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Irene Franken & Christiane Kling-Mathey Köln der Frauen. Ein ...

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<strong>Irene</strong> <strong>Franken</strong> & <strong>Christiane</strong> <strong>Kling</strong>-<strong>Mathey</strong><br />

<strong>Köln</strong> <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong>. <strong>Ein</strong> Stadtwan<strong>der</strong>ungs- und Lesebuch<br />

(Programmheft <strong>der</strong> Akademie för uns kölsche Sproch 2. Halbjahr 1999, S. 20ff.)<br />

2000 Jahre <strong>Köln</strong>er Stadtgeschichte bedeuten auch 2000 Jahre <strong>Köln</strong>er <strong>Frauen</strong>geschichte.<br />

<strong>Köln</strong> <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong>. <strong>Ein</strong> Stadtwan<strong>der</strong>ungs- und Lesebuch kann, wie <strong>der</strong> Titel schon vermuten<br />

läßt, auf unterschiedliche Weise genutzt werden. Zum einen wurden<br />

in diesem Buch 26 Artikel zusammengestellt, die sich mit verschiedenen<br />

Schwerpunkten zu dem Thema "<strong>Frauen</strong>geschichte<br />

<strong>Köln</strong>s" äußern. Die AutorInnen stellen Persönlichkeiten vor, die sich<br />

und an<strong>der</strong>en <strong>Frauen</strong>, trotz gesellschaftlicher Zwänge und Sanktionen,<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> freien Entfaltung schufen. Die Herausgeberinnen<br />

<strong>Irene</strong> <strong>Franken</strong> und <strong>Christiane</strong> <strong>Kling</strong>-<strong>Mathey</strong> weisen schon in<br />

<strong>der</strong> <strong>Ein</strong>führung darauf hin, daß sich die Nachforschungen zu dem<br />

hier gewählten Themenbereich, verglichen mit an<strong>der</strong>en, wesentlich<br />

schwieriger gestalteten. "Wer dagegen über zweitausend Jahre<br />

<strong>Köln</strong>er <strong>Frauen</strong>geschichte recherchiert, muß sich mit erheblich<br />

weniger bzw. verstreuten Materialien zufriedengeben ..."(S.7).<br />

Weiterhin bemerken sie, dass die wenigsten <strong>der</strong> zur Verfügung<br />

stehenden Texte o. ä. von <strong>Frauen</strong> selbst verfasst wurden. <strong>Ein</strong>e<br />

Tatsache, die den Wunsch "einen 'weiblichen' Blick auf die Stadt ..."<br />

(S.7) zu ermöglichen, beträchtlich erschwert. Die Auswahl <strong>der</strong><br />

vorgestellten Persönlichkeiten, <strong>Frauen</strong>gruppierungen u. ä. war daher<br />

nicht wirklich freigestellt, son<strong>der</strong>n ergab sich zwangsläufig aus dem<br />

auffindbaren Material, welches abschließend zu jedem Beitrag<br />

benannt wird. Diese Auflistungen <strong>der</strong> Quellen und Sekundärliteratur<br />

macht es dem/<strong>der</strong> LeserIn möglich - ohne eigene Literaturrecherche<br />

- mehr über die genannten Persönlichkeiten o<strong>der</strong> Gruppierungen zu<br />

erlesen. <strong>Ein</strong>ige <strong>der</strong> Literaturhinweise befinden sich auch in dem<br />

Bestand <strong>der</strong> Bibliothek <strong>der</strong> Akademie för uns kölsche Sproch.<br />

<strong>Irene</strong> <strong>Franken</strong> und<br />

<strong>Christiane</strong> <strong>Kling</strong>-<strong>Mathey</strong> (Hrsg.)<br />

<strong>Köln</strong> <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong><br />

<strong>Ein</strong> Stadtwan<strong>der</strong>ungs- und Lesebuch<br />

Volksblatt-Verlag <strong>Köln</strong>, 1992<br />

<strong>Köln</strong> <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong> stellt die unterschiedlichsten weiblichen Charaktere in ihren jeweiligen<br />

Lebenssituationen vor. Gleich im ersten Kapitel, überschrieben mit "<strong>Frauen</strong> und Politik", wird<br />

beispielsweise Julia Agrippina die Jüngere vorgestellt, die um 16 n.Chr. in <strong>Köln</strong> geboren wurde.<br />

