Lesen - Golf Dornseif
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Nach der Umstellung im Jahr 1894 gab es sogar eine Militärkapelle mit 15 bis 20 Musikern im Verband<br />
der Lome-Truppe, ausgebildet vom Materialienverwalter Sievers. Die eingeborenen Talente spielten bis<br />
Ende 1899 auf, fielen Rationalisierungsmassnahmen zum Opfer und verstummten. Gouverneur Köhler<br />
liess die Instrumente nach Kamerun verschiffen und der dortigen Schutztruppe zuteilen.<br />
1894 umfasste die Polizeitruppe in Togo einen älteren Offizier (Oberleutnant oder Hauptmann) als Führer<br />
der Lome-Einheit, einen Leutnant, sechs weisse Polizeimeister und etwa 560 farbige Soldaten mit ihren<br />
Unterführern. Stationierung in Lome: Truppenführer, Polizeimeister, farbiger Feldwebel, 11 farbige<br />
Sergeanten und Unteroffiziere, acht farbige Gefreite und 150 farbige Mannschaften. Der Leutnant und die<br />
übrigen Polizeimeister engagierten sich in den Bezirken mit selbständigen Bezirkstruppen.<br />
Kommandeure in schneller Folge<br />
An der Spitze der Polizeitruppe standen seit 1894 bis 1912 folgende zum Auswärtigen Amt oder seit 1907<br />
zum Reichs-Kolonialamt kommandierte Offiziere:<br />
1. Hans Georg von Doering, Oberleutnant à la suite des Infanterie-Regiments Nummer 98, vom 6.<br />
August 1894 mit Unterbrechungen bis 21. Juli 1899 und als Hauptmann vom 30. August 1900 bis zum<br />
1. Mai 1901.<br />
2. August Braunbeck, Oberleutnant à la suite des Feldartillerie-Regiments König Karl (Erstes<br />
Württembergisches) Nummer 13, vom 21. Juli bis 23. Dezember 1895.<br />
3. Valentin von Massow, Oberleutnant der Reserve des Kürassier-Regiments von Driesen<br />
(Westfälisches) Nummer 4, früher aktiv in diesem Regiment, mit Unterbrechungen vom 4. April 1896<br />
bis 1. Juli 1898.<br />
4. Adolf Freiherr von Seefried auf Buttenheim, Leutnant à la suite des Königlich-Bayerischen 14.<br />
Infanterie-Regiments Herzog Karl Theodor, vom 7. Juli 1898 bis 30. Mai 1899 und vom 9. August<br />
1899 bis zum 12. Februar 1900.<br />
5. Adolf Mellin, Leutnant à la suite des Dritten Niederschlesischen Infanterie-Regiments Nummer 50,<br />
vom 7. Juli bis 9. August 1899.<br />
Das letzte Gefecht der deutschen Polizeisoldaten ereignete sich nahe der bedeutenden<br />
Küstenfunkstation Kamina nördlich von Lome. Alle Sendemasten und Stationsgebäude mitsamt<br />
der Technik wurden vor der Kapitulation gesprengt und in Brand gesetzt.