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Heft 10<br />

2012<br />

2, 50 Euro<br />

Rück- BLICK auf Köln<br />

TAXI <strong>Vorfahrt</strong><br />

Die Europäische <strong>Taxi</strong>messe brachte<br />

das Gewerbe zusammen:<br />

Seiten 5 – 7<br />

Aus- BLICK auf INSIKA<br />

Das Fiskaltaxameter in aller<br />

Munde: Nach Hamburg soll Berlin<br />

folgen. Themenspezial zu Technik,<br />

Umsetzung und aktueller<br />

Diskussion: Seiten 8 – 12<br />

Panorama- BLICK aus dem<br />

neuen NY City Cab<br />

Nissans NV 200 löst die alten Ford<br />

Taxen im „Big Apple“ ab. Das neue<br />

Hightech- <strong>Taxi</strong> im Portrait:<br />

Seite 20<br />

Dezember 2012<br />

Das neue <strong>Taxi</strong>magazin<br />

für Berlin und<br />

Brandenburg<br />

<br />

<br />

<br />

BZP- Vizepräsident<br />

DietmarSchmidt<br />

im Gespräch<br />

Unser<br />

Wunschzettel<br />

zu<br />

Weihnachten:<br />

(Auszug…)<br />

Schicke neue Taxen<br />

INSIKA für alle<br />

Flughafenregelung<br />

Handelnde Politik


Neues von der Baustelle<br />

Die neue ständige Rubrik der TAXI VORFAHRT<br />

„Erhebliche Abweichungen zwischen Baugenehmigung und baulicher Realisierung“:<br />

Böses Gerücht macht die Runde: Wurde BER an der falschen Stelle gebaut?<br />

Der Blätterwald rauscht und rauscht…<br />

und sicherlich können und wollen Sie,<br />

liebe Leserinnen und Leser, nicht mehr!<br />

Die Kollegen von der Tagespresse, von<br />

Radio und Fernsehen, kommen mit ihren<br />

Meldungen nicht mehr hinterher um den sich<br />

überschlagenden Informationen zu unserem<br />

sehnlich erwarteten Willy- Brandt- Flughafen<br />

südlich Berlins mit ihrer Berichterstattung<br />

gerecht zu werden. Deshalb: Wir wollen<br />

es erst gar nicht versuchen und üben uns<br />

daher in unserer ganz eigenen Blickrichtung<br />

auf die Großbaustelle in LDS, wie der<br />

Landkreis südlich Neuköllns und Treptows<br />

–nicht nur- in <strong>Taxi</strong>kreisen verkürzt genannt<br />

wird. Ein schlimmes Gerücht machte<br />

jüngst die Runde, nachdem der neue<br />

Technikchef der Flughafengesellschaft<br />

FBB den staunenden Medien verkündete:<br />

„Gravierende Abweichungen zwischen<br />

Brandschutzkonzept, Baugenehmigung und<br />

baulicher Realisierung könnten aufwändige<br />

Umbauten nötig machen“.<br />

Der „kleinstmögliche Unfall“ in Bezug auf<br />

diese von Horst Ahmann: Es wurde gegen<br />

geltendes Baurecht verstoßen. Will heißen:<br />

Es gibt (erhebliche) Abweichungen zwischen<br />

eingereichtem und beschiedenem, also<br />

genehmigtem Bauantrag. Als privater Bauherr<br />

kennt man die Folgen: Abriss – zumindest in<br />

Teilen. Nach dieser Meldung hat der Deutsche<br />

Bundestag prompt den Geldhahn zugedreht.<br />

Der Bund ist mit rund einem Drittel am<br />

Flughafen beteiligt. 312 Millionen Euro haben<br />

die Haushaltspolitiker fraktionsübergreifend<br />

erstmal weggeschlossen. Sicher ist sicher….<br />

Bei Berliner Großbaustellen weiß man<br />

bekanntlich nie….<br />

Ob wenigstens der neue Tower am BER an der richtigen Stelle steht scheint sicher -Foto jl<br />

Nun aber der Super- „GAU“, also der<br />

größtmögliche anzunehmende Unfall: In<br />

Fachkreisen, für gewöhnlich gut unterrichtet,<br />

ging das Tuscheln bereits vor Wochen los:<br />

Wurde der Flughafen möglicherweise an<br />

falscher Stelle errichtet? Gar im falschen<br />

Landkreis? Ist dies vielleicht auch der Grund<br />

für die Verwirrung des LDS- Landrates<br />

Loge? Der aufrechte Sozialdemokrat schickt<br />

sich bekanntlich an, eine Art moderner<br />

märkischer Don Quixote zu werden bei<br />

seinem Kampf für die Interessen seiner<br />

Schönefelder und Königs Wusterhausener<br />

<strong>Taxi</strong>betriebe, die bekanntlich auch für die<br />

Minderung der Berliner Arbeitslosenzahlen<br />

einen nicht unerheblichen Beitrag leisten.<br />

Quid quid? Steht der Airport oder besser:<br />

seine falsch gebauten Abfertigungsgebäude,<br />

an falscher Stelle? Müssen sie verrückt<br />

werden an ihren richtigen Ort? Gibt es<br />

hierfür bereits die passende Technik? Oder…<br />

.“Warten auf Godot“….können alle Beteiligten,<br />

also auch wir, das Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbe, nur<br />

hoffen, dass die erforderlichen Riesenkräne<br />

und Schaufelbagger alsbald zur Verfügung<br />

stehen um mit „minimalen Kosten“ den<br />

Tower, die Gates und alles was da bereits im<br />

märkischen Sand zementiert worden ist, in<br />

den „richtigen“ Landkreis, vielleicht gar in<br />

die Hauptstadt zu holen? Dann wäre Loges<br />

Engagement so überflüssig wie ein Kropf<br />

gewesen, der Streit zwischen Berlin und<br />

LDS auf Gewerbeebene nicht minder. Noch<br />

steht eine verbindliche Auskunft über diese<br />

gewagte These aus, aber wer weiß schon,<br />

was morgen oder gar übermorgen in der<br />

Zeitung stehen wird…..<br />

So oder so: Der Flughafen wird immer<br />

teurer, der Eröffnungstermin immer<br />

fraglicher. Auch im Oktober 2013 wird<br />

TXL wohl aus allen Nähten platzen wie<br />

in diesem Jahr…und Landrat Loge wird<br />

seinen überflüssigen „Kampf“ gegen die<br />

Berliner Windmühlenflügel möglicher Weise<br />

fortsetzen. Zum Jahresende ist Schluss mit<br />

den gegenseitigen Besuchen von Berliner<br />

Taxen in Schönefeld und LDS- Droschken<br />

dürfen dann in TXL auch nicht mehr laden.<br />

Denn die Vereinbarung läuft zum 31.12. aus<br />

und wurde bislang nicht verlängert oder<br />

erneuert. Aber was ist das schon gegen einen<br />

Flughafenneubau, der am Baurecht vorbei<br />

realisiert wurde und vielleicht sogar an der<br />

falschen Stelle steht…?!<br />

Jochen Liedtke


Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

ein turbulentes Jahr geht zu Ende. Der irgendwann<br />

neue Flughafen BER, die notwendige<br />

Tarifanpassung, Fahrgastbetrügereien<br />

und der Kampf gegen die Schwarzarbeit beschäftigten<br />

das Gewerbe und die Medien.<br />

Die Taxenaufstellung am BER ist bis heute<br />

nicht gelöst. Die Fronten zwischen Berlin<br />

und LDS haben sich weiter verhärtet. Unsere<br />

Senatsverwaltung hat den völlig überzogenen<br />

Forderungen des Landkreises Dahme-<br />

Spree nicht nachgegeben. Ab dem 1. Januar<br />

2013 werden keine Taxen aus LDS in Tegel<br />

mehr Fahrgäste aufnehmen können und Berliner<br />

Taxen haben keine Bereitstellung mehr<br />

am Flughafen Schönefeld. Da der Flughafen<br />

Tegel inzwischen mit 120% ausgelastet ist,<br />

trifft es die Taxler aus LDS mehr als die Berliner.<br />

Die Gewerbevertretungen „Innung“, TD<br />

und TVB sind sich in den zentralen Punkten<br />

einig. Wir wollen keine generellen Laderechte<br />

für LDS-Taxen in Berlin. Am BER ist eine<br />

Ladeleiste für Berliner Taxen für Fahrten<br />

nach Berlin und eine Ladeleiste für LDS-Taxen<br />

in alle anderen Richtungen einzurichten.<br />

Dadurch bleibt die Tarifhoheit gesichert und<br />

der Wille unserer Fahrgäste für eine qualitativ<br />

hohe Dienstleistung <strong>Taxi</strong> würde entsprochen.<br />

Nach wie vor lehnen wir Gebühren für<br />

eine Gewinnmaximierung eines privaten<br />

Parkraumbewirtschafters für Taxen ab.<br />

Ab Februar 2013 soll es neue Verhandlungen<br />

zwischen Berlin und LDS geben. Wir haben<br />

die Berliner Verwaltung gebeten, die „Allgemeinverfügung<br />

über die Durchführung des<br />

Taxenverkehrs am Flughafen Berlin Brandenburg<br />

(BER)“ zu kündigen. Am Ende wird<br />

es zu einer Übereinkunft kommen müssen.<br />

Wir werden die Zeit nutzen, um so viel wie<br />

möglich an unseren Vorstellungen einzubringen.<br />

Nach hitzigen Debatten haben sich „Innung“,<br />

TD und TVB auf einen gemeinsamen Tarifantrag<br />

festgelegt. Dieser Antrag ist ein Kom-<br />

promiss auf kleinstem Nenner. Knackpunkt<br />

der Auseinandersetzungen war dabei der<br />

Wegfall der verkehrsbedingten Wartezeit<br />

von 1 Minute. Die Senatsverwaltung und<br />

der TVB machten unmissverständlich klar,<br />

dass eine Strukturänderung zum jetzigen<br />

Zeitraum nicht möglich ist. Folglich blieb,<br />

einen höheren Tarif im Wesentlichen nur<br />

über die Erhöhung der Kilometerentgelte<br />

durchzusetzen oder völlig mit leeren Händen<br />

dazustehen. Eine Tarifanhebung ist so<br />

lange nötig, bis endlich saubere Strukturen,<br />

also Unterbindung von Schwarzarbeit und<br />

illegaler Verpachtung, durchgesetzt sind. Die<br />

Erfahrungen der letzten Tarifanpassungen<br />

zeigen, dass es zu einer Tarifänderung nur<br />

durch einen gemeinsam getragenen Antrag<br />

kommen kann. Gibt es mehr als nur einen<br />

Antrag, oder wie die BTB sagt, Vorschlag,<br />

schiebt die Senatsverwaltung eine Entscheidung<br />

meist auf die lange Bank bis sich alle<br />

Vertretungen im Anhörverfahren geeinigt<br />

haben. Um aussagekräftiges Zahlenmaterial<br />

für eine Tarifentscheidung zu bekommen,<br />

startete die Senatsverwaltung im November<br />

eine Befragung von <strong>Taxi</strong>unternehmen zur<br />

Umsatz- und Kostenentwicklung. Das gab es<br />

nach meinem Kenntnisstand bei allen Tarifanträgen<br />

der letzten 13 Jahre noch nie. Die<br />

Gewerbevertretungen fordern schon seit<br />

Jahren ein Gutachten zur wirtschaftlichen<br />

Leistungsfähigkeit der <strong>Taxi</strong>unternehmen.<br />

Die Argumentation, dass jetzt für eine Tarifentscheidung<br />

erst gesicherte Daten vorliegen<br />

müssen ist hausgemacht und darf nun nicht<br />

zum Nachteil des Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes in<br />

der Tarifentscheidung verwendet werden.<br />

In der Problematik der Fahrgastbetrügereien<br />

gibt es seitens der Ermittlungsbehörde und<br />

der Aufsichtsbehörde Bewegung. Strafverfahren<br />

wurden eingeleitet und sind vor Gericht<br />

anhängig. Das LABO hat in Zusammenarbeit<br />

mit der Flughafengesellschaft und den<br />

Gewerbevertretungen erreicht, dass zeitnah<br />

Editorial<br />

Werbeflächen des Flughafens und Flyer zur<br />

Aufklärung der Fahrgäste über annähernde<br />

Fahrpreise genutzt werden können. Die Kosten<br />

sollen untereinander aufgeteilt werden.<br />

Das Gewerbe sprach im Jahr 2012 mit den<br />

Senatoren Henkel (Innenverwaltung) und<br />

Müller (Stadtentwicklung), um endlich eine<br />

Anschubfinanzierung für die Fiskaltaxameter<br />

hinzubekommen. Leider wurde das mit dem<br />

Hinweis auf die schmale Haushaltslage des<br />

Landes Berlin abgeschmettert. Wir werden<br />

an diesem Thema nicht aus den Augen verlieren<br />

und mit Nachdruck gegen die Schwarzarbeit<br />

vorgehen. 2013 sind Bundestagswahlen.<br />

Außer der FDP sprechen sich alle Parteien für<br />

die Einführung eines flächendeckenden Mindestlohnes<br />

aus. Wird dieser auch im <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

eingeführt, stehen insbesondere den<br />

Mehrwagenbetrieben harte Zeiten bevor.<br />

Trotz der aufgezeigten Probleme gehen wir<br />

optimistisch in das Jahr 2013. Das Berliner<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbe wird seiner Verantwortung gerecht<br />

werden und mit hoher Qualität seine<br />

Aufgaben erfüllen. Ich wünsche allen Kolleginnen<br />

und Kollegen ein entspanntes Weihnachtsfest<br />

und einen guten Rutsch in das<br />

Jahr 2013.<br />

Allzeit gute Kasse wünscht Ihnen<br />

Uwe Gawehn<br />

Schöne Feiertage, einen guten<br />

Rutsch ins neue Jahr und….<br />

bleiben Sie uns bitte gewogen.<br />

Für das Team der <strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong><br />

Jochen Liedtke, Chefredakteur


Aktuelles<br />

2 Neues von der Baustelle<br />

4 Flughafenstress ohne Ende<br />

5 Rückblick auf die <strong>Taxi</strong>messe Köln<br />

7 Wie ist der Stand beim INSIKA-<br />

Projekt<br />

13 Dietmar Schmidt im Interview<br />

16 Per <strong>Taxi</strong> zur FRUIT LOGISTICA 2013<br />

17 Vereinbarung Flughafen Schönefeld<br />

gekündigt<br />

18 Der Winter und seine möglichen -<br />

rechtlichen Folgen<br />

Mobiles<br />

20 Neues Einheitstaxi für New York<br />

Funkgesellschaften<br />

21 Jahresrückblick<br />

„Innung“<br />

22 Termin Sprechstunde in Ortskunde<br />

22 Öffnungszeiten<br />

22 Geburtstagsgrüße<br />

23 <strong>Taxi</strong> Deutschland Mitgliederversamm-<br />

lung<br />

23 Doppelfunk für „Auserwählte“ Teil 2<br />

25 10. Jubiläums Badminton-<strong>Taxi</strong>-Cup<br />

TVB<br />

26 Bericht über die MV<br />

27 Nachruf Hagen Müller ist tot.<br />

27 Neuer Ortskundekatalog ab 02.2013<br />

28 günstige Preise in der Oper<br />

28 Bargeldlose Zahlung: SumUp stellt sich<br />

vor<br />

Nachrücke<br />

30 Leserbriefe<br />

31 Messetermine<br />

31 Kleinanzeigen<br />

Rückblick auf die Europäische <strong>Taxi</strong>messe<br />

in Köln mit dem Schwerpunkt INSIKA<br />

Im November traf sich das <strong>Taxi</strong>gewerbe zum Messehighlight in der Domstadt. Der BZP hielt<br />

seine Mitgliederversammlung ab und wählte. Auf der Messe standen neben den neuesten<br />

Droschken, darunter auch das neue New York City Cab von Nissan, vor allem die INSIKA-<br />

Technik, ePayment und die <strong>Taxi</strong>-Apps im Fokus. Grund genug für ein Themenspezial in<br />

dieser Ausgabe. Bitte lesen Sie:<br />

Rückblick auf die Europäische <strong>Taxi</strong>messe aus Sicht des BZP-Vorstandes:<br />

Seiten 5 – 7<br />

Zum Stand der INSIKA- Technologie und der Umsetzung für das Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbe:<br />

Seiten 8 – 12<br />

Interview mit dem wiedergewählten BZP- Vizepräsidenten Dietmar Schmidt aus Berlin:<br />

Seiten 13 – 14<br />

Das neue New York City Cab NV 200 von Nissan hatte auf der <strong>Taxi</strong>messe Deutschlandpremiere:<br />

Seite 20<br />

Flughafenstress ohne Ende<br />

Berliner Flughafendrama und kein Ende<br />

in Sicht: Weil BER nicht fertig wird<br />

und die Flughafenvereinbarung mit<br />

dem Landkreis Dahme-Spreewald zum<br />

Jahresende gekündigt wurde, droht dem<br />

Gewerbe Ungemach. Dazu die Straftaten<br />

einiger „Kollegen“ insbesondere in<br />

TXL. TVB, „Innung“ und TD haben mit<br />

einem Infoplakat erneut den Kampf<br />

gegen die Betrüger auf den Flughäfen<br />

aufgenommen. Lesen Sie dazu mehr in<br />

unseren Beiträgen:<br />

Neues von der Baustelle:<br />

Seite 2<br />

Schluss mit „Lustig“ – Zur Kündigung<br />

der Flughafenvereinbarung:<br />

Seite 17


Aktuell<br />

Rückblick auf die Europäische <strong>Taxi</strong>messe in Köln<br />

Europäische <strong>Taxi</strong>messe betont ihre internationale Ausrichtung und glänzt mit hohen Besucherzahlen.<br />

Mitgliederversammlung des BZP unterstreicht die Geschlossenheit des Gewerbes<br />

Im November war Köln wieder der Mittelpunkt<br />

des europäischen <strong>Taxi</strong>gewerbes. Die<br />

im Anschluss an die Mitgliederversammlung<br />

des Deutschen <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenverbandes<br />

e.V. (BZP) eröffnete Europäische <strong>Taxi</strong>messe<br />

hat mit dem Motto „TAXI - Anytime!<br />

Anywhere!“ ihre internationale Ausrichtung<br />

betont. Enorme Besucherzahlen aus dem<br />

In- und Ausland, hochkarätige Referenten<br />

und ein wieder hervorragend besuchtes IRU-<br />

Symposium unterstreichen abermals die<br />

herausragende Rolle der weltweit größten<br />

Messe für das <strong>Taxi</strong>gewerbe.<br />

Der BZP-Vorstand dem ehemaligen Vorsitzenden<br />

Fred Buchholz (Mitte) in Köln -Foto j<br />

Einstimmig wiedergewählt: Schmidt und<br />

Oertel<br />

Auf der BZP- Mitgliederversammlung am<br />

8. November standen im internen Teil zunächst<br />

turnusmäßige Wahlen an. Mit den<br />

einstimmigen Wiederwahlen von Vizepräsident<br />

Dietmar Schmidt (Berlin) und Vorstand<br />

Wolfgang Oertel (Chemnitz) per Akklamation<br />

demonstrierten die über 100 Delegierten<br />

des Bundesverbandes Einigkeit.<br />

Beim BZP geht’s ‚app’!<br />

BZP- Präsident Michael Müller berichtete<br />

über den Stand einer gemeinsamen Schnittstelle<br />

gewerbezugehöriger <strong>Taxi</strong>- Bestell-<br />

Apps. Auf Grundlage des Auftrages des Erweiterten<br />

Vorstandes vom Frühjahr habe<br />

der BZP moderierend zur Versachlichung<br />

der Diskussion beigetragen und die unterschiedlichen<br />

Gruppen zusammengeführt.<br />

In separaten Gesprächskreisen der Systemhersteller,<br />

App- Vermarkter und der Zentralen<br />

habe man erfolgreich vermittelt und die<br />

grundsätzliche Bereitschaft zur gegenseitigen<br />

Öffnung der Vermittlungssysteme für<br />

Aufträge mittels einer Schnittstelle erreicht,<br />

die vom BZP als neutrale Stelle verwaltet<br />

werden soll. Die BZP- Schnittstelle werde<br />

dann aktiv, wenn die gewerbezugehörigen<br />

bundesweiten Apps taxi.eu, <strong>Taxi</strong> Deutschland<br />

oder Cab4me bzw. die jeweiligen lokalen<br />

Apps innerhalb der eigenen Herstellerfamilie<br />

(GefoS, fms oder Seibt & Straub) keine<br />

Zentralen vor Ort finden. Dann werde der<br />

Zugang zum BZP- System geöffnet, an Anbieter<br />

vor Ort weitergeleitet und ggf. auch noch<br />

die dortige Verteilung geregelt. Ziel sei, dass<br />

das gesamte Gewerbe mit möglichst wenig<br />

Apps auskommt und - aus Sicht des Kunden<br />

- mit einem App flächendeckend Zugriff auf<br />

praktisch die gesamte <strong>Taxi</strong>flotte möglich ist.<br />

Dabei wolle der BZP keinerlei Entgelte, also<br />

weder für die Annahme von Aufträgen aus<br />

den Applikationen taxi.eu, <strong>Taxi</strong> Deutschland<br />

oder Cab4me noch für die Abgabe von Aufträgen<br />

an die Systeme FMS, GefoS oder Seibt<br />

& Straub. Die Mitgliederversammlung begrüßte<br />

die Ergebnisse und beauftragte Vorstand<br />

und Geschäftsführung einstimmig, die<br />

Entwicklung der gemeinsamen Schnittstelle<br />

in diesem Sinne weiter voranzutreiben.<br />

Im öffentlichen Teil der Mitgliederversammlung<br />

konnte BZP- Präsident Müller dann auch<br />

wieder zahlreiche Vertreter der mittlerweile<br />

auf die Anzahl von 27 angewachsenen Fördermitglieder<br />

sowie der Fachpresse begrüßen.<br />

In seinem fast einstündigen gewerbepolitischen<br />

Bericht legte der vor einem Jahr neu<br />

gewählten Präsident detailliert Rechenschaft<br />

über sämtlichen Belange und Aktivitäten<br />

des Gewerbes und seines Bundesverbandes<br />

ab. Der Geschäftsverlauf sei stabil, für 2013<br />

müsse man sich aber auf eine Eintrübung<br />

der Konjunktur und einen Rückgang des Geschäftsreiseverkehrs<br />

einstellen.<br />

Ein inhaltlicher Schwerpunkt der politischen<br />

Arbeit bilde die PBefG- Reform. Nach langen<br />

Grabenkämpfen habe die Politik einen Kuhhandel<br />

betrieben, als „Kollateralschaden“<br />

wurden allerdings bei der Umsetzung der<br />

eigentlich nur den Busverkehr betreffenden<br />

EU-Regelungen mit dem Wegfall der Anforderung<br />

der Geschäftsmäßigkeit in § 1 sowie<br />

des (nach BZP- Interpretation) Wegfalls der<br />

Formenstrenge durch Ausnahmegenehmigungsmöglichkeiten<br />

auf Länderebene für<br />

jegliche „Sonderformen“ des Verkehrs durchs<br />

Hintertürchen und ohne angemessene Anhörung<br />

des Gewerbes im letzten Moment doch<br />

Änderungen eingeführt, die erhebliches Ungemach<br />

befürchten lassen. Es sei gerade in<br />

neoliberal orientierten Bundesländern zu<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />

erwarten, dass diese Vorschriften extensiv<br />

angewendet werden, Modellversuche wie<br />

die „Mobilfalt“ in Nordhessen seien da wohl<br />

erst der Anfang. Zwar gebe es die Zusage, die<br />

Entwicklungen genau zu beobachten und<br />

gegebenenfalls auch gegenzusteuern, doch<br />

nütze das am Ende wenig. Das sei die Politik<br />

in Deutschland: Zunächst wird der Schaden<br />

angerichtet, danach kann man nach Kehrbesen<br />

und Schaufel suchen, um den Mist wieder<br />

wegzuräumen.<br />

Fiskaltaxameter und Mangel an qualifiziertem<br />

Fahrpersonal<br />

Massiver Handlungsbedarf bestehe auch<br />

bei den Themen „Fiskaltaxameter“, Fahrpersonalgesetz<br />

und Mindestlohn sowie den<br />

EU-Arbeitszeitrichtlinien für mobile Arbeitsplätze.<br />

Positiv gebe es zu berichten, dass es<br />

auch von hoher Stelle aus dem Bundesverkehrsministerium<br />

mittlerweile Signale gibt,<br />

die anachronistische Ausnahmeregelung von<br />

der generellen Anschnallverpflichtung endlich<br />

zu streichen.<br />

Eine sich immer weiter herauskristallisierende<br />

Herausforderung sei der Fahrpersonalmangel.<br />

Die Qualifizierungsoffensive und<br />

ein festes Berufsbild seien einige der Maßnahmen,<br />

um das Gewerbe für motivierte<br />

Arbeitnehmer attraktiv und wünschenswert<br />

zu gestalten, vom BBI und dem Kuratorium<br />

der Wirtschaft habe man kürzlich positive<br />

Unterstützungssignale für den BZP- Vorschlag<br />

einer zweijährigen Berufsausbildung<br />

mit einem optional dritten Jahr bekommen.<br />

Örtliche Qualifikationsmodelle wie das in Zusammenarbeit<br />

mit der IHK vergebene Kölner<br />

<strong>Taxi</strong>diplom seien weitere wichtige Bausteine<br />

für eine nachhaltige Qualitätsoffensive. Das<br />

zusammen mit TÜV/ Dekra entwickelte Unternehmerzertifikat<br />

werde ebenfalls weiter<br />

verfolgt und entwickelt. Ein weiterer positiver<br />

Beitrag auch, dass der BZP als Teil eines<br />

internationalen Konsortiums an einem EU-<br />

5


6<br />

Aktuell<br />

Schulungs- und Qualifizierungsprojekt für<br />

das <strong>Taxi</strong>gewerbe mitarbeitet, der offizielle<br />

Projektstart stehe unmittelbar hervor. Auch<br />

werde die IFAK- Qualitätsstudie für das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