Sie nutzte ihre Position als Gattin des römischen Kaisers Claudius, um von ihm die Stadtrechte<br />

für <strong>Köln</strong> zu erhalten. Die Eigeninitiative von Mathilde Franziska Anneke ermöglichte die<br />

Herausgabe <strong>der</strong> ersten <strong>Köln</strong>er <strong>Frauen</strong>-Zeitung von 1848. "Das Leben <strong>der</strong> Pazifistin und Feministin<br />

Christa Thomas" (S.61) erzählt von einer sozial und politisch aktiven Katholikin.<br />

Das zweite Kapitel erklärt dem/<strong>der</strong> LeserIn "<strong>Frauen</strong>bil<strong>der</strong>" <strong>der</strong> verschiedenen Jahrhun<strong>der</strong>te. Jakob<br />

Sprenger stellt sich als Initiator des Marienkultes im Mittelalter und Verfolger <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong> als<br />

Hexen vor.<br />

Die "Alltagsgeschichten" im dritten Kapitel befassen sich u.a. mit <strong>der</strong> Geschichte um Sophia<br />

Korth, exemplarisch für den Alltag einer Ehefrau und Mutter des 16.Jahrhun<strong>der</strong>ts. Ihr Sohn,<br />

Hermann Weinsberg, verewigte das Leben seiner Familie in <strong>der</strong> Chronik "Das Buch Weinsberg".<br />

Warum im 18./19.Jahrhun<strong>der</strong>t beson<strong>der</strong>s <strong>Frauen</strong> unter Armut leiden mußten, wird in einem<br />

weiteren Artikel erläutert.<br />

Das Kapitel "<strong>Frauen</strong>zwischenräume" befasst sich u.a. mit dem Leben <strong>der</strong> mittelalterlichen<br />

Klausnerinnen. Das Wort "Lückenbüßer" erscheint charakteristisch für das Leben <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong><br />

nach dem 2.Weltkrieg. Weiterhin lernt <strong>der</strong>/die LeserIn Nachfahrinnen <strong>der</strong> berühmten Hexe<br />

Katharina Henoth kennen.


Die "<strong>Frauen</strong>kultur" wird im letzten Kapitel des Lesebuchs erörtert. U.a. wird den <strong>Köln</strong>er<br />

Künstlerinnen Olga Oppenheimer und Emmy Worringer gedacht, sowie Ruth Hallensleben und<br />

ihrem Durchbruch als Industriefotografin in den 1930ern.<br />

Zur Veranschaulichung <strong>der</strong> vorangegangenen Artikel findet man eine Zeittafel, welche die<br />

erwähnten "Daten zur <strong>Frauen</strong>geschichte <strong>Köln</strong>s"(S.301), von 15 n. Chr. bis 1990, noch einmal<br />

zusammenfasst.<br />

Die Verbindung zwischen Lesebuch und Stadtwan<strong>der</strong>ungsbuch schaffen die einzelnen Artikel.<br />

Die in ihnen benannten Orte, Adressen, Gebäude, o. ä. wurden mit einer Nummer (1-118)<br />

markiert und können auf den Karten, die auf den Umschlagklappen abgedruckt wurden, sofort<br />

wie<strong>der</strong> entdeckt werden. Damit besteht die Möglichkeit einer individuellen Stadtwan<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong><br />

dem Besuch <strong>der</strong> erwähnten Denkmäler o.ä.<br />

Zu erwähnen bleibt nun noch <strong>der</strong> Service-Teil dieses Stadtführers, <strong>der</strong> abschließend wichtige<br />

Informationen und Adressen zu dem heutigen "<strong>Köln</strong> <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong>" bietet. Allerdings müssen diese<br />

Tipps auf Aktualität überprüft werden, da dieses Buch schon 1992 erschienen ist.<br />

Daher dürfte es im Buchhandel kaum noch erhältlich sein, höchstens antiquarisch. Doch die<br />

Bibliotheken <strong>Köln</strong>s, auch unser Archiv, leihen Ihnen dieses lesenswerte <strong>Frauen</strong>buch gerne aus.

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