Download - Taxi Vorfahrt
Download - Taxi Vorfahrt
Download - Taxi Vorfahrt
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Heft 10<br />
2012<br />
2, 50 Euro<br />
Rück- BLICK auf Köln<br />
TAXI <strong>Vorfahrt</strong><br />
Die Europäische <strong>Taxi</strong>messe brachte<br />
das Gewerbe zusammen:<br />
Seiten 5 – 7<br />
Aus- BLICK auf INSIKA<br />
Das Fiskaltaxameter in aller<br />
Munde: Nach Hamburg soll Berlin<br />
folgen. Themenspezial zu Technik,<br />
Umsetzung und aktueller<br />
Diskussion: Seiten 8 – 12<br />
Panorama- BLICK aus dem<br />
neuen NY City Cab<br />
Nissans NV 200 löst die alten Ford<br />
Taxen im „Big Apple“ ab. Das neue<br />
Hightech- <strong>Taxi</strong> im Portrait:<br />
Seite 20<br />
Dezember 2012<br />
Das neue <strong>Taxi</strong>magazin<br />
für Berlin und<br />
Brandenburg<br />
<br />
<br />
<br />
BZP- Vizepräsident<br />
DietmarSchmidt<br />
im Gespräch<br />
Unser<br />
Wunschzettel<br />
zu<br />
Weihnachten:<br />
(Auszug…)<br />
Schicke neue Taxen<br />
INSIKA für alle<br />
Flughafenregelung<br />
Handelnde Politik
Neues von der Baustelle<br />
Die neue ständige Rubrik der TAXI VORFAHRT<br />
„Erhebliche Abweichungen zwischen Baugenehmigung und baulicher Realisierung“:<br />
Böses Gerücht macht die Runde: Wurde BER an der falschen Stelle gebaut?<br />
Der Blätterwald rauscht und rauscht…<br />
und sicherlich können und wollen Sie,<br />
liebe Leserinnen und Leser, nicht mehr!<br />
Die Kollegen von der Tagespresse, von<br />
Radio und Fernsehen, kommen mit ihren<br />
Meldungen nicht mehr hinterher um den sich<br />
überschlagenden Informationen zu unserem<br />
sehnlich erwarteten Willy- Brandt- Flughafen<br />
südlich Berlins mit ihrer Berichterstattung<br />
gerecht zu werden. Deshalb: Wir wollen<br />
es erst gar nicht versuchen und üben uns<br />
daher in unserer ganz eigenen Blickrichtung<br />
auf die Großbaustelle in LDS, wie der<br />
Landkreis südlich Neuköllns und Treptows<br />
–nicht nur- in <strong>Taxi</strong>kreisen verkürzt genannt<br />
wird. Ein schlimmes Gerücht machte<br />
jüngst die Runde, nachdem der neue<br />
Technikchef der Flughafengesellschaft<br />
FBB den staunenden Medien verkündete:<br />
„Gravierende Abweichungen zwischen<br />
Brandschutzkonzept, Baugenehmigung und<br />
baulicher Realisierung könnten aufwändige<br />
Umbauten nötig machen“.<br />
Der „kleinstmögliche Unfall“ in Bezug auf<br />
diese von Horst Ahmann: Es wurde gegen<br />
geltendes Baurecht verstoßen. Will heißen:<br />
Es gibt (erhebliche) Abweichungen zwischen<br />
eingereichtem und beschiedenem, also<br />
genehmigtem Bauantrag. Als privater Bauherr<br />
kennt man die Folgen: Abriss – zumindest in<br />
Teilen. Nach dieser Meldung hat der Deutsche<br />
Bundestag prompt den Geldhahn zugedreht.<br />
Der Bund ist mit rund einem Drittel am<br />
Flughafen beteiligt. 312 Millionen Euro haben<br />
die Haushaltspolitiker fraktionsübergreifend<br />
erstmal weggeschlossen. Sicher ist sicher….<br />
Bei Berliner Großbaustellen weiß man<br />
bekanntlich nie….<br />
Ob wenigstens der neue Tower am BER an der richtigen Stelle steht scheint sicher -Foto jl<br />
Nun aber der Super- „GAU“, also der<br />
größtmögliche anzunehmende Unfall: In<br />
Fachkreisen, für gewöhnlich gut unterrichtet,<br />
ging das Tuscheln bereits vor Wochen los:<br />
Wurde der Flughafen möglicherweise an<br />
falscher Stelle errichtet? Gar im falschen<br />
Landkreis? Ist dies vielleicht auch der Grund<br />
für die Verwirrung des LDS- Landrates<br />
Loge? Der aufrechte Sozialdemokrat schickt<br />
sich bekanntlich an, eine Art moderner<br />
märkischer Don Quixote zu werden bei<br />
seinem Kampf für die Interessen seiner<br />
Schönefelder und Königs Wusterhausener<br />
<strong>Taxi</strong>betriebe, die bekanntlich auch für die<br />
Minderung der Berliner Arbeitslosenzahlen<br />
einen nicht unerheblichen Beitrag leisten.<br />
Quid quid? Steht der Airport oder besser:<br />
seine falsch gebauten Abfertigungsgebäude,<br />
an falscher Stelle? Müssen sie verrückt<br />
werden an ihren richtigen Ort? Gibt es<br />
hierfür bereits die passende Technik? Oder…<br />
.“Warten auf Godot“….können alle Beteiligten,<br />
also auch wir, das Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbe, nur<br />
hoffen, dass die erforderlichen Riesenkräne<br />
und Schaufelbagger alsbald zur Verfügung<br />
stehen um mit „minimalen Kosten“ den<br />
Tower, die Gates und alles was da bereits im<br />
märkischen Sand zementiert worden ist, in<br />
den „richtigen“ Landkreis, vielleicht gar in<br />
die Hauptstadt zu holen? Dann wäre Loges<br />
Engagement so überflüssig wie ein Kropf<br />
gewesen, der Streit zwischen Berlin und<br />
LDS auf Gewerbeebene nicht minder. Noch<br />
steht eine verbindliche Auskunft über diese<br />
gewagte These aus, aber wer weiß schon,<br />
was morgen oder gar übermorgen in der<br />
Zeitung stehen wird…..<br />
So oder so: Der Flughafen wird immer<br />
teurer, der Eröffnungstermin immer<br />
fraglicher. Auch im Oktober 2013 wird<br />
TXL wohl aus allen Nähten platzen wie<br />
in diesem Jahr…und Landrat Loge wird<br />
seinen überflüssigen „Kampf“ gegen die<br />
Berliner Windmühlenflügel möglicher Weise<br />
fortsetzen. Zum Jahresende ist Schluss mit<br />
den gegenseitigen Besuchen von Berliner<br />
Taxen in Schönefeld und LDS- Droschken<br />
dürfen dann in TXL auch nicht mehr laden.<br />
Denn die Vereinbarung läuft zum 31.12. aus<br />
und wurde bislang nicht verlängert oder<br />
erneuert. Aber was ist das schon gegen einen<br />
Flughafenneubau, der am Baurecht vorbei<br />
realisiert wurde und vielleicht sogar an der<br />
falschen Stelle steht…?!<br />
Jochen Liedtke
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
ein turbulentes Jahr geht zu Ende. Der irgendwann<br />
neue Flughafen BER, die notwendige<br />
Tarifanpassung, Fahrgastbetrügereien<br />
und der Kampf gegen die Schwarzarbeit beschäftigten<br />
das Gewerbe und die Medien.<br />
Die Taxenaufstellung am BER ist bis heute<br />
nicht gelöst. Die Fronten zwischen Berlin<br />
und LDS haben sich weiter verhärtet. Unsere<br />
Senatsverwaltung hat den völlig überzogenen<br />
Forderungen des Landkreises Dahme-<br />
Spree nicht nachgegeben. Ab dem 1. Januar<br />
2013 werden keine Taxen aus LDS in Tegel<br />
mehr Fahrgäste aufnehmen können und Berliner<br />
Taxen haben keine Bereitstellung mehr<br />
am Flughafen Schönefeld. Da der Flughafen<br />
Tegel inzwischen mit 120% ausgelastet ist,<br />
trifft es die Taxler aus LDS mehr als die Berliner.<br />
Die Gewerbevertretungen „Innung“, TD<br />
und TVB sind sich in den zentralen Punkten<br />
einig. Wir wollen keine generellen Laderechte<br />
für LDS-Taxen in Berlin. Am BER ist eine<br />
Ladeleiste für Berliner Taxen für Fahrten<br />
nach Berlin und eine Ladeleiste für LDS-Taxen<br />
in alle anderen Richtungen einzurichten.<br />
Dadurch bleibt die Tarifhoheit gesichert und<br />
der Wille unserer Fahrgäste für eine qualitativ<br />
hohe Dienstleistung <strong>Taxi</strong> würde entsprochen.<br />
Nach wie vor lehnen wir Gebühren für<br />
eine Gewinnmaximierung eines privaten<br />
Parkraumbewirtschafters für Taxen ab.<br />
Ab Februar 2013 soll es neue Verhandlungen<br />
zwischen Berlin und LDS geben. Wir haben<br />
die Berliner Verwaltung gebeten, die „Allgemeinverfügung<br />
über die Durchführung des<br />
Taxenverkehrs am Flughafen Berlin Brandenburg<br />
(BER)“ zu kündigen. Am Ende wird<br />
es zu einer Übereinkunft kommen müssen.<br />
Wir werden die Zeit nutzen, um so viel wie<br />
möglich an unseren Vorstellungen einzubringen.<br />
Nach hitzigen Debatten haben sich „Innung“,<br />
TD und TVB auf einen gemeinsamen Tarifantrag<br />
festgelegt. Dieser Antrag ist ein Kom-<br />
promiss auf kleinstem Nenner. Knackpunkt<br />
der Auseinandersetzungen war dabei der<br />
Wegfall der verkehrsbedingten Wartezeit<br />
von 1 Minute. Die Senatsverwaltung und<br />
der TVB machten unmissverständlich klar,<br />
dass eine Strukturänderung zum jetzigen<br />
Zeitraum nicht möglich ist. Folglich blieb,<br />
einen höheren Tarif im Wesentlichen nur<br />
über die Erhöhung der Kilometerentgelte<br />
durchzusetzen oder völlig mit leeren Händen<br />
dazustehen. Eine Tarifanhebung ist so<br />
lange nötig, bis endlich saubere Strukturen,<br />
also Unterbindung von Schwarzarbeit und<br />
illegaler Verpachtung, durchgesetzt sind. Die<br />
Erfahrungen der letzten Tarifanpassungen<br />
zeigen, dass es zu einer Tarifänderung nur<br />
durch einen gemeinsam getragenen Antrag<br />
kommen kann. Gibt es mehr als nur einen<br />
Antrag, oder wie die BTB sagt, Vorschlag,<br />
schiebt die Senatsverwaltung eine Entscheidung<br />
meist auf die lange Bank bis sich alle<br />
Vertretungen im Anhörverfahren geeinigt<br />
haben. Um aussagekräftiges Zahlenmaterial<br />
für eine Tarifentscheidung zu bekommen,<br />
startete die Senatsverwaltung im November<br />
eine Befragung von <strong>Taxi</strong>unternehmen zur<br />
Umsatz- und Kostenentwicklung. Das gab es<br />
nach meinem Kenntnisstand bei allen Tarifanträgen<br />
der letzten 13 Jahre noch nie. Die<br />
Gewerbevertretungen fordern schon seit<br />
Jahren ein Gutachten zur wirtschaftlichen<br />
Leistungsfähigkeit der <strong>Taxi</strong>unternehmen.<br />
Die Argumentation, dass jetzt für eine Tarifentscheidung<br />
erst gesicherte Daten vorliegen<br />
müssen ist hausgemacht und darf nun nicht<br />
zum Nachteil des Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes in<br />
der Tarifentscheidung verwendet werden.<br />
In der Problematik der Fahrgastbetrügereien<br />
gibt es seitens der Ermittlungsbehörde und<br />
der Aufsichtsbehörde Bewegung. Strafverfahren<br />
wurden eingeleitet und sind vor Gericht<br />
anhängig. Das LABO hat in Zusammenarbeit<br />
mit der Flughafengesellschaft und den<br />
Gewerbevertretungen erreicht, dass zeitnah<br />
Editorial<br />
Werbeflächen des Flughafens und Flyer zur<br />
Aufklärung der Fahrgäste über annähernde<br />
Fahrpreise genutzt werden können. Die Kosten<br />
sollen untereinander aufgeteilt werden.<br />
Das Gewerbe sprach im Jahr 2012 mit den<br />
Senatoren Henkel (Innenverwaltung) und<br />
Müller (Stadtentwicklung), um endlich eine<br />
Anschubfinanzierung für die Fiskaltaxameter<br />
hinzubekommen. Leider wurde das mit dem<br />
Hinweis auf die schmale Haushaltslage des<br />
Landes Berlin abgeschmettert. Wir werden<br />
an diesem Thema nicht aus den Augen verlieren<br />
und mit Nachdruck gegen die Schwarzarbeit<br />
vorgehen. 2013 sind Bundestagswahlen.<br />
Außer der FDP sprechen sich alle Parteien für<br />
die Einführung eines flächendeckenden Mindestlohnes<br />
aus. Wird dieser auch im <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
eingeführt, stehen insbesondere den<br />
Mehrwagenbetrieben harte Zeiten bevor.<br />
Trotz der aufgezeigten Probleme gehen wir<br />
optimistisch in das Jahr 2013. Das Berliner<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe wird seiner Verantwortung gerecht<br />
werden und mit hoher Qualität seine<br />
Aufgaben erfüllen. Ich wünsche allen Kolleginnen<br />
und Kollegen ein entspanntes Weihnachtsfest<br />
und einen guten Rutsch in das<br />
Jahr 2013.<br />
Allzeit gute Kasse wünscht Ihnen<br />
Uwe Gawehn<br />
Schöne Feiertage, einen guten<br />
Rutsch ins neue Jahr und….<br />
bleiben Sie uns bitte gewogen.<br />
Für das Team der <strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong><br />
Jochen Liedtke, Chefredakteur
Aktuelles<br />
2 Neues von der Baustelle<br />
4 Flughafenstress ohne Ende<br />
5 Rückblick auf die <strong>Taxi</strong>messe Köln<br />
7 Wie ist der Stand beim INSIKA-<br />
Projekt<br />
13 Dietmar Schmidt im Interview<br />
16 Per <strong>Taxi</strong> zur FRUIT LOGISTICA 2013<br />
17 Vereinbarung Flughafen Schönefeld<br />
gekündigt<br />
18 Der Winter und seine möglichen -<br />
rechtlichen Folgen<br />
Mobiles<br />
20 Neues Einheitstaxi für New York<br />
Funkgesellschaften<br />
21 Jahresrückblick<br />
„Innung“<br />
22 Termin Sprechstunde in Ortskunde<br />
22 Öffnungszeiten<br />
22 Geburtstagsgrüße<br />
23 <strong>Taxi</strong> Deutschland Mitgliederversamm-<br />
lung<br />
23 Doppelfunk für „Auserwählte“ Teil 2<br />
25 10. Jubiläums Badminton-<strong>Taxi</strong>-Cup<br />
TVB<br />
26 Bericht über die MV<br />
27 Nachruf Hagen Müller ist tot.<br />
27 Neuer Ortskundekatalog ab 02.2013<br />
28 günstige Preise in der Oper<br />
28 Bargeldlose Zahlung: SumUp stellt sich<br />
vor<br />
Nachrücke<br />
30 Leserbriefe<br />
31 Messetermine<br />
31 Kleinanzeigen<br />
Rückblick auf die Europäische <strong>Taxi</strong>messe<br />
in Köln mit dem Schwerpunkt INSIKA<br />
Im November traf sich das <strong>Taxi</strong>gewerbe zum Messehighlight in der Domstadt. Der BZP hielt<br />
seine Mitgliederversammlung ab und wählte. Auf der Messe standen neben den neuesten<br />
Droschken, darunter auch das neue New York City Cab von Nissan, vor allem die INSIKA-<br />
Technik, ePayment und die <strong>Taxi</strong>-Apps im Fokus. Grund genug für ein Themenspezial in<br />
dieser Ausgabe. Bitte lesen Sie:<br />
Rückblick auf die Europäische <strong>Taxi</strong>messe aus Sicht des BZP-Vorstandes:<br />
Seiten 5 – 7<br />
Zum Stand der INSIKA- Technologie und der Umsetzung für das Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbe:<br />
Seiten 8 – 12<br />
Interview mit dem wiedergewählten BZP- Vizepräsidenten Dietmar Schmidt aus Berlin:<br />
Seiten 13 – 14<br />
Das neue New York City Cab NV 200 von Nissan hatte auf der <strong>Taxi</strong>messe Deutschlandpremiere:<br />
Seite 20<br />
Flughafenstress ohne Ende<br />
Berliner Flughafendrama und kein Ende<br />
in Sicht: Weil BER nicht fertig wird<br />
und die Flughafenvereinbarung mit<br />
dem Landkreis Dahme-Spreewald zum<br />
Jahresende gekündigt wurde, droht dem<br />
Gewerbe Ungemach. Dazu die Straftaten<br />
einiger „Kollegen“ insbesondere in<br />
TXL. TVB, „Innung“ und TD haben mit<br />
einem Infoplakat erneut den Kampf<br />
gegen die Betrüger auf den Flughäfen<br />
aufgenommen. Lesen Sie dazu mehr in<br />
unseren Beiträgen:<br />
Neues von der Baustelle:<br />
Seite 2<br />
Schluss mit „Lustig“ – Zur Kündigung<br />
der Flughafenvereinbarung:<br />
Seite 17
Aktuell<br />
Rückblick auf die Europäische <strong>Taxi</strong>messe in Köln<br />
Europäische <strong>Taxi</strong>messe betont ihre internationale Ausrichtung und glänzt mit hohen Besucherzahlen.<br />
Mitgliederversammlung des BZP unterstreicht die Geschlossenheit des Gewerbes<br />
Im November war Köln wieder der Mittelpunkt<br />
des europäischen <strong>Taxi</strong>gewerbes. Die<br />
im Anschluss an die Mitgliederversammlung<br />
des Deutschen <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenverbandes<br />
e.V. (BZP) eröffnete Europäische <strong>Taxi</strong>messe<br />
hat mit dem Motto „TAXI - Anytime!<br />
Anywhere!“ ihre internationale Ausrichtung<br />
betont. Enorme Besucherzahlen aus dem<br />
In- und Ausland, hochkarätige Referenten<br />
und ein wieder hervorragend besuchtes IRU-<br />
Symposium unterstreichen abermals die<br />
herausragende Rolle der weltweit größten<br />
Messe für das <strong>Taxi</strong>gewerbe.<br />
Der BZP-Vorstand dem ehemaligen Vorsitzenden<br />
Fred Buchholz (Mitte) in Köln -Foto j<br />
Einstimmig wiedergewählt: Schmidt und<br />
Oertel<br />
Auf der BZP- Mitgliederversammlung am<br />
8. November standen im internen Teil zunächst<br />
turnusmäßige Wahlen an. Mit den<br />
einstimmigen Wiederwahlen von Vizepräsident<br />
Dietmar Schmidt (Berlin) und Vorstand<br />
Wolfgang Oertel (Chemnitz) per Akklamation<br />
demonstrierten die über 100 Delegierten<br />
des Bundesverbandes Einigkeit.<br />
Beim BZP geht’s ‚app’!<br />
BZP- Präsident Michael Müller berichtete<br />
über den Stand einer gemeinsamen Schnittstelle<br />
gewerbezugehöriger <strong>Taxi</strong>- Bestell-<br />
Apps. Auf Grundlage des Auftrages des Erweiterten<br />
Vorstandes vom Frühjahr habe<br />
der BZP moderierend zur Versachlichung<br />
der Diskussion beigetragen und die unterschiedlichen<br />
Gruppen zusammengeführt.<br />
In separaten Gesprächskreisen der Systemhersteller,<br />
App- Vermarkter und der Zentralen<br />
habe man erfolgreich vermittelt und die<br />
grundsätzliche Bereitschaft zur gegenseitigen<br />
Öffnung der Vermittlungssysteme für<br />
Aufträge mittels einer Schnittstelle erreicht,<br />
die vom BZP als neutrale Stelle verwaltet<br />
werden soll. Die BZP- Schnittstelle werde<br />
dann aktiv, wenn die gewerbezugehörigen<br />
bundesweiten Apps taxi.eu, <strong>Taxi</strong> Deutschland<br />
oder Cab4me bzw. die jeweiligen lokalen<br />
Apps innerhalb der eigenen Herstellerfamilie<br />
(GefoS, fms oder Seibt & Straub) keine<br />
Zentralen vor Ort finden. Dann werde der<br />
Zugang zum BZP- System geöffnet, an Anbieter<br />
vor Ort weitergeleitet und ggf. auch noch<br />
die dortige Verteilung geregelt. Ziel sei, dass<br />
das gesamte Gewerbe mit möglichst wenig<br />
Apps auskommt und - aus Sicht des Kunden<br />
- mit einem App flächendeckend Zugriff auf<br />
praktisch die gesamte <strong>Taxi</strong>flotte möglich ist.<br />
Dabei wolle der BZP keinerlei Entgelte, also<br />
weder für die Annahme von Aufträgen aus<br />
den Applikationen taxi.eu, <strong>Taxi</strong> Deutschland<br />
oder Cab4me noch für die Abgabe von Aufträgen<br />
an die Systeme FMS, GefoS oder Seibt<br />
& Straub. Die Mitgliederversammlung begrüßte<br />
die Ergebnisse und beauftragte Vorstand<br />
und Geschäftsführung einstimmig, die<br />
Entwicklung der gemeinsamen Schnittstelle<br />
in diesem Sinne weiter voranzutreiben.<br />
Im öffentlichen Teil der Mitgliederversammlung<br />
konnte BZP- Präsident Müller dann auch<br />
wieder zahlreiche Vertreter der mittlerweile<br />
auf die Anzahl von 27 angewachsenen Fördermitglieder<br />
sowie der Fachpresse begrüßen.<br />
In seinem fast einstündigen gewerbepolitischen<br />
Bericht legte der vor einem Jahr neu<br />
gewählten Präsident detailliert Rechenschaft<br />
über sämtlichen Belange und Aktivitäten<br />
des Gewerbes und seines Bundesverbandes<br />
ab. Der Geschäftsverlauf sei stabil, für 2013<br />
müsse man sich aber auf eine Eintrübung<br />
der Konjunktur und einen Rückgang des Geschäftsreiseverkehrs<br />
einstellen.<br />
Ein inhaltlicher Schwerpunkt der politischen<br />
Arbeit bilde die PBefG- Reform. Nach langen<br />
Grabenkämpfen habe die Politik einen Kuhhandel<br />
betrieben, als „Kollateralschaden“<br />
wurden allerdings bei der Umsetzung der<br />
eigentlich nur den Busverkehr betreffenden<br />
EU-Regelungen mit dem Wegfall der Anforderung<br />
der Geschäftsmäßigkeit in § 1 sowie<br />
des (nach BZP- Interpretation) Wegfalls der<br />
Formenstrenge durch Ausnahmegenehmigungsmöglichkeiten<br />
auf Länderebene für<br />
jegliche „Sonderformen“ des Verkehrs durchs<br />
Hintertürchen und ohne angemessene Anhörung<br />
des Gewerbes im letzten Moment doch<br />
Änderungen eingeführt, die erhebliches Ungemach<br />
befürchten lassen. Es sei gerade in<br />
neoliberal orientierten Bundesländern zu<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />
erwarten, dass diese Vorschriften extensiv<br />
angewendet werden, Modellversuche wie<br />
die „Mobilfalt“ in Nordhessen seien da wohl<br />
erst der Anfang. Zwar gebe es die Zusage, die<br />
Entwicklungen genau zu beobachten und<br />
gegebenenfalls auch gegenzusteuern, doch<br />
nütze das am Ende wenig. Das sei die Politik<br />
in Deutschland: Zunächst wird der Schaden<br />
