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Heilbrunnenschule: Baumstammprojekt - Knickbein

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Seite 28<br />

Einblicken: SCHULE<br />

Unser<br />

<strong>Baumstammprojekt</strong><br />

Von Florian Wielandt, Lehrer an der <strong>Heilbrunnenschule</strong><br />

Schon lange plant die <strong>Heilbrunnenschule</strong>, ihren<br />

desolaten Schulhof umzugestalten und schülerfreundlicher<br />

zu machen. Da kam der gestiftete<br />

Baumstamm vom Forst BW wie gerufen.<br />

Anschließend kam das Haus des Waldes dann<br />

mit einer Projektidee auf uns zu: Eine Gruppe<br />

von Schülern sollte den Baumstamm selbst bearbeiten<br />

– eine Woche lang.<br />

Wir als Schule waren natürlich begeistert von<br />

diesem Vorschlag und erkannten die Chancen<br />

und Möglichkeiten, die dieser neue Erfahrungsraum<br />

für die Schüler bieten würde. Zudem versuchten<br />

wir möglichst viele Schüler einzubinden,<br />

damit es zu einem Gemeinschaftsprojekt<br />

werden würde, mit dem sich die Schüler identifizieren<br />

können.<br />

Mit Udo Winkler vom Haus des Waldes und<br />

dem Bundesfreiwilligendienstler Markwart besichteten<br />

wir im Oktober 2011 den, im Wald<br />

zwischen Bäumen, unscheinbar liegenden<br />

Stamm. Noch konnte sich keiner so recht vorstellen,<br />

was für ein Tier daraus werden sollte,<br />

aber das sollte sich schnell ändern.<br />

In einem Wettbewerb wurde jeder Schüler dazu<br />

aufgefordert, auf einem Blatt sein Tier in den<br />

vorgezeichneten Baumstamm hineinzuzeichnen.<br />

Die Ergebnisse wurden ausgestellt und<br />

von den Schülern ihr Favorit ausgewählt: ein<br />

Krokodil von der Schülerin Monalisa.<br />

Nun konnte die Projektwoche starten: Wir fuhren<br />

nun jeden Morgen in die Wildmeisterei mitten<br />

im Bärenseewald und begannen mit einem<br />

gemeinsamen Frühstück und einer Tagesbesprechung.<br />

Am ersten Tag wurde das Krokodil<br />

von Herrn Winkler beeindruckend schnell und<br />

sicher vorgeformt, der schon viele solche Holzstammtiere<br />

angefertigt hat.<br />

Mit Stechbeitel und Klüpfer, Hohldechsel und<br />

japanischen Sägen wurde der Stamm in tagelanger<br />

Arbeit in die richtige Form gebracht.<br />

Zuvor wurden den Schülern beigebracht, wie<br />

wichtig der Faserverlauf und die Schnittrichtung<br />

ist, wie man mit dem Werkzeug richtig umgeht<br />

und wie man Unfälle vermeidet. Die Arbeit<br />

selbst war nicht einfach: Man musste lernen zu<br />

akzeptieren, dass man nur in kleinen Schritten<br />

arbeiten kann und sich nicht zu verzetteln, indem<br />

man an vielen Stellen gleichzeitig arbeiten<br />

möchte. Die Schüler haben es toll gemacht und<br />

wurden duldsamer, was die Arbeitszeit anging.<br />

Vor dem Essen wurde am meisten geschafft.<br />

Das Essen war ein fester Bestandteil: zwei<br />

Schüler waren dafür verantwortlich, Feuerholz<br />

vorzubereiten und das Feuer zu entfachen. Die<br />

Grillwürste mussten nach einer Dreiviertelstunde<br />

fertig sein. Nach getaner Arbeit hat jeder<br />

gerne zugelangt.<br />

Neben den Arbeitsfähigkeiten konnten die<br />

Schüler sehr viel über den Wald lernen: Wir<br />

haben Geweihe gezeigt bekommen, aber<br />

auch kleine Tiere, die unter der Rinde unseres<br />

Baumstammes gelebt haben, Hirsche im Rotwildpark,<br />

wie man richtig Baumringe zählt, wie<br />

Douglasienholz riecht und durften dabei sein<br />

wie ein wirklich riesiger Baum gefällt wurde.<br />

Und war mal Zeit zwischendurch dann schaute<br />

der Förster vom Bärensee bei uns vorbei und<br />

erklärte uns seine Aufgaben.<br />

Am Freitag wurde der Baumstamm mit einem<br />

speziellen Lader in unsere Schule gebracht<br />

und dort von allen Schülern freudig begrüßt.<br />

