Fürstenzell life Dezember 2008 - Januar 2009 - Fuerstenzell.de
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schlossen hätten, künftig die<br />
historischen Wurzeln <strong>de</strong>s<br />
Klosterdorfes <strong>Fürstenzell</strong> und<br />
die verbliebenen Reste seiner<br />
Gründung bewahrten.<br />
Kurz sollten wir uns zurückerinnern,<br />
welche Fehler<br />
Säkularisation, Pfarrkirchenstiftung,<br />
politische Gemein<strong>de</strong>,<br />
Privatleute und sogar das bayerische<br />
Lan<strong>de</strong>samt für Denkmalpflege,<br />
das <strong>de</strong>m Abbruch<br />
<strong>de</strong>s Langhauses einst zugestimmt<br />
hat, gemacht haben,<br />
bevor engagierte und beherzte<br />
Bürger sich daran gemacht<br />
haben dieses Kleinod altbayrischer<br />
klösterlicher Baukunst<br />
zu erhalten.<br />
Niemand, <strong>de</strong>r noch vor<br />
wenigen Jahren <strong>de</strong>n Zustand<br />
dieses Chors <strong>de</strong>r ehemaligen<br />
Portenkirche gesehen hat,<br />
umgebaut in einen Stall, verkommen<br />
zu einer Wohnstatt<br />
<strong>de</strong>r Tauben, konnte sich vorstellen,<br />
dass die frühklassizistische<br />
Ausmalung dies überlebt<br />
haben könnte. Umso beglücken<strong>de</strong>r<br />
ist es, dass diejenigen,<br />
die immer wie<strong>de</strong>r an<br />
das kulturelle Erbe erinnert<br />
haben, die Erhaltung nicht nur<br />
vom Staat gefor<strong>de</strong>rt, son<strong>de</strong>rn<br />
sich auch selbst mit Energie,<br />
Ausdauer und nicht zuletzt<br />
auch Geld für <strong>de</strong>n Erhalt eingesetzt<br />
haben, nun für ihren<br />
Einsatz belohnt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die zur Einweihung dargebrachte<br />
Zwischenmusik von<br />
Bach und Telemann, vorgetra-<br />
gen von <strong>de</strong>m Trio Werner und<br />
Christine Weber und Anton<br />
Glas, lässt alle Hoffnungen<br />
auf viele zukünftige musikalische<br />
Genüsse in diesem<br />
auch akustisch so gelungenen<br />
Raum aufkommen. Die<br />
pünktlich zur Eröffnung<br />
durch <strong>de</strong>n herbstlichen, typischnie<strong>de</strong>rbayrisch-nebligen<br />
Himmel blitzen<strong>de</strong> Sonne<br />
taucht <strong>de</strong>n Raum in ein heimeliges<br />
warmes Licht.<br />
Diese Stimmung ist nicht<br />
nur <strong>de</strong>m hervorragend erhaltenen<br />
Deckengemäl<strong>de</strong>, welches<br />
nur professionell durch<br />
Meister Carfaggi gereinigt<br />
wer<strong>de</strong>n musste, zu verdanken,<br />
son<strong>de</strong>rn auch <strong>de</strong>n neuerlich<br />
durch die Vermittlung von<br />
Frau Gisa Schäffer-Huber<br />
hinzugekommenen Barockengeln<br />
(s.h. Titelfoto). Sie<br />
schweben ganz selbstverständlich<br />
über <strong>de</strong>n Köpfen <strong>de</strong>r<br />
Besucher und lassen einen<br />
<strong>de</strong>n Anblick <strong>de</strong>r Treppe vergessen,<br />
die aus bautechnischen<br />
Grün<strong>de</strong>n nötig wur<strong>de</strong>.<br />
Selbst die mo<strong>de</strong>rne, einer<br />
Wolke nachempfun<strong>de</strong>ne<br />
Deckenleuchte, sowie die übrigen<br />
raffinierten indirekten<br />
Beleuchtungen wer<strong>de</strong>n nicht<br />
als Fremdkörper empfun<strong>de</strong>n,<br />
son<strong>de</strong>rn tragen zu <strong>de</strong>m harmonischen<br />
Ganzen bei.<br />
Prof. Greipl gelingt es zu<strong>de</strong>m,<br />
<strong>de</strong>n Besuchern dieses<br />
Festvortrages <strong>de</strong>n “streng<br />
konservatorischen Ansatz im<br />
Dreikönigskonzert in <strong>de</strong>r Portenkirche<br />
Da die Kreismusikschule zu <strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rern <strong>de</strong>r Sanierung<br />
<strong>de</strong>r Portenkirche zählt, ist es für die Zweigstelle<br />
<strong>Fürstenzell</strong> eine große Freu<strong>de</strong>, die musikalische Arbeit <strong>de</strong>s<br />
laufen<strong>de</strong>n Schuljahres in einem Kammerkonzert am 16.<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2009</strong> um 19.00 Uhr in <strong>de</strong>r neu renovierten Portenkirche<br />
vorzustellen.<br />
Neben Solo- und Ensembledarbietungen bringen Teilnehmer<br />
<strong>de</strong>s Wettbewerbes „Jugend musiziert“ ihr Programm<br />
zu Gehör. Der Eintritt ist frei, aber man freut sich über Spen<strong>de</strong>n<br />
für <strong>de</strong>n gedachten Zweck.<br />
Respekt vor <strong>de</strong>r Geschichte“<br />
zu ver<strong>de</strong>utlichen. Der Besucher<br />
hat ein Kunstwerk vor<br />
Augen, <strong>de</strong>ssen „Wun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />
Vergangenheit“ noch sichtbar<br />
sind.<br />
Umso schöner ist es zu erleben,<br />
dass dieser Bau inzwischen<br />
nicht nur „Museum“<br />
sein soll, son<strong>de</strong>rn alle<br />
Einrichtungen hat, um fester<br />
Bestandteil für das kulturelle<br />
Leben <strong>Fürstenzell</strong>s zu wer<strong>de</strong>n.<br />
Egon Greipl fasst es in<br />
die Worte: „Die Portenkirche<br />
ist das Ruhmesblatt <strong>de</strong>s Vereins<br />
Cella Principum“ und<br />
sollte alle Mitglie<strong>de</strong>r, aber<br />
auch alle an<strong>de</strong>ren Bürger zu<br />
entsprechen<strong>de</strong>m Engagement<br />
für ihre Heimat animieren.<br />
Ingrid Ohly<br />
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