angerichtet, danach kann man nach Kehrbesen<br />
und Schaufel suchen, um den Mist wieder<br />
wegzuräumen.<br />
Fiskaltaxameter und Mangel an qualifiziertem<br />
Fahrpersonal<br />
Massiver Handlungsbedarf bestehe auch<br />
bei den Themen „Fiskaltaxameter“, Fahrpersonalgesetz<br />
und Mindestlohn sowie den<br />
EU-Arbeitszeitrichtlinien für mobile Arbeitsplätze.<br />
Positiv gebe es zu berichten, dass es<br />
auch von hoher Stelle aus dem Bundesverkehrsministerium<br />
mittlerweile Signale gibt,<br />
die anachronistische Ausnahmeregelung von<br />
der generellen Anschnallverpflichtung endlich<br />
zu streichen.<br />
Eine sich immer weiter herauskristallisierende<br />
Herausforderung sei der Fahrpersonalmangel.<br />
Die Qualifizierungsoffensive und<br />
ein festes Berufsbild seien einige der Maßnahmen,<br />
um das Gewerbe für motivierte<br />
Arbeitnehmer attraktiv und wünschenswert<br />
zu gestalten, vom BBI und dem Kuratorium<br />
der Wirtschaft habe man kürzlich positive<br />
Unterstützungssignale für den BZP- Vorschlag<br />
einer zweijährigen Berufsausbildung<br />
mit einem optional dritten Jahr bekommen.<br />
Örtliche Qualifikationsmodelle wie das in Zusammenarbeit<br />
mit der IHK vergebene Kölner<br />
<strong>Taxi</strong>diplom seien weitere wichtige Bausteine<br />
für eine nachhaltige Qualitätsoffensive. Das<br />
zusammen mit TÜV/ Dekra entwickelte Unternehmerzertifikat<br />
werde ebenfalls weiter<br />
verfolgt und entwickelt. Ein weiterer positiver<br />
Beitrag auch, dass der BZP als Teil eines<br />
internationalen Konsortiums an einem EU-<br />
5
6<br />
Aktuell<br />
Schulungs- und Qualifizierungsprojekt für<br />
das <strong>Taxi</strong>gewerbe mitarbeitet, der offizielle<br />
Projektstart stehe unmittelbar hervor. Auch<br />
werde die IFAK- Qualitätsstudie für das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
2013 weiter entwickelt und differenzierter<br />
fortgeführt.<br />
Der BZP hat TAXI-Image-Folder aufgelegt<br />
Das <strong>Taxi</strong>gewerbe müsse in der Politik und Öffentlichkeit<br />
besser wahrgenommen werden.<br />
Schließlich sei man der einzige Mobilitätsgarant,<br />
der 24 h am Tag Mobilität leistet. Insbesondere<br />
auf dem Land werde die Bedeutung<br />
zunehmen, weil das <strong>Taxi</strong>gewerbe dort die<br />
deutlich bessere Alternative zum sich auf<br />
dem Rückzug befindlichen klassischen ÖPNV<br />
bieten kann. Man müsse nicht nur Gutes tun,<br />
sondern dieses auch nach außen tragen.<br />
Ein Teil der Medienarbeit sei die deutsche<br />
„TAXI - Jederzeit! Überall!“-Kampagne als<br />
Bestandteil der internationalen IRU-Initiative.<br />
Hierzu habe man den deutschsprachigen<br />
Präsentation von Paysmart der Deutschen Post auf<br />
der BZP-Mitgliederversammlung im Kölner Pullman-<br />
Hotel -Foto jl<br />
Image- Folder aufgelegt, der mit einer vom<br />
Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit entwickelten<br />
6. Seite speziell das deutsche Gewerbe<br />
beleuchtet. Der niedersächsische GVN<br />
habe für die Kampagne eine Werbefolie für<br />
die Seitentüren entwickelt, mit der rund 250<br />
Fahrzeuge beklebt werden. Diese könne auch<br />
anderen Mitgliedorganisationen zur Verfügung<br />
gestellt werden.<br />
ePayment: Rasante Entwicklung der Technik<br />
Mit NFC, einem internationalen Übertragungsstandard<br />
zum kontaktlosen Datenaustausch<br />
über Kurzdistanzen, kämen mit dem<br />
Ende der Magnetstreifenära ganz neue bargeldlose<br />
Zahlungssysteme auf das Gewerbe<br />
zu. Mit den neuen Mitgliedern Telecash und<br />
Easycash habe der BZP hierzu starke Partner<br />
ins Boot geholt.<br />
Eine völlig andere Variante des bargeldlosen<br />
Zahlungsverkehrs stellte dann Dirk Hagemann,<br />
Vizepräsident der Abteilung „Payment<br />
Innovations“ bei der Deutschen Post, mit<br />
PAYSMART vor. Der Global Player Deutsche<br />
Post hat damit ein Zahlungssystem entwi-<br />
ckelt, das völlig ohne zusätzliche Hardware<br />
auskommt, auch der Kunde benötigt lediglich<br />
ein Smartphone. Damit ist das System<br />
für eine Vielzahl von stationären und mobilen<br />
Anwendungsfällen wie z.B. Lieferservices<br />
oder auch das <strong>Taxi</strong>gewerbe geeignet.<br />
Der Kunde scannt mit seinem Smartphone<br />
mit einem speziellen App einen sogenannten<br />
QR- Code beim Akzeptanten, gibt dann den<br />
Betrag ein und bezahlt per einfachem Click.<br />
Es erscheint eine mit Symbolen authentifizierbare<br />
Quittung auf dem Display - fertig.<br />
Der Akzeptant muss nur noch die Quittung<br />
prüfen und anhand einer Prüfliste verifizieren.<br />
Er benötigt also nur einen QR-Code und<br />
eine Liste. Die Transaktionskosten werden<br />
mit Zahlungsgarantie unter denen von Kreditkarten<br />
liegen, Zahlungseingang ist bereits<br />
am nächsten Tag.<br />
Europäische <strong>Taxi</strong>messe auf der anderen<br />
Rheinseite<br />
Gut 14.000 Besucher stellten der Europäischen<br />
<strong>Taxi</strong>messe am 9. und 10. November<br />
wieder ein hervorragendes Zeugnis aus,<br />
das Niveau lag auf dem der (Rekord-)Vorjahre<br />
2008 und 2010. Mit 109 Ausstellern<br />
aus fünfzehn Ländern wurde dem interessierten<br />
Fachpublikum aus dem In- und<br />
Ausland - schätzungsweise rund ein Viertel<br />
der Besucher kam wieder aus dem Ausland<br />
- eine enorme Bandbreite an Produkten<br />
und Dienstleistungen rund um das Gewerbe<br />
gezeigt. Von Abrechnungsdienstleistern<br />
für Krankenfahrten, Anbietern von Vermittlungssystemen<br />
und Taxametern bis hin zu<br />
Spezialversicherern wurden alle Wünsche<br />
erfüllt. Auch <strong>Taxi</strong>-Modellautos in einer sagenhaften<br />
Vielfalt wurden von den Kollegen<br />
Spektakulärer Messeauftritt von Mercedes in Köln<br />
-Foto jl<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />
des <strong>Taxi</strong> Ruf Köln angeboten.<br />
Mercedes-Benz hat <strong>Taxi</strong>s in jeder Größe<br />
....<br />
An erster Stelle des Interesses standen aber<br />
natürlich die „großen“ Autos, und da gab es<br />
einiges zu bewundern. Mercedes hatte das<br />
größte Fahrzeug zu bieten: einen MB Actros-<br />
Lkw in „Das <strong>Taxi</strong>“- Design, gigantischem <strong>Taxi</strong>-Dachschild<br />
und satten 375 kW - ein sicher<br />
höchst dekorativer, wenn auch nicht ganz<br />
ernst gemeinter Investitionsvorschlag für die<br />
Unternehmer. Ansonsten drehte sich viel um<br />
alternative Antriebskonzepte. Dabei standen<br />
weniger die E-<strong>Taxi</strong>-Konzepte von (vielleicht)<br />
übermorgen, als vielmehr kurzfristig zur<br />
Verfügung stehende und auch dem rauen <strong>Taxi</strong>alltag<br />
gerecht werdende Antriebsalternativen<br />
zum klassischen Diesel im Mittelpunkt.<br />
Daimler präsentierte die neue B-Klasse im<br />
Erdgas-Trimm, der B 200 Natural Gas Drive<br />
wird nicht zuletzt durch seine Wirtschaftlichkeit<br />
und 500 Km Reichweite sicher viele<br />
Freunde im Gewerbe finden.<br />
Dieselhybride aus Frankreich: Citroën DS<br />
5 <strong>Taxi</strong>-Studie und Peugeot 508 RXH<br />
Während die mittlerweile zahlreichen Benzin-Hybrid-Modelle<br />
im <strong>Taxi</strong>gewerbe eher<br />
ein Exotendasein führen, erscheint dem Gewerbe<br />
die Kombination Elektroantrieb mit<br />
Diesel wie auf den Leib geschrieben. Auf<br />
Der DS 5 von Citroen als Dieselhybrid auf der Messe<br />
in Köln -Foto jl<br />
dem Doppelstand von Citroën und Peugeot<br />
hierzu gleich zwei Vorschläge: die Citroën<br />
DS 5 <strong>Taxi</strong>-Studie sieht nicht nur „sexy“ aus,<br />
sondern überzeugt mit einem kombinierten<br />
Verbrauch von nur 3,5 l/100 km bei einem<br />
CO2-Ausstoß von 91 g/km.<br />
Auf der gleichen Technologie basiert der<br />
Peugeot 508 RXH, der als <strong>Taxi</strong> seine Weltpremiere<br />
feierte. Die Verbindung vom vorderen<br />
Dieselmotor mit dem Elektroantrieb an<br />
der Hinterachse ermöglicht nicht nur den<br />
Antrieb aller vier Räder, sondern auch rein<br />
elektrisches Fahren auf Kurzetappen. Der<br />
Verbrauchsvorteil gegenüber konventionellen<br />
Dieseln soll laut ADAC bei rund einem<br />
Drittel liegen.
Viele Spezialumbauten waren in Köln zu<br />
sehen<br />
Neben der kompletten topaktuellen <strong>Taxi</strong>modellpalette<br />
von Volkswagen, verschiedenen<br />
Modellen von Opel, Ford und diversen Importeuren<br />
waren aber vor allem die zahlreichen<br />
behindertengerechten Umbauten von<br />
rund einem Dutzend Anbieter bemerkenswert.<br />
Weisen diese Spezialfahrzeuge doch<br />
eindeutig auf einen Zukunftsmarkt hin, der<br />
Andrang am BZP-Stand auf der Kölner <strong>Taxi</strong>messe<br />
-Foto jl<br />
bisher noch viel zu wenig Beachtung im Gewerbe<br />
findet.<br />
Zwei Tage lang „Full- House“: Der BZP-<br />
Stand im Mittelpunkt<br />
Über mangelndes Interesse konnte sich auch<br />
der BZP- Messestand wieder nicht beklagen.<br />
Tausende von Besuchern hielten Delegierte,<br />
Ausschussmitglieder und das Messe-Team<br />
des Bundesverbandes an beiden Messetagen<br />
gehörig in Schwung, allein rund 2.500<br />
<strong>Taxi</strong>- Image-Folder „TAXI - Jederzeit! Überall!“<br />
gingen über die Theken. Die Kollegen<br />
vom <strong>Taxi</strong> Ruf Köln stifteten anlässlich ihres<br />
75. Jubiläums Modellautos, womit ein Spendenerlös<br />
von gut 1.500 Euro zugunsten der<br />
TAXIstiftung erzielt wurde. Auch die International<br />
Road Transport Union (IRU) zeigte<br />
in der Messehalle wieder Flagge und wandte<br />
sich mit einem im BZP- Stand integrierten<br />
Counter an das zahlreiche internationale Publikum.<br />
Dem internationalen Anspruch wurde die<br />
Messe auch durch ihre politischen Foren wieder<br />
mehr als gerecht: Auf dem mittlerweile<br />
5. internationalen <strong>Taxi</strong>forum der IRU wurde<br />
das Leitmotiv „TAXI - Anytime! Anywhere!“<br />
vor allem in Hinblick auf Dienstleistungsqualität,<br />
Qualifizierungsmaßnahmen und regulatorische<br />
Eingriffe aus den unterschiedlichsten<br />
nationalen Perspektiven untersucht.<br />
Bemerkenswert auch hier die hohe Internationalität<br />
des Publikums, insbesondere aus<br />
Osteuropa waren viele Gewerbevertreter<br />
angereist. Interessenten sei hier die umfas-<br />
sende Information auf der IRU- Webseite<br />
(http://www.iru.org/en_5thtaxiforum) mit<br />
zahlreichen Vorträgen zum <strong>Download</strong> sehr<br />
ans Herz gelegt!<br />
Bei der BZP- Abschlusskundgebung am<br />
Samstagnachmittag begrüßte BZP- Präsident<br />
Müller MdB Sören Bartol, den verkehrspolitischen<br />
Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion,<br />
als Dialogpartner. Von der Fachjournalistin<br />
Conny Czymoch souverän moderiert, tauschten<br />
sich die Experten profund und unterhaltsam<br />
über die brennendsten Themen aus: Fiskaltaxameter,<br />
kleine Sach- und Fachkunde,<br />
Mindestlöhne, Überfallschutzkamera sowie<br />
die jüngste PBefG- Reform. Die über 5.000<br />
Zuschauer konnten sich dabei über klare Bekenntnisse<br />
des Verkehrsexperten zum <strong>Taxi</strong><br />
erfreuen, so ist ein ÖPNV nach Bartols Auffassung<br />
ohne <strong>Taxi</strong> gar nicht vorstellbar und<br />
könne auch niemals ein guter ÖPNV sein.<br />
Insbesondere in kommenden Mobilitätsangeboten<br />
komme dem <strong>Taxi</strong> eine wichtige<br />
Rolle zu. Er verstehe die vom BZP geäußerte<br />
Kritik an der PBefG- Novelle, persönlich<br />
teile er sie auch zumindest teilweise, so z.B.<br />
hinsichtlich der Entgeltlichkeit. Die Aufweichung<br />
der Formenstrenge werde nach einer<br />
Absprache der SPD mit den Grünen 2017 auf<br />
Auswirkungen überprüft. Hier bestehe aber<br />
Mit tollen Rabatten und Vorteilen rund um Zoo,<br />
Tierpark und Aquarium.<br />
Holen Sie sich die Hauptstadt Zoo BankCard und wählen Sie<br />
aus sechs schönen Motiven Ihr Lieblingstier. Und dazu haben<br />
wir schon ab 0,– Euro* das passende Girokonto für Sie.<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />
Aktuell<br />
So bezahlen Tierfreunde:<br />
Die Hauptstadt Zoo BankCard.<br />
VR-BankCard<br />
<br />
<br />
* Im Übrigen gilt der Preisaushang.<br />
VR-BankCard<br />
<br />
<br />
<br />
Mehr Informationen erhalten Sie in einer unserer über 130 Geschäftsstellen<br />
in Berlin und Brandenburg oder unter www.berliner-volksbank.de.<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
VR-BankCard<br />
<br />
<br />
VR-BankCard<br />
<br />
<br />
<br />
Aktuell<br />
auch eine große Chance für das Gewerbe, mit<br />
eigenen Modellen und Mobilitätskonzepten<br />
neue Märkte zu entwickeln. Konzeptionell<br />
müsse sich das Gewerbe auch auf den Mindestlohn<br />
einstellen, mit <strong>Taxi</strong>fahren müsse<br />
eine menschenwürdige Existenz möglich<br />
sein. 100%ige Unterstützung von Bartol für<br />
die Forderungen von BZP- Präsident Müller,<br />
dass auch der Mietwagen sämtliche künftigen<br />
Fiskaltaxameter-Anforderungen erfüllen<br />
muss und die Sonderregelungen bei der<br />
Gurtpflicht gestrichen gehören. Eine spontane<br />
Rundfrage der Moderatorin im Saal ergab,<br />
dass sich die große Zahl bereits heute ausnahmslos<br />
anschnallt(!). Besonders großen<br />
Applaus des Publikums erntete Sören Bartol<br />
dann auch für sein eindeutiges Bekenntnis<br />
zur einheitlichen <strong>Taxi</strong>farbe Hellelfenbein.<br />
Viele zufriedene Gesichter am Ende also,<br />
aber mindestens auch ein richtig glückliches:<br />
In der Tombola konnte sich mit Hüseyin Sen<br />
ein junger Frankfurter Unternehmer über<br />
den von Mercedes-Benz-Vertrieb Deutschland<br />
gestifteten „traditionellen“ Hauptgewinn<br />
freuen, einen nagelneuen Mercedes E<br />
200 CDI „Das <strong>Taxi</strong>“.<br />
Frederik Wilhelmsmeyer (BZP)/ jl<br />
Hauptstadt<br />
Zoo BankCard<br />
7
Aktuell<br />
Wie ist der Stand beim INSIKA- Projekt?<br />
Berliner Pilotversuch mit fünf Taxen liefert seit über einem Jahr Daten in guter Qualität<br />
INSIKA- Projektleiter Norbert Zisky von der PTB -Foto mg<br />
Wir wollen nicht alles zu INSIKA wiederholen<br />
an dieser Stelle. Die <strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> berichtete<br />
wiederholt zum Projekt der Physikalisch-<br />
Technischen Bundesanstalt (PTB) unter Leitung<br />
von Dr. Norbert Zisky. Aber der aktuelle<br />
Stand ist vielleicht nicht jedem bekannt und<br />
auch in Politik und Verwaltung scheint es Unsicherheiten<br />
und vielleicht offene Fragen zu<br />
geben. Damit aus dem „Hamburger Modell“<br />
alsbald ein „Berliner Modell“ werden möge,<br />
und weil INSIKA eines der Themen auf der<br />
Europäischen <strong>Taxi</strong>messe in Köln im November<br />
war, berichten wir in der letzten Ausgabe<br />
des alten Jahres noch einmal umfassend über<br />
den Stand der Dinge.<br />
Abschluss des INSIKA- Projekts<br />
Das INSIKA- Projekt wurde am 29.02.2012<br />
erfolgreich abgeschlossen. Die Zielsetzungen<br />
wurden erreicht. Es existieren einsatzbereite<br />
Systeme für unser Gewerbe (siehe Bericht in<br />
dieser Ausgabe).<br />
Förderung des Einsatzes von Taxametern<br />
in Hamburg<br />
Die Stadt Hamburg hat wie geplant mit der<br />
Förderung von Taxametern begonnen, die<br />
eine nachweissichere externe Datenspeicherung<br />
ermöglichen. Das INSIKA-Verfahren<br />
wird in den Förderrichtlinien explizit erwähnt.<br />
Für den Anschluss an Taxameter stehen bereits<br />
INSIKA- Sicherheitseinheiten zur Verfügung,<br />
die digital signierte Daten auf Datenabrufserver<br />
übertragen können.<br />
Und Berlin?<br />
8<br />
Die Berliner Regierungskoalition hat zwar<br />
die Übernahme des „Hamburger Modells“<br />
für die Hauptstadt beschlossen (siehe Beitrag<br />
in dieser Ausgabe). Einen konkreten<br />
Umsetzungsbeschluss und einen Termin zur<br />
Einführung gibt es aber noch nicht.<br />
Angebot von INSIKA-Systemen<br />
Der Kern der Sicherheit von INSIKA besteht<br />
darin, dass die Finanzbehörden der Länder<br />
oder von ihnen beauftragte Stellen die benötigten<br />
Smartcards herausgeben. Da es bisher<br />
keine rechtliche Grundlage dafür gab, fand<br />
dies bisher nicht statt. Die Stadt Hamburg<br />
hat mit Beginn der Förderung von Taxametern<br />
mit INSIKA- <strong>Taxi</strong>- Sicherheitseinheit<br />
und nachgelagerter Datenspeicherung auf<br />
Datenservern erreicht, dass es kommerzielle<br />
INSIKA- Systemlösungen gibt. Diese<br />
Lösungen unterstützen das INSIKA- Profil<br />
für Taxameter und stellen Daten im INSIKA-<br />
Exportformat (Profil Taxameter) bereit. Die<br />
Verkehrsgewerbeaufsicht kann diese Daten<br />
nach Übergabe durch den Unternehmer prüfen<br />
und sich damit prinzipiell von der ordnungsgemäßen<br />
Funktionalität der verwendeten<br />
Systeme überzeugen.<br />
Ausstellung von INSIKA- Smartcards<br />
Die für den Einsatz dieser Systeme erforderlichen<br />
INSIKA- Smartcards (TIM) können<br />
von der Bundesdruckerei nach einem speziell<br />
festgelegten Antragsverfahren bezogen<br />
werden.<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />
Die PTB organisiert im Rahmen der Einführung<br />
des INSIKA- Konzepts die Bereitstellung<br />
einzelner Smartcards für Testwecke<br />
und Feldversuche. Ein Echtbetrieb ist damit<br />
nicht möglich. Wir begrüßen es jedoch sehr,<br />
wenn sich auch weiterhin Kassenhersteller<br />
mit dem System beschäftigen und es in ihre<br />
Produkte integrieren bzw. die Integration<br />
vorbereiten.<br />
Anträge auf Ausstellung von INSIKA- Smartcards<br />
für den realen Betrieb können online<br />
bei der Bundesdruckerei/D-Trust gestellt<br />
werden. Damit wurde die Ausstellung von<br />
INSIKA- Zertifikaten und Bereitstellung von<br />
INSIKA- Smartcards durch einen anerkannten<br />
Zertifizierungsdienstanbieter erreicht.<br />
Derzeit wird die Antragsseite über diesen<br />
Link erreicht:<br />
https://my.d-trust.net/antrag4/public/erstantrag/index/Produktnr/2040/<br />
Projektnr/67.<br />
Da die Hamburger Gewerbeaufsicht bisher<br />
als einzige Registrierungsstelle gelistet ist,<br />
können gegenwärtig nur <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
aus Hamburg gültige Anträge stellen. Weitere<br />
Informationen gibt es unter http://www.<br />
hamburg.de/taxi. Für Unternehmen aus<br />
anderen Bundesländern bzw. aus anderen<br />
Branchen muss im jeweiligen Bundesland<br />
eine Registrierungsstelle vorhanden sein,<br />
die bestimmte branchenabhängige, unternehmerbezogene<br />
Daten bestätigt. Nach uns<br />
vorliegenden Informationen soll auch kurzfristig<br />
für Berlin eine Registrierungsstelle<br />
eingerichtet werden.<br />
Wer sich schon jetzt umfassender mit INSIKA<br />
beschäftigen möchte, dem sei der Internetauftritt<br />
des Projektes empfohlen:<br />
Unter www.insika.de sind alle wichtigen Informationen<br />
zum INSIKA- Projekt abrufbar.<br />
Die technischen Dokumentationen werden<br />
nach einer Registrierung beim INSIKA- Konsortium<br />
per E-Mail unentgeltlich versandt.<br />
Alle registrierten Unternehmen und Einzelpersonen<br />
erhalten aktuelle Informationen<br />
über technische Erweiterungen oder Veränderungen.<br />
Demonstrationsprogramme und<br />
Prüfsoftware sind von der INSIKA- Website<br />
herunterladbar. Für die Nutzung der Demonstrationskasse<br />
und für eigene Entwicklungen<br />
interessierter Kassen- und Taxameterhersteller<br />
oder Datendienstleister kann<br />
über den ADM e.V. eine INSIKA-Smartcard<br />
(TIM) bezogen werden.<br />
Jochen Liedtke<br />
Die Redaktion dankt Herrn Dr. Norbert Zisky<br />
herzlich für die umfassende fachliche Unterstützung.
