Download - Geniushof eV - Lebensfreude durch Integration
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Das Magazin<br />
Ausgabe 2<br />
Miteinander<br />
Einweihung Ausbildung Vermittlung<br />
Das neue Geniushöfchen Co-Therapeut Branco Wie geht‘s Niki?
Inhalt<br />
Inhalt<br />
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4<br />
Miteinander<br />
Sonia, Kadir und Sabina<br />
8 Einweihung<br />
Das neue Geniushöfchen<br />
10 Sponsoren<br />
Helfen sie uns beim Helfen<br />
11<br />
12<br />
18<br />
20<br />
Im Gespräch<br />
Gassi gehen und Leinenzwang<br />
Ausbildung<br />
Co-Therapeut Branco<br />
16 Nachruf<br />
Fanny, wir vermissen dich so sehr<br />
Patenschaft<br />
Für Kind und Hund<br />
19 Vermittlung<br />
Wie geht‘s Niki?<br />
Unterhaltung<br />
Rätsel und Gewinnspiel<br />
22 Peter‘s Welt<br />
Luzy in der Schule<br />
24 Impressum<br />
Der <strong>Geniushof</strong> e.V. - <strong>Lebensfreude</strong> <strong>durch</strong><br />
<strong>Integration</strong> - ist ein gemeinnütziger und als<br />
besonders förderungswürdig anerkannter<br />
Verein, der Ziele der <strong>Integration</strong> behinderter<br />
und nicht behinderter Menschen mit<br />
denen des Tierschutzes verbindet.<br />
Liebe Leserinnen und liebe Leser,<br />
Editorial<br />
der Zuspruch für unsere Tätigkeiten in der<br />
tiergestützten Therapie, dem Tierschutz<br />
und der Ausbildung von Hunden steigt.<br />
Dank Ihrer Hilfe können wir immer mehr<br />
Kindern und Tieren helfen.<br />
In der Bildreportage „Miteinander“ ab<br />
Seite vier sehen Sie, wie unsere Hunde den<br />
Kindern ein Stück mehr Selbstbewusstsein<br />
schenken. Sie öffnen den Blick für Stärken<br />
und Schwächen, holen individuelles Potenzial,<br />
Hoffnung und <strong>Lebensfreude</strong> ans Licht.<br />
Lesen Sie ab Seite zwölf, wie wir unser<br />
Wissen über die Therapiehundeausbildung<br />
weitergeben können. Und dabei erleben<br />
dürfen, wie Mensch und Hund Eins werden.<br />
Wir helfen Tieren, die verlassen, verstoßen<br />
oder sogar gequält worden sind. Mit der<br />
Unterstützung <strong>durch</strong> Ihre Spenden und<br />
Pflegestellen können wir einen kleinen Beitrag<br />
leisten, um diesen liebevollen Tieren<br />
ein neues zu Hause geben zu können.<br />
Wir werden oft gefragt, warum wir nicht<br />
noch mehr helfen können. Nichts wäre<br />
uns lieber, aber uns fehlt nach wie vor ein<br />
geeignetes Anwesen, auf dem wir unser<br />
ganzheitliches Angebot unter einem Dach<br />
realisieren können.<br />
2 <strong>Geniushof</strong> – Das Magazin<br />
Ausgabe 2<br />
Ausgabe 2 <strong>Geniushof</strong> – Das Magazin 3<br />
Ihre
Miteinander Miteinander<br />
Sonia...<br />
Sonia und Lucia freuen sich auf ihre heutige Therapiestunde. Wollen wir wieder laufen?<br />
Durch Lucia motiviert<br />
steht Sonia aus dem<br />
Rollstuhl auf.<br />
Mit großer Anstrengung<br />
schafft es Sonia,<br />
mit Lucia an der Leine,<br />
einige Schritte zu gehen.<br />
Mittlerweile kann<br />
sie die Leine alleine<br />
halten.<br />
...und Kadir...<br />
Lucia baut eine Brücke zu<br />
Kadir, mindert da<strong>durch</strong><br />
seine Ängste und er<br />
entspannt sich.<br />
Kadirs Selbstbewusstsein wächst<br />
und er schenkt Princess einen Blick.<br />
Er sucht keinen Schutz mehr hinter<br />
großen Gegenständen.<br />
Selbst Körperkontakt zu Princess<br />
lässt er jetzt zu. Er zerkleinert<br />
Hundeleckerlis, die Princess von<br />
seinem Bein nehmen darf.<br />
Hochkonzentriert und immer noch<br />
leicht angespannt führt Kadir Lucia.<br />
4 <strong>Geniushof</strong> – Das Magazin<br />
Ausgabe 2<br />
Ausgabe 2 <strong>Geniushof</strong> – Das Magazin 5
Miteinander Miteinander<br />
Der Erstkontakt mit den Händen findet statt.<br />
Heute steht das Arbeiten<br />
mit den Händen auf<br />
dem Plan – deshalb lernt<br />
Sabina Lucia kennen.<br />
...und Sabina.<br />
...und Sabina.<br />
Aufmerksam arbeitet Sabina intensiv an Lucia.<br />
Der nächste Besuch in der<br />
Friedrich-von-Bodelschwingh-<br />
Schule in Hofheim sieht das<br />
Arbeiten mit den Füßen an<br />
Laika vor. Damit Sabina das<br />
Fell von Laika mit ihren<br />
Füßen berühren kann, streckt<br />
sie selbständig ihre Beine.<br />
Die Freude an dieser Therapie<br />
signalisiert sie mit einem<br />
Lächeln.<br />
Nach den Übungen kuschelt Sabina gerne mit ihrer Therapiehündin.<br />
6 <strong>Geniushof</strong> – Das Magazin<br />
Ausgabe 2<br />
Ausgabe 2 <strong>Geniushof</strong> – Das Magazin 7
Einweihung Einweihung<br />
Bei strahlendem Sonnenschein erlebten<br />
rund 35 geladene Gäste am 23. April 2005<br />
die Einweihung des „Geniushöfchens“, dem Das neue<br />
neuen Trainingsgelände<br />
des <strong>Geniushof</strong><br />
