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Konzeption des Integrativen Waldkindergartens Wind-und-Wetter ...

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<strong>Konzeption</strong> <strong>des</strong> <strong>Integrativen</strong><br />

<strong>Waldkindergartens</strong><br />

<strong>Wind</strong>-<strong>und</strong>-<strong>Wetter</strong>-Knirpse e. V.<br />

1/20


Überblick über den Aufbau dieser<br />

<strong>Konzeption</strong>:<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

erstellt von Dr. Thomas Meyer (Eltern)<br />

Einleitung<br />

übernommen von der Homepage <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> der Natur- <strong>und</strong> Waldkindergärten<br />

Daten <strong>und</strong> Fakten<br />

ursprüngliche Fassung: Simone Dentler, Micaela Sauer, Tanja Moritz-Strenger (Eltern)<br />

weiterentwickelt von Brigit Voigt (Erzieherin)<br />

Ziele <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>sätze<br />

Ziele <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>sätze 1-3: Ergebnis einer Umfrage unter Erzieher-Team <strong>und</strong> Eltern im Jahre 2004<br />

Ziel <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>satz 4: auf Elternwunsch 2009 hinzugefügt<br />

Umsetzung der Ziele <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>sätze<br />

in der praktischen Kindergartenarbeit<br />

ursprüngliche Fassung: Daniel Eisel <strong>und</strong> Robert Krause (Inhalt; Erzieher) unter Mithilfe von Simone<br />

Dentler, Micaela Sauer <strong>und</strong> Tanja Moritz-Strenger (Übertragung in den Computer; Eltern)<br />

weiterentwickelt von Gudrun Plotzitzka, Brigit Voigt, Ulrike Saal (Erzieherinnen)<br />

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Inhalt<br />

Einleitung 4<br />

1. Daten <strong>und</strong> Fakten 6<br />

1. 1. Die Geschichte <strong>des</strong> Kindergartens 6<br />

1. 2. Die Infrastruktur 7<br />

1. 3. Gruppengröße 7<br />

1. 4. Pädagogisches Team 7<br />

1. 5. Förderung von Vorschulkindern 7<br />

1. 6. Ausflüge 7<br />

1. 7. Verhalten bei gefährlichen Witterungsverhältnissen 8<br />

1. 8. Elternmitarbeit 8<br />

1. 9. Qualitätssicherung, Stellenwert der <strong>Konzeption</strong> 8<br />

1. 10. Waldspielgruppe 1- 3 jährige 9<br />

1. 11. Tagesablauf 9<br />

2. Ziele <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>sätze 10<br />

2. 1. Selbständigkeit/Selbstbewußtsein 10<br />

2. 2. Sozialkompetenz 10<br />

2. 3. Den Wald kennen <strong>und</strong> lieben lernen 10<br />

2. 4. Nachhaltigkeit 10<br />

3. Die Umsetzung der Ziele <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>sätze 11<br />

3. 1. Selbständigkeit/Selbstbewußtsein 11<br />

3. 1. 1. Die Eingewöhnungsphase<br />

3. 1. 2. Durch Bewegung die eigenen Fähigkeiten erfahren <strong>und</strong> erweitern 12<br />

3. 1. 3. Föderung von Fantasie <strong>und</strong> Feinmotorik 12<br />

3. 1. 4. Förderung von musischen Fähigkeiten 13<br />

3. 1. 4. 1. Bildende Kunst 13<br />

3. 1. 4. 2. Musik 13<br />

3. 1. 5. Förderung der Konzentrationsfähigkeit 14<br />

3. 1. 5. 1. Reizüberflutung entgegenwirken 14<br />

3. 1. 5. 2. Aufmerksamkeit für kleine Dinge wecken 14<br />

3. 1. 5. 3. Wahrnehmungsspiele 14<br />

3. 1. 5. 3. Förderung der Sprache 14<br />

3. 1. 6. Förderung von Vorschulkindern 15<br />

3. 1. 7. Förderung von Kindern mit Behinderung 16<br />

3. 1. 8. Ernährung als Voraussetzung für<br />

die Entwicklung von Körper <strong>und</strong> Geist 16<br />

3. 1. 9. Wertschätzung erfahren 16<br />

3. 2. Sozialkompetenz 17<br />

3. 2. 1. Rücksicht nehmen, einander helfen, Regeln finden 17<br />

3. 2. 2. Konflikte erleben, lösen 17<br />

3. 2. 3. Kommunikationsverhalten 17<br />

3. 2 .4. Regeln für den Kindergarten-Alltag 18<br />

3. 2. 4. 1. Sinnvolle Regeln 18<br />

3/20


3. 2. 4. 2. Umgang mit Regelverletzungen 18<br />

3. 2. 5. Integration von Kindern mit Behinderung 18<br />

3. 2. 6. Fre<strong>und</strong>schaften fördern 19<br />

3. 3. Den Wald kennen <strong>und</strong> lieben lernen 19<br />

3. 3. 1. Entdecken <strong>und</strong> Erk<strong>und</strong>en der Natur 19<br />

3. 3. 2. Wissen über den Wald <strong>und</strong> die ökologischen Zusammenhänge 19<br />

3. 3. 3. Wandel der Jahreszeiten bewusst wahrnehmen 19<br />

3. 4. Nachhaltigkeit 20<br />

4/20


Einleitung<br />

Die Gründung von Natur- <strong>und</strong> Waldkindergärten ist eine Reaktion auf die<br />

veränderte Lebenssituation unserer Kinder. Sie gelten als die innovativsten<br />

Bildungseinrichtungen im Vorschulalter. Natur- <strong>und</strong> Waldkindergärten sind ein<br />

ökologisches <strong>und</strong> ökonomisches Thema der Gegenwart <strong>und</strong> Zukunft. Die<br />

Persönlichkeit eines Menschen erhält ihr F<strong>und</strong>ament in der Kindheit. Natur- <strong>und</strong><br />

Waldkindergärten stärken <strong>und</strong> stabilisieren in besonderer Weise die kindliche<br />

Entwicklung. Durch den ständigen Aufenthalt in der Natur erleben <strong>und</strong> erfahren die<br />

Kinder die wechselseitige Abhängigkeit von ihr. Sie erfahren sich als Teil vom<br />

Ganzen. Noch im Erwachsenenalter werden diese Kinder durch die Erfahrungen,<br />

die sie mit der Natur gemacht haben, geprägt sein. Sie werden diese lieben,<br />

achten <strong>und</strong> schützen. Die Natur ist der ideale Bewegungsraum für die Kinder.<br />

Wald- <strong>und</strong> Naturkindergärten fördern in selbstverständlicher Weise die Bewegung<br />

<strong>und</strong> die körperlichen Aktivitäten der Kinder.<br />

Die primäre pädagogische Kraft ist die Natur selbst. Durch unbegrenzten Raum,<br />

Stille <strong>und</strong> Zeit (äußerer Rahmen) werden Kinder in der Entwicklung ihrer<br />

emotionalen Stabilität, ihrer Konzentrationsfähigkeit <strong>und</strong> Ausgeglichenheit<br />

angemessen unterstützt. Im direkten, kontinuierlichen Kontakt zur Natur üben<br />

Kinder Umsichtigkeit <strong>und</strong> Rücksicht mit ihr, es werden Gefühle von Vertrautheit in<br />

ezug auf Pflanzen, Tiere, Erde <strong>und</strong> Wasser entwickelt, um sich letztendlich in der<br />

Natur „zu Hause” zu fühlen. Die Kinder haben die Möglichkeit vielfältige eigene<br />

