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Neues von der Baustelle<br />

Die neue ständige Rubrik der TAXI VORFAHRT<br />

Wie füllt man am besten das journalistische<br />

Sommerloch? Diese Frage brauchen sich in<br />

diesem Jahr weder die Kollegen der schreibenden<br />

Zunft noch die Redakteure von Funk<br />

und Fernsehen zu stellen. Zuviel ist los auf<br />

der Welt, zuviel in Unordnung: Die europäische<br />

Wirtschaft, der gefährdete Frieden in<br />

den Ländern Nordafrikas, der schlimme Genozid<br />

des Diktators Assad an seinem eigenen<br />

Erfolg. Dagegen muten die Probleme Berlins<br />

eher wie Problemchen an. Aber: Auch sie haben<br />

es in sich und sind die Berichterstattung<br />

allemal wert. In der Hauptstadt beschäftigt<br />

die Haushaltssituation, die Ausschreibung<br />

der S- Bahn, der Rückkauf von Einrichtungen<br />

der öffentlichen Daseinsvorsorge, der Verfall<br />

der öffentlichen Infrastruktur wie etwa der<br />

Verkehrswege (die auch wir scheppernd und<br />

rappelnd nutzen) und….die Entwicklungen<br />

auf der Flughafenbaustelle in Schönefeld.<br />

Kein Brandschutz für Willy Brandt!<br />

Sie werden es sicherlich wissen: Der Flughafen<br />

hat nicht nur nicht im Juni eröffnet, viel-<br />

Wichtiges Gerichtsurteil zum<br />

Schallschutz für BER- Anwohner<br />

Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg<br />

(OVG) hat im Juni einem Antrag<br />

von Flughafenanwohnern gegen das Schallschutzprogramm<br />

für den Flughafen Berlin<br />

Brandenburg (BER) stattgegeben. Demnach<br />

haben die Antragsteller „Anspruch auf finanziellen<br />

Ausgleich bzw. Einbau von Schallschutzmaßnahmen<br />

für den Tagzeitraum,<br />

die sicherstellen, dass im Rauminneren der<br />

mehr ist der neue Termin<br />

im März 2013 ebenfalls<br />

in Gefahr geraten. Längst<br />

ist bekannt, dass es mit<br />

dem Brandschutz nicht<br />

vorangehen will, offenbar<br />

niemand in der Flughafenführungsriege<br />

Überblick<br />

über Status und Fortgang<br />

der Großbaustelle<br />

zu haben scheint. Längst<br />

sind die vielen schönen<br />

Werbeplakate mit ihren<br />

Fotomontagen, die Willy<br />

Brandt in schwarz-weiß<br />

mit farbig gedruckten,<br />

fröhlichen jungen Menschen<br />

zeigen, verschwunden: Wir grüßen<br />

die Welt nicht mehr von und mit unserem<br />

neuen Hauptstadt- Airport. Vielmehr ist ungewiss,<br />

ob das Geld überhaupt reichen wird<br />

bis zur Fertigstellung des Großflughafens,<br />

der für Berlin zu klein sein wird. Tegel bleibt<br />

offen. Vorerst. Mindestens bis zur Öffnung<br />

von BER, vielleicht aber auch danach….Falls<br />

es ein „Danach“ geben wird, denn Berlin ist<br />

pleite. Zu den Milliardenschulden der „sexyarmen“<br />

deutschen Hauptstadt gesellen sich<br />

weitere. Der Flughafen wird „ein bis zwei“<br />

Milliardchen teurer als geplant. Spätestens<br />

zum Jahresende sind die Baukassen leer und<br />

es muss von den Eignern zugeschossen werden.<br />

Das sind die Länder Berlin und Brandenburg,<br />

deren Landeschefs im Aufsichtsrat<br />

der Flughafengesellschaft sitzen sowie –mit<br />

etwas geringerer Beteiligung- der Bund.<br />

Aufsichtsratschef Wowereit, im Nebenjob<br />

Regierender Bürgermeister Berlins, ist wortkarg<br />

geworden. Seine Informationen aus den<br />

ständigen Sitzungen des Kontrollgremiums<br />

sind nicht eben üppig und lassen Spielraum<br />

Wohngebäude bei geschlossenen Fenster<br />

keine höheren A- bewerteten Maximalpegel<br />

als 55 dB(A) auftreten.“<br />

Dem Antrag auf eine Verschiebung des Eröffnungstermins<br />

gab das OVG hingegen nicht<br />

statt. Dies wäre angesichts „der gravierenden<br />

Auswirkungen auf vielfältige öffentliche<br />

und private Interessen unverhältnismäßig“,<br />

so das Gericht. Ohne Erfolg blieb auch das<br />

Ansinnen der Kläger, bis zur Gewährleistung<br />

des Schallschutzes im Tagschutzgebiet ein<br />

Flugverbot im Nachtzeitraum zu erwirken.<br />

für Spekulationen. Neben dem fehlenden<br />

Brandschutz, die Bauaufsicht des Landkreises<br />

Dahme- Spreewald ist zwar für Bauabnahme<br />

und Betriebsgenehmigung zuständig,<br />

das aber interessiert Bundesverkehrsminister<br />

Ramsauer „überhaupt nicht“, geht es zäh<br />

voran. Baufirmen, die nicht pünktlich liefern,<br />

sollen zur Kasse gebeten werden. Gleichzeitig<br />

ist mit Regressforderungen der FBB- Mieter<br />

zu rechnen, die für den Juni bereits Personal<br />

eingestellt hatten, das nun beschäftigt<br />

und bezahlt werden muss – ohne dass auch<br />

nur ein einziger Fluggast in BER abhebt.<br />

TXL: Brauchst Du <strong>Taxi</strong>? Kommst Du!<br />

Auch für das <strong>Taxi</strong>gewerbe bleibt die Verschiebung<br />

der BER- Öffnung nicht ohne<br />

Folgen. TXL bleibt unser Hauptfahrtziel und<br />

–startpunkt. Das Servicepersonal in Tegel<br />

ist gekündigt, die Schranken sollen offen<br />

bleiben in den kommenden Monaten, ist dir<br />

Forderung. Damit sind aber die Türen noch<br />

weiter geöffnet für die „Flughafen- Mafia“,<br />

die nirgendwo mehr ihr kriminelles Unwesen<br />

trieb und treibt, wie im engen, dauerverstopften<br />

TXL. Die kommenden Monate dürften<br />

in jeder Hinsicht schlimm werden – auch<br />

für uns Taxler.<br />

Dies alles Grund genug für die TAXI VOR-<br />

FAHRT, genauer hinzuschauen. Deswegen<br />

werden wir an dieser Stelle genauer hinsehen<br />

und bis zur tatsächlichen BER- Eröffnung in<br />

einer neuen, regelmäßigen Rubrik monatlich<br />

berichten über: ‚Neues von der Baustelle’!<br />

Jochen Liedtke<br />

Chefredakteur<br />

Das Gericht führt aus, bei diesem Ansinnen<br />

würde „ein teilweiser Widerruf der planfestgestellten<br />

Regelungen an dem Verhältnismäßigkeitsgrundsatz<br />

scheitern“. Flughafeninbetriebnahme<br />

und Nachtflugregelungen sind<br />

also von der heutigen Entscheidung nicht<br />

berührt.<br />

Die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

werde die OVG-Entscheidung auswerten, in<br />

den Gremien beraten und anschließend über<br />

die weitere Vorgehensweise informieren,<br />

teilte FBB- Pressesprecher Ralf Kunkel mit.<br />

jl

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