
realisieren. Ein Fliesskraftwerk benötigt keine<br />
Stauung und beansprucht im Durchmesser wenig Platz.<br />
Die Leistungskapazität wird durch eine (fast) beliebige<br />
Anzahl hintereinan<strong>de</strong>r koppelbarer Elemente bestimmt.<br />
Eine weitere Energiekraftquelle birgt gar mehrere<br />
Vorteile in sich.<br />
Hierbei han<strong>de</strong>lt es sich um ein umweltschonen<strong>de</strong>s Verfahren,<br />
dass auch gleichzeitig Kosten reduziert und uns<br />
künftiger Probleme enthebt. Aus Biomasse (unserem<br />
giftigen umweltbelasten<strong>de</strong>m Klärschlamm) wird durch<br />
Verkohlung (Hydrothermale Karbonisierung/Pyrolyse)<br />
ein hochwertiges (Wun<strong>de</strong>r-) Produkt. BIO-Kohle heißt<br />
dieses, aus <strong>de</strong>m sich ein energiereiches Synthese-Gas<br />
herstellen lässt, das prä<strong>de</strong>stiniert für die Stromerzeugung<br />
ist. Allein durch dieses Herstellungsverfahren wird<br />
pro Tonne Biomasse <strong>de</strong>r Atmosphäre bis 500 kg CO2<br />
entzogen.<br />
Ungeachtet, dass wir aus <strong>de</strong>m teuer zu entsorgen<strong>de</strong>m<br />
umweltbelastetem Abfall Energie gewinnen können,<br />
lösen wir auch das künftige Problem <strong>de</strong>r Entsorgung. In<br />
absehbarer Zeit ist es nicht mehr zulässig, die<br />
Entsorgung auf Fel<strong>de</strong>rn vorzunehmen. Abgesehen<br />
davon ist dies eine ohnehin unbefriedigen<strong>de</strong> Lösung,<br />
weil die im Klärschlamm enthaltenen Giftstoffe und<br />
Schwermetalle wie<strong>de</strong>r in unserer Nahrungskette lan<strong>de</strong>n.<br />
Die Alternative wäre das Material teuer verbrennen zu<br />
lassen, also Energie verbrauchen anstatt zu gewinnen.<br />
Aber nicht nur Klärschlamm eignet sich hierfür son<strong>de</strong>rn<br />
eine Vielzahl weiteren organischen Materials, wie<br />
Grünschnitt, Viehmist, Bioabfälle und mehr. Für die<br />
BIO-Kohle gibt es noch erheblich mehr Einsatzmöglichkeiten.<br />
So ist sie für die Verbesserung von Bö<strong>de</strong>n<br />
(anstatt sie zu belasten) in vielfacher Hinsicht geeignet.<br />
Auch wäre es vorteilhaft hier für einen Eigenbetrieb zu<br />
initiieren, bzw. dieses Projekt in <strong>de</strong>n Stadtwerken zu<br />
integrieren. Optimaler Standort wäre am Almerich. Hier<br />
lassen sich mehrere Aktivitäten gut mit einan<strong>de</strong>r verbin<strong>de</strong>n.<br />
Freundliche Grüße und einen netten weiteren<br />
Tagesverlauf, Ihr Wolfgang Döhler!<br />
Bürgerinitiative zum Erhalt <strong>de</strong>r Natur und zur<br />
Wahrung <strong>de</strong>r Interessen <strong>de</strong>r Betroffenen im<br />
Gebiet <strong>de</strong>r Dickesbacher Strasse<br />
Eigentlich waren alle interessierten Teilnehmer<br />
am Ortstermin und an <strong>de</strong>r nachfolgen<strong>de</strong>n<br />
Informationsveranstaltung <strong>de</strong>r<br />
Stadt Idar-Oberstein hoffnungsvoll,<br />
etwas Neues aus <strong>de</strong>m „Planungsbüro“<br />
<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sbetriebs Mobilität (LBM) zu<br />
erfahren. Schließlich fand die erste<br />
Bürgerinformation bereits vor etwas<br />
mehr als einem Jahr statt.<br />
Damals hatte <strong>de</strong>r LBM bereits sein<br />
gigantisches Projekt einer großräumigen<br />
Abzweigmöglichkeit für die Autofahrer<br />
aus Richtung Kirn kommend und ins<br />
Gewerbegebiet am Dickesbacher Weg<br />
wollend, vorgestellt.<br />
Die Erwartungen <strong>de</strong>r betroffenen Bürger<br />
wur<strong>de</strong>n enttäuscht: Der LBM hatte zwar<br />
einige Alternativplanungen in petto, aber<br />
die wur<strong>de</strong>n allesamt als unwirtschaftlich,<br />
unsicher, nicht leistungsfähig im Hinblick<br />
auf <strong>de</strong>n Verkehrsabfluß verworfen.<br />
Allein die sogenannte „Amtsvariante“<br />
wur<strong>de</strong> als <strong>de</strong>r Weisheit letzter Schluss<br />
<strong>de</strong>n Anwohnern und sonstigen interessierten<br />
Betroffenen präsentiert.<br />