Erfahrungen zu machen, Vertrauen <strong>und</strong> Mut in die eigenen Fähigkeiten zu<br />

entwickeln <strong>und</strong> ihre persönlichen Grenzen zu erleben.<br />

Die Natur bietet reichhaltige Möglichkeiten an Spielmaterialien <strong>und</strong> Spielzeug. Die<br />

Kinder konsumieren nicht, sondern haben die Möglichkeit selber kreativ zu sein<br />

<strong>und</strong> sich ständig auf neue Situationen einzustellen <strong>und</strong> dafür Lösungen zu finden.<br />

Dies fördert das soziale Lernen in der Gruppe. Auch Kinder mit motorischen<br />

Auffälligkeiten haben durch unzählige Gelegenheiten im Wald die Möglichkeit, ihre<br />

Defizite auszugleichen bzw. „aufzuholen”. Durch allerlei Erfahrungsmöglichkeiten<br />

bei <strong>Wind</strong> <strong>und</strong> <strong>Wetter</strong> werden Kinder einen wachsamen <strong>und</strong> fürsorglichen Umgang<br />

mit sich, der Gruppe <strong>und</strong> ihrer Umwelt erlernen. Kinder haben die Chance,<br />

gegenüber gr<strong>und</strong>legenden, sich permanent wandelnden Lebensprozessen<br />

aufmerksam zu werden <strong>und</strong> die Vielfalt der Natur im Jahreszyklus zu erleben.<br />

Monika Hepp-Hoppentaler<br />

Quelle: www.waldkinder.de;<br />

7.7.2006, 17:00 Uhr<br />

(Homepage <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> der Natur- <strong>und</strong> Waldkindergärten)<br />

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1. Daten <strong>und</strong> Fakten<br />

1. 1. Die Geschichte unseres Kindergartens <strong>und</strong> der<br />

<strong>Konzeption</strong><br />

� Am 20.02.2002 veranstaltete der Waldkindergarten “Waldfüchse e. V.”<br />

(Karlsruher Waldkindergarten im Hardtwald) einen Informationsabend. Der<br />

Andrang war sehr groß <strong>und</strong> schnell wurde klar, dass nicht alle interessierten<br />

Eltern einen Kindergartenplatz bei den “Waldfüchsen” bekommen würden.<br />

Deshalb entschloss sich eine Gruppe von Eltern, eine weitere Elterninitiative zu<br />

bilden. Ziel sollte es sein, einen zweiten Waldkindergarten zu gründen.<br />

� Aus dieser Gruppe entstand der Verein “Integrativer Waldkindergarten <strong>Wind</strong>-<br />

<strong>und</strong> <strong>Wetter</strong>-Knirpse Karlsruhe e. V.”. Er wurde am 20.06.2002 gegründet <strong>und</strong><br />

am 30.07.2002 in das Vereinsregister der Stadt Karlsruhe eingetragen.<br />

� Für die Genehmigung <strong>des</strong> Kindergartens durch die Stadt Karlsruhe wurde von<br />

der Gründungsgruppe 2002 ein Kurzkonzept erstellt (Umfang eine DIN A4-<br />

Seite).<br />

� Am Rosenmontag, den 03.03.2003 wurde unser Kindergarten nach einem Jahr<br />

Aufbauarbeit eröffnet. Zunächst diente ein Bauwagen, den wir den<br />

„Waldfüchsen“ abgekauft hatten, als Unterschlupf.<br />

� 2004 zeigte sich, dass die Kindergarten-Arbeit eine umfassendere <strong>Konzeption</strong><br />

erforderte. Daher besuchten der Erzieher Daniel Eisel <strong>und</strong> Micaela Sauer als<br />

VertreterIn der Eltern gemeinsam ein Seminar zur <strong>Konzeption</strong>s-Erstellung bei<br />

Ingrid Miklitz (Autorin <strong>des</strong> Gr<strong>und</strong>lagenbuches: Der Waldkindergarten).<br />

Anschließend wurde unter Erzieher/innen <strong>und</strong> Eltern eine Umfrage<br />

durchgeführt. Diese hatte zum Ziel, herauszufinden, welche Erziehungsziele<br />

<strong>und</strong> Werte diesen besonders wichtig waren. Aus dem Ergebnis dieser Umfrage<br />

kristallisierten sich die ersten drei Ziele <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>sätze unseres Kindergartens<br />

heraus: 1) Selbstständigkeit/Selbstbewußsein, 2) Sozialkompetenz, 3) den<br />

Wald kennen <strong>und</strong> lieben lernen.<br />

� In Laufe <strong>des</strong> Jahres 2005 traf sich eine Gruppe aus VertreterInnnen <strong>des</strong><br />

Erzieher-Teams <strong>und</strong> der Eltern regelmäßig, um die <strong>Konzeption</strong> zu schreiben.<br />

Die Erzieher Daniel Eisel <strong>und</strong> Robert Krause berichteten, wie das Konzept<br />

praktisch in der Kindergarten-Arbeit umgesetzt wurde. Die drei Vertreterinnen<br />

der Eltern (Simone Dentler, Tanja Moritz-Strenger <strong>und</strong> Micaela Sauer)<br />

schrieben stichwortartig mit. Sie formulierten das Gesagte dann aus <strong>und</strong><br />

tippten es in den Computer. Das Geschriebene wurde ausgedruckt <strong>und</strong> zum<br />

Korrekturlesen wieder ins Erzieher-Team gegeben. Die Eltern bekamen die<br />

fertige <strong>Konzeption</strong> per Mail. Schließlich wurde die fertige <strong>Konzeption</strong> auf einem<br />

Elternabend beschlossen.<br />

� Im Jahr 2005 wurde auch unser Lehmhaus unter Anleitung eines erfahrenen<br />

Handwerkers <strong>und</strong> unter tatkräftiger Mithilfe vieler Eltern gebaut.<br />

� 2009 wurde der Gr<strong>und</strong>satz „Nachhaltigkeit“ auf Wunsch einiger Eltern in die<br />

<strong>Konzeption</strong> eingefügt.<br />

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1. 2. Die Infrastruktur<br />

Kinder-Garten „<strong>Wind</strong>-<strong>und</strong>-<strong>Wetter</strong>-Knirpse“<br />

� befindet sich im Karlsruher Süden, Stadtteil Rüppur, Nähe Max-Planck-<br />

Gymnasium<br />

� Adresse: Kuhlager-Seele-Weg 8, 76199 Karlsruhe, Tel.: 01 76- 21 54 90 59<br />

oder 60 13 683 (Telefon zu Kindergartenöffnungszeiten normalerweise<br />

erreichbar)<br />

� Ein beheizbares Lehmhaus (ca. 20 m²) dient als Aufenthaltsraum für die Kinder<br />

bei starken Regen oder zum Aufwärmen bei Kälte. Das Lehmhaus ist immer<br />

geöffnet, wenn die Kinder auf dem Gelände spielen, so dass sich einzelne<br />

Kinder oder Kleingruppen bei Bedarf darin zurückziehen können.<br />

� WC-Häuschen mit Komposttoilette <strong>und</strong> Handwaschbecken<br />

� Bauwagen: Materiallager<br />

� Ein großer Sandkasten mit Sonnensegel, ein Hügel mit Rutsche <strong>und</strong> ein<br />