e.V.. In ihrer Ansprache<br />
umriss die erste<br />
Vorsitzende Daniela E.<br />
Hahn kurz die Idee des<br />
Vereins und die tolle Geniushöfchen<br />
Umsetzungsmöglichkeit auf dem neuen Ge- Ge- unbürokratische, politische Unterstützung<br />
lände. Elisabeth Schnupp lauschte lächelnd und unterstrich seine Worte mit einer pri-<br />
der Rede. In ihrem Gesicht war die Freude vaten Spende. Fast wäre der Wiesbadener<br />
über die neue Nutzung ihres Grundstücks Stadtrat Rainer Schuster nicht mehr zu Wort<br />
abzulesen. Frau Hahn dankte der Gönnerin gekommen, war doch die Vorfreude, jetzt<br />
für die Überlassung ihres Eigentums zum endlich das Absperrband von Frau Schnupp<br />
Selbstkostenpreis und überreichte ihr einen <strong>durch</strong>trennen zu lassen, in alle Gesichter<br />
frühlingsbunten Blumenstrauß. Abschlie- geschrieben. Das Mitglied des Magistrats<br />
ßend beschrieb sie das Programm der fol- der hessischen Landeshauptstadt betonte<br />
genden Hundevorführung.<br />
die außerordentliche Konsequenz, mit der<br />
diese Idee ihren Weg gehe und sicherte die<br />
Politische Unterstützung<br />
volle Unterstützung von seiner Seite zu.<br />
(Anm. d. Red.: Der <strong>Geniushof</strong> ist im Wies-<br />
Dann ergriff der Kostheimer Ortsbeiratsbadener Vereinsregister eingetragen).<br />
vorsitzende Klaus Lenz, SPD, das Wort und Vom vorderen Bereich des Grundstücks<br />
betonte, dass der Ortsbeirat sich besonders drängten die Besucher jetzt Richtung Band,<br />
darüber freue, dass der Verein dem Ort das den mit Bäumen und Büschen gesäum-<br />
Kostheim treu geblieben sei. Er versicherte ten Weg zum Trainingsgelände absperrte.<br />
Frau Schnupp vorneweg, der die Besucher<br />
aus der Politik folgten. Natürlich war es der<br />
Grundstückseigentümerin vorbehalten, das<br />
Band zu <strong>durch</strong>trennen und damit die offi zielle<br />
Übergabe des Geniushöfchens zu zelebrieren.<br />
Nachdem der erste Schnitt nicht<br />
sofort zum Erfolg führte, bot sich eine helfende<br />
Hand: „Darf ich Ihre Blumen halten?“<br />
Dieses Angebot verneinte Frau Schnupp rigoros<br />
und trennte mit dem zweiten Schnitt<br />
das drahtverstärkte Band einhändig <strong>durch</strong>.<br />
Das Geniushöfchen war eröffnet. Erwartungsvoll<br />
marschierten die Schulleiterin der<br />
Bodelschwingh-Schule in Hofheim, Frau<br />
Maria Abmeier-Panzer, der hier zuständige<br />
Jagdpächter Dr. Jürgen Deitermann und der<br />
Winzer Ernst-Peter Schilling zusammen mit<br />
dem Publikum zum Trainingsgelände.<br />
Die Hundevorführung eröffnete die Therapiehündin<br />
Princess in Zusammenarbeit<br />
mit Frau Hahn, dem Vereinsmitglied Liane<br />
Lang und dem dreijährigen Therapiekind<br />
David. Trotz der ungewohnten Kulisse<br />
zeigte Princess recht routiniert, wie und<br />
warum sie als Therapiehündin fungiert.<br />
Dann betraten die Hündinnen Peggy und<br />
Lucia, geführt von Eva Dernberger und Tina<br />
Kissel, die Bühne. Sie führten kleine, gut zu<br />
Hause trainierbare Kunststückchen vor. Im<br />
Anschluss bewiesen die vier, wie man Unterordnung<br />
und Spaß in einem Geräteparcours<br />
gut miteinander verbinden kann. Der Rüde<br />
Mio schließlich konnte belegen, dass sich<br />
auch Hunde mit einem sehr ausgeprägten<br />
Jagdinstinkt unterordnen. Bei der Dummy-<br />
Übung, in dem eine Beute simuliert wird,<br />
hörte Mio konsequent auf „seine“ Menschen<br />
Moni und Uli.<br />
Gespräche bei Schnittchen und Sekt<br />
Nach diesem abwechslungsreichen Programm<br />
wurde ganz im Sinne des Vereinsmottos<br />
„<strong>Lebensfreude</strong>“ zu Umtrunk und<br />
Buffet geladen. Fast wären allerdings die<br />
Spießchen, Fleischküchle und anderen Appetitlichkeiten<br />
einer Prinzessin zum Opfer<br />
gefallen. In einem unbeobachteten Augenblick<br />
setzte Princess mit einem beherzten<br />
Sprung über die kleine Mauer neben den<br />
Tisch. Im letzten Augenblick besann sie sich<br />
ihrer guten Erziehung und ließ den Menschen<br />
diese appetitlich riechenden Happen.<br />
In den Gläsern prickelte das Geschenk des<br />
Weinguts Schilling und die Besucher diskutierten<br />
lebhaft über Menschen, Hunde<br />
und den schönen Tag. Jetzt konnten dann<br />
endlich auch die Vertreter der Presse alles<br />
erfragen, was sie über den <strong>Geniushof</strong> wissen<br />
wollten. Die gelungene Veranstaltung<br />
war eine tolle Belohnung für all’ die Helfer,<br />
die das Gelände barrierefrei und hundegerecht<br />
gestaltet haben. Als Beispiel sei<br />
nur erwähnt, das ungefähr 26 Tonnen Kies<br />
ehrenamtlich bewegt werden mussten.<br />
Monika Wojciechowski von Horstig<br />
8 <strong>Geniushof</strong> – Das Magazin<br />
Ausgabe 2<br />
Ausgabe 2 <strong>Geniushof</strong> – Das Magazin 9