Das war der Höhepunkt für unsere sieben<br />

Schüler, die sichtlich stolz ihr Kunstwerk präsentieren<br />

konnten. Ein paar Wochen später<br />

wurde das Krokodil vor der ganzen Schule auf<br />

den Namen „Kroki“ getauft. So hatten die Schüler<br />

entschieden.<br />

Kroki bewohnt nun seit Monaten unseren<br />

Schulhof und jedes Mal, wenn ich daran<br />

vorbeigehe, denke ich gerne an die Zeit im<br />

Wald zurück.<br />

Schülerstimmen / Eindrücke / Impressionen<br />

vom Waldtag:<br />

Adonis, Klasse 8<br />

Vom 10. bis 14. Oktober hat unsere Klasse<br />

ein Holzprojekt gemacht. Wir haben uns den<br />

Baumstamm angeschaut und der Herr Winkler<br />

kam mit der Motorsäge und hat den Baumstamm<br />

in ein Krokodil plus Drache gesägt. Um<br />

die Mittagszeit haben Marco, Jan und Simon<br />

ein Feuer gemacht und um 13:00 Uhr haben<br />

wir gegrillt. Es gab Würstchen, Paprika, Käse<br />

und Brot. Wir sind spazieren gegangen und<br />

haben live gesehen, wie ein Baum gefällt wird.<br />

Später haben wir mit einem Stechbeitel das<br />

Drachenkrokodil verschönert. Wir haben die<br />

Zähne rund gemacht. Auf den Rücken haben<br />

wir eine Mulde gemacht, so dass jeder chillen<br />

kann. Die Mulde haben wir mit einem Hobel bearbeitet<br />

und mit der Flex glatt gemacht. Joseph,<br />

Luca und Adonis wollten nichts mehr machen<br />

und hatten keinen Bock mehr. Dann kam Herr<br />

Winkler und hat mit diesen Schülern Brennholz<br />

auf einen Wagen geladen. Ja, und der letzte<br />

Tag war der Beste, da konnten wir den Baumstamm<br />

zur Schule bringen.<br />

Luca, Klasse 8<br />

Wir sind mit Herrn Wielandt zum Haus des Waldes<br />

gefahren und haben dann gefrühstückt.<br />

Nach dem Frühstück sind wir zum Holzstamm<br />

gelaufen und haben angefangen zu arbeiten.<br />

Mit dem Stechbeitel und Hobel haben wir gearbeitet,<br />

um den Holzstamm zu glätten. Danach<br />

sind ein paar Jungs, die zur Feuergruppe gehörten,<br />

los, um Feuer zu machen. Wir haben<br />

noch gearbeitet, bis es Mittagessen gab. Als


das Essen fertig war sind wir zum Feuer gegangen<br />

und haben gegessen. Danach waren<br />

wir im Wald spazieren. Wir sind in den Wildpark<br />

gelaufen und haben nach Rehen gesucht und<br />

sogar eins gesehen. Aber nur kurz, weil es wieder<br />

abhaute. Am Donnerstag haben wir gefrühstückt<br />

und gearbeitet. Danach sind wir wieder<br />

in den Wald gelaufen und haben zugeschaut,<br />

wie ein Baum namens Douglasie gefällt wurde.<br />

Einblicken: SCHULE<br />

Gefahren im Internet<br />

Ein Workshop am Königin­Charlotte­Gymnasium<br />

Drei Schülerinnen berichten als Leiterinnen<br />

eines Workshops für die unteren Klassenstufen<br />

über Gefahren im Internet:<br />

Welche Themenschwerpunkte habt ihr bei<br />

eurem Workshops gesetzt?<br />

Wir haben uns vor allem auf das soziale Netzwerk<br />

„Facebook“ spezialisiert, da dieses die<br />

meiste Mitgliederzahl hat. Viele Schüler der<br />

sechsten und siebten Klasse verfügen ebenfalls<br />

über Facebookprofile. Diese haben wir uns<br />

zusammen im Internet angeschaut und leider<br />

viele Gefahren entdeckt. Teilweise waren Daten,<br />

wie private Fotos, Wohnort, oder sogar die<br />

Schule für fremde Nutzer zugänglich.<br />

Welche Tipps habt ihr den Schülern gegeben?<br />

Wir wollten den Schülern möglichst viel Schutz<br />

ihrer Privatsphäre ans Herz legen. Vor allem<br />

Veröffentlichung von Fotos im Netz kann man<br />

schwer wieder rückgängig machen. Wenn ein<br />

peinliches Foto einmal in Umlauf gerät, kann<br />

dies Folgen auf die zukünftige, berufliche Laufbahn<br />

haben.<br />

Neben Fotos sollten die Kinder ebenso wenig<br />

Daten wie Wohnort oder Schule veröffentlichen.<br />