Selbstverpflichtung der Politik zu INSIKA:<br />
SPD-CDU- Senat will Hamburger Modell auf Berlin übertragen<br />
Besprechung der <strong>Taxi</strong>verbände und Dr. Kaden (IHK) bei zu INSIKA bei Senator Henkel im Sommer -Foto IHK<br />
Seit den Wahlen wurde viel geredet und<br />
ver-handelt. Ge-handelt wurde hingegen<br />
leider kaum. So ist weder das LABO personell<br />
verstärkt worden noch steht ein<br />
konkreter Termin für den Einbau der Fiskal-<br />
oder Onlinetaxameter in die Berliner<br />
Droschken fest. Nichts anderes bedeutet<br />
die Übernahme des Hamburger Modells<br />
für die Hauptstadt. Und zu der –es sei erneut<br />
daran erinnert- hat sich der Berliner<br />
Senat vor einem Jahr bekannt.<br />
Nach den Abgeordnetenhauswahlen im<br />
Herbst 2011 bildete sich eine Regierungskoalition<br />
aus SPD und CDU. Der Regierende<br />
Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) bleibt<br />
damit für weitere fünf Jahre im Amt. Neu für<br />
die Stadt und unser Gewerbe ist die Berücksichtigung<br />
des <strong>Taxi</strong>s im Koalitionsvertrag. In<br />
dem Papier, das die Handlungsgrundlage der<br />
„Großen Koalition“ für die laufende Wahlperiode<br />
bildet, heißt es in einem eigenen Abschnitt<br />
für das <strong>Taxi</strong>gewerbe im Kapitel „Starke<br />
Infrastruktur; Mobilität in der Stadt“, also<br />
dem Vertragsteil zum Verkehr:<br />
Bessere Rahmenbedingungen für den <strong>Taxi</strong>verkehr<br />
Die Rahmenbedingungen des Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />
müssen verbessert werden. Wir<br />
setzen uns für ein koordiniertes Vorgehen<br />
gegen Schwarzarbeit im <strong>Taxi</strong>gewerbe nach<br />
dem Hamburger Modell ein. Die Koalition<br />
strebt einen einheitlichen Tarif für die Anbindung<br />
des Flughafens BER an.<br />
Nach den Berliner Verwaltungszuständigkeiten<br />
sind für unser Gewerbe vorrangig die Senatsverwaltungen<br />
für Stadtentwicklung und<br />
für Inneres zuständig. Bei Senator Müller<br />
und „unserem“ Staatssekretär Gaebler (beide<br />
SPD) reichen wir also unsere Tarifanträge<br />
und Vorschläge etwa zur Anbindung des<br />
Flughafens BER ein. Für die <strong>Taxi</strong>behörde, in<br />
Berlin das LABO, ist hingegen Senator Henkel<br />
(CDU) zuständig. Während sich Staatssekretär<br />
Christian Gaebler nach anfänglichen<br />
Schwierigkeiten inzwischen hervorragend<br />
für unsere Interessen engagiert – eine Nachfolgeregelung<br />
für die zum Jahresende auslaufende<br />
Flughafenvereinbarung mit dem<br />
Landkreis Dahme- Spreewald (LDS) wird aus<br />
einer Position der Stärke heraus verhandelt<br />
werden, schwächelt die Innenverwaltung ein<br />
wenig. Frank Henkel ist angeschlagen etwa<br />
durch die Pannen beim Verfassungsschutz.<br />
Hilfreich für alle Beteiligten wäre die Erkenntnis,<br />
mutig eine Entscheidung zur Einführung<br />
des Onlinetaxameters für das Berliner<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe herbeizuführen. „Koordiniertes<br />
Vorgehen gegen Schwarzarbeit im<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe nach dem Hamburger Modell“,<br />
wie im Koa- Papier beschlossen, bedeutet<br />
nichts anderes als Finanzierung einer festzulegenden<br />
Marge von Taxametereinbauten<br />
zu Lasten der Stadtkasse. Natürlich sollte die<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />
Zahl der „gesponserten“ Ticker mit INSIKA-<br />
Technik in relevanter Größenordnung zur<br />
Gesamtzahl der in Berlin konzessionierten<br />
Taxen erfolgen, etwa „3000 plus x“ in einer<br />
ersten Finanzierungswelle.<br />
Da der Einbau bis 2017 auf freiwilliger Basis<br />
erfolgt und nach der EU- Richtlinie erst<br />
danach bei Neukonzessionierung oder Austausch<br />
verbindlich fällig wird, besteht in der<br />
Kostenübernahme durch die Verwaltung der<br />
Anreiz und das Signal an die <strong>Taxi</strong>unternehmen.<br />
Wer jetzt schon freiwillig mitmacht,<br />
gehört zu den „sauberen“ Wettbewerbern.<br />
Wer nicht mitmachen mag, setzt sich dem<br />
Anfangsverdacht der Manipulation aus und<br />
muss mit verschärften Kontrollen rechnen.<br />
Siehe Hamburg! Die Norddeutschen machen<br />
es uns vor – in jeder Hinsicht. In der Hansestadt<br />
wird weitgehend wieder gutes Geld mit<br />
ehrlicher Arbeit verdient. Marktbereinigende<br />
Effekte haben sich nach wenigen Jahren<br />
eingestellt – wie prognostiziert.<br />
Gut also, dass die Koalition sich zur Übernahme<br />
des „Hamburger Modells“ verpflichtet<br />
hat und damit ihren Willen zur Bekämpfung<br />
der Schwarzarbeit in unserem Gewerbe abgegeben<br />
hat. Jetzt aber kommt die Zeit, den<br />
hehren Worten konsequentes Handeln folgen<br />
zu lassen. Die „Win-Win“- Situation bei<br />
der Umsetzung brächte erhebliche Vorteile<br />
für beide Seiten: Für die Ehrlichen in unserem<br />
Gewerbe ebenso wie für die Politiker, die<br />
verantwortliches Handeln praktizierten und:<br />
Die zu leistenden Investitionen in vergleichbar<br />
überschaubarer Höhe (der Preis für die<br />
einzubauende Technik fällt dank wachsender<br />
Konkurrenz!) stehen in bestem Verhältnis zu<br />
den zu erwartenden Steuermehreinnahmen<br />
für Berlin. Zudem wäre die Marktbereinigung<br />
à la Hamburg gut für’s Image – sowohl<br />
des Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes wie für die Hauptstadt<br />
selbst.<br />
Wir schreiben also auf unseren Wunschzettel<br />
zu Weihnachten an erste Stelle:<br />
Lieber Berliner Senat, handele und realisiere<br />
das Hamburger Modell und damit die Finanzierung<br />
der INSIKA- Technik auch in der<br />
Hauptstadt!<br />
Jochen Liedtke<br />
9
Aktuell<br />
Gut fürs Gewerbe und die Entscheidungsträger in der Politik:<br />
Die Entwicklung hat an Fahrt aufgenommen und die Preise fallen<br />
Die technische Entwicklung bei Hardware und Datenspeicherung<br />
Innungsvorstände Roland Bahr und Uwe Gawehn<br />
beim INSIKA-Messeplausch mit Detlef Langberg von<br />
Kienzle Argo (von rechts) -Foto jl<br />
Wie bei allen Neuentwicklungen musste zu<br />
Beginn des INSIKA- Projektes improvisiert<br />
und getüftelt werden – sowohl bei der Hardware,<br />
die im <strong>Taxi</strong> zum Einsatz kommt wie<br />
auch bei der Speicherung der manipulationssicheren<br />
Daten. Diese Phase ist jedoch längst<br />
vorbei. Die Technik steht. Es gibt inzwischen<br />
mehrere Anbieter – sowohl bei der Speicherung<br />
der Daten wie auch bei den Taxametern.<br />
Die Europäische <strong>Taxi</strong>messe in Köln hat den<br />
Quantensprung verdeutlicht. Einzig die Politik<br />
zögert bislang. Bis auf Hamburg ist noch<br />
kein Bundesland in der Umsetzung. Auch der<br />
Berliner Senat zögert noch. Warum eigentlich?<br />
Speicherung der Daten<br />
In Hamburg übernimmt das Tesymex aber<br />
auch in Berlin gibt es bereits erste Dienstleister,<br />
die ein Angebot zur Speicherung der<br />
Daten bewerben. So bieten etwa Hale (siehe<br />
unten) und die taxisoft EDV Dienstleistungs-<br />
und Handels GmbH über ihr „Insika Center“<br />
die Datenspeicherung an: „Wir bieten Gewerbetreibenden,<br />
die Registrierkassen oder<br />
Taxameter mit INSIKA Modulen verwenden,<br />
die Anbindung der Kassen an unsere Datenserver.<br />
Die revisionssicheren Kassendaten<br />
werden nach den Bestimmungen des Bun-<br />
10<br />
desdatenschutzgesetzes gespeichert und<br />
können vom Kunden jederzeit eingesehen<br />
und ausgewertet werden“, heißt es wörtlich<br />
im Angebot des Unternehmens, das im Internet<br />
unter www.insikacenter.com abgerufen<br />
werden kann.<br />
Damit ist auch die Einbindung in taxiwin gewährleistet.<br />
Weitere Links zum Thema:<br />
www.hamburg.de/taxi/3030326/taxameter-foerderung.html<br />
www.tesymex.de<br />
Konkurrenz belebt das Geschäft – der<br />
Stand bei der Taxametertechnik<br />
Nicht zuletzt den guten Kontakten zwischen<br />
den Vertretern des <strong>Taxi</strong>gewerbes und den<br />
Herstellern von „Registrierkassen“ zum Einsatz<br />
im <strong>Taxi</strong>, also unseren Taxametern, ist es<br />
zu verdanken, dass unmittelbar nach dem<br />
Abschluss des INSIKA- Projektes der PTB Bewegung<br />
in den Markt gekommen ist. Inzwischen<br />
besteht die Wahlmöglichkeit zwischen<br />
den Produkten mehrerer Hersteller. Kienzle<br />
Argo etwa hat mit dem neuen „T 21“ einen<br />
Microcomputer mit Touchscreen und „All in<br />
one“- Merkmalen entwickelt, das sich sehen<br />
lassen kann. Neben der Verwendbarkeit als<br />
Fiskaltaxameter soll das T 21 vor allem die<br />
Platzprobleme in der Droschke lösen: Kassenfunktionen,<br />
Auftragsvermittlung und<br />
Kommunikation mit der Zentrale können mit<br />
einem Gerät abgewickelt werden. Sogar GPRS<br />
ist integriert. Kienzle Argos Neuentwicklung<br />
hatten wir bereits vorgestellt (November-<br />
Ausgabe, Seite 26). Auch bei dem Mitbewerber<br />
aus unserem Nachbarland Österreich<br />
gibt es eine vergleichbare technische Lösung.<br />
Hale bietet eine Signatur- und Datenübertragungsbox<br />
an, die an dem MID- Taxameter<br />
Microtax 06 (MCT 06) oder dem Spiegeltaxameter<br />
SPT-02 angeschlossen wird. Die<br />
Taxameterdaten werden dann wie auch bei<br />
Kienzle Argos T 21 mittels INSIKA Smartcard<br />
manipulationssicher signiert und an einen<br />
Datendienstleister übermittelt.<br />
„All in one“- Lösung beim Kienzle Argo T<br />
21 – Hardware und Datenspeicherung aus<br />
einem Hause von Hale<br />
Hale geht sogar noch einen Schritt weiter:<br />
Neben Tesymex Hamburg bietet das Unternehmen<br />
auch eine eigene Serverlösung<br />
zur Datenaufbewahrung: Das „HALE INSI-<br />
KA Datencenter ermöglicht einen schnellen<br />
Überblick über die Unternehmerdaten und<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />
Fahrzeugaktivitäten. Fahrten- und Schichtenberichte<br />
sind frei konfigurierbar, Änderungen<br />
werden revisionssicher protokolliert.<br />
Aussagekräftige Statistiken über Auslastung,<br />
Umsatz und vieles mehr sind per Mausklick<br />
abrufbar und monatsweise vergleichbar.<br />
Via Browser können Sie von überall auf das<br />
HALE Unternehmerportal und Ihre Daten<br />
zugreifen“, erklärt Christine Puschnig, Pressesprecherin<br />
des Taxameterherstellers aus<br />
Salzburg.<br />
Auf der <strong>Taxi</strong>messe in Köln bestand erstmals<br />
die Möglichkeit sich ein umfassendes Bild<br />
über den Stand der Entwicklung zu INSIKA zu<br />
machen. Wir waren überrascht und erfreut,<br />
wie rasant die Entwicklung vorangeschritten<br />
ist. Nach dem erfolgreichen Abschluss des<br />
Modellversuchs gibt es keine erkennbaren<br />
Gründe bei Technik und Datenspeicherung,<br />
um die flächendeckende Einführung in Berlin<br />
weiter hinauszuzögern.<br />
Jochen Liedtke<br />
Funktionsweise von INSIKA bei Hale - HALE Infografik
Förderung sog. „Fiskaltaxameter“ in Hamburg<br />
Die Stadt fördert die sichere Aufzeichnung<br />
von Daten über den Umsatz und die Fahrleistungen<br />
von Taxen in Hamburg. Dies betrifft<br />
die Kosten für die Anschaffung und den<br />
Einbau geeigneter Taxameter und der dazu<br />
gehörigen Signier- und Übertragungsgeräte;<br />
die Förderungshöchstsumme beträgt 1500,-<br />
€.<br />
Voraussetzung für die Förderung ist, dass<br />
die Taxenunternehmen geeignete Dienstleister<br />
mit der Speicherung und sicheren<br />
Aufbewahrung der Daten beauftragen. Den<br />
Taxenunternehmen bietet dieses Verfahren<br />
umfassende Informationen über den Einsatz<br />
der eigenen Fahrzeuge und ermöglicht die<br />
unmittelbare Verwendung der relevanten<br />
Daten für eigene betriebliche Zwecke, beispielsweise<br />
durch den direkten Datenimport<br />
in die eigene Betriebssoftware. Die sichere<br />
INSIKA steht für „INtegrierte SIcherheitslösung<br />
für messwertverarbeitende KAssensysteme“.<br />
Es handelt sich um ein System zum<br />
Schutz der digitalen Aufzeichnungen von<br />
Bargeschäften gegen Manipulationen mittels<br />
Kryptografie (vor allem in Registrierkassen<br />
und Taxametern). Es ist eine Alternative zu<br />
konventionellen Fiskalspeicher-Systemen.<br />
Das System wurde in einem Projekt unter<br />
Leitung der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt<br />
(PTB) entwickelt. Das Gesamtkonzept<br />
und die Spezifikation aller Schnittstellen<br />
sind vollständig offen gelegt.<br />
Funktionsprinzip und Ziele<br />
Echte Leistungen für <strong>Taxi</strong>fahrer !<br />
Mehr Service<br />
Mehr Leistungen<br />
Mehr Lebensqualität<br />
Mehr Extras<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> November2012<br />
Jetzt zur IKK wechseln und<br />
noch mehr Bonus ernten !<br />
Schneller Kontakt<br />
Michael Kleine, Mobil: 0171–2 28 32 05<br />
E-Mail: michael.kleine@ikkbb<br />
www.ikkbb.de<br />
Echt gut !<br />
Innungskrankenkasse<br />
Brandenburg und Berlin<br />
Aktuell<br />
Sichern auch Sie sich noch dieses Jahr die Fördermittel für die Ausstattung Ihrer Fahrzeuge. Erleichtern<br />
Sie sich Ihre Betriebsführung und setzen auch Sie ein Zeichen für ein ehrliches und faires Hamburger<br />
Taxengewerbe!<br />
und rechtskonforme Aufzeichnung und Speicherung<br />
der Daten unterstützt die Unternehmen<br />
insbesondere auch der der Erfüllung<br />
ihrer Pflichten zur Vorlage von betrieblichen<br />
Unterlagen bei der Besteuerung und im Genehmigungsverfahren.<br />
Hierdurch werden die<br />
erforderlichen steuerlichen Prüfungen und<br />
die Kontrollen in den Konzessionsverfahren<br />
auch für die Taxenunternehmen deutlich<br />
vereinfacht.<br />
Mittlerweile liegen Förderanträge von Taxenunternehmen<br />
für 1.000 Hamburger Taxen<br />
vor. Signierkarten werden jetzt von der<br />
Bundesdruckerei ausgestellt, der Einbau der<br />
Geräte erfolgt in den Vertragswerkstätten.<br />
Mit dem Nachweis über den Einbau und die<br />
Funktion können die Fördermittel an Taxenunternehmen<br />
ausgezahlt werden, es wurden<br />
bereits fast 100 Taxen mit den Geräten<br />
INSIKA:<br />
Jetzt auch bei Wikipedia!<br />
ausgestattet. Es sind mehrere Taxametermodelle<br />
unterschiedlicher Hersteller verfügbar,<br />
die alle Anforderungen erfüllen. Dazu bieten<br />
die folgenden Dienstleister den sicheren Datenempfang,<br />
die sichere Datenaufbewahrung<br />
und die Verfügbarkeit für Ihr Unternehmen<br />
an:<br />
tesymex UG unter www.tesymex.de<br />
HALE electronic GmbH unter www.hale.at<br />
taxisoft EDV Dienstleistungs- und Handels<br />
GmbH unter www.taxiwin.de<br />
Es ist möglich, dass ein weiteres Dienstleistungsangebot,<br />
das über eine Funkzentrale<br />
vermittelt wird, in absehbarer Zeit hinzukommt.<br />
Wir werden Sie hierüber rechtzeitig<br />
unterrichten.<br />
Der Manipulationsschutz basiert auf einer<br />
digitalen Signatur, die von einer durch eine<br />
autorisierte zentrale Stelle ausgegebenen<br />
Smartcard erzeugt wird. Die mit der Signatur<br />
geschützten Daten können nicht unerkannt<br />
verändert werden. Bei einer Manipulation<br />
oder beim vollständigen Verlust der Daten<br />
ist durch Summenspeicher auf der Smartcard<br />
eine Ermittlung der einmal signierten<br />
Gesamtumsätze möglich. Die Lösung erfordert<br />
keine wesentlichen technischen Auflagen<br />
für Registrierkassen bzw. Taxameter und<br />
in Folge auch keine Bauartzulassung oder<br />
Zertifizierung. Das System wurde so konzipiert,<br />
dass es möglichst einfach und preis-<br />
11
Aktuell<br />
wert integriert werden kann und möglichst<br />
wenige Eingriffe in den Markt bedingt. Im<br />
Unterschied zur aktuellen rechtlichen und<br />
technischen Situation kann ein Steuerpflichtiger<br />
die formale Korrektheit seiner Daten<br />
erstmalig beweisen.<br />
Technik im Detail:<br />
Smartcard<br />
Um eine Registrierkasse oder ein Taxameter<br />
abzusichern, werden handelsübliche Smartcards<br />
verwendet, die jedoch mit einer speziellen<br />
Software ausgestattet sind. Wenn das<br />
INSIKA-System gesetzlich vorgeschrieben<br />
ist, sollen die Smartcards von der Finanzverwaltung<br />
in einem offenen Ausschreibungsverfahren<br />
beschafft und an Steuerpflichtige<br />
auf Antrag ausgegeben werden. Die Smartcard<br />
wird an das abzusichernde Gerät per<br />
Kartenleser angeschlossen oder in das Gerät<br />
integriert. Die Software der Registrierkasse<br />
bzw. des Taxameters muss die Smartcard<br />
entsprechend ansteuern und den Ausdruck<br />
sowie die Speicherung der Daten gewährleisten.<br />
Darüber hinaus gehende Änderungen an<br />
Registrierkasse bzw. Taxameter sind nicht<br />
erforderlich. Ein großer Teil der am Markt<br />
befindlichen Registrierkassen und Taxame-<br />
Warum Sie auf ein Erdgas-<strong>Taxi</strong> umsteigen sollten:<br />
Aktuell ist der Preisabstand zwischen Erdgas<br />
und herkömmlichen Kraftstoff en so groß<br />
wie nie: Erdgas kostet nur zwischen 77 bis<br />
87 Cent umgerechnet auf den Energiegehalt<br />
von einem Liter Superbenzin bzw. Diesel. Gegenüber<br />
Superbenzin sparen Erdgas-Fahrer<br />
damit rund 50 Prozent an Treibstoff kosten.<br />
Erdgas-Fahrzeuge stehen nicht nur für niedrige<br />
Betriebskosten, sondern auch für umweltbewusste<br />
Mobilität. Und das beste daran: Die<br />
Gasag fördert die Anschaff ung eines Erdgas-<br />
<strong>Taxi</strong> mit bis zu 1.500 Euro.<br />
Die Vorteile im Überblick:<br />
1. Mit Erdgas sind Sie clever. Die Gasag fördert<br />
die Anschaff ung eines neuen Erdgas-<br />
<strong>Taxi</strong>s* mit 1.000 Euro Tankzuschuss und 500<br />
Euro für die Seitenwerbung.<br />
2. Die Vorteile für die Umwelt sind beachtlich.<br />
Erdgas-Fahrzeuge emittieren bis zu<br />
95 % weniger NOX im Vergleich zu Dieselfahrzeugen<br />
und bis zu 25 % weniger CO2 als<br />
Benzinfahrzeuge. Mit unserem Bio-Erdgas<br />
(Beimischungsquote 20 %) können Sie sogar<br />
noch mehr CO2-Emissionen einsparen.<br />
Denn der Einsatz von Bio-Erdgas ist nahezu<br />
CO2-neutral. Außerdem emittieren Erdgas-<br />
Fahrzeuge nahezu keine Rußpartikel und<br />
* Diese Förderung gilt bis 31.12.2012 und ist auf 135 Fahrzeuge begrenzt.<br />
** Berechnungsgrundlagen: 1 l Super 1,649 € (Verbr.: 7,0 l/100 km); 1 l Diesel 1,529 € (Verbr.: 5,7 l/100 km);<br />
1 kg Erdgas 1,169 € (Verbr.: 4,8 kg/100 km). 1 l Flüssiggas 0,829 € (Verbr.: 9,0 l/100 km) Stichtag 26.11.2012,<br />
an der Total-Tankstelle, Heerstraße 324, Berlin. Quelle: eigene Recherche.<br />
12<br />
brauchen deshalb überhaupt keinen Partikelfi<br />
lter.<br />
3. Mit Erdgas kommen Sie weiter. Mit einer 20<br />
€-Tankfüllung fahren Sie nicht nur sauberer,<br />
sondern mit 356 km deutlich weiter als mit<br />
herkömmlichen Antriebsstoff en.<br />
4. Mit Erdgas sind Sie mobil. Eine der 19<br />
Berliner Erdgas-Tankstellen ist immer in<br />
Ihrer Nähe. Damit ist Berlin die Stadt mit<br />
dem dichtesten Erdgas-Tankstellennetz in<br />
Europa.<br />
Mehr Infos zu den Förderbedingungen unter:<br />
gasag.de/erdgasfahrzeuge<br />
(Rubrik „Geld sparen/Förderungen“)<br />
Kontakt zu Ihrem <strong>Taxi</strong>berater:<br />
ter kann nach Einschätzung des Projektkonsortiums<br />
ohne großen Aufwand nachgerüstet<br />
werden.<br />
Signaturen<br />
Ein wesentliches Element der Lösung ist der<br />
Einsatz digitaler Signaturen. Mit digitalen<br />
Signaturen lässt sich sicher feststellen, dass<br />
Daten von einer bestimmten Person oder<br />
einem System (hier: einer ganz bestimmten<br />
Registrierkasse bzw. einem Taxameter)<br />
stammen und dass die Daten seit Erstellung<br />
der Signatur nicht verändert wurden. Im<br />
INSIKA-System werden wie in den meisten<br />
anderen Anwendungsfällen mit hohen<br />
Sicherheitsanforderungen Smartcards zur<br />
Erzeugung der Signaturen eingesetzt. Als<br />
Signaturalgorithmus wird ECDSA verwendet,<br />
da dieser relativ kurze und schnell zu<br />
berechnende Signaturen liefert.<br />
Belege<br />
Gedruckte Kassenbelege und die zugehörigen,<br />
elektronisch gespeicherten Buchungen<br />
werden mit einer digitalen Signatur versehen.<br />
Diese Signatur wird von der Smartcard<br />
berechnet. Ferner führt die Smartcard einen<br />
internen Zähler, mit dem für jede Buchung<br />
und den dazugehörigen gedruckten Beleg<br />
eine eindeutige und fortlaufende Nummer<br />
Erdgas 356 km<br />
Autogas (LPG) 268 km<br />
Diesel 229 km<br />
Benzin 173 km<br />
Reichweiten mit einer 20 €-Tankfüllung**<br />
Gerhard Rapsch, Telefon: 030 7872-3848,<br />
E-Mail: grapsch@gasag.de,<br />
GASAG Berliner Gaswerke AG,<br />
Henriette-Herz-Platz 4, 10178 Berlin<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />
vergeben wird. Zusätzlich werden in der<br />
Smartcard Summenspeicher verwaltet. Diese<br />
erfassen die Gesamtumsätze so, dass im<br />
Falle des Verlustes von gespeicherten Daten<br />
wesentliche Kennzahlen (Monatsumsätze,<br />
negative Buchungen usw.) ermittelt werden<br />
können. Die Erzeugung der Signaturen<br />
und die Verwaltung von Sequenzzähler und<br />
Summenspeichern sind in der Smartcard so<br />
miteinander verknüpft, dass die Erzeugung<br />
einer Signatur für den Ausdruck gleichzeitig<br />
die Vergabe einer neue Sequenznummer und<br />
Aktualisierung der Summenspeicher auslöst.<br />
Mit der Pflicht zur Ausgabe von Belegen mit<br />
gültigen Signaturen ist somit die korrekte<br />
Aufzeichnung der Daten sichergestellt, da<br />
alle weiteren Schritte über die Verknüpfung<br />
der verschiedenen Funktionen innerhalb der<br />
Smartcard erzwungen werden.<br />
Den gesamten Beitrag und weitere Links zum<br />
Thema gibt es im Netz unter:<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/INSIKA<br />
Dank an Dr. Norbert Zisky für den Hinweis!<br />
jl<br />
Sie geben Gas. Wir die Kohle.<br />
Bis zu 1.500 Euro Förderung und weitere Vorteile für Erdgas-<strong>Taxi</strong>s.