2013 weiter entwickelt und differenzierter<br />

fortgeführt.<br />

Der BZP hat TAXI-Image-Folder aufgelegt<br />

Das <strong>Taxi</strong>gewerbe müsse in der Politik und Öffentlichkeit<br />

besser wahrgenommen werden.<br />

Schließlich sei man der einzige Mobilitätsgarant,<br />

der 24 h am Tag Mobilität leistet. Insbesondere<br />

auf dem Land werde die Bedeutung<br />

zunehmen, weil das <strong>Taxi</strong>gewerbe dort die<br />

deutlich bessere Alternative zum sich auf<br />

dem Rückzug befindlichen klassischen ÖPNV<br />

bieten kann. Man müsse nicht nur Gutes tun,<br />

sondern dieses auch nach außen tragen.<br />

Ein Teil der Medienarbeit sei die deutsche<br />

„TAXI - Jederzeit! Überall!“-Kampagne als<br />

Bestandteil der internationalen IRU-Initiative.<br />

Hierzu habe man den deutschsprachigen<br />

Präsentation von Paysmart der Deutschen Post auf<br />

der BZP-Mitgliederversammlung im Kölner Pullman-<br />

Hotel -Foto jl<br />

Image- Folder aufgelegt, der mit einer vom<br />

Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit entwickelten<br />

6. Seite speziell das deutsche Gewerbe<br />

beleuchtet. Der niedersächsische GVN<br />

habe für die Kampagne eine Werbefolie für<br />

die Seitentüren entwickelt, mit der rund 250<br />

Fahrzeuge beklebt werden. Diese könne auch<br />

anderen Mitgliedorganisationen zur Verfügung<br />

gestellt werden.<br />

ePayment: Rasante Entwicklung der Technik<br />

Mit NFC, einem internationalen Übertragungsstandard<br />

zum kontaktlosen Datenaustausch<br />

über Kurzdistanzen, kämen mit dem<br />

Ende der Magnetstreifenära ganz neue bargeldlose<br />

Zahlungssysteme auf das Gewerbe<br />

zu. Mit den neuen Mitgliedern Telecash und<br />

Easycash habe der BZP hierzu starke Partner<br />

ins Boot geholt.<br />

Eine völlig andere Variante des bargeldlosen<br />

Zahlungsverkehrs stellte dann Dirk Hagemann,<br />

Vizepräsident der Abteilung „Payment<br />

Innovations“ bei der Deutschen Post, mit<br />

PAYSMART vor. Der Global Player Deutsche<br />

Post hat damit ein Zahlungssystem entwi-<br />

ckelt, das völlig ohne zusätzliche Hardware<br />

auskommt, auch der Kunde benötigt lediglich<br />

ein Smartphone. Damit ist das System<br />

für eine Vielzahl von stationären und mobilen<br />

Anwendungsfällen wie z.B. Lieferservices<br />

oder auch das <strong>Taxi</strong>gewerbe geeignet.<br />

Der Kunde scannt mit seinem Smartphone<br />

mit einem speziellen App einen sogenannten<br />

QR- Code beim Akzeptanten, gibt dann den<br />

Betrag ein und bezahlt per einfachem Click.<br />

Es erscheint eine mit Symbolen authentifizierbare<br />

Quittung auf dem Display - fertig.<br />

Der Akzeptant muss nur noch die Quittung<br />

prüfen und anhand einer Prüfliste verifizieren.<br />

Er benötigt also nur einen QR-Code und<br />

eine Liste. Die Transaktionskosten werden<br />

mit Zahlungsgarantie unter denen von Kreditkarten<br />

liegen, Zahlungseingang ist bereits<br />

am nächsten Tag.<br />

Europäische <strong>Taxi</strong>messe auf der anderen<br />

Rheinseite<br />

Gut 14.000 Besucher stellten der Europäischen<br />

<strong>Taxi</strong>messe am 9. und 10. November<br />

wieder ein hervorragendes Zeugnis aus,<br />

das Niveau lag auf dem der (Rekord-)Vorjahre<br />

2008 und 2010. Mit 109 Ausstellern<br />

aus fünfzehn Ländern wurde dem interessierten<br />

Fachpublikum aus dem In- und<br />

Ausland - schätzungsweise rund ein Viertel<br />

der Besucher kam wieder aus dem Ausland<br />

- eine enorme Bandbreite an Produkten<br />

und Dienstleistungen rund um das Gewerbe<br />

gezeigt. Von Abrechnungsdienstleistern<br />

für Krankenfahrten, Anbietern von Vermittlungssystemen<br />

und Taxametern bis hin zu<br />

Spezialversicherern wurden alle Wünsche<br />

erfüllt. Auch <strong>Taxi</strong>-Modellautos in einer sagenhaften<br />

Vielfalt wurden von den Kollegen<br />

Spektakulärer Messeauftritt von Mercedes in Köln<br />

-Foto jl<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />

des <strong>Taxi</strong> Ruf Köln angeboten.<br />

Mercedes-Benz hat <strong>Taxi</strong>s in jeder Größe<br />

....<br />

An erster Stelle des Interesses standen aber<br />

natürlich die „großen“ Autos, und da gab es<br />

einiges zu bewundern. Mercedes hatte das<br />

größte Fahrzeug zu bieten: einen MB Actros-<br />

Lkw in „Das <strong>Taxi</strong>“- Design, gigantischem <strong>Taxi</strong>-Dachschild<br />

und satten 375 kW - ein sicher<br />

höchst dekorativer, wenn auch nicht ganz<br />

ernst gemeinter Investitionsvorschlag für die<br />

Unternehmer. Ansonsten drehte sich viel um<br />

alternative Antriebskonzepte. Dabei standen<br />

weniger die E-<strong>Taxi</strong>-Konzepte von (vielleicht)<br />

übermorgen, als vielmehr kurzfristig zur<br />

Verfügung stehende und auch dem rauen <strong>Taxi</strong>alltag<br />

gerecht werdende Antriebsalternativen<br />

zum klassischen Diesel im Mittelpunkt.<br />

Daimler präsentierte die neue B-Klasse im<br />

Erdgas-Trimm, der B 200 Natural Gas Drive<br />

wird nicht zuletzt durch seine Wirtschaftlichkeit<br />

und 500 Km Reichweite sicher viele<br />

Freunde im Gewerbe finden.<br />

Dieselhybride aus Frankreich: Citroën DS<br />

5 <strong>Taxi</strong>-Studie und Peugeot 508 RXH<br />

Während die mittlerweile zahlreichen Benzin-Hybrid-Modelle<br />

im <strong>Taxi</strong>gewerbe eher<br />

ein Exotendasein führen, erscheint dem Gewerbe<br />

die Kombination Elektroantrieb mit<br />

Diesel wie auf den Leib geschrieben. Auf<br />

Der DS 5 von Citroen als Dieselhybrid auf der Messe<br />

in Köln -Foto jl<br />

dem Doppelstand von Citroën und Peugeot<br />

hierzu gleich zwei Vorschläge: die Citroën<br />

DS 5 <strong>Taxi</strong>-Studie sieht nicht nur „sexy“ aus,<br />

sondern überzeugt mit einem kombinierten<br />

Verbrauch von nur 3,5 l/100 km bei einem<br />

CO2-Ausstoß von 91 g/km.<br />

Auf der gleichen Technologie basiert der<br />

Peugeot 508 RXH, der als <strong>Taxi</strong> seine Weltpremiere<br />

feierte. Die Verbindung vom vorderen<br />

Dieselmotor mit dem Elektroantrieb an<br />

der Hinterachse ermöglicht nicht nur den<br />

Antrieb aller vier Räder, sondern auch rein<br />

elektrisches Fahren auf Kurzetappen. Der<br />

Verbrauchsvorteil gegenüber konventionellen<br />

Dieseln soll laut ADAC bei rund einem<br />

Drittel liegen.


Viele Spezialumbauten waren in Köln zu<br />

sehen<br />

Neben der kompletten topaktuellen <strong>Taxi</strong>modellpalette<br />

von Volkswagen, verschiedenen<br />

Modellen von Opel, Ford und diversen Importeuren<br />

waren aber vor allem die zahlreichen<br />

behindertengerechten Umbauten von<br />

rund einem Dutzend Anbieter bemerkenswert.<br />

Weisen diese Spezialfahrzeuge doch<br />

eindeutig auf einen Zukunftsmarkt hin, der<br />

Andrang am BZP-Stand auf der Kölner <strong>Taxi</strong>messe<br />

-Foto jl<br />

bisher noch viel zu wenig Beachtung im Gewerbe<br />

findet.<br />

Zwei Tage lang „Full- House“: Der BZP-<br />

Stand im Mittelpunkt<br />

Über mangelndes Interesse konnte sich auch<br />

der BZP- Messestand wieder nicht beklagen.<br />

Tausende von Besuchern hielten Delegierte,<br />

Ausschussmitglieder und das Messe-Team<br />

des Bundesverbandes an beiden Messetagen<br />

gehörig in Schwung, allein rund 2.500<br />

<strong>Taxi</strong>- Image-Folder „TAXI - Jederzeit! Überall!“<br />

gingen über die Theken. Die Kollegen<br />

vom <strong>Taxi</strong> Ruf Köln stifteten anlässlich ihres<br />

75. Jubiläums Modellautos, womit ein Spendenerlös<br />

von gut 1.500 Euro zugunsten der<br />

TAXIstiftung erzielt wurde. Auch die International<br />

Road Transport Union (IRU) zeigte<br />

in der Messehalle wieder Flagge und wandte<br />

sich mit einem im BZP- Stand integrierten<br />

Counter an das zahlreiche internationale Publikum.<br />

Dem internationalen Anspruch wurde die<br />

Messe auch durch ihre politischen Foren wieder<br />

mehr als gerecht: Auf dem mittlerweile<br />

5. internationalen <strong>Taxi</strong>forum der IRU wurde<br />

das Leitmotiv „TAXI - Anytime! Anywhere!“<br />

vor allem in Hinblick auf Dienstleistungsqualität,<br />

Qualifizierungsmaßnahmen und regulatorische<br />

Eingriffe aus den unterschiedlichsten<br />

nationalen Perspektiven untersucht.<br />

Bemerkenswert auch hier die hohe Internationalität<br />

des Publikums, insbesondere aus<br />

Osteuropa waren viele Gewerbevertreter<br />

angereist. Interessenten sei hier die umfas-<br />

sende Information auf der IRU- Webseite<br />

(http://www.iru.org/en_5thtaxiforum) mit<br />

zahlreichen Vorträgen zum <strong>Download</strong> sehr<br />

ans Herz gelegt!<br />

Bei der BZP- Abschlusskundgebung am<br />

Samstagnachmittag begrüßte BZP- Präsident<br />

Müller MdB Sören Bartol, den verkehrspolitischen<br />

Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion,<br />

als Dialogpartner. Von der Fachjournalistin<br />

Conny Czymoch souverän moderiert, tauschten<br />

sich die Experten profund und unterhaltsam<br />

über die brennendsten Themen aus: Fiskaltaxameter,<br />

kleine Sach- und Fachkunde,<br />

Mindestlöhne, Überfallschutzkamera sowie<br />

die jüngste PBefG- Reform. Die über 5.000<br />

Zuschauer konnten sich dabei über klare Bekenntnisse<br />

des Verkehrsexperten zum <strong>Taxi</strong><br />

erfreuen, so ist ein ÖPNV nach Bartols Auffassung<br />

ohne <strong>Taxi</strong> gar nicht vorstellbar und<br />

könne auch niemals ein guter ÖPNV sein.<br />

Insbesondere in kommenden Mobilitätsangeboten<br />

komme dem <strong>Taxi</strong> eine wichtige<br />

Rolle zu. Er verstehe die vom BZP geäußerte<br />

Kritik an der PBefG- Novelle, persönlich<br />

teile er sie auch zumindest teilweise, so z.B.<br />

hinsichtlich der Entgeltlichkeit. Die Aufweichung<br />

der Formenstrenge werde nach einer<br />

Absprache der SPD mit den Grünen 2017 auf<br />

Auswirkungen überprüft. Hier bestehe aber<br />

Mit tollen Rabatten und Vorteilen rund um Zoo,<br />

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Aktuell<br />

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Aktuell<br />

auch eine große Chance für das Gewerbe, mit<br />

eigenen Modellen und Mobilitätskonzepten<br />

neue Märkte zu entwickeln. Konzeptionell<br />

müsse sich das Gewerbe auch auf den Mindestlohn<br />

einstellen, mit <strong>Taxi</strong>fahren müsse<br />

eine menschenwürdige Existenz möglich<br />

sein. 100%ige Unterstützung von Bartol für<br />

die Forderungen von BZP- Präsident Müller,<br />

dass auch der Mietwagen sämtliche künftigen<br />

Fiskaltaxameter-Anforderungen erfüllen<br />

muss und die Sonderregelungen bei der<br />

Gurtpflicht gestrichen gehören. Eine spontane<br />

Rundfrage der Moderatorin im Saal ergab,<br />

dass sich die große Zahl bereits heute ausnahmslos<br />

anschnallt(!). Besonders großen<br />

Applaus des Publikums erntete Sören Bartol<br />

dann auch für sein eindeutiges Bekenntnis<br />

zur einheitlichen <strong>Taxi</strong>farbe Hellelfenbein.<br />

Viele zufriedene Gesichter am Ende also,<br />

aber mindestens auch ein richtig glückliches:<br />

In der Tombola konnte sich mit Hüseyin Sen<br />

ein junger Frankfurter Unternehmer über<br />

den von Mercedes-Benz-Vertrieb Deutschland<br />

gestifteten „traditionellen“ Hauptgewinn<br />

freuen, einen nagelneuen Mercedes E<br />

200 CDI „Das <strong>Taxi</strong>“.<br />

Frederik Wilhelmsmeyer (BZP)/ jl<br />

Hauptstadt<br />

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7


Aktuell<br />

Wie ist der Stand beim INSIKA- Projekt?<br />

Berliner Pilotversuch mit fünf Taxen liefert seit über einem Jahr Daten in guter Qualität<br />

INSIKA- Projektleiter Norbert Zisky von der PTB -Foto mg<br />

Wir wollen nicht alles zu INSIKA wiederholen<br />

an dieser Stelle. Die <strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> berichtete<br />

wiederholt zum Projekt der Physikalisch-<br />

Technischen Bundesanstalt (PTB) unter Leitung<br />

von Dr. Norbert Zisky. Aber der aktuelle<br />

Stand ist vielleicht nicht jedem bekannt und<br />

auch in Politik und Verwaltung scheint es Unsicherheiten<br />

und vielleicht offene Fragen zu<br />

geben. Damit aus dem „Hamburger Modell“<br />

alsbald ein „Berliner Modell“ werden möge,<br />

und weil INSIKA eines der Themen auf der<br />

Europäischen <strong>Taxi</strong>messe in Köln im November<br />

war, berichten wir in der letzten Ausgabe<br />

des alten Jahres noch einmal umfassend über<br />

den Stand der Dinge.<br />

Abschluss des INSIKA- Projekts<br />

Das INSIKA- Projekt wurde am 29.02.2012<br />

erfolgreich abgeschlossen. Die Zielsetzungen<br />

wurden erreicht. Es existieren einsatzbereite<br />

Systeme für unser Gewerbe (siehe Bericht in<br />

dieser Ausgabe).<br />

Förderung des Einsatzes von Taxametern<br />

in Hamburg<br />

Die Stadt Hamburg hat wie geplant mit der<br />

Förderung von Taxametern begonnen, die<br />

eine nachweissichere externe Datenspeicherung<br />

ermöglichen. Das INSIKA-Verfahren<br />

wird in den Förderrichtlinien explizit erwähnt.<br />

Für den Anschluss an Taxameter stehen bereits<br />

INSIKA- Sicherheitseinheiten zur Verfügung,<br />

die digital signierte Daten auf Datenabrufserver<br />

übertragen können.<br />

Und Berlin?<br />

8<br />

Die Berliner Regierungskoalition hat zwar<br />

die Übernahme des „Hamburger Modells“<br />

für die Hauptstadt beschlossen (siehe Beitrag<br />

in dieser Ausgabe). Einen konkreten<br />

Umsetzungsbeschluss und einen Termin zur<br />

Einführung gibt es aber noch nicht.<br />

Angebot von INSIKA-Systemen<br />

Der Kern der Sicherheit von INSIKA besteht<br />

darin, dass die Finanzbehörden der Länder<br />

oder von ihnen beauftragte Stellen die benötigten<br />

Smartcards herausgeben. Da es bisher<br />

keine rechtliche Grundlage dafür gab, fand<br />

dies bisher nicht statt. Die Stadt Hamburg<br />

hat mit Beginn der Förderung von Taxametern<br />

mit INSIKA- <strong>Taxi</strong>- Sicherheitseinheit<br />

und nachgelagerter Datenspeicherung auf<br />

Datenservern erreicht, dass es kommerzielle<br />

INSIKA- Systemlösungen gibt. Diese<br />

Lösungen unterstützen das INSIKA- Profil<br />

für Taxameter und stellen Daten im INSIKA-<br />

Exportformat (Profil Taxameter) bereit. Die<br />

Verkehrsgewerbeaufsicht kann diese Daten<br />

nach Übergabe durch den Unternehmer prüfen<br />

und sich damit prinzipiell von der ordnungsgemäßen<br />

Funktionalität der verwendeten<br />

Systeme überzeugen.<br />

Ausstellung von INSIKA- Smartcards<br />

Die für den Einsatz dieser Systeme erforderlichen<br />

INSIKA- Smartcards (TIM) können<br />

von der Bundesdruckerei nach einem speziell<br />

festgelegten Antragsverfahren bezogen<br />

werden.<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />

Die PTB organisiert im Rahmen der Einführung<br />

des INSIKA- Konzepts die Bereitstellung<br />

einzelner Smartcards für Testwecke<br />

und Feldversuche. Ein Echtbetrieb ist damit<br />

nicht möglich. Wir begrüßen es jedoch sehr,<br />

wenn sich auch weiterhin Kassenhersteller<br />

mit dem System beschäftigen und es in ihre<br />

Produkte integrieren bzw. die Integration<br />

vorbereiten.<br />

Anträge auf Ausstellung von INSIKA- Smartcards<br />

für den realen Betrieb können online<br />

bei der Bundesdruckerei/D-Trust gestellt<br />

werden. Damit wurde die Ausstellung von<br />

INSIKA- Zertifikaten und Bereitstellung von<br />

INSIKA- Smartcards durch einen anerkannten<br />

Zertifizierungsdienstanbieter erreicht.<br />

Derzeit wird die Antragsseite über diesen<br />

Link erreicht:<br />

https://my.d-trust.net/antrag4/public/erstantrag/index/Produktnr/2040/<br />

Projektnr/67.<br />

Da die Hamburger Gewerbeaufsicht bisher<br />

als einzige Registrierungsstelle gelistet ist,<br />

können gegenwärtig nur <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />

aus Hamburg gültige Anträge stellen. Weitere<br />

Informationen gibt es unter http://www.<br />

hamburg.de/taxi. Für Unternehmen aus<br />

anderen Bundesländern bzw. aus anderen<br />

Branchen muss im jeweiligen Bundesland<br />

eine Registrierungsstelle vorhanden sein,<br />

die bestimmte branchenabhängige, unternehmerbezogene<br />

Daten bestätigt. Nach uns<br />

vorliegenden Informationen soll auch kurzfristig<br />

für Berlin eine Registrierungsstelle<br />

eingerichtet werden.<br />

Wer sich schon jetzt umfassender mit INSIKA<br />

beschäftigen möchte, dem sei der Internetauftritt<br />

des Projektes empfohlen:<br />

Unter www.insika.de sind alle wichtigen Informationen<br />

zum INSIKA- Projekt abrufbar.<br />

Die technischen Dokumentationen werden<br />

nach einer Registrierung beim INSIKA- Konsortium<br />

per E-Mail unentgeltlich versandt.<br />

Alle registrierten Unternehmen und Einzelpersonen<br />

erhalten aktuelle Informationen<br />

über technische Erweiterungen oder Veränderungen.<br />

Demonstrationsprogramme und<br />

Prüfsoftware sind von der INSIKA- Website<br />

herunterladbar. Für die Nutzung der Demonstrationskasse<br />

und für eigene Entwicklungen<br />

interessierter Kassen- und Taxameterhersteller<br />

oder Datendienstleister kann<br />

über den ADM e.V. eine INSIKA-Smartcard<br />

(TIM) bezogen werden.<br />

Jochen Liedtke<br />

Die Redaktion dankt Herrn Dr. Norbert Zisky<br />

herzlich für die umfassende fachliche Unterstützung.


