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Radar-Chips - HANSER automotive

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14lA UTOMOTIVE 3-4.2008l TITEL<br />

<strong>Radar</strong>-<strong>Chips</strong><br />

aus SiGe<br />

Anstatt der teuren GaAs-Technologie verwendet Infineon<br />

zukünftig einen Silizium-Germanium-Prozess bei Transceiver-ICs<br />

für <strong>Radar</strong>systeme. Damit lassen sich nicht nur die<br />

Herstellungskosten reduzieren, auch eine bessere Reproduzierbarkeit<br />

und Homogenität im Vergleich zu Gallium-<br />

Arsenis ist damit gegeben. Zudem lassen sie sich auf 8-<br />

Zoll-Wafer fertigen, sind im Handling unempfindlicher und<br />

können bis auf wenige Zwischenschritte auf Standardanlagen<br />

gefertigt und für Automotive-Anwendungen getestet<br />

werden.<br />

Vor kurzer Zeit noch verband man Hochfrequenztechnologie<br />

im oberen GHz-Bereich<br />

immer mit der Notwendigkeit von teuren Spezialhalbleitern.<br />

Mittlerweile haben Halbleiterhersteller<br />

Prozessvarianten auf Basis von Silizium-Germanium<br />

(SiGe) im Portfolio, die den Einsatz herkömmlicher Silizium-Herstellungsverfahren<br />

