Tätigkeitsbericht 2006 - Deutsche Bank Stiftung
Tätigkeitsbericht 2006 - Deutsche Bank Stiftung
Tätigkeitsbericht 2006 - Deutsche Bank Stiftung
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Engagement<br />
überwindet Grenzen<br />
<strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2006</strong>
Impressum<br />
Kontakt<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong> <strong>Stiftung</strong><br />
Geschäftsstelle:<br />
Rossmarkt 18<br />
D-60262 Frankfurt am Main<br />
Tel. +49 (0) 69 9 10-3 49 99<br />
Fax +49 (0) 69 9 10-3 83 71<br />
office.dbstiftung@db.com<br />
Vorstand<br />
Tessen von Heydebreck (Vorsitzender)<br />
Michael Münch, Peter Spitze,<br />
Christian Stronk<br />
Ihre Ansprechpartner:<br />
Förderbereiche Bildung und Hilfe zur<br />
Selbsthilfe:<br />
Christian Stronk<br />
Tel. +49 (0) 69 9 10-3 59 25<br />
Fax. +49 (0) 69 910- 3 88 36<br />
christian.stronk@db.com<br />
Alfred Herrhausen Fonds<br />
„Hilfe zur Selbsthilfe“:<br />
Marlehn Thieme<br />
Tel. +49 (0) 69 9 10-4 60 79<br />
Fax. +49 (0) 69 910-3 60 90<br />
marlehn.thieme@db.com<br />
Verwaltung, Koordination<br />
Katastrophenhilfe:<br />
Jörg-Eduard Krumsiek<br />
Tel. +49 (0) 69 9 10-3 40 23<br />
Fax. +49 (0) 69 910-3 88 36<br />
joerg-eduard.krumsiek@db.com<br />
Förderbereiche Musik, Kunst und<br />
kulturelle Bildung:<br />
Michael Münch<br />
Tel. +49 (0) 69 9 10-3 58 66<br />
Fax. +49 (0) 69 910-3 61 54<br />
michael.muench@db.com<br />
Kommunikation:<br />
Sonja Ecker<br />
Tel. +49 (0) 69 9 10-3 34 14<br />
Fax. +49 (0) 69 910-3 83 33<br />
sonja.ecker@db.com<br />
Mit freundlicher Unterstützung durch die<br />
D<br />
Titelbild/Rückseite<br />
Probenfotos zur Performance „Under Construction/Arbeitstitel“<br />
von von Sylvi Kretzschmar und<br />
Camilla Milena Féher, Plateaux-Festival <strong>2006</strong>.<br />
© Jörg Baumann<br />
Plateaux ist ein Gemeinschaftsprojekt des Künstlerhauses<br />
Mousontum Frankfurt und der <strong>Deutsche</strong><br />
<strong>Bank</strong> <strong>Stiftung</strong>. Das seit sechs Jahren stattfindende<br />
Festival zeigt neue Positionen im Bereich<br />
darstellende Kunst. Die eingeladenen jungen<br />
Künstler haben am Mousonturm die Möglichkeit,<br />
ihre Stücke zu erarbeiten. Darüber hinaus stehen<br />
ihnen erfahrene Theaterleute beratend zur Seite.<br />
Bildnachweise<br />
S. 4 (oben): Stefan Gloede, S. 4 (unten):<br />
Anna Meurer; S. 5 (oben links): Peter Adamik,<br />
S. 5 (unten rechts): MKM; S. 6 (oben): Wolfgang<br />
Günzel; S. 7 (oben): Nationaloper Bukarest,<br />
S. 7 (darunter): Gerold Herzog, S. 7 (unten rechts):<br />
Günter Bartos; S. 8 (oben): Youth <strong>Bank</strong> Leipzig,<br />
S. 8 (unten rechts): Youth <strong>Bank</strong>; S. 9 (oben links):<br />
Hertie-<strong>Stiftung</strong>/Pedro Citoler, S. 9 (unten rechts):<br />
Stefan Boness; S. 10 (oben links): AKUD/Lars<br />
Reimann, S. 10 (unten rechts): Heiko Meyer;<br />
S. 11 (oben): prisma e.V., S. 11 (unten):<br />
Nordmeyer&Communication.<br />
Konzept und Gestaltung:<br />
Neue Gestaltung GmbH, Berlin<br />
Redaktion: Sonja Ecker, Laura Krautkrämer<br />
Druck:<br />
GDW Genossenschaft der<br />
Werkstätten für Behinderte, Kassel<br />
Redaktionelle Anmerkung:<br />
Ale Angaben in dieser Broschüre erfolgten<br />
mit bestem Wissen und wurden mit<br />
Sorgfalt und Umsicht aus unterschiedlichen<br />
Quellen zusammen gestellt. Eine Haftung<br />
für die Richtigkeit oder Vollständigkeit<br />
der Angaben kann dennoch nicht übernommen<br />
werden. Allen Beteiligten, die an der<br />
Erstellung der Publikation mitgewirkt haben,<br />
danken wir für die Unterstützung.
Fakten kann man lernen –<br />
Begeisterung gibt man weiter<br />
Deutschland verzeichnet einen <strong>Stiftung</strong>sboom, und die<br />
Aufbruchstimmung der vergangenen Dekaden hält an. In<br />
den 1980er Jahren wurden noch durchschnittlich 150<br />
<strong>Stiftung</strong>en jährlich gegründet. <strong>2006</strong> gab es einen neuen<br />
Rekord: 899 Neuerrichtungen, wobei die vielen unselbständigen<br />
<strong>Stiftung</strong>en, <strong>Stiftung</strong>svereine und -gesellschaften<br />
in dieser Zahl noch nicht einmal erfasst sind. Die Ursachen<br />
sind vielfältig: demografischer Wandel mit weniger Nachkommen,<br />
die als Erben eingesetzt werden können, zunehmende<br />
private Vermögen, eine <strong>Stiftung</strong>en begünstigende<br />
Steuergesetzgebung, aber auch der Wille, sich als Bürger<br />
für ein besonderes Anliegen dauerhaft zu engagieren.<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong> <strong>Stiftung</strong> und ihre Vorgängerstiftungen<br />
tun dies seit vielen Jahren in den Bereichen Musik, Bildende<br />
Kunst, Soziales und Bildung. Die von uns unterstützten<br />
Projekte – <strong>2006</strong> waren es insgesamt 147 – bewegen sich<br />
oftmals auf den Schnittstellen dieser Gebiete. Die Förderung<br />
des „Jugend-Kunst-Preises“ oder des bundesweiten<br />
Schulkooperations-Wettbewerbs KINDER ZUM OLYMP!<br />
sind nur zwei Beispiele für Projekte im Bereich kulturelle<br />
Bildung.<br />
Destinatäre unserer <strong>Stiftung</strong>sarbeit sind vor allem Kinder,<br />
Jugendliche und junge Erwachsene. Wir verstehen unsere<br />
Förderung nicht als punktuelles Verteilen finanzieller Ressourcen<br />
– es geht um langfristige Perspektiven und die<br />
nachhaltige Weichenstellung für im Aufbau befindliche Projekte<br />
dieser Zielgruppen. Durch langjährige Fördertätigkeit<br />