Selbstverpflichtung der Politik zu INSIKA:<br />

SPD-CDU- Senat will Hamburger Modell auf Berlin übertragen<br />

Besprechung der <strong>Taxi</strong>verbände und Dr. Kaden (IHK) bei zu INSIKA bei Senator Henkel im Sommer -Foto IHK<br />

Seit den Wahlen wurde viel geredet und<br />

ver-handelt. Ge-handelt wurde hingegen<br />

leider kaum. So ist weder das LABO personell<br />

verstärkt worden noch steht ein<br />

konkreter Termin für den Einbau der Fiskal-<br />

oder Onlinetaxameter in die Berliner<br />

Droschken fest. Nichts anderes bedeutet<br />

die Übernahme des Hamburger Modells<br />

für die Hauptstadt. Und zu der –es sei erneut<br />

daran erinnert- hat sich der Berliner<br />

Senat vor einem Jahr bekannt.<br />

Nach den Abgeordnetenhauswahlen im<br />

Herbst 2011 bildete sich eine Regierungskoalition<br />

aus SPD und CDU. Der Regierende<br />

Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) bleibt<br />

damit für weitere fünf Jahre im Amt. Neu für<br />

die Stadt und unser Gewerbe ist die Berücksichtigung<br />

des <strong>Taxi</strong>s im Koalitionsvertrag. In<br />

dem Papier, das die Handlungsgrundlage der<br />

„Großen Koalition“ für die laufende Wahlperiode<br />

bildet, heißt es in einem eigenen Abschnitt<br />

für das <strong>Taxi</strong>gewerbe im Kapitel „Starke<br />

Infrastruktur; Mobilität in der Stadt“, also<br />

dem Vertragsteil zum Verkehr:<br />

Bessere Rahmenbedingungen für den <strong>Taxi</strong>verkehr<br />

Die Rahmenbedingungen des Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />

müssen verbessert werden. Wir<br />

setzen uns für ein koordiniertes Vorgehen<br />

gegen Schwarzarbeit im <strong>Taxi</strong>gewerbe nach<br />

dem Hamburger Modell ein. Die Koalition<br />

strebt einen einheitlichen Tarif für die Anbindung<br />

des Flughafens BER an.<br />

Nach den Berliner Verwaltungszuständigkeiten<br />

sind für unser Gewerbe vorrangig die Senatsverwaltungen<br />

für Stadtentwicklung und<br />

für Inneres zuständig. Bei Senator Müller<br />

und „unserem“ Staatssekretär Gaebler (beide<br />

SPD) reichen wir also unsere Tarifanträge<br />

und Vorschläge etwa zur Anbindung des<br />

Flughafens BER ein. Für die <strong>Taxi</strong>behörde, in<br />

Berlin das LABO, ist hingegen Senator Henkel<br />

(CDU) zuständig. Während sich Staatssekretär<br />

Christian Gaebler nach anfänglichen<br />

Schwierigkeiten inzwischen hervorragend<br />

für unsere Interessen engagiert – eine Nachfolgeregelung<br />

für die zum Jahresende auslaufende<br />

Flughafenvereinbarung mit dem<br />

Landkreis Dahme- Spreewald (LDS) wird aus<br />

einer Position der Stärke heraus verhandelt<br />

werden, schwächelt die Innenverwaltung ein<br />

wenig. Frank Henkel ist angeschlagen etwa<br />

durch die Pannen beim Verfassungsschutz.<br />

Hilfreich für alle Beteiligten wäre die Erkenntnis,<br />

mutig eine Entscheidung zur Einführung<br />

des Onlinetaxameters für das Berliner<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbe herbeizuführen. „Koordiniertes<br />

Vorgehen gegen Schwarzarbeit im<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbe nach dem Hamburger Modell“,<br />

wie im Koa- Papier beschlossen, bedeutet<br />

nichts anderes als Finanzierung einer festzulegenden<br />

Marge von Taxametereinbauten<br />

zu Lasten der Stadtkasse. Natürlich sollte die<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />

Zahl der „gesponserten“ Ticker mit INSIKA-<br />

Technik in relevanter Größenordnung zur<br />

Gesamtzahl der in Berlin konzessionierten<br />

Taxen erfolgen, etwa „3000 plus x“ in einer<br />

ersten Finanzierungswelle.<br />

Da der Einbau bis 2017 auf freiwilliger Basis<br />

erfolgt und nach der EU- Richtlinie erst<br />

danach bei Neukonzessionierung oder Austausch<br />

verbindlich fällig wird, besteht in der<br />

Kostenübernahme durch die Verwaltung der<br />

Anreiz und das Signal an die <strong>Taxi</strong>unternehmen.<br />

Wer jetzt schon freiwillig mitmacht,<br />

gehört zu den „sauberen“ Wettbewerbern.<br />

Wer nicht mitmachen mag, setzt sich dem<br />

Anfangsverdacht der Manipulation aus und<br />

muss mit verschärften Kontrollen rechnen.<br />

Siehe Hamburg! Die Norddeutschen machen<br />

es uns vor – in jeder Hinsicht. In der Hansestadt<br />

wird weitgehend wieder gutes Geld mit<br />

ehrlicher Arbeit verdient. Marktbereinigende<br />

Effekte haben sich nach wenigen Jahren<br />

eingestellt – wie prognostiziert.<br />

Gut also, dass die Koalition sich zur Übernahme<br />

des „Hamburger Modells“ verpflichtet<br />

hat und damit ihren Willen zur Bekämpfung<br />

der Schwarzarbeit in unserem Gewerbe abgegeben<br />

hat. Jetzt aber kommt die Zeit, den<br />

hehren Worten konsequentes Handeln folgen<br />

zu lassen. Die „Win-Win“- Situation bei<br />

der Umsetzung brächte erhebliche Vorteile<br />

für beide Seiten: Für die Ehrlichen in unserem<br />

Gewerbe ebenso wie für die Politiker, die<br />

verantwortliches Handeln praktizierten und:<br />

Die zu leistenden Investitionen in vergleichbar<br />

überschaubarer Höhe (der Preis für die<br />

einzubauende Technik fällt dank wachsender<br />

Konkurrenz!) stehen in bestem Verhältnis zu<br />

den zu erwartenden Steuermehreinnahmen<br />

für Berlin. Zudem wäre die Marktbereinigung<br />

à la Hamburg gut für’s Image – sowohl<br />

des Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes wie für die Hauptstadt<br />

selbst.<br />

Wir schreiben also auf unseren Wunschzettel<br />

zu Weihnachten an erste Stelle:<br />

Lieber Berliner Senat, handele und realisiere<br />

das Hamburger Modell und damit die Finanzierung<br />

der INSIKA- Technik auch in der<br />

Hauptstadt!<br />

Jochen Liedtke<br />

9


Aktuell<br />

Gut fürs Gewerbe und die Entscheidungsträger in der Politik:<br />

Die Entwicklung hat an Fahrt aufgenommen und die Preise fallen<br />

Die technische Entwicklung bei Hardware und Datenspeicherung<br />

Innungsvorstände Roland Bahr und Uwe Gawehn<br />

beim INSIKA-Messeplausch mit Detlef Langberg von<br />

Kienzle Argo (von rechts) -Foto jl<br />

Wie bei allen Neuentwicklungen musste zu<br />

Beginn des INSIKA- Projektes improvisiert<br />

und getüftelt werden – sowohl bei der Hardware,<br />

die im <strong>Taxi</strong> zum Einsatz kommt wie<br />

auch bei der Speicherung der manipulationssicheren<br />

Daten. Diese Phase ist jedoch längst<br />

vorbei. Die Technik steht. Es gibt inzwischen<br />

mehrere Anbieter – sowohl bei der Speicherung<br />

der Daten wie auch bei den Taxametern.<br />

Die Europäische <strong>Taxi</strong>messe in Köln hat den<br />

Quantensprung verdeutlicht. Einzig die Politik<br />

zögert bislang. Bis auf Hamburg ist noch<br />

kein Bundesland in der Umsetzung. Auch der<br />

Berliner Senat zögert noch. Warum eigentlich?<br />

Speicherung der Daten<br />

In Hamburg übernimmt das Tesymex aber<br />

auch in Berlin gibt es bereits erste Dienstleister,<br />

die ein Angebot zur Speicherung der<br />

Daten bewerben. So bieten etwa Hale (siehe<br />

unten) und die taxisoft EDV Dienstleistungs-<br />

und Handels GmbH über ihr „Insika Center“<br />

die Datenspeicherung an: „Wir bieten Gewerbetreibenden,<br />

die Registrierkassen oder<br />

Taxameter mit INSIKA Modulen verwenden,<br />

die Anbindung der Kassen an unsere Datenserver.<br />

Die revisionssicheren Kassendaten<br />

werden nach den Bestimmungen des Bun-<br />

10<br />

desdatenschutzgesetzes gespeichert und<br />

können vom Kunden jederzeit eingesehen<br />

und ausgewertet werden“, heißt es wörtlich<br />

im Angebot des Unternehmens, das im Internet<br />

unter www.insikacenter.com abgerufen<br />

werden kann.<br />

Damit ist auch die Einbindung in taxiwin gewährleistet.<br />

Weitere Links zum Thema:<br />

www.hamburg.de/taxi/3030326/taxameter-foerderung.html<br />

www.tesymex.de<br />

Konkurrenz belebt das Geschäft – der<br />

Stand bei der Taxametertechnik<br />

Nicht zuletzt den guten Kontakten zwischen<br />

den Vertretern des <strong>Taxi</strong>gewerbes und den<br />

Herstellern von „Registrierkassen“ zum Einsatz<br />

im <strong>Taxi</strong>, also unseren Taxametern, ist es<br />

zu verdanken, dass unmittelbar nach dem<br />

Abschluss des INSIKA- Projektes der PTB Bewegung<br />

in den Markt gekommen ist. Inzwischen<br />

besteht die Wahlmöglichkeit zwischen<br />

den Produkten mehrerer Hersteller. Kienzle<br />

Argo etwa hat mit dem neuen „T 21“ einen<br />

Microcomputer mit Touchscreen und „All in<br />

one“- Merkmalen entwickelt, das sich sehen<br />

lassen kann. Neben der Verwendbarkeit als<br />

Fiskaltaxameter soll das T 21 vor allem die<br />

Platzprobleme in der Droschke lösen: Kassenfunktionen,<br />

Auftragsvermittlung und<br />

Kommunikation mit der Zentrale können mit<br />

einem Gerät abgewickelt werden. Sogar GPRS<br />

ist integriert. Kienzle Argos Neuentwicklung<br />

hatten wir bereits vorgestellt (November-<br />

Ausgabe, Seite 26). Auch bei dem Mitbewerber<br />

aus unserem Nachbarland Österreich<br />

gibt es eine vergleichbare technische Lösung.<br />

Hale bietet eine Signatur- und Datenübertragungsbox<br />

an, die an dem MID- Taxameter<br />

Microtax 06 (MCT 06) oder dem Spiegeltaxameter<br />

SPT-02 angeschlossen wird. Die<br />

Taxameterdaten werden dann wie auch bei<br />

Kienzle Argos T 21 mittels INSIKA Smartcard<br />

manipulationssicher signiert und an einen<br />

Datendienstleister übermittelt.<br />

„All in one“- Lösung beim Kienzle Argo T<br />

21 – Hardware und Datenspeicherung aus<br />

einem Hause von Hale<br />

Hale geht sogar noch einen Schritt weiter:<br />

Neben Tesymex Hamburg bietet das Unternehmen<br />

auch eine eigene Serverlösung<br />

zur Datenaufbewahrung: Das „HALE INSI-<br />

KA Datencenter ermöglicht einen schnellen<br />

Überblick über die Unternehmerdaten und<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />

Fahrzeugaktivitäten. Fahrten- und Schichtenberichte<br />

sind frei konfigurierbar, Änderungen<br />

werden revisionssicher protokolliert.<br />

Aussagekräftige Statistiken über Auslastung,<br />

Umsatz und vieles mehr sind per Mausklick<br />

abrufbar und monatsweise vergleichbar.<br />

Via Browser können Sie von überall auf das<br />

HALE Unternehmerportal und Ihre Daten<br />

zugreifen“, erklärt Christine Puschnig, Pressesprecherin<br />

des Taxameterherstellers aus<br />

Salzburg.<br />

Auf der <strong>Taxi</strong>messe in Köln bestand erstmals<br />

die Möglichkeit sich ein umfassendes Bild<br />

über den Stand der Entwicklung zu INSIKA zu<br />

machen. Wir waren überrascht und erfreut,<br />

wie rasant die Entwicklung vorangeschritten<br />

ist. Nach dem erfolgreichen Abschluss des<br />

Modellversuchs gibt es keine erkennbaren<br />

Gründe bei Technik und Datenspeicherung,<br />

um die flächendeckende Einführung in Berlin<br />

weiter hinauszuzögern.<br />

Jochen Liedtke<br />

Funktionsweise von INSIKA bei Hale - HALE Infografik


Förderung sog. „Fiskaltaxameter“ in Hamburg<br />

Die Stadt fördert die sichere Aufzeichnung<br />

von Daten über den Umsatz und die Fahrleistungen<br />

von Taxen in Hamburg. Dies betrifft<br />

die Kosten für die Anschaffung und den<br />

Einbau geeigneter Taxameter und der dazu<br />

gehörigen Signier- und Übertragungsgeräte;<br />

die Förderungshöchstsumme beträgt 1500,-<br />

€.<br />

Voraussetzung für die Förderung ist, dass<br />

die Taxenunternehmen geeignete Dienstleister<br />

mit der Speicherung und sicheren<br />

Aufbewahrung der Daten beauftragen. Den<br />

Taxenunternehmen bietet dieses Verfahren<br />

umfassende Informationen über den Einsatz<br />

der eigenen Fahrzeuge und ermöglicht die<br />

unmittelbare Verwendung der relevanten<br />

Daten für eigene betriebliche Zwecke, beispielsweise<br />

durch den direkten Datenimport<br />

in die eigene Betriebssoftware. Die sichere<br />

INSIKA steht für „INtegrierte SIcherheitslösung<br />

für messwertverarbeitende KAssensysteme“.<br />

Es handelt sich um ein System zum<br />

Schutz der digitalen Aufzeichnungen von<br />

Bargeschäften gegen Manipulationen mittels<br />

Kryptografie (vor allem in Registrierkassen<br />

und Taxametern). Es ist eine Alternative zu<br />

konventionellen Fiskalspeicher-Systemen.<br />

Das System wurde in einem Projekt unter<br />

Leitung der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt<br />

(PTB) entwickelt. Das Gesamtkonzept<br />

und die Spezifikation aller Schnittstellen<br />

sind vollständig offen gelegt.<br />

Funktionsprinzip und Ziele<br />

Echte Leistungen für <strong>Taxi</strong>fahrer !<br />

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Brandenburg und Berlin<br />

Aktuell<br />

Sichern auch Sie sich noch dieses Jahr die Fördermittel für die Ausstattung Ihrer Fahrzeuge. Erleichtern<br />

Sie sich Ihre Betriebsführung und setzen auch Sie ein Zeichen für ein ehrliches und faires Hamburger<br />

Taxengewerbe!<br />

und rechtskonforme Aufzeichnung und Speicherung<br />

der Daten unterstützt die Unternehmen<br />

insbesondere auch der der Erfüllung<br />

ihrer Pflichten zur Vorlage von betrieblichen<br />

Unterlagen bei der Besteuerung und im Genehmigungsverfahren.<br />

Hierdurch werden die<br />

erforderlichen steuerlichen Prüfungen und<br />

die Kontrollen in den Konzessionsverfahren<br />

auch für die Taxenunternehmen deutlich<br />

vereinfacht.<br />

Mittlerweile liegen Förderanträge von Taxenunternehmen<br />

für 1.000 Hamburger Taxen<br />

vor. Signierkarten werden jetzt von der<br />

Bundesdruckerei ausgestellt, der Einbau der<br />

Geräte erfolgt in den Vertragswerkstätten.<br />

Mit dem Nachweis über den Einbau und die<br />

Funktion können die Fördermittel an Taxenunternehmen<br />

ausgezahlt werden, es wurden<br />

bereits fast 100 Taxen mit den Geräten<br />

INSIKA:<br />

Jetzt auch bei Wikipedia!<br />

ausgestattet. Es sind mehrere Taxametermodelle<br />

unterschiedlicher Hersteller verfügbar,<br />

die alle Anforderungen erfüllen. Dazu bieten<br />

die folgenden Dienstleister den sicheren Datenempfang,<br />

die sichere Datenaufbewahrung<br />

und die Verfügbarkeit für Ihr Unternehmen<br />

an:<br />

tesymex UG unter www.tesymex.de<br />

HALE electronic GmbH unter www.hale.at<br />

taxisoft EDV Dienstleistungs- und Handels<br />

GmbH unter www.taxiwin.de<br />

Es ist möglich, dass ein weiteres Dienstleistungsangebot,<br />

das über eine Funkzentrale<br />

vermittelt wird, in absehbarer Zeit hinzukommt.<br />

Wir werden Sie hierüber rechtzeitig<br />

unterrichten.<br />

Der Manipulationsschutz basiert auf einer<br />

digitalen Signatur, die von einer durch eine<br />

autorisierte zentrale Stelle ausgegebenen<br />

Smartcard erzeugt wird. Die mit der Signatur<br />

geschützten Daten können nicht unerkannt<br />

verändert werden. Bei einer Manipulation<br />

oder beim vollständigen Verlust der Daten<br />

ist durch Summenspeicher auf der Smartcard<br />

eine Ermittlung der einmal signierten<br />

Gesamtumsätze möglich. Die Lösung erfordert<br />

keine wesentlichen technischen Auflagen<br />

für Registrierkassen bzw. Taxameter und<br />

in Folge auch keine Bauartzulassung oder<br />

Zertifizierung. Das System wurde so konzipiert,<br />

dass es möglichst einfach und preis-<br />

11


Aktuell<br />

wert integriert werden kann und möglichst<br />

wenige Eingriffe in den Markt bedingt. Im<br />

Unterschied zur aktuellen rechtlichen und<br />

technischen Situation kann ein Steuerpflichtiger<br />

die formale Korrektheit seiner Daten<br />

erstmalig beweisen.<br />

Technik im Detail:<br />

Smartcard<br />

Um eine Registrierkasse oder ein Taxameter<br />

abzusichern, werden handelsübliche Smartcards<br />

verwendet, die jedoch mit einer speziellen<br />

Software ausgestattet sind. Wenn das<br />

INSIKA-System gesetzlich vorgeschrieben<br />

ist, sollen die Smartcards von der Finanzverwaltung<br />

in einem offenen Ausschreibungsverfahren<br />

beschafft und an Steuerpflichtige<br />

auf Antrag ausgegeben werden. Die Smartcard<br />

wird an das abzusichernde Gerät per<br />

Kartenleser angeschlossen oder in das Gerät<br />

integriert. Die Software der Registrierkasse<br />

bzw. des Taxameters muss die Smartcard<br />

entsprechend ansteuern und den Ausdruck<br />

sowie die Speicherung der Daten gewährleisten.<br />

Darüber hinaus gehende Änderungen an<br />

Registrierkasse bzw. Taxameter sind nicht<br />

erforderlich. Ein großer Teil der am Markt<br />

befindlichen Registrierkassen und Taxame-<br />

Warum Sie auf ein Erdgas-<strong>Taxi</strong> umsteigen sollten:<br />

Aktuell ist der Preisabstand zwischen Erdgas<br />

und herkömmlichen Kraftstoff en so groß<br />

wie nie: Erdgas kostet nur zwischen 77 bis<br />

87 Cent umgerechnet auf den Energiegehalt<br />

von einem Liter Superbenzin bzw. Diesel. Gegenüber<br />

Superbenzin sparen Erdgas-Fahrer<br />

damit rund 50 Prozent an Treibstoff kosten.<br />

Erdgas-Fahrzeuge stehen nicht nur für niedrige<br />

Betriebskosten, sondern auch für umweltbewusste<br />

Mobilität. Und das beste daran: Die<br />

Gasag fördert die Anschaff ung eines Erdgas-<br />

<strong>Taxi</strong> mit bis zu 1.500 Euro.<br />

Die Vorteile im Überblick:<br />

1. Mit Erdgas sind Sie clever. Die Gasag fördert<br />

die Anschaff ung eines neuen Erdgas-<br />

<strong>Taxi</strong>s* mit 1.000 Euro Tankzuschuss und 500<br />

Euro für die Seitenwerbung.<br />

2. Die Vorteile für die Umwelt sind beachtlich.<br />

Erdgas-Fahrzeuge emittieren bis zu<br />

95 % weniger NOX im Vergleich zu Dieselfahrzeugen<br />

und bis zu 25 % weniger CO2 als<br />

Benzinfahrzeuge. Mit unserem Bio-Erdgas<br />

(Beimischungsquote 20 %) können Sie sogar<br />

noch mehr CO2-Emissionen einsparen.<br />

Denn der Einsatz von Bio-Erdgas ist nahezu<br />

CO2-neutral. Außerdem emittieren Erdgas-<br />

Fahrzeuge nahezu keine Rußpartikel und<br />

* Diese Förderung gilt bis 31.12.2012 und ist auf 135 Fahrzeuge begrenzt.<br />

** Berechnungsgrundlagen: 1 l Super 1,649 € (Verbr.: 7,0 l/100 km); 1 l Diesel 1,529 € (Verbr.: 5,7 l/100 km);<br />

1 kg Erdgas 1,169 € (Verbr.: 4,8 kg/100 km). 1 l Flüssiggas 0,829 € (Verbr.: 9,0 l/100 km) Stichtag 26.11.2012,<br />

an der Total-Tankstelle, Heerstraße 324, Berlin. Quelle: eigene Recherche.<br />

12<br />

brauchen deshalb überhaupt keinen Partikelfi<br />

lter.<br />

3. Mit Erdgas kommen Sie weiter. Mit einer 20<br />

€-Tankfüllung fahren Sie nicht nur sauberer,<br />

sondern mit 356 km deutlich weiter als mit<br />

herkömmlichen Antriebsstoff en.<br />

4. Mit Erdgas sind Sie mobil. Eine der 19<br />

Berliner Erdgas-Tankstellen ist immer in<br />

Ihrer Nähe. Damit ist Berlin die Stadt mit<br />

dem dichtesten Erdgas-Tankstellennetz in<br />

Europa.<br />

Mehr Infos zu den Förderbedingungen unter:<br />

gasag.de/erdgasfahrzeuge<br />

(Rubrik „Geld sparen/Förderungen“)<br />

Kontakt zu Ihrem <strong>Taxi</strong>berater:<br />

ter kann nach Einschätzung des Projektkonsortiums<br />

ohne großen Aufwand nachgerüstet<br />

werden.<br />

Signaturen<br />

Ein wesentliches Element der Lösung ist der<br />

Einsatz digitaler Signaturen. Mit digitalen<br />

Signaturen lässt sich sicher feststellen, dass<br />

Daten von einer bestimmten Person oder<br />

einem System (hier: einer ganz bestimmten<br />

Registrierkasse bzw. einem Taxameter)<br />

stammen und dass die Daten seit Erstellung<br />

der Signatur nicht verändert wurden. Im<br />

INSIKA-System werden wie in den meisten<br />

anderen Anwendungsfällen mit hohen<br />

Sicherheitsanforderungen Smartcards zur<br />

Erzeugung der Signaturen eingesetzt. Als<br />

Signaturalgorithmus wird ECDSA verwendet,<br />

da dieser relativ kurze und schnell zu<br />

berechnende Signaturen liefert.<br />

Belege<br />

Gedruckte Kassenbelege und die zugehörigen,<br />

elektronisch gespeicherten Buchungen<br />

werden mit einer digitalen Signatur versehen.<br />

Diese Signatur wird von der Smartcard<br />

berechnet. Ferner führt die Smartcard einen<br />

internen Zähler, mit dem für jede Buchung<br />

und den dazugehörigen gedruckten Beleg<br />

eine eindeutige und fortlaufende Nummer<br />

Erdgas 356 km<br />

Autogas (LPG) 268 km<br />

Diesel 229 km<br />

Benzin 173 km<br />

Reichweiten mit einer 20 €-Tankfüllung**<br />

Gerhard Rapsch, Telefon: 030 7872-3848,<br />

E-Mail: grapsch@gasag.de,<br />

GASAG Berliner Gaswerke AG,<br />

Henriette-Herz-Platz 4, 10178 Berlin<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />

vergeben wird. Zusätzlich werden in der<br />

Smartcard Summenspeicher verwaltet. Diese<br />

erfassen die Gesamtumsätze so, dass im<br />

Falle des Verlustes von gespeicherten Daten<br />

wesentliche Kennzahlen (Monatsumsätze,<br />

negative Buchungen usw.) ermittelt werden<br />

können. Die Erzeugung der Signaturen<br />

und die Verwaltung von Sequenzzähler und<br />

Summenspeichern sind in der Smartcard so<br />

miteinander verknüpft, dass die Erzeugung<br />

einer Signatur für den Ausdruck gleichzeitig<br />

die Vergabe einer neue Sequenznummer und<br />

Aktualisierung der Summenspeicher auslöst.<br />

Mit der Pflicht zur Ausgabe von Belegen mit<br />

gültigen Signaturen ist somit die korrekte<br />

Aufzeichnung der Daten sichergestellt, da<br />

alle weiteren Schritte über die Verknüpfung<br />

der verschiedenen Funktionen innerhalb der<br />

Smartcard erzwungen werden.<br />

Den gesamten Beitrag und weitere Links zum<br />

Thema gibt es im Netz unter:<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/INSIKA<br />

Dank an Dr. Norbert Zisky für den Hinweis!<br />

jl<br />

Sie geben Gas. Wir die Kohle.<br />

Bis zu 1.500 Euro Förderung und weitere Vorteile für Erdgas-<strong>Taxi</strong>s.