ermöglicht. Während sich<br />

CMOS-basierte Herstellungsprozesse fest im Mobilfunk-Consumerbereich<br />

(2,4 GHz bis ca. 5 GHz für GSM,<br />

UMTS, WLAN Transceiver) etabliert haben, findet man<br />

RADARSENSOREN<br />

AUF BASIS VON<br />

SIGE-TRANSCEIVERN<br />

bipolare Bauteile in Schaltungen, die schon bis zu 40<br />

GHz arbeiten. In modernen <strong>Radar</strong>anwendungen für den<br />

Abstand von einem halben bis zu 20 Metern, dem sogenannten<br />

Short-Range-<strong>Radar</strong> (SRR), werden immer mehr<br />

SiGe-Komponenten eingesetzt. Die Vorteile einer<br />

Kostenreduktion kommen hier schon heute zum Tragen.<br />

Im Bereich des Long-Range-<strong>Radar</strong> (77GHz) für die<br />

Abstandsmessung im Bereich bis 250 Metern reicht diese<br />

Technik mit Grenzfrequenzen bis 100 GHz jedoch nicht aus.<br />

Erst durch einen speziellen Prozessschritt, der eine Koh-


lenstoff-Dotierung des Transistor-Basisgebietsbeinhaltet,<br />

kann z. B. im B7HF200-<br />

Fertigungsprozess die Transitfrequenz<br />

auf 200 GHz verdoppelt<br />

werden – der 77-GHz-<br />

Schaltungsbereich rückt<br />

damit in den Bereich des<br />

Machbaren, ohne dafür GaAs<br />

einsetzen zu müssen (Bild 1).<br />

Mit so hergestellten <strong>Radar</strong>-<br />

Komponenten lassen sich<br />

heute schon Ausgangsleistungen<br />

bis zu 18dBm bei 77<br />

GHz erzeugen. Nicht nur die<br />

Herstellungskosten profitieren<br />

vom Einsatz von SiGe. Die<br />

Technologie weist auch eine<br />

bessere Reproduzierbarkeit<br />

und Homogenität im Vergleich<br />

zu GaAs auf, lässt sich<br />

auf größeren Wafern (bis zu 8<br />

Zoll) fertigen, ist im Handling<br />

unempfindlicher, da weniger<br />

spröde, und wird bis auf wenige<br />

Zwischenschritte auf Standardanlagen gefertigt und<br />

getestet. Als besonderer Vorteil ist im Falle des B7HF200-<br />

Prozesses die Automotive-Qualifikation nach AEC-Q100 zu<br />

nennen - einschließlich der Einsatzmöglichkeit der <strong>Chips</strong><br />

über den vollen Temperaturbereich von -40 °C bis +125 °C.<br />

Die Integration einer Schaltung in ein Serienprodukt –<br />

wurde bereits in enger Kooperation mit Bosch umgesetzt.<br />

Die neuen Sensoren der dritten Generation auf Basis dieser<br />

SiGe-Transceiver wurden kürzlich auf der SAE Conference<br />

in Detroit vorgestellt und werden 2009 in den<br />

Markt gehen (Bild 2).<br />

Ein Chip - weniger RF-Verluste<br />

Bisher besteht ein 77-GHz-RF-Frontend aus einer Handvoll<br />

GaAs-Bausteinen, die vom Systemhersteller bzw. einem<br />

Modulhersteller zu einem Transceiver aufgebaut werden.<br />

Gemäß dem Motto: „Jedem Chip seinen eigenen, optimalen<br />

Prozess“ finden sich dort für Blöcke wie VCO, PA und<br />

Mischer Bausteine unterschiedlicher GaAs-Prozesse. Die<br />

selbe Aufgabe lässt sich aber mit SiGe effizienter lösen.<br />

Hier gibt es die Möglichkeit, auf ein- und demselben Fertigungsprozess<br />

Leistungsverstärker, rauscharme Mischer<br />

und weitere Logik auf einem Chip zu integrieren und damit<br />

den Transceiver monolithisch zu realisieren. Damit rutschen<br />

die wichtigsten Funktionsblöcke auf ein Stück Halbleiter zu<br />

einem kompletten SoC zusammen und die Anzahl der RF-<br />

Signalübergänge wird minimiert (Bild 3). So reduziert sich<br />

der Platzbedarf und die Komplexität für den RF-Aufbau auf<br />

ein Minimum.<br />

Damit die Schaltung als „known-good-die“ beim Kunden<br />

aufgebaut werden kann, sind komplexe Teststrukturen eingebaut.<br />

Da beim Halbleiterhersteller zusätzliche Logik für<br />

den Funktions- und Parametertest auf Wafer-Ebene integriert<br />

wird, kann der Sensor- bzw. Systemhersteller diese<br />

TITELl AUTOMOTIVE 3-4.2008l15<br />

Bild 1:Technologie-Roadmap für schnelle Siliziumprozesse – nach 200 GHz (heute)<br />

