Die 3/3/3-Praxis - Frauenarzt
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PRAXISMANAGEMENT<br />
<strong>Die</strong> 3/3/3-<strong>Praxis</strong><br />
Ein Unternehmensmodell für Wachstum und Risikoausgleich<br />
in der Arztpraxis<br />
Paul G. Reinstädtler<br />
Voraussetzungen für die erfolgreiche Arztpraxis – auch in<br />
einem unsicheren gesundheitspolitischen Umfeld – sind Leistungserbringung<br />
mit hohen Qualitätsstandards und wirtschaftliche<br />
Leistungsfähigkeit gepaart mit Investitionskraft. Im Gegensatz<br />
zu anderen <strong>Praxis</strong>modellen hilft das Unternehmensmodell<br />
der 3/3/3-<strong>Praxis</strong> durch geeignetes Portfolio-Management,<br />
den Erfolg von Arztpraxen zu steigern und ihre Zukunft zu<br />
sichern – kontrolliert und mit kleinstmöglichem Risiko.<br />
Auf dem Gesundheitsmarkt herrscht einerseits<br />
ein massiver externer Druck<br />
der Politik auf die Sozialbudgets, andererseits<br />
ein enormer interner Druck,<br />
verursacht durch die zunehmenden Zuzahlungen<br />
und die Selbstbeteiligung<br />
der Patienten zur Finanzierung individueller<br />
Gesundheitskosten. Insbesondere<br />
den niedergelassenen Fachärzten<br />
ist bewusst, dass die Zukunft ihrer <strong>Praxis</strong><br />
unter anderem davon abhängt, ob<br />
es gelingt, in diesem Umfeld hochwertige<br />
Medizin zu guten Preisen und<br />
im Einklang mit den Patientenwünschen<br />
anzubieten – in direkter Konkurrenz<br />
zu Krankenhäusern und Medizinischen<br />
Versorgungszentren.<br />
Derzeit ist nicht abzusehen, wie sich<br />
die Einnahmesituation der niedergelassenen<br />
Frauenärzte entwickeln<br />
wird. Deshalb sollte man auf alle<br />
Eventualitäten vorbereitet sein und<br />
sich für die Zukunft alle Wege offen<br />
halten. Das erfordert klare Strategien.<br />
Solche zu entwickeln und umzusetzen,<br />
helfen bewährte Instrumente<br />
aus den Management- und<br />
Wirtschaftswissenschaften – so auch<br />
das Portfolio-Management mit seinen<br />
betriebswirtschaftlichen Standards.<br />
<strong>Die</strong> Standards des Portfolio-Managements<br />
lassen sich eins zu eins auf die<br />
Arztpraxis übertragen, was viele Ärzte<br />
immer wieder überrascht. Ebenso<br />
überrascht es, mit welch einfachen<br />
Mitteln Ziele konkretisiert und um-<br />
gesetzt werden können, z.B. die finanzielle<br />
Kompensierung eines 40prozentigen<br />
Patientenrückgangs.<br />
<strong>Praxis</strong>modelle im Vergleich<br />
Unabhängig von kurzfristigen Maßnahmen<br />
muss jeder <strong>Praxis</strong>inhaber betriebswirtschaftlich<br />
nachhaltige Maßnahmen<br />
ergreifen. Das kann nur dann<br />
Erfolg bringen, wenn er zuvor seine<br />
Ziele und sein Selbstverständnis als<br />
Arzt definiert hat. Denn: Wer das Ziel<br />
nicht kennt, kann den Weg nicht finden.<br />
Ziele und Selbstverständnis beeinflussen<br />
die Umsatzstruktur der<br />
<strong>Praxis</strong>. Und anhand der Umsatzstruktur<br />
lassen sich verschiedene <strong>Praxis</strong>modelle<br />
unterscheiden:<br />
Stichwort Portfolio-Management<br />
– die Angestelltenpraxis,<br />
– die Künstlerpraxis,<br />
– die Unternehmerpraxis.<br />
<strong>Die</strong> Unterschiede liegen einerseits in<br />
den Wertvorstellungen und Verhaltensweisen<br />
der Inhaber, andererseits<br />
aber vor allem in den Zukunftschancen<br />
und -risiken.<br />
� <strong>Die</strong> Angestelltenpraxis: defensiv<br />
<strong>Die</strong> typische Angestelltenpraxis hat<br />
ihren Schwerpunkt im GKV-Segment<br />
bei moderaten PKV-Umsätzen und einem<br />
unterdurchschnittlichen Selbstzahleranteil<br />
(s. Abb. 1 auf S. 1072).<br />
<strong>Die</strong> Patientenzahl ist ebenso durchschnittlich<br />
