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Tipps für das Crewmitglied

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Ein typischer Tag an Bord<br />

Aufstehen<br />

Der Tag an Bord beginnt, so wie an Land auch: normalerweise mit dem Aufwachen.<br />

Hier hat sich die Einführung des "Hanseatischen Dreiklangs" bewährt, der die Zeiten <strong>für</strong> Wecken, Frühstück<br />

und Ablegen bezeichnen soll. Eine recht angenehme Auslegung ist 8-9-10, was soviel bedeutet wie: 8 Uhr<br />

Wecken, 9 Uhr Frühstück. 10 Uhr ablegen. Plant man einen längeren Tagestörn, kann auch 7-8-9 oder<br />

gar 6-7-8 gewählt werden. Das legt man am besten am Vorabend fest. Gibt man einen solchen Dreiklang<br />

nicht vor, kann es passieren, <strong>das</strong>s einem die Zeit davon rennt, was schließlich darin endet, daß man viel zu<br />

spät ausläuft - und dadurch den Zielhafen erst sehr spät erreicht - und dann auch keinen anständigen<br />

Liegeplatz mehr bekommt. Je größer die Crew, desto mehr driften die Zeiten auseinander.<br />

Nach dem allgemeinen Aufstehen sollten nicht alle gleich zum Duschen stürzen, denn dann werden die<br />

nächsten Probleme auftauchen: Keiner kümmert sich um <strong>das</strong> Frühstück, es gibt keine Brötchen.<br />

Plötzlich sind alle wieder an Bord, wuseln herum und <strong>das</strong> Zeitgefüge fällt wieder auseinander. Gut<br />

organisiert läuft es ab, wenn sich ein Freiwilliger findet, der Brötchen holt, einer kocht Kaffee, jemand kocht<br />

die Eier, während ein Teil die Morgentoilette erledigt.<br />

Das Frühstück gestalten wir, wie die Crew es wünscht - sei es trockenes Knäckebrot mit ranziger Margarine<br />

und einer roten Einheitsmarmelade bis hin zum Gourmet-Frühstück mit gebackenen Eiern, Schinken- und<br />

Käsebuffet, Obst, frisch gepresstem Orangensaft - alles ist möglich.<br />

Nach dem Frühstück klaren wir auf - Abwasch des gesamten Geschirrs (man nennt <strong>das</strong> seemännisch auch<br />

"Backschaft"), Wegräumen aller Fressalien, Abwischen des Tisches und Reinigen des Salons.<br />

Auch <strong>das</strong> muss nicht von der gesamten Crew erledigt werden, ein Teil der Crew kann sich bereits mit den<br />

Auslaufvorbereitungen an Deck beschäftigen. Wer jetzt in dieser Zeit von Bord geht, sagt am besten dem<br />

Skipper Bescheid.<br />

Ablegen<br />

Wir treffen unsere persönlichen Auslaufvorbereitungen, ziehen - wenn notwendig - unser Ölzeug an. Denke<br />

daran - lieber eine Schale zuviel anlegen und die bei ruhiger See ablegen als bei rauhen Bedingungen<br />

hinunter in die Kabine zu turnen und einen zusätzlichen Pullover aus dem Kleiderschrank herauszuwühlen -<br />

der befindet sich nämlich immer ganz unten. (in dieser Situation ist ein Opfer <strong>für</strong> Neptun bereits<br />

vorgezeichnet!)<br />

Vor dem Auslaufen wird auch noch <strong>das</strong> Schiff vorbereitet:<br />

� alle Seeventile an Toiletten, Wasch- und Spülbecken schließen<br />

� alle Gasventile beim Herd und in der Backskiste schließen, bzw. kontrollieren<br />

� Motor checken - Ölstand, Keilriemenspannung etc.<br />

� Leinen auf Slip legen, so <strong>das</strong>s sie komplett von Bord aus bedient werden können<br />

Der Skipper wird die Crew <strong>für</strong> <strong>das</strong> Ablegemanöver einteilen: Rudergänger, Leinen- und Fenderpersonal<br />

werden eingeteilt; <strong>das</strong> Manöver wird besprochen. Dann weiß jeder, was auf ihn zukommt und kann die<br />

richtigen Handgriffe ansetzen. Laute Töne haben bei dem Manöver nichts zu suchen, <strong>das</strong> Manöver soll<br />

ruhig und geplant durchgeführt werden. Dabei soll jeder Augenkontakt zu Rudergänger und Skipper<br />

halten, damit Anweisungen von ihm per Zeichensprache schnell umgesetzt werden können.<br />

Das Tagesziel orientiert sich in erster Linie an den Wetterbedingungen und danach natürlich an den<br />

Vorlieben der Crew. Nach dem Ablegen werden wir alle Fender einnehmen und in den Backskisten<br />

verstauen. Die Festmacher-Leinen werden ordentlich aufgeschossen und ebenfalls in die Backskisten<br />

gestaut. Vor der Hafeneinfahrt werden wir dann Segel setzen und unserem Ziel entgegen fahren.<br />

A-1220 Wien, Straßmeyergasse 61, phone:+43 (1) 204 14 88, m@il: michael@lohse.at, web: http://www.sailor.at Seite 10 von 27

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