Aktuell<br />

Dietmar Schmidt im Interview<br />

Vom Berliner Einwagenunternehmer zum Bundesvize des Gewerbes<br />

Dietmar Schmidt ist ein „Urgestein“<br />

der Berliner <strong>Taxi</strong>szene. Der 60-jährige<br />

gebürtige Friedrichshainer stieg<br />

als Student erstmals hinter das Lenkrad<br />

eines <strong>Taxi</strong>s. Er wurde <strong>Taxi</strong>unternehmer,<br />

arbeitete in der Funkzentrale,<br />

deren Geschicke er heute leitet,<br />

gehört dem Vorstand der „Innung“<br />

an, ist Vorsitzender der Gustav-Hartmann-Vereine<br />

und wurde auf der<br />

BZP- Versammlung in Köln vor wenigen<br />

Wochen als Vizepräsident unseres<br />

Bundesverbandes eindrucksvoll<br />

im Amt bestätigt. <strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> hat<br />

mit dem WBT- Vorstand gesprochen,<br />

der viele Höhen und Tiefen des Berliner<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbes hautnah miterlebt<br />

hat – so auch das aktuelle Drama um<br />

die Berliner Flughäfen.<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong>: Dietmar, kannst Du Dich noch<br />

an Deine allererste Schicht erinnern?<br />

Dietmar Schmidt: Na aber bestens. Mein<br />

erstes <strong>Taxi</strong> war ein 123er Mercedes, noch mit<br />

mechanischem Taxameter und natürlich mit<br />

WBT- Funk. Und mein allererster Fahrgast ist<br />

an der Durlach- Halte eingestiegen und wollte<br />

zur Bundesallee 215 (lacht).<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong>: Du bist auf der Versammlung<br />

der Berliner <strong>Taxi</strong>innung „knapp“ einem Abwahlantrag<br />

entgangen? Wie denkst Du über<br />

dieses Prozedere und über die Kritik der beiden<br />

Antragsteller aus dem Kreis der Mitglieder<br />

der „Innung“? Haben sie Recht?<br />

Dietmar Schmidt: Der auf der Mitgliederversammlung<br />

der Innung im November<br />

von zwei Mitgliedern gegen mich gestellte<br />

Abwahlantrag offenbart deren mangelndes<br />

Dietmar Schmidt beim Messerundgang mit BZP-Präsident<br />

Müller und Messeveranstalter Peter Zander in<br />

Köln (von rechts) -Foto jl<br />

politisches Grundverständnis. Der Vorwurf<br />

gegen mich bestand darin, dass gleichzeitig<br />

wahrgenommene Funktionen als Vorstand<br />

der WBT eG und der Innung Interessenkonflikte<br />

darstellen würden und damit unver-<br />

einbar seien. Dies ist keineswegs so, da ich<br />

in der Innung nicht geschäftsführend tätig<br />

bin. Vielmehr stehe ich, Innungsmitglied seit<br />

1982, in der Folge satzungsgemäß als Beisitzer<br />

im Vorstand seit 1998 (selbstverständlich<br />

ehrenamtlich) zur Beratung in gewerblichen<br />

und gewerbepolitischen Fragen zur<br />

Verfügung. Dies entspricht meinen Vorstellungen<br />

von Zusammenarbeit, um Unternehmer/Mitgliedsinteressen<br />

wirksam vertreten<br />

zu können. Dies haben 90 % der anwesenden<br />

Mitglieder ebenfalls so gesehen und den Abwahlantrag<br />

abgelehnt.<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong>: In Köln wurdest Du auf der<br />

Versammlung des BZP in Deinem Amt als<br />

Vizepräsident unseres Bundesverbandes<br />

bestätigt und dies sogar einstimmig. Wie<br />

bewältigst Du die Aufgabenfülle in BZP und<br />

„Innung“? Kommst Du noch zum Schlafen?<br />

Empfindest Du das Vertrauen der BZP- Mitglieder<br />

in Deine Arbeit eher als Druck oder<br />

als Bestätigung?<br />

Für das <strong>Taxi</strong>gewerbe Risiko und Chance<br />

zugleich: Mobilitätsansprüche ändern<br />

sich<br />

Dietmar Schmidt: Zunächst eine formale<br />

Klärung: Als Vorstand der Innung bin ich<br />

Beisitzer, als Vizepräsident des BZP seit 2008<br />

BGB-Vorstand. Die einstimmige Wiederwahl<br />

in Köln hat mich gefreut und ist zugleich<br />

Ansporn und Bestätigung. Als jemand, der<br />

es gewohnt ist, in Gesamtzusammenhängen<br />

zu denken und zu handeln, kann ich meine<br />

Verantwortungen und meinen Einsatz auch<br />

künftig unvermindert fortsetzen. Gesellschaftliche<br />

Veränderungen wie der demografische<br />

Wandel und die Entwicklung der<br />

Mobilitätsbedürfnisse, im Einzelnen eine<br />

zunehmende Abkehr vom eigenen Auto und<br />

steigende Bereitschaft zur Nutzung alternativer<br />

Beförderungsmöglichkeiten wie Car-<br />

Sharing und Fahrrad betreffen auch unsere<br />

Branche. Diese Entwicklungen bringen nicht<br />

nur Risiken sondern auch Chancen für unser<br />

Gewerbe mit sich. Die politische Antwort<br />

hierauf muss regional und bundesweit lauten,<br />

Risiken abzuwehren und Chancen sowie<br />

Spielräume zu nutzen.<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong>: Welche Arbeitsschwerpunkte<br />

siehst Du bei Deinen Vorstandsaufgaben in<br />

BZP und „Innung“?<br />

Dietmar Schmidt: Alle Schwerpunkte aufzuzählen,<br />

würde den Rahmen dieses Interviews<br />

sprengen. So viel sei aber in Stichworten<br />

gesagt: Für Berlin steht nach wie vor die<br />

Arbeit an der Qualität der Dienstleistungen,<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> November2012<br />

die Verbesserung der Ordnungsmäßigkeit<br />

der <strong>Taxi</strong>betriebe, die Tarifpolitik und die<br />

Klärung der Flughafen-Frage BER im Fokus.<br />

Bundesweit sind die Schaffung einer Schnittstelle<br />

für die wesentlichen gewerbeeigenen<br />

Bestell- Apps, die Vorbereitung unserer<br />

Branche auf die Umsetzung der MID im Oktober<br />

2016, die nach der Bundestagswahl 2013<br />

zu erwartende Einführung des Mindestlohns<br />

für unser Gewerbe und die Einrichtung einer<br />

„Kleinen Fachkunde“ zur Verbesserung<br />

von Sicherheit und Qualität wesentliche Arbeitsschwerpunkte.<br />

Hinzu kommt der Fakt,<br />

dass seitens der EU selten segensreiche<br />

und vernünftige Richtlinien, die auch unser<br />

Gewerbe betreffen, erlassen werden. Hier<br />

sei an die EU-Dienstleistungsrichtlinie erinnert,<br />

die der BZP mit Unterstützung der IRU<br />

[IRU= International Road Transport Union<br />

–die Red.] abwehren konnte. Derzeit drohen<br />

EU-Regelungen hinsichtlich der Einführung<br />

von alcohol locks und noch schlimmere Änderungen<br />

in der Arbeitszeitgesetzgebung,<br />

die unsere Unternehmer/innen existenziell<br />

treffen würden. Wir arbeiten daran, dies zu<br />

verhindern.<br />

Dietmar mit WBT-Vorstandskollege Bernd Ploke auf<br />

der diesjährigen Generalversammlung der Genossenschaft<br />

-Foto jl<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong>: Bleibt noch Zeit für die WBT?<br />

Wo steht die Genossenschaft heute und wo<br />

möchtest Du sie in fünf Jahren sehen?<br />

Dietmar Schmidt: Bei allem ehrenamtlichem<br />

Engagement steht meine hauptamtliche Vorstandsfunktion<br />

bei der WBT im Mittelpunkt.<br />

Fünf-Jahres-Pläne gibt es bei uns natürlich<br />

nicht (lacht). Wir unterscheiden kurz-, mittel-<br />

und langfristige Strategien. Mitte der<br />

neunziger Jahre hatte die Genossenschaft erhebliche<br />

Probleme und war auf zwei Hauptgeschäftsfelder<br />

eingeschränkt. Bis heute hat<br />

die WBT ihre Kerngeschäfte verdoppelt; sie<br />

verfügt mittlerweile über eine effektive Organisation<br />

und Betriebsstruktur. Dies ist auch<br />

ablesbar an wirtschaftlichen Kennzahlen.<br />

Diesen Weg gilt es fortzusetzen, also Erreich-<br />

13


Aktuell<br />

tes zu erhalten und neue Anforderungen, wie<br />

etwa neue Bestellmöglichkeiten per App zu<br />

integrieren.<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong>: Apropos App: Bist Du zufrieden<br />

mit der Entwicklung der gewerbeeigenen<br />

App „taxi.eu“? Wo steht hierbei die WBT<br />

und wie ist die Zusammenarbeit mit anderen<br />

Berliner <strong>Taxi</strong>funkzentralen?<br />

Dietmar Schmidt: Wir unterstützen die gewerbeeigene<br />

App taxi.eu. Das Projekt „taxi.<br />

eu“ hat dazu beigetragen, die Zusammenarbeit<br />

der Berliner Funkzentralen zu verbessern.<br />

Eine weitere Stärkung der Kooperation<br />

hat sich dadurch entwickelt, dass nunmehr<br />

nahezu alle wichtigen Berliner Organisationen<br />

Mitglieder im Bundesverband BZP sind.<br />

Dietmar Schmidt im Dialog mit Unternehmern -Foto<br />

jl<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong>: Die technische Entwicklung<br />

bei der <strong>Taxi</strong>bestellung und beim so genannten<br />

ePayment ist derzeit rasant. Ist die WBT<br />

gut aufgestellt für die Zukunft? Wo hakt es<br />

noch?<br />

Dietmar Schmidt: Mit unserer Tochtergesellschaft<br />

Cabcharge sind wir im Bereich der<br />

bargeldlosen Zahlungen gut aufgestellt. Wir<br />

beobachten den Markt zusammen mit unserem<br />

Geschäftsführer von Cabcharge genau,<br />

insbesondere die in letzter Zeit auftretenden<br />

Anbieter von ePayment. In den letzten drei<br />

Monaten sind vier unterschiedliche Anbieter<br />

mit Produkten auf den Markt gekommen, deren<br />

Konditionen durchaus attraktiv erscheinen.<br />

Allen gemeinsam ist jedoch, dass es im<br />

Bereich des Supports in aller Regel auf die<br />

„Betreuung“ durch eine Hotline hinausläuft.<br />

Nun, das kennen wir alle, wie gut einem dort<br />

geholfen wird. Die von Cabcharge vertriebenen<br />

Geräte erfahren bei unseren Kunden eine<br />

starke Akzeptanz. Dies liegt sicher auch daran,<br />

dass unsere Service-Abteilung im Hause<br />

von der Einweisung bis zur Hilfe und Beratung<br />

bei Problemen sowie Austausch von Geräten<br />

bei Defekten zur Verfügung steht.<br />

Auch für Landräte in LDS und anderswo:<br />

Das Personenbeförderungsgesetz ist vor<br />

allem ein Verbraucherschutzgesetz!<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong>: Wie bewertest Du die Situati-<br />

14<br />

on des Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes? Wo muss die<br />

Politik helfen? Wo brennt es derzeit besonders?<br />

Dietmar Schmidt: Das Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

ist einem anhaltend hohen Kostendruck ausgesetzt.<br />

Andere öffentliche Verkehrsträger,<br />

die zudem millionenschwer aus Steuermitteln<br />

unterstützt werden, erhöhen ihre Fahrpreise<br />

mittlerweile nahezu im Jahresrhythmus.<br />

Insofern erwarte ich eine Zustimmung<br />

der zuständigen Senatsverwaltung zu dem<br />

eingereichten Tarifantrag von Innung, TVB<br />

und TD. Im Februar/März 2013 werden die<br />

Verhandlungen zwischen der Senatsverwaltung<br />

und dem Landkreis LDS im Bezug auf<br />

die <strong>Taxi</strong>versorgung am neuen Großflughafen<br />

fortgeführt. Den von den Berliner Gewerbevertretungen<br />

eingenommenen Positionen<br />

standen bisher eher provinziell geprägte<br />

Argumente von LDS gegenüber. Von den politisch<br />

Verantwortlichen, auch von den Anteilseignern<br />

(Bund, Land Berlin, Land Brandenburg),<br />

ist zu erwarten, dass eine Lösung<br />

gefunden wird, indem die Bedienungs- und<br />

Versorgungssicherheit für die Kunden sichergestellt<br />

wird. Zur Erinnerung, auch für<br />

Landräte: Das PbefG ist in erster Linie ein<br />

Verbraucher- und Kundenschutzgesetz!<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong>: Drei Gewerbevertretungen<br />

im Anhörungsverfahren, immerhin Verständigung<br />

bei Tarifantrag und Flughafenpolitik,<br />

trotzdem Unterschiede, Differenzen, auch<br />

Gegeneinander. Wie bewertest Du den Umstand,<br />

dass in Berlin gleich sechs Vereine die<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmen zu organisieren beanspruchen?<br />

Dietmar Schmidt: Erfreulich ist, dass die<br />

Gewerbevertretungen Innung, TVB und TD<br />

in wichtigen Fragen gemeinsame Positionen<br />

erarbeitet und vertreten haben. Sich durch<br />

zum Teil mehrfache Absplitterungen zusammengefundene<br />

Vereine haben aus meiner<br />

Sicht nicht die Substanz, um dem Gewerbe<br />

von Nutzen zu sein.<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong>: Dietmar, Du bist schon ziemlich<br />

lange dabei. Hast Du schon Planungen<br />

für das „Danach“ oder bist Du noch fit und<br />

voller Tatendrang, also „Kein Ende in Sicht“<br />

bei Deinen Aktivitäten und Engagements?<br />

Dietmar Schmidt: Das kommende Jahr<br />

wird mein 19. Vorstandsjahr bei der WBT<br />

eG. Gleichwohl gibt es keine Planungen für<br />

das „Danach“, es gibt auch keinen festgelegten<br />

Zeitpunkt. Unter Berücksichtigung aller<br />

Funktionen und Ehrenämter, Vorsitzender<br />

der Gustav-Hartmann-Vereine, Beirat in der<br />

VdK/Signal Iduna und Fachrat im Genossenschaftsverband<br />

e.V. kommen ja noch hinzu,<br />

wird es zu gegebener Zeit einen schrittweisen<br />

Übergang geben. Aber gerade diese Vielfalt<br />

hat mir die Freude an meinen Tätigkeiten<br />

erhalten, so dass ich mich fit und energiegeladen<br />

für die Zukunft fühle.<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong>: Lieber Dietmar, die <strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong><br />

wünscht Dir weiterhin viel Erfolg, „volle<br />

Power“, Kreativität, Tatendrang…und vor<br />

allem: Gesundheit! Danke für das Gespräch!<br />

Die Fragen stellte Jochen Liedtke.<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />

Dietmar Schmidt bei der BZP- Tombola am <strong>Taxi</strong>tag<br />

der Leipziger AMI 2010 -Foto jl<br />

Zur Person<br />

Dietmar Schmidt, Jahrgang 1952, wurde<br />

in Berlin-Friedrichshain geboren und<br />

wuchs in Steglitz auf. Nach dem Besuch<br />

der Grundschule machte er sein Abitur am<br />

Hermann-Ehlers-Gymnasium. Dietmar finanzierte<br />

sein Studium der Gesellschaftswissenschaften,<br />

von dem er nach eigener<br />

Einschätzung noch heute profitiert wegen<br />

der systematischen Grundlagenkenntnisse,<br />

durch regelmäßige Tätigkeit im Krankenhaus<br />

und am Ende des Studiums auch<br />

durch –richtig!- <strong>Taxi</strong>fahren.<br />

Anfang der 80er Jahre machte sich Dietmar<br />

Schmidt dann mit einer eigenen<br />

Konzession selbständig und war satte<br />

fünfzehn Jahre nach dem Motto „Ein<br />

Mann- ein Auto“ fleißig unterwegs. Auf<br />

runde 250 Stunden hinter dem Lenkrad<br />

kam er damals monatlich. Ab 1985 kam<br />

die Aushilfstätigkeit in der Funkzentrale<br />

der WBT dazu, es folgte die Arbeit als Ausbilder.<br />

Mitglied der Genossenschaft ist er<br />

seit 1987, Mitglied des Aufsichtsrates war<br />

Dietmar von 1992 bis 1995, zum Ende als<br />

dessen Vorsitzender. Seit 1995 ist er im<br />

Vorstand der WBT eG.<br />

Dietmar Schmidt ist ledig und seit über<br />

20 Jahren in festen Händen, er hat keine<br />

Kinder und beschreibt sich als tierlieb.<br />

Hobbys, sofern ihm die Zeit dazu bleibt:<br />

Lesen, Konzertbesuche und alles was an<br />

den Neuen Medien interessant ist, und<br />

–last not least- seine ehrenamtlichen Tätigkeiten.<br />

jl


Ein Angebot der WBT e.G. - Funk <strong>Taxi</strong> Berlin Tel.: 030 - 26102120 und 26102140<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />

<strong>Taxi</strong><br />

in<br />

Zahlen<br />

Aktuell<br />

15


Aktuell<br />

Per <strong>Taxi</strong> bequem und schnell zur FRUIT LOGISTICA 2013<br />

Für die Berliner <strong>Taxi</strong>fahrer steht im Februar<br />

2013 ein Großereignis bevor. Wenn vom 6.<br />

bis 8. Februar mehr als 56.000 Fachbesucher<br />

aus 125 Ländern zur Leitmesse des internationalen<br />

Fruchthandels anreisen, sind Berlins<br />

<strong>Taxi</strong>s gefragte Transportmittel.<br />

Damit die Anfahrt zum Berliner Messegelände<br />

reibungslos erfolgt und die <strong>Taxi</strong>fahrer<br />

gleichzeitig einen guten Service bieten können,<br />

möchte die Messe Berlin einige hilfreiche<br />

Tipps für die An- und Abfahrt geben.<br />

Bereits am Vortag (5. Februar) laufen im<br />

ICC Berlin Konferenzveranstaltungen sowie<br />

ein Abendempfang für die Gäste aus aller<br />

Welt im Palais am Funkturm. Bei der Anfahrt<br />

zum Messegelände ab 6. Februar empfiehlt<br />

es sich für <strong>Taxi</strong>fahrer, ihre Gäste nach dem<br />

bevorzugten Ziel auf der FRUIT LOGISTICA<br />

2013 zu fragen. Daraus ergibt sich entweder<br />

die Anfahrt zum Eingang Nord (Masurenallee)<br />

oder Eingang Süd (Jafféstraße).<br />

<strong>Taxi</strong>zufahrten<br />

16<br />

Log Point<br />

Eingang<br />

Süd<br />

Fertigstellung Ende 2013<br />

Messe Berlin GmbH · Messedamm 22 · 14055 Berlin · Germany<br />

Telefon +49(0)30 / 3038-0 · Fax +49(0)30 / 3038-2020<br />

www.fruitlogistica.com · fruitlogistica@messe-berlin.de<br />

Eingang Halle 7<br />

Über den Eingang Nord (Masurenallee) erreichen<br />

Gäste bequem die Hallen 8 bis 24.<br />

Unter anderem befinden sich in diesen Hallenbereichen<br />

Spanien (Hallen 18, 11.2 –10.2),<br />

Deutschland (Halle 20/21) und Frankreich<br />

(Halle 21/22) sowie das Ausstellerforum<br />

(Zugang Großer Stern).<br />

Der Eingang Süd (Jafféstraße) ermöglicht<br />

den unkomplizierten Zugang zu den Hallen 1<br />

bis 7 und 25 und damit zu den Ausstellungsbereichen<br />

der Niederlande (Hallen 1.2 und<br />

3.2) sowie von Italien (Hallen 2.2, 4.2) und<br />

Nord- und Südamerika (Hallen 23, 25). Die<br />

Mittelmeeranrainerstaaten sind in den Hallen<br />

1.1 und 2.1, die Maschinen in den Hallen<br />

3.1, 4.1, 5.1 und 6.1 untergebracht. In Halle<br />

7.2b befindet sich das Hallenforum.<br />

Die <strong>Vorfahrt</strong> am Eingang Nord erreichen<br />

<strong>Taxi</strong>fahrer über die Masurenallee vor der<br />

Messehalle 20. Die Zufahrt zum Eingang Süd<br />

Eingang Nord<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />

Entrance East<br />

Eingang Ost<br />

erfolgt entweder über die Jafféstraße mit<br />

Abfahrt Richtung Heerstraße oder über den<br />

Parkplatz vor der Baustelle CityCube Berlin<br />

vom Messedamm kommend mit direkter Abfahrt<br />

über die Avus- Nordkurve auf die Stadtautobahn.<br />

An den <strong>Vorfahrt</strong>en stehen zusätzlich besonders<br />

geschulte Dispatcher der Berliner<br />

<strong>Taxi</strong>-Innung bereit. In Kooperation mit dem<br />

Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbe werden die rund 7.000<br />

Hauptstadt-Taxen über diese speziellen Serviceangebote<br />

zur FRUIT LOGISTICA 2013 informiert.<br />

Darüber hinaus werden ein Geländeplan<br />

mit den markierten Eingängen und<br />

Hallen sowie eine mit Freshmints gefüllte<br />

FRUIT LOGISTICA- Metallbox an die Berliner<br />

<strong>Taxi</strong>fahrer verteilt.<br />

Michael T. Hofer/ Susanne Tschenisch<br />

(Messe Berlin GmbH)<br />

Entrance ICC<br />

Eingang ICC<br />

Stand: 21.11.2012<br />

Änderungen vorbehalten<br />

6. - 8. Februar 2013<br />

Eingang Nord<br />

Masurenallee<br />

Hallen 8 - 24<br />

Eingang Süd<br />

Jafféstraße<br />

Hallen 1 - 7, 25


Aktuell<br />

Schluss mit „Lustig“:<br />

Die „Vereinbarung über die Durchführung des Taxenverkehrs am<br />

Flughafen BERLIN- Schönefeld“ wurde zum 31. Dezember gekündigt<br />

Wie geht es jetzt weiter? Welche Regeln gelten bis zum Abschluss eines neuen Vertrages zwischen Berlin<br />

und Dahme- Spreewald?<br />

In Schönefeld dürfen Berliner Taxen nach Silvester nicht mehr laden -Foto jl<br />