wie der <strong>Praxis</strong>gewinn –<br />
Tendenz: sinkend. <strong>Die</strong> <strong>Praxis</strong> investiert<br />
wenig in das Angebot und die<br />
Präsentation von modernen und<br />
exklusiven Gesundheitsleistungen.<br />
Nach außen vermittelt sie eine unterdurchschnittliche<br />
Kompetenz, was<br />
die medizinischen Leistungen betrifft.<br />
Das führt zu einem eher unterdurchschnittlich<br />
guten Image.<br />
Viele <strong>Praxis</strong>inhaber großer Praxen<br />
mit vielen Patienten argumentieren<br />
häufig: Weil ich so viele Patienten<br />
habe, komme ich gar nicht dazu,<br />
mehr Selbstzahlerleistungen anzubieten.<br />
Betriebswirtschaftlich übersetzt<br />
heißt das: Ich komme nicht<br />
dazu, für 200 Euro die Stunde zu arbeiten,<br />
weil ich so viel für 50 Euro<br />
die Stunde zu tun habe.<br />
Der Begriff Portfolio-Management als Bestandteil der Vermögensplanung bezeichnet<br />
die Verwaltung eines Investitionsportfolios (z.B. bestehend aus<br />
Fondsanteilen, Aktien, Immobilien) mit Blick auf die erwartete Marktentwicklung.<br />
Der Prozess des Portfolio-Managements umfasst die Portfolioplanung, die<br />
Umsetzung und die kontinuierliche Kontrolle.<br />
Eine entscheidende Rolle spielt die Portfolio-Struktur. Sie legt einerseits fest,<br />
welche Anlagegüter zu wie viel Prozent im Portfolio gehalten werden (z.B. 50<br />
Prozent Aktien und 50 Prozent Immobilien). Andererseits bestimmt die Portfolio-Struktur<br />
aber auch die Streuung der Anlagegüter (z.B. nach Region und<br />
Branche). In einem geschickt zusammengestellten Portfolio wird das Anlagevermögen<br />
auf unterschiedliche Anlagen verteilt. Sollten bei einer Anlage Verluste<br />
auftreten, können diese durch den Wertzuwachs einer anderen ausgeglichen<br />
werden. So wird das Verlustrisiko insgesamt reduziert.<br />
PRAXIS + ÖKONOMIE<br />
FRAUENARZT � 47 (2006) � Nr. 11 1071
PRAXIS + ÖKONOMIE<br />
1072<br />
Umsatzstruktur der<br />
Angestelltenpraxis<br />
Wunschleistungen<br />
PKV<br />
9%<br />
64%<br />
27%<br />
Mit Blick auf die Zukunft ist die Angestelltenpraxis<br />
gefährdet. Nach den<br />
Erfahrungen der letzten Jahre sind<br />
die GKV-Umsätze mit etwa 5 Prozent<br />
pro Jahr zu diskontieren, was sich zu<br />
beträchtlichen Umsatzausfällen aufaddiert.<br />
Deshalb müssen die anderen<br />
Segmente – PKV- und Wunschleistungen<br />
– ausgebaut werden. Langfristig<br />
gesehen ist es nötig, die <strong>Praxis</strong><br />
als Anbieter bester Medizin ohne<br />
Kompromisse zu profilieren. Patienten<br />
wollen für ihre Gesundheit nur<br />
höchste Qualität – auch wenn eine<br />
Eigenleistung erforderlich ist. Praxen,<br />
die offensiv moderne Gesundheitsleistungen<br />
anbieten, gewinnen<br />
anspruchsvolle Patienten, die bereit<br />
sind, selbst in ihre Gesundheit zu investieren.<br />
Defensive Praxen wie die<br />
Angestelltenpraxis verlieren genau<br />
diese Klientel.<br />
<strong>Die</strong> Künstlerpraxis:<br />
hoch spezialisiert<br />
Der Umsatzschwerpunkt der klassischen<br />
Künstlerpraxis liegt im PKV-<br />
Segment (s. Abb. 2). Bei niedrigen<br />
Patientenzahlen sind die Umsätze<br />
und der Fallwert überdurchschnittlich<br />
hoch, der Gewinn ebenfalls – mit<br />
steigender Tendenz.<br />
Inhaber und <strong>Praxis</strong>team zeigen eine<br />
starke Kundenorientierung und zeichnen<br />
sich durch ihre besondere Identifikation<br />
mit den angebotenen Leis-<br />
FRAUENARZT � 47 (2006) � Nr. 11<br />
GKV<br />
Abb. 1: <strong>Die</strong>se <strong>Praxis</strong> ist dauerhaft gefährdet,<br />
wenn sie die PKV- und Wunschleistungssegmente<br />
nicht rechtzeitig ausbaut.<br />
tungen aus. <strong>Die</strong>se Kombination wird<br />
