Arbeit ohne Ende - Fürstenberg Institut GmbH
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Burnout-Behandlung : <strong>Arbeit</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Ende</strong> - Beruf & Gesellschaft - Leben... http://woman.brigitte.de/leben-lieben/beruf-gesellschaft/burnout-behand...<br />
Burnout-Behandlung<br />
<strong>Arbeit</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Ende</strong><br />
Ist das noch Leidenschaft für den Beruf? Oder schon Raubbau an<br />
der Gesundheit? Wie Burnout entsteht und welche neuen Therapien<br />
es gibt.<br />
Sie erinnert sich noch genau an den Freitagabend, als sie zum ersten Mal dieses Kribbeln im Bauch<br />
spürte, eine zirpende Grille, die zu verstehen gab: Jetzt müsstest du Nein sagen. Doch ihr Chef bat<br />
sie geradezu verzweifelt, am nächsten Morgen zur Tagung der Außendienstmitarbeiter der<br />
Versicherungsgesellschaft zu kommen: Noch eine Krankmeldung, ausgerechnet jetzt, wer würde<br />
morgen die 300 Teilnehmer begrüßen? Eva Schürmann* stand im kalten Licht des Großraumbüros,<br />
draußen war es schon dunkel, keiner mehr da. Drei Minuten lang blieb sie hart, dann hörte sie sich<br />
sagen: "Klar, wenn es nur darum geht, morgen früh eine Stunde da zu sein, kein Problem."<br />
Der Samstag lief wie am Schnürchen. Als hätte die Marketingexpertin<br />
eine Aufziehmechanik betätigt, spulte sie einen perfekten Auftritt ab.<br />
Die Müdigkeit schob sie einfach beiseite. Dabei war Eva Schürmann<br />
zu dieser Zeit schon so erschöpft, dass sie nachts oft wach lag,<br />
obwohl sie müde war. Sie hatte dauernd Magenschmerzen, fühlte sich<br />
niedergeschlagen, und wollte nach der <strong>Arbeit</strong> nur noch eins: ihre<br />
Ruhe. Doch als ihr Lieblingskollege ihr beim Mittagessen sagte, sie<br />
sehe krank aus, wehrte sie ab: "Guck mal in meinen Terminkalender.<br />
Dieses Jahr habe ich keine Zeit mehr, zum Arzt zu gehen."<br />
Das <strong>Arbeit</strong>en bis zum Umfallen ist weit verbreitet<br />
Mehr zum Thema<br />
Burnout<br />
Test: Sind Sie ausgebrannt?<br />
Wenn nur noch <strong>Arbeit</strong> das<br />
Leben bestimmt<br />
Heute weiß Eva Schürmann: Es war ein folgenschwerer Fehler, die Alarmsignale ihres Körpers zu<br />
überhören. Als würde man in einem Zimmer, in dem der Rauchmelder piept, einfach sitzen bleiben.<br />
Ein Jahr später hatte sie bei der <strong>Arbeit</strong> einen Zusammenbruch, konnte nicht mehr gehen, war sogar<br />
zu schwach, sich die Schuhe zuzubinden. Ihr Kollege, der selbst mal einen Burnout erlebt hatte, fuhr<br />
sie zum Arzt.<br />
Danach war sie ein ganzes Jahr mit Regeneration und Psychotherapie beschäftigt, keine Seltenheit<br />
bei einer so starken Erschöpfung. Und vielleicht das erste Mal in ihrem Leben kümmerte sich Eva<br />
Schürmann um sich selbst. In der Klinik bekam sie Karten und Blumensträuße von den Kollegen.<br />
Früher hätten solche Grüße während einer Krankheit bei ihr vor allem Gewissensbisse ausgelöst:<br />
Wie es in der Firma jetzt wohl <strong>ohne</strong> sie lief? Sie hätte alles dafür gegeben, so schnell wie möglich<br />
wieder am <strong>Arbeit</strong>splatz zu sein. Jetzt war es ihr fast gleichgültig, dass ihr Chef zunächst vorsichtig,<br />
dann offen anfragte, wie lange sie voraussichtlich "ausfallen" würde. Ihre Kraft kam gerade erst,<br />
ganz langsam, zurück. Für einen <strong>Arbeit</strong>stag hätte sie noch lange nicht ausgereicht.<br />
Das <strong>Arbeit</strong>en-bis-zum-Umfallen ist weit verbreitet - vor allem natürlich in Krisenzeiten, wie wir sie<br />
gerade erleben. In Deutschland gehen etwa 10,6 Prozent der Krankheitstage auf psychische<br />
