KW22 - Neue Binger Zeitung
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Seite 42 Kultur 2.6.2010 - KW 22 NBZ<br />
Termine<br />
Bingen+Region<br />
Aspisheim<br />
Literarische Wanderung<br />
ins Mittelalter<br />
ASPISHEIM. Am Sonntag,<br />
13. Juni, 14 Uhr, geht es in<br />
einer Gemeinschaftsaktion<br />
mit der Gemeindebücherei<br />
sowie mit Unterstützung der<br />
Rheinhessischen Toskana<br />
mit Liedern und Lyrik aus der<br />
Zeit Walther von der Vogelweides<br />
auf zur nächsten<br />
Literarischen Wanderung.<br />
Thelonius Dilldapp alias<br />
Jürgen Thelen, der fahrende<br />
Spielmann und Sänger aus<br />
dem Hunsrück wird die<br />
Teilnehmer musikalisch und<br />
literarisch begleiten. Dabei<br />
wird die Zeit der Minnesänger<br />
und Hofpoeten<br />
lebendig. Auf historischen<br />
Instrumenten begleitet singt<br />
er Lieder, rezitiert Verse<br />
und gibt Hintergrundwissen<br />
zu der rund 1000 Jahre<br />
umfassenden Epoche, die<br />
wir Mittelalter nennen. Er<br />
spannt den Bogen vom Lied<br />
der hohen Minne bis zum<br />
derben Landsknechtsvers,<br />
von der Wirtshausmoritat<br />
bis zum Aufruf wider den<br />
Adel.<br />
Am Ende der Wanderung<br />
erwarten die Teilnehmer<br />
wieder Getränke sowie ein<br />
Imbiss, bei denen man das<br />
Mittelalter dann gemütlich<br />
ausklingen lassen kann.<br />
Teilnahmegebühr: 6 Euro.<br />
Weitere Infos und Anmeldung<br />
bei Kornelia Hirsch Tel.<br />
06727-716, Heike Walther,<br />
Tel. 06701-961118 oder<br />
direkt in den Gemeindebüchereien<br />
Sprendlingen und<br />
Aspisheim. red<br />
Hildegard-Forum<br />
Ausstellung<br />
BINGEN. Bis zum 27. Juni<br />
stellt die Künstlerin Gisela<br />
Jeanne Manthe, ihre Werke<br />
unter dem Thema: „Botanische<br />
Kunst – Aquarelle“<br />
im Hildegard-Forum aus.<br />
Manthe ist eine der wenigen<br />
Künstler, die sich mit Botanik<br />
befassen.<br />
Botanische Kunst definiert<br />
sich als künstlerische<br />
Interpretation und zugleich<br />
botanisch korrekte Darstellung.<br />
Weltweit widmen sich<br />
relativ wenige Maler diesem<br />
schwierigen Spezialgebiet,<br />
welches in vielen Ländern<br />
stetig neue Liebhaber<br />
gewinnt.<br />
Die Vernissage ist am<br />
heutigen Mittwoch, 2. Juni,<br />
19.30 Uhr. red<br />
Unterhaltsames Literaturschiff<br />
BINGEN. Bereits zum<br />
13. Mal hieß es vergangenen<br />
Freitag „Leinen<br />
los!“ für ein mit knapp<br />
400 Gästen gut gefülltes<br />
Literaturschiff.<br />
Als sich die Rhenus<br />
bereits im Sonnenuntergang<br />
flussabwärts in Richtung<br />
Loreley bewegte,<br />
ergriff der <strong>Binger</strong> Bürgermeister<br />
Thomas Feser<br />
das Wort. Er versprach<br />
einen Abend voller Kurzweil,<br />
denn nicht nur sei<br />
das Literaturschiff „die<br />
schönste Veranstaltung<br />
des Semesters“, es sei<br />
auch die erfolgreichste<br />
i m g e s a m t e n V H S -<br />
Programm. Spätestens<br />
jetzt waren alle Anwesenden<br />
neugierig und freuten sich auf<br />
die erste Lesung.<br />
Die drei sehr unterschiedlichen<br />
Autoren haben eine<br />
Konstante: alle verbinden in<br />
ihrer Person mehrere Kulturen.<br />
Zwar leben sie heute alle in<br />
ihrer Wahlheimat Deutschland,<br />
ihre Wurzeln haben sie<br />
jedoch im heutigen Bulgarien,<br />
der Türkei und Jugoslawien.<br />