Sponsoren Im Gespräch<br />
Helfen Sie uns beim Helfen . . .<br />
Der <strong>Geniushof</strong>, ein eingetragener Verein<br />
mit besonderer Förderungswürdigkeit,<br />
plant die Umwandlung in eine gemeinnützige<br />
Stiftung. Dafür brauchen wir Sponsoren,<br />
die sich im Rahmen eines Corporate<br />
Citizenship an unserem einzigartigen Projekt<br />
beteiligen.<br />
Die partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />
mit einer gemeinnützigen Organisation<br />
steigert die positive Wahrnehmung Ihres<br />
Unternehmens. Mit einem Corporate Citizenship<br />
beweisen Sie soziale Kompetenz in<br />
der Öffentlichkeit. Und nicht zuletzt haben<br />
Sie Anteil an einem neuen, tollen Ausfl ugsziel<br />
für sich und Ihre Familie und natürlich<br />
auch für interessierte Geschäftsfreunde und<br />
Kunden.<br />
Das Projekt „<strong>Geniushof</strong>“ hat das Ziel, eine<br />
einzigartige Begegnungsstätte im Rhein-<br />
Main-Gebiet zu schaffen. Die <strong>Integration</strong><br />
behinderter und nicht behinderter Menschen<br />
wird mit dem Tierschutz verbunden.<br />
Der „<strong>Geniushof</strong>“ wird ein Ort, der Behinderten<br />
und ihren Angehörigen gut tut sowie<br />
den Umgang und die Kommunikation<br />
mit anderen Menschen und Tieren fördert.<br />
Er ist die praktische Umsetzung unseres<br />
Mottos „<strong>Lebensfreude</strong> <strong>durch</strong> <strong>Integration</strong>“.<br />
Damit eine größere Anzahl von Kindern an<br />
unserer tiergestützten Therapie teilhaben<br />
kann, brauchen wir ein Anwesen. Um dieses<br />
ganzheitlich orientierte Projekt zu verwirklichen,<br />
suchen wir weitere Unternehmen<br />
mit Spenden und Ihrem guten Namen<br />
und Privatpersonen, die uns bei unserem<br />
Vorhaben unterstützen. Wir bieten die Nennung<br />
der Sponsoren...<br />
- im Internet unter der Rubrik Partner und<br />
Förderer<br />
- bei Pressekonferenzen und öffentlichen<br />
Auftritten jeglicher Form<br />
- bei Medien, die über uns berichten,<br />
sofern von uns beeinfl ussbar<br />
- in unserem jährlich mehrmals erscheinenden<br />
Magazin<br />
- bei Veranstaltungen, Treffen und Festen<br />
des Vereins<br />
Bei Interesse an einem Corporate Citizenship,<br />
melden Sie sich bitte bei:<br />
Daniela E. Hahn<br />
Vorstand <strong>Geniushof</strong> e.V.<br />
Siebenmorgenweg 53<br />
55246 Mainz-Kostheim<br />
Tel./Fax 0 61 34 / 64 07 57<br />
Email: info@geniushof.de<br />
Internet www.geniushof.de<br />
Anmerkung:<br />
Der Geschäftsplan für die Stiftung „<strong>Geniushof</strong>“<br />
wurde von mehreren unabhängigen<br />
Unternehmensberatern und Wirtschaftsprüfern<br />
geprüft.<br />
Selbstverständlich ist unsere Zuwendungsbestätigung<br />
steuerlich absetzbar.<br />
Gassi gehen & Leinenzwang<br />
Unter Hundehaltern kursieren viele Gerüchte, welche Gesetze und<br />
Verordnungen was wie regeln. Wir wollten’s genauer wissen. Der<br />
Hochheimer Ordnungsamtsleiter Ernst-Willi Hofmann und seine<br />
Mitarbeiterin Stefanie Geis beantworteten unsere Fragen freundlich,<br />
kompetent und manchmal überraschend.<br />
<strong>Geniushof</strong> (GH): Wie ist das generell mit<br />
dem frei laufen lassen von Hunden?<br />
Ordnungsamt (OA): In Hochheim haben<br />
wir keine separate Regelung. Das wäre<br />
dann eine Gefahrenabwehrverordnung, die<br />
wir erlassen könnten oder eine Anstaltsordung<br />
für z.B. Kinderspielplätze.<br />
GH: Das heißt, wo kein Schild ist, das etwas<br />
anderes vorschreibt, darf der Hund grundsätzlich<br />
frei laufen, theoretisch auch mitten<br />
<strong>durch</strong> den Ort?<br />
OA: Die Vorschrift lautet, sie müssen Frau<br />
oder Herr über ihren Hund sein. Er muss<br />
Ihnen folgen, auch ohne Leine. Die ständige<br />
Abrufbereitschaft muss gegeben sein. Wenn<br />
Sie das können, ist es okay.<br />
GH: Und wenn der Hund dann doch mal<br />
nicht hört und einen Hasen erwischt?<br />
OA: Dann ist es ein gefährlicher Hund.<br />
Trotzdem darf der Jäger ihn nicht einfach<br />
gezielt erschießen. Wenn der Jäger auf der<br />
Pirsch ist, darf er schon sehr viel. Seiner<br />
Sonderstellung muss er natürlich mit der<br />
nötigen Sorgfalt nachkommen, was er auch<br />
tun wird. Und: Nur während der Jagd ist<br />
der Jäger ein Jäger, ansonsten ist er Spaziergänger.<br />
GH: Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete,<br />
was heißt das für den Hundehalter?<br />
OA: Im Naturschutzgebiet ist das frei laufen<br />
lassen ganz klar ausgeschlossen. Hier<br />
herrscht Anleinpfl icht. Und im Landschaftsschutzgebiet<br />
gibt es keine ausge sprochene<br />
Anleinpfl icht. Auch hier gilt wiederum, dass<br />
der Hund ständig abrufbereit sein muss und<br />
die Wege nicht verlassen werden dürfen…<br />