Diese Informationen liefern eine zu große<br />

Anschließend haben wir an Bäumen die Jahresringe<br />

gezählt. Später sind wir nach Hause<br />

gefahren.<br />

Muammer, Klasse 8<br />

Am ersten Tag: Da haben wir nicht gearbeitet,<br />

sondern nur zugeschaut. Wir sind um halb<br />

zehn Uhr angekommen. Zuerst haben wir gefrühstückt,<br />

danach haben wir den Holzstamm<br />

betrachtet, darüber geredet und Regeln aufgestellt.<br />

Wir waren im Wald spazieren. Am ersten<br />

Tag mussten wir nur bis 13:00 Uhr bleiben.<br />

Tag 2: Als wir ankamen war es erst 10:00 Uhr.<br />

Der Förster war mit Herrn Marquardt an der<br />

Motorsäge und wir durften uns anschauen, wie<br />

das Sägen ablief, natürlich nur mit Abstand.<br />

Tag 3: Wir durften mit dem Stechbeitel arbeiten.<br />

Tag 4: Ich kam später als die anderen an,<br />

musste dann aber sofort weiter arbeiten, und<br />

dann kam mein Freund und hat mich mit dem<br />

Hammer geschlagen, nur so zum Spaß.<br />

Tag 5: Alle haben gesägt, endlich war das Kro­<br />

Angriffsfläche für Pädophile, die Kontakt zu den<br />

Kindern aufnehmen möchten.<br />

Um dem vorzubeugen, haben wir ihnen gezeigt,<br />

wie ein ideales Facebookprofil aussehen<br />

kann: keine Angaben von Wohnort, Schule und<br />

ähnlichem und ein Profilfoto, welches nicht zu<br />

viel vom Nutzer preisgibt oder zu intim ist.<br />

Aber nicht nur Pädophile im Internet sind eine<br />

Gefahr, sondern auch das sogenannte „Cybermobbing“.<br />

Was genau ist „Cybermobbing"?<br />

„Cybermobbing“ ist eine Art Diskriminierung im<br />

Internet. Die Täter, meist Gleichaltrige, stellen<br />

ihr Opfer dabei im Internet bloß, verbreiten<br />

Gerüchte oder peinliche Fotos. Cybermobbing<br />

selbst ist so gefährlich, weil die Opfer, nicht wie<br />

beim „normalen“ Mobbing, auf der Straße oder<br />

in der Schule gedemütigt werden. Die Diskriminierung<br />

verfolgt sie sogar bis in die eigenen vier<br />

kodil in der Schule, alle waren erleichtert.<br />

Seite 29<br />

Simon, Klasse 8<br />

Am Montag haben wir unsere sieben Sachen<br />

gepackt und sind alle ins Auto gestiegen. Wir<br />

sind losgefahren, über die Autobahn und über<br />

eine Landstraße bis zum Wald. Dann sind wir<br />

links abgebogen, bis zum Bärenschlösschen,<br />

und dann den Weg entlang, bis wir zu einem<br />

Forsthaus kamen. Da haben wir eingeparkt und<br />

unsere Stiefel angezogen. Zuerst haben wir gefrühstückt.<br />

Herr Winkler vom Haus des Waldes,<br />

den ich gekannt habe, hat uns den Kirschbaum<br />

gezeigt. Am Dienstag haben wir dasselbe wie<br />

am Vortag gemacht, nur durften wir selber an<br />

dem Holz arbeiten. Zuerst haben wir einen<br />

Spaziergang gemacht, da haben wir ein Reh<br />

gesehen. Danach haben wir uns umgedreht<br />

und sind zurück gelaufen. Die drei Tage darauf<br />

haben wir Frühstück gemacht, gearbeitet und<br />

zu Mittag gegessen.<br />

Wände durch das Internet. Außerdem haben<br />

die Täter oftmals verschiedene „Usernamen“<br />

und halten ihre Identität geheim. Deshalb weiß<br />

das Opfer oftmals nicht, mit wem es zu tun<br />

hat. Es ist sehr wichtig, dass die Workshopteilnehmer<br />

sich über die Gefahren des „Cybermobbings“<br />

bewusst werden und im Falle sofort<br />

einen Erwachsenen verständigen.<br />

Spielt Rassismus auch eine Rolle dabei?<br />

Leider gibt es viel Rassismus im Netz. Rassistische<br />

Äußerung findet man dementsprechend<br />

an vielen Stellen, auch in Form von Cybermobbing.<br />

Unsere Aufgabe im Workshop war es,<br />

Rassismus vorzubeugen. Jeder Form von Rassismus<br />

– auch im Internet!<br />

Franziska Freundorfer,<br />

Margarita Martens, Franziska Kastner

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