Beschwerden wie Ängste und Depressionen zurück, so eine aktuelle Studie der DAK. Bei Frauen liegt<br />
der Anteil mit 13,1 Prozent sogar noch höher. Erst bei den über 45-Jährigen geht die Zahl der<br />
Krankheitstage durch Depressionen zurück - das liegt allerdings auch daran, dass ein Teil der<br />
Betroffenen dann bereits in Rente ist. Ein Großteil der psychischen Beschwerden entsteht aus<br />
Erschöpfungszuständen. Die Ursache: Überarbeitung und Frust am <strong>Arbeit</strong>splatz.<br />
1 von 5 06.01.2010 10:08
Burnout-Behandlung : <strong>Arbeit</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Ende</strong> - Beruf & Gesellschaft - Leben... http://woman.brigitte.de/leben-lieben/beruf-gesellschaft/burnout-behand...<br />
Burnout-Behandlung<br />
<strong>Arbeit</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Ende</strong><br />
"Die Bezeichnung Burnout ist allerdings verwirrend. Gemeint ist damit der Endpunkt eines<br />
Prozesses, der sich manchmal über Jahre erstreckt", sagt Dr. Hans- Peter Unger. Der Hamburger<br />
Arzt und Depressionsexperte spricht lieber von einer Erschöpfungsspirale, auf der sich viele<br />
Menschen ständig auf- und abbewegen. Mal fühlen sie sich stark, mal gehen sie auf dem Zahnfleisch.<br />
Solange sie es immer noch schaffen, sich wieder zu erholen, ist das kein Grund zur Beunruhigung.<br />
Wir alle kennen unkonzentrierte Phasen, in denen wir uns urlaubsreif nennen. Es lohnt sich, dem<br />
Bedürfnis nach Erholung nachzugeben. Dann reicht oft schon ein Kurzurlaub oder eine<br />
Bestandsaufnahme in einer stillen Stunde, was an der <strong>Arbeit</strong> und im Alltag eigentlich so stresst, um<br />
die Batterien wieder aufzuladen.<br />
Burnout-Symptome: Reizbarkeit, Schlaflosigkeit, Übermüdung<br />
Wer aber weiter über die eigenen Grenzen geht, entwickelt Symptome wie Reizbarkeit, körperliche<br />
Beschwerden, Schlaflosigkeit und das Gefühl ständiger Übermüdung, sogar direkt nach dem Urlaub<br />
oder einem ruhigen Wochenende. Das ist ein Alarmsignal und eigentlich die Aufforderung, jetzt aber<br />
mal innezuhalten, sich für ein paar Wochen aus allem herauszuziehen.<br />
Doch das ist häufig unrealistisch für Menschen, die arbeiten müssen -<br />
und eigentlich auch wollen, nur nicht mehr ganz so viel. "Wenn eine<br />
Erschöpfungsdepression droht, ist es wichtig, dass sofort etwas<br />
passiert. Die Betroffenen brauchen Handwerkszeug, das ihnen hilft,<br />
mit den Belastungen so umzugehen, dass sie davon nicht krank<br />
werden", sagt Hans- Peter Unger. Der Chefarzt der Abteilung für<br />
„Lernen, die<br />
eigenen Grenzen zu<br />
spüren. “<br />
Psychiatrie und Psychotherapie der Asklepios Klinik in Hamburg-Harburg hat deshalb eine ambulante<br />
Gruppentherapie entwickelt. Die Teilnehmer üben dort Achtsamkeit und Entspannungstechniken. Sie<br />
lernen, die eigenen Grenzen zu spüren - und zu respektieren.<br />
Renate Ege spricht andächtig vom "Seminar". Die 42-jährige Controllerin bei einem<br />
Automobilzulieferer ist am Burnout gerade noch vorbeigekommen - weil sie rechtzeitig die<br />
Notbremse gezogen hat. In den Gruppentreffen abends nach der <strong>Arbeit</strong> hat sie innerhalb weniger<br />
Monate gelernt, besser auf sich zu achten. "Es war eine Anpassungskrise", sagt Renate Ege heute,<br />
ein Jahr später. "Seit der Geburt meiner beiden Kinder hatte sich mein Leben grundlegend geändert.<br />
Ich konnte meinen Job nicht mehr so perfekt machen wie vorher." Aber nicht nur ihr Familienstand<br />
war ein anderer. Nach der Elternzeit saß ihr ein anderer Vorgesetzter gegenüber. Ihre frühere<br />