GH: …also ist das Stöbern im Gebüsch nicht<br />
erlaubt…<br />
OA: …eigentlich sollen Menschen und Tiere<br />
auf den Wegen bleiben. Allerdings haben<br />
wir bisher keine Probleme gehabt. Eher<br />
zwischen den verschiedenen Hundebesitzern,<br />
die da zusammen spazieren gehen.<br />
GH: Greifen Sie dann ordnend ein?<br />
OA: Wenn Ihr Hund gebissen wird, machen<br />
wir schon eine Anzeige und laden die Leute<br />
zu einem Gespräch ein, um vielleicht Dinge<br />
im Vorfeld zu klären. Wir machen einen<br />
schriftlichen Vermerk über den Vorfall und<br />
entscheiden, wie wir weiter vorgehen.<br />
GH: Wenn so was häufi ger vorkommt, können<br />
Sie den Hund als gefährlich einstufen?<br />
OA: Es ist zu prüfen, in wie weit das Tier<br />
gefährlich ist.<br />
GH: Und wenn Sie ihn dann als gefährlichen<br />
Hund einstufen?<br />
OA: Dann gibt’s den normalen Ablauf für<br />
eine Erlaubnis, die man braucht. Da wird<br />
dann ein Wesenstest im Beisein eines Gutachters<br />
verlangt und eine Sachkundeprüfung<br />
für den Halter.<br />
GH: Ist das das, was Kampfhunde haben<br />
müssen?<br />
OA: Ja.<br />
GH: Stimmt es, dass man einen Ausweis<br />
bekommt und nur der, der die Prüfung<br />
abgelegt hat, mit dem Hund spazieren<br />
gehen darf?<br />
OA: Ja, jeder, der die Sachkundeprüfung<br />
abgelegt hat.<br />
Eva Dernberger und Stephan Kraatz<br />
Illustration von Fabian Gratzla<br />
10 <strong>Geniushof</strong> – Das Magazin<br />
Ausgabe 2<br />
Ausgabe 2 <strong>Geniushof</strong> – Das Magazin 11
Ausbildung Ausbildung<br />
Co-<br />
Therapeut<br />
Branco<br />
Branco ist ein überaus freundlicher und kontaktfreudiger Hund.<br />
Außerdem interessierte mich schon lange die tiergestützte Therapie<br />
mit Hunden. Ich wusste aber nicht, wo und wie ich Branco ausbilden<br />
lassen könnte. Gerne wollte ich ihn in der Schule mit körperlich und<br />
geistig behinderten Menschen einsetzen, in der ich als Physiothera-<br />
peutin arbeite.<br />
Seit vielen Jahren ist die wohltuende und entspannende Wirkung von<br />
Tieren bekannt und geschätzt. Dieser positive Einfl uss wird genutzt,<br />
wenn Tiere als therapeutische Begleiter eingesetzt werden. Die bekanntesten<br />
tierischen Co-Therapeuten sind Delfi ne und Pferde. Immer mehr<br />
verbreitet sich auch der Hund als Co-Therapeut.<br />
Durch einen Zeitungsartikel im Wiesbadener<br />
Kurier wurde ich auf den <strong>Geniushof</strong><br />
und Daniela E. Hahn aufmerksam. Ein sehr<br />
ermutigendes erstes Gespräch mit Frau<br />
Hahn folgte. Wir sprachen über Brancos<br />
Möglichkeiten und die Dauer der Therapieeinsätze.<br />
Schnell wurde mir klar, dass<br />
ich nicht alle „Ausbildungsstufen“ mit<br />
Branco ausführen könnte. Aufgrund seines<br />
betagten Alters – er ist zehn – wäre es<br />
nicht gut, ihm zu viel Stress zuzumuten.<br />
Gemeinsames Lernen<br />
Frau Hahn bewertete Branco nach verschiedenen<br />
Gesichtspunkten. Wichtig waren vor<br />
allem seine Wesensstärke, sein Sozialverhalten<br />
gegenüber Mensch und Tier und das<br />
Vorhandensein von hoher Lernbereitschaft.<br />
Nur so war festzustellen, ob er überhaupt<br />
für diese Therapie eingesetzt werden kann.<br />
Das Ergebnis war erfreulich: Frau Hahn bestätigte<br />
meine Ansicht, dass Branco ein sehr<br />
ausgeglichenes Wesen hätte und bot mir<br />
an, ihn mit ihr zusammen auszubilden. Abschließend<br />
bat sie mich, einen Gesundheitscheck<br />
beim Tierarzt <strong>durch</strong>führen zu lassen.<br />
In den Stunden lernte ich sehr viel über<br />
mei nen Hund: Welche Signale sendet mein<br />
Hund, was möchte er mir damit sagen und<br />
wie kommuniziere ich richtig mit ihm? Und<br />
natürlich noch vieles mehr. Für Branco war<br />
das Lernen nicht sehr anstrengend. Er nahm<br />
viele Übungen gut an und trainierte mit viel<br />
Spaß. Das war bei mir anders. Ich musste<br />
lernen, eins mit meinem Hund zu werden<br />
und zu spüren, was er wann möchte.<br />
Therapiehund Branco<br />
Nachdem wir die erste Ausbildungsstufe<br />
erreicht hatten, mussten dann einige Umbaumaßnahmen<br />
in der Schule umgesetzt<br />
werden. Zusammen mit meinem Direktor,<br />
Herrn Lebherz, suchten wir einen geeigneten<br />
Raum. Dort wurde der Teppichboden<br />
herausgerissen und PVC verlegt, um die<br />
gesetzlichen Hygienebestimmungen zu erfüllen.<br />
Nun konnte die tiergestützte Therapie<br />
mit Hunden in der Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule<br />
in Wiesbaden beginnen.<br />
Die Delfi n-Therapie wirkt sehr positiv auf Kinder, Jugendliche<br />
und Erwachsene mit einer körperlichen oder geistigen Behinderung.<br />
Durch die Bewegung im Wasser wird die Motorik und Sensibilität<br />
gefördert und geschult. Der Delfi n regt als verspieltes, soziales und<br />