Holzspielhäuschen stehen den Kindern zur Verfügung.<br />

� Ein Beet wird von den Kindern unter Anleitung der ErzieherInnen selbst<br />

bepflanzt, gepflegt <strong>und</strong> abgeerntet.<br />

� Entfernung zum Wald ca. 200 m<br />

1. 3. Gruppengröße<br />

� Die Gruppe besteht aus maximal 19 Kindern.<br />

� Zwei Kinder mit Behinderung können aufgenommen werden.<br />

1. 4. Pädagogisches Team<br />

� 3 pädagogische Fachkräfte<br />

� 1 PraktikantIn<br />

� In der Kernzeit sind immer zwei Fachkräfte plus PraktikantIn anwesend.<br />

� Fällt durch Krankheit eine Betreuungsperson aus <strong>und</strong> kann keine Fachkraft für<br />

ihn/sie einspringen, kommen Eltern als Vertretung zum Einsatz.<br />

1. 5. Förderung von Vorschulkindern<br />

� Im letzten Jahr vor Beginn der Schulzeit werden für die Vorschulkinder<br />

besondere Angebote gemacht. Nähere Informationen unter „Umsetzung der<br />

Ziele <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>sätze“ Punkt 1.5 auf Seite 13.<br />

1. 6. Ausflüge<br />

� Ausflüge ergänzen den Kindergartenalltag. Teilweise werden Eltern<br />

miteinbezogen <strong>und</strong> haben so die Gelegenheit, ihre Kinder in der<br />

Gruppensituation zu erleben.<br />

� Ausflüge dienen dem Kennenlernen der Umgebung. Kinder bekommen Einblick<br />

in die Lebenswelt der Erwachsenen (z. B. Bäckerei, Feuerwehr).<br />

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� Zum Teil sind Ausflüge auch eine Alternative zum Wald bei großer Kälte oder<br />

Astbruch-Gefahr.<br />

1. 7. Verhalten bei gefährlichen Witterungsverhältnissen<br />

� Bei Sturmwarnung oder anderen gefährlichen Witterungsverhältnissen mit<br />

erhöhtem Gefahrenpotential im Wald bleibt die Gruppe auf dem<br />

Kindergartengelände. In Zweifelsfällen erfolgt Rücksprache mit dem<br />

zuständigen Förster. Falls sich abzeichnet, dass auch hier ein erhöhtes Risiko<br />

besteht, wird der Kindergarten geschlossen <strong>und</strong> ein Alternativprogramm<br />

angeboten. Mögliche Alternativprogramme sind Besuche im Museum oder in<br />

der Stadtbibliothek.<br />

� Kurzfristig kann im nahe gelegenen Max-Planck-Gymnasium Schutz gesucht<br />

werden.<br />

� Sollte es nicht möglich sein, ein geeignetes Alternativprogramm anzubieten,<br />

dann müssen die Eltern der Kinder die Betreuung selbst organisieren. In der<br />

Vergangenheit hat dies immer reibungslos funktioniert.<br />

1. 8. Elternmitarbeit<br />

� Elternabende finden einmal im Monat statt. Hier erfahren die Eltern aktuelles<br />

aus dem Kindergarten-Alltag <strong>und</strong> was für die nächste Zeit geplant ist. Dort<br />

werden auch Entscheidungen, wie z. B. Neueinstellungen, besprochen <strong>und</strong><br />

anstehende Arbeiten, z. B. Gartenpflege, geplant.<br />

� Eltern übernehmen sogenannte Alltagsaufgaben wie z. B. Wasserkanister<br />

befüllen, Tee kochen, Toilette reinigen <strong>und</strong> Müll entsorgen (ungefähr 4mal im<br />

Jahr, eine Woche Zuständigkeit).<br />

� Eltern bringen sich in den Gremien <strong>des</strong> Trägervereins ein, z. B. Vorstand,<br />

Leitungsteam, Ausschüsse oder Arbeitsgruppen.<br />

1. 9. Qualitätssicherung, Stellenwert der <strong>Konzeption</strong><br />

� Das pädagogische Personal nimmt regelmäßig an Fortbildungen teil, um sich<br />

weiter zu qualifizieren. VetreterInnen <strong>des</strong> Trägervereins nehmen an<br />

entsprechenden Seminaren teil, wenn es aufgr<strong>und</strong> der Aufgaben, die sie im<br />

Verein übernommen haben, sinnvoll ist. Die Fortbildungen werden vom<br />

Vorstand Personal in Zusammenarbeit mit dem Leitungsteam koordiniert. Für<br />

das pädagogische Personal wird Supervision angeboten.<br />

� Das pädagogische Personal arbeitet mit dem Orientierungsplan <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong><br />

Baden-Württemberg <strong>und</strong> setzt diesen angepasst auf die spezielle Situation<br />

unseres Kindergartens um.<br />

� Die vorliegende <strong>Konzeption</strong> ist maßgeblich für die Kindergartenarbeit. Die<br />

<strong>Konzeption</strong> wird min<strong>des</strong>tens einmal im Jahr auf Aktualität überprüft <strong>und</strong><br />

gegebenenfalls überarbeitet. Dazu trifft sich die AG <strong>Konzeption</strong> mit min<strong>des</strong>tens<br />

einer VertreterIn <strong>des</strong> pädagogischen Personals. Eltern können ebenfalls<br />

Änderungsvorschläge unterbreiten. Nach einer Überarbeitung der <strong>Konzeption</strong><br />

werden die Eltern in geeigneter Weise informiert.<br />

8/20


1. 10. Waldspielgruppe<br />

� Für Kinder ab etwa 1 Jahr bis 3 Jahre wird eine Waldspielgruppe angeboten.<br />

Zur Waldspielgruppe sollte eine erwachsene Begleitperson mitkommen. Sie<br />

findet am Donnerstag Vormittag im Oberwald in der Nähe unseres<br />

Kindergartens statt.<br />

1. 11. Tagesablauf<br />

� Montag bis Freitag von 8:00 Uhr bis 14:00 Uhr<br />

� Kernzeit zwischen 8:45 Uhr <strong>und</strong> 12:45 Uhr<br />

8:00 – 8:45 Uhr Bringzeit <strong>und</strong> Freispielzeit, einzelne Angebote wie z. B.<br />

Vorlesen von Büchern, Werken in Kleingruppen<br />

9:00 Uhr Morgenkreis<br />

ca. 9:30 Uhr Aufbruch in den Wald<br />

ca. 10:30 gemeinsames Frühstück im Wald<br />

anschließend Angebote, Möglichkeit zum freien Spielen im Wald<br />

12:00 – 13:00 Uhr<br />

(je nach <strong>Wetter</strong> <strong>und</strong><br />

Programm)<br />

anschließend Schlusskreis<br />

nach dem<br />

Schlusskreis bis<br />

14:00 Uhr<br />

Aufbruch zum Rückweg aus dem Wald<br />

Abholzeit <strong>und</strong> Freispielzeit, einzelne Angebote wie z. B.<br />

Vorlesen von Büchern, Werken in Kleingruppen<br />

Abweichungen von diesem Schema bei besonderen Aktionen oder<br />

<strong>Wetter</strong>situationen.<br />

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2. Ziele <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>sätze<br />

2. 1. Selbständigkeit/Selbstbewusstsein<br />

Unsere Kinder sollen zu selbstbewussten Menschen heranwachsen, die ihre<br />

eigenen Fähigkeiten kennen <strong>und</strong> weiterentwickeln können. Sie sollen<br />

lernen, mit Frustrationen umzugehen, ohne das Vertrauen in sich selbst <strong>und</strong> die<br />

Selbstachtung zu verlieren. Die Freude an der Bewegung, die je<strong>des</strong> Kind von Natur<br />

aus mitbringt, soll gefördert <strong>und</strong> ein gesun<strong>des</strong> Körpergefühl vermittelt werden. In<br />

Vorbereitung auf die Anforderungen der Gesellschaft soll bei den Kindern das<br />

Interesse an der Welt <strong>und</strong> ihren Zusammenhängen geweckt werden.<br />