Chefin, Typ "mütterliche Mentorin", war in den Ruhestand gegangen. Und der Neue war nicht nur<br />
extrem leistungsorientiert, sondern auch menschlich schwierig. "Eine ungute Mischung. Ich hatte<br />
mehr <strong>Arbeit</strong>, versuchte, immer alles zu schaffen. Gleichzeitig hat mein Chef nicht gesehen, wie ich<br />
mich eingesetzt habe."<br />
2 von 5 06.01.2010 10:08
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Burnout-Behandlung<br />
<strong>Arbeit</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Ende</strong><br />
Im Gegenteil: Als sie Akten mit nach Hause nahm und gelegentlich sogar nachts im Büro am<br />
Computer saß, nahm er das zum Anlass, ihre Fachkompetenz infrage zu stellen. "Das war eine<br />
riesige Kränkung. Ich fühlte mich, als hätte er mir ein Messer in den Bauch gestoßen", erinnert sich<br />
Renate Ege. Mit dem heutigen Abstand sieht sie: Damals war sie bereits sehr dünnhäutig, hat sich zu<br />
sehr vom Urteil des Vorgesetzten abhängig gemacht.<br />
Zeitdruck und Unsicherheit prägen das Unternehmensklima<br />
"Durch die <strong>Arbeit</strong>smenge allein gerät niemand in eine Erschöpfungsdepression. Fast immer ist auch<br />
fehlende Anerkennung im Spiel", erklärt Unger. Burnout, der <strong>Arbeit</strong>sunfall der Moderne: Zeitdruck<br />
und Unsicherheit prägen das Klima in den Unternehmen. Teams werden willkürlich gebildet und<br />
bleiben nur kurz zusammen. Gewachsene, respektvolle Beziehungen zu Vorgesetzten brechen weg,<br />
der eigene <strong>Arbeit</strong>splatz ist trotz hervorragender Leistungen plötzlich gefährdet. Umso wichtiger ist<br />
es, im Privaten, in der Freizeit Wertschätzung und Ruhe zu tanken. Renate Ege hat bei sich<br />
festgestellt: Ist sie überreizt und müde, sieht sie auch viele Probleme. Wenn sie dagegen in sich<br />
ruht, findet sie ihren Chef zwar immer noch schnöselig - aber seine herablassenden Bemerkungen<br />
tun ihr nicht weh. Ihr hilft das Prinzip Achtsamkeit im Alltag: Sie trifft sich wieder regelmäßig mit<br />
ihren Freunden, hat einen Babysitter engagiert und ihr Hobby, das Reiten, wieder aufgenommen.<br />
Und sie entspannt sich mit Yoga. Früher, in der Krise, konnte sie nur noch abschalten, wenn sie<br />
Alkohol trank. Das ist vorbei. Die <strong>Arbeit</strong> ist dieselbe geblieben, doch Renate Ege hat sich geändert.<br />
Tipps "zur Stressbewältigung" klingen leicht zynisch. Schließlich tragen auch Firmen Verantwortung,<br />
wenn sie mit so wenig Personal arbeiten, dass das Pensum nur noch mit Überstunden und<br />
unbezahlter Mehrarbeit zu schaffen ist, und dabei ständig Höchstleistung erwarten. Doch es gibt<br />
Unternehmen, die sich um die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter kümmern. Der<br />
Lebensmittelkonzern, in dem Julia Keune als Assistentin der Geschäftsleitung arbeitet, hat<br />
beispielsweise einen Vertrag mit dem <strong>Fürstenberg</strong> <strong>Institut</strong> in Berlin. Die Beschäftigten können sich<br />
dort auf Kosten des <strong>Arbeit</strong>gebers von einer Psychologin oder einem Therapeuten beraten lassen.<br />
Mehrere hundert E-Mails täglich<br />
Als die 45-Jährige einen ähnlich schweren Zusammenbruch wie Eva Schürmann erlitt, half ihr die<br />
Beraterin des <strong>Fürstenberg</strong> <strong>Institut</strong>s, einen Platz in einer Reha- Klinik zu finden. Außerdem führten<br />
die beiden Frauen mehrmals in der Woche Gespräche. Sie fanden gemeinsam heraus, was Julia<br />
Keune so stresste: mehrere hundert E-Mails täglich, die ständig wechselnden Anforderungen des<br />
Vorgesetzten und die immer zahlreicheren Aufgaben hatten sie irgendwann einfach überrollt. Der<br />