hat die <strong>Stiftung</strong> ein Netzwerk aufgebaut, das sie nun auch<br />
für ihre Projektpartner nutzbar macht. Wenn beispielsweise<br />
die Schüler des Musikgymnasiums Weimar eine Probe der<br />
Berliner Philharmoniker besuchen oder zwischen dem<br />
Musikgymnasium, unserer „Akademie Musiktheater heute“,<br />
der Hochschule für Musik Franz Liszt und dem Nationaltheater<br />
Weimar ein neues Kooperationsprojekt geplant wird.<br />
Mit unseren Partnern streben wir eine Zusammenarbeit<br />
an, in die wir auch unser Know-how bei Fragen zum Projektmanagement<br />
oder zur Öffentlichkeitsarbeit einbringen. Bei<br />
einigen Projekten stehen auch Mitarbeiter der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Bank</strong> mit Rat und Tat zur Seite. Ein Beispiel sind die „Youth<br />
<strong>Bank</strong>s“. Mitarbeiter der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Bank</strong> unterstützen Youth<br />
<strong>Bank</strong>er, die andere Jugendliche bei ihren Vorhaben beraten,<br />
als Mentoren.<br />
Hilfe zur Selbsthilfe in schwierigen Lebenslagen, umfassende<br />
Entfaltung der eigenen Potenziale – dies sind Eckpfeiler<br />
unserer <strong>Stiftung</strong>stätigkeit, die sich auch auf den Bereich der<br />
Katastrophenhilfe erstreckt. Ob nach dem Tsunami, Hurrikan<br />
Katrina, dem Erdbeben in Pakistan oder – weiter zurückgeblickt<br />
– der Oderflut 2002: Neben der finanziellen Unterstützung<br />
halfen immer auch Mitarbeiter der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Bank</strong> vor<br />
Ort durch persönlichen Einsatz bei der akuten Katastrophenbewältigung<br />
mit. Im Falle des Seebebens in Südostasien<br />
haben wir eigens einen Experten eingesetzt, der in Kontakt<br />
mit den beteiligten Hilfsorganisationen vor Ort dafür gesorgt<br />
hat, dass die Mittel für nachhaltige Bildungs- und Wiederaufbauprojekte<br />
eingesetzt wurden.<br />
Mit der vorliegenden Broschüre möchten wir einen Einblick<br />
in unsere Tätigkeit im Jahr <strong>2006</strong> geben und wünschen eine<br />
anregende Lektüre.<br />
Tessen von Heydebreck<br />
Vorsitzender des Vorstandes<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong> <strong>Stiftung</strong><br />
3
4<br />
Ob für Schüler aller Schulformen oder den<br />
musikalischen Spitzennachwuchs:<br />
Wettbewerbe spornen zu Höchstleistungen an<br />
Preisverleihung KINDER<br />
ZUM OLYMP! in der<br />
Philharmonie Berlin<br />
Kulturelle Bildung kann vielfältige Formen<br />
haben: eine Tanzaufführung, die<br />
von Jugendlichen mit Profimusikern<br />
und Choreografen auf die Bühne<br />
gebracht wird, Kunstvermittlung von<br />
Jugendlichen für Jugendliche oder ein<br />
Schüler-Filmprojekt, das den Film<br />
„Fahrraddiebe“ von Vittorio de Sica ins<br />
Heute übersetzt. Die genannten Projekte<br />
haben es <strong>2006</strong> beim bundesweiten<br />
Schulkooperations Wettbewerb<br />
KINDER ZUM OLYMP! in die letzte<br />
Runde geschafft und wurden im September<br />
in der Berliner Philharmonie in<br />
Anwesenheit von Bundespräsident<br />
Horst Köhler ausgezeichnet. Die Initiative<br />
der Kulturstiftung der Länder wird<br />
von der <strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong> <strong>Stiftung</strong> als<br />
Hauptpartner unterstützt.<br />
Musik, Kunst und kulturelle Bildung<br />
Neben diesem spartenübergreifenden<br />
Wettbewerb fördert die <strong>Stiftung</strong> kulturelle<br />
Bildungsprojekte in den Bereichen<br />
Kunst und Musiktheater. Ein von<br />
der <strong>Stiftung</strong> selbst initiierter Wettbewerb<br />
ist der Polnische Kunst Preis<br />
„Views“, der seit 2003 alle zwei Jahre<br />
gemeinsam mit der Galerie Zache˛ta<br />
in Warschau und der <strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong><br />
Polska S.A. ausgelobt wird. Die Arbeiten<br />
der nominierten jungen Künstler<br />
werden vor der Juryentscheidung in der<br />
Galerie Zache˛ta ausgestellt, der Preisträger<br />
erhält 10.000 Euro. Zusätzlich<br />
vergibt die <strong>Stiftung</strong> als Sonderpreis ein<br />
Atelierstipendium für Berlin.<br />
Während ihrer Residency in Berlin von<br />
März bis August <strong>2006</strong> schuf die Künstlerin<br />
Anna Orlikowa u. a. eine Installation<br />
aus Heizungsrohren mit dem Titel<br />
„Der Raum“ für ihr Atelier.<br />
Ebenfalls im Zwei-Jahres-Turnus findet<br />
der Internationale Dirigentenwettbewerb<br />
Sir Georg Solti in Frankfurt<br />
statt, den die <strong>Stiftung</strong> seit der ersten<br />
Ausrichtung 2002 unterstützt. <strong>2006</strong><br />
meldeten sich mehr als 500 Bewerber<br />
aus 72 Ländern für den Wettbewerb<br />
an. Der erste – mit 15.000 Euro dotierte<br />
– Preis ging an die 31-jährige Koreanerin<br />
Shi-Yeon Sung, die die Jury mit<br />
ihrem Dirigat der Fantasie-Ouvertüre<br />
„Romeo und Julia“ von Peter I.<br />
Tschaikowsky überzeugte. Der Amerikaner<br />
Shizuo Kuwahara und der Australier<br />
Matthew Coorey belegten den<br />
zweiten und den dritten Platz, die jeweils<br />
mit 10.000 bzw. 5.000 Euro<br />
ausgestattet sind. Neben den Preisgeldern<br />
erhalten die ersten beiden<br />
Preisträger Einladungen zu Dirigaten<br />
mit dem Frankfurter Museumsorchester<br />
und dem hr-Sinfonieorchester –<br />
und damit eine weitere Chance, mit<br />
renommierten Profiorchestern zu<br />
musizieren.<br />
Setzte sich gegen ihre<br />
überwiegend männlichen<br />
Mitstreiter durch:<br />
Die Koreanerin Shi Yeon<br />
Sung gewann den Dirigentenwettbewerb<br />
Sir<br />
Georg Solti.
