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Dialogpredigt von E.Ufermann und J.Nattland als

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„Fürwahr, der Herr ist an dieser Stätte, <strong>und</strong> ich wusste es<br />

nicht!“. Der Stein soll ihm helfen, dessen eingedenk zu<br />

sein, um auch wieder zu neuen Gottesbegegnungen zu<br />

kommen. Aber solche Steine sind nur Hilfsmittel. Sie haben<br />

keine eigene Kraft – außer der, eine Eigendynamik zu<br />

entwickeln. Sie werden zu bloßen Gedenksteinen - <strong>und</strong><br />

dann muss man sich um sie kümmern, sie restaurieren, sie<br />

sanieren <strong>und</strong> vergisst überdies, wozu er dasteht – nämlich<br />

sich zu sammeln, sich zu versammeln, mit anderen – zur<br />

Begegnung – mit Gott.<br />

Ein solcher Stein muss <strong>als</strong>o genommen werden, wozu er<br />

steht: Als ein Gedenkstein, ein Erinnerungsstein, dass hier<br />

eine Begegnung stattgef<strong>und</strong>en hat. Und weiter muss dann<br />

die Erinnerung tragen, dass aus ihr heraus auch wieder<br />

neue Begegnung stattfinden kann – eine neue Gottesbegegnung<br />

– <strong>und</strong> eben keine Begegnung mit einem noch<br />

so symbolträchtigen Stein, Gebäude, Kirche, Haus.<br />

Solche Steine sind Hilfsmittel, solche mit kunstvoll zusammengefügten<br />

Steinen gestalteten Räume – oft auch<br />

Kirchen genannt - sind Hilfsmittel für Begegnung mit dem,<br />

was dahinter steht. Es muss ein dynamischer Prozess<br />

ermöglicht werden zwischen dem, der diesen Stein<br />

besucht, diesen kunstvoll zusammen geschichteten<br />

Steinhaufen aufsucht, <strong>und</strong> dem, wofür der Stein steht. Aus<br />

der Vergangenheitsschau muss Begegnung werden mit<br />

Gegenwart <strong>und</strong> Zukunft <strong>und</strong> muss Begegnung werden mit<br />

den in der Gegenwart für die Zukunft handelnden<br />

Menschen – <strong>und</strong> aus der Begegnung muss Handlung,<br />

Erkenntnis, Leben werden. Leben ist Bewegung. Von daher<br />

kann es keine starren, ewig heiligen Orte geben. Heilige<br />

Orte sind da, wo Menschen sind <strong>und</strong> einander offen,<br />

ehrlich, tolerant, aber durchaus auch einander begrenzend<br />

<strong>und</strong> befreiend zugleich begegnen.

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