sehr sensibles Tier multiple Sinne des Menschen an.<br />
12 <strong>Geniushof</strong> – Das Magazin<br />
Ausgabe 2<br />
Ausgabe 2 <strong>Geniushof</strong> – Das Magazin 13
Ausbildung Ausbildung<br />
Schwerpunkte der ersten<br />
Ausbildungsstufe<br />
Motorik<br />
– Der Hund lernt, sich an verschiedenen<br />
Körperstellen mit unterschiedlichen<br />
Druckstärken berühren zu lassen (Fein-<br />
und Grobmotorik)<br />
– Der Halter des Hundes lernt die<br />
Anatomie / vegetatives Nervensystem<br />
des Hundes kennen<br />
Verhalten<br />
– Unerschrockenheit und Sicherheit<br />
wie z.B. bei ungewöhnlichen Bewegungsmustern,<br />
Geräuschen und<br />
optischen Reizen werden geprüft<br />
– Stresszeichen des Hundes erlernen<br />
und richtig beurteilen<br />
– Unterordnung<br />
Gesundheit<br />
– Überprüfung des Gesundheitszustandes<br />
<strong>durch</strong> den Tierarzt<br />
Branco geht an zwei Tagen der Woche mit<br />
in die Schule. Dann therapieren wir zusammen<br />
sieben Kinder mit den unterschiedlichsten<br />
Behinderungen. Eine Therapiestunde<br />
dauert rund dreißig Minuten.<br />
Danach gehen wir kurz spazieren, das ist<br />
wichtig, damit Branco seine „Geschäfte“<br />
erledigen kann und seine Anspannung<br />
sich löst.<br />
Lang anhaltender Effekt<br />
Die Stunden sind sehr unterschiedlich gestaltet.<br />
Einige Kinder sind sehr aktiv und<br />
rupfen ihm zu Beginn der Therapie auch<br />
schon mal am Fell, was er sehr gelassen<br />
hinnimmt. Heute, nach einem halben<br />
Jahr Therapie, streicheln diese Kinder ihn<br />
und lassen Nähe zu. Das konnten sie vor<br />
der tiergestützten Therapie nicht. Diese<br />
Therapieerfolge spiegeln sich im ganzen<br />
Verhalten der Kinder wieder. Sie sind ausgeglichener<br />
und der Muskeltonus (Spannungszustand)<br />
ist gesenkt.<br />
Andere Kinder zeigten zu Therapiebe ginn<br />
keine Eigenaktivität. Heute bewegen sie<br />
sich und wollen Branco streicheln. Bei spastischen<br />
Kindern senkt sich der Muskeltonus<br />
und sie können entspannen. Das gelingt mir<br />
natürlich auch mit normaler Physiotherapie,<br />
aber der Effekt hält nicht so lange an wie<br />
mit der tiergestützten Therapie.<br />
Hauptziel der Hippotherapie (therapeutisches Reiten) ist die<br />
gezielte Regulierung des Muskeltonus und ein Training der Haltungs-,<br />
Gleichgewichts- und Stützreaktion. Hauptindikationen<br />
für das therapeutische Reiten sind neurologische Krankheitsbilder<br />
und allgemeine Bewegungsstörungen bzw. Einschränkungen.<br />
Vielen Dank an den <strong>Geniushof</strong> e.V. für die<br />
vielen positiven Erkenntnisse, die Branco<br />
und ich während der Ausbildung erfahren<br />
durften.<br />
Silke Kindlmann<br />
Mitarbeit: Claudia Schlotterer<br />
Anm. von Daniela E. Hahn zur Ausbildung<br />
von Branco als Therapiehund:<br />
Branco hat sich trotz seines hohen Alters<br />
eine jugendliche Lernbegierde bewahrt.<br />
Mit Engagement geht er an Aufgaben, die<br />
ihm gestellt werden. So zeigte und zeigt<br />
er seinem Frauchen Silke, wie schön es ist,<br />
neu Erlerntes anzuwenden. Die Bindung<br />
zwischen Silke und Branco wuchs während<br />
der knapp achtmonatigen Ausbildungszeit<br />
enorm und die nonverbale Kommunikation<br />
verstärkte sich. Heute versteht Silke Branco<br />
noch besser. Sie interpretiert die Mimik und<br />
Gestik ihres Hundes genauer und zeigt eine<br />
sehr gute Beobachtungsgabe. Silke und<br />
Branco sind ein tolles Team und ich hoffe,<br />
dass sie gemeinsam vielen Kindern mit der<br />
tiergestützten Therapie helfen können.<br />
Für die drei Ausbildungsstufen sind insgesamt<br />
zwei Jahre vorgesehen. Die Lerninhalte<br />
bauen aufeinander auf und werden<br />
immer spezieller, je weiter der Hund fortgeschritten<br />
ist. In der letzten Ausbildungsstufe<br />
gibt es dann Aufgaben wie z.B. verschiedene<br />
Gegenstände holen oder Lichtschalter<br />
betätigen. Die erste Ausbildungsstufe sollte<br />
nach höchstens neun Monaten erfolgreich<br />
beendet sein. Branco war nach siebeneinhalb<br />
Monaten soweit.<br />
Die Therapie mit dem Hund hilft Menschen mit körperlicher oder<br />
geistiger Behinderung oder Einschränkung jeder Art. Der Hund motiviert.<br />
Durch den direkten Kontakt mit dem Hund gelingt es sehr<br />
gut, Sensibilität zu aktivieren, Grob- und Feinmotorik zu schulen und<br />
ein allgemein gutes Lebensgefühl hervorzurufen.<br />
14 <strong>Geniushof</strong> – Das Magazin<br />
Ausgabe 2<br />
Ausgabe 2 <strong>Geniushof</strong> – Das Magazin 15
Nachruf Nachruf<br />
Fanny,<br />
wir vermissen dich so sehr...<br />
Durch einen tragischen Unfall am<br />
28.02.2005 haben wir dich verloren.<br />
Du reißt ein riesengroßes Loch in unsere<br />
