23.01.2013 Aufrufe

Grundwissen Geschichte 10. Klasse

Grundwissen Geschichte 10. Klasse

Grundwissen Geschichte 10. Klasse

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Grundwissen</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>10.</strong> <strong>Klasse</strong><br />

I. Weltpolitische Veränderungen und Wandlungen in Deutschland von den 1960er bis zu<br />

den 1980er Jahren<br />

1962 Kuba- Krise Nachdem die USA Mittelstreckenraketen in der Türkei stationiert<br />

hatten und die UdSS R Basen für Mittelstreckenraketen auf Kuba<br />

errichtet hatte, drohte der Kalte Krieg zu einem Atomkrieg zu<br />

eskalieren, da beide Supermächte große Teile des Territoriums der<br />

jeweils anderen Supermacht zerstören konnten. Man schloss einen<br />

Kompromiss (Abzug der Raketen aus der Türkei und aus Kuba)<br />

und richtete den sog. „heißen Draht“ ein (Telefonverbindung<br />

zwischen Washington und Moskau).<br />

1972 Grundlagenvertrag Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der<br />

Deutschen Demokratischen Republik im Rahmen der Ostpolitik<br />

der sozialliberalen Koalition unter Bundeskanzler Willy Brandt<br />

( SPD) und Außenminister Walter Scheel ( FDP), in dem sich die<br />

beiden deutschen Staaten gegenseitig anerkannten und praktische<br />

Fragen, z. B. Verwandtenbesuche, regelten.<br />

Entspannungspolitik Nach der Kuba- Krise waren die beiden Supermächte an einer<br />

stärkeren Zusammenarbeit, vor allem im wirtschaftlichen und<br />

kulturellen Bereich, interessiert. Zudem wurden einige<br />

Abrüstungsverträge ( Bsp.: S ALT I und II) geschlossen. Diese<br />

erste Phase der Entspannungspolitik fand mit dem 1979 erfolgten<br />

Einmarsch der UdSS R in Afghanistan und dem sog. NATO-<br />

Doppelbeschluss ein Ende. Die zweite Phase der Entspannungspolitik<br />

begann mit der Machtübernahme Gorbatschows in der<br />

UdS SR 1985.<br />

Ostverträge System von Verträgen zwischen der Bundesrepublik Deutschland<br />

und einigen Ostblockstaaten während der sozialliberalen Koalition<br />

unter Bundeskanzler Brandt ( SPD) und Außenminister Scheel<br />

(FDP), das auf dem von Egon Bahr entwickelten Konzept<br />

„ Wandel durch Annäherung“ beruhte und zur Entspannung im<br />

Ost-West-Konflikt beitrug (1970 Moskauer Vertrag mit UdS SR,<br />

1970 Warschauer Vertrag mit Polen, 1971 Viermächte-<br />

Abkommen für Berlin, 1972 Grundlagenvertrag mit der<br />

Deutschen Demokratischen Republik, 1973 Prager Vertrag mit der<br />

Tschechoslowakei).<br />

68er-Bewegung Vor allem von Studenten getragene Bewegung, die in der<br />

Bundesrepublik Deutschland mangels einer parlamentarischen<br />

Opposition außerparlamentarisch gegen die Große Koalition<br />

protestierte (Notstandsgesetzgebung, Radikalenerlass) und<br />

außenpolitisch vor allem die USA wegen des Vietnamkriegs<br />

kritisierte.


II. Die Auflösung des Ostblocks und die deutsche Einheit<br />

Ab 1985:<br />

Reformpolitik in der UdSSR<br />

Von Michail Gorbatschow (seit 1985 Generalsekretär der KPdSU)<br />

eingeleitete Reformen mit den Schlagworten Glasnost (Offenheit)<br />

und Perestroika (Umgestaltung) und dem Ziel, die marode<br />

Wirtschaft der UdSSR zu sanieren und Rückstände gegenüber<br />

dem Westen aufzuholen.<br />

1989 Umbruch im Ostblock Sowohl die Gründung der Gewerkschaft „ Solidarnosc“ in Polen<br />

und die Reformpolitik ( Glasnost und Perestroika) in der UdSS R<br />

als auch die Aufgabe der sog. Breschnew- Doktrin (benannt nach<br />

dem früheren KPdSU- Generalsekretär Breschnew; besagt, dass<br />

die UdS SR als Führungsmacht im Ostblock eingreifen darf, wenn<br />

der Sozialismus in diesen Ländern bedroht ist) führten zur<br />

Selbstbefreiung der sozialistischen Ostblockstaaten (freie Wahlen,<br />

Mehrparteiensystem).<br />

9.11.1989:<br />

Öffnung der innerdeutschen Grenze<br />

3.<strong>10.</strong>1990:<br />

„ Tag der Deutschen Einheit“<br />

„ Mauerfall“; von der DDR- Führung waren eigentlich nur<br />

geringfügige Reiseerleichterungen geplant; nach dem<br />

Massenansturm von DDR- Bürgern auf die Grenzübergänge<br />

zwischen Ost- und West- Berlin ließen die DDR- Grenzposten die<br />

Menschen passieren, die im Westteil der Stadt mit frenetischem<br />

Jubel und Begeisterung empfangen wurden.<br />

Laut Beschluss der DDR- Volkskammer vom 23. August 1990 trat<br />

die Deutsche Demokratische Republik mit Wirkung vom<br />

3. Oktober 1990, 0.00 Uhr, nach Artikel 23 G G dem<br />

„ Geltungsbereich des Grundgesetzes der Bundesrepublik<br />

Deutschland“ bei. Damit besteht das wiedervereinigte<br />

Deutschland aus dem Gebiet der ehemaligen Bundesrepublik<br />

Deutschland und dem Territorium der ehemaligen Deutschen<br />

Demokratischen Republik.<br />

Glasnost und Perestroika Schlagworte der Reformpolitik in der UdSS R unter KPdSU-<br />

Generalsekretär Michail Gorbatschow (seit 1985): Glasnost<br />

(Offenheit) sollte die Vorgänge in Partei und Staat für die Bürger<br />

transparenter gestalten, während Perestroika (Umgestaltung)<br />

Reformen in der Innen- und Wirtschaftspolitik vorsah.<br />

III. Europa und die Welt nach dem Ende des Ost-West-Konflikts<br />

1992 Vertrag von Maastricht Mit dem Inkrafttreten des 1992 unterzeichneten Vertrags von<br />

Maastricht wurde am 1. November 1993 aus der Europäischen<br />

Gemeinschaft ( E G ) die Europäische Union ( EU). Die damals<br />

zwölf Mitgliedstaaten verzichteten auf Teile ihrer staatlichen<br />

Souveränität und übertrugen der E U mehr Kompetenzen im<br />

wirtschaftlichen ( Bsp.: Währungsunion) und politischen ( Bsp.:<br />

Unionsbürgerschaft) Bereich.<br />

Osterweiterung der EU 2004 durchgeführte Erweiterung der EU der 15 um zehn Staaten<br />

( Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien,<br />

Tschechien, Ungarn, Zypern), die eine erhebliche Vergrößerung<br />

der EU ( Fläche, Einwohnerzahl), aber auch neue wirtschaftliche<br />

Herausforderungen mit sich brachte und 2007 mit der Aufnahme<br />

Bulgariens und Rumäniens ein vorläufiges Ende fand.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!