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und Leseprobe (PDF) - Vandenhoeck & Ruprecht

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Matthias Trautmann / Julia Sacher (Hg.)<br />

Unterrichtsentwicklung<br />

durch Videofeedback<br />

Besser kommunizieren lernen<br />

<strong>Vandenhoeck</strong> & <strong>Ruprecht</strong>


Matthias Trautmann / Julia Sacher, Unterrichtsentwicklung durch Videofeedback<br />

V<br />

© 2010 <strong>Vandenhoeck</strong> & <strong>Ruprecht</strong> GmbH & Co. KG, Göttingen<br />

ISBN Print: 978-3-525-70107-2 — ISBN E-Book: 978-3-647-70107-3


Matthias Trautmann / Julia Sacher, Unterrichtsentwicklung durch Videofeedback<br />

© 2010 <strong>Vandenhoeck</strong> & <strong>Ruprecht</strong> GmbH & Co. KG, Göttingen<br />

ISBN Print: 978-3-525-70107-2 — ISBN E-Book: 978-3-647-70107-3


Matthias Trautmann / Julia Sacher, Unterrichtsentwicklung durch Videofeedback<br />

Matthias Trautmann / Julia Sacher (Hg.)<br />

Unterrichtsentwicklung<br />

durch Videofeedback<br />

Besser kommunizieren lernen<br />

<strong>Vandenhoeck</strong> & <strong>Ruprecht</strong><br />

© 2010 <strong>Vandenhoeck</strong> & <strong>Ruprecht</strong> GmbH & Co. KG, Göttingen<br />

ISBN Print: 978-3-525-70107-2 — ISBN E-Book: 978-3-647-70107-3


Matthias Trautmann / Julia Sacher, Unterrichtsentwicklung durch Videofeedback<br />

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek<br />

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der<br />

Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind<br />

im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.<br />

ISBN 978-3-525-70107-2<br />

eISBN 978-3-647-70107-3<br />

© 2010 <strong>Vandenhoeck</strong> & <strong>Ruprecht</strong> GmbH & Co. KG, Göttingen<br />

<strong>Vandenhoeck</strong> & <strong>Ruprecht</strong> LLC, Oakville, CT, U.S.A.<br />

www.v-r.de<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

Das Werk <strong>und</strong> seine Teile sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der<br />

vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu § 52a UrhG:<br />

Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne vorherige schriftliche<br />

Einwilligung des Verlages öffentlich zugänglich gemacht werden. Dies gilt<br />

auch bei einer entsprechenden Nutzung für Lehr- <strong>und</strong> Unterrichtszwecke.<br />

Printed in Germany.<br />

Satz <strong>und</strong> Litho: SchwabScantechnik, Göttingen<br />

Druck <strong>und</strong> Bindung: a Hubert & Co, Göttingen<br />

© 2010 <strong>Vandenhoeck</strong> & <strong>Ruprecht</strong> GmbH & Co. KG, Göttingen<br />

ISBN Print: 978-3-525-70107-2 — ISBN E-Book: 978-3-647-70107-3


Matthias Trautmann / Julia Sacher, Unterrichtsentwicklung durch Videofeedback<br />

Inhalt<br />

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

Einleitung<br />

Matthias Trautmann / Julia Sacher<br />

Videofeedback als Instrument zur Unterrichtsentwicklung –<br />

Begründungen, Konzepte, offene Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

Teil I: Videofeedback als Konzept<br />

Projektgruppe<br />

»Kommunikation im Unterricht« – ein Forschungs- <strong>und</strong><br />

Entwicklungsprojekt am Oberstufen-Kolleg Bielefeld . . . . . . . 27<br />

Julia Sacher<br />

»Mir fielen h<strong>und</strong>erttausend Sachen auf« – Ablauf eines<br />

Videofeedbacks am Beispiel der Lehrerin Annette Fink . . . . . 41<br />

Klaus Händler<br />

Technische Voraussetzungen der Videographie . . . . . . . . . . . . 55<br />

Teil II: Erfahrungsberichte <strong>und</strong> vertiefende Analysen<br />

Beatrix Loghin<br />

Wie geht es einer Lehrperson beim Videofeedback? –<br />

Ein persönlicher Erfahrungsbericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75<br />