Herzen, ein unwiderrufbares fürchterliches<br />
Ereignis hat dein noch so junges Leben<br />
einfach ausgelöscht. Wir hatten doch noch<br />
soviel gemeinsam vor. Alles was bleibt, sind<br />
die Erinnerungen an dich, an deine liebenswürdige<br />
Art.<br />
Steh nicht an meinem Grab und weine.<br />
Ich bin nicht dort. Ich schlafe nicht.<br />
Du hast uns einen weiteren Schritt gezeigt,<br />
die Kinder mit deiner Energie und deinem<br />
Wissen zu fördern, hast ihnen die tiergestützte<br />
Therapie vermittelt. Es bedurfte<br />
weniger Worte oder Kommandos – du<br />
wusstest einfach,<br />
was zu tun war.<br />
Ein wertvoller Hund<br />
– in jeder Hinsicht.<br />
...wir werden dich<br />
Du hast oft den Schalk im Nacken gehabt,<br />
wolltest immer etwas lernen, liegen bleiben<br />
und ruhen, das war für dich zu langweilig.<br />
Du warst immer für uns da – unser Leben<br />
war erfüllt von deiner Lebendigkeit, deiner<br />
Wärme, deiner Liebe zu uns. Kannst du<br />
denn nicht wieder kommen? Du fehlst uns<br />
und deinen vierbeinigen Freunden so sehr.<br />
Frank sagte, als er von deinem Tod erfuhr:<br />
„Fanny ist so gestorben, wie sie gelebt hat<br />
– immer auf der Überholspur“.<br />
Wir hoffen alle sehr, dass du den Weg über<br />
die Regenbogenbrücke gefunden hast und<br />
jetzt an einem wunderschönen warmen<br />
Ort das fi ndest, was du hier nicht gefunden<br />
hast.<br />
Fanny, wir sehen uns wieder, deine Freunde.<br />
nie vergessen!<br />
Die Regenbogenbrücke<br />
Im Himmel gibt es einen Ort, der die Regenbogenbrücke genannt wird.<br />
Eine Brücke verbindet den Himmel und die Erde. Wegen der vielen Farben<br />
nennt man sie die Regenbogenbrücke. Auf dieser Seite der Brücke liegt ein<br />
Land mit Wiesen, Hügel und saftigem grünen Gras...<br />
Wenn ein geliebtes Tier für immer eingeschlafen ist,<br />
geht es zu diesem wunderschönen Ort.<br />
Dort gibt es immer zu fressen und zu trinken,<br />
und es ist warmes schönes Frühlingswetter.<br />
Die alten und kranken Tiere sind wieder jung und gesund.<br />
Sie spielen den ganzen Tag zusammen.<br />
Nur eines vermissen sie dort ...<br />
die Menschen, mit denen sie das Erdenleben<br />
verbracht und die sie so geliebt haben.<br />
So tollen und spielen sie jeden Tag zusammen,<br />
bis eines Tages plötzlich eines von ihnen innehält und aufsieht.<br />
Die Nase bebt, die Ohren stellen sich auf, und die Augen werden ganz groß!<br />
Plötzlich rennt es aus der Gruppe heraus und fl iegt über das grüne Gras.<br />
Die Füße tragen es schneller und schneller.<br />
Es hat dich gesehen!!!<br />
Und wenn du und dein geliebtes Tier sich treff en,<br />
nimmst du es in deine Arme und hältst es fest.<br />
Dein Gesicht wird geküsst, wieder und wieder,<br />
und du schaust endlich wieder in die Augen deines Lieblings,<br />
der so lange aus deinem Leben verschwunden war,<br />
aber nie aus deinem Herzen.<br />
Dann überschreitet ihr gemeinsam die Brücke des Regenbogens,<br />
und werdet nie wieder getrennt sein...<br />
Übersetzt aus dem Englischen zur Erinnerung an Fanny<br />
Autor des Originals unbekannt<br />
16 <strong>Geniushof</strong> – Das Magazin<br />
Ausgabe 2<br />
Ausgabe 2 <strong>Geniushof</strong> – Das Magazin 17
Patenschaft Vermittlung<br />
Patenschaft für Kind und Hund<br />
Für die Verwirklichung unserer Aufgaben und Ziele brauchen wir Paten<br />
Ihre Hilfe ermöglicht behinderten Kindern,<br />
die tiergestützte Therapie zu erfahren, auch<br />
wenn die Eltern nicht die gesamten<br />
Therapiekosten aufbringen können. Möglich<br />
ist auch die Patenschaft für die Aus-<br />
und Weiterbildung eines Therapie- und<br />
Assistenzhundes. Unsere Hunde <strong>durch</strong>laufen<br />
eine zweijährige Ausbildung und werden<br />
jährlich auf Therapietauglichkeit und<br />
Gesundheitszustand geprüft.<br />
Lucia stellt sich vor<br />
So bekommen Sie Ihren Patenschaftsantrag:<br />
– Anruf oder Fax an: 0 61 34 / 64 07 57<br />
wir schicken Ihnen den Antrag per Post oder per Fax<br />
Die Verhaltenstherapeutin des Vereins und<br />
unabhängige Tierärzte nehmen die Prüfungen<br />
ab.<br />
Wenn Sie ein Kind direkt unterstützen<br />
wollen, nutzen Sie unseren Antrag für eine<br />
Therapiepatenschaft. Einen unserer Hunde<br />
wählen Sie mit dem Therapie-/Assistenzhunde-Patenschaftsantrag<br />
aus. Bereits ab 15<br />
Euro monatlich sind Sie Pate.<br />
Rasse: Schnauzer-Dackel-Mix<br />
Herkunft: Bulgarien<br />
Geburtsjahr: 2002<br />
Farbe: grau<br />
Größe: 45 cm Schulterhöhe<br />
Charakter: lieb, freundlich, lustig,<br />
neugierig, eigenwillig,<br />
zärtlich, schmusig<br />
Therapiehund: seit 3. Quartal 2003<br />
Therapieeinsatz: Phobien, Motivation,<br />
Rollstuhlkinder, Förde-<br />
rung des Bewegungs-<br />