Aktuell<br />
Dietmar Schmidt im Interview<br />
Vom Berliner Einwagenunternehmer zum Bundesvize des Gewerbes<br />
Dietmar Schmidt ist ein „Urgestein“<br />
der Berliner <strong>Taxi</strong>szene. Der 60-jährige<br />
gebürtige Friedrichshainer stieg<br />
als Student erstmals hinter das Lenkrad<br />
eines <strong>Taxi</strong>s. Er wurde <strong>Taxi</strong>unternehmer,<br />
arbeitete in der Funkzentrale,<br />
deren Geschicke er heute leitet,<br />
gehört dem Vorstand der „Innung“<br />
an, ist Vorsitzender der Gustav-Hartmann-Vereine<br />
und wurde auf der<br />
BZP- Versammlung in Köln vor wenigen<br />
Wochen als Vizepräsident unseres<br />
Bundesverbandes eindrucksvoll<br />
im Amt bestätigt. <strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> hat<br />
mit dem WBT- Vorstand gesprochen,<br />
der viele Höhen und Tiefen des Berliner<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbes hautnah miterlebt<br />
hat – so auch das aktuelle Drama um<br />
die Berliner Flughäfen.<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong>: Dietmar, kannst Du Dich noch<br />
an Deine allererste Schicht erinnern?<br />
Dietmar Schmidt: Na aber bestens. Mein<br />
erstes <strong>Taxi</strong> war ein 123er Mercedes, noch mit<br />
mechanischem Taxameter und natürlich mit<br />
WBT- Funk. Und mein allererster Fahrgast ist<br />
an der Durlach- Halte eingestiegen und wollte<br />
zur Bundesallee 215 (lacht).<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong>: Du bist auf der Versammlung<br />
der Berliner <strong>Taxi</strong>innung „knapp“ einem Abwahlantrag<br />
entgangen? Wie denkst Du über<br />
dieses Prozedere und über die Kritik der beiden<br />
Antragsteller aus dem Kreis der Mitglieder<br />
der „Innung“? Haben sie Recht?<br />
Dietmar Schmidt: Der auf der Mitgliederversammlung<br />
der Innung im November<br />
von zwei Mitgliedern gegen mich gestellte<br />
Abwahlantrag offenbart deren mangelndes<br />
Dietmar Schmidt beim Messerundgang mit BZP-Präsident<br />
Müller und Messeveranstalter Peter Zander in<br />
Köln (von rechts) -Foto jl<br />
politisches Grundverständnis. Der Vorwurf<br />
gegen mich bestand darin, dass gleichzeitig<br />
wahrgenommene Funktionen als Vorstand<br />
der WBT eG und der Innung Interessenkonflikte<br />
darstellen würden und damit unver-<br />
einbar seien. Dies ist keineswegs so, da ich<br />
in der Innung nicht geschäftsführend tätig<br />
bin. Vielmehr stehe ich, Innungsmitglied seit<br />
1982, in der Folge satzungsgemäß als Beisitzer<br />
im Vorstand seit 1998 (selbstverständlich<br />
ehrenamtlich) zur Beratung in gewerblichen<br />
und gewerbepolitischen Fragen zur<br />
Verfügung. Dies entspricht meinen Vorstellungen<br />
von Zusammenarbeit, um Unternehmer/Mitgliedsinteressen<br />
wirksam vertreten<br />
zu können. Dies haben 90 % der anwesenden<br />
Mitglieder ebenfalls so gesehen und den Abwahlantrag<br />
abgelehnt.<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong>: In Köln wurdest Du auf der<br />
Versammlung des BZP in Deinem Amt als<br />
Vizepräsident unseres Bundesverbandes<br />
bestätigt und dies sogar einstimmig. Wie<br />
bewältigst Du die Aufgabenfülle in BZP und<br />
„Innung“? Kommst Du noch zum Schlafen?<br />
Empfindest Du das Vertrauen der BZP- Mitglieder<br />
in Deine Arbeit eher als Druck oder<br />
als Bestätigung?<br />
Für das <strong>Taxi</strong>gewerbe Risiko und Chance<br />
zugleich: Mobilitätsansprüche ändern<br />
sich<br />
Dietmar Schmidt: Zunächst eine formale<br />
Klärung: Als Vorstand der Innung bin ich<br />
Beisitzer, als Vizepräsident des BZP seit 2008<br />
BGB-Vorstand. Die einstimmige Wiederwahl<br />
in Köln hat mich gefreut und ist zugleich<br />
Ansporn und Bestätigung. Als jemand, der<br />
es gewohnt ist, in Gesamtzusammenhängen<br />
zu denken und zu handeln, kann ich meine<br />
Verantwortungen und meinen Einsatz auch<br />
künftig unvermindert fortsetzen. Gesellschaftliche<br />
Veränderungen wie der demografische<br />
Wandel und die Entwicklung der<br />
Mobilitätsbedürfnisse, im Einzelnen eine<br />
zunehmende Abkehr vom eigenen Auto und<br />
steigende Bereitschaft zur Nutzung alternativer<br />
Beförderungsmöglichkeiten wie Car-<br />
Sharing und Fahrrad betreffen auch unsere<br />
Branche. Diese Entwicklungen bringen nicht<br />
nur Risiken sondern auch Chancen für unser<br />
Gewerbe mit sich. Die politische Antwort<br />
hierauf muss regional und bundesweit lauten,<br />
Risiken abzuwehren und Chancen sowie<br />
Spielräume zu nutzen.<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong>: Welche Arbeitsschwerpunkte<br />
siehst Du bei Deinen Vorstandsaufgaben in<br />
BZP und „Innung“?<br />
Dietmar Schmidt: Alle Schwerpunkte aufzuzählen,<br />
würde den Rahmen dieses Interviews<br />
sprengen. So viel sei aber in Stichworten<br />
gesagt: Für Berlin steht nach wie vor die<br />
Arbeit an der Qualität der Dienstleistungen,<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> November2012<br />
die Verbesserung der Ordnungsmäßigkeit<br />
der <strong>Taxi</strong>betriebe, die Tarifpolitik und die<br />
Klärung der Flughafen-Frage BER im Fokus.<br />
Bundesweit sind die Schaffung einer Schnittstelle<br />
für die wesentlichen gewerbeeigenen<br />
Bestell- Apps, die Vorbereitung unserer<br />
Branche auf die Umsetzung der MID im Oktober<br />
2016, die nach der Bundestagswahl 2013<br />
zu erwartende Einführung des Mindestlohns<br />
für unser Gewerbe und die Einrichtung einer<br />
„Kleinen Fachkunde“ zur Verbesserung<br />
von Sicherheit und Qualität wesentliche Arbeitsschwerpunkte.<br />
Hinzu kommt der Fakt,<br />
dass seitens der EU selten segensreiche<br />
und vernünftige Richtlinien, die auch unser<br />
Gewerbe betreffen, erlassen werden. Hier<br />
sei an die EU-Dienstleistungsrichtlinie erinnert,<br />
die der BZP mit Unterstützung der IRU<br />
[IRU= International Road Transport Union<br />
–die Red.] abwehren konnte. Derzeit drohen<br />
EU-Regelungen hinsichtlich der Einführung<br />
von alcohol locks und noch schlimmere Änderungen<br />
in der Arbeitszeitgesetzgebung,<br />
die unsere Unternehmer/innen existenziell<br />
treffen würden. Wir arbeiten daran, dies zu<br />
verhindern.<br />
Dietmar mit WBT-Vorstandskollege Bernd Ploke auf<br />
der diesjährigen Generalversammlung der Genossenschaft<br />
-Foto jl<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong>: Bleibt noch Zeit für die WBT?<br />
Wo steht die Genossenschaft heute und wo<br />
möchtest Du sie in fünf Jahren sehen?<br />
Dietmar Schmidt: Bei allem ehrenamtlichem<br />
Engagement steht meine hauptamtliche Vorstandsfunktion<br />
bei der WBT im Mittelpunkt.<br />
Fünf-Jahres-Pläne gibt es bei uns natürlich<br />
nicht (lacht). Wir unterscheiden kurz-, mittel-<br />
und langfristige Strategien. Mitte der<br />
neunziger Jahre hatte die Genossenschaft erhebliche<br />
Probleme und war auf zwei Hauptgeschäftsfelder<br />
eingeschränkt. Bis heute hat<br />
die WBT ihre Kerngeschäfte verdoppelt; sie<br />
verfügt mittlerweile über eine effektive Organisation<br />
und Betriebsstruktur. Dies ist auch<br />
ablesbar an wirtschaftlichen Kennzahlen.<br />
Diesen Weg gilt es fortzusetzen, also Erreich-<br />
13
Aktuell<br />
tes zu erhalten und neue Anforderungen, wie<br />
etwa neue Bestellmöglichkeiten per App zu<br />
integrieren.<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong>: Apropos App: Bist Du zufrieden<br />
mit der Entwicklung der gewerbeeigenen<br />
App „taxi.eu“? Wo steht hierbei die WBT<br />
und wie ist die Zusammenarbeit mit anderen<br />
Berliner <strong>Taxi</strong>funkzentralen?<br />
Dietmar Schmidt: Wir unterstützen die gewerbeeigene<br />
App taxi.eu. Das Projekt „taxi.<br />
eu“ hat dazu beigetragen, die Zusammenarbeit<br />
der Berliner Funkzentralen zu verbessern.<br />
Eine weitere Stärkung der Kooperation<br />
hat sich dadurch entwickelt, dass nunmehr<br />
nahezu alle wichtigen Berliner Organisationen<br />
Mitglieder im Bundesverband BZP sind.<br />
Dietmar Schmidt im Dialog mit Unternehmern -Foto<br />
jl<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong>: Die technische Entwicklung<br />
bei der <strong>Taxi</strong>bestellung und beim so genannten<br />
ePayment ist derzeit rasant. Ist die WBT<br />
gut aufgestellt für die Zukunft? Wo hakt es<br />
noch?<br />
Dietmar Schmidt: Mit unserer Tochtergesellschaft<br />
Cabcharge sind wir im Bereich der<br />
bargeldlosen Zahlungen gut aufgestellt. Wir<br />
beobachten den Markt zusammen mit unserem<br />
Geschäftsführer von Cabcharge genau,<br />
insbesondere die in letzter Zeit auftretenden<br />
Anbieter von ePayment. In den letzten drei<br />
Monaten sind vier unterschiedliche Anbieter<br />
mit Produkten auf den Markt gekommen, deren<br />
Konditionen durchaus attraktiv erscheinen.<br />
Allen gemeinsam ist jedoch, dass es im<br />
Bereich des Supports in aller Regel auf die<br />
„Betreuung“ durch eine Hotline hinausläuft.<br />
Nun, das kennen wir alle, wie gut einem dort<br />
geholfen wird. Die von Cabcharge vertriebenen<br />
Geräte erfahren bei unseren Kunden eine<br />
starke Akzeptanz. Dies liegt sicher auch daran,<br />
dass unsere Service-Abteilung im Hause<br />
von der Einweisung bis zur Hilfe und Beratung<br />
bei Problemen sowie Austausch von Geräten<br />
bei Defekten zur Verfügung steht.<br />
Auch für Landräte in LDS und anderswo:<br />
Das Personenbeförderungsgesetz ist vor<br />
allem ein Verbraucherschutzgesetz!<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong>: Wie bewertest Du die Situati-<br />
14<br />
on des Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes? Wo muss die<br />
Politik helfen? Wo brennt es derzeit besonders?<br />
Dietmar Schmidt: Das Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
ist einem anhaltend hohen Kostendruck ausgesetzt.<br />
Andere öffentliche Verkehrsträger,<br />
die zudem millionenschwer aus Steuermitteln<br />
unterstützt werden, erhöhen ihre Fahrpreise<br />
mittlerweile nahezu im Jahresrhythmus.<br />
Insofern erwarte ich eine Zustimmung<br />
der zuständigen Senatsverwaltung zu dem<br />
eingereichten Tarifantrag von Innung, TVB<br />
und TD. Im Februar/März 2013 werden die<br />
Verhandlungen zwischen der Senatsverwaltung<br />
und dem Landkreis LDS im Bezug auf<br />
die <strong>Taxi</strong>versorgung am neuen Großflughafen<br />
fortgeführt. Den von den Berliner Gewerbevertretungen<br />
eingenommenen Positionen<br />
standen bisher eher provinziell geprägte<br />
Argumente von LDS gegenüber. Von den politisch<br />
Verantwortlichen, auch von den Anteilseignern<br />
(Bund, Land Berlin, Land Brandenburg),<br />
ist zu erwarten, dass eine Lösung<br />
gefunden wird, indem die Bedienungs- und<br />
Versorgungssicherheit für die Kunden sichergestellt<br />
wird. Zur Erinnerung, auch für<br />
Landräte: Das PbefG ist in erster Linie ein<br />
Verbraucher- und Kundenschutzgesetz!<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong>: Drei Gewerbevertretungen<br />
im Anhörungsverfahren, immerhin Verständigung<br />
bei Tarifantrag und Flughafenpolitik,<br />
trotzdem Unterschiede, Differenzen, auch<br />
Gegeneinander. Wie bewertest Du den Umstand,<br />
dass in Berlin gleich sechs Vereine die<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmen zu organisieren beanspruchen?<br />
Dietmar Schmidt: Erfreulich ist, dass die<br />
Gewerbevertretungen Innung, TVB und TD<br />
in wichtigen Fragen gemeinsame Positionen<br />
erarbeitet und vertreten haben. Sich durch<br />
zum Teil mehrfache Absplitterungen zusammengefundene<br />
Vereine haben aus meiner<br />
Sicht nicht die Substanz, um dem Gewerbe<br />
von Nutzen zu sein.<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong>: Dietmar, Du bist schon ziemlich<br />
lange dabei. Hast Du schon Planungen<br />
für das „Danach“ oder bist Du noch fit und<br />
voller Tatendrang, also „Kein Ende in Sicht“<br />
bei Deinen Aktivitäten und Engagements?<br />
Dietmar Schmidt: Das kommende Jahr<br />
wird mein 19. Vorstandsjahr bei der WBT<br />
eG. Gleichwohl gibt es keine Planungen für<br />
das „Danach“, es gibt auch keinen festgelegten<br />
Zeitpunkt. Unter Berücksichtigung aller<br />
Funktionen und Ehrenämter, Vorsitzender<br />
der Gustav-Hartmann-Vereine, Beirat in der<br />
VdK/Signal Iduna und Fachrat im Genossenschaftsverband<br />
e.V. kommen ja noch hinzu,<br />
wird es zu gegebener Zeit einen schrittweisen<br />
Übergang geben. Aber gerade diese Vielfalt<br />
hat mir die Freude an meinen Tätigkeiten<br />
erhalten, so dass ich mich fit und energiegeladen<br />
für die Zukunft fühle.<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong>: Lieber Dietmar, die <strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong><br />
wünscht Dir weiterhin viel Erfolg, „volle<br />
Power“, Kreativität, Tatendrang…und vor<br />
allem: Gesundheit! Danke für das Gespräch!<br />
Die Fragen stellte Jochen Liedtke.<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />
Dietmar Schmidt bei der BZP- Tombola am <strong>Taxi</strong>tag<br />
der Leipziger AMI 2010 -Foto jl<br />
Zur Person<br />
Dietmar Schmidt, Jahrgang 1952, wurde<br />
in Berlin-Friedrichshain geboren und<br />
wuchs in Steglitz auf. Nach dem Besuch<br />
der Grundschule machte er sein Abitur am<br />
Hermann-Ehlers-Gymnasium. Dietmar finanzierte<br />
sein Studium der Gesellschaftswissenschaften,<br />
von dem er nach eigener<br />
Einschätzung noch heute profitiert wegen<br />
der systematischen Grundlagenkenntnisse,<br />
durch regelmäßige Tätigkeit im Krankenhaus<br />
und am Ende des Studiums auch<br />
durch –richtig!- <strong>Taxi</strong>fahren.<br />
Anfang der 80er Jahre machte sich Dietmar<br />
Schmidt dann mit einer eigenen<br />
Konzession selbständig und war satte<br />
fünfzehn Jahre nach dem Motto „Ein<br />
Mann- ein Auto“ fleißig unterwegs. Auf<br />
runde 250 Stunden hinter dem Lenkrad<br />
kam er damals monatlich. Ab 1985 kam<br />
die Aushilfstätigkeit in der Funkzentrale<br />
der WBT dazu, es folgte die Arbeit als Ausbilder.<br />
Mitglied der Genossenschaft ist er<br />
seit 1987, Mitglied des Aufsichtsrates war<br />
Dietmar von 1992 bis 1995, zum Ende als<br />
dessen Vorsitzender. Seit 1995 ist er im<br />
Vorstand der WBT eG.<br />
Dietmar Schmidt ist ledig und seit über<br />
20 Jahren in festen Händen, er hat keine<br />
Kinder und beschreibt sich als tierlieb.<br />
Hobbys, sofern ihm die Zeit dazu bleibt:<br />
Lesen, Konzertbesuche und alles was an<br />
den Neuen Medien interessant ist, und<br />
–last not least- seine ehrenamtlichen Tätigkeiten.<br />
jl
Ein Angebot der WBT e.G. - Funk <strong>Taxi</strong> Berlin Tel.: 030 - 26102120 und 26102140<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />
<strong>Taxi</strong><br />
in<br />
Zahlen<br />
Aktuell<br />
15
Aktuell<br />
Per <strong>Taxi</strong> bequem und schnell zur FRUIT LOGISTICA 2013<br />
Für die Berliner <strong>Taxi</strong>fahrer steht im Februar<br />
2013 ein Großereignis bevor. Wenn vom 6.<br />
bis 8. Februar mehr als 56.000 Fachbesucher<br />
aus 125 Ländern zur Leitmesse des internationalen<br />
Fruchthandels anreisen, sind Berlins<br />
<strong>Taxi</strong>s gefragte Transportmittel.<br />
Damit die Anfahrt zum Berliner Messegelände<br />
reibungslos erfolgt und die <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
gleichzeitig einen guten Service bieten können,<br />
möchte die Messe Berlin einige hilfreiche<br />
Tipps für die An- und Abfahrt geben.<br />
Bereits am Vortag (5. Februar) laufen im<br />
ICC Berlin Konferenzveranstaltungen sowie<br />
ein Abendempfang für die Gäste aus aller<br />
Welt im Palais am Funkturm. Bei der Anfahrt<br />
zum Messegelände ab 6. Februar empfiehlt<br />
es sich für <strong>Taxi</strong>fahrer, ihre Gäste nach dem<br />
bevorzugten Ziel auf der FRUIT LOGISTICA<br />
2013 zu fragen. Daraus ergibt sich entweder<br />
die Anfahrt zum Eingang Nord (Masurenallee)<br />
oder Eingang Süd (Jafféstraße).<br />
<strong>Taxi</strong>zufahrten<br />
16<br />
Log Point<br />
Eingang<br />
Süd<br />
Fertigstellung Ende 2013<br />
Messe Berlin GmbH · Messedamm 22 · 14055 Berlin · Germany<br />
Telefon +49(0)30 / 3038-0 · Fax +49(0)30 / 3038-2020<br />
www.fruitlogistica.com · fruitlogistica@messe-berlin.de<br />
Eingang Halle 7<br />
Über den Eingang Nord (Masurenallee) erreichen<br />
Gäste bequem die Hallen 8 bis 24.<br />
Unter anderem befinden sich in diesen Hallenbereichen<br />
Spanien (Hallen 18, 11.2 –10.2),<br />
Deutschland (Halle 20/21) und Frankreich<br />
(Halle 21/22) sowie das Ausstellerforum<br />
(Zugang Großer Stern).<br />
Der Eingang Süd (Jafféstraße) ermöglicht<br />
den unkomplizierten Zugang zu den Hallen 1<br />
bis 7 und 25 und damit zu den Ausstellungsbereichen<br />
der Niederlande (Hallen 1.2 und<br />
3.2) sowie von Italien (Hallen 2.2, 4.2) und<br />
Nord- und Südamerika (Hallen 23, 25). Die<br />
Mittelmeeranrainerstaaten sind in den Hallen<br />
1.1 und 2.1, die Maschinen in den Hallen<br />
3.1, 4.1, 5.1 und 6.1 untergebracht. In Halle<br />
7.2b befindet sich das Hallenforum.<br />
Die <strong>Vorfahrt</strong> am Eingang Nord erreichen<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer über die Masurenallee vor der<br />
Messehalle 20. Die Zufahrt zum Eingang Süd<br />
Eingang Nord<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />
Entrance East<br />
Eingang Ost<br />
erfolgt entweder über die Jafféstraße mit<br />
Abfahrt Richtung Heerstraße oder über den<br />
Parkplatz vor der Baustelle CityCube Berlin<br />
vom Messedamm kommend mit direkter Abfahrt<br />
über die Avus- Nordkurve auf die Stadtautobahn.<br />
An den <strong>Vorfahrt</strong>en stehen zusätzlich besonders<br />
geschulte Dispatcher der Berliner<br />
<strong>Taxi</strong>-Innung bereit. In Kooperation mit dem<br />
Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbe werden die rund 7.000<br />
Hauptstadt-Taxen über diese speziellen Serviceangebote<br />
zur FRUIT LOGISTICA 2013 informiert.<br />
Darüber hinaus werden ein Geländeplan<br />
mit den markierten Eingängen und<br />
Hallen sowie eine mit Freshmints gefüllte<br />
FRUIT LOGISTICA- Metallbox an die Berliner<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer verteilt.<br />
Michael T. Hofer/ Susanne Tschenisch<br />
(Messe Berlin GmbH)<br />
Entrance ICC<br />
Eingang ICC<br />
Stand: 21.11.2012<br />
Änderungen vorbehalten<br />
6. - 8. Februar 2013<br />
Eingang Nord<br />
Masurenallee<br />
Hallen 8 - 24<br />
Eingang Süd<br />
Jafféstraße<br />
Hallen 1 - 7, 25
Aktuell<br />
Schluss mit „Lustig“:<br />
Die „Vereinbarung über die Durchführung des Taxenverkehrs am<br />
Flughafen BERLIN- Schönefeld“ wurde zum 31. Dezember gekündigt<br />
Wie geht es jetzt weiter? Welche Regeln gelten bis zum Abschluss eines neuen Vertrages zwischen Berlin<br />
und Dahme- Spreewald?<br />
In Schönefeld dürfen Berliner Taxen nach Silvester nicht mehr laden -Foto jl<br />
Aus dem Büro des Landrates von Dahme<br />
Spreewald (LDS), Stephan Loge (SPD),<br />
flatterte Post in die Briefkästen der<br />
beteiligten Verbände. So erhielt auch der<br />
TVB über seine Potsdamer Geschäftsstelle<br />
offiziell Kenntnis von der Kündigung der<br />
Flughafenvereinbarung zwischen LDS und<br />
Berlin. Seit 2008 galt das Vertragswerk, mit<br />
dem die Ladereche in Schönefeld (SXF) und<br />
in Tegel (TXL) geklärt waren: Berliner Taxen<br />
durften in SXF laden (im Reißverschlussprinzip<br />
mit den Kollegen aus LDS), die Droschken<br />
aus dem Nachbarlandkreis hatten dafür<br />
Laderecht in TXL. Übrigens nur in TXL.<br />