Job hat sie krank gemacht. Das ist schlimm - doch in der Krise fühlte sich Julia Keune von ihrem<br />
<strong>Arbeit</strong>geber nicht alleingelassen. Und sie ist sicher, dass ihre Erkrankung bei ihrem Chef ein<br />
Umdenken ausgelöst hat. Gleich nach ihrer Rückkehr aus der Reha sprach er sie an und bat sie, die<br />
Aufgaben zu nennen, die sie künftig abgeben wolle.<br />
Julia Keune zögerte nicht lange, zählte fünf Aufgaben auf und kündigte zusätzlich an, dass sie für<br />
Auslandstermine nicht mehr zur Verfügung stehe. Der Chef schien irritiert, dann sagte er: "Okay,<br />
auch ich lerne dazu. Und das hier schaffen wir zusammen." Dieser Satz ist für Julia Keune bis heute<br />
einer der Gründe dafür, dass ihr die Rückkehr ins Unternehmen gelang.<br />
3 von 5 06.01.2010 10:08
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Burnout-Behandlung<br />
<strong>Arbeit</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Ende</strong><br />
Eva Schürmann dagegen hatte zwar in ihren Kollegen zuverlässige Verbündete. Doch abgesehen<br />
davon war der <strong>Arbeit</strong>splatz ein Minenfeld. Der Chef zitierte Mitarbeiter mit Sätzen wie "Jetzt<br />
kommen Sie und holen sich Ihre Tracht Prügel ab" in sein Büro. Es wurde unnötig Druck aufgebaut<br />
und auch gemobbt. Als Eva Schürmann bereits ziemlich erschöpft war, wurde ihr ein Jahresbonus<br />
verwehrt mit der Begründung, sie sei für den Betrieb "eine große Enttäuschung".<br />
"Die <strong>Arbeit</strong> von Eva erledigen heute zweieinhalb Mitarbeiter", berichtet der ehemalige Kollege. "Das<br />
ist ein schwieriges Umfeld gewesen", urteilt ihr Psychotherapeut. Hinzu kam, so der Experte, dass<br />
Eva Schürmann nicht die Kraft hatte, sich rechtzeitig abzugrenzen. "Ich habe mit meiner Haltung<br />
signalisiert, dass man mich ausbeuten kann", sagt sie heute. "Wann immer man mir ein neues<br />
Projekt aufgebürdet hat, fühlte ich mich geehrt und dachte: Wenn die mir das zutrauen, dann werde<br />
ich das schon schaffen."<br />
Sogar zu ihren Therapiestunden kam sie top gestylt<br />
Wieso lässt eine kluge Frau, die bereits so viel erreicht hat, sich derart manipulieren? In der<br />
Therapie hat Eva Schürmann die Antwort gefunden: Sie hat ihr ganzes Leben darauf aufgebaut,<br />
Anerkennung zu bekommen. Von Autoritäten, Lehrern, Vorgesetzten. Eine Prägung aus ihrer<br />
Familie: Für ihren Vater war <strong>Arbeit</strong> alles. Wer sich ausruhte, galt als faul. Die Krux: Man kommt sehr<br />
weit mit dieser Kinderstube. Eva war eine Einserschülerin, machte auf der Universität einen<br />
hervorragenden Abschluss. Sie ist charmant, denkt mit, ergreift Initiative, arbeitet präzise und<br />
schnell. Jeder Chef würde sie mit Freuden sofort einstellen.<br />
"Mir ist immer alles zugeflogen", erinnert sich Eva Schürmann. Sie<br />
war stets mit Leidenschaft bei der <strong>Arbeit</strong>. Dazu passt, dass sie einen<br />
Mann geheiratet hat, der ihr in dem Punkt sehr ähnlich ist. Kinder<br />
wollte das Paar nie, beide lebten vor allem in ihrer Berufswelt. Sogar<br />
zu ihren Therapiestunden nach dem Zusammenbruch kam Eva<br />
Schürmann gestylt wie für einen wichtigen Geschäftstermin. Als sie<br />
nach Monaten das erste Mal in Jeans und T-Shirt vor dem<br />
Therapeuten saß, war das ein echter Durchbruch.<br />
Mehr zum Thema<br />
Burnout<br />
Test: Sind Sie ausgebrannt?<br />
Wenn nur noch <strong>Arbeit</strong> das<br />
Leben bestimmt<br />
Ein zweiter Riesenfortschritt: der Entschluss, nicht in die<br />
Versicherung zurückzukehren. Eva Schürmann fühlte sich noch lange als Versagerin, wollte am<br />
<strong>Arbeit</strong>splatz allen das Gegenteil beweisen. "Als ich akzeptieren konnte, dass ich das gar nicht muss,<br />