ablaufs, Senioren-<br />
und Pfl egebereich<br />
– <strong>Download</strong> im Internet unter www.geniushof.de (Menüpunkt Formulare)<br />
Niki lebt nun schon seit<br />
über einem Jahr mit ihrer<br />
neuen Familie. Bei<br />
meiner Kontrollfahrt im<br />
Namen des <strong>Geniushof</strong>s<br />
konnte ich mich von ihrem<br />
hervorragenden Zustand und<br />
dem liebevollen Zuhause<br />
überzeugen.<br />
Anfang 2004 bat eine befreundete<br />
Tierschutzorganisation<br />
aus Griechenland den <strong>Geniushof</strong><br />
e.V. dringend um Hilfe.<br />
Durch regelmäßige „Säuberungsaktionen“<br />
in Griechenland<br />
sollten wieder einmal viele Hunde getötet<br />
werden. Der <strong>Geniushof</strong> selbst hatte zu<br />
diesem Zeitpunkt nur Platz für zwei Hunde<br />
und suchte daher liebevolle Pfl egestellen.<br />
Nach kurzer Überlegung war klar: Wir nehmen<br />
vorübergehend einen Hund in Pfl ege.<br />
So kam die Mischlingshündin Niki im Februar<br />
2004 im Alter von rund fünf Monaten<br />
zu uns.<br />
Leider hatte sie eine schlimme Blasenentzündung<br />
und ein großes Ohrenekzem aus<br />
Griechenland mitgebracht. Die Tierärztin<br />
des <strong>Geniushof</strong>s, Dr. Claudia Bauer, behandelte<br />
Niki. Mit Medikamenten und liebevoller<br />
Pfl ege heilte alles in wenigen Tagen.<br />
Wir dachten natürlich nicht daran, dass<br />
ein Straßenhund aus Griechenland weder<br />
stubenrein ist noch gelernt hat nichts vom<br />
Tisch zu stehlen. Doch wir erinnerten uns<br />
bald, wie es bei unserem eigenen Hund<br />
Anton war. Niki lernte viel bei uns und<br />
Anton fand seine „kleine Schwester“ gar<br />
nicht so schlecht.<br />
Wie geht’s Niki?<br />
Wir nahmen Niki<br />
überall mit und<br />
schnell eroberte<br />
sie alle Herzen. Durch ihre freundliche Art,<br />
ihr ansprechendes Aussehen und die etwas<br />
zu groß geratenen Ohren wurde sie schnell<br />
„Everybodys Darling“.<br />
So gab es bald die erste ernsthafte Anfrage.<br />
Familie Mitzel hatte sich die Bilder im Internet<br />
angeschaut und spontan in Niki verliebt.<br />
Wir vereinbarten einen Kennenlerntermin<br />
mit Familie Mitzel und Frau Hahn.<br />
Der kleine Sohn der Mitzels hätte Niki am<br />
liebsten gleich mitgenommen. Auch den<br />
Eltern fi el es schwer, dem Vorschlag von<br />
Frau Hahn zu folgen und noch mal eine<br />
Nacht über die Entscheidung zu schlafen.<br />
Die Mitzels füllten den Eignungs-Fragebogen<br />
des <strong>Geniushof</strong>s zur vollsten Zufriedenheit<br />
aus. Das Telefonat am nächsten Tag<br />
brachte die Entscheidung: Niki zog nach<br />
Worms.<br />
Bereits einen Tag<br />
später fuhren wir<br />
mit Niki nach<br />
Worms. Wir kontrollierten<br />
ausführlich<br />
die örtlichen Gegebenheiten.<br />
Dann<br />
war es soweit. Es<br />
fi el mir schwer, mich<br />
zu trennen, doch die leuchtenden Augen<br />
von Vater, Mutter, Sohn und Oma Mitzel<br />
und das wunderschöne Zuhause machten<br />
mir es etwas leichter.<br />
Es machte viel Freude, zu helfen, wo Hilfe<br />
gebraucht wurde. Nach unserer Erfahrung<br />
mit dem Pfl egehund Niki kann ich nur<br />
sagen: Jederzeit wieder.<br />
Andrea Krimmel<br />
18 <strong>Geniushof</strong> – Das Magazin<br />
Ausgabe 2<br />
Ausgabe 2 <strong>Geniushof</strong> – Das Magazin 19
Unterhaltung Unterhaltung<br />
Rätsel: Wer gehört zu wem ?<br />
Eine tierische Familienzusammenführung. Viel Spaß dabei...<br />
Sau (6)<br />
Bulle (2)<br />
Elefantenbaby (10)<br />
Welpe (20)<br />
Frischling (16)<br />
Keiler (17)<br />
Rüde (13)<br />
Fähe (9)<br />
Übrigens:<br />
Stier (14)<br />
Kuh (3)<br />
Bache (1)<br />
Fohlen (8)<br />
Der Eber ist stets missgestimmt,<br />
weil seine Kinder Ferkel sind,<br />
nicht nur die Frau, die Sau alleine,<br />
auch die Verwandtschaft, alles Schweine.<br />
Stute (19)<br />
Lösung:<br />
Kalb (21)<br />
Küken (5)<br />
Huhn (18)<br />
Hahn (11)<br />
Kuh (15)<br />
Hengst (7)<br />
Ferkel (4)<br />
Eber (12)<br />
Familie: Vater + Mutter + Kind<br />
Familie Wildschwein: 17 + 1 + 16<br />
Familie Hahn: 11 + 18 + 5<br />
Familie Kuh: 14/2 + 3/15 + 21<br />
Familie Elefant: 2 + 15/3 + 10<br />
Familie Pferd: 7 + 19 + 8<br />
Familie Fuchs: 13 + 9 + 20<br />
Familie Hausschwein: 12 + 6 + 4<br />
Gewinnspiel: Wer bin ich?<br />
Ich bin ca. 22 cm lang und wiege 80g. Meine Flügelspannweite ist um die 36cm. Ich gehöre<br />
zu den heimischen Arten und bin auch schon mal in deinem Garten zu sehen. Ich bin tagaktiv,<br />
einzelgängerisch und eher territorial.<br />
Ich mag im Holz lebende Insekten, Samen, Nüsse, Früchte, Eier und Nestlinge anderer Vögel.<br />
Charakteristisch für mich ist auch meine lange, klebrige Zunge. Ich werde etwa 11 Jahre alt<br />
und habe einen grünen Brüder, den du sicher auch kennst.<br />