steht als nächstes die 500-GHz-Grenze im Jahr 2012 an.<br />

© <strong>automotive</strong><br />

nutzen, um auf Systemebene Selbsttests zu fahren. Beispiele<br />

sind Power-Detektoren, Temperatursensoren und Teilerschaltungen<br />

wie sie sich im Infineon <strong>Radar</strong>-Transceiver-<br />

Baustein RXN7740 finden. Das ist bei einem „semidiskreten“<br />

GaAs-Aufbau sehr kompliziert bis undenkbar. Von der<br />

höheren Zuverlässigkeit profitieren Entwickler wie Nutzer.<br />

Am Ende steht ein Frontend-Aufbau, bei dem lediglich<br />

wenige RF-Signale verbunden bzw. gebondet werden müssen.<br />

Diese Übergänge werden gezielt auf die maximale<br />

Performance optimiert, die restlichen Steuersignale wie z.<br />

B. Teilerausgänge und Steuerpins sind wesentlich unkritischer.<br />

Da einige Bausteine heute schon die Möglichkeit des<br />

Bild 2: SiGe-basiertes Single-Chip <strong>Radar</strong>frontend:<br />

Vorderseite mit Transceiver (oben), Rückseite mit Signalverarbeitung<br />

(unten) im Long-Rage <strong>Radar</strong> <strong>Radar</strong>-<br />

Sensor LRR3 der Firma Bosch.<br />

© <strong>automotive</strong>


16lA UTOMOTIVE 3-4.2008l TITEL<br />

Trimmens mittels Laser bieten, kann eine Impedanz-Anpassung<br />

an die jeweilige Applikation durchgeführt werden.<br />

Und je genauer die Anpassung, desto weniger muss der<br />

Schaltungsentwickler auf dem Board kompensieren. So<br />

sind in enger Kooperation viele der Herausforderungen<br />

vom bisherigen RF-Board auf den Chip gewandert und dort<br />

gelöst worden.<br />

Schaltungsentwicklung mit SiGe<br />

SiGe ist nicht GaAs – und das nicht nur wegen seiner anderen<br />

Halbleitereigenschaften, sondern auch bei der mechanischen,<br />

thermischen, elektrischen und schaltungstechnischen<br />

Applikation. Die Herausforderung an den Entwickle<br />

(und für sein Management) besteht in der Bereitschaft zu<br />

dem Technologiewechsel, der auch ein Umdenken verlangt.<br />

„ Einen GaAs-Schaltungsentwurf kann und sollte man nicht<br />

als Grundlage für ein leistungsfähiges SiGe-Design nehmen“,<br />

so die Aussage von einem der frühen SiGe-Anwender.<br />

Beispiel: Eine GaAs-Schaltung verwendet klassisch<br />

eine Single-ended-Signalführung, d. h. jedes Signal wird<br />

einzeln geführt, die Masse (GND) der Schaltung ist auf der<br />

Chiprückseite mit dem Träger verbunden. Ein Chip in SiGe<br />

dagegen hat eine elektrisch isolierte Rückseite, die Systemmasse<br />

(Ground) wird in einer oder mehreren der zur Verfügung<br />

stehend Metallisierungsebenen auf der Chip-Vorderseite<br />

geführt. Wichtiger ist aber, das auch für die „analogen“<br />

Hochfrequenzschaltungen wie in der modernen Si-<br />

Digitaltechnik üblich (z. B. bei Prozessoren und schneller<br />

Logik) eine differentielle Schaltungstechnik eingesetzt<br />

wird. Die Systemmasse tritt dadurch im Signalpfad nur<br />

noch „virtuell“ (= stromlos) auf und muss bei den kritischen<br />

HF-Übergängen nicht verlustbehaftet vom Chip auf das<br />

Board geführt werden. Weitere Vorteile sind:<br />

■ differentielle Bonds sind verlustärmer, da sich ihre parasitären<br />

Induktivität im Gegensatz zu Single-ended-Übergängen<br />

teilweise kompensieren<br />

■ differentielle Bonds sind deshalb auch breitbandiger<br />

■ differentielle HF-Übergänge sind toleranter gegenüber<br />

Bonddrahtschwankungen<br />

■ differentielle Schaltungsauslegung und Signalführung<br />

reduziert unerwünschte Verkopplungen (Übersprechen)<br />

unterschiedlicher Schaltungsteile drastisch und macht<br />

damit erst die Hochintegration kritischer Funktionsblöcke<br />

auf einem Chip möglich<br />

Bild 4: Goldbonddrähte (gelb) verbinden das SiGe-MMIC mit<br />

dem Board, das auch als Wärmesenke fungiert.<br />

© <strong>automotive</strong><br />

Bild 3: Single-Chip-Transceiver und Referenz-Oszillator<br />

als Kernstücke des RF–Moduls (oben) mit Steuergerät<br />

(unten).<br />

© <strong>automotive</strong><br />

■ differentielle Schaltungsauslegung besitzt eine reduzierte<br />

Störsignal-Empfindlichkeit (bessere Signalintegrität)<br />

Wärmemanagement<br />

Die Verlustleistung eines SiGe-Systems ist zwar geringer<br />

als die Summe der bisherigen Einzelkomponenten einer<br />

GaAs-Implementierung, da verlustbehaftete Übergänge<br />

entfallen. Doch kein Licht ohne Schatten: Die Verlustwärme<br />

von ungefähr 3 Watt entsteht nun konzentriert auf wesentlich<br />

kleinerer Fläche, von der sie abgeführt werden muss -<br />

genauer: auf weniger als 10 mm 2 . Das erfordert ein sorgfältiges<br />

Design der Leiterplatine, die z. B. über integrierte<br />

Kupferflächen oder spezielle Wärmeleiter diese Verlustleistung<br />

– vorzugsweise an eine Metallbasis - abführen muss<br />

(Bild 4). Positiv trägt der Umstand bei, dass Silizium ein<br />

sehr guter Wärmeleiter ist und sich die im Chip produzierte<br />

Wärme direkt von der Rückseite ableiten lässt. Da SiGe-<br />

Schaltungen bis zu sehr hohen Temperaturen zuverlässig<br />

arbeiten, reicht es dafür zu sorgen, dass die Chiprückseite<br />

die Betriebstemperatur von bis zu +125 Grad möglichst<br />

nicht überschreitet. Damit kann auch in kritischen Einbausituationen<br />

der volle Automotive-Temperaturbereich abgedeckt<br />

werden. Schwerpunkt des Entwurfs eines <strong>Radar</strong>-<br />

Frontend wird mehr und mehr, das PCB-Layout in vollem<br />

Umfang zu meistern: Aufbautechniken für Bare-Die und<br />

FlipChip, Wärmemanagement, Signalführung auf dem PCB<br />

und Antennendesign. Das Gesamt-Systemverständnis ist


TITEL lAUTOMOTIVE 3-4.2008l17<br />

aber nach wie vor erforderlich. Die SiGe-Systeme heute<br />

sind noch weit von einer „Black-box“ entfernt, von deren<br />

Innenleben der Anwender nur die Spezifikation zu kennen<br />

braucht. Vielmehr sind sie integraler Bestandteil des<br />

Gesamtsystems und erfordern ein Verschmelzen mit dem<br />

Aufbau des RF-Frontends.<br />

Gleiche <strong>Chips</strong> - mehrere Applikationen<br />

Mit der richtigen Partitionierung durch den Halbleiterhersteller<br />

kann sich ein modularer Block-Baukasten ergeben,<br />

aus dem in relativ kurzer Zeit unterschiedliche Systemarchitekturen<br />

gebaut werden können.<br />

Das Ziel der OEMs ist es, mit möglichst wenig <strong>Radar</strong>-Sensortypen<br />