2. 2. Sozialkompetenz<br />

Menschen sind keine Einzelwesen, sondern leben in unterschiedlichen Gruppen <strong>und</strong><br />

Gesellschaftsstrukturen zusammen. Um ein positives Miteinander für alle zu<br />

ermöglichen, ist es notwendig, sinnvolle Regeln im Umgang mit anderen Menschen<br />

zu erlernen. Dazu gehören Fairness, Toleranz, Rücksichtnahme,<br />

Hilfsbereitschaft, Respekt <strong>und</strong> Achtung der anderen ohne Unterwürfigkeit.<br />

Unser Kindergarten soll ein Ort sein, wo Kinder lernen können, Konflikte ohne<br />

Einsatz von Gewalt zu lösen. Dabei kommt dem Erlernen eines guten<br />

Kommunikationsverhaltens eine besondere Bedeutung zu.<br />

2. 3. Den Wald kennen <strong>und</strong> lieben lernen<br />

Unser Kindergarten wurde gegründet, um unseren Kindern zu ermöglichen, den<br />

Wald kennen <strong>und</strong> lieben zu lernen. Sie sollen den Wandel der Jahreszeiten<br />

bewusst wahrnehmen <strong>und</strong> erleben können.<br />

Dabei sollen sie lernen sich an Tieren <strong>und</strong> Pflanzen zu freuen, deren Lebensrecht<br />

zu achten <strong>und</strong> zu schützen.<br />

Für kleinere Kinder steht dieses Wahrnehmen der Natur, das Entdecken <strong>und</strong><br />

Erk<strong>und</strong>en klar im Vordergr<strong>und</strong>. Mit zunehmendem Alter soll dies ergänzt werden<br />

durch altersgerechtes Wissen über den Wald <strong>und</strong> die ökologischen<br />

Zusammenhänge.<br />

2. 4. Nachhaltigkeit<br />

Die Natur ist unsere Lebensgr<strong>und</strong>lage <strong>und</strong> die nachfolgender Generationen.<br />

Das sensible ökologische Gleichgewicht, von dem alle Menschen abhängen,<br />

kann aber nur erhalten werden, wenn ökonomische Sicherheit <strong>und</strong> soziale<br />

Gerechtigkeit gleichrangig angestrebt werden.<br />

Deutschland hat sich mit der Unterzeichnung der Agenda 21 verpflichtete, einen<br />

nachhaltigen Entwicklungspfad einzuschlagen. Eine Kernaussage ist hierbei:<br />

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"Den Bedürfnissen der heutigen Generation zu entsprechen, ohne die<br />

Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen<br />

Bedürfnisse zu befriedigen.“<br />

Dies ist die Definition von Nachhaltigkeit, welche die Br<strong>und</strong>tland-Kommission<br />

formulierte. Sie hat im Kern zwei Hauptaspekte:<br />

1) Befriedigung der Gr<strong>und</strong>bedürfnisse (essential needs) der Armen weltweit<br />

2) Verfolgen eines Entwicklungsmusters, das die begrenzten Naturressourcen auch<br />

zukünftigen Generationen erhält (Generationengerechtigkeit)<br />

Von den Erträgen leben, nicht von der Substanz!<br />

Für die Umsetzung dieser Ziele ist es wichtig, dass unsere Kinder schon früh<br />

lernen, mit den Ressourcen schonend umzugehen <strong>und</strong> sich als Konsumenten<br />

verantwortlich zu verhalten für die „Eine Welt".<br />

3. Umsetzung der Ziele <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>sätze in<br />

der praktischen Kindergartenarbeit<br />

3. 1. Selbständigkeit/Selbstbewusstsein<br />

3. 1. 1. Einführung von neuen Kindern – die Eingewöhnungsphase<br />

Der Start in den Waldkindergarten ist für Kinder <strong>und</strong> Eltern ein besonderes<br />

Ereignis.<br />

Es ist uns wichtig, den Kindergarteneintritt für Kinder <strong>und</strong> Eltern sanft <strong>und</strong> positiv<br />

zu gestalten, denn eine gelungene Eingewöhnung ist prägend für die gesamte<br />

Kindergartenzeit.<br />

Die Eingewöhnungsphase<br />

Vorbereitung<br />

Die Eltern werden beim ersten Elterngespräch über die Eingewöhnungsphase<br />

informiert. Bevor das Kind in den Kindergarten kommt, lernen die Eltern <strong>und</strong><br />

Kinder bei einem ersten Hospitationstag den Waldkindergarten kennen.<br />

Der Hospitationstag findet meist ein halbes Jahr vor dem regulären Eintritt in den<br />

Waldkindergarten statt. An dem Hospitationstag haben das Kind <strong>und</strong> die Mutter<br />

(das Elternteil) Gelegenheit die Erzieherinnen, die Umgebung, die pädagogischen<br />

Aktivitäten <strong>und</strong> die anderen Kinder kennen zu lernen.<br />

Durchführung<br />

Ein Elternteil begleitet das Kind die ersten drei Tage in den Kindergarten. Beide<br />

bleiben ca. drei St<strong>und</strong>en da, die Mutter/ der Vater versucht jedoch das Kind nicht<br />

bei sich zu behalten, sondern in die Nähe einer Erzieherin zu geben, damit diese<br />

Kontakt aufnehmen kann. Die Mutter bzw. der Vater kann sich auch gelegentlich<br />

distanzieren <strong>und</strong> sich außer Sichtweite <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> begeben.<br />

Ab dem vierten Tag bleibt das Kind st<strong>und</strong>enweise alleine, ohne Elternteil, im<br />

Kindergarten. Eine individuelle Steigerung der Zeit, je nach<br />

Eingewöhnungsverhalten <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong>, wird vereinbart. Die Mutter bzw. der Vater<br />

erklärt dem Kind im Gespräch, dass sie immer wieder kommt <strong>und</strong> es abholt. Die<br />

Erzieherin nimmt in der Zeit Kontakt zum Kind <strong>und</strong> auch zur Mutter bzw. zum<br />

11/20


Vater auf.<br />

Kuscheltiere, Schmusetücher <strong>und</strong> dergleichen können in dieser Eingewöhnungszeit<br />

mitgebracht werden.<br />

Nachbereitung<br />

Nach Ende der Eingewöhnungszeit, nach 3 bis 4 Monaten, findet ein Gespräch<br />

zwischen Erzieherin/nen <strong>und</strong> Eltern statt. In diesem Gespräch werden die letzten<br />

Monate im Kindergarten, sowie die Entwicklung <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> reflektiert. Des<br />

weiteren wird besprochen, ob das Kind oder die Eltern weitere Unterstützung bei<br />

der Eingewöhnung brauchen.<br />

Ziele<br />

• Die Kinder lösen sich sanft von den Eltern beim Eintritt in den Kindergarten<br />

• Die Kinder speichern diese vertrauensvolle Ablösung <strong>und</strong> können in ihrem<br />

weiteren Leben besser mit neuen Situationen umgehen (Schuleintritt etc.)<br />

• Die Kinder bauen eine Beziehung zu den Erzieherinnen <strong>und</strong> den anderen<br />

Kindern auf<br />

• Die Eltern lösen sich sanft von ihrem Kind für die Zeit, in der es im Kindergarten<br />

ist<br />

• Die Eltern bauen eine Vertrauensbasis zur Einrichtung Waldkindergarten <strong>und</strong><br />

den Erzieherinnen auf<br />

3. 1. 2. Durch Bewegung die eigenen Fähigkeiten erfahren <strong>und</strong><br />

erweitern<br />

Der Wald bietet den Kindern die Möglichkeit, ihren Körper <strong>und</strong> seine Fähigkeiten zu<br />

erfahren <strong>und</strong> zu entdecken. Beim Klettern <strong>und</strong> Balancieren lernen die Kinder, sich<br />

selbst einzuschätzen <strong>und</strong> Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu entwickeln.<br />