fiel es mir plötzlich leichter, wieder auf die Beine zu kommen."<br />
Sie machte sich selbständig, arbeitet heute in ihrem eigenen Rhythmus. Und sie hat ein Büro mit<br />
Blick auf ihren Garten, auf Rosenbüsche. Das erinnert sie an ein Erlebnis in der ersten Zeit nach<br />
dem Zusammenbruch: Als sie in einem Blumengeschäft Christrosen sah, musste sie plötzlich weinen.<br />
Weil sie sich jahrelang nie die Zeit genommen hatte, eine Blume anzuschauen, sich an ihr zu freuen.<br />
Das war ein erster Kontakt mit dem Leben, mit Schönheit, mit Leichtigkeit. Mit einer Welt, die sie<br />
sich nun Schritt für Schritt zurückerobert.<br />
4 von 5 06.01.2010 10:08
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Burnout-Behandlung<br />
<strong>Arbeit</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Ende</strong><br />
Dem Burnout vorbeugen<br />
Vor allem große Firmen bieten Hilfestellung an, etwa Seminare zum Umgang mit Überlastung<br />
oder vertrauliche Gespräche mit einer Sozialarbeiterin, ehrenamtlich tätigen, speziell geschulten<br />
Kollegen (eventuell auch im Betriebsrat) oder in einem externen Beratungsinstitut.<br />
Betriebsärztinnen und -ärzte können ebenfalls weiterhelfen und sind auch gegenüber den<br />
Vorgesetzten zur Verschwiegenheit verpflichtet.<br />
Ärzte, die mit der Behandlung von Burnout Erfahrung haben, sind zu finden über die<br />
zuständige Landesärztekammer. Adressen unter www.bundesaerztekammer.de oder über die<br />
Kassenärztlichen Vereinigungen. Auch die Telefon-Hotlines der Krankenkassen geben Auskunft.<br />
Qualifizierte Psychotherapeuten nennt der Psychotherapie-Informationsdienst unter der<br />
Telefonnummer 030/209 16 63 30 (mehrmals versuchen!) Online-Datenbank unter<br />
www.psychotherapiesuche.de. Nachfragen per E-Mail an die Adresse pid@dpa-bdp.de Adressen von<br />
Psychotherapeuten sind außerem zu finden über die Suche der Psychotherapeutenkammern, die<br />
zur Zeit noch im Aufbau ist.<br />
In vielen psychiatrischen und psychosomatischen Kliniken gibt es Therapieangebote (auch<br />
ambulant) für Menschen, die von Burnout betroffen oder bedroht sind. Wer sich einen Überblick<br />
verschaffen will, kann online unter Suchbegriffen wie "Gruppentherapie", "Klinik" und "Burnout"<br />
nachsehen.<br />
Informationen über die im Text genannte Therapiegruppe in Hamburg-Harburg unter Tel. 040/18 18<br />
86-32 54.<br />
Das <strong>Fürstenberg</strong> <strong>Institut</strong> bietet an derzeit fünf Standorten "externe Mitarbeiterberatung" an.<br />
Betriebe schließen mit dem <strong>Institut</strong> einen Vertrag, für die Mitarbeiter sind die vertraulichen<br />
Gespräche dann kostenlos. Gelegentlich werden für alle Interessierten Vorträge angeboten. Mehr<br />
unter www.fuerstenberg-institut.de.<br />
Zum Weiterlesen<br />
Dr. Hans-Peter Unger, Carola Kleinschmidt: "Bevor der Job krank macht. Wie uns die heutige<br />
<strong>Arbeit</strong>swelt in die seelische Erschöpfung treibt und was man dagegen tun kann" (199 S., 16,95 Euro,<br />
Kösel)<br />
Dr. Jörg-Peter Schröder: "Wege aus dem Burnout. Möglichkeiten der nachhaltigen Veränderung"<br />
(136 S., 6,95 Euro, Cornelsen)<br />
Axel Koch, Stefan Kühn: "Ausgepowert? Hilfen bei Burnout, Stress, innerer Kündigung" (120 S.,<br />
17,90 Euro, Gabal)<br />
Dagmar Ruhwandl: "Top im Job - Ohne Burnout durchs <strong>Arbeit</strong>sleben" (155 S., 12,90 Euro, Klett-<br />
Cotta)<br />
Thomas M. H. Bergner: "Burnout-Prävention - Das 9-Stufen-Programm zur Selbsthilfe" (292 S.,<br />
29,95 Euro, Schattauer)<br />
Text: Anne Otto<br />
Credit: iStockphoto<br />
5 von 5 06.01.2010 10:08