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Papier - Umweltinstitut München e.V.

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die seite zwei<br />

aus dem referat für gesundheit und umwelt<br />

Die <strong>Papier</strong>wende macht Schule<br />

In den 90er-Jahren war Umweltschutz „in“. Schulhefte aus Recyclingpapier<br />

waren damals noch grau, und trotzdem – oder vielleicht<br />

gerade deshalb – kauften rund 70 Prozent aller Schülerinnen<br />

und Schüler solche Hefte, um die Umwelt zu schützen.<br />

Heute machen von den bundesweit etwa 200 Millionen Schulheften<br />

die umweltfreundlichen Varianten aus Recyclingpapier nur noch<br />

maximal zehn Prozent aus.<br />

Dabei schützt Recyclingpapier nicht nur die Wälder vor der Zerstörung.<br />

Für die Herstellung von Schulheften aus recycelten Fasern wird<br />

auch weniger Energie und Wasser benötigt. Doch wer heute ein Recyclingheft<br />

kaufen will, muss oft weite Wege gehen. Der Einzelhandel bietet<br />

Recyclingprodukte kaum noch an, angeblich weil die Verbraucher<br />

umweltfreundlichere Produkte selten nachfragen. Stellt sich natürlich<br />

die Frage, warum die Hersteller dann Hefte aus frischem Zellstoff mit<br />

Siegeln auf den Markt gebracht haben, die genau diesen Anschein erwecken<br />

sollen: umweltfreundlich zu sein. Die Labels Aqua pro Natura<br />

und Weltpark Tropenwald, die sich auf vielen Heften finden, besagen<br />

aber lediglich, dass das <strong>Papier</strong> nicht mit Chlor gebleicht wurde und das<br />

Holz oder der Zellstoff nicht aus den Tropen stammt. Laut Verbraucherzentrale<br />

Bayern schließt das aber nicht einmal aus, dass für dieses <strong>Papier</strong><br />

Bäume aus nordischen Urwäldern gefällt werden.<br />

<strong>Papier</strong>wende in Bayern<br />

Recyclinghefte sind gut für das Klima.<br />

Umwelt- und Verbraucherverbände wie Greenpeace, der Münchner Verein<br />

Pro REGENWALD, die Verbraucherzentrale Bayern und weitere Unterstützer<br />

haben sich zur „<strong>Papier</strong>wende in Bayern“ zusammengeschlossen.<br />

Das Ziel ist ein sparsamer Umgang mit dem Rohstoff <strong>Papier</strong>. Der<br />

<strong>Papier</strong>verbrauch soll gesenkt, die Nachfrage nach Recyclingpapier gefördert<br />

werden. Und das Angebot von Schul- und Büromaterialien aus<br />

Recyclingpapier soll erhalten und ausgebaut werden. Koordiniert wird<br />

die „<strong>Papier</strong>wende in Bayern“ von Pro REGENWALD.<br />

Pro REGENWALD und die Verbraucherzentrale bieten Schulen in<br />

<strong>München</strong> Unterrichtseinheiten an: „Ein Schulheft macht sich auf den<br />

Weg“ heißt eine der Geschichten. Sie erzählt, woraus <strong>Papier</strong> hergestellt<br />

wird und woher die Rohstoffe nach Deutschland kommen.<br />

Fachkoordinator Umweltschutz für Münchner Schulen<br />

Franz Hammerl-Pfister<br />

Referat für Bildung und Sport,<br />

Pädagogisches Institut Fachbereich 4<br />

Tel.: (089) 233-27328, Fax: (089) 233-22108<br />

E-Mail: franz.hammerlpfister@muenchen.de<br />

Die Schülerinnen und Schüler werden auf eine Reise in den kanadischen<br />

Regenwald mitgenommen. Deutschland bezieht rund 20 Prozent<br />

seines Zellstoffs aus Kanada. Kanadas Bedeutung als Zellstofflieferant<br />

hat gravierende Auswirkungen auf seine Wälder. Die Kinder werden<br />

so über den Zusammenhang von <strong>Papier</strong>verbrauch und Umweltzerstörung<br />

informiert und sollen auf diese Weise dazu motiviert werden, Recyclingpapier<br />

zu verwenden. Um den Kauf zu erleichtern, erstellt Pro<br />

REGENWALD jedes Jahr eine Liste von Münchner Geschäften, die Recyclinghefte<br />

mit dem Blauen Engel verkaufen. Auch die Internetplattform<br />

www.heftefinder.de wird von dem Verein betreut.<br />

4. Münchner Recyclingheft-Wettbewerb<br />

Das Pädagogische Institut des Referats für Bildung und Sport der Landeshauptstadt<br />

<strong>München</strong> versendet seit vier Jahren an alle öffentlichen<br />

Grundschulen in <strong>München</strong> für jeden der rund 10.000 ABC-Schützen ein<br />

Recyclingheft, das von der memo AG gespendet wird. Die Bezugsliste<br />

von Pro REGENWALD und ein Faltblatt der „<strong>Papier</strong>wende“ gibt’s dazu.<br />

In diesem Schuljahr führt das Pädagogische Institut zudem den 4.<br />

Münchner Recyclingheft-Wettbewerb durch. Gewinner ist die Schule, in<br />

der die meisten Schülerinnen und Schüler Recyclinghefte verwenden.<br />

Die Siegerschule erhält 1000 DIN A4-Recyclinghefte, für den zweiten<br />

bis fünften Platz gibt es insgesamt noch einmal 1300 Hefte, über die<br />

sich die Umwelt freut.<br />

Die Fachkoordination Umweltschutz für die Münchner Schulen<br />

schreibt darüber hinaus immer wieder alle Schulen an und bittet darum,<br />

sich für die Verwendung von Recyclingheften einzusetzen. 2012<br />

erhielt jede Schule fünf bis zehn solcher Hefte, um die gute Qualität zu<br />

demonstrieren und das Vorurteil vom „grauen <strong>Papier</strong>“ zu widerlegen.<br />

Auf dass Recyclinghefte auch an den Schulen wieder „in“ werden.<br />

Text: Franz Hammerl-Pfister<br />

Referat für Bildung und Sport<br />

Foto: Fotolia<br />

Kontaktadressen<br />

Pro REGENWALD e.V., <strong>Papier</strong>wende<br />

Frohschammerstr. 14, 80807 <strong>München</strong><br />

Tel.: (089) 359 86 50, Fax: (089) 359 66 22<br />

E-Mail: papier@wald.org<br />

Ansprechpartnerin: Simone Hörner<br />

www.pro-regenwald.de, www.heftefinder.de

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