Damit sie dies können, ist es uns wichtig, das die Kinder nur dort hoch klettern,<br />

wo sie aus eigener Kraft hinkommen. Sie werden also nicht auf Baumstämme hoch<br />

gehoben, auf die sie aus eigener Kraft nicht klettern könnten. Dies ist auch wichtig<br />

für die Entwicklung <strong>des</strong> Gleichgewichtssinnes <strong>und</strong> der Koordination. Indem sie mit<br />

ihrem Körper experimentieren, lernen sie die eigenen Grenzen kennen <strong>und</strong><br />

können diese im Lauf der Zeit erweitern. Bei Frustrationen („Ich komme dort noch<br />

nicht hoch!“) helfen die ErzieherInnen dem Kind durch Zuspruch <strong>und</strong> Nähe, den<br />

Frustpunkt zu überwinden. Das Kind soll erfahren, dass es zwar nicht alles kann,<br />

aber noch vieles lernen kann.<br />

Die Sicherheit der Kinder wird durch das Einhalten entsprechender<br />

Sicherheitsregeln <strong>und</strong> spezielle Sicherungsmaßnahmen gewährleistet. Im Wald<br />

haben die Kinder Platz, ihren Bewegungsdrang aus zu leben. Dadurch wird Stress<br />

abgebaut <strong>und</strong> die Ausgeglichenheit gefördert.<br />

3. 1. 3. Förderung von Fantasie <strong>und</strong> Feinmotorik<br />

Der Wald bietet eine Fülle von Material zum Experimentieren. Ein Stock ist einmal<br />

ein Kochlöffel, dann ein Telefon oder eine Puppe ... Dadurch können die Kinder<br />

ihre Fantasie entfalten <strong>und</strong> ausleben. Beim Freispiel können die Kinder<br />

Spielpartner <strong>und</strong> Spielmaterial frei wählen. Sie können dabei kreativ aktiv sich<br />

selbst erleben. Da das Spiel selbstbestimmt ist, entwickeln die Kinder ihre Fantasie<br />

12/20


weiter. Zum Freispiel gehören Rollenspiele <strong>und</strong> Konstruktionsspiele (z.B. aus<br />

Steinen einen Turm bauen).<br />

Unter Einhaltung der entsprechenden Sicherheitsregeln können die Kinder auch<br />

mit verschiedenen Werkzeugen (Sägen, Schnitzmesser ...) arbeiten.<br />

Ergänzend werden Bastelangebote gemacht, bei denen auch Materialien zum<br />

Einsatz kommen, die nicht direkt aus der Natur stammen (Papier, Stifte, Scheren).<br />

Die Teilnahme an diesen Angeboten ist freiwillig, denn wenn die Kinder sich selbst<br />

dafür entscheiden, an einem Bastelangebot teilzunehmen, arbeiten sie<br />

konzentrierter <strong>und</strong> mit mehr Freude.<br />

Dabei steht nicht ein perfektes Endprodukt im Mittelpunkt, sondern das Tun <strong>des</strong><br />

Kin<strong>des</strong>, das durch Ausprobieren seine Fähigkeiten erweitert <strong>und</strong> seinen eigenen<br />

Weg findet.<br />

Zu besonderen Anlässen, wie z. B. St. Martin, weichen wir von der oben<br />

genannten Regel der Freiwilligkeit auch einmal ab. Dann versuchen wir die Kinder<br />

so zu motivieren, dass sie sich alle beteiligen, damit sie für das entsprechende<br />

Fest beispielsweise eine Laterne haben.<br />

3. 1. 4. Förderung von musischen Fähigkeiten<br />

Musische "Äußerungen" (zum Beispiel "vor sich hinträllern" oder ein spontan<br />

entstandenes Wasserfarbenbild) sind verschiedenartige Ausdrucksformen von<br />

Gedanken, Gefühlen <strong>und</strong> Erlebtem. Zur ganzheitlichen Erziehung unserer<br />

"Waldkinder" gehören rhythmisch-musikalische <strong>und</strong> künstlerisch-ästhetische<br />

Förderung. Kinder, die musische Fähigkeiten besitzen, sind in der Lage, sich selbst<br />

<strong>und</strong> ihre Gefühle auszudrücken. Dies stärkt ihr Selbstbewußtsein <strong>und</strong><br />

Selbstvertrauen.<br />

3. 1. 4. 1 Bildende Kunst<br />

Tonen<br />

Regelmäßige Tonangebote oder ein bereitgestellter "Tontisch" ermöglichen es den<br />

Kindern in Kleingruppen, die sich durch das gemeinsame Interesse<br />

zusammenfinden, mit Ton zu arbeiten. Zunächst steht das freie Experimentieren,<br />

nicht das Endprodukt im Mittelpunkt. Später können entstandene Werke auch<br />

gebrannt werden.<br />

Malen<br />

Materialien wie Holz-, <strong>und</strong> Wachsmalfarben, Papier ... stehen den Kindern zur<br />

Verfügung. Es gibt aber auch spezielle Angebote, beispielsweise ein Tisch mit<br />

Fingerfarben, bei denen die Kinder ihr Repertoire erweitern, sich neue Anregungen<br />

holen können.<br />

3. 1. 4. 2 Musik<br />

Lieder<br />

Lieder singen, eine Liedmappe anlegen, mit Liedern den Tagesablauf gestalten,<br />

erfahrbar machen. Rituale wie zum Beispiel ein Abschiedslied bieten einen festen<br />

Rahmen <strong>und</strong> damit Sicherheit/ Verlässlichkeit.<br />

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Musik machen<br />

Musik machen <strong>und</strong> hören, Experimentieren mit Instrumenten <strong>und</strong> Tönendem sind<br />

Bestandteil unserer Kindergartenarbeit.<br />

Tanzen<br />

Die Kinder erleben lustvolle Bewegung zur Musik bei Kreisspielen, die durch Lieder<br />

strukturiert werden, Kreisstänzen, Tanzspielen oder beim spontanen Tanzen zu<br />

einer Musik.<br />

3. 1. 5. Förderung der Konzentrationsfähigkeit<br />

Konzentrationsfähigkeit ist eine der wesentlichen Voraussetzungen, um den<br />

Anforderungen unserer Gesellschaft gewachsen zu sein. Sie ist sehr wichtig, für<br />

die Fähigkeit, später in der Schule zu lernen. Es gibt keine gezielte Handlung ohne<br />

Konzentration.<br />

3. 1. 5. 1 Reizüberflutung entgegenwirken<br />

Den eigenen Rhythmus finden <strong>und</strong> leben können, eigenen Ideen,<br />

Sinnesempfindungen nachzugehen, fällt in der Natur leichter, da es hier keine<br />

Reizüberflutung gibt. Stille ist in der heutigen Zeit ungewohnt. Sie ist jedoch von<br />

unschätzbarem Wert, zum Beispiel für die allgemeine Differenzierung <strong>des</strong><br />

Wahrnehmungsvermögens, für das Finden innerer Ruhe <strong>und</strong> für die Förderung der<br />

Konzentrationsfähigkeit. Gerade der Wald ist ideal um - ohne externe Reize - Stille<br />

zu erleben, zu lauschen <strong>und</strong> sich für feinste innere <strong>und</strong> äußere Vorgänge zu<br />

sensibilisieren.<br />

3. 1. 5. 2. Aufmerksamkeit für die „kleinen Dinge“ wecken<br />

Die Freude an kleinen Dingen wird geweckt, z.B. durch eine stille Minute vor dem<br />