gerade von anspruchsvollen Patienten<br />
mit hohen Erwartungen und großer<br />
Kaufkraft geschätzt und bevorzugt.<br />
Durch die Spezialisierung auf<br />
ausgewählte hochwertige Leistungen<br />
vermittelt die <strong>Praxis</strong> eine hohe Kompetenz,<br />
die – nicht zuletzt durch exklusives<br />
Ambiente – auf das Standard-<br />
und Wunschleistungssegment<br />
abstrahlt.<br />
Wenn sich Ärzte aus unterschiedlichen<br />
Spezialgebieten zur Künstlerpraxis zusammenschließen,<br />
lässt sich die Außenwirkung<br />
der <strong>Praxis</strong> steigern. Gegenüber<br />
der Einzelpraxis ergeben sich<br />
aber auch fachliche und betriebswirtschaftliche<br />
Vorteile: Einerseits ist ein<br />
wechselseitiger Kompetenztransfer<br />
möglich, andererseits lassen sich etwaige<br />
Umsatzrisiken minimieren, die<br />
sich künftig durch gesundheitspolitische<br />
Eingriffe in einzelne Spezialgebiete<br />
ergeben könnten.<br />
� <strong>Die</strong> Unternehmerpraxis:<br />
ausgewogen<br />
In der Unternehmerpraxis werden die<br />
Patientenpotenziale im GKV-Segment<br />
ausgeschöpft, die Zahl der Privatpatienten<br />
liegt etwa 50 Prozent über<br />
dem Durchschnitt und der Fokus auf<br />
ethisch vertretbare Wunschleistungen<br />
ist ausgeprägt.<br />
Umsatzstruktur der<br />
Künstlerpraxis<br />
Wunschleistungen<br />
GKV<br />
35%<br />
19%<br />
46%<br />
PKV<br />
Abb. 2: Künstlerpraxen sind perfekt für den<br />
Wettbewerb mit klassischen Zentren oder<br />
Kliniken gerüstet, wenn sie als ärztliche<br />
Spezialistengemeinschaft geführt werden.<br />
Neben einer schriftlich fixierten Zielsetzung,<br />
gibt es Konzepte für Service<br />
und Kommunikation. <strong>Die</strong> <strong>Praxis</strong> zeichnet<br />
sich auch dadurch aus, dass die<br />
Mitarbeiterinnen abgegrenzte Verantwortungsbereiche<br />
haben und mit<br />
hoher Eigenmotivation für die Zufriedenheit<br />
sowohl der Kassen- als auch<br />
der Privatpatientinnen arbeiten.<br />
Mit einem umfassenden Leistungsangebot<br />
bietet die Unternehmerpraxis<br />
moderne Medizin für alle Patienten.<br />
Moderne Vorsorge und Gesundheitsleistungen<br />
werden aktiv<br />
angeboten. Professionelles Zeitmanagement<br />
und der Einsatz moderner<br />
Kommunikationsmittel ermöglichen<br />
eine situative Terminvergabe, was die<br />
Patientenzufriedenheit stark erhöht<br />
und den <strong>Praxis</strong>ablauf erheblich vereinfacht.<br />
Ambiente und Service entsprechen<br />
dem Niveau der medizinischen<br />
Qualität.<br />
Nach außen wirkt die <strong>Praxis</strong> fortschrittlich<br />
und zukunftsorientiert, zumal<br />
Patienten häufig von Faktoren<br />
wie Organisation, Service, Freundlichkeit,<br />
Pünktlichkeit auf fachliche<br />
Qualitäten schließen. Sowohl anspruchsvolle<br />
Kassenpatienten als<br />
auch Privat- und Wunschleistungspatienten<br />
fühlen sich in dieser <strong>Praxis</strong><br />
wohl. Obwohl die Schmerzgrenze für<br />
Wunschleistungen mit 100 Euro meist<br />
erreicht ist, tolerieren gerade Patienten<br />
der Unternehmerpraxis auch höhere<br />
Preise. Je höher der Gesamtnutzen<br />
für die Patienten, um so größer<br />
die Bereitschaft, auch hochpreisige<br />
Gesundheitsleistungen in Anspruch<br />
zu nehmen.<br />
<strong>Die</strong> Rentabilität der Unternehmerpraxis<br />
ist hoch, weil die Patientenbzw.<br />
Umsatzstruktur im Vergleich zur<br />
Angestelltenpraxis zu einem zweibis<br />
dreimal so hohen Stundenlohn<br />
führt. <strong>Die</strong> gute Rentabilität wiederum<br />
schafft die finanziellen Voraussetzungen,<br />
Zukunftschancen betriebswirtschaftlich<br />
realisieren zu<br />
können. Nur wer investieren kann,<br />
wird wachsen oder zumindest seine<br />
Position halten.
