Beschaffungsdienst GaLaBau - Ausgabe September 2010
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fachthema: substrate autor: nikolai kendzia<br />
Landschaftsgärtner im Erdenwerk<br />
Für den Erwerbsgärtner<br />
ist der Umgang mit Kultursubstratenselbstverständlich.<br />
Verschiedene<br />
Typen von Einheitserden<br />
bilden die Grundlage für<br />
die Pflanzenproduktion.<br />
Die meisten Landschaftsgärtner<br />
betrachten die Substrate<br />
eher aus bautechnischer Sicht.<br />
Sie verwenden Spezialsubstrate<br />
für Dachbegrünungen<br />
oder Baumstandorte in Verkehrsflächen<br />
und kennen vor<br />
allem die Rhododendronerde.<br />
Beim Besuch der Einheitserdewerke<br />
Patzer in Jossa konnten<br />
die angehenden Meister<br />
des Landschaftsbaus tief in die<br />
Herstellung gärtnerischer Erden<br />
eintauchen. Neben der<br />
reichhaltigen Produktpalette<br />
an Substraten der Hausmarke<br />
frux® gab es viele natürliche<br />
und künstliche Zuschlagsstoffe,<br />
Rinde und Kompost im<br />
wahrsten Sinne des Wortes zu<br />
„begreifen“.<br />
Tonvorkommen als<br />
Standortvorteil<br />
Am Standort der Firma Patzer<br />
in Jossa, gelegen zwischen Spessart<br />
und Rhön, sind ca. 30 Mitarbeiter<br />
beschäftigt. Insgesamt<br />
Kennwort: vogt sprenglanze<br />
Thomas Will am Ausgangsstoff für viele Substrate: Ton(Foto: Nikolai Kendzia)<br />
beschäftigt die Einheitserdewerke<br />
Patzer 120 Mitarbeiter an 6 Produktionsstandorten.<br />
Die Stand-<br />
ortwahl ist auf eine Tongrube<br />
zurückzuführen, der jährlich ca.<br />
30.000 m³ Ton entnommen werden.<br />
Der dort abgebaute Ton<br />
ist besonders carbonatarm<br />
und eisenhaltig, so dass eine<br />
gute Phosphatbindung erfolgen<br />
kann. Er eignet sich<br />
besonders für Teichsubstrate,<br />
bildet aber auch die Basis<br />
für wasserhaltefähige Kultursubstrate.<br />
Eines der ersten<br />
Standardsubstrate war die<br />
"patentierte Einheitserde<br />
nach Prof. Dr. Anton Fruhstorfer"<br />
(1950). Die Mischung<br />
enthielt mit 30 bis 40 Volumenprozent<br />
einen recht hohen<br />
Tonanteil. 60 bis 70 Volumenprozent<br />
machte der<br />
Seite 48 9-<strong>2010</strong><br />
Hochmoortorf aus. Der Gehalt<br />
an Ton liegt bei den heutigen<br />
Torf-Ton-Substraten etwas<br />
niedriger. Durch strenge Kontrollen<br />
wird gewährleistet, dass<br />
eine gleichbleibende Erdqualität<br />
produziert wird. Mit Unterstützung<br />
durch die Fachhochschule<br />
Weihenstephan<br />
entwickeln Wissenschaftler<br />
ständig neue Erdmischungen<br />
und kommen so den Bedürfnissen<br />
des Marktes nach.<br />
Blumenerde nur<br />
für Baumärkte?<br />
Die Bedürfnisse der Kunden<br />
sind beispielsweise Kleinpackungen<br />
und exklusive Verpackungen.<br />
Die Studierenden<br />
der Fachschule Veitshöchheim<br />
staunten nicht schlecht, dass<br />
es schon Säcke mit 5 Liter Blumenerde<br />
quasi im Handtaschenformat<br />
gibt. Einige überlegten,<br />
ob das nicht genau das<br />
richtige Werbegeschenk für<br />
den Privatkunden ist. Allerdings<br />
liegen die Druckvorbereitungskosten<br />
für Packungen<br />
mit Firmenaufdruck bei etwa<br />
5000 Euro. Alle waren sich jedoch<br />
einig, dass beim hochpreisigen<br />
Kundenkreis mit professionell<br />
verpackten Erden gepunktet<br />
werden kann. Dies bestätigte<br />
auch Dipl.-Ing. Thomas<br />
Will von der Firma Patzer, der auf<br />
die Eigenmarken hinwies, die nur<br />
für Mitgliedsbetriebe im Zentralverband<br />
Gartenbau e.V. oder die<br />
Gärtner von Eden produziert werden.<br />
Dies wird auf der Verpackung<br />
der jeweiligen Spezialrezeptur<br />
per Aufdruck kenntlich<br />
gemacht.<br />
Beschaffungsproblem<br />
beim Rindenmulch<br />
Warum wird der Rindenmulch immer<br />
teurer? Thomas Will erklärt,<br />
dass nur wenig Rinde auf dem