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Landesfeuerwehrverband Mecklenburg ... - Dev - Feuerwehr

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Fotos: <strong>Feuerwehr</strong> Dechow, Nimtz<br />

Einsatz + Technik<br />

Blaualgenalarm – baden verboten!<br />

Ein Spaziergänger meldete am Nachmittag<br />

des 5. August eine Umweltverschmutzung<br />

im Mechower See zwischen<br />

Wietingsbek und Schlagbrügge (NWM).<br />

Die Rettungsleitstelle alarmiert die Freiwilligen<br />

<strong>Feuerwehr</strong>en Schlagsdorf, Groß Molzahn<br />

sowie den Gerätewagen Gefahrgut<br />

der <strong>Feuerwehr</strong> Rehna.<br />

Die Gefahrgutspeziallisten nahmen erst<br />

einmal Proben vom Seewasser und von<br />

dem Stoff. „Ein hell- bzw. dunkelblauer, öliger<br />

Film schwamm auf der Wasseroberfläche“,<br />

erklärte Schlagsdorfs stellvertretender<br />

Wehrführer und Einsatzleiter Klaus Diederichs.<br />

„Danach erkundeten wir mit dem<br />

Schlauchboot das östlichen Ufer, um zu<br />

sehen, wie groß die Ausbreitung war oder<br />

Erntezeit ist Einsatzzeit<br />

Die Mähdrescher waren im August fast<br />

pausenlos auf den Feldern im Ernteeinsatz.<br />

Die teuren Fahrzeuge liefen dabei im<br />

wortwörtlichen Sinn oft „heiß“.<br />

Auf einem Feld an der B 208 bei Klein<br />

Thurow (NWM) geriet am Nachmittag des<br />

8. August ein Mähdrescher der Marke New<br />

Holland in Brand. Der 28-jährige Fahrer war<br />

gerade beim Abtanken des Korntankes, als<br />

er Flammen hinter der Fahrerkabine bemerkte:<br />

„Ich habe nur noch den Feuerlöscher<br />

geschnappt und bin aus der Kabine<br />

gesprungen, weil die Flammen rasend<br />

schnell größer wurden“. Die <strong>Feuerwehr</strong>en<br />

IV MV<br />

ob irgendwo gefährliche Flüssigkeiten in<br />

den unter Natur- und Vogelschutz stehenden<br />

See illegal eingeleitet wurden“, so Diederichs<br />

weiter.<br />

Gegen 18.00 Uhr stand fest, dass es<br />

sich um Blaualgen handelte. „Blaualgen<br />

sind keine Algen im biologischen Sinn, sondern<br />

eine Bakterienart“, sagte Polizeisprecher<br />

Roland Witt. „Das Baden im Mechower<br />

See ist deshalb ab sofort verboten. Bei<br />

Kindern aber auch bei Erwachsenen kann<br />

es bei Berührung mit den Blaualgen zu Reizungen<br />

und Rötungen der Haut, Schleimhäute<br />

und der Augen kommen“, so Witt<br />

weiter. Das Schlucken von Seewasser kann<br />

zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen.<br />

Ausgerüstet mit Absperrband und Hinweis-<br />

aus Roggendorf und Dechow waren nach<br />

nur wenigen Minuten vor Ort. „Weil der<br />

Mähdrescher bereits im Vollbrand stand,<br />

haben wir uns zunächst mit der Brandbekämpfung<br />

des Stoppelfeldes befasst“,<br />

sagte Roggendorfs Wehrführer und Einsatzleiter<br />

Olaf Kempke. „Weil ich noch mehr<br />

Tanklöschfahrzeuge an der Brandstelle benötigte,<br />

ließ ich über die Leitstelle die <strong>Feuerwehr</strong><br />

Gadebusch nachalarmieren“, so<br />

Kempke weiter. Während einige der Brandschützer<br />

mit Feuerpatschen den brennenden<br />

Stoppelacker bekämpften, löschten andere<br />

unter schwerem Atemschutz das<br />

Schaumangriff: Um schnell die Flammen zu er sticken,<br />

wurde sofort ein Schaumangriff gefahren.<br />

Blaualgenplage: Die Blaualgen Nimtz<br />

breiteten sich innerhalb kürzester Zeit<br />

extrem auf dem Mechower See aus. Fotos:<br />

Kontrollfahrt: Einsatzleiter Klaus Diederichs<br />

erkundet mit dem Rettungsboot der<br />

<strong>Feuerwehr</strong> Ratzeburg die Ausbreitung<br />

der Blaualgen auf dem<br />

Mechower See.<br />

schildern, sperrten die <strong>Feuerwehr</strong>männer<br />

und Frauen daraufhin alle Badestellen am<br />

Mechower See ab. Um sich eine Gesamtübersicht<br />

auf dem ca. 160 ha großen See<br />

zu verschaffen, forderte die örtliche Einsatzleitung<br />

das Rettungsboot der <strong>Feuerwehr</strong><br />

Ratzeburg an. Auf ihrer Fahrt über den See<br />

stellten die <strong>Feuerwehr</strong>leute fest, dass der<br />

gesamte See von Blaualgen betroffen war.<br />

„Aufgrund des Westwindes der letzten<br />

Tage, ist das Nord-, Ost- und Südufer extrem<br />

betroffen“, so Schlagsdorfs Wehrführer<br />

Volker Urban. Aufgrund des warmen<br />

Wetters, bestand die Gefahr, dass sich die<br />

bereits sehr hohe Konzentration von Blaualgen<br />

in den folgenden Tagen noch weiter<br />

ausbreitete. Ch.N.<br />

Feuer am Mähdrescher. „Um die Flammen<br />

schnell zu ersticken, setzten wir als erstes<br />

ein Schaumrohr ein. Später wurden dann<br />

auch mit Wasser weitere Glutnester bekämpft“,<br />

berichtet der Einsatzleiter. Die<br />

erst sechs Jahre alte, somit recht moderne<br />

Erntemaschine wurde durch das Feuer<br />

völlig zerstört. Als Brandursache vermuten<br />

die Polizeibeamten einen technischen<br />

Defekt.<br />

Mit einer Scheibenegge wurde eine<br />

Schneise um das verbrannte Erntefahrzeug<br />

gepflügt.<br />

Christian Nimtz<br />

Flächenbrand: Parallel zum Löschen<br />

des Mäh dreschers grenzten Kameraden<br />

mit Feuer pat schen die Brandausbreitung<br />

auf dem Stoppel acker ein.<br />

www.feuerwehr-ub.de FEUERWEHR 10/09

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