PRAXIS + ÖKONOMIE<br />
Wie alle Unternehmen im Wettbewerb<br />
muss die <strong>Praxis</strong> ihre Leistungen ständig<br />
aktualisieren, um ihren Vorsprung<br />
zu erhalten. Neue Verfahren und Therapien<br />
müssen schnell aufgenommen<br />
werden, die Präsentation der Standarddiagnostik<br />
und –therapie wird in<br />
regelmäßigen Abständen variiert und<br />
an neue Entwicklungen angepasst.<br />
Stillstand bedeutet für diese <strong>Praxis</strong><br />
Rückschritt. Auch Investitionen in<br />
Ambiente und Komfort für die Patientinnen<br />
signalisieren hohe Qualität<br />
und individuelle Behandlung.<br />
<strong>Die</strong> 3/3/3-<strong>Praxis</strong> – eine<br />
Unternehmerpraxis mit<br />
optimaler Portfolio-Struktur<br />
Aus den Grundsätzen des optimalen<br />
Portfolios in der Vermögensplanung –<br />
je ein Drittel Immobilien, Renten und<br />
Aktien – ist das zukunftssichere Modell<br />
der 3/3/3-<strong>Praxis</strong> entstanden.<br />
Schwankende Einnahmen im GKV-Bereich<br />
und sich abzeichnende Veränderungen<br />
im PKV-Bereich lähmen die Investitionskraft<br />
der Praxen und gefährden<br />
die optimale Versorgung der Patienten.<br />
Ziel der 3/3/3-<strong>Praxis</strong> ist es,<br />
das <strong>Praxis</strong>unternehmen unabhängig<br />
von solchen variablen Rahmenbedingungen<br />
wirtschaftlich stabil zu halten.<br />
Und so werden in der zukunftssicheren<br />
Arztpraxis je ein Drittel der Einnahmen<br />
durch GKV-, PKV- und Selbstzahlerleistungen<br />
erzielt (s. Abb. 3).<br />
Das lässt sich natürlich nur mit den<br />
geeigneten Patienten realisieren.<br />
Deshalb ist auch die Patientenbindung<br />
ein zentraler Erfolgsfaktor der<br />
3/3/3-<strong>Praxis</strong>, der Zukunftssicherheit<br />
schafft. Also gilt es, das Vertrauen<br />
der Patienten zu gewinnen und zu<br />
bewahren. Das erreicht man vor allem<br />
über die fachliche Leistung in<br />
Verbindung mit persönlicher Zuwendung<br />
und im offenen, professionellen<br />
Dialog mit den Patienten. Der<br />
Wettbewerb um die gesundheitsbewussten<br />
Patienten von heute ist bereits<br />
in vollem Gange – bei (Fach-)<br />
Ärzten, Kliniken, MVZ, sonstigen<br />
Gesundheitsinstitutionen und auch<br />
paramedizinischen Gesundheits-<br />
1074 FRAUENARZT � 47 (2006) � Nr. 11<br />
Umsatzstruktur der<br />
3/3/3-Unternehmerpraxis<br />
Wunschleistungen<br />
PKV<br />
35%<br />
34%<br />
dienstleistern. Vor allem Letztere<br />
verzeichnen bereits höchste Zuwachsraten.<br />
Positionierung der<br />
eigenen <strong>Praxis</strong><br />
31%<br />
GKV<br />
Abb. 3: 3/3/3-Unternehmerpraxen erzielen<br />
je ein Drittel ihrer Ennahmen aus GKV-,<br />
PKV- und Selbstzahlerleistungen. Sie haben<br />
eine gute Rendite, weil der Stundenlohn auf<br />
Grund der Umsatzstruktur zwei- bis dreimal<br />
so hoch ist wie in der Angestelltenpraxis.<br />
<strong>Die</strong> Grundausrichtung der eigenen <strong>Praxis</strong><br />