Spielen mit den Muskeln: LDS kündigt die<br />
Flughafenvereinbarung<br />
Während der vergangenen vier Jahre hat<br />
sich die Zahl der Konzessionen in LDS<br />
vervielfacht. Die meisten der Taxen, die<br />
in Königs Wusterhausen konzessioniert<br />
wurden, kehren nach dem abendlichen Ende<br />
des Flugbetriebes in Schönefeld entweder<br />
zu ihren „Schlafplätzen“ in der Hauptstadt<br />
zurück – die meisten Fahrer wohnen in Berlin-<br />
oder setzen ihre Arbeit –legal- am Flughafen<br />
Tegel oder –illegal- auf den Straßen Berlins<br />
fort. Eine in höchstem Maß unkollegiale und<br />
kundenunfreundliche Regelung – nicht nur<br />
der unterschiedlichen Tarife wegen, sondern<br />
auch dank mangelnder Ortskenntnis für<br />
die Fahrgäste des Öfteren eine Fahrt ins<br />
Ungewisse. <strong>Taxi</strong>fahrer in LDS müssen bislang<br />
keine Berliner Ortskunde nachweisen.<br />
Aus Berlin mehrten sich die Proteste zu<br />
dieser Verfahrensweise besonders in den<br />
vergangenen Monaten. Inzwischen ist<br />
auch die Landespolitik aufgewacht. Die<br />
Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens<br />
BER ist weiterhin nicht in Sicht, eine hierfür<br />
abgeschlossene Ladevereinbarung auf Probe<br />
mit Befristung bis zum Juni 2013 ist daher<br />
das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt<br />
ist.<br />
Mit Schreiben vom 7. November kam nun der<br />
Anhörungsbogen aus dem Hause Loge für<br />
eine Neufassung der Taxenordnung seines<br />
Landkreises. Auch die Beförderungsentgelte<br />
will der rührige Landrat neu fassen. Die Frist<br />
zur Stellungnahme lief Ende November ab.<br />
Eine neue Vereinbarung für die Flughäfen ist<br />
nicht in Sicht. Landrat Loge meinte stets den<br />
Flughafen in seinem Verwaltungsbereich mit<br />
„eigenen“ Taxen ausreichend abdecken zu<br />
können. Jetzt entsteht ihm ein neues Problem:<br />
SXF hat nach dem Rückzug von German<br />
Wings im Eiltempo an Bedeutung verloren.<br />
TXL platzt aus allen Nähten, funktioniert<br />
dabei aber derzeit erstaunlich gut. Aus Sicht<br />
des Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes bald noch besser,<br />
weil ab Januar nur noch Berliner Droschken<br />
in Tegel laden dürfen. Man bleibt wieder<br />
unter sich<br />
Berlin zeigt –endlich- Härte bei den<br />
Verhandlungen: <strong>Taxi</strong>gewerbe kann sich<br />
auf Staatssekretär Gaebler verlassen!<br />
Auch die Berliner Verwaltung informierte<br />
jetzt offiziell über das Ende der<br />
Vereinbarungen mit LDS. Barbara Kowalzik<br />
von der zuständigen Senatsverwaltung für<br />
Stadtentwicklung und Umwelt teilte in einem<br />
Informationsschreiben an die <strong>Taxi</strong>verbände<br />
und die IHK bereits im November mit, dass<br />
„Staatssekretär Gaebler und LDS- Dezernent<br />
Schmidt sich darauf verständigt haben, die<br />
Vereinbarung nicht zu verlängern sondern<br />
zum 1.1.2013 auslaufen zu lassen und bis zur<br />
Eröffnung des BER zu beobachten, wie sich<br />
die Lage entwickelt.“<br />
Frau Kowalzik stellte in ihrem Schreiben<br />
fest, dass damit sowohl das Laderecht der<br />
Berliner Taxen in SXF wie auch umgekehrt<br />
das Laderecht der LDS- Taxen in Tegel zum<br />
31.12. endet.<br />
Damit wird es den in LDS konzessionierten,<br />
jedoch in Berlin beheimateten Taxlern noch<br />
schwieriger werden, illegal auf Berlins<br />
Straßen „Fahrgastklau“ zu betreiben und<br />
damit Berliner Fahrgäste zu ihrem LDS-<br />
Tarif zu befördern (sofern die Taxameter<br />
verwendet werden). Das LABO hat zugesagt,<br />
Zuwiderhandlungen mit Priorität zu<br />
verfolgen.<br />
Aus der Sicht unserer Fahrgäste dürfen<br />
wir die Hoffnung formulieren, dass es dazu<br />
möglichst nicht mehr kommen wird und<br />
–mehr noch- eine neue Regelung für den<br />
Willy- Brandt- Airport gefunden werden<br />
kann, wenn die Zeit hierfür gekommen<br />
ist. Sowohl in der Gegenwart wie auch für<br />
künftige Vereinbarungen sollten die Belange<br />
unserer Fahrgäste dabei im Mittelpunkt<br />
stehen. Vielleicht gelingt es, bis zur BER-<br />
Eröffnung auch den Landrat von LDS von<br />
dieser Sichtweise zu überzeugen.<br />
Jochen Liedtke<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 - 17
Aktuell<br />
Die kalte Saison hat begonnen, die ersten frostigen<br />
Tage und Nächte liegen bereits hinter<br />
uns, Schnee- und Eisglätte stehen uns unmittelbar<br />
bevor. Um die teilweise chaotischen<br />
Straßen- und Gehwegzustände aus den Vorjahren<br />
zu vermeiden, ist bereits im November<br />
2010 das Straßenreinigungsgesetz vom<br />
19. Dezember 1978 novelliert worden, wobei<br />
die darin geregelten Winterdienstpflichten<br />
zur Anpassung an die Berliner Verhältnisse<br />
verschärft worden sind. Sorgfaltspflichten<br />
treffen jedoch jeden auch die „Nutzer“ von<br />
Straßen und Gehwegen.<br />
Wer ist auf Berliner Gehwegen winterdienstpflichtig?<br />
Wichtigste Adressaten der Winterdienstpflichten<br />
sind nach wie vor die Anlieger, also<br />
grundsätzlich der Eigentümer des Grundstücks,<br />
an den der betreffende Gehweg angrenzt.<br />
Grundsätzlich ist der Eigentümer eines<br />
Grundstücks lediglich für die Verkehrssicherheit<br />
auf dem Grundstück verantwortlich.<br />
Dem Eigentümer die Pflicht zur Verkehrssicherung<br />
auch außerhalb seines Grundstücks<br />
aufzubürden, ist gewissermaßen eine gesetzliche<br />
Ausformung bzw. Erweiterung des<br />
Art. 14 Abs. 2 Grundgesetz, in dem es etwas<br />
lakonisch jedoch mit weitreichenden Folgen<br />
heißt: Eigentum verpflichtet. Diese sogenannte<br />
„Sozialpflicht des Eigentums“ soll<br />
sich dem Berliner Gesetzgeber zufolge auch<br />
auf die an Grundstückseigentum angrenzenden<br />
Gehwege erstrecken.<br />
Mit der Durchführung des Winterdienstes<br />
kann der Anlieger zwar auch jemand anderes<br />
beauftragen. Bei den Auftraggebern verbleibt<br />
dann jedoch die Pflicht, die mäßige und ordnungsgemäße<br />
Durchführung des Winterdienstes<br />
zu überwachen und zu kontrollieren.<br />
Gegebenenfalls muss der Beauftragte<br />
auf Missstände hingewiesen werden. Solche<br />
Kontroll- und Überwachungspflichten bestehen<br />
bei Beauftragung eines professionellen<br />
Winterdienstunternehmens grundsätzlich<br />
nicht, da der Auftraggeber bei diesen regelmäßig<br />
von einer ordnungsgemäßen Pflichterfüllung<br />
ausgehen darf.<br />
Die Berliner Stadtreinigungsbetriebe trifft<br />
die Winterdienstpflicht auf allen Gehwegen,<br />
denen kein Anliegergrundstück zugeordnet<br />
werden kann. Darüber hinaus sind die Berliner<br />
Stadtreinigungsbetriebe für Haltestellenbereiche<br />
der öffentlichen Verkehrsmittel<br />
sowie für die öffentlichen Plätze und in den<br />
Fußgängerzonen, die in der Anlage des Stra-<br />
18<br />
Der Winter und seine möglichen - rechtlichen - Folgen<br />
ßenreinigungsgesetzes abschließend aufgeführt<br />
werden, verantwortlich.<br />
Welche Maßnahmen hat der Winterdienstpflichtige<br />
durchzuführen?<br />
Die Winterdienstpflicht umfasst zum einen<br />
die Beseitigung von Schnee unverzüglich<br />
nach Beendigung des Schneefalls. Bei dauerhaftem<br />
Schneefall ist in angemessenen regelmäßigen<br />
Abständen die Schneebeseitigung<br />
zu wiederholen. Eisglätte ist durch Auftragen<br />
von Streugut entgegenzuwirken. Reicht dies<br />
nicht aus, ist das Eis zu beseitigen. Dabei<br />
darf jedoch aus ökologischen Gründen kein<br />
Streusalz verwendet werden. Diese Maßnahmen<br />
haben in Straßen der Reinigungsklassen<br />
1 und 2 auf einer Breite von mindesten 1,50<br />
Metern, in allen übrigen Straßen in einer<br />
Breite von 1 Meter zu erfolgen. Welcher Reinigungsklasse<br />
eine Straße angehört, ist dem<br />
Straßreinigungsverzeichnis der Senatsverwaltung<br />
für Justiz zu entnehmen (zu finden<br />
über das Internetportal des Landeshauptstadt:<br />
www.berlin.de). Alle winterdienstlichen<br />
Maßnahmen haben in einem Zeitraum<br />
von 7 bis 20 Uhr an Werktagen und von 9 bis<br />
20 Uhr an Sonn- und gesetzlichen Feiertagen<br />
zu erfolgen. Daher ist der nach 20 Uhr gefallene<br />
Schnee bis 7 bzw. 9 Uhr des Folgetags zu<br />
beseitigen.<br />
Welche Rechtsfolgen hat die mangelhafte<br />
Durchführung des Winterdienstes?<br />
Wer seine Winterdienstpflichten verletzt,<br />
handelt ordnungswidrig und hat mit einem<br />
Bußgeld zu rechnen. Darüber hinaus macht<br />
er sich jedoch unter Umständen Schadensersatzpflichtig<br />
gegenüber demjenigen, der<br />
auf einem nicht geräumten oder gestreuten<br />
Gehweg wegen Glätte zu Fall kommt und sich<br />
verletzt. Dann können sich Winterdienstpflichtige<br />
Schmerzensgeld- und Schadensersatzforderungen<br />
wegen der nötig gewordenen<br />
medizinischen Heilbehandlung ausgesetzt<br />
sehen. Im schlimmsten Fall sind Verletzungen<br />
so erheblich, dass dauerhaft medizinische<br />
Leistungen zu erbringen sind, die der<br />
Winterdienstpflichtige dann zu ersetzen hat.<br />
Dies trifft auch diejenigen, die die Durchführung<br />
des Winterdienstes delegiert, jedoch<br />
die Überprüfung und Kontrolle vernachlässigt<br />
haben. Ist der Beauftragte auf den durch<br />
mangelhaftes Räumen und Streuen entstandenen<br />
und bei Überprüfung erkennbaren<br />
pflichtwidrigen Zustand seitens des Auftrag-<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />
gebers nicht hingewiesen worden, ist dieser<br />
wegen eben dieser Pflichtverletzung neben<br />
dem Beauftragten schadensersatzpflichtig.<br />
Auftraggeber und Auftragnehmer haften<br />
dann als Gesamtschuldner.<br />
Geschädigte tun gut daran, sich die persönlichen<br />
Daten von Unfallzeugen geben zu lassen<br />
und bestenfalls Fotos der Unfallstelle am Unfalltag<br />
zu fertigen, auf denen der pflichtwidrige<br />
Zustand deutlich zu erkennen ist. Nichtsdestotrotz<br />
müssen sie sich möglicherweise<br />
ein Eigenverschulden vorwerfen lassen, das<br />
sich dann schmälernd auf den Schadensersatzanspruch<br />
auswirkt. Da davon auszugehen<br />
ist, dass die witterungsbedingten Gefahren<br />
jedermann bekannt sind und diese selbst<br />
bei pflichtgemäßer Durchführung des Winterdienstes<br />
nicht gänzlich gebannt werden<br />
können, müssen auch die Gehwegbenutzer<br />
durch erhöhte Sorgfalt der Sturz- und Verletzungsgefahr<br />
entgegenwirken. Dies wird<br />
durch vorsichtiges und den Umständen angepasstes<br />
Gehen sowie durch das Tragen von<br />
wintertauglichem Schuhwerk mit Profilsohle<br />
erzielt. Ebenso sind deutlich erkennbare Gefahrenstellen<br />
wenn möglich zu umgehen.<br />
Winterdienstpflicht auf Berliner Straßen<br />
Auf den Fahrbahnen und den Radwegen ist<br />
für deren Verkehrssicherheit der Straßenbaulastträger,<br />
mithin das Land Berlin verantwortlich.<br />
Mithin ist das Land Berlin dort<br />
auch winterdienstpflichtig. Die Winterdienstpflicht<br />
knüpft nahtlos an die Straßenreinigungspflicht<br />
des Landes Berlin an. Auch sie<br />
wird durch die Berliner Stadtreinigungsbetriebe<br />
durchgeführt. Auf welchen Straßen<br />
und in welchem Umfang Winterdienstmaßnahmen<br />
durchzuführen sind, richtet sich<br />
einerseits nach einem Streuplan, der jährlich<br />
vor Beginn des Winterdienstes aufzustellen<br />
ist. Der Streuplan ist in zwei Einsatzstufen<br />
zu gliedern, in die die zu räumenden<br />
und zu bestreuenden Straßen jeweils nach<br />
Verkehrsaufkommen und Gefahrgeneigtheit<br />
bzw. Gefährlichkeit aufzunehmen sind. Priorität<br />
genießen zunächst die Straßen von<br />
besonderer Verkehrsbedeutung, insbesondere<br />
solche mit liniengebundenem öffentlichen<br />
Personennahverkehr. Dazu zählen auch<br />
die mit anderen Straßen gebildeten Kreuzungs-<br />
und Einmündungsbereiche sowie die<br />
bereits oben genannten Fußgängerzonen<br />
und öffentliche Plätze. Diese Verkehrsflächen<br />
sind in die Einsatzstufe 1 aufzunehmen. Alle<br />
übrigen Straßen werden in die Einsatzstufe
2 aufgenommen. Soweit erforderlich werden<br />
dann die Maßnahmen des Winterdienstes<br />
zuerst auf den Flächen der Einsatzstufe 1<br />
durchgeführt, bevor die Flächen der Einsatzstufe<br />
2 versorgt werden.<br />
Die Berliner Stadtreinigungsbetriebe sind<br />
verpflichtet, auf allen Straßen, also Straßen<br />
sowohl der Einsatzstufe 1 als auch der Einsatzstufe<br />
2 von Schnee zu befreien. Zudem<br />
sind sie stets verpflichtet, Fußgängerüberwege<br />
mit abstumpfenden Mitteln zu bestreuen.<br />
Die Fahrbahnen der Einsatzstufe<br />
1 sollen samt Radfahrstreifen an Kreuzungs-<br />
und Einmündungsbereichen, Fußgängerüberwegen,<br />
Haltespuren des Omnibuslinienverkehrs<br />
sowie besonderen Gefahrenstellen<br />
von Schnee- und Eisglätte befreit<br />
werden. Das kleine Wörtchen „sollen“ im<br />
Gesetzestext impliziert hierbei jedoch, dass<br />
den Berliner Stadtreinigungsbetrieben noch<br />
ein Ermessen dahingehend zukommt, ob<br />
die in diesem Zusammenhang geforderten<br />
Winterdienstmaßnahmen erforderlich sind<br />
und in welchem Umfang sie gegebenenfalls<br />
tatsächlich durchgeführt werden.<br />
Eine Streuung der gesamten Strecken soll<br />
jedenfalls grundsätzlich nicht erfolgen.<br />
Nur wenn die Witterungsbedingungen es<br />
erfordern, darf auch eine Streckenstreuung<br />
vorgenommen werden. Aus ökologischen<br />
Gründen hat sich der Gesetzgeber des<br />
Straßenreinigungsgesetzes grundsätzlich<br />
auch gegen die Verwendung von Streusalz<br />
entschieden. Lediglich bei extremer Glätte<br />
darf Streusalz auch vorbeugend zum Einsatz<br />
kommen. Auf Straßen der Einsatzstufe 2 ist<br />
auch diesbezüglich Zurückhaltung geboten.<br />
Kommt es auf der witterungsbedingt glatten<br />
Fahrbahn zu einem Unfall, stellt sich die<br />
Frage, ob eine Verletzung der Winterdienstpflicht<br />
vorliegt und möglicherweise ein<br />
Schadensersatzanspruch gegen die Berliner<br />
Stadtreinigungsbetriebe besteht. Da die Berliner<br />
Stadtreinigungsbetriebe die winterdienstlichte<br />
Versorgung der öffentlichen Straßen<br />
für das Land Berlin hoheitlich ausführen (§<br />
4 Abs. 1 S. 4 StrReinG), handelt es sich bei<br />
dem Schadensersatzanspruch um einen<br />
Amtshaftungsanspruch gemäß Art. 34 GG in<br />
Verbindung mit § 839 BGB. Ein Anspruch auf<br />
Schadensersatz wegen einer Amtspflichtverletzung<br />
muss daher in erster Instanz vor dem<br />
Landgericht geltend gemacht werden (§ 71<br />
Abs.2 GVG). Vor Landgerichten besteht wegen<br />
§ 78 Abs. 1 ZPO Anwaltszwang, d.h. die<br />
Parteien müssen sich durch einen Rechtsanwalt<br />
vertreten lassen.<br />
Ob eine solche (Amts-)Pflichtverletzung vorliegt,<br />
richtet sich zunächst danach, welcher<br />
Einsatzstufe die unfallörtliche Straße unterliegt.<br />
Dies ist über das Bezirksamt Berlin,<br />
Amt für regionalisierte Ordnungsaufgaben,<br />
in Erfahrung zu bringen. Als zweites ist zu<br />
prüfen, ob die Witterungsbedingungen Maß-<br />
nahmen des Winterdienstes erforderlich<br />
gemacht haben. Wenn auch dies zu bejahen<br />
ist, muss letztlich noch der kausale Zusammenhang<br />
zwischen Unfall und Pflichtverletzung<br />
hergestellt werden. Hier kommt den<br />
anspruchsstellenden Geschädigten eine<br />
Beweiserleichterung zugute, da es sich um<br />
einen typischen Geschehensablauf handelt<br />
und grundsätzlich anzunehmen ist, dass die<br />
Verletzung der Streupflicht unfallursächlich<br />
war. So spricht beispielsweise bei einem<br />
Auffahrunfall im Kreuzungsbereich, bei dem<br />
es dem Auffahrenden auf nicht gestreuter<br />
Straße trotz eingeleiteter Bremsung nicht gelingt,<br />
sein Fahrzeug zum Halt zu bringen, und<br />
es zur Kollision kommt, der Anscheinsbeweis<br />
dafür, dass der Unfall auf das unterbliebene<br />
bzw. mangelhafte Streuen zurückzuführen<br />
ist. In diesem Fall obliegt es den Berliner<br />
Stadtreinigungsbetrieben, diese Vermutung<br />
zu erschüttern, indem sie Tatsachen darlegt<br />
und beweist, aus denen sich die ernsthafte<br />
Möglichkeit eines anderen Geschehensablaufs<br />
ergibt. Gelingt dies, muss der Anspruchssteller<br />
den Vollbeweis antreten.<br />
Im Rahmen des Schadens ist zudem ein<br />
mögliches Mitverschulden des Fahrzeugfahrers<br />
zu berücksichtigen. Um ein solches<br />
ausschließen zu können, obliegt es diesem<br />
darzulegen und nötigenfalls zu beweisen,<br />
dass er die ihm in der entsprechenden Situation<br />
obliegende Sorgfaltspflicht beachtet<br />
hat. Dies gelingt nur dann, wenn er glaubhaft<br />
darlegen kann, dass er höchste Aufmerksamkeit<br />
hat walten lassen und sich den Straßenverhältnissen<br />
beispielsweise durch Reduzierung<br />
der Geschwindigkeit angepasst hat.<br />
Gelingt dies dem Fahrer nicht, so kann der<br />
Grad seines Mitverschuldens so hoch sein,<br />
dass ein Schadensersatzanspruch gänzlich<br />
ausgeschlossen ist. Wegen der hohen Anforderungen<br />
an die Sorgfaltspflichten eines<br />
Kraftfahrzeugfahrers kann bereits bei geringen<br />
Sorgfaltspflichtverletzungen ein hälftiges<br />
Mitverschulden anzunehmen sein.<br />
Straßenschäden nach Frostperiode<br />
Nach einer längeren Frostperiode ist vermehrt<br />
mit Schlaglöchern zu rechnen. Diese<br />
zu beseitigen und die Straßen wieder in einen<br />
verkehrssicheren Zustand zu versetzen,<br />
obliegt gemäß § 7 Abs. 2 Berliner Straßengesetz<br />
dem Land Berlin. Kommt es also aufgrund<br />
eines Schlaglochs zu einem Schaden,<br />
wäre das Land Berlin der richtige Anspruchsgegner.<br />
Da es sich wiederum um einen<br />
Schadensersatzanspruch aus einer Amtspflichtverletzung<br />
handelt, wäre letztlich auch<br />
hier aus den oben genannten Gründen eine<br />
Klage vor dem Landgericht zu erheben.<br />
Ob ein Schadensersatzanspruch besteht,<br />
richtet sich nach von den Gerichten ausgeformten<br />
und für den Geschädigten strengen<br />
Voraussetzungen. Nach der ständigen<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />
Rechtsprechung haben die Benutzer der<br />
öffentlichen Straßen deren Zustand nämlich<br />
grundsätzlich so hinzunehmen, wie sie sich<br />
ihnen erkennbar darbieten. Ohnehin ist eine<br />
völlige Gefahrlosigkeit mit zumutbaren Mitteln<br />
nicht zu erreichen. Lediglich wenn eine<br />
Gefahrenstelle trotz Anwendung der von<br />
den Verkehrsteilnehmern zu erwartenden<br />
eigenen Sorgfalt nicht rechtzeitig erkennbar<br />
ist oder diese sich nicht rechtzeitig auf<br />
die Gefahrenlage einstellen können, kommt<br />
eine Verletzung der Verkehrssicherungspflicht<br />
in Betracht. In einem solchen Fall sind<br />
Vorsorgemaßnahmen geboten, die bis zur<br />
Wiederherstellung des verkehrssicheren Zustands<br />
durch Aufstellen von Warnhinweisen,<br />
Anordnung von Geschwindigkeitsbegrenzungen<br />
bis hin zu Straßensperrungen eine<br />
Gefährdung der Verkehrsteilnehmer ausschließen.<br />
Unter Umständen kann es wegen<br />
der Erheblichkeit der Straßenschäden kapazitätsbedingt<br />
und unter wirtschaftlichen<br />
Gesichtspunkten nicht möglich bzw. unzumutbar<br />
sein, Straßenschäden zeitnah sowie<br />
dauerhaft auszubessern. Insbesondere in<br />
wenig befahrenen Nebenstraßen mit untergeordneter<br />
Verkehrsbedeutung kann daher<br />
vermehrt mit Straßenschäden zu rechnen<br />
sein. Gerade aufgrund der oftmaligen Thematisierung<br />
in den Medien und der allgemeinen<br />
Bekanntheit des Problems, dass durch Frost<br />
Schäden an der Fahrbahn hervorgerufen<br />
werden, ist davon auszugehen, dass auch<br />
Kraftfahrzeugfahrern das Problem bekannt<br />
ist. Deshalb ist von ihnen eine erhöhte Vorsicht,<br />
Aufmerksamkeit und Sorgfalt zu erwarten,<br />