Frühstück. Hierbei wird die Aufmerksamkeit der Kinder "geöffnet"/ gelenkt, zum<br />

Beispiel durch die Frage:"Was passiert um uns herum?"<br />

3. 1. 5. 3. Wahrnehmungsspiele<br />

Spiele, die die Wahrnehmung differenzieren, wie das Sammeln, Ertasten <strong>und</strong><br />

Erinnern von Gegenständen vertiefen ihrerseits die Konzentrations- <strong>und</strong><br />

Erlebnisfähigkeit.<br />

3. 1. 5. 4. Förderung der Sprache<br />

Die Sprache hilft dem Kind die Welt kennen zu lernen, sie zu verstehen <strong>und</strong> sich<br />

selbst mitzuteilen. Zur Förderung der Sprachentwicklung nutzen wir folgende<br />

Methoden, Wege <strong>und</strong> Materialen:<br />

• Erzähl-R<strong>und</strong>en im Morgenkreis<br />

• Bilderbücher, Geschichten, Märchen, Lieder, Fingerspiele, Kreisspiele <strong>und</strong><br />

didaktische Spiele<br />

• im täglichen Umgang miteinander bewusst darauf achten, dass die Kinder<br />

lernen, sich verbal auszudrücken<br />

• spielerischer Einsatz von Fremdsprachen - derzeit Französisch<br />

(Stand:08/11): Dies geschieht spielerisch <strong>und</strong> ohne Zwang, z. B. in Form<br />

von französischen Begrüßungsliedern im Morgenkreis, durch Zählen der<br />

Kinder auf Französisch, Spielen von französischen Kreis-<strong>und</strong> Fingerspielen,<br />

sowie durch das Singen von französischen Liedern.<br />

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3. 1. 6. Förderung von Vorschulkindern<br />

Im letzten Jahr vor Beginn der Schulzeit werden für die Vorschulkinder besondere<br />

Angebote gemacht. Es sind dies<br />

a) die Lernwerkstatt<br />

b) ein Programm zur Förderung der Sprach-Kompetenz speziell im Hinblick<br />

auf die Schule<br />

c) Ausflüge speziell für Vorschulkinder<br />

zu a):<br />

Die Lernwerkstatt findet am Mittwoch im Lehmhaus statt <strong>und</strong> dauert max. 60<br />

Minuten. Ziel ist eine bewusste Vorbereitung der Kinder auf die Anforderungen, mit<br />

denen sie in der Schule konfrontiert werden.<br />

Sie sollen lernen,<br />

• in einem vorgegebenen Rahmen Aufgaben zu erledigen<br />

• genau zu <strong>und</strong> hinzuhören<br />

• ihren Arbeitsplatz herzurichten <strong>und</strong> aufzuräumen<br />

• sich in der Gruppe angesprochen zu fühlen<br />

• im Team zu arbeiten.<br />

Im Rahmen der Lernwerkstatt wird ein Ordner angelegt, den die Kinder am Ende<br />

ihrer Kindergartenzeit mit nach Hause nehmen können. Er enthält Bilder <strong>und</strong><br />

andere kreative Arbeiten, die die Kinder angefertigt haben.<br />

zu b):<br />

Das Programm zur Förderung der Sprach-Kompetenz wird im letzten halben Jahr<br />

vor der Einschulung<br />

angeboten.<br />

Stand 08/2011 wird das “Würzburger Sprachprogramm“ durchgeführt. Es dauert<br />

täglich 10 Minuten <strong>und</strong> ist ein Training zur Entwicklung der „phonologischen<br />

Bewusstheit“. Darunter wird die Fähigkeit verstanden, die Aufmerksamkeit auf die<br />

formalen Eigenschaften der gesprochenen Sprache zu lenken, z. B. auf den Klang<br />

der Wörter beim Reimen, auf die Silben als Teile von Wörtern <strong>und</strong> letztendlich auf<br />

die einzelnen Laute der gesprochenen Wörter. Das Würzburger Sprachprogramm<br />

ist eine wissenschaftlich überprüfte <strong>und</strong> weiterentwickelte Methode zur Prävention<br />

von Lese-Rechtschreibschwäche <strong>und</strong> Legasthenie. Es gibt einen detaillierten<br />

Zeitplan vor, in dem Spiele <strong>und</strong> Übungen aus folgenden sechs Bereichen behandelt<br />

werden:<br />

• Lauschspiele zur Schulung der Gehörs<br />

• Reime zum Erkennen von Parallelen in der Lautstruktur<br />

• Sätze in Wörter zerlegen <strong>und</strong> aus Wörtern Sätze bilden<br />

• Wörter in Silben zerlegen <strong>und</strong> dabei mit den Händen klatschen<br />

• Bildkarten nach gleichem Anlaut sortieren<br />

• Lautanalyse kurzer Wörter (z. B. Zoo = z + o)<br />

zu c):<br />

Ausflüge wecken das Interesse an der Welt <strong>und</strong> ihren Zusammenhängen<br />

(z. B. Naturk<strong>und</strong>emuseum, Indiandermuseum)<br />

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3. 1. 7. Förderung von Kindern mit Behinderung<br />

Kinder mit Behinderung sind in unserem Kindergarten willkommen. Es wird eine<br />

Bezugsperson benannt, die sich in besonderer Weise um das entsprechende Kind<br />

kümmert. Im Regelfall handelt es sich dabei um die Praktikantin/den Praktikanten.<br />

Sie macht dem Kind passende Angebote, die seine Entwicklung anregen <strong>und</strong><br />

unterstützen.<br />

Um dies leisten zu können, bekommt die Bezugsperson Unterstützung durch<br />

Fortbildungen <strong>und</strong> den Austausch mit anderen integrativ arbeitenden<br />

Einrichtungen.<br />

Die Arbeit im Kindergarten wird st<strong>und</strong>enweise durch eine heilpädagogische<br />

Fachkraft begleitet. Diese steht im Austausch mit der Bezugsperson <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong><br />

<strong>und</strong> den Eltern <strong>und</strong> gibt Anregungen für eine entwicklungsgemäße Förderung <strong>des</strong><br />

Kin<strong>des</strong>.<br />

Die Integration in der Gruppe wird unter Punkt 3.2.5 auf Seite 18 näher<br />

beschrieben.<br />

3. 1. 8. Ernährung als Voraussetzung für die Entwicklung von Körper<br />

<strong>und</strong> Geist<br />

Eine wesentliche Voraussetzung für eine ges<strong>und</strong>e körperliche <strong>und</strong> geistige<br />

Entwicklung ist eine ges<strong>und</strong>e Ernährung mit natürlichen Produkten. Ein<br />

vollwertiges Pausen-Frühstück ist erwünscht. Süßigkeiten bringen im Wald<br />

Gefahren mit sich, da sie Insekten anlocken können. Beim Feiern von<br />

Geburtstagen sind Ausnahmen möglich.<br />

Unsere Kinder machen die Erfahrung, Lebensmittel selbst anzubauen <strong>und</strong> zu<br />

ernten. Dadurch können sie ihren Wert schätzen. Geerntete Lebensmittel werden<br />

gemeinsam zubereitet <strong>und</strong> verzehrt. Die Kinder lernen die Herkunft der<br />

Nahrungsmittel kennen, z. B. dass die Milch von der Kuh kommt <strong>und</strong> aus Weizen<br />

Brot gebacken werden kann.<br />

3. 1. 9. Wertschätzung erfahren<br />

Selbstbewußtsein <strong>und</strong> Selbstachtung können sich nur entwickeln, wenn Kinder<br />

erleben, dass sie von anderen akzeptiert <strong>und</strong> geschätzt werden.<br />