Aus dem Büro des Landrates von Dahme<br />

Spreewald (LDS), Stephan Loge (SPD),<br />

flatterte Post in die Briefkästen der<br />

beteiligten Verbände. So erhielt auch der<br />

TVB über seine Potsdamer Geschäftsstelle<br />

offiziell Kenntnis von der Kündigung der<br />

Flughafenvereinbarung zwischen LDS und<br />

Berlin. Seit 2008 galt das Vertragswerk, mit<br />

dem die Ladereche in Schönefeld (SXF) und<br />

in Tegel (TXL) geklärt waren: Berliner Taxen<br />

durften in SXF laden (im Reißverschlussprinzip<br />

mit den Kollegen aus LDS), die Droschken<br />

aus dem Nachbarlandkreis hatten dafür<br />

Laderecht in TXL. Übrigens nur in TXL.<br />

Spielen mit den Muskeln: LDS kündigt die<br />

Flughafenvereinbarung<br />

Während der vergangenen vier Jahre hat<br />

sich die Zahl der Konzessionen in LDS<br />

vervielfacht. Die meisten der Taxen, die<br />

in Königs Wusterhausen konzessioniert<br />

wurden, kehren nach dem abendlichen Ende<br />

des Flugbetriebes in Schönefeld entweder<br />

zu ihren „Schlafplätzen“ in der Hauptstadt<br />

zurück – die meisten Fahrer wohnen in Berlin-<br />

oder setzen ihre Arbeit –legal- am Flughafen<br />

Tegel oder –illegal- auf den Straßen Berlins<br />

fort. Eine in höchstem Maß unkollegiale und<br />

kundenunfreundliche Regelung – nicht nur<br />

der unterschiedlichen Tarife wegen, sondern<br />

auch dank mangelnder Ortskenntnis für<br />

die Fahrgäste des Öfteren eine Fahrt ins<br />

Ungewisse. <strong>Taxi</strong>fahrer in LDS müssen bislang<br />

keine Berliner Ortskunde nachweisen.<br />

Aus Berlin mehrten sich die Proteste zu<br />

dieser Verfahrensweise besonders in den<br />

vergangenen Monaten. Inzwischen ist<br />

auch die Landespolitik aufgewacht. Die<br />

Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens<br />

BER ist weiterhin nicht in Sicht, eine hierfür<br />

abgeschlossene Ladevereinbarung auf Probe<br />

mit Befristung bis zum Juni 2013 ist daher<br />

das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt<br />

ist.<br />

Mit Schreiben vom 7. November kam nun der<br />

Anhörungsbogen aus dem Hause Loge für<br />

eine Neufassung der Taxenordnung seines<br />

Landkreises. Auch die Beförderungsentgelte<br />

will der rührige Landrat neu fassen. Die Frist<br />

zur Stellungnahme lief Ende November ab.<br />

Eine neue Vereinbarung für die Flughäfen ist<br />

nicht in Sicht. Landrat Loge meinte stets den<br />

Flughafen in seinem Verwaltungsbereich mit<br />

„eigenen“ Taxen ausreichend abdecken zu<br />

können. Jetzt entsteht ihm ein neues Problem:<br />

SXF hat nach dem Rückzug von German<br />

Wings im Eiltempo an Bedeutung verloren.<br />

TXL platzt aus allen Nähten, funktioniert<br />

dabei aber derzeit erstaunlich gut. Aus Sicht<br />

des Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes bald noch besser,<br />

weil ab Januar nur noch Berliner Droschken<br />

in Tegel laden dürfen. Man bleibt wieder<br />

unter sich<br />

Berlin zeigt –endlich- Härte bei den<br />

Verhandlungen: <strong>Taxi</strong>gewerbe kann sich<br />

auf Staatssekretär Gaebler verlassen!<br />

Auch die Berliner Verwaltung informierte<br />

jetzt offiziell über das Ende der<br />

Vereinbarungen mit LDS. Barbara Kowalzik<br />

von der zuständigen Senatsverwaltung für<br />

Stadtentwicklung und Umwelt teilte in einem<br />

Informationsschreiben an die <strong>Taxi</strong>verbände<br />

und die IHK bereits im November mit, dass<br />

„Staatssekretär Gaebler und LDS- Dezernent<br />

Schmidt sich darauf verständigt haben, die<br />

Vereinbarung nicht zu verlängern sondern<br />

zum 1.1.2013 auslaufen zu lassen und bis zur<br />

Eröffnung des BER zu beobachten, wie sich<br />

die Lage entwickelt.“<br />

Frau Kowalzik stellte in ihrem Schreiben<br />

fest, dass damit sowohl das Laderecht der<br />

Berliner Taxen in SXF wie auch umgekehrt<br />

das Laderecht der LDS- Taxen in Tegel zum<br />

31.12. endet.<br />

Damit wird es den in LDS konzessionierten,<br />

jedoch in Berlin beheimateten Taxlern noch<br />

schwieriger werden, illegal auf Berlins<br />

Straßen „Fahrgastklau“ zu betreiben und<br />

damit Berliner Fahrgäste zu ihrem LDS-<br />

Tarif zu befördern (sofern die Taxameter<br />

verwendet werden). Das LABO hat zugesagt,<br />

Zuwiderhandlungen mit Priorität zu<br />

verfolgen.<br />

Aus der Sicht unserer Fahrgäste dürfen<br />

wir die Hoffnung formulieren, dass es dazu<br />

möglichst nicht mehr kommen wird und<br />

–mehr noch- eine neue Regelung für den<br />

Willy- Brandt- Airport gefunden werden<br />

kann, wenn die Zeit hierfür gekommen<br />

ist. Sowohl in der Gegenwart wie auch für<br />

künftige Vereinbarungen sollten die Belange<br />

unserer Fahrgäste dabei im Mittelpunkt<br />

stehen. Vielleicht gelingt es, bis zur BER-<br />

Eröffnung auch den Landrat von LDS von<br />

dieser Sichtweise zu überzeugen.<br />

Jochen Liedtke<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 - 17


Aktuell<br />

Die kalte Saison hat begonnen, die ersten frostigen<br />

Tage und Nächte liegen bereits hinter<br />

uns, Schnee- und Eisglätte stehen uns unmittelbar<br />

bevor. Um die teilweise chaotischen<br />

Straßen- und Gehwegzustände aus den Vorjahren<br />

zu vermeiden, ist bereits im November<br />

2010 das Straßenreinigungsgesetz vom<br />

19. Dezember 1978 novelliert worden, wobei<br />

die darin geregelten Winterdienstpflichten<br />

zur Anpassung an die Berliner Verhältnisse<br />

verschärft worden sind. Sorgfaltspflichten<br />

treffen jedoch jeden auch die „Nutzer“ von<br />

Straßen und Gehwegen.<br />

Wer ist auf Berliner Gehwegen winterdienstpflichtig?<br />

Wichtigste Adressaten der Winterdienstpflichten<br />

sind nach wie vor die Anlieger, also<br />

grundsätzlich der Eigentümer des Grundstücks,<br />

an den der betreffende Gehweg angrenzt.<br />

Grundsätzlich ist der Eigentümer eines<br />

Grundstücks lediglich für die Verkehrssicherheit<br />

auf dem Grundstück verantwortlich.<br />

Dem Eigentümer die Pflicht zur Verkehrssicherung<br />

auch außerhalb seines Grundstücks<br />

aufzubürden, ist gewissermaßen eine gesetzliche<br />

Ausformung bzw. Erweiterung des<br />

Art. 14 Abs. 2 Grundgesetz, in dem es etwas<br />

lakonisch jedoch mit weitreichenden Folgen<br />

heißt: Eigentum verpflichtet. Diese sogenannte<br />

„Sozialpflicht des Eigentums“ soll<br />

sich dem Berliner Gesetzgeber zufolge auch<br />

auf die an Grundstückseigentum angrenzenden<br />

Gehwege erstrecken.<br />

Mit der Durchführung des Winterdienstes<br />

kann der Anlieger zwar auch jemand anderes<br />

beauftragen. Bei den Auftraggebern verbleibt<br />

dann jedoch die Pflicht, die mäßige und ordnungsgemäße<br />

Durchführung des Winterdienstes<br />

zu überwachen und zu kontrollieren.<br />

Gegebenenfalls muss der Beauftragte<br />

auf Missstände hingewiesen werden. Solche<br />

Kontroll- und Überwachungspflichten bestehen<br />

bei Beauftragung eines professionellen<br />

Winterdienstunternehmens grundsätzlich<br />

nicht, da der Auftraggeber bei diesen regelmäßig<br />

von einer ordnungsgemäßen Pflichterfüllung<br />

ausgehen darf.<br />

Die Berliner Stadtreinigungsbetriebe trifft<br />

die Winterdienstpflicht auf allen Gehwegen,<br />

denen kein Anliegergrundstück zugeordnet<br />

werden kann. Darüber hinaus sind die Berliner<br />

Stadtreinigungsbetriebe für Haltestellenbereiche<br />

der öffentlichen Verkehrsmittel<br />

sowie für die öffentlichen Plätze und in den<br />

Fußgängerzonen, die in der Anlage des Stra-<br />

18<br />

Der Winter und seine möglichen - rechtlichen - Folgen<br />

ßenreinigungsgesetzes abschließend aufgeführt<br />

werden, verantwortlich.<br />

Welche Maßnahmen hat der Winterdienstpflichtige<br />

durchzuführen?<br />

Die Winterdienstpflicht umfasst zum einen<br />

die Beseitigung von Schnee unverzüglich<br />

nach Beendigung des Schneefalls. Bei dauerhaftem<br />

Schneefall ist in angemessenen regelmäßigen<br />

Abständen die Schneebeseitigung<br />

zu wiederholen. Eisglätte ist durch Auftragen<br />

von Streugut entgegenzuwirken. Reicht dies<br />

nicht aus, ist das Eis zu beseitigen. Dabei<br />

darf jedoch aus ökologischen Gründen kein<br />

Streusalz verwendet werden. Diese Maßnahmen<br />

haben in Straßen der Reinigungsklassen<br />

1 und 2 auf einer Breite von mindesten 1,50<br />

Metern, in allen übrigen Straßen in einer<br />

Breite von 1 Meter zu erfolgen. Welcher Reinigungsklasse<br />

eine Straße angehört, ist dem<br />

Straßreinigungsverzeichnis der Senatsverwaltung<br />

für Justiz zu entnehmen (zu finden<br />

über das Internetportal des Landeshauptstadt:<br />

www.berlin.de). Alle winterdienstlichen<br />

Maßnahmen haben in einem Zeitraum<br />

von 7 bis 20 Uhr an Werktagen und von 9 bis<br />

20 Uhr an Sonn- und gesetzlichen Feiertagen<br />

zu erfolgen. Daher ist der nach 20 Uhr gefallene<br />

Schnee bis 7 bzw. 9 Uhr des Folgetags zu<br />

beseitigen.<br />

Welche Rechtsfolgen hat die mangelhafte<br />

Durchführung des Winterdienstes?<br />

Wer seine Winterdienstpflichten verletzt,<br />

handelt ordnungswidrig und hat mit einem<br />

Bußgeld zu rechnen. Darüber hinaus macht<br />

er sich jedoch unter Umständen Schadensersatzpflichtig<br />

gegenüber demjenigen, der<br />

auf einem nicht geräumten oder gestreuten<br />

Gehweg wegen Glätte zu Fall kommt und sich<br />

verletzt. Dann können sich Winterdienstpflichtige<br />

Schmerzensgeld- und Schadensersatzforderungen<br />

wegen der nötig gewordenen<br />

medizinischen Heilbehandlung ausgesetzt<br />

sehen. Im schlimmsten Fall sind Verletzungen<br />

so erheblich, dass dauerhaft medizinische<br />

Leistungen zu erbringen sind, die der<br />

Winterdienstpflichtige dann zu ersetzen hat.<br />

Dies trifft auch diejenigen, die die Durchführung<br />

des Winterdienstes delegiert, jedoch<br />

die Überprüfung und Kontrolle vernachlässigt<br />

haben. Ist der Beauftragte auf den durch<br />

mangelhaftes Räumen und Streuen entstandenen<br />

und bei Überprüfung erkennbaren<br />

pflichtwidrigen Zustand seitens des Auftrag-<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />

gebers nicht hingewiesen worden, ist dieser<br />

wegen eben dieser Pflichtverletzung neben<br />

dem Beauftragten schadensersatzpflichtig.<br />

Auftraggeber und Auftragnehmer haften<br />

dann als Gesamtschuldner.<br />

Geschädigte tun gut daran, sich die persönlichen<br />

Daten von Unfallzeugen geben zu lassen<br />

und bestenfalls Fotos der Unfallstelle am Unfalltag<br />

zu fertigen, auf denen der pflichtwidrige<br />

Zustand deutlich zu erkennen ist. Nichtsdestotrotz<br />

müssen sie sich möglicherweise<br />

ein Eigenverschulden vorwerfen lassen, das<br />

sich dann schmälernd auf den Schadensersatzanspruch<br />

auswirkt. Da davon auszugehen<br />

ist, dass die witterungsbedingten Gefahren<br />

jedermann bekannt sind und diese selbst<br />

bei pflichtgemäßer Durchführung des Winterdienstes<br />

nicht gänzlich gebannt werden<br />

können, müssen auch die Gehwegbenutzer<br />

durch erhöhte Sorgfalt der Sturz- und Verletzungsgefahr<br />

entgegenwirken. Dies wird<br />

durch vorsichtiges und den Umständen angepasstes<br />

Gehen sowie durch das Tragen von<br />

wintertauglichem Schuhwerk mit Profilsohle<br />

erzielt. Ebenso sind deutlich erkennbare Gefahrenstellen<br />

wenn möglich zu umgehen.<br />

Winterdienstpflicht auf Berliner Straßen<br />

Auf den Fahrbahnen und den Radwegen ist<br />

für deren Verkehrssicherheit der Straßenbaulastträger,<br />

mithin das Land Berlin verantwortlich.<br />

Mithin ist das Land Berlin dort<br />

auch winterdienstpflichtig. Die Winterdienstpflicht<br />

knüpft nahtlos an die Straßenreinigungspflicht<br />

des Landes Berlin an. Auch sie<br />

wird durch die Berliner Stadtreinigungsbetriebe<br />

durchgeführt. Auf welchen Straßen<br />

und in welchem Umfang Winterdienstmaßnahmen<br />

durchzuführen sind, richtet sich<br />

einerseits nach einem Streuplan, der jährlich<br />

vor Beginn des Winterdienstes aufzustellen<br />

ist. Der Streuplan ist in zwei Einsatzstufen<br />

zu gliedern, in die die zu räumenden<br />

und zu bestreuenden Straßen jeweils nach<br />

Verkehrsaufkommen und Gefahrgeneigtheit<br />

bzw. Gefährlichkeit aufzunehmen sind. Priorität<br />

genießen zunächst die Straßen von<br />

besonderer Verkehrsbedeutung, insbesondere<br />

solche mit liniengebundenem öffentlichen<br />

Personennahverkehr. Dazu zählen auch<br />

die mit anderen Straßen gebildeten Kreuzungs-<br />

und Einmündungsbereiche sowie die<br />

bereits oben genannten Fußgängerzonen<br />

und öffentliche Plätze. Diese Verkehrsflächen<br />

sind in die Einsatzstufe 1 aufzunehmen. Alle<br />

übrigen Straßen werden in die Einsatzstufe


2 aufgenommen. Soweit erforderlich werden<br />

dann die Maßnahmen des Winterdienstes<br />

zuerst auf den Flächen der Einsatzstufe 1<br />

durchgeführt, bevor die Flächen der Einsatzstufe<br />

2 versorgt werden.<br />

Die Berliner Stadtreinigungsbetriebe sind<br />

verpflichtet, auf allen Straßen, also Straßen<br />

sowohl der Einsatzstufe 1 als auch der Einsatzstufe<br />

2 von Schnee zu befreien. Zudem<br />

sind sie stets verpflichtet, Fußgängerüberwege<br />

mit abstumpfenden Mitteln zu bestreuen.<br />

Die Fahrbahnen der Einsatzstufe<br />

1 sollen samt Radfahrstreifen an Kreuzungs-<br />

und Einmündungsbereichen, Fußgängerüberwegen,<br />

Haltespuren des Omnibuslinienverkehrs<br />

sowie besonderen Gefahrenstellen<br />

von Schnee- und Eisglätte befreit<br />

werden. Das kleine Wörtchen „sollen“ im<br />

Gesetzestext impliziert hierbei jedoch, dass<br />

den Berliner Stadtreinigungsbetrieben noch<br />

ein Ermessen dahingehend zukommt, ob<br />

die in diesem Zusammenhang geforderten<br />

Winterdienstmaßnahmen erforderlich sind<br />

und in welchem Umfang sie gegebenenfalls<br />

tatsächlich durchgeführt werden.<br />

Eine Streuung der gesamten Strecken soll<br />

jedenfalls grundsätzlich nicht erfolgen.<br />

Nur wenn die Witterungsbedingungen es<br />

erfordern, darf auch eine Streckenstreuung<br />

vorgenommen werden. Aus ökologischen<br />

Gründen hat sich der Gesetzgeber des<br />

Straßenreinigungsgesetzes grundsätzlich<br />

auch gegen die Verwendung von Streusalz<br />

entschieden. Lediglich bei extremer Glätte<br />

darf Streusalz auch vorbeugend zum Einsatz<br />

kommen. Auf Straßen der Einsatzstufe 2 ist<br />

auch diesbezüglich Zurückhaltung geboten.<br />

Kommt es auf der witterungsbedingt glatten<br />

Fahrbahn zu einem Unfall, stellt sich die<br />

Frage, ob eine Verletzung der Winterdienstpflicht<br />

vorliegt und möglicherweise ein<br />

Schadensersatzanspruch gegen die Berliner<br />

Stadtreinigungsbetriebe besteht. Da die Berliner<br />

Stadtreinigungsbetriebe die winterdienstlichte<br />

Versorgung der öffentlichen Straßen<br />

für das Land Berlin hoheitlich ausführen (§<br />

4 Abs. 1 S. 4 StrReinG), handelt es sich bei<br />

dem Schadensersatzanspruch um einen<br />

Amtshaftungsanspruch gemäß Art. 34 GG in<br />

Verbindung mit § 839 BGB. Ein Anspruch auf<br />

Schadensersatz wegen einer Amtspflichtverletzung<br />

muss daher in erster Instanz vor dem<br />

Landgericht geltend gemacht werden (§ 71<br />

Abs.2 GVG). Vor Landgerichten besteht wegen<br />

§ 78 Abs. 1 ZPO Anwaltszwang, d.h. die<br />

Parteien müssen sich durch einen Rechtsanwalt<br />

vertreten lassen.<br />

Ob eine solche (Amts-)Pflichtverletzung vorliegt,<br />

richtet sich zunächst danach, welcher<br />

Einsatzstufe die unfallörtliche Straße unterliegt.<br />

Dies ist über das Bezirksamt Berlin,<br />

Amt für regionalisierte Ordnungsaufgaben,<br />

in Erfahrung zu bringen. Als zweites ist zu<br />

prüfen, ob die Witterungsbedingungen Maß-<br />

nahmen des Winterdienstes erforderlich<br />

gemacht haben. Wenn auch dies zu bejahen<br />

ist, muss letztlich noch der kausale Zusammenhang<br />

zwischen Unfall und Pflichtverletzung<br />

hergestellt werden. Hier kommt den<br />

anspruchsstellenden Geschädigten eine<br />

Beweiserleichterung zugute, da es sich um<br />

einen typischen Geschehensablauf handelt<br />

und grundsätzlich anzunehmen ist, dass die<br />

Verletzung der Streupflicht unfallursächlich<br />

war. So spricht beispielsweise bei einem<br />

Auffahrunfall im Kreuzungsbereich, bei dem<br />

es dem Auffahrenden auf nicht gestreuter<br />

Straße trotz eingeleiteter Bremsung nicht gelingt,<br />

sein Fahrzeug zum Halt zu bringen, und<br />

es zur Kollision kommt, der Anscheinsbeweis<br />

dafür, dass der Unfall auf das unterbliebene<br />

bzw. mangelhafte Streuen zurückzuführen<br />

ist. In diesem Fall obliegt es den Berliner<br />

Stadtreinigungsbetrieben, diese Vermutung<br />

zu erschüttern, indem sie Tatsachen darlegt<br />

und beweist, aus denen sich die ernsthafte<br />

Möglichkeit eines anderen Geschehensablaufs<br />

ergibt. Gelingt dies, muss der Anspruchssteller<br />

den Vollbeweis antreten.<br />

Im Rahmen des Schadens ist zudem ein<br />

mögliches Mitverschulden des Fahrzeugfahrers<br />

zu berücksichtigen. Um ein solches<br />

ausschließen zu können, obliegt es diesem<br />

darzulegen und nötigenfalls zu beweisen,<br />

dass er die ihm in der entsprechenden Situation<br />

obliegende Sorgfaltspflicht beachtet<br />

hat. Dies gelingt nur dann, wenn er glaubhaft<br />

darlegen kann, dass er höchste Aufmerksamkeit<br />

hat walten lassen und sich den Straßenverhältnissen<br />

beispielsweise durch Reduzierung<br />

der Geschwindigkeit angepasst hat.<br />

Gelingt dies dem Fahrer nicht, so kann der<br />

Grad seines Mitverschuldens so hoch sein,<br />

dass ein Schadensersatzanspruch gänzlich<br />

ausgeschlossen ist. Wegen der hohen Anforderungen<br />

an die Sorgfaltspflichten eines<br />

Kraftfahrzeugfahrers kann bereits bei geringen<br />

Sorgfaltspflichtverletzungen ein hälftiges<br />

Mitverschulden anzunehmen sein.<br />

Straßenschäden nach Frostperiode<br />

Nach einer längeren Frostperiode ist vermehrt<br />

mit Schlaglöchern zu rechnen. Diese<br />

zu beseitigen und die Straßen wieder in einen<br />

verkehrssicheren Zustand zu versetzen,<br />

obliegt gemäß § 7 Abs. 2 Berliner Straßengesetz<br />

dem Land Berlin. Kommt es also aufgrund<br />

eines Schlaglochs zu einem Schaden,<br />

wäre das Land Berlin der richtige Anspruchsgegner.<br />

Da es sich wiederum um einen<br />

Schadensersatzanspruch aus einer Amtspflichtverletzung<br />

handelt, wäre letztlich auch<br />

hier aus den oben genannten Gründen eine<br />

Klage vor dem Landgericht zu erheben.<br />

Ob ein Schadensersatzanspruch besteht,<br />

richtet sich nach von den Gerichten ausgeformten<br />

und für den Geschädigten strengen<br />

Voraussetzungen. Nach der ständigen<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />

Rechtsprechung haben die Benutzer der<br />

öffentlichen Straßen deren Zustand nämlich<br />

grundsätzlich so hinzunehmen, wie sie sich<br />

ihnen erkennbar darbieten. Ohnehin ist eine<br />

völlige Gefahrlosigkeit mit zumutbaren Mitteln<br />

nicht zu erreichen. Lediglich wenn eine<br />

Gefahrenstelle trotz Anwendung der von<br />

den Verkehrsteilnehmern zu erwartenden<br />

eigenen Sorgfalt nicht rechtzeitig erkennbar<br />

ist oder diese sich nicht rechtzeitig auf<br />

die Gefahrenlage einstellen können, kommt<br />

eine Verletzung der Verkehrssicherungspflicht<br />

in Betracht. In einem solchen Fall sind<br />

Vorsorgemaßnahmen geboten, die bis zur<br />

Wiederherstellung des verkehrssicheren Zustands<br />

durch Aufstellen von Warnhinweisen,<br />

Anordnung von Geschwindigkeitsbegrenzungen<br />

bis hin zu Straßensperrungen eine<br />

Gefährdung der Verkehrsteilnehmer ausschließen.<br />

Unter Umständen kann es wegen<br />

der Erheblichkeit der Straßenschäden kapazitätsbedingt<br />

und unter wirtschaftlichen<br />

Gesichtspunkten nicht möglich bzw. unzumutbar<br />

sein, Straßenschäden zeitnah sowie<br />

dauerhaft auszubessern. Insbesondere in<br />

wenig befahrenen Nebenstraßen mit untergeordneter<br />

Verkehrsbedeutung kann daher<br />

vermehrt mit Straßenschäden zu rechnen<br />

sein. Gerade aufgrund der oftmaligen Thematisierung<br />

in den Medien und der allgemeinen<br />

Bekanntheit des Problems, dass durch Frost<br />

Schäden an der Fahrbahn hervorgerufen<br />

werden, ist davon auszugehen, dass auch<br />

Kraftfahrzeugfahrern das Problem bekannt<br />

ist. Deshalb ist von ihnen eine erhöhte Vorsicht,<br />

Aufmerksamkeit und Sorgfalt zu erwarten,<br />

was im Falle der Nichtbeachtung bei<br />

einer Geltendmachung eines Schadensersatzanspruchs<br />

im Rahmen des Mitverschuldens<br />

ins Gewicht fällt.<br />

Letztlich bleibt allen zu wünschen, sicher<br />

und unfallfrei durch den Winter zu kommen.<br />

Allzeit gute Fahrt wünscht Ihnen<br />

Jürgen Waldheim<br />

Fachanwalt für Verwaltungsrecht<br />

Kanzlei Waldheim, Wilbert, Struß<br />

Sächsische Straße 70, 10707 Berlin<br />

Tel.: (030) 859 089 0<br />

Fax.:(030) 859 089 22<br />

Mail: office@wws-law.de<br />

www.wws-law.de<br />

Aktuell<br />

19


20<br />

Mobiles<br />

Blick über den Tellerrand<br />

Nissan NV 200 ist das „<strong>Taxi</strong> of Tomorrow“ im Big Apple:<br />

Neues Einheitstaxi für New York<br />

Andere Länder - andere Sitten! In Berlin wäre<br />

folgendes Szenario wohl undenkbar: Bürgermeister<br />

Wowereit schreibt das künftige <strong>Taxi</strong>modell<br />

aus, mehrere Hersteller bewerben<br />

sich, einer bekommt den Zuschlag und Sie,<br />

wir, alle Berliner Taxen werden umgerüstet<br />

auf den Sieger der Ausschreibung. Alle fahren<br />

das gleiche Auto! Während in Berlin die<br />

Markenvielfalt erhalten bleibt, hat der „Big<br />

Apple“ das „<strong>Taxi</strong> of tomorrow“ gesucht und<br />

gefunden: Die amerikanische Traditionsmarke<br />

Ford ist bald Vergangenheit in den Straßen<br />

von New York. Die Zukunft gehört dem<br />

NV 200 von Nissan. Dass der Casting- Sieger<br />

bald die Straßen von New York bevölkern<br />

wird, das konnten die New Yorker selbst entscheiden,<br />

im Rahmen einer Online-Abstimmung<br />

winkten 5.000 US-Dollar als Gewinn<br />

- selbstverständlich als <strong>Taxi</strong>-Gutschein.<br />

Das wird nun also ein Kulturschock für alle<br />

New Yorker und New York-Besucher: Das<br />

gute alte New York Cab, der aus Film und<br />

Fernsehen bekannte Ford Crown Victoria,<br />

Das neue New York City Cab von Nissan - Im Hintergrund<br />

die Variante des NV 200 für den deutschen<br />

Markt -Foto jl<br />

verschwindet bald aus dem Stadtbild von<br />

Manhattan. Klar, die Kisten sind im Durchschnitt<br />

zehn bis 15 Jahre alt und „durchgeritten<br />

wie ein altes Zirkuspferd“. Aber die<br />

gelben Fords gehören zu New York wie Empire<br />

State und Freiheitsstatue. Immerhin:<br />

Die Cabs sind weiterhin in knalligem Gelb<br />

unterwegs. Allerdings: Das New York <strong>Taxi</strong><br />

soll trotzdem in Zukunft grün werden. Dafür<br />

suchte die Mega-Metropole auch nach einem<br />

alternativem Antrieb.<br />

Das NY- <strong>Taxi</strong> der Zukunft: Panoramadach,<br />

USB- Anschluss und Fernsehen<br />

sind ab 2013 Standard<br />

Nissans NV 200 ist also das „<strong>Taxi</strong> of Tomorrow”.<br />

Der gelbe Van mit <strong>Taxi</strong>-Ausstattung<br />

hat mit dem alten Checker Cab nichts mehr<br />

gemeinsam. Im Gegensatz zu seinen eher<br />

spartanisch ausgestatteten Vorgängern hat<br />

er jede Menge technische Spielereien und<br />

Extras an Bord. Hat man es sich in seinem<br />

Fond bequem gemacht, stehen einem ein<br />

riesiger, rund 20 Zoll großer Bildschirm, der<br />

den Gast mit Bewegtbild versorgt und zwei<br />

USB- Anschlüsse zur Verfügung, über die<br />

Laptops oder sonstige Technikträger angeschlossen<br />

oder Mobillfunkgeräte aufgeladen<br />

werden können. Wer es lieber klassisch mag,<br />

kann im neuen New York <strong>Taxi</strong> künftig auch<br />

bei einer Nachtfahrt seinen Lieblingsroman<br />

lesen – für genügend Beleuchtung sorgen im<br />

Dachhimmel installierte Leselampen. Tagsüber<br />

lässt das riesige Panoramaglasdach die<br />

Sonne rein. Für Touristen prima: Es erlaubt<br />

den Blick auf die Skyline. Da können die alten<br />

Ford mit ihren hinteren Sitzplätzen, die den<br />

Charme einer Gefängniszelle versprühen, leider<br />

nicht mithalten.<br />

Bereits ab dem kommenden Jahr wird der<br />

NV200 einen erheblichen Anteil der so genannten<br />

Yellow Cabs ausmachen. Zur Auto<br />

Show 2012 stellte Bürgermeister Michael R.<br />

Bloomberg den gelben Van im New Yorker<br />

Stadtteil Soho vor: „Es ist das sicherste, komfortabelste<br />

und bequemste <strong>Taxi</strong>, das die Stadt<br />

jemals hatte.“ Nissan konnte sich mit seinem<br />

Konzept bei einer zwei Jahre andauernden<br />

Ausschreibung gegen Ford Transit Connect<br />

und das futuristische Cab des türkischen<br />

Herstellers Kasan durchsetzen.<br />

Die Fahrzeugdetails<br />

Der NV200 bietet in der US- <strong>Taxi</strong>version Platz<br />

für drei Fahrgäste plus Gepäck. Eine ‚leise’<br />

Hupe soll den ohnehin schon hohen Lärmpegel<br />

im Big Apple nicht unnötig erhöhen. Um<br />

trotzdem genügend Aufmerksamkeit zu bekommen,<br />

sind die Nissan- Cabs stattdessen<br />

mit speziellen Lichtsignalen ausgestattet. Für<br />

die aktive Sicherheit sorgen Airbags (vorne<br />

und hinten) und das Stabilitätssystem ESP.<br />

Die Schiebetüren senken das Unfall-Risiko<br />

mit Fußgängern, Fahrrad- und Motorradfahrern<br />

– plötzlich aufschwingende Autotüren<br />

gehören mit dem Nissan NV200 <strong>Taxi</strong> der Geschichte<br />

an.<br />

Die erste Generation der neuen <strong>Taxi</strong>-Flotte<br />

ist mit einem zwei Liter großen Vierzylinder-<br />

Benziner ausgestattet. In einem Pilot-Projekt<br />

will Nissan allerdings gleichzeitig die Effektivität<br />

von Elektromotoren auf Basis von sechs<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />

Bereits von außen ist<br />

eine Flughafenfahrt<br />

vom normalen Winketarif<br />

zu unterscheiden<br />

-Foto jl<br />

<strong>Taxi</strong>- Leaf prüfen.<br />

Der Kofferraum ist riesig.<br />

Der Einkaufswut<br />

von New York-Touristen<br />

sind künftig keine<br />

Grenzen gesetzt. Den<br />

Fahrer muss der Gast<br />

zukünftig nicht mehr<br />

durch ein Loch in der<br />

Plexiglasscheibe anbrüllen,<br />

um ihm die<br />

Adresse durchzugeben,<br />

sondern kommuniziert<br />

ganz modern per<br />

Knopfdruck über ein<br />

neues Lautsprechersystem.<br />

Gleiches gilt natürlich<br />

auch umgekehrt.<br />

Die Öffnung in der Plexiglasscheibe dient im<br />

Nissan NV200 somit nicht mehr zum verbalen<br />

Schlagabtausch, sondern lediglich zum<br />

Durchreichen der Geldscheine. Wer kein Bargeld<br />

dabei hat, kann durch kurze Berührung<br />

eines Lesegerätes bequem mit seiner Kreditkarte<br />

bezahlen. Kompliziertes „Durchratschen“<br />

(oben, unten, vorne, hinten?), das in<br />

den aktuellen New York Cabs nicht selten zu<br />

Disputen zwischen Fahrer und Gast führt, ist<br />

dann Geschichte. Der Boden in der Fahrgastzelle<br />

ist aus leicht abwaschbarem PVC. Auch<br />

Die Hightech- Trennwand im neuen Cab ist beeindruckend<br />

-Foto jl<br />

mit der Abhängigkeit des Gastes vom Fahrer<br />

bezüglich der Raumtemperatur ist im neuen<br />

<strong>Taxi</strong> Schluss: Hinten gibt es in Zukunft eine<br />

separate Klimaanlage.<br />

Na dann gute Fahrt für das neue Yellow Cab!<br />

Jochen Liedtke


Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

ein ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende<br />

zu. Während sich das gesamte deutsche <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

veränderten Mobilitätsbedürfnissen<br />

gegenübersieht, bildeten in Berlin die<br />

Verbesserung der angebotenen Dienstleistungen,<br />

die Diskussion über die Ordnungsmäßigkeit<br />

in der Führung von <strong>Taxi</strong>betrieben, die<br />

Tarifgestaltung sowie die Flughafenthematik<br />

die Schwerpunkte in der gewerbepolitischen<br />

Arbeit. Die WBT eG wird sich auch künftig<br />

zusammen mit den Gewerbevertretungen<br />

für eine gerechte, auskömmliche und kundenorientierte<br />

Lösung am neuen Großflughafen<br />

BER einsetzen. Dies gilt für alle berechtigten<br />

Forderungen des Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes ge-<br />

Grundkurs Funkverkehr<br />

Die nächsten Grundkurse zur Teilnahme am Funkverkehr der WBT finden statt: Mi., 09.01.2013, Mi., 23.01.2013, jeweils 15:45 Uhr.<br />

Aufbaukurs Datenfunk<br />

Aufbaukurse für unseren Datenfunk finden jeden Do. um 15:15 Uhr statt. Anmeldungen bitte bei Frau Stadio, Telefon 26 10 21 80<br />

Geschäftszeiten:<br />

Mo, Di, Do 8:00 Uhr bis 15:00 Uhr<br />

Mi 8:00 Uhr bis 17:00 Uhr<br />

Fr 8:00 Uhr bis 13:00 Uhr<br />

genüber unserer Senatsverwaltung,<br />

den Verantwortlichen<br />

des Landkreises LDS<br />

sowie der Flughafengesellschaft<br />

FBB. Darüber hinaus<br />

haben wir uns bundesweit<br />

für ihre gewerblichen Interessen<br />

eingesetzt, soweit<br />

es um die Verbesserung der<br />

Qualität durch Einführung<br />

einer „Kleinen Fachkunde“,<br />

um den Ordnungsrahmen,<br />

den nach der nächsten Bundestagswahl<br />

zu erwartenden<br />

Mindestlohn für unsere Branche, die Vorbereitung<br />

des Gewerbes auf das Jahr 2016<br />

hinsichtlich der Umsetzung der MID, anderer<br />

EU-Richtlinien und vielem mehr geht. Diesen<br />

Einsatz werden wir auch im Neuen Jahr unvermindert<br />

fortsetzen.<br />

Bei Funk <strong>Taxi</strong> Berlin hat sich in diesem Jahr<br />

ebenfalls eine Menge getan. Wir haben unser<br />

Erscheinungsbild komplett überarbeitet<br />

und verstärkt in unsere Werbemaßnahmen<br />

investiert, ablesbar z.B. an unserer eigenen<br />

Außenflächenwerbung. Selbstverständlich<br />

lag ein Schwerpunkt auf der Erhaltung und<br />

Pflege unserer Stammkundschaft. Zudem<br />

haben wir, auch um neue Kundenkreise zu<br />

gewinnen, die Funkvermittlung durch Einrichtung<br />

einer automatischen Bestell/Rufannahme<br />

beschleunigen können. Auch wenn<br />

WBT Wirtschaftsgenossenschaft Berliner <strong>Taxi</strong>besitzer eG<br />

Vorstand:<br />

Bernd Ploke, Dietmar Schmidt<br />

Aufsichtsratsvorsitzender<br />

Jürgen Treppke<br />

Amtsgericht-Charlottenburg GnR 322<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />

Funkgesellschaften<br />

<strong>Taxi</strong>-Bestellungen per App von der Anzahl<br />

noch eine untergeordnete Rolle spielen, sind<br />

wir zukunftsweisend Kooperationen im Rahmen<br />

der bereits europaweit funktionierenden<br />

taxi.eu-Gemeinschaft sowie mit Better-<br />

<strong>Taxi</strong> eingegangen. Letztere haben als einen<br />

Schwerpunkt die Organisation von Sammelfahrten<br />

im Bezug auf Firmen, Verbände usw.<br />

verbunden mit bargeldloser Zahlung. Alle<br />

diese Maßnahmen kosten selbstverständlich<br />

auch Geld. Die Investitionen hat die Genossenschaft<br />

aus eigener Kraft getragen, so dass<br />

die Funkbeiträge auch im kommenden Jahr<br />

stabil bleiben. Im Jahr 2013 werden wir die<br />

Investitionen in diesen Bereichen weiterführen<br />

und zudem die Einbindung neuer technischer<br />

Wege im Bezug auf die Auftragsvermittlung<br />

gestalten.<br />

Die ganz überwiegende Anzahl unserer Teilnehmer/innen<br />

führen die Dienstleistungen<br />

zur Zufriedenheit der Kunden aus. Erfreulich<br />

ist, dass die Beschwerden, die Funk <strong>Taxi</strong> Berlin<br />

zu bearbeiten hatte, auch im laufenden<br />

Jahr erneut rückläufig waren.<br />

Wir wünschen Ihnen gleichermaßen eine<br />

angenehme, besinnliche Weihnachtszeit und<br />

einen guten Start in das Neue Jahr.<br />

Genthiner Straße 36<br />

D-10785 Berlin<br />

Telefon: +49 (0)30 - 26 10 2-0<br />

Telefax: +49 (0)30 - 26 10 2-130<br />

email: info@funk-taxi-berlin.de<br />

web: www.funk-taxi-berlin.de<br />

21


Innung<br />

Sprechstunde<br />

für Ausbildungsbetriebe<br />

in Ortskunde<br />

Am Donnerstag, den 31. 01. 2013,<br />

bieten die Gewerbevertretungen eine<br />

Sprechstunde für<br />

Ausbildungsbetriebe In Sachen Ortskundeprüfung<br />

an.<br />

Zeit: 12.00 bis 14.00 Uhr<br />

Ort:<br />

Innung des Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />

e. V., Martin-Luther-Straße 3-7 in<br />

10777 Berlin.<br />

Die Innung des Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />

e.V. hat entsprechend den Öffnungszeiten<br />

bis 20. 12. 2012 geöffnet. Für den Publikumsverkehr<br />

ist dann wieder ab dem 02.<br />

01. 2013 geöffnet. Die Couponabrechnung<br />

für die Coupons aus dem Jahr 2012<br />

erfolgt bis 20. 12. 2012 in der Zeit von<br />

09:00 Uhr bis 15:00 Uhr.<br />

Die Coupons des Monats Dezember<br />

2012 werden nur bis 20. 01. 2013<br />

angenommen. Danach ist auf<br />

Grund des Jahresabschlusses keine<br />

Annahme mehr möglich.<br />

Vorstand<br />

Besuch des Technikmuseums<br />

Öffnungszeiten:<br />

Dienstag-Freitag:<br />

09.00 Uhr bis 17.30 Uhr<br />

Samstag/Sonntag/Feiertag:<br />

10.00 Uhr – 18.00 Uhr<br />

Montag geschlossen!<br />

Hinterlegung einer Kaution von 50,00 € -<br />

Mitgliedsausweis berechtigt 2 Besuchern<br />

den Eintritt. Nach Rückgabe des Ausweises<br />

Kautionsrückgabe. Fragen? Auskunft im<br />

Büro der „Innung“<br />

22<br />

Innung des Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes e.V.<br />

-Information für alle<br />

„Innungsmitglieder“<br />

Bitte geben Sie Ihre neue Anschrift<br />

rechtzeitig bekannt, wenn Sie umziehen.<br />

Bei Gewerbeaufgabe durch Mitglieder<br />

mit Abgabe der Konzession – bitte<br />

eine Kopie vom LABO an „Innung“<br />

senden!<br />

Offene<br />

Gesprächsrunden<br />

werden thematisiert!<br />

Jeden 3. Mittwoch im Monat, um 14 Uhr,<br />

finden in der Geschäftsstelle der Innung<br />

des Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes e.V. die<br />

Gesprächsrunden zur Gewerbepolitik<br />

für alle <strong>Taxi</strong>unternehmer und <strong>Taxi</strong>unternehmerinnen<br />

statt. Ab 2012 werden<br />

spezielle Themen der Gewerbepolitik<br />

in den Vordergrund der Diskussion gestellt<br />

und in der<br />

<strong>Taxi</strong>-<strong>Vorfahrt</strong> rechtzeitig veröffentlicht.<br />

Der Vorstand<br />

Werbung an Taxen für 15 und<br />

24 Monate!<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

die BEMA <strong>Taxi</strong>werbung bietet Ihnen für<br />

ihre Fahrzeuge Werbung für 15 und 24<br />

Monate je nach Fahrzeugtyp an. Voraussetzung<br />

ist eine gepflegte Taxe. Nehmen<br />

Sie bitte umgehend Kontakt auf unter<br />

(030) 322 53 80 Mo-Fr 10.00-17.00<br />

Uhr<br />

Auf die Preisgestaltung hat die Innung<br />

des Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes e.V. keinen<br />

Einfluss.<br />

Wir bedanken uns bei der BEMA <strong>Taxi</strong>werbung<br />

für das Angebot!<br />

Der Vorstand<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />

Geburtstage Dezember<br />

60 Hinterleitner, H. Peter<br />

60 Damaschke, Edgar<br />

60 Klein, Wolfgang<br />

65 Fischer, Roland<br />

65 Schulz, Uve Hagen<br />

70 Kalcher, Walter<br />

71 Wrembel, Christa<br />

72 Meinhardt, Peter<br />

72 Fehlberg, Günter<br />

73 Günther, Peter<br />

75 Noack, Kurt<br />

76 Lindow, Günter<br />

79 Kunte, Dietrich<br />

81 Bullerdieck, Horst<br />

91 Ide, Hildegard<br />

Geburtstage Januar<br />

60 Baust, Friedrich<br />

60 Nabe, Mamady<br />

65 Büttner, Frank<br />

70 Spittel, Bernd<br />

71 Zeeh, Peter<br />

72 Thormann, Bernd<br />

72 Lohmann, Hans-Peter<br />

72 Seidler, Helmut<br />

72 Kranz, Brigitte<br />

73 Ziegler, Adelbert<br />

74 Suska, Werner<br />

75 Miericke, Gerhard<br />

75 Hiller, Klaus-Detlef<br />

78 Dehn, Dietmar<br />

78 Förster, Peter<br />

79 Schirm, Eberhard<br />

81 Bendt, Horst<br />

85 Becker, Frida<br />

98 Wolf, Margot<br />

Herzlichen Glückwunsch<br />

Dank für Geburtstagsgrüße<br />

übermitelt<br />

-<br />

Guido Groll<br />

Wir trauern um unsere<br />

Kollegen!<br />

04/2012<br />

Hain, Horst<br />

(† 11. 10. 2012)


Doppelfunk für „Auserwählte“ (Teil 2)<br />

Wie ich schon in einer ehemaligen Ausgabe<br />

der <strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> berichtet habe, wurde mir<br />

ein „Doppel-Funkvertrag“ verweigert und<br />

das hat mir keine Ruhe gelassen. Ich kann<br />

doch nicht so lange warten, bis die Sterne<br />

gut für mich stehen. Ich habe mir schon ein<br />

PDA gekauft, einen Funkkurs absolviert und<br />

es sind Leute zu mir gekommen, die dasselbe<br />

Schicksal erlitten haben wie ich. Ich war mit<br />

meinem Problem also nicht allein. Im heutigen<br />

Zeitalter, wenn man ein Problem hat, ist die<br />

einfachste Lösung nach dem Problem zu<br />

„googlen“. Und hier fand ich eine noch größere<br />

Überraschung, denn es handelt sich um kein<br />

Berliner Syndrom. In der ganzen Republik<br />

berichten <strong>Taxi</strong>unternehmer über ähnliche<br />

Probleme. Es gibt sogar ein Gerichtsurteil,<br />

das zu unserem Gunsten entschieden hat.<br />

(LG Magdeburg, Urteil vom 9.11.2001, 36 O<br />

355/01 (045) – <strong>Taxi</strong>vermittlung). Die Richter<br />

stufen das Verhalten der Funkzentralen als<br />

diskriminierend und als Beschränkung des<br />

Wettbewerbs ein. Dann dachte ich, es wird<br />

das Beste sein einfach die Geschäftsleitung<br />

anzuschreiben, denn vielleicht handelt es<br />

sich nur um ein Versehen und wird sofort<br />

korrigiert werden. Es folgt mein Brief, den<br />

ich am 15. August an den Funk abgeschickt<br />

habe:<br />

Sehr geehrter Herr Waldner,<br />

am 17.07.2012 war ich im Kundencenter<br />

in der Persiusstraße um einen “Doppel-<br />

Funkvertrag”<br />

(<strong>Taxi</strong>Funk/Würfelfunk) abzuschließen. Dieser<br />

wurde mir jedoch verweigert, als bekannt<br />

wurde, dass ich zudem einen Funkvertrag<br />

Der geschäftsführende Vorstand der Innung<br />

und ich haben am besagten Tag die Mitgliederversammlung<br />

von <strong>Taxi</strong> Deutschland aufgesucht.<br />

Gegen 18 Uhr haben wir die Räume<br />

von Volkswagen in der Franklinstraße betreten.<br />

Wir haben uns unter die Mitglieder und<br />

Gäste gemischt und schon nach kurzer Zeit<br />

merkten wir die Spannung, die in der Luft<br />

lag. Wir haben alle von den Vorwürfen und<br />

Gerüchten, die sich gegen den geschäftsführenden<br />

Vorstand der <strong>Taxi</strong> Deutschland gesammelt<br />

haben, gehört. Aber, dass die Lage<br />

so elektrisch aufgeladen und angespannt ist,<br />

haben wir nicht erwartet. Schon nach kurzer<br />

Zeit nach dem die Versammlung von Stephan<br />

Berndt eröffnet wurde, eskalierte die<br />

Lage. Anträge über die Abwahl sind ausge-<br />

mit der WBT habe. Die Mitarbeiterin erklärte<br />

mir, dass nach Weisung der Geschäftsleitung<br />

ein Vertragsabschluss bei <strong>Taxi</strong>Funk nur<br />

nach Vorlage einer Abmeldebescheinigung<br />

oder Kündigungsbestätigung seitens WBT<br />

möglich sei. Nähere Gründe wurden mir nicht<br />

genannt.<br />

Der Abschluß eines Funkvertrags mit<br />

<strong>Taxi</strong>Funk hat für mich große wirtschaftliche<br />

Bedeutung.<br />

Bitte nennen Sie mir Gründe, die einem<br />

Vertragsabschluß mit <strong>Taxi</strong>Funk bei<br />

gleichzeitigen Bestehen eines Funkvertrages<br />

mit der WBT entgegenstehen.<br />

Nach zwei Tagen kam ein Anruf von der<br />

Geschäftsleitung, dass nichts im Wege stehe<br />

einen Doppel-Funkvertrag mit <strong>Taxi</strong>-Funk<br />

abzuschließen. Ich war erleichtert und<br />

zufrieden, dass dieses Missverständnis aus<br />

dem Weg geräumt wurde. Ich möchte mich<br />

noch bei der Geschäftsleitung von <strong>Taxi</strong>-<br />

Funk bedanken für die schnelle Reaktion.<br />

Mit meinem Fall ist ein Problem öffentlich<br />

geworden, was einige Zeit verschwiegen<br />

würde. Ich denke, jetzt kann jeder<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmer selbst entscheiden über die<br />

Anzahl der Funkzentralen, an die seine Taxe<br />

angeschlossen ist. Es ist ein sehr guter Weg<br />

für uns alle, die Zusammenarbeit zwischen<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmern und Ihren Partnern so<br />

wie den Verbänden (Versicherung oder<br />

<strong>Taxi</strong>zentralen) so zu gestalten, dass alle<br />

zufrieden sind.<br />

Leszek Nadolski<br />

<strong>Taxi</strong> Deutschland Mitgliederversammlung 16.10.2012.<br />

rufen worden und ständig ist mit sehr lauten<br />

Stimmen über Verrat, Veruntreuung und<br />

Bestechung gesprochen worden. Es ging sehr<br />

emotional heiß her. Stefan Bernd gelang es<br />

jedoch die Lage in Griff zu bekommen, aber<br />

nur, weil er versprach, dass nach der Aussprache<br />

der geschäftsführende Vorstand sich<br />

der Vertrauensfrage stellen wird und sollten<br />

die Mitglieder der <strong>Taxi</strong> Deutschland kein Vertrauen<br />

für den geschäftsführenden Vorstand<br />

aussprechen, würden sie zurücktreten. Dann<br />

kam die Aussprache. Es gab Rednerlisten<br />

und Zeitbegrenzung für die Redner, die keiner<br />

eingehalten hat. Es ist so weit gegangen,<br />

dass man sogar das Mikro abschalten musste.<br />

Beleidigungen von beiden Seiten sind ausgesprochen<br />

worden: „Loser und Verräter“<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />

Innung<br />

Heinz Abraham<br />

ist verstorben.<br />

* 21 05. 1928 22. 11. 2012<br />

Er war einer auf den man sich<br />

immer verlassen konnte.<br />

Wir werden ihn sehr vermissen.<br />

oder Ähnliches waren Normalität. Dann kam<br />

der große Moment der Abstimmung und die<br />

Mitglieder konnten anonym durch Abgabe<br />

von Stimmkarten ihr Vertrauen aussprechen,<br />

oder eben auch nicht. Das Ergebnis war ernüchternd<br />

für die Kritiker und ca. zwei Drittel<br />

der Mitglieder haben sich für den geschäftsführenden<br />

Vorstand ausgesprochen<br />

Trotz der laut ausgesprochen Unzufriedenheit,<br />

können die beiden Vorstandsmitglieder<br />

also doch mit einem sehr klaren Ergebnis<br />

weitermachen.<br />

Mit diesem Ergebnis kann ich jedenfalls sehr<br />

gut leben und ich denke, dass eine zukünftige<br />

Zusammenarbeit vielversprechend ist.<br />

Leszek Nadolski<br />

In tiefer Trauer<br />

Innung des Berliner<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbes e.V.<br />

Wirtschaftsgenossenschaft<br />

Berliner <strong>Taxi</strong>besitzer eG<br />

23


24<br />

Innung<br />

Innung des Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes e.V.<br />

Geschäftsstelle:<br />

Martin-Luther-Straße 3–7,<br />

10777 Berlin<br />

Sekretariat:Tel. 23 62 72 01<br />

www.taxiinnung.org<br />

email: info@taxiinnung.org<br />

Kasse und Ortskunde:<br />

Tel.: 23 62 72 04,<br />

Fax: 3 44 60 69<br />

Bürozeiten:<br />

Mo. - Do. 9:00 - 15:00<br />

Fr. geschlossen.<br />

Ab 15:00 Uhr gibt es keine Möglichkeit<br />

mehr, den Hof zu verlassen!<br />

Bankverbindungen:<br />

Berliner Volksbank<br />

BLZ 100900 00 Konto-Nr. 5412208023<br />

Postbank Berlin<br />

BLZ 10010010 Konto-Nr. 68637100<br />

Sprechstunden und Beratung<br />

im Hause der Martin-Luther-Straße<br />

Versicherungen:<br />

Berliner <strong>Taxi</strong>service<br />

Filialdirektion Frank Patzer & Petra von<br />

Chamier GbR<br />

Montag von 10:00 - 14:00 Uhr<br />

Tel.: 23627205<br />

Rechtsberatung:<br />

RAe Waldheim, Wilbert, Struß<br />

Dienstag 13:00 - 14:30 Uhr<br />

Kfz-Sachverständiger:<br />

Obenaus & Henschke<br />

Sesenheimer Straße 14, 10627 Berlin<br />

Tel.: 3125789<br />

Innungskrankenkasse Berlin:<br />

Jeden 3. Mittwoch 10:00 - 12:00 Uhr<br />

Außerhalb dieser Zeit direkt<br />

Herr Kleine, Tel.: 030 / 21991206,<br />

Handy: 0171 / 228 32 05<br />

EDV-Beratung<br />

durch die Firma „<strong>Taxi</strong>com“<br />

jeden 1. Mittwoch 13:00 - 15:00 Uhr<br />

Sach- und Fachkunde Kursus:<br />

Mittwoch 10:00 - 13:00 Uhr<br />

• Wahrnehmung der Interessen des Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />

bei Gesetzesinitiativen<br />

• Vertretung und Unterstützung bei Antrags-, Anhör- und<br />

• Genehmigungsverfahren<br />

• Ausschußtätigkeit in Kammern, Behörden und Verwaltungen<br />

• Öffentlichkeitsarbeit durch Presse, Rundfunk und Fernsehen<br />

• Einrichtung und Verlegung von <strong>Taxi</strong>halteplätzen und<br />

Sonderregelungen<br />

• ständige, aktuelle Information über gewerbepolitisch<br />

relevante Angelegenheiten<br />

• Bearbeitung von Beschwerden, die im Alltagsgeschäft<br />

• entstehen<br />

• kostenlose Rechtsberatung sowie Auskünfte der IKK<br />

• günstige Versicherungen rund ums <strong>Taxi</strong> und privat<br />

• konzessionierte Taxen zu Vorführzwecken<br />

• eigener Betriebsarzt<br />

• Fortbildungsmaßnahmen und Schulungen in Sach- und<br />

Fachkunde<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -


10. Jubiläums Badminton-<strong>Taxi</strong>-Cup<br />

Am 14.November fand nun schon<br />

zum zehnten Mal der Badminton-<br />

<strong>Taxi</strong>-Cup im Tennis Center Weißensee<br />

(TCW) statt.<br />

Bei einer Teilnahmegebühr von 5,00 € nahmen<br />

auch in diesem Jahr wieder viele Bekannte<br />

aus den letzten Jahren teil. Aber es<br />

sind auch neue Teilnehmer dazu gestoßen,<br />

die über die so genannte Mund-zu-Mund-<br />

Propaganda von der Durchführung des 10.<br />

Badmiton-<strong>Taxi</strong>-Cups erfahren haben.<br />

Teilnehmer 10.Badminton-Cup<br />

Auf Grund der großen Anzahl von Teilnehmern<br />

konnte nicht Jeder gegen Jeden spielen.<br />

Gespielt wurde nach dem „Schweizer<br />

Modell“. Das Spiel war gewonnen, wenn ein<br />

Doppel zwei Gewinnsätze erringen konnte.<br />

Die Spiele der ersten Runde wurden durch<br />

das Zufallsprinzip durch den Computer ermittelt.<br />

Die danach zusammen gestellten<br />

Partien wurden aus den Ergebnissen der gespielten<br />

Partien ermittelt.<br />

Sieger 1.Platz<br />

Es wurden fünf Runden gespielt und danach<br />

wurden dann die Platzierungen von 1-4 ausgespielt.<br />

Die meisten Spiele konnten im Zwei-Satz-<br />

Gewinn ermittelt werden. Aber es gab auch<br />

Partien, da musste wiederholt der dritte Satz<br />

die Entscheidung in einem Spiel bringen. So<br />

waren die Doppel Dörendahl/Bandermann<br />

und Hoburg/Brünig an den 5 Partien mit jeweils<br />

drei Sätzen beteiligt.<br />

Nach der Vorrunde standen die Paarungen<br />

um die Plätze 1 bis 4 fest.<br />

1. Lukow/Speichert<br />

2. Bajai/Eschner<br />

3. Hoburg/Brünig<br />

4. Flick/Schlachter<br />

5. Blaumann/Scheil<br />

6. Dörendahl/Banderman<br />

7. Bänsch/Selchow<br />

8. Hatscher/Speichert<br />

9. Langner/Stasch<br />

10. Böhm/Laatz<br />

Das Finale bestritten Lukow/Speichert gegen<br />

Bajai/Eschner. Das kleine Finale um Platz<br />

3 wurde von Hoburg/Brünig gegen Flick/<br />

Schlachter ausgespielt.<br />

Das Spiel um Platz 1 konnte mit 17:21; 21:16<br />

und 19:21 das Doppel Bajai/Eschner (siehe<br />

Foto) für sich entscheiden. Auch im Kampf<br />

um den dritten Platz mussten die Gewinner<br />

drei Sätze spielen. Es setzten sich zum Schluss<br />

dann Hoburg/Brünig mit 21:14; 20:22 und<br />

21:8 gegen Flick/Schlachter durch.<br />

Nach der Siegerehrung durch den Veranstalter<br />

des Tennis-Center-Weißensee haben viele<br />

Teilnehmer schon Ihre Teilnahme zum 11.<br />

<strong>Taxi</strong>-Cup im nächsten Jahr zugesagt. Wenn er<br />

denn stattfinden sollte. Wovon aber alle ausgehen.<br />

Im Namen aller Teilnehmer möchten wir uns<br />

bei dem Veranstalter Tom Boye wieder recht<br />

herzlich für die Organisation und Durchführung<br />

bedanken und hoffen, dass es im nächsten<br />

Jahr wieder so eine erfolgreiche Veranstaltung<br />

mit vielen Teilnehmern wird.<br />

Bernd Dörendahl<br />

- Vorstand -<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />

Innung<br />

ABBA a Dream – Die Show<br />

Das Konzert mit den Hits von ABBA!<br />

Erleben Sie das Gefühl der 70er Jahre in einer<br />

Spitzenshow eines neuen Jahrtausends am:<br />

12. Januar 2013 – 20 Uhr – Berlin –<br />

Konzertsaal der Universität der Künste<br />

Als Mitglied (Mitgliedsausweis und FzF-<br />

Schein vorlegen) erhalten Sie die Tickets zu<br />

Vorzugskonditionen:<br />

Kat.1 statt 55,- Euro nur 29,- Euro<br />

Kat.2 statt 44,- Euro nur 29,- Euro<br />

unter der Ticket-Hotline: 0335 – 4003774<br />

(Mo.-Sa. von 9.00-20.00 Uhr)<br />

Bitte Stichwort „Vorzugstickets“ angeben.<br />

Der Vorstand wünscht<br />

allen Kolleginnen und<br />

Kollegen<br />

eine fröhliche<br />

harmonische<br />

Weihnachtszeit und<br />

ein erfolgreiches neues<br />

Jahr.<br />

25


26<br />

TVB<br />

Ordentliche Mitgliederversammlung des <strong>Taxi</strong>verbandes<br />

TVB- Mitglieder bestätigen Detlef Platte im Amt<br />

Schatzmeister ohne Gegenstimmen<br />

gewählt – Vorstandsentlastung<br />

verschoben – Diskussionen<br />

zu Flughafen, neuem<br />

Tarif und zum Fiskaltaxameter<br />

– TVB begrüßt Neumitglieder –<br />

Schnuppermitgliedschaft vorgeschlagen<br />

Ziemlich eng ging es Ende November bei der<br />

Mitgliederversammlung des Verbandes zu.<br />

Der Grund: Um das Geld für die Saalmiete zu<br />

sparen, fand das Treffen des TVB in der Geschäftsstelle<br />

in der Gieselerstraße statt. Der<br />

Versammlungsraum war voll, aber der Platz<br />

reichte „man gerade so“. Kurz vor Beginn der<br />

Adventszeit standen die Berichte der Vorstände<br />

und der Rechnungsprüfer sowie ein<br />

Die Mitgliederversammlung fand diesmal in der<br />

Geschäftsstelle des TVB statt -Foto jl<br />

Wahlgang auf dem Programm der Unternehmer.<br />

Applaus für die Vorstandsberichte von<br />

Freutel und Töpfer<br />

Rechtsanwalt Daniel Herbst, einstimmig zum<br />

Versammlungsleiter gewählt, führte sicher<br />

durch die Tagesordnung, die mit den Berichten<br />

der Vorstände begann. Detlev Freutel<br />

und Boto Töpfer berichteten über die Arbeit<br />

der vergangenen Monate, über den eingereichten<br />

Tarifantrag, die Probleme mit dem<br />

Landkreis Dahme- Spreewald und der zum<br />

Jahresende gekündigten Vereinbarung für<br />

die Flughäfen, über die Zusammenarbeit<br />

mit dem LABO, über INSIKA und zahlreiche<br />

wichtige Themen, die das Gewerbe und den<br />

Verband bewegten und wohl auch weiter beschäftigen<br />

werden. Die Berichte wurden sowohl<br />

von Nachfragen wie aber auch immer<br />

wieder von Applaus unterbrochen. Freutel<br />

und Töpfer, beide selbst Eigner von Mehrwagenbetrieben<br />

in wirtschaftlich schwierigen<br />

Zeiten, haben viel Zeit und Engagement in die<br />

Verbandsarbeit investiert. Die anwesenden<br />

Vorsitzender Detlev Freutel beim Bericht des Vorstandes<br />

-Foto jl<br />

Mitglieder dankten es mit sicht- und hörbarer<br />

Zustimmung. Vorsitzender Detlev Freutel<br />

ging in seinem Redebeitrag insbesondere auf<br />

die Gespräche mit dem Berliner Senat zur<br />

anstehenden Übernahme des „Hamburger<br />

Modells“ zur Einführung des Fiskaltaxameters<br />

im Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbe ein. Die Umsetzung<br />

wurde wiederholt angemahnt und<br />

inzwischen von der Politik zugesagt. Im Koalitionspapier<br />

wurde es bekanntlich versprochen.<br />

Verbandsvize Boto Töpfer erläuterte<br />

die Schwierigkeiten an den Flughäfen und<br />

dankte dem Flughafenteam herzlich für die<br />

geleistete Arbeit: „Für uns war im Sommer<br />

leider Schluss in Tegel, jetzt setzen Apcoa-<br />

Bedienstete die Arbeit dort fort – leider mit<br />

miesem Standard“. Detlef Platte führte zur<br />

schwierigen Finanzlage des TVB aus, betonte<br />

aber, dass die Rücklagen zufrieden stellend<br />

sind: „Der Geschäftsbetrieb des Verbandes<br />

ist weiterhin uneingeschränkt gewährleistet.“<br />

Für die Rechnungsprüfer trug Michael<br />

Gatowski den Bericht vor und empfahl die<br />

Entlastung des Vorstandes. Auf Antrag aus<br />

dem Kreise der Mitgliedsbetriebe, es waren<br />

derer 28 mit insgesamt rund 50 Stimmen anwesend,<br />

wurde die Entlastung wie schon im<br />

Frühjahr nochmals verschoben. Man wolle<br />

den Abschluss des noch nicht beendeten Ermittlungsverfahrens<br />

wegen der unterschlagenen<br />

Gelder aus der Ortskunde abwarten.<br />

Auch die Mitglieder des Vorstandes selbst<br />

stimmten dem zu.<br />

Der später wiedergewählte Schatzmeister Detlef<br />

Platte vor der Sitzung beim Vorbereiten des Buffets<br />

-Foto jl<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />

Detlef Platte einstimmig als Schatzmeister<br />

bestätigt – TVB prüft „Schnuppermitgliedschaft“<br />

Für das Amt des Schatzmeisters war die<br />

nochmalige Wahl fällig geworden, weil im<br />

Frühjahr ein Formfehler unterlief. Als einziger<br />

Bewerber stand Detlef Platte zur Verfügung.<br />

Er wurde einstimmig gewählt und<br />

dankte für das ihm entgegengebrachte Vertrauen.<br />

Michael Gatowski machte nach der<br />

Wahl den Vorschlag, zur weiteren Erhöhung<br />

der Mitgliederzahl – der TVB erfreute sich<br />

jüngst mehrerer Neueintritte – „auf der kommenden<br />

Mitgliederversammlung über die<br />

Einrichtung einer Schnuppermitgliedschaft<br />

abzustimmen um Anreize für unentschlossene<br />

Betriebe zu bieten.“ Nur als Mitglied<br />

eines Gewerbeverbandes habe man die<br />

Möglichkeit zur Mitbestimmung über unsere<br />

Arbeitsbedingungen, betonte Gatowski in<br />

seiner Begründung. Auch dafür gab es den<br />

Applaus der anwesenden Kollegen.<br />

Trotz der berechtigen kritischen Nachfragen<br />

zu einzelnen Aspekten aus dem Kreise der<br />

TVB-Vize Boto Töpfer informierte über die Lage an<br />

den Flughäfen -Foto jl<br />

Mitglieder – insgesamt bleibt festzuhalten,<br />

dass die Mitgliederversammlung trotz der etwas<br />

beengten Verhältnisse in der Geschäftsstelle<br />

sehr harmonisch verlaufen ist. Das gibt<br />

Mut für das kommende Jahr.<br />

Jochen Liedtke


Nachruf<br />

Hagen Müller ist tot!<br />

Ein Urgestein und ein lieber Freund des Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes ist von Bord gegangen!<br />

Ich hatte meine erste Bekanntschaft mit der Firma Müller im Jahre 1984. Damals war ich noch als Fahrer tätig.<br />

Schon damals lernte ich den Chef der Firma als einen sehr integren, ausgesprochen freundlichen und für<br />

unsere Zunft sehr kompetenten Berater kennen. Dieses Verhältnis ist über die Jahre intensiver geworden und<br />

hat sich verfestigt. Insbesondere seit meiner Selbständigkeit habe ich Hagen in diversen Situationen als sehr<br />

guten Berater in Anspruch genommen. Er hatte immer für jedes auch noch so belanglose Problem ein Gehör<br />

und dazu einen guten Rat parat! Einen solchen Menschenschlag trifft man immer seltener!<br />

Unser Freund und guter Geist in allen <strong>Taxi</strong>fragen, Hagen Müller, verließ uns am 29. Oktober.<br />

Der Vorstand des TVB ist einhellig der Meinung:<br />

Wir alle haben einen sehr lieben Freund verloren!<br />

I.A. Farrokh Aleguilany<br />

An einer kurzfristigen –und unangemeldeten Sammlung im TVB, bei der immerhin 45 Euro zusammen kamen, beteiligten sich:<br />

Fa. Freutel, Fa. Töpfer, Fa. Gruda, Fa. Bauer, Fa. Hötzel und Fa. Aleguilany.<br />

Neue Monatswandplaner von<br />

Mercedes und BZP erschienen<br />

Ab sofort liegen sie in der Geschäftsstelle<br />

zur Abholung für Sie bereit, liebe Mitglieder<br />

und KollegInnen. Das Jahr 2013 steht<br />

bereits vor der Tür…<br />

Neuer Ortskundekatalog ab Februar 2013<br />

Der Neue ist da! Der Ortskundekatalog<br />

in der für die Prüfung ab Februar<br />

relevanten Fassung kann ab sofort<br />

in der Geschäftsstelle während der<br />

Öffnungszeiten erworben werden. Er<br />

kostet in der Version für Taxen 8 Euro und<br />

Herzlich Der Vorstand des TVB<br />

JL<br />

für Miet- und Krankenwagen 4 Euro.<br />

Die bis dahin weiterhin gültigen „alten“<br />

Kataloge sind ebenfalls noch vorrätig (7<br />

bzw. 3 Euro).<br />

jl<br />

Wir wünschen allen Mitgliedern,<br />

Freund/innen und Partner/innen<br />

des TVB ein frohes und besinnliches<br />

Weihnachtsfest und einen guten<br />

–unfallfreien- Rutsch in ein neues<br />

Jahr 2013, das für Sie Frieden,<br />

Gesundheit und auch Erfolg bringen<br />

möge.<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />

TVB<br />

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27


28<br />

TVB<br />

Besuchen auch Sie die Deutsche Oper in der<br />

Bismarckstraße - Foto Bernd Uhlig<br />

Seit einigen Monaten besteht die Kooperation<br />

zwischen der Deutschen Oper und dem<br />

TVB. Verbandsmitglieder haben hierdurch<br />

die Möglichkeit, zu einem Preisnachlass<br />

von 25% an ausgesuchten Terminen die<br />

Vorstellungen im Haus an der Charlottenburger<br />

Bismarckstraße zu besuchen. Voraussetzung<br />

hierfür ist die rechtzeitige Anmeldung,<br />

die über die Geschäftsstelle des<br />

TVB (Öffnungszeiten siehe Serviceseite)<br />

erfolgt. Frau Skorniakow hält die Anmeldeformulare<br />

für die Kartenreservierung<br />

bereit. Nur auf diesem Wege wird die Ermäßigung<br />

für die Ticketbuchung möglich.<br />

In Kooperation mit der Deutschen Oper<br />

können folgende Aufführungen im Dezember<br />

mit 25% Ermäßigung angeboten werden:<br />

Vor einigen Wochen hatten wir im Verband<br />

Besuch von Payleven und konnten uns<br />

demonstrieren lassen, wie bargeldlose<br />

Zahlung über das Mobiltelefon abgewickelt<br />

wird. Ein Aufsatz, kaum größer als eine<br />

Daumenkuppe, wird in den Kopfhörerport<br />

des Smartphones gesteckt und nach der<br />

Registrierung bei dem Dienstleister kann<br />

es schon losgehen. Einige Kolleginnen und<br />

Kollegen, haben sogleich von der Gelegenheit<br />

Gebrauch gemacht und rechnen ihre<br />

bargeldlosen Fahrten bereits über Payleven<br />

ab.<br />

DAS SCHLAUE FÜCHSLEIN<br />

Sonntag, 02.12., um 18 Uhr<br />

Sonntag 23.12. um 15 und 19 Uhr<br />

Freitag 28.12.2012 um 19 Uhr<br />

Die Vorstellungen am 23. und 28.12.12 sind Familientage: Kinder bis inkl. 17 Jahre 6,-€ - Bitte<br />

vermerken Sie die Kartenanzahl auf dem Bestellformular (beim TVB erhältlich!)<br />

LA TRAVIATA<br />

Montag 10.12. 2012<br />

Dienstag 11.12.2012, jeweils um 19:30 h<br />

CARMEN von George Bizet<br />

Dienstag 18.12.2012 um 19:30 h<br />

DER BARBIER VON SEVILLA von Gioachino Rossini<br />

Sonnabend 29.12. um 19:30 h<br />

Warum also „nur“ Fahrgäste vor der Oper abgreifen? Selbst hinein ins kulturelle Vergnügen<br />

der Extraklasse!<br />

jl<br />

Bargeldlose Zahlung:<br />

Nach Payleven stellt sich SumUp beim TVB vor<br />

Präsentation des SumUp- Kartenlesers im Januar in den Räumen des Verbandes<br />

Bei SumUp wird auf der Handyoberfläche unterschrieben<br />

-Foto SumUp<br />

Auch im Dezember in die Deutsche Oper an der Bismarckstraße:<br />

Kultur der Spitzenklasse zu vergünstigten Preisen<br />

Kooperation zwischen TVB und Deutscher Oper mit tollen Angeboten<br />

im Advent<br />

Jetzt drängt der nächste Anbieter auf<br />

den Markt: SumUp ermöglicht es jetzt<br />

ebenfalls jedem <strong>Taxi</strong>fahrer, EC- und<br />

Kreditkartenzahlungen einfach, sicher und<br />

günstig mit dem Smartphone direkt im Wagen<br />

anzunehmen. Alles was dazu benötigt wird,<br />

ist ein Smartphone, die kostenlose SumUp<br />

App sowie der ebenfalls kostenlose SumUp<br />

Kartenleser. SumUp schafft dabei die hohen<br />

monatlichen Kosten, langjährig bindende<br />

Verträge und den Papierkrieg ab, die bislang<br />

mit einem marktüblichen Kartenterminal<br />

verbunden sind. Das Unternehmen<br />

berechnet lediglich 2,75% des Umsatzes pro<br />

Transaktion mit dem Kartenleser. Darüber<br />

hinaus fallen keine weiteren Kosten an.<br />

Die Funktionsweise von SumUp ist so<br />

einfach wie bei der Konkurrenz<br />

Sie schließen den kostenlosen Kartenleser an<br />

den Kopfhöreranschluss Ihres iPhones, iPads<br />

oder Android- Handys an, tragen den Betrag<br />

in die App ein oder wählen aus einer Liste von<br />

zuvor angelegten Produkten aus (z.B. „Fahrt<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />

zum Flughafen“). Der Kunde steckt nun seine<br />

Kredit- oder EC-Karte in den Kartenleser,<br />

bestätigt den Betrag mit seiner Unterschrift<br />

per Finger direkt auf dem Display und<br />

bekommt die Rechnung anschließend sofort<br />

an seine E-Mail-Adresse oder optional via SMS<br />

zugesendet. Die hohen Sicherheitsstandards<br />

von SumUp gewährleisten dabei, dass Daten<br />

nur voll verschlüsselt übertragen werden.<br />

SumUp ist Europay, MasterCard, Visa (EMV)<br />

und PCI-DSS zertifiziert.<br />

Im Januar stellt SumUp sich interessierten<br />

TVB- Mitgliedern vor und demonstriert die<br />

Funktionsweise seiner Technik. Dabei werde<br />

die Gelegenheit bestehen, sich bei SumUp<br />

registrieren und identifizieren zu lassen und<br />

einen kostenlosen SumUp Kartenleser in<br />

Empfang zu nehmen. Der Termin findet am<br />

Mittwoch, 9. Januar 2013 zwischen 14.00<br />

und 17.00 Uhr in den Räumen des TVB am<br />

Hohenzollerndamm 184 (Eingang in der<br />

Gieselerstraße) statt. Eine Anmeldung ist<br />

nicht erforderlich.<br />

jl


TAXI VERBAND<br />

BERLIN, BRANDENBURG e.V.<br />

Vorstand:<br />

Vorsitzender: Detlev Freutel<br />

Stellv. Vorsitzender: Boto Töpfer<br />

Schatzmeister: Detlef Platte<br />

Schriftführer: Karl- Heinz Kirle<br />

Weitere Vorstände:<br />

Jürgen Dumke, Farrokh Alleguilany,<br />

Rebecca Ruschin, Reinhard Ehringfeld<br />

Geschäftsstelle Berlin:<br />

Tanja Skorniakow<br />

Hohenzollerndamm 184,<br />

10713 Berlin<br />

Tel.: 030/ 342 72 90<br />

Fax: 030/ 86 09 07 70<br />

Email: taxiverband@t-online.de<br />

Internet: www.taxiverband-berlin.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo – Mi 10.00 – 14.30 Uhr<br />