Na?? Um welches Tier handelt es sich?? Lösungswort auf eine Postkarte und an:<br />
Vorstand <strong>Geniushof</strong> e. V., Siebenmorgenweg 53, 55246 Mainz-Kostheim senden. Oder eine<br />
E-Mail an info@geniushof.de schicken.<br />
Annahmeschluß ist der 30. September 2005. Und das gibt es zu gewinnen:<br />
Karen Pryor:<br />
Positiv bestärken, sanft erziehen.<br />
Die verblüffende Methode,<br />
nicht nur für Hunde.<br />
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fgs Ingenieure GbR betreut alle<br />
Bauprojekte des <strong>Geniushof</strong> e.V.<br />
Für die Unterhaltung sorgte<br />
Eva Dernberger, die „Untermalung“<br />
steuerte Daniela Wolfgram bei.<br />
reporteur.net<br />
die Kraft des Worts<br />
Sie wollen Kunden gewinnen<br />
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Ihr Ansprechpartner<br />
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Telefon 0611-4450216<br />
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20 <strong>Geniushof</strong> – Das Magazin<br />
Ausgabe 2<br />
Ausgabe 2 <strong>Geniushof</strong> – Das Magazin 21
Peter’s Welt Anzeige<br />
Luzy in der Schule<br />
„Ich schwöre auf getrocknete Hähnchenmägen“<br />
sagt Mike. „Die besten Erfolge habe<br />
ich mit Frankfurter Würstchen“ meint Tina.<br />
Neugierig blicken mich beide an: „Und du?<br />
Was gibst du deiner Luzy als Belohnung?“<br />
Ich erwidere stolz: „Zwiebackstücke“.<br />
„Und das klappt?“ fragt Tina ungläubig.<br />
„Ich weiß nicht. Ich, ääh…, wir sind zum<br />
ersten Mal in der Hundeschule.“ Das kann<br />
ja heiter werden, denke ich mir und blicke<br />
zweifelnd auf Luzy, die schon kräftig in<br />
Richtung Hosentaschen von Mike und Tina<br />
schnüffelt. Das riecht nach einer Hundeschule<br />
im Feinkostladen.<br />
Unsere Lehrerin Daniela begrüßt<br />
uns und bittet darum, besonders<br />
uns Neulinge zu unterstützen.<br />
Wir beginnen mit<br />
der ersten Übung – bei Fuß<br />
gehen an der Leine. „Bitte<br />
stellt euch alle hintereinander<br />
in eine Reihe. Peter und<br />
Luzy am besten zwischen Mike<br />
und Tina“ erklärt Daniela.<br />
„Die Leine soll während der Übung locker<br />
<strong>durch</strong>hängen und euer Hund aufmerksam<br />
zu euch aufblicken. Wenn das klappt, dann<br />
gibt es ein Lob und ein Leckerli. Und los<br />
geht’s“. Wir laufen los und alle Hunde gehen<br />
artig neben ihren Frauchen und Herrchen,<br />
nur einer nicht: Luzy!<br />
Sie verwechselt das Kommando „Fuß“ mit<br />
„Nehme ich zuerst Hähnchenmägen oder<br />
doch lieber Frankfurter Würstchen?“ Unsere<br />
Hundeleine und meine Nerven sind<br />
während der Übung extremsten Belastungen<br />
ausgesetzt.<br />
Bei den anschließenden Übungen „Sitz“<br />
und „Platz“ geht’s genauso weiter. Zum<br />
Schluss bin ich völlig entnervt und setze<br />
mich mit Luzy in eine Ecke des Geländes. Sie<br />
stößt mich mit ihrer Schnauze an und meint<br />
wohl: „So, jetzt möchte ich meinen Zwieback<br />
essen“!<br />
Daniela setzt sich neben uns: „Ich hab euch<br />
beide sehr genau beobachtet und möchte<br />
sagen, dass ihr ein ganz besonderes Paar<br />
seid.“ „Ja, das war auch nicht zu<br />
übersehen“, antworte ich. „Das<br />
Wichtigste beim Hundetraining<br />
ist die Motivation“,<br />
fährt sie fort, „das<br />
gilt für den Hund – aber<br />
noch viel mehr für den<br />
Menschen. Luzy ist sehr<br />
motiviert, nur bei dir<br />
konnte ich das nicht feststellen.<br />
Es liegt an dir, die<br />
Aufmerksamkeit deines Hundes<br />
zu erlangen. Und wenn du deinen<br />
Hund erreicht hast, wird er dir<br />
in jeder Situation gehorchen.“<br />
Später, zu Hause, denke ich „Leichter gesagt<br />
als getan“ und lasse meinen Blick auf<br />
Luzy ruhen, die auf ihrer Decke schläft.<br />
„Träumt sie jetzt von mir oder von Frankfurter<br />
Würstchen?<br />
Peter Graffert<br />
Illustration: Dany & Werner Wolfgram<br />
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22 <strong>Geniushof</strong> – Das Magazin<br />
Ausgabe 2<br />
Ausgabe 2 <strong>Geniushof</strong> – Das Magazin 23
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Daniela E. Hahn, 1. Vorsitzende<br />
Tel./Fax: 0 61 34 / 64 07 57; E-Mail: info@geniushof.de<br />
Internet: http://www.geniushof.de<br />
<strong>Geniushof</strong> e.V.<br />
Siebenmorgenweg 53<br />
55246 Mainz-Kostheim<br />
Bettina Kissel, 2. Vorsitzende<br />
Stephan Kraatz, http://www.reporteur.net<br />
Jörg Rappl, http://www.jr-mediafarm.de<br />
Eva Dernberger, Peter Graffert, Liane Lang, Claudia<br />
Schlotterer, Birgit Topp, Daniela und Werner Wolfgram<br />
Höhn Print + Medien, Biberach<br />
3730 im Vereinsregister Wiesbaden<br />
1860-1200<br />
<strong>Geniushof</strong> – Das Magazin<br />
Ausgabe 2