was im Falle der Nichtbeachtung bei<br />
einer Geltendmachung eines Schadensersatzanspruchs<br />
im Rahmen des Mitverschuldens<br />
ins Gewicht fällt.<br />
Letztlich bleibt allen zu wünschen, sicher<br />
und unfallfrei durch den Winter zu kommen.<br />
Allzeit gute Fahrt wünscht Ihnen<br />
Jürgen Waldheim<br />
Fachanwalt für Verwaltungsrecht<br />
Kanzlei Waldheim, Wilbert, Struß<br />
Sächsische Straße 70, 10707 Berlin<br />
Tel.: (030) 859 089 0<br />
Fax.:(030) 859 089 22<br />
Mail: office@wws-law.de<br />
www.wws-law.de<br />
Aktuell<br />
19
20<br />
Mobiles<br />
Blick über den Tellerrand<br />
Nissan NV 200 ist das „<strong>Taxi</strong> of Tomorrow“ im Big Apple:<br />
Neues Einheitstaxi für New York<br />
Andere Länder - andere Sitten! In Berlin wäre<br />
folgendes Szenario wohl undenkbar: Bürgermeister<br />
Wowereit schreibt das künftige <strong>Taxi</strong>modell<br />
aus, mehrere Hersteller bewerben<br />
sich, einer bekommt den Zuschlag und Sie,<br />
wir, alle Berliner Taxen werden umgerüstet<br />
auf den Sieger der Ausschreibung. Alle fahren<br />
das gleiche Auto! Während in Berlin die<br />
Markenvielfalt erhalten bleibt, hat der „Big<br />
Apple“ das „<strong>Taxi</strong> of tomorrow“ gesucht und<br />
gefunden: Die amerikanische Traditionsmarke<br />
Ford ist bald Vergangenheit in den Straßen<br />
von New York. Die Zukunft gehört dem<br />
NV 200 von Nissan. Dass der Casting- Sieger<br />
bald die Straßen von New York bevölkern<br />
wird, das konnten die New Yorker selbst entscheiden,<br />
im Rahmen einer Online-Abstimmung<br />
winkten 5.000 US-Dollar als Gewinn<br />
- selbstverständlich als <strong>Taxi</strong>-Gutschein.<br />
Das wird nun also ein Kulturschock für alle<br />
New Yorker und New York-Besucher: Das<br />
gute alte New York Cab, der aus Film und<br />
Fernsehen bekannte Ford Crown Victoria,<br />
Das neue New York City Cab von Nissan - Im Hintergrund<br />
die Variante des NV 200 für den deutschen<br />
Markt -Foto jl<br />
verschwindet bald aus dem Stadtbild von<br />
Manhattan. Klar, die Kisten sind im Durchschnitt<br />
zehn bis 15 Jahre alt und „durchgeritten<br />
wie ein altes Zirkuspferd“. Aber die<br />
gelben Fords gehören zu New York wie Empire<br />
State und Freiheitsstatue. Immerhin:<br />
Die Cabs sind weiterhin in knalligem Gelb<br />
unterwegs. Allerdings: Das New York <strong>Taxi</strong><br />
soll trotzdem in Zukunft grün werden. Dafür<br />
suchte die Mega-Metropole auch nach einem<br />
alternativem Antrieb.<br />
Das NY- <strong>Taxi</strong> der Zukunft: Panoramadach,<br />
USB- Anschluss und Fernsehen<br />
sind ab 2013 Standard<br />
Nissans NV 200 ist also das „<strong>Taxi</strong> of Tomorrow”.<br />
Der gelbe Van mit <strong>Taxi</strong>-Ausstattung<br />
hat mit dem alten Checker Cab nichts mehr<br />
gemeinsam. Im Gegensatz zu seinen eher<br />
spartanisch ausgestatteten Vorgängern hat<br />
er jede Menge technische Spielereien und<br />
Extras an Bord. Hat man es sich in seinem<br />
Fond bequem gemacht, stehen einem ein<br />
riesiger, rund 20 Zoll großer Bildschirm, der<br />
den Gast mit Bewegtbild versorgt und zwei<br />
USB- Anschlüsse zur Verfügung, über die<br />
Laptops oder sonstige Technikträger angeschlossen<br />
oder Mobillfunkgeräte aufgeladen<br />
werden können. Wer es lieber klassisch mag,<br />
kann im neuen New York <strong>Taxi</strong> künftig auch<br />
bei einer Nachtfahrt seinen Lieblingsroman<br />
lesen – für genügend Beleuchtung sorgen im<br />
Dachhimmel installierte Leselampen. Tagsüber<br />
lässt das riesige Panoramaglasdach die<br />
Sonne rein. Für Touristen prima: Es erlaubt<br />
den Blick auf die Skyline. Da können die alten<br />
Ford mit ihren hinteren Sitzplätzen, die den<br />
Charme einer Gefängniszelle versprühen, leider<br />
nicht mithalten.<br />
Bereits ab dem kommenden Jahr wird der<br />
NV200 einen erheblichen Anteil der so genannten<br />
Yellow Cabs ausmachen. Zur Auto<br />
Show 2012 stellte Bürgermeister Michael R.<br />
Bloomberg den gelben Van im New Yorker<br />
Stadtteil Soho vor: „Es ist das sicherste, komfortabelste<br />
und bequemste <strong>Taxi</strong>, das die Stadt<br />
jemals hatte.“ Nissan konnte sich mit seinem<br />
Konzept bei einer zwei Jahre andauernden<br />
Ausschreibung gegen Ford Transit Connect<br />
und das futuristische Cab des türkischen<br />
Herstellers Kasan durchsetzen.<br />
Die Fahrzeugdetails<br />
Der NV200 bietet in der US- <strong>Taxi</strong>version Platz<br />
für drei Fahrgäste plus Gepäck. Eine ‚leise’<br />
Hupe soll den ohnehin schon hohen Lärmpegel<br />
im Big Apple nicht unnötig erhöhen. Um<br />
trotzdem genügend Aufmerksamkeit zu bekommen,<br />
sind die Nissan- Cabs stattdessen<br />
mit speziellen Lichtsignalen ausgestattet. Für<br />
die aktive Sicherheit sorgen Airbags (vorne<br />
und hinten) und das Stabilitätssystem ESP.<br />
Die Schiebetüren senken das Unfall-Risiko<br />
mit Fußgängern, Fahrrad- und Motorradfahrern<br />
– plötzlich aufschwingende Autotüren<br />
gehören mit dem Nissan NV200 <strong>Taxi</strong> der Geschichte<br />
an.<br />
Die erste Generation der neuen <strong>Taxi</strong>-Flotte<br />
ist mit einem zwei Liter großen Vierzylinder-<br />
Benziner ausgestattet. In einem Pilot-Projekt<br />
will Nissan allerdings gleichzeitig die Effektivität<br />
von Elektromotoren auf Basis von sechs<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />
Bereits von außen ist<br />
eine Flughafenfahrt<br />
vom normalen Winketarif<br />
zu unterscheiden<br />
-Foto jl<br />
<strong>Taxi</strong>- Leaf prüfen.<br />
Der Kofferraum ist riesig.<br />
Der Einkaufswut<br />
von New York-Touristen<br />
sind künftig keine<br />
Grenzen gesetzt. Den<br />
Fahrer muss der Gast<br />
zukünftig nicht mehr<br />
durch ein Loch in der<br />
Plexiglasscheibe anbrüllen,<br />
um ihm die<br />
Adresse durchzugeben,<br />
sondern kommuniziert<br />
ganz modern per<br />
Knopfdruck über ein<br />
neues Lautsprechersystem.<br />
Gleiches gilt natürlich<br />
auch umgekehrt.<br />
Die Öffnung in der Plexiglasscheibe dient im<br />
Nissan NV200 somit nicht mehr zum verbalen<br />
Schlagabtausch, sondern lediglich zum<br />
Durchreichen der Geldscheine. Wer kein Bargeld<br />
dabei hat, kann durch kurze Berührung<br />
eines Lesegerätes bequem mit seiner Kreditkarte<br />
bezahlen. Kompliziertes „Durchratschen“<br />
(oben, unten, vorne, hinten?), das in<br />
den aktuellen New York Cabs nicht selten zu<br />
Disputen zwischen Fahrer und Gast führt, ist<br />
dann Geschichte. Der Boden in der Fahrgastzelle<br />
ist aus leicht abwaschbarem PVC. Auch<br />
Die Hightech- Trennwand im neuen Cab ist beeindruckend<br />
-Foto jl<br />
mit der Abhängigkeit des Gastes vom Fahrer<br />
bezüglich der Raumtemperatur ist im neuen<br />
<strong>Taxi</strong> Schluss: Hinten gibt es in Zukunft eine<br />
separate Klimaanlage.<br />
Na dann gute Fahrt für das neue Yellow Cab!<br />
Jochen Liedtke
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
ein ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende<br />
zu. Während sich das gesamte deutsche <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
veränderten Mobilitätsbedürfnissen<br />
gegenübersieht, bildeten in Berlin die<br />
Verbesserung der angebotenen Dienstleistungen,<br />
die Diskussion über die Ordnungsmäßigkeit<br />
in der Führung von <strong>Taxi</strong>betrieben, die<br />
Tarifgestaltung sowie die Flughafenthematik<br />
die Schwerpunkte in der gewerbepolitischen<br />
Arbeit. Die WBT eG wird sich auch künftig<br />
zusammen mit den Gewerbevertretungen<br />
für eine gerechte, auskömmliche und kundenorientierte<br />
Lösung am neuen Großflughafen<br />
BER einsetzen. Dies gilt für alle berechtigten<br />
Forderungen des Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes ge-<br />
Grundkurs Funkverkehr<br />
Die nächsten Grundkurse zur Teilnahme am Funkverkehr der WBT finden statt: Mi., 09.01.2013, Mi., 23.01.2013, jeweils 15:45 Uhr.<br />
Aufbaukurs Datenfunk<br />
Aufbaukurse für unseren Datenfunk finden jeden Do. um 15:15 Uhr statt. Anmeldungen bitte bei Frau Stadio, Telefon 26 10 21 80<br />
Geschäftszeiten:<br />
Mo, Di, Do 8:00 Uhr bis 15:00 Uhr<br />
Mi 8:00 Uhr bis 17:00 Uhr<br />
Fr 8:00 Uhr bis 13:00 Uhr<br />
genüber unserer Senatsverwaltung,<br />
den Verantwortlichen<br />
des Landkreises LDS<br />
sowie der Flughafengesellschaft<br />
FBB. Darüber hinaus<br />
haben wir uns bundesweit<br />
für ihre gewerblichen Interessen<br />
eingesetzt, soweit<br />
es um die Verbesserung der<br />
Qualität durch Einführung<br />
einer „Kleinen Fachkunde“,<br />
um den Ordnungsrahmen,<br />
den nach der nächsten Bundestagswahl<br />
zu erwartenden<br />
Mindestlohn für unsere Branche, die Vorbereitung<br />
des Gewerbes auf das Jahr 2016<br />
hinsichtlich der Umsetzung der MID, anderer<br />
EU-Richtlinien und vielem mehr geht. Diesen<br />
Einsatz werden wir auch im Neuen Jahr unvermindert<br />
fortsetzen.<br />
Bei Funk <strong>Taxi</strong> Berlin hat sich in diesem Jahr<br />
ebenfalls eine Menge getan. Wir haben unser<br />
Erscheinungsbild komplett überarbeitet<br />
und verstärkt in unsere Werbemaßnahmen<br />
investiert, ablesbar z.B. an unserer eigenen<br />
Außenflächenwerbung. Selbstverständlich<br />
lag ein Schwerpunkt auf der Erhaltung und<br />
Pflege unserer Stammkundschaft. Zudem<br />
haben wir, auch um neue Kundenkreise zu<br />
gewinnen, die Funkvermittlung durch Einrichtung<br />
einer automatischen Bestell/Rufannahme<br />
beschleunigen können. Auch wenn<br />
WBT Wirtschaftsgenossenschaft Berliner <strong>Taxi</strong>besitzer eG<br />
Vorstand:<br />
Bernd Ploke, Dietmar Schmidt<br />
Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Jürgen Treppke<br />
Amtsgericht-Charlottenburg GnR 322<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />
Funkgesellschaften<br />
<strong>Taxi</strong>-Bestellungen per App von der Anzahl<br />
noch eine untergeordnete Rolle spielen, sind<br />
wir zukunftsweisend Kooperationen im Rahmen<br />
der bereits europaweit funktionierenden<br />
taxi.eu-Gemeinschaft sowie mit Better-<br />
<strong>Taxi</strong> eingegangen. Letztere haben als einen<br />
Schwerpunkt die Organisation von Sammelfahrten<br />
im Bezug auf Firmen, Verbände usw.<br />
verbunden mit bargeldloser Zahlung. Alle<br />
diese Maßnahmen kosten selbstverständlich<br />
auch Geld. Die Investitionen hat die Genossenschaft<br />
aus eigener Kraft getragen, so dass<br />
die Funkbeiträge auch im kommenden Jahr<br />
stabil bleiben. Im Jahr 2013 werden wir die<br />
Investitionen in diesen Bereichen weiterführen<br />
und zudem die Einbindung neuer technischer<br />
Wege im Bezug auf die Auftragsvermittlung<br />
gestalten.<br />
Die ganz überwiegende Anzahl unserer Teilnehmer/innen<br />
führen die Dienstleistungen<br />
zur Zufriedenheit der Kunden aus. Erfreulich<br />
ist, dass die Beschwerden, die Funk <strong>Taxi</strong> Berlin<br />
zu bearbeiten hatte, auch im laufenden<br />
Jahr erneut rückläufig waren.<br />
Wir wünschen Ihnen gleichermaßen eine<br />
angenehme, besinnliche Weihnachtszeit und<br />
einen guten Start in das Neue Jahr.<br />
Genthiner Straße 36<br />
D-10785 Berlin<br />
Telefon: +49 (0)30 - 26 10 2-0<br />
Telefax: +49 (0)30 - 26 10 2-130<br />
email: info@funk-taxi-berlin.de<br />
web: www.funk-taxi-berlin.de<br />
21
Innung<br />
Sprechstunde<br />
für Ausbildungsbetriebe<br />
in Ortskunde<br />
Am Donnerstag, den 31. 01. 2013,<br />
bieten die Gewerbevertretungen eine<br />
Sprechstunde für<br />
Ausbildungsbetriebe In Sachen Ortskundeprüfung<br />
an.<br />
Zeit: 12.00 bis 14.00 Uhr<br />
Ort:<br />
Innung des Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />
e. V., Martin-Luther-Straße 3-7 in<br />
10777 Berlin.<br />
Die Innung des Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />
e.V. hat entsprechend den Öffnungszeiten<br />
bis 20. 12. 2012 geöffnet. Für den Publikumsverkehr<br />
ist dann wieder ab dem 02.<br />
01. 2013 geöffnet. Die Couponabrechnung<br />
für die Coupons aus dem Jahr 2012<br />
erfolgt bis 20. 12. 2012 in der Zeit von<br />
09:00 Uhr bis 15:00 Uhr.<br />
Die Coupons des Monats Dezember<br />
2012 werden nur bis 20. 01. 2013<br />
angenommen. Danach ist auf<br />
Grund des Jahresabschlusses keine<br />
Annahme mehr möglich.<br />
Vorstand<br />
Besuch des Technikmuseums<br />
Öffnungszeiten:<br />
Dienstag-Freitag:<br />
09.00 Uhr bis 17.30 Uhr<br />
Samstag/Sonntag/Feiertag:<br />
10.00 Uhr – 18.00 Uhr<br />
Montag geschlossen!<br />
Hinterlegung einer Kaution von 50,00 € -<br />
Mitgliedsausweis berechtigt 2 Besuchern<br />
den Eintritt. Nach Rückgabe des Ausweises<br />
Kautionsrückgabe. Fragen? Auskunft im<br />
Büro der „Innung“<br />
22<br />
Innung des Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes e.V.<br />
-Information für alle<br />
„Innungsmitglieder“<br />
Bitte geben Sie Ihre neue Anschrift<br />
rechtzeitig bekannt, wenn Sie umziehen.<br />
Bei Gewerbeaufgabe durch Mitglieder<br />
mit Abgabe der Konzession – bitte<br />
eine Kopie vom LABO an „Innung“<br />
senden!<br />
Offene<br />
Gesprächsrunden<br />
werden thematisiert!<br />
Jeden 3. Mittwoch im Monat, um 14 Uhr,<br />
finden in der Geschäftsstelle der Innung<br />
des Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes e.V. die<br />
Gesprächsrunden zur Gewerbepolitik<br />
für alle <strong>Taxi</strong>unternehmer und <strong>Taxi</strong>unternehmerinnen<br />
statt. Ab 2012 werden<br />
spezielle Themen der Gewerbepolitik<br />
in den Vordergrund der Diskussion gestellt<br />
und in der<br />
<strong>Taxi</strong>-<strong>Vorfahrt</strong> rechtzeitig veröffentlicht.<br />
Der Vorstand<br />
Werbung an Taxen für 15 und<br />
24 Monate!<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
die BEMA <strong>Taxi</strong>werbung bietet Ihnen für<br />
ihre Fahrzeuge Werbung für 15 und 24<br />
Monate je nach Fahrzeugtyp an. Voraussetzung<br />
ist eine gepflegte Taxe. Nehmen<br />
Sie bitte umgehend Kontakt auf unter<br />
(030) 322 53 80 Mo-Fr 10.00-17.00<br />
Uhr<br />
Auf die Preisgestaltung hat die Innung<br />
des Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes e.V. keinen<br />
Einfluss.<br />
Wir bedanken uns bei der BEMA <strong>Taxi</strong>werbung<br />
für das Angebot!<br />
Der Vorstand<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />
Geburtstage Dezember<br />
60 Hinterleitner, H. Peter<br />
60 Damaschke, Edgar<br />
60 Klein, Wolfgang<br />
65 Fischer, Roland<br />
65 Schulz, Uve Hagen<br />
70 Kalcher, Walter<br />
71 Wrembel, Christa<br />
72 Meinhardt, Peter<br />
72 Fehlberg, Günter<br />
73 Günther, Peter<br />
75 Noack, Kurt<br />
76 Lindow, Günter<br />
79 Kunte, Dietrich<br />
81 Bullerdieck, Horst<br />
91 Ide, Hildegard<br />
Geburtstage Januar<br />
60 Baust, Friedrich<br />
60 Nabe, Mamady<br />
65 Büttner, Frank<br />
70 Spittel, Bernd<br />
71 Zeeh, Peter<br />
72 Thormann, Bernd<br />
72 Lohmann, Hans-Peter<br />
72 Seidler, Helmut<br />
72 Kranz, Brigitte<br />
73 Ziegler, Adelbert<br />
74 Suska, Werner<br />
75 Miericke, Gerhard<br />
75 Hiller, Klaus-Detlef<br />
78 Dehn, Dietmar<br />
78 Förster, Peter<br />
79 Schirm, Eberhard<br />
81 Bendt, Horst<br />
85 Becker, Frida<br />
98 Wolf, Margot<br />
Herzlichen Glückwunsch<br />
Dank für Geburtstagsgrüße<br />
übermitelt<br />
-<br />
Guido Groll<br />
Wir trauern um unsere<br />
Kollegen!<br />
04/2012<br />
Hain, Horst<br />
(† 11. 10. 2012)
Doppelfunk für „Auserwählte“ (Teil 2)<br />
Wie ich schon in einer ehemaligen Ausgabe<br />
der <strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> berichtet habe, wurde mir<br />
ein „Doppel-Funkvertrag“ verweigert und<br />
das hat mir keine Ruhe gelassen. Ich kann<br />
doch nicht so lange warten, bis die Sterne<br />
gut für mich stehen. Ich habe mir schon ein<br />
PDA gekauft, einen Funkkurs absolviert und<br />
es sind Leute zu mir gekommen, die dasselbe<br />
Schicksal erlitten haben wie ich. Ich war mit<br />
meinem Problem also nicht allein. Im heutigen<br />
Zeitalter, wenn man ein Problem hat, ist die<br />
einfachste Lösung nach dem Problem zu<br />
„googlen“. Und hier fand ich eine noch größere<br />
Überraschung, denn es handelt sich um kein<br />
Berliner Syndrom. In der ganzen Republik<br />
berichten <strong>Taxi</strong>unternehmer über ähnliche<br />
Probleme. Es gibt sogar ein Gerichtsurteil,<br />
das zu unserem Gunsten entschieden hat.<br />
(LG Magdeburg, Urteil vom 9.11.2001, 36 O<br />
355/01 (045) – <strong>Taxi</strong>vermittlung). Die Richter<br />
stufen das Verhalten der Funkzentralen als<br />
diskriminierend und als Beschränkung des<br />
Wettbewerbs ein. Dann dachte ich, es wird<br />
das Beste sein einfach die Geschäftsleitung<br />
anzuschreiben, denn vielleicht handelt es<br />
sich nur um ein Versehen und wird sofort<br />
korrigiert werden. Es folgt mein Brief, den<br />
ich am 15. August an den Funk abgeschickt<br />
habe:<br />
Sehr geehrter Herr Waldner,<br />
am 17.07.2012 war ich im Kundencenter<br />
in der Persiusstraße um einen “Doppel-<br />
Funkvertrag”<br />
(<strong>Taxi</strong>Funk/Würfelfunk) abzuschließen. Dieser<br />
wurde mir jedoch verweigert, als bekannt<br />
wurde, dass ich zudem einen Funkvertrag<br />
Der geschäftsführende Vorstand der Innung<br />
und ich haben am besagten Tag die Mitgliederversammlung<br />
von <strong>Taxi</strong> Deutschland aufgesucht.<br />
Gegen 18 Uhr haben wir die Räume<br />
von Volkswagen in der Franklinstraße betreten.<br />
Wir haben uns unter die Mitglieder und<br />
Gäste gemischt und schon nach kurzer Zeit<br />
merkten wir die Spannung, die in der Luft<br />
lag. Wir haben alle von den Vorwürfen und<br />
Gerüchten, die sich gegen den geschäftsführenden<br />
Vorstand der <strong>Taxi</strong> Deutschland gesammelt<br />
haben, gehört. Aber, dass die Lage<br />
so elektrisch aufgeladen und angespannt ist,<br />
haben wir nicht erwartet. Schon nach kurzer<br />
Zeit nach dem die Versammlung von Stephan<br />
Berndt eröffnet wurde, eskalierte die<br />
Lage. Anträge über die Abwahl sind ausge-<br />
mit der WBT habe. Die Mitarbeiterin erklärte<br />
mir, dass nach Weisung der Geschäftsleitung<br />
ein Vertragsabschluss bei <strong>Taxi</strong>Funk nur<br />
nach Vorlage einer Abmeldebescheinigung<br />
oder Kündigungsbestätigung seitens WBT<br />
möglich sei. Nähere Gründe wurden mir nicht<br />
genannt.<br />
Der Abschluß eines Funkvertrags mit<br />
<strong>Taxi</strong>Funk hat für mich große wirtschaftliche<br />
Bedeutung.<br />
Bitte nennen Sie mir Gründe, die einem<br />
Vertragsabschluß mit <strong>Taxi</strong>Funk bei<br />
gleichzeitigen Bestehen eines Funkvertrages<br />
mit der WBT entgegenstehen.<br />
Nach zwei Tagen kam ein Anruf von der<br />
Geschäftsleitung, dass nichts im Wege stehe<br />
einen Doppel-Funkvertrag mit <strong>Taxi</strong>-Funk<br />
abzuschließen. Ich war erleichtert und<br />
zufrieden, dass dieses Missverständnis aus<br />
dem Weg geräumt wurde. Ich möchte mich<br />
noch bei der Geschäftsleitung von <strong>Taxi</strong>-<br />
Funk bedanken für die schnelle Reaktion.<br />
Mit meinem Fall ist ein Problem öffentlich<br />
geworden, was einige Zeit verschwiegen<br />
würde. Ich denke, jetzt kann jeder<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmer selbst entscheiden über die<br />
Anzahl der Funkzentralen, an die seine Taxe<br />
angeschlossen ist. Es ist ein sehr guter Weg<br />
für uns alle, die Zusammenarbeit zwischen<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmern und Ihren Partnern so<br />