Do 12.00 – 17.30 Uhr<br />

Beratung durch den Vorstand:<br />

Do 12.00 – 17.30 Uhr<br />

Di und Mi nach telefonischer Absprache<br />

Bankverbindung:<br />

Commerzbank<br />

BLZ 100 800 00,<br />

Konto 443 736 600<br />

Geschäftsstelle Brandenburg:<br />

Karl- Heinz Kirle<br />

Gerlachstraße 41<br />

14480 Potsdam<br />

Tel.: 0331/ 20 02 80<br />

Fax: 0331/ 20 02 820<br />

Email: taxiverband@t-online.de<br />

Internet: www.taxiverband-berlin.de<br />

Sprechzeiten:<br />

Telefonische Vereinbarung unter:<br />

0172 3103895<br />

Rechtsberatung:<br />

Do 15.00 – 16.00 Uhr<br />

durch die Rechtsanwaltskanzlei<br />

Hartung<br />

Beratung in<br />

Buchführungsangelegenheiten:<br />

Do 15.00 – 16.00 Uhr<br />

durch das Steuerbüro Bartsch<br />

Erdgasfahrzeugberatung:<br />

durch die Gasag<br />

nach Vereinbarung<br />

Verbandsarzt:<br />

Terminvereinbarung: Tel. 342 72 90<br />

Kfz- Gutachten:<br />

Sachverständigenbüro für das<br />

Kraftfahrzeugwesen<br />

Krüger & Partner GbR<br />

Tel.: 030/ 324 08 24 * Fax: 030/ 324<br />

Sach- und Fachkunde:<br />

Donnerstags 18.00 – 20.30 Uhr;<br />

€ 300,00<br />

Stadtführerkurs:<br />

Sonnabends 11.00 – 13.00 Uhr<br />

€ 250,00 brutto für TVB- Mitglieder<br />

€ 300,00 brutto für Nichtmitglieder<br />

Immer aktuell Informiert:<br />

www.taxiverband.berlin.de<br />

TVB<br />

Gute Gründe für eine<br />

Mitgliedschaft im TVB<br />

Aktivitäten:<br />

Aufnahmeantrag zur Mitgliedschaft im TVB<br />

Firma, Name<br />

Straße<br />

PLZ Ort<br />

Telefon E-Mail<br />

Konzessionsnummer(n) bitte einzeln aufführen<br />

Funkzugehörigkeit<br />

Gütesiegelkreis qualifizierte Sach-<br />

und Fachkunde-Ausbildung<br />

Mitarbeit in verschiedenen Prüfungsausschüssen<br />

regelmäßiges Zusammentreffen<br />

im Ein- und Mehrwagenkreis<br />

ständige Fortbildungsmaßnahmen<br />

Mitglied im Bundeszentralverband<br />

(BZP)<br />

kompetente Ausbildung zum Stadtführer<br />

Prüfung zum Erwerb des FzF-Scheines<br />

Wirtschaftliche Vorteile:<br />

Kfz-Versicherung<br />

Außenflächenwerbung<br />

Wartungsverträge<br />

eigener Betriebsarzt,Untersuchung<br />

zur P- Scheinverlängerung<br />

Tankkarte (TOTAL und star ORLEN)<br />

Rahmenabkommen mit<br />

verschiedenen Partnern<br />

Aktive Betreuung<br />

Betriebsführung<br />

auf allen Rechtsgebieten<br />

Steuerberatung<br />

Versicherungsberatung<br />

City Quality WBT Würfel<br />

Hiermit erkläre ich mein Interesse an einer Mitgliedschaft im TVB.<br />

Senden Sie bitte ihren Antrag per Post oder Fax an nebenstehende Adresse. Die Satzung erhalten Sie im Internet unter www.<br />

taxiverband-berlin.de/satzung.php oder durch Anfrage in der Geschäftstelle.<br />

Datum Unterschrift<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />

29


Nachrücke<br />

Leserbrief<br />

„Hilfsbereite“ Kollegen<br />

Oder auch: Die (fast) unendliche<br />

Geschichte um eine Starthilfe<br />

auf ner <strong>Taxi</strong>halte<br />

Es ist Samstagabend, nasskaltes Novemberwetter.<br />

Ich steige in mein <strong>Taxi</strong> und hoffe auf<br />

eine gute Kasse in dieser Nacht.<br />

Wie immer, fahre ich zuerst am Bahnhof<br />

Spandau vorbei und sehe, dass noch Platz<br />

auf der Halte ist. Das ist eher selten aber ich<br />

stelle mich auf dem Halteplatz an das Ende<br />

der Schlange.<br />

Das Ritual beginnt: Motor an, ein paar Meter<br />

vor, Motor aus. Und wieder Motor an…<br />

und wieder und wieder. Nach einer gefühlten<br />

Ewigkeit bin ich an zweiter Stelle angekommen,<br />

also fast vorne. Hoffen auf eine gute<br />

Partie.<br />

Und endlich ist es soweit: Der Kollege vor mir<br />

lädt und fährt weg. Doch dann der „GAU“:<br />

Ich versuche meinen Motor zu starten um<br />

nachzuziehen aber nein, die Batterie macht<br />

ausgerechnet jetzt schlapp, kein Piep mehr,<br />

ich komme nicht mehr weg! Okay, ich gehe<br />

an meine Heckklappe und hole die Über-<br />

Ich wurde zu einer Adresse bestellt und wie<br />

gewöhnlich hupte ich, als ich ankam. Doch<br />

kein Fahrgast erschien. Ich hupte erneut.<br />

Nichts. Noch einmal. Wieder nichts. Meine<br />

Schicht war fast zu Ende, dies sollte meine<br />

letzte Fahrt sein. Es wäre leicht gewesen,<br />

einfach wieder wegzufahren. Ich entschied<br />

mich jedoch dagegen, parkte den Wagen und<br />

ging zur Haustür. Kaum hatte ich geklopft,<br />

hörte ich eine alte gebrechliche Stimme<br />

sagen: „Bitte, einen Augenblick noch!“<br />

Durch die Tür hörte ich, dass offensichtlich<br />

etwas über den Hausboden geschleift wurde.<br />

Es verging eine Weile, bis sich endlich die<br />

Tür öffnete. Vor mir stand eine kleine alte<br />

Dame, bestimmt 90 Jahre alt. Sie trug ein<br />

mit Blümchen bedrucktes Kleid und einen<br />

dieser Pillbox- Hüte mit Schleier, die man<br />

früher immer getragen hat. Ihre gesamte<br />

Erscheinung sah so aus, als wäre sie aus einem<br />

Film der 1940er Jahre entsprungen. In ihrer<br />

Hand hielt sie einen kleinen Nylonkoffer. Da<br />

die Tür offen war, konnte ich nun auch in die<br />

Wohnung blicken. Die Wohnung sah aus als<br />

hätte hier über Jahre niemand mehr gelebt.<br />

Alle Möbel waren mit Tüchern abgedeckt. Die<br />

Wände waren völlig leer - keine Uhren, keine<br />

30<br />

brückungskabel raus, ich öffne im Fußraum<br />

des Beifahrersitzes eine Klappe, denn darunter<br />

versteckt sich die Batterie (Welchen<br />

Fahrzeugtyp fahre ich wohl?), schließe die<br />

Kabel an, habe alles perfekt vorbereitet für<br />

eine superschnelle Starthilfe! So, nun brauche<br />

ich nur noch einen freundlichen Kollegen,<br />

der kurz neben meiner Droschke stoppt<br />

und seine Motorhaube öffnet. Mehr braucht<br />

er eigentlich nicht zu machen. Er könnte in<br />

seinem Wagen sitzen bleiben , den „Rest“ mache<br />

ich! Ich gehe also die schier endlos lange<br />

Warteschlange auf der Bahnhofshalte entlang<br />

und versuche einen Kollegen zu überreden<br />

mir kurz zu helfen . Ich erkläre dabei<br />

jedem, dass es nur ein, zwei Minuten dauert<br />

und er dann auch noch vor mir einscheren<br />

darf, also an Platz 1.<br />

Was ich dann erlebe, verbuche ich im Nachhinein<br />

als die „neue Kollegialität 2012“: Es<br />

ist niemand –NIEMAND! bereit mir zu helfen,<br />

sogar Kollegen, die ich gut kenne, haben<br />

kein Interesse mir schnell mal zu helfen. Ich<br />

renne den Halteplatz auf und ab und höre die<br />

tollsten Ausreden: „Meine Batterie ist auch<br />

schlapp.“, „Nein, das macht meine Elektronik<br />

kaputt!“ , „Die Anderen meckern doch, wenn<br />

ich deinen platz einnehme.“, „Ich weiß nicht,<br />

wo meine Batterie sitzt.“ Dann noch der Klas-<br />

Bilder hingen dort. Die Wohnung war fast<br />

komplett leer - kein Nippes, kein Geschirr auf<br />

der Spüle, nur hinten der Ecke sah ich etwas.<br />

Einen Karton, der wohl mit Photos und<br />

irgendwelchen Glas-Skulpturen bepackt war.<br />

“Bitte, junger Mann, tragen sie mir meinen<br />

Koffer zum Wagen?“, sagte sie. Ich nahm den<br />

Koffer und packte ihn in den Kofferraum,<br />

ging zurück zur alten Dame, um ihr beim<br />

Gang zum Auto ein wenig zu helfen. Sie nahm<br />

meinen Arm und wir gingen gemeinsam in<br />

Richtung Bürgersteig, zum Auto. Sie bedankte<br />

sich für meine Hilfsbereitschaft. „Nicht der<br />

Rede wert“, antwortete ich. „Ich behandle<br />

meine Fahrgäste schlicht genauso, wie ich<br />

auch meine Mutter behandeln würde!“ „Oh,<br />

sie sind wirklich ein vorbildlicher junger<br />

Mann“, erwiderte sie.<br />

Als die Dame in meinem <strong>Taxi</strong> Platz genommen<br />

hatte, gab sie mir die Zieladresse, gefolgt<br />

von der Frage, ob wir denn nicht durch die<br />

Innenstadt fahren könnten. „Nun, das ist<br />

aber nicht der kürzeste Weg, eigentlich<br />

sogar ein erheblicher Umweg“, gab ich zu<br />

bedenken. „Oh, ich habe nichts dagegen“,<br />

sagte sie. „Ich bin nicht in Eile. Ich bin auf<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />

siker: Ein „Kollege“ gab mir den supertollen<br />

Tipp, doch den ADAC für die Starthilfe anzurufen.<br />

Ich soll also auf die gelben Engel warten.<br />

Mann, ich brauche doch nur ne Minute Hilfe!<br />

Es dauert am Ende genau 50 –FÜNFZIG!-<br />

Minuten bis sich endlich ein netter Kollege<br />

kurz neben mich stellt, er fährt das gleiche<br />

Modell wie ich , ich gebe ihm die Kabel aus<br />

dem Fenster in seines, er klemmt kurz an ,<br />

ich starte , das Auto springt an, er reicht die<br />

Kabel zurück, ich danke ihm und er schert<br />

vor mir ein und bekommt sofort Fahrgäste.<br />

Das Ganze hat genau eine Minute gedauert!<br />

Ich habe meine Starthilfekabel kaum<br />

verstaut, steigt auch bei mir eine Dame ein<br />

und möchte nach Zehlendorf. Gelegenheit,<br />

den schwachen Akku wieder ein wenig aufzuladen.<br />

Die Schicht wird doch noch prima.<br />

Vielleicht ein kleiner Ausgleich dafür, erlebt<br />

zu haben, was das für Kollegen dort sind,<br />

am Bahnhof Spandau! Später fahre ich wieder<br />

am Bahnhof vorbei und sehe sie wieder<br />

kreisen und kreisen, die „Geier“! Keine Zeit<br />

für ein bisschen Hilfsbereitschaft. Was für<br />

traurige Zeiten.<br />

Andreas Thierauf<br />

Dies schrieb ein New Yorker <strong>Taxi</strong>fahrer:<br />

Eine ganz besondere Fahrt!<br />

Auf Umwegen und eher per Zufall erreichte uns die folgende Geschichte, die vermeintlich aus der<br />

Feder eines Kollegen von der amerikanischen Ostküste stammt.<br />

dem Weg in ein Hospiz.“ ‚Ein Hospiz?’ schoss<br />

es mir durch den Kopf. Scheiße, Mann! Dort<br />

werden doch sterbenskranke Menschen<br />

versorgt und beim Sterben begleitet. Ich<br />

schaute in den Rückspiegel, schaute mir<br />

die Dame noch einmal an. „Ich hinterlasse<br />

keine Familie“, fuhr sie mit sanfter Stimme<br />

fort. „Der Arzt sagt, ich habe nicht mehr<br />

sehr lange.“ Ich schaltete das Taxameter aus.<br />

„Welchen Weg soll ich nehmen?“ fragte ich.<br />

Für die nächsten zwei Stunden fuhren wir<br />

einfach durch die Stadt. Sie zeigte mir das Hotel,<br />

indem sie einst an der Rezeption gearbeitet<br />

hatte. Wir fuhren zu den unterschiedlichsten<br />

Orten. Sie zeigte das Haus, in dem sie und<br />

ihr verstorbener Mann gelebt hatten, als sie<br />

noch „ein junges, wildes Paar“ waren. Sie<br />

zeigte mir ein modernes neues Möbelhaus,<br />

dass früher „ein angesagter Schuppen“ zum<br />

Tanzen war. Als junges Mädchen habe sie<br />

dort oft das Tanzbein geschwungen. An<br />

manchen Gebäuden und Straßen bat sie mich<br />

besonders langsam zu fahren. Sie sagte dann<br />

nichts. Sie schaute dann einfach nur aus dem<br />

Fenster und schien mit ihren Gedanken noch<br />

einmal auf eine Reise zu gehen. Hinter dem<br />

Horizont kamen die ersten Sonnenstrahlen.


Messetermine<br />

Dezmber<br />

13.12. - 16.12 Hippologica Internationale Pferdesportmesse & Pferdemesse mit Herz<br />

30.12. – 30.12. Modellbahnbörse Berlin<br />

Januar<br />

12.01. - 13.01 HochzeitsWelt Berlin Postbahnhof<br />

Die Hochzeitsmesse<br />

15.01. – 17.01. Fashionweek Berlin:<br />

Bread & Butter<br />

GREENshowroom<br />

Eco-Fashion-Messe<br />

PANORAMA Berlin<br />

PREMIUM<br />

the gallery Berlin<br />

15.01. – 17.01 Omnicard Ausstellung und Konferenz für Chipkartentechnologie<br />

16.01. – 18.01. Ethical Fashion Show Berlin<br />

Mehr Messetermine finden Sie im Internet unter: www.taxi-vorfahrt.de<br />

Waren wir tatsächlich die ganze Nacht durch<br />

die Stadt gefahren? „Ich bin müde“, sagte die<br />

alte Dame plötzlich. „Jetzt können wir zu<br />

meinem Ziel fahren.“ Schweigend fuhren wir<br />

zur Adresse, die sie mir am Abend gegeben<br />

hatte. Das Hospiz hatte ich mir viel größer<br />

vorgestellt. Mit seiner Mini-Einfahrt wirkte es<br />

eher wie ein kleines freundliches Ferienhaus.<br />

Jedoch stürmte kein kaufwütiger Makler aus<br />

dem Gebäude, sondern zwei eilende Sanitäter,<br />

die - kaum hatte ich den Wagen angehalten -<br />

die Fahrgasttüre öffneten. Sie schienen sehr<br />

besorgt, mussten schon sehr lange auf die<br />

Dame gewartet haben. Und während die alte<br />

Dame sich in den Rollstuhl setzte, trug ich<br />

ihren Koffer zum Eingang des Hospizes.<br />

„Wie viel bekommen sie von mir für die Fahrt?“<br />

fragte sie, während sie in ihrer Handtasche<br />

kramte. „Nichts“, sagte ich. „Sie müssen doch<br />

ihren Lebensunterhalt verdienen“, antwortete<br />

sie. „Es gibt noch andere Passagiere“,<br />

erwiderte ich mit einem Lächeln. Und ohne<br />

lange drüber nachzudenken, umarmte ich sie.<br />

Sie hielt mich ganz fest angedrückt. „Sie haben<br />

einer alten Frau auf ihren letzten Metern noch<br />

ein klein wenig Freude und Glück geschenkt.<br />

Danke!“ sagte sie mit glasigen Augen zu mir.<br />

Ich drückte ihre Hand und ging - ging dem<br />

trüben Sonnenaufgang entgegen ... Hinter<br />

mir schloss sich die Tür des Hospiz. Es klang<br />

für mich wie der Abschluss eines Lebens.<br />

Anzeige<br />

Meine nächste Schicht hätte jetzt beginnen<br />

sollen, doch ich nahm keine neuen Fahrgäste<br />

an. Ich fuhr einfach ziellos durch die Straßen<br />

- völlig versunken in meinen Gedanken. Ich<br />

wollte weder reden, noch jemanden sehen.<br />

Was wäre gewesen, wenn die Frau an einen<br />

unfreundlichen und mies gelaunten Fahrer<br />

geraten wäre, der nur schnell seine Schicht<br />

hätte beenden wollen? Was wäre, wenn ich<br />

die Fahrt nicht angenommen hätte? Was<br />

wäre, wenn ich nach dem ersten Hupen<br />

einfach weggefahren wäre? Wenn ich an<br />

diese Fahrt zurückdenke, glaube ich, dass<br />

ich noch niemals etwas Wichtigeres im<br />

Leben getan habe. In unserem hektischen<br />

Leben legen wir besonders viel Wert auf<br />

die großen, bombastischen Momente.<br />

Größer. Schneller. Weiter. Dabei sind es<br />

doch die kleinen Momente, die kleinen<br />

Gesten, die im Leben wirklich zählen.<br />

Für diese kleinen und schönen Momente<br />

sollten wir uns wieder Zeit nehmen. Wir<br />

sollten wieder Geduld haben - und nicht<br />

sofort hupen - dann sehen wir sie auch, die<br />

kleinen und schönen Momente im Leben.<br />

Unbekannter Verfasser aus New York<br />

(Die Redaktion bedankt sich bei Thomas<br />

Rüger und Detlef Mottschall, über die uns<br />

diese Geschichte erreichte – die Redaktion.)<br />

Betrieb mit 13 Konzessionen abzugeben: taxibetrieb@web.de<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> - Dezember 2012 -<br />

Impressum<br />

Nachrücke<br />

Herausgeber<br />

Innung des Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes e.V.<br />

Martin-Luther-Str. 3 - 7<br />

10777 Berlin<br />

Tel.: +49 (0) 30 / 23 62 72 01 / 04<br />

Fax.: +49 (0) 30 / 3 44 60 69<br />

Internet: www.taxiinnung.org<br />

E-Mail: info@taxiinnung.org<br />

<strong>Taxi</strong>verband Berlin, Brandenburg e.V.<br />

Hohenzollerndamm 184,<br />

10713 Berlin<br />

Tel.: +49 (0) 30 / 3 42 72 90<br />

Fax.: +49 (0) 30 / 86 09 07 70<br />

Internet: www.taxiverband-berlin.de<br />

E-Mail: taxiverband@t-online.de<br />

Verleger<br />

TAXI VORFAHRT VERLAG GmbH<br />

Martin-Luther-Str. 3 - 7<br />

10777 Berlin<br />

Tel.: +49 (0) 30 / 23 62 72 01<br />

Fax.: +49 (0) 30 / 3 44 60 69<br />

Internet: www.taxi-vorfahrt.de<br />

E-Mail: info@taxi-vorfahrt.de<br />

Redaktion<br />

Jochen Liedtke<br />

Grafenwalder Weg 7<br />

13587 Berlin<br />

Tel.: +49 (0)30 / 43 05 17 13<br />

E-Mail: redaktion@taxi-vorfahrt.de<br />

Satz und Gestaltung<br />

Agentur punktde<br />

Eisenacher Str. 72<br />

04155 Leipzig<br />

Tel.: +49 (0)341 / 2 40 77 30<br />

Fax: +49 (0)341 / 2 40 77 31<br />

Internet: www.agentur-punktde.com<br />

E-Mail: info@agentur-punktde.com<br />

Druck<br />

Lausitzer Druckhaus GmbH<br />

Töpferstraße 35<br />

02625 Bautzen<br />

Telefon: +49 (0)3591 / 3 73 70<br />

Fax: +49 (0)3591 / 37 37 12<br />

E-Mail: info@lausitzer-druckhaus.de<br />

Internet: www.lausitzer-druckhaus.de<br />

Vertrieb<br />

Direktvertrieb Berlin und Brandenburg<br />

Auflage<br />

4.000 Exemplare<br />

Mediadaten und Kleinanzeigen<br />

unter www.taxi-vorfahrt.de<br />

Titelfoto: Jochen Liedtke<br />

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Postvertriebsstück 18948 Entgelt bezahlt DPGA <strong>Taxi</strong> <strong>Vorfahrt</strong> Verlag GmbH Martin-Luther-Straße 3-7 10777 Berlin<br />

Abb. entspricht nicht dem Angebot. www.dbpromotion.de<br />

Wenn Sie bis zum Jahresende eine neue E-Klasse Limou-<br />

sine aus unserem Bestand kaufen, können Sie jede Menge<br />

sparen. Bei Übernahme bis 30. Dezember bieten wir Ihnen<br />

nämlich eine sensationelle Finanzierung von nur 0,9 % * –<br />

und legen noch vier Reifen obendrauf. Auch die Überfüh-<br />

rungskosten lassen sich minimieren. Dann nämlich,<br />

wenn Sie Ihr neues <strong>Taxi</strong> persönlich im Werk abholen.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.<br />

*Mercedes-Benz E 200 CDI BlueEFFICIENCY, Neuwagen.<br />

Daimler AG, Mercedesstraße 137, 70327 Stuttgart<br />

Mercedes-Benz Niederlassung Berlin<br />

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Sensationelle 0,9 %-Finanzierung! *<br />

Einen Satz Reifen gratis!<br />

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Die letzten 25 E-Klassen in diesem Jahr – jetzt zugreifen.<br />

Ein Finanzierungsbeispiel der Mercedes-Benz Bank AG für alle<br />

gewerbetreibenden <strong>Taxi</strong>unternehmer.<br />

Kaufpreis, netto 29.295,– €<br />

Kaufpreis inkl. MwSt. 34.861,– €<br />

Anzahlung 5.566,– €<br />

Gesamtkreditbetrag 29.295,– €<br />

Gesamtbetrag 29.967,– €<br />

Eff ektiver Jahreszins 0,90 %<br />

Sollzins, gebunden, p. a. 0,87 %<br />

Laufzeit 60 Monate<br />

Monatliche Rate 499,– €<br />

Kraftstoff verbrauch, innerorts/außerorts/kombiniert: 13,1–6,3/7,4–4,4/9,5–5,1 kg/100 km;<br />

CO 2 -Emissionen, kombiniert: 147–134 g/km.<br />

Diese Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen verschiedenen<br />

Fahrzeugtypen. Das Angebot ist nicht kombinierbar mit anderen Aktionen und Verwerterrabatten.<br />

MBB-TX-001-12_AZ_JAHRESBUCHUNG_DEZ_<strong>Taxi</strong>vorfahrt_180x267_RZ.indd 1 23.11.12 15:03

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