In unserem Kindergarten soll je<strong>des</strong> Kind die Erfahrung machen, dass es als Person<br />

wertgeschätzt wird. Das heißt nicht, dass alle Handlungen akzeptiert werden. Bei<br />

Regelverstößen wird es auf das Fehlverhalten hingewiesen, gegebenenfalls folgen<br />

auch Konsequenzen. Dies muss jedoch so geschehen, dass das Kind nicht das<br />

Gefühl hat, als Person abgelehnt zu werden. Obwohl Kindergarten<br />

Gruppenerfahrung heißt, soll je<strong>des</strong> Kind ab <strong>und</strong> zu die Möglichkeit haben, im<br />

Mittelpunkt zu stehen <strong>und</strong> besonders beachtet zu werden.<br />

Deshalb ist es uns unter anderem wichtig, die Geburtstage der Kinder im<br />

Kindergarten zu feiern. Die Kinder bekommen an ihrem Geburtstag auch ein<br />

kleines Geschenk <strong>des</strong> Kindergartens, als sicht- <strong>und</strong> fühlbares Zeichen der<br />

Wertschätzung durch die anderen.<br />

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3. 2. Sozialkompetenz<br />

3. 2. 1. Rücksicht nehmen, einander helfen, gemeinsam Regeln finden<br />

Durch die Altersmischung <strong>und</strong> die Integration von Kindern mit Behinderung lernen<br />

die Kinder, auf die Bedürfnisse anderer Rücksicht zu nehmen. Sie werden<br />

angehalten einander zu helfen, z. B. wenn ein Kind hingefallen ist oder seine<br />

Brotdose nicht öffnen kann. Im Wald wird die Rücksicht auf die Natur trainiert. Die<br />

Kinder lernen, dass die dort lebenden Tiere nicht gequält werden dürfen <strong>und</strong> dass<br />

der Wald nicht durch Abfälle verschmutzt werden darf. Beim Feiern <strong>des</strong><br />

Geburtstags helfen die Kinder der Kindergartengruppe dem Geburtstagskind,<br />

seinen Schatz zu finden. Rücksichtnahme auf Kinder mit Allergien ist beim<br />

Geburtstagsfrühstück, Picknick o. ä. wünschenswert, so dass diese Kinder beim<br />

Essen nicht ausgegrenzt werden.<br />

Im Freispiel wird die Sozialkompetenz erweitert, da die Kinder gemeinsam Regeln<br />

finden <strong>und</strong> durch Absprachen Spielverläufe gestalten. (Zum Freispiel gehören<br />

Rollenspiele <strong>und</strong> Konstruktionsspiele z.B. aus Steinen einen Turm bauen.)<br />

3. 2. 2. Konflikte erleben <strong>und</strong> lösen<br />

Im Kindergarten erleben die Kinder das Zusammenleben in einer Gruppe <strong>und</strong> die<br />

Konflikte, die sich daraus ergeben. Sie sollen lernen, Konflikte verbal <strong>und</strong> ohne<br />

Gewalt zu lösen. Die ErzieherInnen beobachten Konflikte. Sind die Kinder selbst in<br />

der Lage, den Konflikt fair zu lösen, greifen sie nicht ein. Im Bedarfsfall geben sie<br />

Hilfestellungen <strong>und</strong> sorgen dafür, dass es nicht zu Gewalttätigkeiten kommt. Wenn<br />

es sinnvoll erscheint, werden Konflikte auch in der Gesamtgruppe besprochen <strong>und</strong><br />

es wird gemeinsam nach einer Lösung gesucht. Zeigt sich bei einem Kind immer<br />

dasselbe Muster – es gibt immer nach oder will immer über andere bestimmen –<br />

dann werden auch die Eltern miteinbezogen <strong>und</strong> es wird besprochen, wie dem Kind<br />

geholfen werden kann, sich besser durchzusetzen bzw. sich rücksichtsvoller zu<br />

verhalten.<br />

3. 2. 3. Kommunikationsverhalten<br />

Gerade im Umgang mit Konflikten ist das Erlernen eines guten Kommunikationsverhaltens<br />

wichtig. Unsere Kinder sollen in der Lage sein, ihre eigenen Gefühle <strong>und</strong><br />

Bedürfnisse auszudrücken (z. B. „Ich bin wütend, weil du mir die Schaufel<br />

weggenommen hast.“). Sie sollen klar ausdrücken können, was sie von jemand<br />

anderem wollen (z. B. „Ich will, dass du mir die Schaufel zurück gibst.“).<br />

Im Laufe der Zeit soll ein kommunikatives Problemlösen an die Stelle von<br />

Beschimpfungen <strong>und</strong> Handgreiflichkeiten treten. Dabei unterstützen die<br />

ErzieherInnen mit Geduld <strong>und</strong> Hilfestellungen. Es ist klar, dass das Erlernen<br />

solcher Fähigkeiten seine Zeit braucht. Schließlich haben hier auch so manche<br />

Erwachsenen noch ihre Probleme. Wie unter 2.2 beschrieben, greifen die<br />

ErzieherInnen ein, wenn die Kinder einen Konflikt nicht alleine lösen können oder<br />

er zu eskalieren droht.<br />

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3. 2. 4. Regeln für den Kindergarten-Alltag<br />

Das Leben im Naturraum Wald <strong>und</strong> der sozialen Gemeinschaft erfordert Regeln<br />

<strong>und</strong> Gebote. Für das Zusammenleben <strong>und</strong> den Alltag werden klar überschaubare,<br />

gegebenenfalls individuelle Regeln <strong>und</strong> Grenzen vom ErzieherInnen-Team mit den<br />

Kindern erarbeitet, festgehalten <strong>und</strong> weiterentwickelt. Die Kinder erfahren ihren<br />

Sinn <strong>und</strong> ihre Notwendigkeit.<br />

3. 2. 4. 1. Folgende Regeln haben sich in unserem Kindergarten als sinnvoll<br />

erwiesen:<br />

� Je<strong>des</strong> Kind darf nur eine Sache (z. B. Stock, Stein) aus dem Wald<br />

mitnehmen.<br />

� Die Stöcke, mit denen ein Kind spielt, dürfen maximal so groß sein wie das<br />

Kind.<br />

� Mit Stöcken dürfen Kinder nicht rennen.<br />

� Es dürfen keine Pflanzen herrausgerissen werden.<br />

� Beeren, Pflanzen <strong>und</strong> Pilze dürfen im Wald nicht gegessen werden.<br />

� Am Feuer darf nicht getobt werden.<br />

� Gr<strong>und</strong>sätzlich dürfen keine Steine geworfen werden.<br />

� Auf dem Schrebergartenweg <strong>und</strong> im Wald dürfen die Kinder frei laufen.<br />

Ansonsten laufen sie in 2-er Reihen (z. B. auf der Straße, Weg zur Straßenbahn<br />

usw.).<br />

� Die Grenzen am Waldplatz dürfen nur mit einer ErzieherIn übertreten<br />

werden.<br />

� Es wird gemeinsam gefrühstückt, sobald drei Kinder fertig sind, dürfen diese<br />

gemeinsam aufstehen.<br />

� Spielzeug von zu Hause wird nur an den Spielzeugtagen mitgebracht.<br />

3. 2. 4. 2. Umgang mit Regelverletzungen<br />

Regeln machen nur Sinn, wenn nach Regelverletzungen Konsequenzen folgen.<br />

Diese werden den Kindern bei der Erläuterung der Regeln bekannt gemacht.<br />

Es wird versucht, möglichst natürliche Konsequenzen zu finden.<br />

Beispiel: Rennt ein Kind bei einem Ausflug davon, dann muss es anschließend<br />

beim Weitergehen an der Hand einer ErzieherIn bleiben.<br />

3. 2. 5. Integration von Kindern mit Behinderung in die Gruppe<br />

Unser integrativ arbeitender Kindergarten ist ein Ort, an dem Gemeinschaft <strong>und</strong><br />