Zufrieden: Die Jury<br />
des Plakatwettbewerbs<br />
mit den ersten vier<br />
Gewinnerplakaten<br />
Über 300 Schüler kamen<br />
mit ihren Lehrern zur<br />
Preisverleihung in das<br />
Konzerthaus am Gendarmenmarkt.<br />
<strong>2006</strong> hat die <strong>Stiftung</strong> begleitend zur<br />
Dreigroschenoper-Inszenierung von<br />
Klaus Maria Brandauer im Berliner Admiralspalast<br />
einen Programmheftwettbewerb<br />
für Schüler und einen<br />
Plakatwettbewerb für junge Designer<br />
ausgeschrieben. Die Resonanz<br />
war groß: 80 Schulklassen und Kurse<br />
reichten Programmheftbeiträge ein.<br />
Geradezu „überschwemmt“ mit Entwürfen<br />
wurde die Jury des Plakatwettbewerbs.<br />
465 junge Kreative schickten<br />
ihre Arbeiten ins Rennen. Die sehr unterschiedlichen<br />
graphischen Lösungen<br />
für die Bewerbung des Stücks im<br />
Admiralspalast stellte die Jury – bestehend<br />
aus Designprofessoren, Kunsthistorikern,<br />
einer Dramaturgin, einem<br />
Dirigenten und einem Schauspieler –<br />
vor eine schwierige Entscheidung.<br />
Musik, Kunst und kulturelle Bildung<br />
Die Arbeiten der ersten beiden Plätze –<br />
eine bunte Kreidezeichnung und ein<br />
reduzierter grafischer Entwurf – spiegeln<br />
die Bandbreite der eingereichten<br />
Plakate exemplarisch wider.<br />
Auch 2007 hat die <strong>Stiftung</strong> wieder<br />
einen Kreativ-Wettbewerb zu einem<br />
Theaterklassiker ins Leben gerufen.<br />
Von Mai bis Oktober 2007 wird in der<br />
ehemaligen Kindl-Brauerei in Berlin-<br />
Neukölln der gesamte Wallenstein in<br />
der Inszenierung von Peter Stein auf<br />
die Bühne gebracht. Parallel dazu hat<br />
die <strong>Stiftung</strong> junge Fotografen eingeladen,<br />
sich mit den Themen des Dramas<br />
in Fotoarbeiten auseinander zu setzen.<br />
Wettbewerbe regen dazu an, „schlummernde“<br />
oder neue Projektideen umzusetzen,<br />
ermöglichen die Netzwerkbildung<br />
mit Gleichgesinnten und geben<br />
den Gewinnern eine Plattform in der<br />
Öffentlichkeit. Ein Beispiel dafür ist<br />
auch der bundesweit ausgeschriebene<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong> <strong>Stiftung</strong> Jugend-<br />
Kunst-Preis. Projektpartner sind das<br />
Museum Küppersmühle für Moderne<br />
Kunst (MKM) in Duisburg, die Stadt<br />
Duisburg und die <strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong> <strong>Stiftung</strong>.<br />
Ein intensiver Prozess der Auseinandersetzung<br />
mit zeitgenössischer Kunst<br />
zeichnet diesen höchstdotierten nationalen<br />
Jugendkunstwettbewerb aus.<br />
20 Schulklassen haben das Museum<br />
im Laufe des Jahres <strong>2006</strong> besucht,<br />
sich mit den ausgestellten Werken<br />
beschäftigt, sie unter fachlicher Anleitung<br />
ausführlich diskutiert und abschließend<br />
eigene Arbeiten geschaffen.<br />
„Herausforderer“ für diese kreative<br />
Eigenleistung waren die Arbeiten so<br />
renommierter deutscher Künstler wie<br />
Georg Baselitz, Candida Höfer, Jörg<br />
Immendorff, Anselm Kiefer, Markus<br />
Lüpertz, Gerhard Richter oder Rosemarie<br />
Trockel. Die Beiträge der 20<br />
Schulklassen waren vom 9. bis 18.<br />
Februar 2007 im MKM zu sehen.<br />
Eine hochkarätige Künstler-Fachjury<br />
hat drei Arbeiten ausgewählt, die mit<br />
dem „<strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong> <strong>Stiftung</strong> Jugend-<br />
Kunst-Preis“ in Höhe von 5.000 Euro,<br />
2.000 Euro und 1.000 Euro geehrt<br />
wurden. Der erste Preis ging an Schüler<br />
des Uhlandgymnasiums Tübingen,<br />
den zweiten Preis erhielt die Gustav-<br />
Stresemann-Realschule in Duisburg<br />
für ihre Arbeit „Todesflug“ und der<br />
dritte Preis ging an das Caspar-Vischer-<br />
Gymnasium in Kulmbach.<br />
Weitere Informationen zu den<br />
Wettbewerben finden Sie unter:<br />
www.deutsche-bank-stiftung.de<br />
Informationen zum Jugend-Kunst-Preis unter:<br />
www.museum-kueppersmuehle.de<br />
Oben: 1. Preis des<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong> <strong>Stiftung</strong><br />
Jugend-Kunst-Preises:<br />
Arbeit von Schülern des<br />
Uhlandgymnasiums in<br />
Tübingen<br />
Unten: Schüler beim<br />
Besuch des MKM<br />
5
6<br />
Der Portikus auf der Maininsel ist seit<br />
seiner Gründung 1997 einer der herausragenden<br />
Orte für zeitgenössische<br />
Kunst in Frankfurt. Als Teil der Städelschule<br />
ermöglicht er einen intensiven<br />
Austausch zwischen eingeladenen<br />
Künstlerinnen und Künstlern sowie<br />
Studierenden der Hochschule. Überregionale<br />
Aufmerksamkeit hat der Portikus<br />
auch durch seine außergewöhnliche<br />
Behausung gefunden: So wurden<br />
hinter das Portal der Stadtbibliothek<br />
einfache Container gestellt, die zwei<br />
ehemalige Städelschüler gestaltet<br />
hatten. <strong>2006</strong> erhielt die Institution nun<br />
ein neues dauerhaftes Domizil auf<br />
der Maininsel – entworfen von dem<br />
Frankfurter Architekten Christoph<br />
Mäckler. Der Künstler Olafur Eliasson<br />
wird unter dem Glasdach des Gebäudes<br />
über zwei Jahre Lichtinstallationen<br />
entwickeln, die das Erscheinungsbild<br />
des Gebäudes kontinuierlich verändern.<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong> <strong>Stiftung</strong> unterstützt<br />
das Ausstellungsprogramm seit<br />
vielen Jahren.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.deutsche-bank-stiftung.de<br />
Informationen zum Ausstellungsprogramm<br />
unter: www.portikus.de<br />
Im Januar 2007 gab die Oper Frankfurt<br />
eine Neuinszenierung von Richard<br />
Wagners „Tannhäuser“. Regie führte<br />
Vera Nemirova – ehemalige Stipendiatin<br />
des Förderprogramms Akademie<br />
Musiktheater heute der <strong>Deutsche</strong><br />
<strong>Bank</strong> <strong>Stiftung</strong>. Sie gilt als eine der führenden<br />
Regisseurinnen der jüngeren<br />
Generation. Ihre Karriere ist aber nur<br />
eines von vielen Beispielen, die für<br />
den Erfolg der Stipendiaten stehen.<br />
Auch Cornelius Meister gehört zu den<br />
Alumni der Akademie. Seit der Spielzeit<br />
2005/06 leitet er die Heidelberger<br />
Philharmonie. Insgesamt 91 aktuelle<br />
und ehemalige Stipendiaten zählt die<br />
Akademie, die seit 2001 angehende<br />
Intendanten, Dirigenten, Dramaturgen,<br />
Regisseure und Komponisten fördert.<br />
Das zweijährige Stipendium schließt<br />
Musik, Kunst und kulturelle Bildung<br />
eine Lücke im Bereich der Nachwuchsförderung,<br />
denn anders als für junge<br />
Musiker und Sänger gibt es kaum<br />
Unterstützung für die Akteure „hinter“<br />
der Bühne des Musiktheaters. Durch<br />
Inszenierungsbesuche und Gespräche<br />
mit Künstlern und „Machern“, bei internationalen<br />
Workshops sowie durch<br />
gemeinsame künstlerische Projekte<br />
wird der Austausch und die Netzwerkbildung<br />
unterstützt.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.deutsche-bank-stiftung.de<br />
www.musiktheater-heute.org<br />
Die „Akademie Musiktheater<br />
heute“ bei der<br />
Münchener Biennale<br />
Große Ausstrahlung:<br />
Lichtinstallation von<br />
Olafur Eliasson für den<br />
neuen Portikus<br />
Von Juni bis September ist Festspielzeit<br />
in Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Außergewöhnlich schöne Spielorte und<br />
Künstler von internationalem Rang sind<br />
die Zutaten, mit denen die Festspiele<br />
seit 1990 Einheimische und Besucher<br />
aus dem gesamten Bundesgebiet zu<br />
den Konzerten locken. Seit 1995 gibt<br />
es die Internationale Kammermusikreihe<br />
Junge Elite. Sie bietet in rund<br />
dreißig Kammer- und Orchesterkonzerten<br />
musikalischem Spitzennachwuchs<br />
aus der ganzen Welt die Gelegenheit,<br />
bei den Festspielen sein Können unter<br />
Beweis zu stellen. Spielorte sind alte<br />
Herrenhäuser, Schlösser und historischen<br />
Parkanlagen. Neben den Konzerten<br />
haben die jungen Musiker in der<br />
Ensemblearbeit und beim gemeinsamen<br />
Musizieren die Gelegenheit, in ganz<br />
unterschiedlichen Formationen zusammen<br />
zu spielen. Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong><br />
<strong>Stiftung</strong> übernimmt jeweils die Patenschaft<br />