Hans Hermsen<br />

Innere Stimmen <strong>und</strong> äußere Rückmeldungen –<br />

Ein 2. Erfahrungsbericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89<br />

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Matthias Trautmann / Julia Sacher, Unterrichtsentwicklung durch Videofeedback<br />

6 Inhalt<br />

Julia Sacher<br />

Merkmale nicht verletzender Kommunikation . . . . . . . . . . . . . 105<br />

Matthias Trautmann / Beate Wischer<br />

Die Formulierung eigener Beobachtungsschwerpunkte für das<br />

Feedback – eine nicht zu unterschätzende Herausforderung 127<br />

Gerlinde Günther-Boemke<br />

Subjektive Theorien <strong>und</strong> kollegiales Feedback . . . . . . . . . . . . . 143<br />

Ingwer Paul<br />

Strukturelle Probleme der Unterrichtskommunikation . . . . . . 167<br />

Ausblick<br />

Josef Keuff er<br />

Videofeedback – Ein Konzept für die Lehrerbildung<br />

mit Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187<br />

Nachwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 201<br />

Verzeichnis der Autorinnen <strong>und</strong> Autoren . . . . . . . . . . . . . . . . . 203<br />

Anhang<br />

Elternbrief zur Unterrichtsvideographie . . . . . . . . . . . . . . . . 205<br />

Ablaufschema einer Feedbacksitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 208<br />

Fragebogen zur Kommunikation im Unterricht . . . . . . . . . . 209<br />

Checkliste zur technischen Vor- <strong>und</strong> Nachbereitung . . . . . . 220<br />

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Matthias Trautmann / Julia Sacher, Unterrichtsentwicklung durch Videofeedback<br />

Vorwort<br />

Die hier versammelten Beiträge sind das Ergebnis eines Forschungs-<br />

<strong>und</strong> Entwicklungsprojekts, das von 2006 bis 2010 am<br />

Oberstufen-Kolleg Bielefeld durchgeführt wurde. Beteiligt waren<br />

neben Lehrenden des Kollegs auch Wissenschaftler der Universität<br />

Bielefeld. Entwickelt, erprobt <strong>und</strong> erforscht wurde ein Konzept<br />

der videogestützten Unterrichtsreflexion – oder kürzer des Videofeedbacks<br />

–, bei dem Lehrpersonen Sequenzen ihres eigenen<br />

Unterrichts unter einer selbst gewählten Fragestellung in eine<br />

Feedbackgruppe einbringen <strong>und</strong> dort eine Rückmeldung erhalten<br />

bzw. genauer: in der Gruppe eigene <strong>und</strong> fremde Wahrnehmungen<br />

sowie Denk- <strong>und</strong> Handlungsalternativen austauschen <strong>und</strong> diskutieren<br />

konnten. Im Mittelpunkt stand dabei die Weiterentwicklung<br />

der professionellen Kompetenzen von Lehrpersonen unter<br />

Verwendung einer »nicht verletzenden Sprache« (Baumert 2002,<br />

in Dorlöchter et al. 2004). Ob <strong>und</strong> unter welchen Bedingungen<br />

dies gelungen ist, wurde im zweiten Teil des Projekts evaluiert.<br />

Dazu wurden Feedbackgespräche aufgezeichnet, transkribiert <strong>und</strong><br />

analysiert. Zugleich wurden die Lehrpersonen hinsichtlich ihrer<br />

Eindrücke <strong>und</strong> Erfahrungen mit dem Konzept befragt.<br />

Der vorliegende Band richtet sich an Personen in der Lehrerausbildung<br />

sowie an bereits im Beruf tätige Lehrerinnen <strong>und</strong><br />

Lehrer aller Unterrichtsfächer <strong>und</strong> Schulstufen, die ähnliche<br />

Konzepte bereits praktizieren oder die Interesse an videogestützten<br />

Verfahren haben. Er möchte auf Chancen dieses Formats<br />

hinweisen, zugleich aber auch Herausforderungen <strong>und</strong> Risiken<br />

aufzeigen, die mit der Offenlegung von Unterricht vor Kolleginnen<br />

<strong>und</strong> Kollegen (<strong>und</strong> möglicherweise Vorgesetzten) verb<strong>und</strong>en<br />

sind. Wir haben selbst erlebt, wie bereichernd die Diskussion von<br />

Videoausschnitten sein kann, <strong>und</strong> möchten Mut machen, diesen<br />