Solidarität gepflegt <strong>und</strong> gelebt werden. Kinder mit Behinderung haben eine<br />

Bezugsperson, die besonders auf sie achtet <strong>und</strong> ihnen hilft, mit den anderen<br />

Kindern in Kontakt zu kommen. Spezielle heilpädagogische Förderangebote<br />

werden so gestaltet, dass auch Kinder ohne Behinderung einbezogen werden.<br />

Durch den Einsatz von Gebärden werden beispielsweise die Kommunikationsmöglichkeiten<br />

aller Kinder erweitert.<br />

Kinder mit <strong>und</strong> ohne Behinderung haben einen unterschiedlichen<br />

Entwicklungsstand <strong>und</strong> unterschiedliche Fähigkeiten. Deshalb werden Angebote<br />

differenziert gestaltet, so dass alle Kinder, die wollen, mitmachen können.<br />

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3. 2. 6. Fre<strong>und</strong>schaften fördern<br />

Im Kindergarten haben Kinder die Chance, Fre<strong>und</strong>schaften zu schließen. Das<br />

pädagogische Team unterstützt die Kinder dabei, Fre<strong>und</strong>e zu finden. Tut sich ein<br />

Kind schwer dabei, im Kindergarten eine Fre<strong>und</strong>in oder einen Fre<strong>und</strong> zu finden, so<br />

wird das Gespräch mit den Eltern gesucht <strong>und</strong> gemeinsam überlegt, ob<br />

Handlungsbedarf besteht. Auch die Platzvergabe durch den Ausschuss „Neue<br />

Eltern“ berücksichtigt bei der Platzvergabe bestehende Fre<strong>und</strong>schaften oder<br />

Konstellationen, die Fre<strong>und</strong>schaften begünstigen.<br />

3. 3. Den Wald kennen <strong>und</strong> lieben lernen<br />

3. 3. 1. Entdecken <strong>und</strong> Erk<strong>und</strong>en der Natur<br />

Kinder entdecken im Wald viele Kleinigkeiten, an denen Erwachsene achtlos<br />

vorübergehen. Unsere Erfahrung ist, dass sie auch auf einem bekannten<br />

Waldstück immer wieder neue Dinge finden <strong>und</strong> neue Spiele erfinden. Um nicht zu<br />

sehr von den Dingen, die der Wald bietet, abzulenken, werden keine Spielsachen<br />

in den Wald mitgenommen. Dagegen helfen uns bestimmte Materialien durchaus,<br />

den Wald zu erleben <strong>und</strong> zu erfahren. Dazu gehören Farben <strong>und</strong> Malpapier, Sägen,<br />

Schnitzmesser, Lupen, Bestimmungsbücher ...<br />

3. 3. 2. Wissen über den Wald <strong>und</strong> die ökologischen Zusammenhänge<br />

Für kleinere Kinder steht dieses Wahrnehmen der Natur, das Entdecken <strong>und</strong><br />

Erk<strong>und</strong>en klar im Vordergr<strong>und</strong>. Mit zunehmendem Alter soll dies ergänzt werden<br />

durch altersgerechtes Wissen über den Wald <strong>und</strong> die ökologischen<br />

Zusammenhänge. Die Vermittlung von Wissen geschieht einmal<br />

situationsorientiert, wenn die Kinder im Wald eine interessante Pflanze oder ein<br />

Tier gef<strong>und</strong>en haben. Daneben gibt es Projekte, die die Kinder dazu anregen<br />

sollen, ein bestimmtes Waldstück genauer zu erk<strong>und</strong>en. Durch Kleingruppenarbeit<br />

können auch gezielte Angebote für unterschiedliche Kindergruppen gemacht<br />

werden. Dabei werden die Gruppen nach Alter <strong>und</strong>/oder Interessen<br />

zusammengestellt.<br />

3. 3. 3. Wandel der Jahreszeiten bewusst wahrnehmen<br />

Die Kinder erleben, wie sich der Wald im Laufe <strong>des</strong> Jahres verändert. Den<br />

Rhythmus der Natur wahrzunehmen, ist etwas Wertvolles, das in Zeiten von<br />

elektrischem Licht, Heizung <strong>und</strong> Klimaanlage manchmal in Vergessenheit gerät.<br />

Auch das Feiern von Festen gliedert das Jahr, stabilisiert die Kinder emotional <strong>und</strong><br />

ermöglicht ein positives Gemeinschaftserlebnis. Wir sind zwar ein weltanschaulich<br />

neutraler Kindergarten orientieren uns aber an den christlichen Feste, die in<br />

unserem Kulturkreis traditionell gefeiert werden. Unsere Kinder erfahren die - zum<br />

Teil auch vorchristlichen - Hintergründe der Feste. Andere religiöse Hintergründe<br />

der Familien, aus denen unsere Kinder kommen, tolerieren wir. Gegebenenfalls<br />

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können auch Feste aus diesen Religionstraditionen gefeiert werden. Dann wird dies<br />

im Vorfeld mit den Eltern besprochen. Eltern <strong>und</strong> Kinder werden über die<br />

Hintergründe <strong>des</strong> betreffenden Festes informiert.<br />

3. 4. Nachhaltigkeit<br />

In Hinblick auf das Ziel der Nachhaltigkeit ist uns besonders wichtig:<br />

� die Verwendung natürlicher <strong>und</strong> ungiftiger Baustoffe bei „Neubauten“ bzw.<br />

Sanierung oder Umbau<br />

� verantwortungsvoller Umgang bei der Auswahl <strong>und</strong> dem Verbrauch von<br />

Bastel- <strong>und</strong> Büromaterial (z. B. wenn möglich: die Verwendung von<br />

Recyclingpapier, ungiftige/ natürlichen Farben, Verwendung von Holz aus<br />

ökologischer Forstwirtschaft)<br />

� rücksichtsvoller Umgang mit Wasser<br />

� die sparsame Verwendung nur biologisch vollständig abbaubarer<br />

Reinigungsmittel aus natürlichen Substanzen<br />

� die Einhaltung der Mülltrennung<br />

� eine Pädagogik <strong>des</strong> Miteinanders (integrativ, multikulturell,<br />

generationsübergreifend)<br />

� die Nutzung von Primärenergie (Gasheizung)<br />

� eine ökologisch verträgliche Bewirtschaftung <strong>des</strong> Gartens (keine<br />

Verwendung von Kunstdünger, kein Einsatz von chemischen Pestiziden,<br />

Herbiziden <strong>und</strong> Fungiziden)<br />

� vollwertiges Pausenvesper <strong>und</strong> die Vermeidung von Verpackungsmüll<br />

(Verwendung von Brotdosen statt Einwegverpackungen)<br />

� Im Rahmen unserer Möglichkeiten die Verwendung von fair produzierten<br />

Lebensmitteln <strong>und</strong> Materialien bei Veranstaltungen im Kindergarten/ bei<br />

Verkaufsständen <strong>des</strong> Kindergartens.<br />

Stand der <strong>Konzeption</strong> 08/2011:<br />

Überarbeitung von Layout <strong>und</strong> Inhaltsverzeichnis: Dr. Thomas Meyer<br />

Inhaltliche Überarbeitung: Ulrike Saal <strong>und</strong> Micaela Sauer<br />

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