JAHRBUCH - BWGV
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Drei Frauen und<br />
drei Männer<br />
Ein ausgewogenes Verhältnis der Geschlechter in Führungspositionen<br />
ist auf der aktuellen Themenagenda. Der<br />
Aufsichtsrat der Volksbank Kirchheim-Nürtingen ist mit<br />
höchster Wahrscheinlichkeit das erste Aufsichtsorgan<br />
einer Bank in Deutschland, das sich je zur Hälfte aus<br />
Frauen und Männern zusammensetzt. Der Aufsichtsrat ist<br />
neben der Mitglieder- beziehungsweise der Vertreterversammlung<br />
das Gremium, das die demokratische Funktionsweise,<br />
die Selbstverantwortung und die tiefe regionale<br />
Verwurzelung einer Genossenschaftsbank am deutlichsten<br />
veranschaulicht. Die Aufsichtsräte sind gestandene<br />
Persönlichkeiten aus der Mitte der Mitglieder, aus der Region,<br />
die sich für die Geschicke ihrer Volksbank Raiffeisenbank<br />
engagieren.<br />
Drei Männer und drei Frauen: Geplant war diese Zusammensetzung<br />
des Aufsichtsrats der Volksbank Kirchheim-<br />
Nürtingen nicht. Es hat sich so ergeben, als im Frühjahr<br />
2011 ein männlicher Aufsichtsrat aus dem Gremium, das<br />
seit Januar 2010 aus vier Männern und zwei Frauen bestand,<br />
ausschied. Für ihn wurde Carmen Heim berufen,<br />
damit hatte die Volksbank Kirchheim-Nürtingen den wohl<br />
ersten frau-mann-paritätischen Aufsichtsrat. „Wir haben<br />
in den ersten anderthalb Jahren die Erfahrung gemacht,<br />
14<br />
<strong>JAHRBUCH</strong> 2012 Genossenschaften in Baden-Württemberg<br />
Der mit drei Frauen und drei Männern besetzte Aufsichtsrat der Volksbank<br />
Kirchheim-Nürtingen eG (v.l.): Vorstandsmitglied Harald Kuhn, Vorstandsmitglied<br />
Wolfgang Mauch, stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende<br />
Prof. Dr. Susanne Ertle-Straub, Fritz Fallscheer, Eve Neubold-Sigel, Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Dr. Jörn Mitsdörffer, Carmen Heim, Eberhard Müller<br />
dass die Beteiligung von zwei Damen hervorragend war.<br />
Das Zusammenwirken der verschiedenen, durchaus auch<br />
geschlechtsspezifischen Kompetenzen und Sichtweisen<br />
unterstützt uns in unseren Diskussionen. Deshalb haben<br />
wir uns gefreut, mit Frau Heim den dritten weiblichen<br />
Aufsichtsrat in unserem Gremium zu begrüßen, auch<br />
wenn wir nicht zwanghaft auf eine Dame gesetzt haben.<br />
Wir wollten die oder den Bestgeeigneten mit einem entsprechenden<br />
regionalen und unternehmerischen Hintergrund“,<br />
meint Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Jörn Mitsdörffer.<br />
An welchen Kriterien lassen sich die Sichtweisen von<br />
Frauen und Männern denn festmachen? Lassen sich überhaupt<br />
Unterschiede feststellen? „Frauen bringen oft ein<br />
ausgleichendes Element in die Diskussionen ein. Ich habe<br />
die Erfahrung gemacht, dass Frauen von ihrem Naturell<br />
her eher bemüht sind, in schwierigen Situationen die Balance<br />
wiederzufinden und die Spannung herauszunehmen“,<br />
meint die stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende<br />
Prof. Dr. Susanne Ertle-Straub, die vor ihrer Professur an<br />
der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst<br />
(HAWK) in Holzminden 20 Jahre in der Wirtschaft gearbeitet<br />
hat.