für mehrere Konzerte der Reihe.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.festspiele-mv.de
Max Beckmann: Die Aquarelle und<br />
Pastelle – unter diesem Titel waren<br />
im Frühjahr <strong>2006</strong> wenig bekannte Werke<br />
des Expressionisten in der Frankfurter<br />
Schirn Kunsthalle zu sehen. Die<br />
international viel beachtete Schau vermittelte<br />
den Besuchern eine selten gezeigte<br />
Seite des Künstlers. Unter wissenschaftlicher<br />
Begleitung entstand<br />
parallel das erste Werkverzeichnis der<br />
Aquarelle.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.deutsche-bank-stiftung.de<br />
www.schirn-kunsthalle.de<br />
Nachwuchsförderung von jungen<br />
Sängern in Südosteuropa leistet die<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong> <strong>Stiftung</strong> über ihr<br />
Förderprogramm CEE Musiktheater,<br />
das sie vor drei Jahren gemeinsam mit<br />
der Wiener Staatsoper und dem<br />
Staatssekretariat für Kunst und Medien<br />
der Republik Österreich ins Leben<br />
gerufen hat. Teilnehmer sind die Opernhäuser<br />
Belgrad, Chisinau, Sarajewo,<br />
Sofia sowie die Nationaltheater Skopje,<br />
Tirana und Zagreb. Die Stipendienzahlungen<br />
ermöglichen jungen Sängern,<br />
ihre professionelle Karriere in ihrem<br />
Heimatland voranzubringen. Neben der<br />
Sängerförderung sieht das Programm<br />
Zuschüsse für Ko-Produktionen der<br />
Häuser vor. Auch ein Austausch zwischen<br />
Ost und West auf der Ebene<br />
von Nachwuchsregisseuren wird unterstützt:<br />
So hat beispielsweise der<br />
junge Regisseur Alexander Radulescu,<br />
ehemaliger Stipendiat der „Akademie<br />
Musiktheater heute“, gemeinsam<br />
mit den Gesangsstipendiaten <strong>2006</strong> am<br />
Opernhaus Bukarest „Le Nozze di<br />
Figaro“ sehr erfolgreich zur Aufführung<br />
gebracht.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.deutsche-bank-stiftung.de<br />
www.cee-musiktheater.at<br />
Musik, Kunst und kulturelle Bildung<br />
Oben: Koproduktion: die<br />
„Zauberflöte“ an der<br />
Oper Skopje und an der<br />
Nationaloper Sofia<br />
Unten: Schüler vor dem<br />
Musikgymnasium in<br />
Weimar<br />
Das staatlich anerkannte Musikgymnasium<br />
Schloss Belvedere in Weimar<br />
ebnet musikalischen Nachwuchstalenten<br />
den Weg. Den hohen Standard der<br />
Instrumentalausbildung sichern Professoren<br />
der Hochschule für Musik<br />
Franz Liszt in Weimar. Das Musikgymnasium<br />
ging aus der Orchesterschule<br />
Weimar hervor, die 1872 auf Anregung<br />
Franz Liszts gegründet wurde. Seit<br />
1996 sind die Schule und das angeschlossene<br />
Internat im Barockschloss<br />
Belvedere vor den Toren Weimars untergebracht.<br />
Die Restaurierungskosten der Schule<br />
und einen kompletten Anbau übernahm<br />
seinerzeit die <strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong>.<br />
Im Jubiläumsjahr <strong>2006</strong> beschlossen<br />
die „Akademie Musiktheater heute“<br />
der <strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong> <strong>Stiftung</strong>, das Nationaltheater<br />
Weimar, das Musikgymnasium<br />
und die Hochschule für Musik<br />
ein Kooperationsprojekt: Ab 2008<br />
soll im Nationaltheater jährlich eine<br />
Operninszenierung der Nachwuchskräfte<br />
zu sehen sein. Den Auftakt<br />
bildet Benjamin Brittens „Sommernachtstraum“.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.deutsche-bank-stiftung.de<br />
www.musikgymnasium-belvedere.de<br />
Deutschlands jüngster Generalmusikdirektor<br />
Cornelius Meister hat 2005 die<br />
Reihe Komponist für Heidelberg ins<br />
Leben gerufen. Das Projekt ermöglicht<br />
die intensive Arbeit eines jungen Komponisten<br />
mit dem Philharmonischen<br />
Orchester und bietet dem Publikum<br />
Einblicke in zeitgenössische Musik und<br />
den Schaffensprozess eines Komponisten.<br />
Nach dem erfolgreichen Auftakt<br />
mit dem Komponisten Jörn Arnecke<br />
in 2005 ermöglicht die <strong>Stiftung</strong><br />
in der Spielzeit <strong>2006</strong>/07 die Residency<br />
des tschechischen Komponisten<br />
Miroslav Srnka, dessen Kammeroper<br />
„Wall“ 2005 an der Berliner Staatsoper<br />
uraufgeführt wurde. Während seines<br />
Aufenthaltes in Heidelberg kann<br />
das Publikum in drei Konzerten Werke<br />
Srnkas kennen lernen und ihn bei Gesprächen<br />
live erleben.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.deutsche-bank-stiftung.de<br />
www.theaterheidelberg.de<br />
Miroslav Srnka, Komponist<br />
für Heidelberg in der<br />
Spielzeit <strong>2006</strong>/07<br />
7
8<br />
Im Juli 2007 fand der erste Leipziger<br />
Friedenslauf statt. Über 500 Schülerinnen<br />
und Schüler nahmen daran teil.<br />
Ihre Laufleistung wurde von Spendern<br />
in Geld aufgewogen und kam so der<br />
Friedensarbeit zu Gute. Unter der<br />
Schirmherrschaft von Bundesverkehrsminister<br />
Wolfgang Tiefensee und Nikolaikirchen-Pfarrer<br />
Christian Führer<br />
setzte die Veranstaltung ein Zeichen<br />
zur Überwindung von Gewalt, Hass<br />
und Intoleranz.<br />
Die Initiative ging von einer ehemaligen<br />
Freiwilligen des Forums Zivile Friedensdienste<br />
aus, maßgebliche Unterstützung<br />
erhielt sie von der Leipziger<br />
Youth <strong>Bank</strong>, die mit einer Anschubfinanzierung<br />
den Startschuss für das<br />
Projekt ermöglichte. Youth <strong>Bank</strong>s sind<br />
Gruppen von drei bis zehn Jugendlichen,<br />
die wie eine kleine <strong>Stiftung</strong> Projektideen<br />
anderer Jugendlicher, so ge-<br />
Jugend und Bildung<br />
Gute Ideen gesucht!<br />
Die Youth <strong>Bank</strong>s unterstützen Jugendliche,<br />
die etwas bewegen wollen<br />
nannte Mikroprojekte, unterstützen.<br />
Dies tun sie mit Geld, vor allem aber<br />
durch ihr Know-how und die entsprechende<br />
Beratung: Sie kennen die Hürden,<br />
die bei der Umsetzung der Projekte<br />
genommen werden müssen, sie<br />
weisen auf mögliche Schwachstellen<br />
in den Konzepten hin oder ermutigen<br />
die Antragsteller, wenn es nicht weiter<br />
geht. „Oft sind es Kleinigkeiten, die<br />
von den Organisatoren bei der Planung<br />
übersehen werden“, berichtet Florian<br />
F. Woitek von der Youth <strong>Bank</strong> Leipzig.<br />
„Gemeinsam lässt sich dann aber<br />
meist eine gute Lösung finden. Die<br />
Jugendlichen lernen, dass ihr Handeln<br />
Konsequenzen hat, dass sie selbst<br />
etwas bewegen und ihre eigenen<br />
Ideen umzusetzen können – eine tolle<br />
Erfahrung!“<br />
Projektpartner sind die <strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong><br />
<strong>Stiftung</strong> und die <strong>Deutsche</strong> Kinder- und<br />
Jugendstiftung. Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong><br />
<strong>Stiftung</strong> beteiligt sich nicht nur finanziell,<br />
sondern auch personell: Zahlreiche<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong>-Mitarbeiter unterstützen<br />
als Mentoren vor Ort die Arbeit<br />
der Youth <strong>Bank</strong>s.<br />
<strong>2006</strong> wurden insgesamt 210 Mikroprojekte<br />
von 21 „Youth <strong>Bank</strong>s“ gefördert,<br />
fast doppelt so viele wie im Jahr 2005.<br />
Mit einem einfachen „Projektscheck“<br />
kann ein Mikroprojekt eine Basisförderung<br />
von bis zu 400 Euro beantragen.<br />
Gelingt es den Initiatoren, zusätzlich<br />
Drittmittel aus einer anderen Quelle zu<br />
akquirieren, können diese von der<br />
Youth <strong>Bank</strong> „gematcht“ werden, das<br />
heißt, die Summe wird um den gleichen<br />
Betrag (allerdings nur bis zu einem<br />
Maximum von nochmals 400 Euro)<br />
aufgestockt. Der Ansporn, auf diese<br />
Weise eigenverantwortlich weitere<br />
Gelder einzuwerben, ist groß und hat<br />
eine eindrucksvolle Dynamik entwickelt:<br />
In der Summe der Förder- und<br />
Drittmittel für die Jugendprojekte <strong>2006</strong><br />
betrug die Basisförderung knapp 30<br />
Prozent, dazu kamen knapp 15 Prozent<br />
Matchings – die Drittmittel machten<br />
mehr als die Hälfte der Finanzierung aus.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.youthbank.de<br />
www.dkjs.de<br />
Youth <strong>Bank</strong>s arbeiten<br />
wie kleine <strong>Stiftung</strong>en in<br />
ihrem Ort – Youth <strong>Bank</strong><br />
Lichtenberg.