Weg einmal auszuprobieren. Unser Dank gilt in erster Linie den<br />

Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrern, die sich uns anvertraut haben, sowie ihren<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern, die uns die Aufnahmen gestattet<br />

© 2010 <strong>Vandenhoeck</strong> & <strong>Ruprecht</strong> GmbH & Co. KG, Göttingen<br />

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Matthias Trautmann / Julia Sacher, Unterrichtsentwicklung durch Videofeedback<br />

8 Vorwort<br />

haben. Nicht zuletzt danken wir auch Annika Gerstenberg vom<br />

Verlag <strong>Vandenhoeck</strong> & <strong>Ruprecht</strong>, die die Entwicklung des Bandes<br />

begleitet <strong>und</strong> gefördert hat.<br />

Matthias Trautmann <strong>und</strong> Julia Sacher<br />

Bielefeld, im September 2010<br />

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Matthias Trautmann / Julia Sacher, Unterrichtsentwicklung durch Videofeedback<br />

Einleitung<br />

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Matthias Trautmann / Julia Sacher, Unterrichtsentwicklung durch Videofeedback<br />

Matthias Trautmann / Julia Sacher<br />

Videofeedback als Instrument zur<br />

Unterrichtsentwicklung –<br />

Begründungen, Konzepte, off ene Fragen<br />

In der Folge des deutschen PISA-Schocks rücken seit einigen Jahren<br />

Unterricht <strong>und</strong> Lehrerbildung als zentrale Stellschrauben für Veränderungen<br />

immer stärker in den Blickpunkt der schulpädagogischen<br />

Aufmerksamkeit. Lehr(er)kompetenzen gelten dabei erneut<br />

als zentrale Bedingung für eine Verbesserung der Qualität im<br />

deutschen Schulsystem. Erziehungswissenschaftler, Bildungspolitiker,<br />

Administratoren <strong>und</strong> Journalisten erzeugen in schneller Folge<br />

Forderungen nach einem anderen Lehren <strong>und</strong> Lernen wie »Schüler<br />

aktivieren«, »Mit Heterogenität produktiv umgehen«, »Individuell<br />

fördern«, »Kompetenzorientiert unterrichten«, »Anregende Lerngelegenheiten<br />

schaffen«, »Kooperative Lernformen einsetzen« oder<br />

auch »Lob des Fehlers«. Angemahnt werden andere Unterrichtsskripts,<br />

ein angemessener, vielfältiger Methodeneinsatz, erweiterte<br />

Formen der Diagnose <strong>und</strong> Leistungsbewertung, individuell<br />

abgestimmte Fördermaßnahmen, förderbezogene Einstellungen<br />

<strong>und</strong> Überzeugungen – die Aufzählung ließe sich mühelos fortsetzen.<br />

Mit anderen Worten: Die Forderungen an Lehrerinnen <strong>und</strong><br />

Lehrer sind zahlreich <strong>und</strong> gleichen nicht selten langen Listen von<br />

wünschenswerten Eigenschaften <strong>und</strong> Fähigkeiten, die an die idealen<br />

Lehrerbilder der geisteswissenschaftlichen Pädagogik erinnern:<br />

Man kann ihnen nur schwerlich widersprechen, <strong>und</strong> doch sind<br />

sie oft nur wenig anschlussfähig für die eigene Alltagspraxis. Die<br />

Unterrichtsforschung der jüngeren Vergangenheit hat bekanntlich<br />

Kriterien für guten Unterricht wiederentdeckt, wie sie etwa Meyer<br />

(2004) von Seiten der Allgemeinen Didaktik <strong>und</strong> Helmke (2009)<br />

von Seiten der Lehr-Lern-Forschung zusammengetragen haben.<br />

Doch sind auch diese Qualitätskriterien nur bedingt hilfreich,<br />

wenn es um Veränderungen der persönlichen (Unterrichts-)Praxis<br />

geht. Sie vermögen zwar unerlässliche normative Zielpunkte anzugeben,<br />

auf die hin sich die Entwicklung orientieren sollte, haben<br />

aber doch auch deutliche Grenzen:<br />

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Matthias Trautmann / Julia Sacher, Unterrichtsentwicklung durch Videofeedback<br />