ergibt sich aus den persönlichen<br />
Zielen und Wertvorstellungen der <strong>Praxis</strong>inhaber.<br />
<strong>Die</strong>se Ziele finden ein wirtschaftliches<br />
Korrelat in Umsätzen, Umsatzstruktur<br />
und <strong>Praxis</strong>rentabilität. Ob<br />
hohe Patientenzahlen, verstärkte Ausrichtung<br />
auf Privatpatienten oder<br />
Selbstzahlerleistungen forciert werden,<br />
ist oft mehr eine emotionale und<br />
eher unbewusste Entscheidung. Allerdings<br />
sollte sie auf betriebswirtschaftliche<br />
Rationalität und Zukunftssicherheit<br />
in einem sich ändernden<br />
Gesundheitssystem geprüft werden.<br />
Wenn Entscheidungen durch einen rationalen<br />
Managementprozess vorbereitet,<br />
getroffen und weiterentwickelt<br />
werden sollen, ist ein Zahlenmodell<br />
unerlässlich. Denn: Man kann nur managen,<br />
was man messen kann.<br />
Ob es in den nächsten Jahren zu Kostenerstattung,<br />
Fallpauschalen oder<br />
Varianten und Kombinationen davon<br />
kommen wird, ändert nichts an den<br />
langfristigen Trends der Unterfinanzierung<br />
der gesetzlichen Krankenkas-<br />
sen und der Ausweitung des Segments<br />
der Privat- und Selbstzahlerleistungen.<br />
<strong>Die</strong> Herausforderung für<br />
jede <strong>Praxis</strong> besteht darin, diese<br />
Trends kontrolliert, risikoarm und unter<br />
Nutzung neuer Potenziale in erfolgreiche<br />
<strong>Praxis</strong>führung umzusetzen.<br />
Will man wirtschaftlichen Standards<br />
folgen, bedeutet das: In wachsende<br />
Segmente investieren, stagnierende<br />
Bereiche halten und schrumpfende<br />
Bereiche auslaufen lassen.<br />
So wie heute manche Kliniken hochrentabel<br />
arbeiten, während andere<br />
vor der Schließung stehen, wird es<br />
auch im niedergelassenen Bereich<br />
Gewinner und Verlierer geben. Eine<br />
solide wirtschaftliche Basis, aber<br />
auch Flexibilität und Schnelligkeit<br />
sind entscheidend. Mit dem Modell<br />
der 3/3/3-<strong>Praxis</strong> lassen sich individuelle<br />
und zielgruppengerechte Lösungen<br />
entwickeln, die größtmögliche<br />
Zukunftssicherheit bieten. Der<br />
Krankheitsmarkt – und um einen solchen<br />
handelt es sich zumindest im<br />
GKV-Bereich trotz aller terminologischen<br />
und semantischen Verrenkungen<br />
– wird sich verändern: in Richtung<br />
Gesundheitsmarkt. <strong>Die</strong> Prognosen<br />
reichen von „grundsätzlich“ über<br />
„kräftig“ bis „dramatisch“. Aber was<br />
auch immer die Zukunft bringt: Es ist<br />
nie verkehrt, seine <strong>Praxis</strong> auf ein solides<br />
Fundament zu stellen.<br />
Autor<br />
Paul G. Reinstädtler<br />
Carpe <strong>Die</strong>m<br />
Institut für Medizin Management<br />
4, Montee St. Urbain<br />
L-5573 Remich<br />
Tel. 00352 26957808<br />
Fax 00352 26957809<br />
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carpe-diem-med.com<br />
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