START-Stipendiaten aus<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
nach der Aufnahmezeremonie<br />
Kinder aus Zuwandererfamilien haben<br />
oft deutlich erschwerte Bedingungen<br />
für einen erfolgreichen Bildungs- und<br />
Ausbildungsweg. Fehlende Unterstützung<br />
im familiären und sozialen<br />
Umfeld führt dazu, dass viele ihre<br />
schulischen Potenziale ungenutzt lassen.<br />
Das Förderprogramm START<br />
wendet sich an begabte und gesellschaftlich<br />
engagierte Kinder mit Migrationshintergrund<br />
und bietet ihnen<br />
Lehrmittelstipendien und gezielte Fortbildungsangebote.<br />
„START“ wurde<br />
2002 von der Gemeinnützigen Hertie-<br />
<strong>Stiftung</strong> initiiert, neben der <strong>Deutsche</strong><br />
<strong>Bank</strong> <strong>Stiftung</strong> gibt es weitere private<br />
sowie öffentliche Projektpartner.<br />
Neben der materiellen Unterstützung<br />
ist es insbesondere die ideelle Förderung,<br />
die das Programm auszeichnet:<br />
Es geht darum, Neigungen und Potentiale<br />
zu entdecken und zu fördern,<br />
mögliche Hindernisse zu erkennen und<br />
zu überwinden. Das Programm ist Ansporn<br />
zur Integration und zeigt jungen<br />
Jugend und Bildung<br />
Zuwanderern, dass sich Leistung für<br />
sie lohnt. Gleichzeitig sendet es ein<br />
positives Signal in unsere Gesellschaft,<br />
die es sich nicht erlauben kann, auf<br />
gut ausgebildete Arbeitskräfte zu verzichten.<br />
Fast 300 Schüler aus mehr als<br />
50 Nationen haben bisher ein Stipendium<br />
erhalten. Bereits im ersten Jahr<br />
verbessern durchschnittlich 40 Prozent<br />
der Stipendiaten ihre schulischen<br />
Leistungen.<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong> <strong>Stiftung</strong> unterstützte<br />
START zunächst in Berlin, <strong>2006</strong><br />
wurde die Förderung auf Nordrhein-<br />
Westfalen ausgedehnt. Die <strong>Stiftung</strong><br />
hilft als Partner nicht nur finanziell: Im<br />
Rahmen des Programms „Mentor<br />
plus” der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Bank</strong> stellt sie den<br />
Stipendiaten Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter der <strong>Bank</strong> als Mentoren zur<br />
Seite, die die Jugendlichen beim<br />
Übergang von Schule zu Beruf beraten.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.deutsche-bank-stiftung.de<br />
www.start.ghst.de<br />
Zentrale Voraussetzung für den Schulerfolg<br />
von Zuwandererkindern, aber<br />
auch von deutschstämmigen Schülern<br />
ist ihre Sprachkompetenz. Intensive<br />
Sprachförderung bei Grundschülern ist<br />
deshalb ein entscheidendes Instrument<br />
zur Unterstützung ihrer erfolgreichen<br />
Schullaufbahn sowie ihrer späteren<br />
beruflichen Entwicklung. An dieser<br />
Stelle setzt ein Ferienprojekt an,<br />
das die <strong>Stiftung</strong> Polytechnische Gesellschaft<br />
gemeinsam mit der <strong>Deutsche</strong><br />
<strong>Bank</strong> <strong>Stiftung</strong> und weiteren privaten<br />
sowie städtischen Trägern in Frankfurt<br />
am Main durchführt.<br />
Unter dem Motto DeutschSommer –<br />
Ferien, die schlau machen, erhalten<br />
Schülerinnen und Schüler der dritten<br />
Klasse aus 33 Frankfurter Grundschulen<br />
mit hohem Zuwandereranteil in<br />
den Sommerferien 2007 erstmals drei<br />
Wochen lang eine intensive Deutsch-<br />
Förderung. Zum Programm gehören<br />
täglich zwei Stunden Deutschunterricht,<br />
zwei Stunden sprachintensives<br />
Theaterspiel sowie ein anschließendes<br />
Freizeitprogramm. Ziel ist die Verbesserung<br />
von sprachlichem Verständnis<br />
und Ausdruck. So werden die Kinder<br />
für das vierte Schuljahr gestärkt, in<br />
dem über ihre Versetzung in die weiterführenden<br />
Schulen entschieden<br />
wird. 42 Lehrkräfte werden für den<br />
„DeutschSommer“ im Einsatz sein:<br />
Lehrkräfte für Deutsch als Zweitsprache,<br />
Theaterpädagogen und Sozialarbeiter.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.deutsche-bank-stiftung.de<br />
www.sptg.de<br />
So macht Deutschunterricht<br />
Spaß: Ferienprojekt<br />
„DeutschSommer“.<br />
9
10<br />
Ingo Liebenow, Leiter<br />
des IFC Berlin-Kladow,<br />
mit Schülern des Georg-<br />
Mendheim-Oberstufenzentrums<br />
Der Umgang mit Geld will gelernt sein:<br />
20 Prozent der Zehn- bis Siebzehnjährigen<br />
geben monatlich mehr Geld aus,<br />
als ihnen eigentlich zur Verfügung<br />
steht. Ob stundenlanges Telefonieren<br />
mit dem Handy oder Shopping-Ausflüge<br />
mit Freunden – zu verlockend sind<br />
die Angebote, zu leicht ist es oft, das<br />
eigene Budget zu überziehen. Nicht<br />
zuletzt vermitteln viele Erwachsene<br />
den Jugendlichen, dass Schulden<br />
„normal“ sind. Im Schulunterricht werden<br />
Wirtschaftsthemen zwar behandelt,<br />
doch oft nicht praxisnah genug.<br />
Was bedeutet es konkret, wenn man<br />
den Dispokredit nutzt? Was tun, wenn<br />
der <strong>Bank</strong>automat plötzlich kein Geld<br />
mehr auszahlt?<br />
Jugend und Bildung<br />
Um Schülern im Umgang mit Geld Orientierung<br />
zu bieten, hat die <strong>Deutsche</strong><br />
<strong>Bank</strong> <strong>Stiftung</strong> 2005 die Initiative Finanzielle<br />
Allgemeinbildung gestartet.<br />
Sie richtet sich vor allem an jene, die<br />
kurz vor dem Schulabschluss stehen.<br />
„Das Finanzwissen muss gerade beim<br />
Übergang von der Schule in die Berufsausbildung<br />
oder in das Studium<br />
gefördert werden“, ist Christian<br />
Stronk, Vorstand der <strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong><br />
<strong>Stiftung</strong>, überzeugt. „Wir wollen junge<br />
Menschen in die Lage versetzen, ihre<br />
derzeitige und zukünftige Finanzplanung<br />
verantwortungsvoll selbst in die<br />
Hand zu nehmen.“<br />
Im Rahmen der Initiative besuchen<br />
Kundenberater der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Bank</strong><br />
die Schulen und stehen den Schülern<br />
Rede und Antwort zu allen Fragen<br />
rund ums Thema Geld. Für den Schulbesuch<br />
unterbrechen sie einen Tag<br />
lang ihr Alltagsgeschäft. Die <strong>Bank</strong>mitarbeiter<br />
absolvieren bis zu vier Einsätze<br />
jährlich, bis Mai 2007 werden 120<br />
Berater speziell für die Initiative geschult<br />
sein.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.deutsche-bank-stiftung.de<br />
Spannende literarische Neuentdeckungen<br />
