23.01.2013 Aufrufe

Pflegenotstand - SBK Sektion Graubünden

Pflegenotstand - SBK Sektion Graubünden

Pflegenotstand - SBK Sektion Graubünden

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Barbara Gassmann<br />

Vizepräsidentin <strong>SBK</strong> Schweiz, Bern<br />

Welches sind die Anzeichen für einen <strong>Pflegenotstand</strong>? Wer gerät dabei vor allem in<br />

Not: Patienten, Pflegepersonen, Institutionen oder alle? Eine Definition für den<br />

Begriff „<strong>Pflegenotstand</strong>“ gibt es nicht. Tatsache ist aber, dass insbesondere<br />

Institutionen in abgelegenen Regionen und in der Langzeitpflege dauernd zuwenig<br />

Pflegepersonal eines gewünschten Profils finden. In immer kürzeren Kontaktzeiten<br />

müssen mehr und zum Teil anspruchsvollere Aufgaben mit weniger diplomierten<br />

Pflegefachpersonen erbracht werden. Es fällt auf, dass berufsfremde Leute<br />

Führungspositionen in Kliniken, Pflegeheimen und in Pflegeschulen übernehmen.<br />

Herausforderungen, die an uns Pflegende gestellt sind:<br />

Zunahme von Menschen, die langfristig eine Gesundheitsversorgung brauchen<br />

Zunahme von hoch betagten Menschen<br />

Zunahme von Menschen mit mehreren Diagnosen (somatischen und<br />

psychiatrischen)<br />

Zunahme von Alleinlebenden<br />

Zunahme von Menschen aus anderen Kulturen<br />

Zunahme der Anspruchshaltung<br />

Umgehen mit abnehmenden Ressourcen<br />

Folgen für die Pflegeperson als Individuum<br />

Verkürzung der Kontaktzeiten zu Patienten und Angehörigen:<br />

Einschätzungen, Massnahmenplanung sowie Instruktion und Beratung samt<br />

Evaluation in kurzer Zeit und durch verschiedene Dienste<br />

Zwang, Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit nachzuweisen:<br />

Ergebnisorientiertes Arbeiten basierend auf Evidenz (Wissenschaft + reflektierte<br />

Erfahrung + Patientenpräferenz)<br />

Zunahme der Berufe und Aufgabenteilung im Gesundheitswesen:<br />

Kompetenz in klugem Delegieren und Arbeiten in Netzwerken<br />

Fähigkeit und Bereitschaft, Entscheide zu treffen und Verantwortung zu tragen<br />

Folgen für die Institutionen und Organisationen der Gesundheitsversorgung<br />

Mangel an genügend qualifizierten Pflegefachleuten, gemessen am<br />

Schwierigkeitsgrad der Anforderungen<br />

Mangel an Pflegepersonal mit Spezialausbildungen<br />

Zahlreiche Pflegepersonen fühlen sich in ihrer Berufstätigkeit enttäuscht und denken<br />

an Wechsel der Stelle oder des Berufes<br />

Kurze Berufsverweildauer der Pflegenden:<br />

Mangel an Pflegepersonal mit längerer Berufserfahrung, Hohe Fluktuation mit<br />

entsprechendem Aufwand für Rekrutierung und Einarbeitung von neuen<br />

Mitarbeitenden, Bedarf an Massnahmen zur Integration von Pflegenden aus dem<br />

Ausland

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!