bzw. Hardware auszukommen und dies über die<br />

Applikations-Software zu „personalisieren“, denn niemand<br />

kann sich in Zukunft für jede Applikation (z. B. Collision Mitigation,<br />

ACC, usw.) eine eigene, spezielle Hardware bauen.<br />

Auf Ebene der Systemhersteller ist die Sachlage ähnlich:<br />

Nicht jedes <strong>Radar</strong>-Frontend soll einen anderen Chip verwenden.<br />

Attraktiver ist es, denselben Chip-Typ durch unterschiedliche<br />

Applikation und Ausbaustufen (Anzahl der<br />

Antennen, Leistungsfähigkeit des DSP, Kaskadierung, etc.)<br />

skalieren zu können und daher mehr und mehr in Richtung<br />

einer Standardisierung zu kommen. Alle Funktionsblöcke<br />

der aktuellen <strong>Chips</strong> können wiederverwendet werden und<br />

bieten Performance-Reserven, die einen kombinierten<br />

Betrieb für Long-Range- bis Mid-Range-<strong>Radar</strong> möglich<br />

erscheinen lassen. Die neuen Multi-Mode-<strong>Radar</strong>e, decken<br />

dabei heute schon Entfernungen ab 0,5 m bis 250 m und<br />

je nach Entfernung Öffnungswinkel zwischen 12 und 30<br />

Grad ab. Die weite Einsetzbarkeit bringt das Produktionsvolumen<br />

in die Höhe, was letztendlich dem unmittelbaren,<br />

gemeinsamen Ziel der Kostenreduktion für den Endkunden<br />

zugute kommt. Spezialanfertigungen sind und werden<br />

teuer bleiben. Einen Weg aus der Nische und dem damit<br />

verbundenen Dilemma bringt nur den Wille zum „Re-Use“,<br />

weg von der hemmenden „not-invented-here“ Mentalität.<br />

Was der Halbleiterlieferant beitragen kann, sind zuverlässige,<br />

getestete Standard-Komponenten, die bis auf die<br />

Antenne alle kritischen Funktionsblöcke der Hochfrequenzschaltung<br />

bereit stellen.<br />

Programmierbarkeit und Packages<br />

Die ersten <strong>Radar</strong>-System-ICs (RASIC) sind erst der Anfang<br />

dessen, was sich mit SiGe machen lässt (Bild 5). Mit<br />

dem Ziel vor Augen, möglichst universelle Bausteine auf<br />

dem offenen Markt anzubieten (anstatt teure ASICs) bleibt<br />

viel Raum für Kreativität. Ein logischer nächster Schritt ist<br />

beispielsweise die Steigerung der Frequenz in den Bereich<br />

77...81 GHz, der als globaler Short-Range-Standard der<br />

nächsten Generation und ein Nachfolger für 24-GHz-UWB<br />

gesehen wird. Ein weiteres Gebiet der Entwicklung ist<br />

die Einführung schaltbarer Strukturen auf den <strong>Chips</strong>, was<br />

sich als gar nicht trivial darstellt, da bei diesen Frequenzen<br />

die Signale auch ungefragt von Leitung zu Leitung springen<br />

und sich das An-, Ab- und Umschalten von Strukturen<br />

nicht wie bei „niederfrequenten“ Produkten wie in einem<br />

4-GHz-Prozessor machen lässt. Selektives Abschalten<br />

von Schaltungsteilen ist wiederum sinnvoll, da es eine wir-<br />

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18lA UTOMOTIVE 3-4.2008l TITEL<br />

kungsvolle Maßnahme zur Verlustleistungsreduktion darstellt.<br />

Beim Packaging verhält es sich ähnlich: Wer <strong>Radar</strong>-<strong>Chips</strong><br />