präsentiert die Gesprächsreihe<br />
Literalog. In einer Mischung aus klassischer<br />
Lesung, Interviews und Publikumsdiskussionen<br />
bietet diese Reihe<br />
der <strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong> <strong>Stiftung</strong> seit nunmehr<br />
sechs Jahren jungen Autoren ein<br />
besonderes Forum: Zu Gast sind außer<br />
dem Autor jeweils ein renommierter<br />
Schauspieler, der Passagen aus<br />
dessen Erstlingswerk vorträgt, sowie<br />
ein Moderator, der zwischen diesen<br />
Lesungen den Autor zu seinem Schreiben<br />
und zum Werk befragt. Gerade<br />
der Wechsel zwischen Lesung und Diskussion<br />
schafft eine anregende<br />
und lebendige Atmosphäre, in der es<br />
gelingt, die Texte der jungen Autoren<br />
mit besonderer Eindringlichkeit zu vermitteln.<br />
Angesichts der Fülle der jährlichen Neuerscheinungen<br />
ist es für Nachwuchsautoren<br />
nicht leicht, mit ihrem Debüt<br />
die Aufmerksamkeit der Leser zu gewinnen.<br />
Ob nun Hanns Zischler Kevin<br />
Vennemanns „Nahe Jedenew“ vorstellt<br />
oder Nina Petri aus Nora Bossongs<br />
„Gegend“ liest – die Präsentation ihres<br />
Buches durch einen bekannten<br />
Schauspieler ist für viele junge Autoren<br />
eine besondere Erfahrung. „Die<br />
vielen Gespräche und die spezifische<br />
Darbietungsform haben mir sehr zugesagt<br />
und vor allem viel Selbstvertrauen<br />
für den weiteren Weg gegeben“, so<br />
Thorsten Palhoffs, aus dessen Erzählband<br />
„Tasmon“ der Schauspieler Vadim<br />
Glowna las. „Deshalb halte ich den<br />
Literalog für eine Reihe, die für literarische<br />
Newcomer in mehr als nur einem<br />
Sinne eine wichtige Station ist.“<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.deutsche-bank-stiftung.de<br />
Literalog in der Alten<br />
Brüderkirche in Kassel<br />
(v.l.n.r.): Dietrich Brants,<br />
Nora Bossong, Nina<br />
Petri (November <strong>2006</strong>)
Alfred Herrhausen<br />
Fonds<br />
Offene Gesellschaften zeichnen sich<br />
dadurch aus, dass sie über erfolgreiche<br />
Instrumente verfügen, um schwächeren<br />
und benachteiligten Menschen<br />
zu einem möglichst selbstbestimmten<br />
Leben zu verhelfen – letztendlich zum<br />
Wohle aller. Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong> <strong>Stiftung</strong><br />
leistet über den Alfred Herrhausen<br />
Fonds „Hilfe zur Selbsthilfe“ dazu<br />
seit zwanzig Jahren einen wichtigen<br />
Beitrag.<br />
<strong>2006</strong> wurden aus dem Fonds insgesamt<br />
36 Projekte in den Bereichen<br />
Jugend- und Behindertenhilfe unterstützt.<br />
Die Förderung gilt vor allem<br />
neuen Projekten, die sich durch hohe<br />
fachliche Kompetenz der Projektpartner<br />
und innovative Ansätze auszeichnen.<br />
Ein besonderes Plus ist, wenn<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong>-Mitarbeiter vor Ort das<br />
Projekt aus eigener Anschauung oder<br />
Mitarbeit kennen.<br />
Ein solches Beispiel ist die Initiative<br />
Prisma e.V. im Seehaus in Leonberg,<br />
die 2004 ins Leben gerufen wurde. Bei<br />
dem Modellprojekt des Landes Baden-<br />
Württemberg geht es um langfristige<br />
Kriminalprävention jugendlicher Straftäter<br />
im Rahmen neuer Maßnahmen<br />
und Methoden im Jugendstrafvollzug.<br />
Der Alltag im Seehaus ist straff gegliedert<br />
und lässt den jungen Männern<br />
im Alter von 16–18 Jahren eher weniger<br />
Freiheiten als im herkömmlichen<br />
Jugendstrafvollzug. Vom Frühsport um<br />
5:45 Uhr bis zur Abendandacht gegen<br />
22 Uhr läuft das Programm nonstop –<br />
die Schulausbildung und Berufsvorbereitung<br />
ist obligatorisch.<br />
Arbeit ist einer der<br />
festen Bestandteile des<br />
Alltags im Seehaus-<br />
Projekt.<br />
„Die Jugendlichen werden bei uns<br />
extrem gefördert und gefordert“, stellt<br />
Seehaus-Leiter Tobias Merckle fest.<br />
„Die meisten Jugendlichen haben nie<br />
eine Struktur in ihrem Alltag erfahren<br />
und auch nie Werte und Normen<br />
vermittelt bekommen. Andererseits<br />
haben sie auch oft kein wirkliches<br />
Familienleben erfahren. Das sind zwei<br />
Punkte, an denen wir ansetzen.“<br />
Die Mittel aus dem Alfred Herrhausen<br />
Fonds kommen insbesondere den<br />
Werkstätten im Seehaus zugute, in<br />
denen sich die Jugendlichen in einem<br />
Berufsvorbereitungsjahr für unterschiedliche<br />
Handwerksberufe qualifizieren<br />
können. Der Erfolg spricht für<br />
sich: Von den sechs Jugendlichen, die<br />
das Projekt bis jetzt erfolgreich durchlaufen<br />
haben, konnten nach ihrer<br />
Entlassung alle in Ausbildungsstellen<br />
der freien Wirtschaft vermittelt<br />
werden.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.prisma-jugendhilfe.de<br />
Hilfe zur Selbsthilfe<br />
Die Integrative Berufsakademie Hofgut<br />
Himmelreich wendet sich an<br />
Menschen mit geistiger Behinderung,<br />
die sich für Berufe im Hotel- und Gaststättengewerbe<br />
auf dem ersten Arbeitsmarkt<br />
qualifizieren möchten. Bereits<br />
seit 2004 arbeiten Menschen mit und<br />
ohne geistige Behinderung erfolgreich<br />
auf dem Hofgut im Hochschwarzwald<br />
zusammen. Die integrative Berufsakademie,<br />
die durch Mittel des Alfred<br />
Herrhausen Fonds unterstützt wird,<br />
geht nun einen Schritt weiter und entwickelt<br />
Ausbildungsmodule, die von<br />
der Industrie- und Handelskammer<br />
Freiburg zertifiziert werden. Der Vorteil<br />
für die Jugendlichen: Sie haben es<br />
leichter, auf dem ersten Arbeitsmarkt<br />
unterzukommen, auch wenn ihnen der<br />
Zugang zu betrieblichen Ausbildungsplätzen<br />
verwehrt ist.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.integrative-berufsakademie.de<br />
Weitere Informationen zum Alfred-Herrhausen<br />
Fonds „Hilfe zur Selbsthilfe“ unter:<br />
www.deutsche-bank-stiftung.de<br />
Integrative Ausbildung<br />
im „Himmelreich“<br />
11
12<br />
Internationale<br />
Katastrophenhilfe<br />
und -bewältigung<br />
Der verheerende Tsunami in Südostasien<br />
im Dezember 2004, Hurrikan<br />
Katrina oder die Erdbeben in<br />
Pakistan und Indonesien: All dies waren<br />
Katastrophen, die eine schnelle<br />
und unbürokratische Soforthilfe verlangten,<br />
die von der <strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong> <strong>Stiftung</strong><br />
umfassend geleistet wurde. In<br />
Verbindung mit lokalen und internationalen<br />
Hilfsorganisationen, Experten<br />