Es ist dies eine Planung, die enorme Erdbewegungen<br />
in idyllische Wiesenflächen<br />
(es befin<strong>de</strong>t sich dort eine friedvolle<br />
Pfer<strong>de</strong>koppel) hineindrückt, die unangenehm<br />
nahe (50 Meter) an die bebauten<br />
Grundstücke heranexpandiert, die <strong>de</strong>n<br />
Geräuschpegel an mehrere bebaute<br />
Grundstücke in Spitzen hochtreibt, die<br />
die Anwohner bereits jetzt schon beängstigt,<br />
die die Lebensqualität erheblich<br />
negativ beeinträchtigen wird und die<br />
letztendlich viel mehr Steuergel<strong>de</strong>r verschlingt,<br />
als mit Alternativplanungen<br />
auch erreicht wer<strong>de</strong>n könnte.<br />
Kurzum: Beim LBM nichts Neues. Die<br />
schon längst bekannte Planung wur<strong>de</strong> in<br />
schönsten Ausschmückungen dargestellt<br />
und <strong>de</strong>utlich für eine schnellere B 41 in<br />
diesem Abschnitt geworben.<br />
Darüber hinaus wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Eindruck vermittelt,<br />
dass die Anwesen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>m LBM<br />
noch Dankbarkeit schul<strong>de</strong>n müssten für<br />
das obendrauf gesetzte Bonbon: Ihr<br />
Anlieger erhaltet eine wun<strong>de</strong>rbar gestylte<br />
LärmschutzMAUER an <strong>de</strong>r B 41 und<br />
einen ebenso schön aussehen<strong>de</strong>n fünf<br />
Meter hohen Wall, über die Ihr Euch<br />
doch eigentlich wahnsinnig freuen solltet.<br />
Die Gedanken <strong>de</strong>r Betroffenen liegen<br />
auf <strong>de</strong>r Hand: Mauer o<strong>de</strong>r Wall, nein<br />
danke! Lasst Euch gefälligst eine an<strong>de</strong>re<br />
Planung einfallen, die eine grössere<br />
Akzeptanz hat!<br />
Auch ein Vertreter <strong>de</strong>s ADAC war bei <strong>de</strong>r<br />
Veranstaltung zugegen. Er hält zwar <strong>de</strong>n<br />
von <strong>de</strong>r Bürgerinitiative favorisierten<br />
Kreisverkehr „an dieser Stelle für nicht<br />
optimal“ (Zitat aus <strong>de</strong>r Nahe-Zeitung<br />
vom 08.06.<strong>2011</strong>), aber erkennt an diesem<br />
Abend offen an, dass er bei <strong>de</strong>r geplanten<br />
„Amtsvariante“ auch seine Be<strong>de</strong>nken<br />
hat.<br />
Glücklicherweise hatte er einen Kompromissvorschlag<br />
parat: Verbreiterung <strong>de</strong>r<br />
Ein- und Abbiegespuren ins Gewerbegebiet<br />
aus Richtung Idar-Oberstein und<br />
besser kenntlichere Abbiegespuren aus<br />
Richtung Kirn, verbun<strong>de</strong>n mit einer auffallen<strong>de</strong>ren<br />
Beschil<strong>de</strong>rung.<br />
Dieser Vorschlag, mit Applaus <strong>de</strong>r Anwesen<strong>de</strong>n<br />
zur Kenntnis genommen, fand<br />
die Zustimmung <strong>de</strong>r überwiegen<strong>de</strong>n<br />
Mehrheit an diesem Abend.<br />
Nicht gera<strong>de</strong> zielführend für eine einvernehmliche<br />
Lösung ist in diesem Zusammenhang<br />
die lei<strong>de</strong>r einseitig anmuten<strong>de</strong><br />
Kommentierung in <strong>de</strong>r Nahe-Zeitung<br />
vom 11.06.2001 durch ihren Redaktionsleiter.<br />
Es bleibt zu hoffen, dass auch die anwesen<strong>de</strong>n<br />
Stadträtinnen und Stadträte über<br />
diesen neuen Aspekt nach<strong>de</strong>nken und in<br />
ihrer Entscheidung das Wohl <strong>de</strong>r dort<br />
wohnen<strong>de</strong>n Bürger ihrer Stadt im Auge<br />
behalten.<br />
Sie, die Betroffenen, haben die Unannehmlichkeiten<br />
tagtäglich und nächtlich<br />
auszuhalten, die vorbeisausen<strong>de</strong>n Pendler<br />
o<strong>de</strong>r sonstigen Autofahrer auf <strong>de</strong>r<br />
dann „schnellen B 41“ nur ganz selten –<br />
für <strong>de</strong>n Fall, dass die „Amtsvariante“<br />
weiter verfolgt wer<strong>de</strong>n sollte.<br />
Wessen Wohl wiegt hier wohl höher???<br />
Dr. Hans-Joachim Kötz und<br />
Hans-Helmuth Ballhorn<br />
Sprecher <strong>de</strong>r Bürgerinitiative<br />
dr.koetz@t-online.<strong>de</strong>