wie den Verbänden (Versicherung oder<br />
<strong>Taxi</strong>zentralen) so zu gestalten, dass alle<br />
zufrieden sind.<br />
Leszek Nadolski<br />
<strong>Taxi</strong> Deutschland Mitgliederversammlung 16.10.2012.<br />
rufen worden und ständig ist mit sehr lauten<br />
Stimmen über Verrat, Veruntreuung und<br />
Bestechung gesprochen worden. Es ging sehr<br />
emotional heiß her. Stefan Bernd gelang es<br />
jedoch die Lage in Griff zu bekommen, aber<br />
nur, weil er versprach, dass nach der Aussprache<br />
der geschäftsführende Vorstand sich<br />
der Vertrauensfrage stellen wird und sollten<br />
die Mitglieder der <strong>Taxi</strong> Deutschland kein Vertrauen<br />
für den geschäftsführenden Vorstand<br />
aussprechen, würden sie zurücktreten. Dann<br />
kam die Aussprache. Es gab Rednerlisten<br />
und Zeitbegrenzung für die Redner, die keiner<br />
eingehalten hat. Es ist so weit gegangen,<br />
dass man sogar das Mikro abschalten musste.<br />
Beleidigungen von beiden Seiten sind ausgesprochen<br />
worden: „Loser und Verräter“<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />
Innung<br />
Heinz Abraham<br />
ist verstorben.<br />
* 21 05. 1928 22. 11. 2012<br />
Er war einer auf den man sich<br />
immer verlassen konnte.<br />
Wir werden ihn sehr vermissen.<br />
oder Ähnliches waren Normalität. Dann kam<br />
der große Moment der Abstimmung und die<br />
Mitglieder konnten anonym durch Abgabe<br />
von Stimmkarten ihr Vertrauen aussprechen,<br />
oder eben auch nicht. Das Ergebnis war ernüchternd<br />
für die Kritiker und ca. zwei Drittel<br />
der Mitglieder haben sich für den geschäftsführenden<br />
Vorstand ausgesprochen<br />
Trotz der laut ausgesprochen Unzufriedenheit,<br />
können die beiden Vorstandsmitglieder<br />
also doch mit einem sehr klaren Ergebnis<br />
weitermachen.<br />
Mit diesem Ergebnis kann ich jedenfalls sehr<br />
gut leben und ich denke, dass eine zukünftige<br />
Zusammenarbeit vielversprechend ist.<br />
Leszek Nadolski<br />
In tiefer Trauer<br />
Innung des Berliner<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbes e.V.<br />
Wirtschaftsgenossenschaft<br />
Berliner <strong>Taxi</strong>besitzer eG<br />
23
24<br />
Innung<br />
Innung des Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes e.V.<br />
Geschäftsstelle:<br />
Martin-Luther-Straße 3–7,<br />
10777 Berlin<br />
Sekretariat:Tel. 23 62 72 01<br />
www.taxiinnung.org<br />
email: info@taxiinnung.org<br />
Kasse und Ortskunde:<br />
Tel.: 23 62 72 04,<br />
Fax: 3 44 60 69<br />
Bürozeiten:<br />
Mo. - Do. 9:00 - 15:00<br />
Fr. geschlossen.<br />
Ab 15:00 Uhr gibt es keine Möglichkeit<br />
mehr, den Hof zu verlassen!<br />
Bankverbindungen:<br />
Berliner Volksbank<br />
BLZ 100900 00 Konto-Nr. 5412208023<br />
Postbank Berlin<br />
BLZ 10010010 Konto-Nr. 68637100<br />
Sprechstunden und Beratung<br />
im Hause der Martin-Luther-Straße<br />
Versicherungen:<br />
Berliner <strong>Taxi</strong>service<br />
Filialdirektion Frank Patzer & Petra von<br />
Chamier GbR<br />
Montag von 10:00 - 14:00 Uhr<br />
Tel.: 23627205<br />
Rechtsberatung:<br />
RAe Waldheim, Wilbert, Struß<br />
Dienstag 13:00 - 14:30 Uhr<br />
Kfz-Sachverständiger:<br />
Obenaus & Henschke<br />
Sesenheimer Straße 14, 10627 Berlin<br />
Tel.: 3125789<br />
Innungskrankenkasse Berlin:<br />
Jeden 3. Mittwoch 10:00 - 12:00 Uhr<br />
Außerhalb dieser Zeit direkt<br />
Herr Kleine, Tel.: 030 / 21991206,<br />
Handy: 0171 / 228 32 05<br />
EDV-Beratung<br />
durch die Firma „<strong>Taxi</strong>com“<br />
jeden 1. Mittwoch 13:00 - 15:00 Uhr<br />
Sach- und Fachkunde Kursus:<br />
Mittwoch 10:00 - 13:00 Uhr<br />
• Wahrnehmung der Interessen des Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />
bei Gesetzesinitiativen<br />
• Vertretung und Unterstützung bei Antrags-, Anhör- und<br />
• Genehmigungsverfahren<br />
• Ausschußtätigkeit in Kammern, Behörden und Verwaltungen<br />
• Öffentlichkeitsarbeit durch Presse, Rundfunk und Fernsehen<br />
• Einrichtung und Verlegung von <strong>Taxi</strong>halteplätzen und<br />
Sonderregelungen<br />
• ständige, aktuelle Information über gewerbepolitisch<br />
relevante Angelegenheiten<br />
• Bearbeitung von Beschwerden, die im Alltagsgeschäft<br />
• entstehen<br />
• kostenlose Rechtsberatung sowie Auskünfte der IKK<br />
• günstige Versicherungen rund ums <strong>Taxi</strong> und privat<br />
• konzessionierte Taxen zu Vorführzwecken<br />
• eigener Betriebsarzt<br />
• Fortbildungsmaßnahmen und Schulungen in Sach- und<br />
Fachkunde<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -
10. Jubiläums Badminton-<strong>Taxi</strong>-Cup<br />
Am 14.November fand nun schon<br />
zum zehnten Mal der Badminton-<br />
<strong>Taxi</strong>-Cup im Tennis Center Weißensee<br />
(TCW) statt.<br />
Bei einer Teilnahmegebühr von 5,00 € nahmen<br />
auch in diesem Jahr wieder viele Bekannte<br />
aus den letzten Jahren teil. Aber es<br />
sind auch neue Teilnehmer dazu gestoßen,<br />
die über die so genannte Mund-zu-Mund-<br />
Propaganda von der Durchführung des 10.<br />
Badmiton-<strong>Taxi</strong>-Cups erfahren haben.<br />
Teilnehmer 10.Badminton-Cup<br />
Auf Grund der großen Anzahl von Teilnehmern<br />
konnte nicht Jeder gegen Jeden spielen.<br />
Gespielt wurde nach dem „Schweizer<br />
Modell“. Das Spiel war gewonnen, wenn ein<br />
Doppel zwei Gewinnsätze erringen konnte.<br />
Die Spiele der ersten Runde wurden durch<br />
das Zufallsprinzip durch den Computer ermittelt.<br />
Die danach zusammen gestellten<br />
Partien wurden aus den Ergebnissen der gespielten<br />
Partien ermittelt.<br />
Sieger 1.Platz<br />
Es wurden fünf Runden gespielt und danach<br />
wurden dann die Platzierungen von 1-4 ausgespielt.<br />
Die meisten Spiele konnten im Zwei-Satz-<br />
Gewinn ermittelt werden. Aber es gab auch<br />
Partien, da musste wiederholt der dritte Satz<br />
die Entscheidung in einem Spiel bringen. So<br />
waren die Doppel Dörendahl/Bandermann<br />
und Hoburg/Brünig an den 5 Partien mit jeweils<br />
drei Sätzen beteiligt.<br />
Nach der Vorrunde standen die Paarungen<br />
um die Plätze 1 bis 4 fest.<br />
1. Lukow/Speichert<br />
2. Bajai/Eschner<br />
3. Hoburg/Brünig<br />
4. Flick/Schlachter<br />
5. Blaumann/Scheil<br />
6. Dörendahl/Banderman<br />
7. Bänsch/Selchow<br />
8. Hatscher/Speichert<br />
9. Langner/Stasch<br />
10. Böhm/Laatz<br />
Das Finale bestritten Lukow/Speichert gegen<br />
Bajai/Eschner. Das kleine Finale um Platz<br />
3 wurde von Hoburg/Brünig gegen Flick/<br />
Schlachter ausgespielt.<br />
Das Spiel um Platz 1 konnte mit 17:21; 21:16<br />
und 19:21 das Doppel Bajai/Eschner (siehe<br />
Foto) für sich entscheiden. Auch im Kampf<br />
um den dritten Platz mussten die Gewinner<br />
drei Sätze spielen. Es setzten sich zum Schluss<br />
dann Hoburg/Brünig mit 21:14; 20:22 und<br />
21:8 gegen Flick/Schlachter durch.<br />
Nach der Siegerehrung durch den Veranstalter<br />
des Tennis-Center-Weißensee haben viele<br />
Teilnehmer schon Ihre Teilnahme zum 11.<br />
<strong>Taxi</strong>-Cup im nächsten Jahr zugesagt. Wenn er<br />
denn stattfinden sollte. Wovon aber alle ausgehen.<br />
Im Namen aller Teilnehmer möchten wir uns<br />
bei dem Veranstalter Tom Boye wieder recht<br />
herzlich für die Organisation und Durchführung<br />
bedanken und hoffen, dass es im nächsten<br />
Jahr wieder so eine erfolgreiche Veranstaltung<br />
mit vielen Teilnehmern wird.<br />
Bernd Dörendahl<br />
- Vorstand -<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />
Innung<br />
ABBA a Dream – Die Show<br />
Das Konzert mit den Hits von ABBA!<br />
Erleben Sie das Gefühl der 70er Jahre in einer<br />
Spitzenshow eines neuen Jahrtausends am:<br />
12. Januar 2013 – 20 Uhr – Berlin –<br />
Konzertsaal der Universität der Künste<br />
Als Mitglied (Mitgliedsausweis und FzF-<br />
Schein vorlegen) erhalten Sie die Tickets zu<br />
Vorzugskonditionen:<br />
Kat.1 statt 55,- Euro nur 29,- Euro<br />
Kat.2 statt 44,- Euro nur 29,- Euro<br />
unter der Ticket-Hotline: 0335 – 4003774<br />
(Mo.-Sa. von 9.00-20.00 Uhr)<br />
Bitte Stichwort „Vorzugstickets“ angeben.<br />
Der Vorstand wünscht<br />
allen Kolleginnen und<br />
Kollegen<br />
eine fröhliche<br />
harmonische<br />
Weihnachtszeit und<br />
ein erfolgreiches neues<br />
Jahr.<br />
25
26<br />
TVB<br />
Ordentliche Mitgliederversammlung des <strong>Taxi</strong>verbandes<br />
TVB- Mitglieder bestätigen Detlef Platte im Amt<br />
Schatzmeister ohne Gegenstimmen<br />
gewählt – Vorstandsentlastung<br />
verschoben – Diskussionen<br />
zu Flughafen, neuem<br />
Tarif und zum Fiskaltaxameter<br />
– TVB begrüßt Neumitglieder –<br />
Schnuppermitgliedschaft vorgeschlagen<br />
Ziemlich eng ging es Ende November bei der<br />
Mitgliederversammlung des Verbandes zu.<br />
Der Grund: Um das Geld für die Saalmiete zu<br />
sparen, fand das Treffen des TVB in der Geschäftsstelle<br />
in der Gieselerstraße statt. Der<br />
Versammlungsraum war voll, aber der Platz<br />
reichte „man gerade so“. Kurz vor Beginn der<br />
Adventszeit standen die Berichte der Vorstände<br />
und der Rechnungsprüfer sowie ein<br />
Die Mitgliederversammlung fand diesmal in der<br />
Geschäftsstelle des TVB statt -Foto jl<br />
Wahlgang auf dem Programm der Unternehmer.<br />
Applaus für die Vorstandsberichte von<br />
Freutel und Töpfer<br />
Rechtsanwalt Daniel Herbst, einstimmig zum<br />
Versammlungsleiter gewählt, führte sicher<br />
durch die Tagesordnung, die mit den Berichten<br />
der Vorstände begann. Detlev Freutel<br />
und Boto Töpfer berichteten über die Arbeit<br />
der vergangenen Monate, über den eingereichten<br />
Tarifantrag, die Probleme mit dem<br />
Landkreis Dahme- Spreewald und der zum<br />
Jahresende gekündigten Vereinbarung für<br />
die Flughäfen, über die Zusammenarbeit<br />
mit dem LABO, über INSIKA und zahlreiche<br />
wichtige Themen, die das Gewerbe und den<br />
Verband bewegten und wohl auch weiter beschäftigen<br />
werden. Die Berichte wurden sowohl<br />
von Nachfragen wie aber auch immer<br />
wieder von Applaus unterbrochen. Freutel<br />
und Töpfer, beide selbst Eigner von Mehrwagenbetrieben<br />
in wirtschaftlich schwierigen<br />
Zeiten, haben viel Zeit und Engagement in die<br />
Verbandsarbeit investiert. Die anwesenden<br />
Vorsitzender Detlev Freutel beim Bericht des Vorstandes<br />
-Foto jl<br />
Mitglieder dankten es mit sicht- und hörbarer<br />
Zustimmung. Vorsitzender Detlev Freutel<br />
ging in seinem Redebeitrag insbesondere auf<br />
die Gespräche mit dem Berliner Senat zur<br />
anstehenden Übernahme des „Hamburger<br />
Modells“ zur Einführung des Fiskaltaxameters<br />
im Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbe ein. Die Umsetzung<br />
wurde wiederholt angemahnt und<br />
inzwischen von der Politik zugesagt. Im Koalitionspapier<br />
wurde es bekanntlich versprochen.<br />
Verbandsvize Boto Töpfer erläuterte<br />
die Schwierigkeiten an den Flughäfen und<br />
dankte dem Flughafenteam herzlich für die<br />
geleistete Arbeit: „Für uns war im Sommer<br />
leider Schluss in Tegel, jetzt setzen Apcoa-<br />
Bedienstete die Arbeit dort fort – leider mit<br />
miesem Standard“. Detlef Platte führte zur<br />
schwierigen Finanzlage des TVB aus, betonte<br />
aber, dass die Rücklagen zufrieden stellend<br />
sind: „Der Geschäftsbetrieb des Verbandes<br />
ist weiterhin uneingeschränkt gewährleistet.“<br />
Für die Rechnungsprüfer trug Michael<br />
Gatowski den Bericht vor und empfahl die<br />
Entlastung des Vorstandes. Auf Antrag aus<br />
dem Kreise der Mitgliedsbetriebe, es waren<br />
derer 28 mit insgesamt rund 50 Stimmen anwesend,<br />
wurde die Entlastung wie schon im<br />
Frühjahr nochmals verschoben. Man wolle<br />
den Abschluss des noch nicht beendeten Ermittlungsverfahrens<br />
wegen der unterschlagenen<br />
Gelder aus der Ortskunde abwarten.<br />
Auch die Mitglieder des Vorstandes selbst<br />
stimmten dem zu.<br />
Der später wiedergewählte Schatzmeister Detlef<br />
Platte vor der Sitzung beim Vorbereiten des Buffets<br />
-Foto jl<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />
Detlef Platte einstimmig als Schatzmeister<br />
bestätigt – TVB prüft „Schnuppermitgliedschaft“<br />
Für das Amt des Schatzmeisters war die<br />
nochmalige Wahl fällig geworden, weil im<br />
Frühjahr ein Formfehler unterlief. Als einziger<br />
Bewerber stand Detlef Platte zur Verfügung.<br />
Er wurde einstimmig gewählt und<br />
dankte für das ihm entgegengebrachte Vertrauen.<br />
Michael Gatowski machte nach der<br />
Wahl den Vorschlag, zur weiteren Erhöhung<br />
der Mitgliederzahl – der TVB erfreute sich<br />
jüngst mehrerer Neueintritte – „auf der kommenden<br />
Mitgliederversammlung über die<br />
Einrichtung einer Schnuppermitgliedschaft<br />
abzustimmen um Anreize für unentschlossene<br />
Betriebe zu bieten.“ Nur als Mitglied<br />
eines Gewerbeverbandes habe man die<br />
Möglichkeit zur Mitbestimmung über unsere<br />
Arbeitsbedingungen, betonte Gatowski in<br />
seiner Begründung. Auch dafür gab es den<br />
Applaus der anwesenden Kollegen.<br />
Trotz der berechtigen kritischen Nachfragen<br />
zu einzelnen Aspekten aus dem Kreise der<br />
TVB-Vize Boto Töpfer informierte über die Lage an<br />
den Flughäfen -Foto jl<br />
Mitglieder – insgesamt bleibt festzuhalten,<br />
dass die Mitgliederversammlung trotz der etwas<br />
beengten Verhältnisse in der Geschäftsstelle<br />
sehr harmonisch verlaufen ist. Das gibt<br />
Mut für das kommende Jahr.<br />
Jochen Liedtke
Nachruf<br />
Hagen Müller ist tot!<br />
Ein Urgestein und ein lieber Freund des Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes ist von Bord gegangen!<br />
Ich hatte meine erste Bekanntschaft mit der Firma Müller im Jahre 1984. Damals war ich noch als Fahrer tätig.<br />
Schon damals lernte ich den Chef der Firma als einen sehr integren, ausgesprochen freundlichen und für<br />
unsere Zunft sehr kompetenten Berater kennen. Dieses Verhältnis ist über die Jahre intensiver geworden und<br />
hat sich verfestigt. Insbesondere seit meiner Selbständigkeit habe ich Hagen in diversen Situationen als sehr<br />
guten Berater in Anspruch genommen. Er hatte immer für jedes auch noch so belanglose Problem ein Gehör<br />
und dazu einen guten Rat parat! Einen solchen Menschenschlag trifft man immer seltener!<br />
Unser Freund und guter Geist in allen <strong>Taxi</strong>fragen, Hagen Müller, verließ uns am 29. Oktober.<br />
Der Vorstand des TVB ist einhellig der Meinung:<br />
Wir alle haben einen sehr lieben Freund verloren!<br />
I.A. Farrokh Aleguilany<br />
An einer kurzfristigen –und unangemeldeten Sammlung im TVB, bei der immerhin 45 Euro zusammen kamen, beteiligten sich:<br />
Fa. Freutel, Fa. Töpfer, Fa. Gruda, Fa. Bauer, Fa. Hötzel und Fa. Aleguilany.<br />
Neue Monatswandplaner von<br />
Mercedes und BZP erschienen<br />
Ab sofort liegen sie in der Geschäftsstelle<br />
zur Abholung für Sie bereit, liebe Mitglieder<br />
und KollegInnen. Das Jahr 2013 steht<br />
bereits vor der Tür…<br />
Neuer Ortskundekatalog ab Februar 2013<br />
Der Neue ist da! Der Ortskundekatalog<br />
in der für die Prüfung ab Februar<br />
relevanten Fassung kann ab sofort<br />
in der Geschäftsstelle während der<br />
Öffnungszeiten erworben werden. Er<br />
kostet in der Version für Taxen 8 Euro und<br />
Herzlich Der Vorstand des TVB<br />
JL<br />
für Miet- und Krankenwagen 4 Euro.<br />
Die bis dahin weiterhin gültigen „alten“<br />
Kataloge sind ebenfalls noch vorrätig (7<br />
bzw. 3 Euro).<br />
jl<br />
Wir wünschen allen Mitgliedern,<br />
Freund/innen und Partner/innen<br />
des TVB ein frohes und besinnliches<br />
Weihnachtsfest und einen guten<br />
–unfallfreien- Rutsch in ein neues<br />
Jahr 2013, das für Sie Frieden,<br />
Gesundheit und auch Erfolg bringen<br />
möge.<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />
TVB<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
27
28<br />
TVB<br />
Besuchen auch Sie die Deutsche Oper in der<br />
Bismarckstraße - Foto Bernd Uhlig<br />
Seit einigen Monaten besteht die Kooperation<br />
zwischen der Deutschen Oper und dem<br />
TVB. Verbandsmitglieder haben hierdurch<br />
die Möglichkeit, zu einem Preisnachlass<br />
von 25% an ausgesuchten Terminen die<br />
Vorstellungen im Haus an der Charlottenburger<br />
Bismarckstraße zu besuchen. Voraussetzung<br />
hierfür ist die rechtzeitige Anmeldung,<br />
die über die Geschäftsstelle des<br />
TVB (Öffnungszeiten siehe Serviceseite)<br />
erfolgt. Frau Skorniakow hält die Anmeldeformulare<br />
für die Kartenreservierung<br />
bereit. Nur auf diesem Wege wird die Ermäßigung<br />
für die Ticketbuchung möglich.<br />
In Kooperation mit der Deutschen Oper<br />
können folgende Aufführungen im Dezember<br />
mit 25% Ermäßigung angeboten werden:<br />
Vor einigen Wochen hatten wir im Verband<br />
Besuch von Payleven und konnten uns<br />
demonstrieren lassen, wie bargeldlose<br />
Zahlung über das Mobiltelefon abgewickelt<br />
wird. Ein Aufsatz, kaum größer als eine<br />
Daumenkuppe, wird in den Kopfhörerport<br />
des Smartphones gesteckt und nach der<br />
Registrierung bei dem Dienstleister kann<br />
es schon losgehen. Einige Kolleginnen und<br />
Kollegen, haben sogleich von der Gelegenheit<br />
Gebrauch gemacht und rechnen ihre<br />
bargeldlosen Fahrten bereits über Payleven<br />
ab.<br />
DAS SCHLAUE FÜCHSLEIN<br />
Sonntag, 02.12., um 18 Uhr<br />
Sonntag 23.12. um 15 und 19 Uhr<br />
Freitag 28.12.2012 um 19 Uhr<br />
Die Vorstellungen am 23. und 28.12.12 sind Familientage: Kinder bis inkl. 17 Jahre 6,-€ - Bitte<br />
vermerken Sie die Kartenanzahl auf dem Bestellformular (beim TVB erhältlich!)<br />
LA TRAVIATA<br />
Montag 10.12. 2012<br />
Dienstag 11.12.2012, jeweils um 19:30 h<br />
CARMEN von George Bizet<br />
Dienstag 18.12.2012 um 19:30 h<br />
DER BARBIER VON SEVILLA von Gioachino Rossini<br />
Sonnabend 29.12. um 19:30 h<br />
Warum also „nur“ Fahrgäste vor der Oper abgreifen? Selbst hinein ins kulturelle Vergnügen<br />
der Extraklasse!<br />
jl<br />
Bargeldlose Zahlung:<br />
Nach Payleven stellt sich SumUp beim TVB vor<br />
Präsentation des SumUp- Kartenlesers im Januar in den Räumen des Verbandes<br />
Bei SumUp wird auf der Handyoberfläche unterschrieben<br />
-Foto SumUp<br />
Auch im Dezember in die Deutsche Oper an der Bismarckstraße:<br />
Kultur der Spitzenklasse zu vergünstigten Preisen<br />
Kooperation zwischen TVB und Deutscher Oper mit tollen Angeboten<br />
im Advent<br />
Jetzt drängt der nächste Anbieter auf<br />
den Markt: SumUp ermöglicht es jetzt<br />
ebenfalls jedem <strong>Taxi</strong>fahrer, EC- und<br />
Kreditkartenzahlungen einfach, sicher und<br />
günstig mit dem Smartphone direkt im Wagen<br />
anzunehmen. Alles was dazu benötigt wird,<br />
ist ein Smartphone, die kostenlose SumUp<br />
App sowie der ebenfalls kostenlose SumUp<br />
Kartenleser. SumUp schafft dabei die hohen<br />
monatlichen Kosten, langjährig bindende<br />
Verträge und den Papierkrieg ab, die bislang<br />
mit einem marktüblichen Kartenterminal<br />
verbunden sind. Das Unternehmen<br />
berechnet lediglich 2,75% des Umsatzes pro<br />
Transaktion mit dem Kartenleser. Darüber<br />
hinaus fallen keine weiteren Kosten an.<br />
Die Funktionsweise von SumUp ist so<br />
einfach wie bei der Konkurrenz<br />
Sie schließen den kostenlosen Kartenleser an<br />
den Kopfhöreranschluss Ihres iPhones, iPads<br />
oder Android- Handys an, tragen den Betrag<br />
in die App ein oder wählen aus einer Liste von<br />