und Mitarbeitern vor Ort sorgt sie für<br />
eine zielgerichtete und nachhaltige<br />
Verwendung der Mittel. Die Zielsetzung<br />
war und ist dabei, den Betroffenen<br />
wieder ein selbstbestimmtes<br />
Leben – unabhängig von fremder Hilfe<br />
– zu ermöglichen.<br />
Die Bilder der verheerenden Katastrophen<br />
haben sich tief in unser kollektives<br />
Gedächtnis gegraben, in wenigen<br />
Minuten Träume von paradiesischen<br />
Urlaubsidyllen zerstört und uns aus<br />
dem Gefühl absoluter Sicherheit gerissen.<br />
Unmittelbar nach dem Seebeben<br />
in Südostasien gingen zahlreiche<br />
Spenden auf den Konten der <strong>Deutsche</strong><br />
<strong>Bank</strong> <strong>Stiftung</strong> ein. Mitarbeiter spendeten<br />
weltweit in den Jahren 2004–<strong>2006</strong><br />
für Katastrophenbewältigung mehr als<br />
3 Mio. Euro, von Kunden gingen Spenden<br />
in Höhe von 1,7 Mio. Euro ein. Der<br />
Konzern hat 10,8 Mio. Euro zur Verfügung<br />
gestellt. Bei der Vergabe der Mittel<br />
waren dabei zwei Kriterien von besonderer<br />
Bedeutung: die Kooperation<br />
mit lokalen Organisationen, die den<br />
Aufbau der Zivilgesellschaft in der Region<br />
stärken, und möglichst eine Einbindung<br />
von <strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong> Mitarbeitern<br />
vor Ort, die die Projektpartner mit<br />
ihrem Know-how unterstützen und<br />
über den Projektfortschritt Bericht erstatten.<br />
Berufliches Ausbildungsprojekt<br />
für Erwachsene<br />
in Indien<br />
Hilfe zur Selbsthilfe<br />
Nach einer ersten Phase der unmittelbaren<br />
Katastrophenhilfe für Bergungsarbeiten<br />
und die Bereitstellung von<br />
Nahrungsmitteln in den vom Tsunami<br />
betroffenen Gebieten hat die <strong>Stiftung</strong><br />
in Indien, Indonesien, Thailand und<br />
Skri-Lanka vor allem in nachhaltige Infrastruktur-<br />
und Bildungsprojekte investiert.<br />
Dabei wurden bevorzugt Initiativen<br />
gewählt, die benachteiligten<br />
Menschen dabei helfen, sich in die Gesellschaft<br />
zu integrieren und ein Auskommen<br />
zu finden. Besonderes Augenmerk<br />
wurde auf Vorhaben gelegt,<br />
die den Aufbau von Arbeitsplätzen mit<br />
ökologischem oder technologischem<br />
Fortschritt verbinden.<br />
Ein solches Projekt ist beispielsweise<br />
die Festmüllverwertung von Exnora<br />
International in Indien. Die international<br />
anerkannte gemeinnützige Organisation<br />
konzentriert sich darauf, die<br />
Umwelt – und damit die Lebensbedingungen<br />
der Menschen – zu verbessern.<br />
Ziel des Projektes ist es, den<br />
Menschen die praktischen Auswirkungen<br />
eines verantwortlichen Umganges<br />
mit Abfällen nahe zu bringen. Über die<br />
hiermit insbesondere im Gesundheitsbereich<br />
entstehenden Verbesserungen<br />
hinaus werden so auch Arbeitsmöglichkeiten<br />
im Bereich Recycling und Festmüllverwertung<br />
geschafft. Auslöser für<br />
das von der <strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong> <strong>Stiftung</strong><br />
begünstigte Projekt war die Tatsache,<br />
dass der Tsunami den Menschen den<br />
Unrat förmlich ins Haus schwemmte.<br />
Derzeit profitieren drei Gemeinden von<br />
den Beschäftigungsmöglichkeiten in<br />
der Festmüllverwertung.<br />
Der Wiederaufbau der wirtschaftlichen<br />
Existenz war nach dem Tsunami einer<br />
der wichtigsten Bereiche, in denen<br />
Hilfe geleistet werden musste. Berufsbildungsprogramme<br />
für Erwachsene<br />
konzentrieren sich auf handwerkliche<br />
Tätigkeiten im Baubereich für Zimmerleute,<br />
Elektriker, Klempner sowie auf<br />
kleine eigenständige Einrichtungen<br />
wie Handwerksbetriebe oder Hersteller<br />
von Räucherstäbchen, pflanzlichen<br />
Produkten, Schneidereien, Kunsthandwerk<br />
und Gewürzen. Die Programme<br />
wurden vom verschiedenen Teams mit<br />
unserer Unterstützung getragen.
Die Wiederaufbauhilfe in Thailand<br />
kam in erster Linie Kindern zugute. So<br />
wurden mit Hilfe von Spendengeldern<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Bank</strong> Schulen für Waisenkinder<br />
in den vier vom Tsunami<br />
betroffenen Provinzen Phuket, Krabi,<br />
Phang-Nga und Raong finanziert und<br />
unterstützt.<br />
Im Distrikt Chalong in der Provinz<br />
Phuket verloren zahlreiche Familien<br />
ihre Häuser. Hier konnte die <strong>Deutsche</strong><br />
<strong>Bank</strong> <strong>Stiftung</strong> die Schlüssel zu 30 neu<br />
errichteten Häusern an verschiedene<br />
Empfänger in Fai Mai Village übergeben.<br />
In der Region Khao Lhak engagiert<br />
sich die <strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong> u. a. in<br />
zwei Bildungsinitiativen gemeinsam<br />
mit ihrem langjährigen Partner in Asien,<br />
dem Education Development Center<br />
(EDC).<br />
Oben: Das Organisationsteam<br />
in Thailand<br />
mit dem Koordinator<br />
der Katastrophenhilfe,<br />
Jörg-Eduard Krumsiek<br />
Unten: Wiederaufbau<br />
einer Schule in<br />
Thailand<br />
Hilfe zur Selbsthilfe<br />
Durch die Zusammenarbeit regionaler<br />
Hilfsorganisationen mit Mitarbeitern<br />
der <strong>Bank</strong> in den betroffenen Ländern<br />
kann auch mit geringem Aufwand<br />
große Wirkung erzielt werden. Die<br />
nach dem Tsunami gegündete NGO<br />
Kid4Kids in Sri Lanka kümmert sich<br />
vor allem um traumatisierte Kinder, die<br />
nahe Familenangehörige verloren<br />
haben. Über den Kontakt zu einem<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong> Mitarbeiter wurden für<br />
die Organisation Malbücher, Stifte,<br />
Bücher und Notizhefte bereit gestellt.<br />
Mehr als 50 Projekte in den Bereichen<br />
(Aus-)Bildung, Infrastruktur und Traumabewältigung<br />
konnten in den vom<br />
Tsunami betroffenen Ländern initiiert<br />
und zum großen Teil bereits abgeschlossen<br />
werden. Darüber hinaus<br />
wurden in Indonesien für die Bewältigung<br />
der Folgen des Erdbebens<br />
in <strong>2006</strong> weitere Mittel bereitgestellt.<br />
Im Oktober 2005 erschütterte ein<br />
Erdbeben der Stärke 7,6 den Norden<br />
Pakistans und Indiens und zerstörte<br />
dort ganze Landstriche. Die Region<br />
Kaschmir war besonders stark betroffen.<br />
Mehr als 80.000 Menschen verloren<br />
ihr Leben, insgesamt 7 Millionen<br />
Menschen waren direkt oder indirekt<br />
von der Katastrophe betroffen.<br />
Für akute Soforthilfe stellte die <strong>Stiftung</strong><br />