Ihre Erfahrungen und Eindrücken<br />
verarbeiten sie in autobiographisch<br />
beeinflusster<br />
Literatur.<br />
Sibylle Lewischaroff (re.) gab<br />
mit ihrem Roman „Apostoloff“<br />
die erste Lesung des Abends.<br />
Für den Roman erhielt die<br />
Autorin im Jahr 2009 den Preis<br />
der Leipziger Buchmesse.<br />
Mit leicht schwäbischem<br />
Akzent las die Tochter eines<br />
bulgarischen Vaters geduldig<br />
Zeile um Zeile ihres Buches,<br />
das sich mit dem Verhältnis<br />
zweier Schwestern zu ihrem<br />
Vater und dessen Heimatland<br />
befasst. Eine nachdenkliche<br />
Gesichte, die einen ruhigen<br />
Einstieg in den Abend bot.<br />
Etwas heiser, aber dennoch<br />
wie Thomas Feser bereits<br />
angekündigt hatte, „geschliffen<br />
und elegant“ leitete Walter<br />
Eichmann (2. v. li.) durch<br />
den Abend und bereitete die<br />
Gäste im Anschluss auf Saša<br />
Stanišić (2. v. re.) vor. Eine<br />
burschikose Wortwahl und<br />
BINGEN. Das Historische<br />
Museum am Strom lädt zu<br />
verschiedenen öffentlichen<br />
Führungen entlang des neuen<br />
Kulturufers und im Museum<br />
ein:<br />
Am Samstag, 5. Juni, geht<br />
es mit dem Kranknecht Stefan<br />
auf Tour. Kosten öffentliche<br />
Führung: 4,50 Euro/ermäßigt<br />
eine gewisse „Lausbubenhaftigkeit“<br />
zeichne ihn aus<br />
und sobald er seine Lesung<br />
begann, wusste ein jeder was<br />
damit gemeint war. Frech gab<br />
er bereits zu Beginn kund,<br />
dass er aus diesem Buch<br />
eigentlich gar keine Lesungen<br />
mehr machen wollte, aber als<br />
ihm vom <strong>Binger</strong> Literaturschiff<br />
erzählt wurde, wollte er dabei<br />
sein.<br />
Aus seinem tragikomischen<br />
Roman „Wie der Soldat das<br />
Grammofon repariert“ las er<br />
eine vergleichsweise kurze<br />
Passage und entschied sich<br />
darüber hinaus aus seiner<br />
m o n a t l i c h e n K o l u m n e<br />
„Wenigstens haben wir uns<br />
gewehrt“ einige Texte aus<br />
seinem Alltagsleben vorzulesen.<br />
Amüsant erzählte er<br />
so von seinen vergeblichen<br />
Versuchen, Teilnehmer der<br />
Show „Quiztaxi“ zu werden,<br />
seinem Aufenthalt im amerikanischen<br />
Boston und einer<br />
Flugreise auf der er von einem<br />
frechen kleinen Mädchen<br />
gemobbt wurde. Lautes<br />
Gelächter machte sich auf<br />
dem Schiff breit und als die<br />
letzte Autorin des Abends<br />
Hatice Akyün (li.) ihre Lesung<br />
mit den Worten: „Ich weiß<br />
nicht, wie es ihnen geht, aber<br />
ich glaube, ich habe mich<br />
ein wenig in Saša verliebt!“<br />
begann, konnten ihr die meisten<br />
nur beipflichten.<br />
Hatice Akyün griff in ihrer<br />
Historisches Museum am Strom – Hildegard von Bingen<br />
Verschiedene Themenführungen<br />
3,50 Euro, Kasse: 14.15 Uhr<br />
Museum am Strom, Führungsbeginn:<br />
14.30 Uhr am Alten<br />
Kran<br />
Am Sonntag, 6. Juni, 11.15<br />
Uhr, gibt es im Museum eine<br />
Führung zum Thema „Die<br />
Römer am Rhein-Nahe-Eck“,<br />
Dauer: 1,5 Stunden, Preis:<br />
4,50 Euro/ermäßigt 3,50<br />
Literatur das ernste Thema<br />
der Integration auf humorvolle<br />
Weise auf. Bereits ihren ersten<br />
Roman und Spiegel-Bestseller<br />
„Hans mit scharfer Soße“<br />
hatte die gebürtige Türkin<br />
auf dem <strong>Binger</strong> Literaturschiff<br />
vorgestellt. Darin befasste sie<br />
sich noch mit ihrer eigenen<br />