zuvor angelegten Produkten aus (z.B. „Fahrt<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />
zum Flughafen“). Der Kunde steckt nun seine<br />
Kredit- oder EC-Karte in den Kartenleser,<br />
bestätigt den Betrag mit seiner Unterschrift<br />
per Finger direkt auf dem Display und<br />
bekommt die Rechnung anschließend sofort<br />
an seine E-Mail-Adresse oder optional via SMS<br />
zugesendet. Die hohen Sicherheitsstandards<br />
von SumUp gewährleisten dabei, dass Daten<br />
nur voll verschlüsselt übertragen werden.<br />
SumUp ist Europay, MasterCard, Visa (EMV)<br />
und PCI-DSS zertifiziert.<br />
Im Januar stellt SumUp sich interessierten<br />
TVB- Mitgliedern vor und demonstriert die<br />
Funktionsweise seiner Technik. Dabei werde<br />
die Gelegenheit bestehen, sich bei SumUp<br />
registrieren und identifizieren zu lassen und<br />
einen kostenlosen SumUp Kartenleser in<br />
Empfang zu nehmen. Der Termin findet am<br />
Mittwoch, 9. Januar 2013 zwischen 14.00<br />
und 17.00 Uhr in den Räumen des TVB am<br />
Hohenzollerndamm 184 (Eingang in der<br />
Gieselerstraße) statt. Eine Anmeldung ist<br />
nicht erforderlich.<br />
jl
TAXI VERBAND<br />
BERLIN, BRANDENBURG e.V.<br />
Vorstand:<br />
Vorsitzender: Detlev Freutel<br />
Stellv. Vorsitzender: Boto Töpfer<br />
Schatzmeister: Detlef Platte<br />
Schriftführer: Karl- Heinz Kirle<br />
Weitere Vorstände:<br />
Jürgen Dumke, Farrokh Alleguilany,<br />
Rebecca Ruschin, Reinhard Ehringfeld<br />
Geschäftsstelle Berlin:<br />
Tanja Skorniakow<br />
Hohenzollerndamm 184,<br />
10713 Berlin<br />
Tel.: 030/ 342 72 90<br />
Fax: 030/ 86 09 07 70<br />
Email: taxiverband@t-online.de<br />
Internet: www.taxiverband-berlin.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo – Mi 10.00 – 14.30 Uhr<br />
Do 12.00 – 17.30 Uhr<br />
Beratung durch den Vorstand:<br />
Do 12.00 – 17.30 Uhr<br />
Di und Mi nach telefonischer Absprache<br />
Bankverbindung:<br />
Commerzbank<br />
BLZ 100 800 00,<br />
Konto 443 736 600<br />
Geschäftsstelle Brandenburg:<br />
Karl- Heinz Kirle<br />
Gerlachstraße 41<br />
14480 Potsdam<br />
Tel.: 0331/ 20 02 80<br />
Fax: 0331/ 20 02 820<br />
Email: taxiverband@t-online.de<br />
Internet: www.taxiverband-berlin.de<br />
Sprechzeiten:<br />
Telefonische Vereinbarung unter:<br />
0172 3103895<br />
Rechtsberatung:<br />
Do 15.00 – 16.00 Uhr<br />
durch die Rechtsanwaltskanzlei<br />
Hartung<br />
Beratung in<br />
Buchführungsangelegenheiten:<br />
Do 15.00 – 16.00 Uhr<br />
durch das Steuerbüro Bartsch<br />
Erdgasfahrzeugberatung:<br />
durch die Gasag<br />
nach Vereinbarung<br />
Verbandsarzt:<br />
Terminvereinbarung: Tel. 342 72 90<br />
Kfz- Gutachten:<br />
Sachverständigenbüro für das<br />
Kraftfahrzeugwesen<br />
Krüger & Partner GbR<br />
Tel.: 030/ 324 08 24 * Fax: 030/ 324<br />
Sach- und Fachkunde:<br />
Donnerstags 18.00 – 20.30 Uhr;<br />
€ 300,00<br />
Stadtführerkurs:<br />
Sonnabends 11.00 – 13.00 Uhr<br />
€ 250,00 brutto für TVB- Mitglieder<br />
€ 300,00 brutto für Nichtmitglieder<br />
Immer aktuell Informiert:<br />
www.taxiverband.berlin.de<br />
TVB<br />
Gute Gründe für eine<br />
Mitgliedschaft im TVB<br />
Aktivitäten:<br />
Aufnahmeantrag zur Mitgliedschaft im TVB<br />
Firma, Name<br />
Straße<br />
PLZ Ort<br />
Telefon E-Mail<br />
Konzessionsnummer(n) bitte einzeln aufführen<br />
Funkzugehörigkeit<br />
Gütesiegelkreis qualifizierte Sach-<br />
und Fachkunde-Ausbildung<br />
Mitarbeit in verschiedenen Prüfungsausschüssen<br />
regelmäßiges Zusammentreffen<br />
im Ein- und Mehrwagenkreis<br />
ständige Fortbildungsmaßnahmen<br />
Mitglied im Bundeszentralverband<br />
(BZP)<br />
kompetente Ausbildung zum Stadtführer<br />
Prüfung zum Erwerb des FzF-Scheines<br />
Wirtschaftliche Vorteile:<br />
Kfz-Versicherung<br />
Außenflächenwerbung<br />
Wartungsverträge<br />
eigener Betriebsarzt,Untersuchung<br />
zur P- Scheinverlängerung<br />
Tankkarte (TOTAL und star ORLEN)<br />
Rahmenabkommen mit<br />
verschiedenen Partnern<br />
Aktive Betreuung<br />
Betriebsführung<br />
auf allen Rechtsgebieten<br />
Steuerberatung<br />
Versicherungsberatung<br />
City Quality WBT Würfel<br />
Hiermit erkläre ich mein Interesse an einer Mitgliedschaft im TVB.<br />
Senden Sie bitte ihren Antrag per Post oder Fax an nebenstehende Adresse. Die Satzung erhalten Sie im Internet unter www.<br />
taxiverband-berlin.de/satzung.php oder durch Anfrage in der Geschäftstelle.<br />
Datum Unterschrift<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />
29
Nachrücke<br />
Leserbrief<br />
„Hilfsbereite“ Kollegen<br />
Oder auch: Die (fast) unendliche<br />
Geschichte um eine Starthilfe<br />
auf ner <strong>Taxi</strong>halte<br />
Es ist Samstagabend, nasskaltes Novemberwetter.<br />
Ich steige in mein <strong>Taxi</strong> und hoffe auf<br />
eine gute Kasse in dieser Nacht.<br />
Wie immer, fahre ich zuerst am Bahnhof<br />
Spandau vorbei und sehe, dass noch Platz<br />
auf der Halte ist. Das ist eher selten aber ich<br />
stelle mich auf dem Halteplatz an das Ende<br />
der Schlange.<br />
Das Ritual beginnt: Motor an, ein paar Meter<br />
vor, Motor aus. Und wieder Motor an…<br />
und wieder und wieder. Nach einer gefühlten<br />
Ewigkeit bin ich an zweiter Stelle angekommen,<br />
also fast vorne. Hoffen auf eine gute<br />
Partie.<br />
Und endlich ist es soweit: Der Kollege vor mir<br />
lädt und fährt weg. Doch dann der „GAU“:<br />
Ich versuche meinen Motor zu starten um<br />
nachzuziehen aber nein, die Batterie macht<br />
ausgerechnet jetzt schlapp, kein Piep mehr,<br />
ich komme nicht mehr weg! Okay, ich gehe<br />
an meine Heckklappe und hole die Über-<br />
Ich wurde zu einer Adresse bestellt und wie<br />
gewöhnlich hupte ich, als ich ankam. Doch<br />
kein Fahrgast erschien. Ich hupte erneut.<br />
Nichts. Noch einmal. Wieder nichts. Meine<br />
Schicht war fast zu Ende, dies sollte meine<br />
letzte Fahrt sein. Es wäre leicht gewesen,<br />
einfach wieder wegzufahren. Ich entschied<br />
mich jedoch dagegen, parkte den Wagen und<br />
ging zur Haustür. Kaum hatte ich geklopft,<br />
hörte ich eine alte gebrechliche Stimme<br />
sagen: „Bitte, einen Augenblick noch!“<br />
Durch die Tür hörte ich, dass offensichtlich<br />
etwas über den Hausboden geschleift wurde.<br />
Es verging eine Weile, bis sich endlich die<br />
Tür öffnete. Vor mir stand eine kleine alte<br />
Dame, bestimmt 90 Jahre alt. Sie trug ein<br />
mit Blümchen bedrucktes Kleid und einen<br />
dieser Pillbox- Hüte mit Schleier, die man<br />
früher immer getragen hat. Ihre gesamte<br />
Erscheinung sah so aus, als wäre sie aus einem<br />
Film der 1940er Jahre entsprungen. In ihrer<br />
Hand hielt sie einen kleinen Nylonkoffer. Da<br />
die Tür offen war, konnte ich nun auch in die<br />
Wohnung blicken. Die Wohnung sah aus als<br />
hätte hier über Jahre niemand mehr gelebt.<br />
Alle Möbel waren mit Tüchern abgedeckt. Die<br />
Wände waren völlig leer - keine Uhren, keine<br />
30<br />
brückungskabel raus, ich öffne im Fußraum<br />
des Beifahrersitzes eine Klappe, denn darunter<br />
versteckt sich die Batterie (Welchen<br />
Fahrzeugtyp fahre ich wohl?), schließe die<br />
Kabel an, habe alles perfekt vorbereitet für<br />
eine superschnelle Starthilfe! So, nun brauche<br />
ich nur noch einen freundlichen Kollegen,<br />
der kurz neben meiner Droschke stoppt<br />
und seine Motorhaube öffnet. Mehr braucht<br />
er eigentlich nicht zu machen. Er könnte in<br />
seinem Wagen sitzen bleiben , den „Rest“ mache<br />
ich! Ich gehe also die schier endlos lange<br />
Warteschlange auf der Bahnhofshalte entlang<br />
und versuche einen Kollegen zu überreden<br />
mir kurz zu helfen . Ich erkläre dabei<br />
jedem, dass es nur ein, zwei Minuten dauert<br />
und er dann auch noch vor mir einscheren<br />
darf, also an Platz 1.<br />
Was ich dann erlebe, verbuche ich im Nachhinein<br />
als die „neue Kollegialität 2012“: Es<br />
ist niemand –NIEMAND! bereit mir zu helfen,<br />
sogar Kollegen, die ich gut kenne, haben<br />
kein Interesse mir schnell mal zu helfen. Ich<br />
renne den Halteplatz auf und ab und höre die<br />
tollsten Ausreden: „Meine Batterie ist auch<br />
schlapp.“, „Nein, das macht meine Elektronik<br />
kaputt!“ , „Die Anderen meckern doch, wenn<br />
ich deinen platz einnehme.“, „Ich weiß nicht,<br />
wo meine Batterie sitzt.“ Dann noch der Klas-<br />
Bilder hingen dort. Die Wohnung war fast<br />
komplett leer - kein Nippes, kein Geschirr auf<br />
der Spüle, nur hinten der Ecke sah ich etwas.<br />
Einen Karton, der wohl mit Photos und<br />
irgendwelchen Glas-Skulpturen bepackt war.<br />
“Bitte, junger Mann, tragen sie mir meinen<br />
Koffer zum Wagen?“, sagte sie. Ich nahm den<br />
Koffer und packte ihn in den Kofferraum,<br />
ging zurück zur alten Dame, um ihr beim<br />
Gang zum Auto ein wenig zu helfen. Sie nahm<br />
meinen Arm und wir gingen gemeinsam in<br />
Richtung Bürgersteig, zum Auto. Sie bedankte<br />
sich für meine Hilfsbereitschaft. „Nicht der<br />
Rede wert“, antwortete ich. „Ich behandle<br />
meine Fahrgäste schlicht genauso, wie ich<br />
auch meine Mutter behandeln würde!“ „Oh,<br />
sie sind wirklich ein vorbildlicher junger<br />
Mann“, erwiderte sie.<br />
Als die Dame in meinem <strong>Taxi</strong> Platz genommen<br />
hatte, gab sie mir die Zieladresse, gefolgt<br />
von der Frage, ob wir denn nicht durch die<br />
Innenstadt fahren könnten. „Nun, das ist<br />
aber nicht der kürzeste Weg, eigentlich<br />
sogar ein erheblicher Umweg“, gab ich zu<br />
bedenken. „Oh, ich habe nichts dagegen“,<br />
sagte sie. „Ich bin nicht in Eile. Ich bin auf<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />
siker: Ein „Kollege“ gab mir den supertollen<br />
Tipp, doch den ADAC für die Starthilfe anzurufen.<br />
Ich soll also auf die gelben Engel warten.<br />
Mann, ich brauche doch nur ne Minute Hilfe!<br />
Es dauert am Ende genau 50 –FÜNFZIG!-<br />
Minuten bis sich endlich ein netter Kollege<br />
kurz neben mich stellt, er fährt das gleiche<br />
Modell wie ich , ich gebe ihm die Kabel aus<br />
dem Fenster in seines, er klemmt kurz an ,<br />
ich starte , das Auto springt an, er reicht die<br />
Kabel zurück, ich danke ihm und er schert<br />
vor mir ein und bekommt sofort Fahrgäste.<br />
Das Ganze hat genau eine Minute gedauert!<br />
Ich habe meine Starthilfekabel kaum<br />
verstaut, steigt auch bei mir eine Dame ein<br />
und möchte nach Zehlendorf. Gelegenheit,<br />
den schwachen Akku wieder ein wenig aufzuladen.<br />
Die Schicht wird doch noch prima.<br />
Vielleicht ein kleiner Ausgleich dafür, erlebt<br />
zu haben, was das für Kollegen dort sind,<br />
am Bahnhof Spandau! Später fahre ich wieder<br />
am Bahnhof vorbei und sehe sie wieder<br />
kreisen und kreisen, die „Geier“! Keine Zeit<br />
für ein bisschen Hilfsbereitschaft. Was für<br />
traurige Zeiten.<br />
Andreas Thierauf<br />
Dies schrieb ein New Yorker <strong>Taxi</strong>fahrer:<br />
Eine ganz besondere Fahrt!<br />
Auf Umwegen und eher per Zufall erreichte uns die folgende Geschichte, die vermeintlich aus der<br />
Feder eines Kollegen von der amerikanischen Ostküste stammt.<br />
dem Weg in ein Hospiz.“ ‚Ein Hospiz?’ schoss<br />
es mir durch den Kopf. Scheiße, Mann! Dort<br />
werden doch sterbenskranke Menschen<br />
versorgt und beim Sterben begleitet. Ich<br />
schaute in den Rückspiegel, schaute mir<br />
die Dame noch einmal an. „Ich hinterlasse<br />
keine Familie“, fuhr sie mit sanfter Stimme<br />
fort. „Der Arzt sagt, ich habe nicht mehr<br />
sehr lange.“ Ich schaltete das Taxameter aus.<br />
„Welchen Weg soll ich nehmen?“ fragte ich.<br />
Für die nächsten zwei Stunden fuhren wir<br />
einfach durch die Stadt. Sie zeigte mir das Hotel,<br />
indem sie einst an der Rezeption gearbeitet<br />
hatte. Wir fuhren zu den unterschiedlichsten<br />
Orten. Sie zeigte das Haus, in dem sie und<br />
ihr verstorbener Mann gelebt hatten, als sie<br />
noch „ein junges, wildes Paar“ waren. Sie<br />
zeigte mir ein modernes neues Möbelhaus,<br />
dass früher „ein angesagter Schuppen“ zum<br />
Tanzen war. Als junges Mädchen habe sie<br />
dort oft das Tanzbein geschwungen. An<br />
manchen Gebäuden und Straßen bat sie mich<br />
besonders langsam zu fahren. Sie sagte dann<br />
nichts. Sie schaute dann einfach nur aus dem<br />
Fenster und schien mit ihren Gedanken noch<br />
einmal auf eine Reise zu gehen. Hinter dem<br />
Horizont kamen die ersten Sonnenstrahlen.
Messetermine<br />
Dezmber<br />
13.12. - 16.12 Hippologica Internationale Pferdesportmesse & Pferdemesse mit Herz<br />
30.12. – 30.12. Modellbahnbörse Berlin<br />
Januar<br />
12.01. - 13.01 HochzeitsWelt Berlin Postbahnhof<br />
Die Hochzeitsmesse<br />
15.01. – 17.01. Fashionweek Berlin:<br />
Bread & Butter<br />
GREENshowroom<br />
Eco-Fashion-Messe<br />
PANORAMA Berlin<br />
PREMIUM<br />
the gallery Berlin<br />
15.01. – 17.01 Omnicard Ausstellung und Konferenz für Chipkartentechnologie<br />
16.01. – 18.01. Ethical Fashion Show Berlin<br />
Mehr Messetermine finden Sie im Internet unter: www.taxi-vorfahrt.de<br />
Waren wir tatsächlich die ganze Nacht durch<br />
die Stadt gefahren? „Ich bin müde“, sagte die<br />
alte Dame plötzlich. „Jetzt können wir zu<br />
meinem Ziel fahren.“ Schweigend fuhren wir<br />
zur Adresse, die sie mir am Abend gegeben<br />
hatte. Das Hospiz hatte ich mir viel größer<br />
vorgestellt. Mit seiner Mini-Einfahrt wirkte es<br />
eher wie ein kleines freundliches Ferienhaus.<br />
Jedoch stürmte kein kaufwütiger Makler aus<br />
dem Gebäude, sondern zwei eilende Sanitäter,<br />
die - kaum hatte ich den Wagen angehalten -<br />
die Fahrgasttüre öffneten. Sie schienen sehr<br />
besorgt, mussten schon sehr lange auf die<br />
Dame gewartet haben. Und während die alte<br />
Dame sich in den Rollstuhl setzte, trug ich<br />
ihren Koffer zum Eingang des Hospizes.<br />
„Wie viel bekommen sie von mir für die Fahrt?“<br />
fragte sie, während sie in ihrer Handtasche<br />
kramte. „Nichts“, sagte ich. „Sie müssen doch<br />
ihren Lebensunterhalt verdienen“, antwortete<br />
sie. „Es gibt noch andere Passagiere“,<br />
erwiderte ich mit einem Lächeln. Und ohne<br />
lange drüber nachzudenken, umarmte ich sie.<br />
Sie hielt mich ganz fest angedrückt. „Sie haben<br />
einer alten Frau auf ihren letzten Metern noch<br />
ein klein wenig Freude und Glück geschenkt.<br />
Danke!“ sagte sie mit glasigen Augen zu mir.<br />
Ich drückte ihre Hand und ging - ging dem<br />
trüben Sonnenaufgang entgegen ... Hinter<br />
mir schloss sich die Tür des Hospiz. Es klang<br />
für mich wie der Abschluss eines Lebens.<br />
Anzeige<br />
Meine nächste Schicht hätte jetzt beginnen<br />
sollen, doch ich nahm keine neuen Fahrgäste<br />
an. Ich fuhr einfach ziellos durch die Straßen<br />
- völlig versunken in meinen Gedanken. Ich<br />
wollte weder reden, noch jemanden sehen.<br />
Was wäre gewesen, wenn die Frau an einen<br />
unfreundlichen und mies gelaunten Fahrer<br />
geraten wäre, der nur schnell seine Schicht<br />
hätte beenden wollen? Was wäre, wenn ich<br />
die Fahrt nicht angenommen hätte? Was<br />
wäre, wenn ich nach dem ersten Hupen<br />
einfach weggefahren wäre? Wenn ich an<br />
diese Fahrt zurückdenke, glaube ich, dass<br />
ich noch niemals etwas Wichtigeres im<br />
Leben getan habe. In unserem hektischen<br />
Leben legen wir besonders viel Wert auf<br />
die großen, bombastischen Momente.<br />
Größer. Schneller. Weiter. Dabei sind es<br />
doch die kleinen Momente, die kleinen<br />
Gesten, die im Leben wirklich zählen.<br />
Für diese kleinen und schönen Momente<br />
sollten wir uns wieder Zeit nehmen. Wir<br />
sollten wieder Geduld haben - und nicht<br />
sofort hupen - dann sehen wir sie auch, die<br />
kleinen und schönen Momente im Leben.<br />
Unbekannter Verfasser aus New York<br />
(Die Redaktion bedankt sich bei Thomas<br />
Rüger und Detlef Mottschall, über die uns<br />
diese Geschichte erreichte – die Redaktion.)<br />
Betrieb mit 13 Konzessionen abzugeben: taxibetrieb@web.de<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />
Impressum<br />
Nachrücke<br />
Herausgeber<br />
Innung des Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes e.V.<br />
Martin-Luther-Str. 3 - 7<br />
10777 Berlin<br />
Tel.: +49 (0) 30 / 23 62 72 01 / 04<br />
Fax.: +49 (0) 30 / 3 44 60 69<br />
Internet: www.taxiinnung.org<br />
E-Mail: info@taxiinnung.org<br />
<strong>Taxi</strong>verband Berlin, Brandenburg e.V.<br />
Hohenzollerndamm 184,<br />
10713 Berlin<br />
Tel.: +49 (0) 30 / 3 42 72 90<br />
Fax.: +49 (0) 30 / 86 09 07 70<br />
Internet: www.taxiverband-berlin.de<br />
E-Mail: taxiverband@t-online.de<br />
Verleger<br />
TAXI VORFAHRT VERLAG GmbH<br />
Martin-Luther-Str. 3 - 7<br />
10777 Berlin<br />
Tel.: +49 (0) 30 / 23 62 72 01<br />
Fax.: +49 (0) 30 / 3 44 60 69<br />
Internet: www.taxi-vorfahrt.de<br />
E-Mail: info@taxi-vorfahrt.de<br />
Redaktion<br />
Jochen Liedtke<br />
Grafenwalder Weg 7<br />
13587 Berlin<br />
Tel.: +49 (0)30 / 43 05 17 13<br />
E-Mail: redaktion@taxi-vorfahrt.de<br />
Satz und Gestaltung<br />
Agentur punktde<br />
Eisenacher Str. 72<br />
04155 Leipzig<br />
Tel.: +49 (0)341 / 2 40 77 30<br />
Fax: +49 (0)341 / 2 40 77 31<br />
Internet: www.agentur-punktde.com<br />
E-Mail: info@agentur-punktde.com<br />
Druck<br />
Lausitzer Druckhaus GmbH<br />
Töpferstraße 35<br />
02625 Bautzen<br />
Telefon: +49 (0)3591 / 3 73 70<br />
Fax: +49 (0)3591 / 37 37 12<br />
E-Mail: info@lausitzer-druckhaus.de<br />
Internet: www.lausitzer-druckhaus.de<br />
Vertrieb<br />
Direktvertrieb Berlin und Brandenburg<br />
Auflage<br />
4.000 Exemplare<br />
Mediadaten und Kleinanzeigen<br />
unter www.taxi-vorfahrt.de<br />
Titelfoto: Jochen Liedtke<br />
31
Postvertriebsstück 18948 Entgelt bezahlt DPGA <strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> Verlag GmbH Martin-Luther-Straße 3-7 10777 Berlin<br />
Abb. entspricht nicht dem Angebot. www.dbpromotion.de<br />
Wenn Sie bis zum Jahresende eine neue E-Klasse Limou-<br />
sine aus unserem Bestand kaufen, können Sie jede Menge<br />
sparen. Bei Übernahme bis 30. Dezember bieten wir Ihnen<br />
nämlich eine sensationelle Finanzierung von nur 0,9 % * –<br />
und legen noch vier Reifen obendrauf. Auch die Überfüh-<br />
rungskosten lassen sich minimieren. Dann nämlich,<br />
wenn Sie Ihr neues <strong>Taxi</strong> persönlich im Werk abholen.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.<br />
*Mercedes-Benz E 200 CDI BlueEFFICIENCY, Neuwagen.<br />
Daimler AG, Mercedesstraße 137, 70327 Stuttgart<br />
Mercedes-Benz Niederlassung Berlin<br />
<br />
<br />
<br />
Sensationelle 0,9 %-Finanzierung! *<br />
Einen Satz Reifen gratis!<br />
Landen Sie einen genialen Coup!<br />
Die letzten 25 E-Klassen in diesem Jahr – jetzt zugreifen.<br />
Ein Finanzierungsbeispiel der Mercedes-Benz Bank AG für alle<br />
gewerbetreibenden <strong>Taxi</strong>unternehmer.<br />
Kaufpreis, netto 29.295,– €<br />
Kaufpreis inkl. MwSt. 34.861,– €<br />
Anzahlung 5.566,– €<br />
Gesamtkreditbetrag 29.295,– €<br />
Gesamtbetrag 29.967,– €<br />
Eff ektiver Jahreszins 0,90 %<br />
Sollzins, gebunden, p. a. 0,87 %<br />
Laufzeit 60 Monate<br />
Monatliche Rate 499,– €<br />
Kraftstoff verbrauch, innerorts/außerorts/kombiniert: 13,1–6,3/7,4–4,4/9,5–5,1 kg/100 km;<br />
CO 2 -Emissionen, kombiniert: 147–134 g/km.<br />
Diese Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen verschiedenen<br />
Fahrzeugtypen. Das Angebot ist nicht kombinierbar mit anderen Aktionen und Verwerterrabatten.<br />
MBB-TX-001-12_AZ_JAHRESBUCHUNG_DEZ_<strong>Taxi</strong>vorfahrt_180x267_RZ.indd 1 23.11.12 15:03