in den hoch gelegenen Bergregionen<br />
u. a. Mittel für die Winternothilfe des<br />
Malteser Hilfsdienstes und den Aufbau<br />
eines Feldlazaretts durch die Johanniter-Unfall-Hilfe<br />
zur Verfügung. <strong>2006</strong><br />
wurden dann Mittel für langfristige<br />
Infrastruktur- und Bildungsprojekte bereit<br />
gestellt. Dazu zählt beispielsweise<br />
der Aufbau erdbebensicherer Häuser,<br />
die den Überlebenden eine dauerhafte<br />
Bleibe bieten. Die in Pakistan ansässige<br />
Non-profit Organisation The Citizens<br />
Foundation (TCF) setzt sich seit<br />
1995 für bessere Bildungschancen von<br />
Kindern aus benachteiligten Regionen<br />
und Familien ein und ermöglicht mit<br />
ihrem Netz an Schulen den kostenfreien<br />
Schulbesuch. Durch das Erdbeben<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong> Kunden<br />
an <strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong> <strong>Stiftung</strong><br />
1,7 Mio. Euro<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong> Mitarbeiter<br />
an <strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong> <strong>Stiftung</strong><br />
1,5 Mio. Euro<br />
Spenden für<br />
Katastrophenhilfe an<br />
die <strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong><br />
<strong>Stiftung</strong>, Gesamtdarstellung<br />
2004–<strong>2006</strong><br />
DB/Mitarbeiter i. R. v.<br />
„Matched Givings“<br />
1,5 Mio. Euro<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong> Konzern<br />
10,8 Mio. Euro<br />
waren zahlreiche Schulgebäude eingestürzt.<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong> <strong>Stiftung</strong><br />
unterstützte den Wiederaufbau einer<br />
TCF-Grundschule sowie den Bau von<br />
24 Häusern.<br />
Die Mittel beliefen sich für die Katastrophenhilfe<br />
insgesamt bis Ende <strong>2006</strong><br />
auf etwa 15 Mio. Euro. Die restlichen<br />
zur Verfügung stehenden 0,5 Mio.<br />
Euro werden 2007 weiteren Projekten<br />
zugute kommen.<br />
Blick zurück<br />
Bereits vor zehn Jahren leistete die<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong> <strong>Stiftung</strong> Alfred Herrhausen<br />
„Hilfe zur Selbsthilfe“ beim<br />
Elbehochwasser schnell und unbürokratisch<br />
Hilfe. Knapp fünf Jahre liegt<br />
die Oderflut vom August 2002 zurück,<br />
bei der die <strong>Stiftung</strong> den Opfern des<br />
Hochwassers in Deutschland, Österrreich<br />
und Tschechien Mittel und Sachverstand<br />
zur Verfügung stellte.<br />
Eine ausführliche Darstellung der Hilfsmaßnahmen<br />
findet sich unter:<br />
www.tsunamihilfe.deutsche-bank.de<br />
13
Gewinn- und Verlustrechnung zum 31.12.<strong>2006</strong><br />
Erträge in TSD EUR<br />
Erträge des Anlagevermögens 4.560<br />
Erträge aus zweckgebundenen Spenden 4.350<br />
Sonstige betriebliche Erträge 1.048<br />
Verwendung Mittelvortrag 38<br />
Summe 9.996<br />
Aufwendungen in TSD EUR<br />
Satzungsgemäße Aufwendungen 4.684<br />
Satzungsgemäße Aufwendungen für internationale Katastrophen 4.350<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen 232<br />
Einstellungen in die Rücklagen 700<br />
Einstellung in den Mittelvortrag 30<br />
Summe 9.996<br />
Bilanz zum 31.12.<strong>2006</strong><br />
Aktiva in TSD EUR<br />
A. Anlagevermögen<br />
Finanzanlagen 130.915<br />
B. Umlaufvermögen<br />
I. Sonstige Vermögensgegenstände 4<br />
II. Guthaben bei Kreditinstituten 667<br />
Summe 131.586<br />
Passiva in TSD EUR<br />
A. Eigenkapital<br />
I. <strong>Stiftung</strong>skapital 123.500<br />
II. Rücklagen<br />
1. Umschichtungsrücklage 103<br />
2. Freie Rücklage 4.400<br />
III. Mittelvortrag 30<br />
B. Rückstellungen 180<br />
C. Verbindlichkeiten<br />
I. Verbindlichkeiten aus Förderzusagen bis <strong>2006</strong> 2.702<br />
II. Verbindlichkeiten aus zweckgebundenen Spenden 666<br />
III. Sonstige 5<br />
Summe 131.586<br />
Mittelverwendung nach Förderbereichen<br />
Förderbereich Beispielhafte Projekte Gesamt-Aufwendungen in<br />
Jugend und Bildung u.a. Jugend Schule Wirtschaft,<br />
Youth <strong>Bank</strong>, START 1.746<br />
Kunst, Musik, kulturelle Bildung u.a. KINDER ZUM OLYMP!, Jugend-Kunst-Preis,<br />
Internationaler Dirigentenwettbewerb Sir Georg Solti,<br />
Hilfe zur Selbsthilfe u.a. Internationale Katastrophenhilfe,<br />
Akademie Musiktheater heute 2.492<br />
Alfred Herrhausen Fonds 4.796<br />
Gesamt 9.034<br />
Anzahl Förderprojekte <strong>2006</strong>: 147; durchschnittliches Fördervolumen <strong>2006</strong>: 61.500 EUR<br />
TSD EUR pro Bereich
Projektförderung und<br />
Förderpraxis<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong> <strong>Stiftung</strong> unterstützt Projekte, die den<br />
Nachwuchs fördern, kulturelle Erfahrungsräume öffnen oder<br />
den Austausch zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen<br />
Gruppen ermöglichen. Die Förderbereiche sind Bildung,<br />
Hilfe zur Selbsthilfe, Musik und Kunst. Wir initiieren eigene<br />
Projekte und gehen langfristige Partnerschaften ein. Im<br />
Mittelpunkt steht unser Engagement für die Bildung: Dazu<br />
gehören neben der Förderung des künstlerischen Nachwuchses<br />
auch kulturelle und wirtschaftliche Jugendbildung<br />
sowie Projekte, die die beruflichen Perspektiven von Jugendlichen<br />
und jungen Erwachsenen verbessern.<br />
Angesichts der zurückgehenden öffentlichen Fördermittel<br />
erreicht die <strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong> <strong>Stiftung</strong> wie alle privaten Förderer<br />
eine große Anzahl von Förderanträgen. Da die <strong>Stiftung</strong><br />
zunehmend eigene Projekte realisiert sowie langfristige<br />
Partnerschaften eingeht, können solche Anträge nur in sehr<br />
begrenztem Umfang unterstützt werden. Für das Jahr 2007<br />
und weitgehend auch für 2008 sind die Mittel bereits verplant.<br />
Ein kürzerer Planungsvorlauf gilt für den Alfred Herrhausen<br />
Fonds „Hilfe zur Selbsthilfe“, aus dem vor allem Projekte<br />
und Initiativen unterstützt werden, die die beruflichen Startchancen<br />
benachteiligter junger Menschen verbessern oder<br />
ihnen (Wieder-) Eingliederung ins Berufsleben erleichtern.<br />
Nähere Informationen zu den Förderkriterien der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Bank</strong> <strong>Stiftung</strong> und ihres Alfred Herrhausen Fonds finden<br />
Sie auf unserer Website www.deutsche-bank-stiftung.de