Such nach dem deutschen<br />
Traummann. Auch jenes Buch<br />
hatte sie an dem Abend dabei,<br />
hielt es hoch und verkündete:<br />
„Sehen die das hier? Das<br />
ist kein Buch – das ist eine<br />
Kontaktanzeige!“ Eine sehr<br />
erfolgreiche wie man meinen<br />
darf, denn einen Hans hat sie<br />
zwar nicht gefunden, dafür<br />
aber einen Ali und damit einen<br />
Grund für ihr zweites Buch „Ali<br />
zum Dessert“. Ihre charmante<br />
Lesung mit einer Prise Selbstironie<br />
kam beim gesamten<br />
Publikum hervorragend an.<br />
Doch nicht nur literarisch<br />
waren alle Besucher gut unterhalten.<br />
In den Pausen konnten<br />
sie sich in Ruhe mit den Autoren<br />
unterhalten und Bücher<br />
signieren lassen, während die<br />
„Teacher’s Jazz Factory“ der<br />
Musikschule Bingen musikalische<br />
Untermalung boten.<br />
Alljährlich schippert das<br />
Literaturschiff am Freitag nach<br />
Pfingsten über den Rhein und<br />
Thomas Feser wusste bereits<br />
im Voraus: „Ich bin mir sicher,<br />
sie werden im nächsten Jahr<br />
wiederkommen!“<br />
ah/Foto: A. Hartel<br />
Euro.<br />
Die nächste Kostümführung<br />
mit „Vater Rhein“ ist am<br />
Sonntag, 20. Juni, 11.15 Uhr.<br />
Treffpunkt ist im Stellwerk Bot,<br />
Dauer: 1,5 Stunden, Kosten:<br />
4,50 Euro/Schüler, Studenten,<br />
Schwerbehinderte, Sozialhilfeempfänger<br />
3,50 Euro/Kinder<br />
bis 14 Jahre 1,50 Euro. red<br />
Termine<br />
Bingen+Region<br />
Bürgerliste<br />
Fahrt zu „Julchen<br />
das Musical“<br />
S P R E N D L I N G E N . I m<br />
R a h m e n d e r S c h i n -<br />
derhannesfestspiele in<br />
Simmern wird in der Hunsrückhalle<br />
„Julchen das<br />
Musical“ aufgeführt. Es<br />
ist die Liebesgeschichte<br />
zwischen Schinderhannes<br />
und seiner Braut Julchen<br />
vom Kennenlernen auf dem<br />
Wickenhof bei Kirn bis zum<br />
unausweichlichen Tod auf<br />
dem Schafott in Mainz.<br />
Die Bürgerliste Sprendlingen<br />
organisiert den Besuch<br />
der Aufführung am Samstag,<br />
26. Juni, um 19.30 Uhr<br />
(Busabfahrt um 18.15 Uhr).<br />
Weitere Informationen und<br />
Anmeldung im B-Treff in der<br />
Gertrudenstraße 13 zu den<br />
Öffnungszeiten dienstags<br />
und donnerstags von 15 bis<br />
18.30 Uhr sowie bei Dr. Fritz<br />
Schellack, Schulstaße 23,<br />
ab 18 Uhr, Tel. 06701-2866<br />
und bei Helmut Simon,<br />
Beethovenstraße 4, Tel.<br />
06701-7331, Mail simon.<br />
sprendlingen@web.de.<br />
Informationen auch im<br />
Internet unter www.buergerliste-sprendlingen.de.<br />
red<br />
Sacropops<br />
Open-Air<br />
WALDALGESHEIM. Die<br />
Sacropops veranstalten<br />
am Freitag, 4. Juni, ihr<br />
erstes Open Air Konzert<br />
im Biergarten des Gasthauses<br />
Jung. Beginn 20<br />
Uhr, Einlass ist ab 19.30<br />
Uhr. Karten können beim<br />
Gasthaus Jung, Blumen<br />
Adler, im Globus Ticket-<br />
Center oder bei Irmgard<br />
Grassmann unter Tel.<br />
06743-2516 im Vorverkauf<br />
für 8 Euro/Abendkasse 9<br />
Euro erworben werden.<br />
red<br />
Seminar<br />
Schreiben im Kloster<br />
BINGEN. Ein Seminar mit<br />
Rüdiger Heins in Zusammenarbeit<br />
mit der Abtei<br />
Himmerod, zum Thema<br />
„Kreativ Urlaub im Kloster“<br />
findet vom 8. bis 11. Juli<br />
statt. Nähere Infos unter Tel.<br />
06721-921060 und www.<br />
inkas-id.de. red<br />
redaktion@neuebinger-zeitung.de