heute bezieht, bekommt „bare-die“, also die ungehäusten,<br />

dünn-geschliffenen und gesägten Silizium-<strong>Chips</strong>, die dann<br />

mit Pick&Place vom Blue-Tape auf die Leiterplatte geklebt<br />

und anschließend mittels Golddraht angeschlossen werden.<br />

Packages, die eine einfache Montage und Lagerhaltung<br />

erlauben, werden untersucht. Problematisch sind dort<br />

heute vor allem die Bonddrahtlängen und Übergangsverluste<br />

der HF-Kontakte – jeder Mikrometer „frisst“ die<br />

HF-Leistung, die man so mühevoll auf dem Chip erzeugt<br />

hat, bzw. von der Empfangsantenne auf den Chip bekommen<br />

will. Dies ist allerdings eine Eigenschaft, die nicht<br />

Mit der Markteinführung der SiGe-basierten <strong>Radar</strong>-<br />

Transceiver im Jahr 2009 ist eine hohe Erwartungshaltung<br />

an die Technologieakzeptanz gekoppelt.<br />

SiGe-spezifisch ist, hier teilen sich alle HF-Lösungen ein<br />

gemeinsames Schicksal. Geforscht wird umso intensiver,<br />

denn – ist ein Package gefunden – wird erwartet, dass die<br />

Zusatzkosten durch das einfachere Handlung und eine<br />

Standard-Aufbautechnik mehr als kompensiert werden.<br />

Zusammenfassung<br />

Die neuen SiGe-Transceiver öffnen den Systemherstellern<br />

neue Möglichkeiten im Long-Range-Bereich von 76...77<br />

GHz und im Weiteren großes Potential für den Short-<br />

Range-Bereich bis zu 81 GHz. Kleinere, günstigere <strong>Radar</strong>sensoren<br />

werden helfen, Fahrerassistenzsysteme in mittleren<br />

Fahrzeugklassen anbieten zu können. Parallel werden<br />

durch die fortlaufende Weiterentwicklung der Siliziumprozesse<br />

in Richtung 500 GHz (in Forschungsprojekten wie<br />

RoCC, siehe Bild 1) die Verlustleistungen weiter sinken und<br />

die erreichbaren Bandbreiten steigen.<br />

Doch bleibt auch einiges wie es war: Entwickler von Hochfrequenzschaltungen<br />

brauchen auch in absehbarer Zukunft<br />

das Hochfrequenz-Know-how, um RF-Komponenten auf<br />

Bild 5: Der Transceiver RXN7740 beinhaltet alle<br />

Sende- und Empfangs-Komponenten wie VCO,<br />

Mixer und Teilerschaltungen auf einem Chip.<br />

geeigneten Substraten korrekt zu applizieren und die beste<br />

Leistung aus „ihrem“ System herauszuholen. Und das im<br />

Bewusstsein „SiGe ist KEIN 1:1-Ersatz für GaAs“, aber der<br />

notwendige Schritt in die richtige Richtung nach dem<br />

Motto: „Exotik raus – SiGe rein“ . Die Aufgaben verschieben<br />

sich von der Position des kompletten RF-Designs in<br />

Richtung Applikation existierender Hochfrequenz-ASSPs<br />

bzw. bei Leitkunden in Richtung Spezifikation komplexer<br />

Kunden-Derivate. Mit der Markteinführung der SiGe-basierten<br />

<strong>Radar</strong>-Transceiver im Jahr 2009 ist eine hohe Erwartungshaltung<br />

an die Technologieakzeptanz gekoppelt. Ist<br />

die Produktionsreife gezeigt, kann die gesamte Zuliefererkette<br />

den lang ersehnten Wechsel auf eine volumentaugliche,<br />

kosteneffiziente Technologie vollziehen, die in vielen<br />

Applikationen Anwendung finden kann. (oe)<br />

Weblinks<br />

http://www.infineon.com/radar<br />

http://www.sara-group.org/<br />

http://www.sae.org/congress/<br />

(Link auf die Bosch Präsentation auf der<br />

SAE 2008 in Detroit<br />

© <strong>automotive</strong><br />

Dipl.Ing. (TH) Wolfgang Lehbrink<br />

studierte Elektrotechnik an der TU Karlsruhe<br />

mit Schwerpunkt Halbleitertechnologie.<br />

Bei Infineon ist er seit 2002 im Marketing<br />

tätig,seit 2006 im Produktbereich<br />

Automotive <strong>Radar</strong>.<br />

wolfgang.lehbrink@infineon.com,<br />

Tel. 089-234-21400<br />

Infineon Technologies<br />

@ www.infineon.com


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