12 Matthias Trautmann / Julia Sacher<br />

− Qualitätskriterien sind immer noch recht abstrakt <strong>und</strong> der Auslegung<br />

bedürftig, wie Mühlhausen (2007, S. 32f.) am Beispiel<br />

des Kriteriums Klarheit eindrücklich zu zeigen vermag.<br />

− Guter Unterricht lässt sich zwar nicht auf beliebige, aber doch<br />

individuell sehr verschiedene Art <strong>und</strong> Weise realisieren (vgl.<br />

Helmke 2009, 45f.). Eine flexible <strong>und</strong> kreative Adaption auf die<br />

Verhältnisse vor Ort, die Schüler der jeweiligen Lerngruppe sowie<br />

auf die eigene Person bleibt also notwendig.<br />

− Was gut ist, muss auch vor dem Hintergr<strong>und</strong> der jeweils angestrebten<br />

Ziele diskutiert werden.<br />

− Die allgemeindidaktischen Kriterien müssen durch fachbezogene<br />

Überlegungen ergänzt <strong>und</strong> erweitert werden (vgl. z.B. die<br />

Beiträge in Arnold 2006).<br />

− Wie die Fülle an Forderungen kleinzuarbeiten ist, was die Empfehlungen<br />

konkret für den jeweiligen Lehrer <strong>und</strong> die jeweilige<br />

Lehrerin bedeuten <strong>und</strong> wie eigene Denk- <strong>und</strong> Handlungsroutinen<br />

zu bewerten <strong>und</strong> ggf. zu verändern sind, bleibt hier (notwendig)<br />

unbestimmt.<br />

Aus derartigen Überlegungen heraus wird in der Schulpädagogik<br />

zunehmend die Frage diskutiert, wie Unterricht sich nicht nur<br />

analysieren <strong>und</strong> in seiner Qualität beschreiben, sondern auch<br />

verbessern <strong>und</strong> entwickeln lässt (vgl. Feindt / Fichten / Meyer<br />

2006; Bastian 2007). Neben Forschung muss – darüber besteht<br />

Einigkeit – mehr Entwicklung treten, ist doch bislang keineswegs<br />

sicher, dass die Rede von Bildungsstandards, Kompetenzorientierung<br />

oder einer »neuen Lernkultur«, um nur einige aktuelle<br />

Schlagwörter zu nennen, mehr als nur symbolische Wirkungen<br />

hervorbringt. Weder das Messen von Leistungen noch das Setzen<br />

von Standards, weder die Entwicklung kompetenzorientierter<br />

Curricula noch rhetorische Appelle zur Veränderung der Unterrichtskultur<br />

sind Selbstläufer. Das eigentliche Problem besteht<br />

darin, die Klassenzimmer zu erreichen <strong>und</strong> eine nachhaltige <strong>und</strong><br />

wirksame Veränderung der Unterrichtspraxis tatsächlich auch in<br />

der Breite in Gang zu setzen.<br />

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Matthias Trautmann / Julia Sacher, Unterrichtsentwicklung durch Videofeedback<br />

Videofeedback als Instrument zur Unterrichtsentwicklung 13<br />

Argumente für den Einsatz von Unterrichtsvideos<br />

Für die Aufgabe, Veränderungen in der Schulpraxis einzuleiten<br />

<strong>und</strong> neue Konzepte in den Schulalltag zu implementieren, hat sich<br />

der Begriff der Unterrichtsentwicklung, ein vor einigen Jahren<br />

noch weitgehend unbekannter Ausdruck, eingebürgert. Andreas<br />

Helmke verwendet den Ausdruck für alle Aktivitäten,<br />

[…]die sich auf die Diagnose <strong>und</strong> Verbesserung des eigenen Unterrichts beziehen,<br />

<strong>und</strong> Unterricht umfasst das gesamte unterrichtliche Angebot, also nicht<br />

nur die Veränderung der Lehrmethoden <strong>und</strong> Lehr-Lern-Szenarien, sondern<br />

auch die Effektivierung der Klassenführung sowie die Stärkung eigener (didaktischer,<br />

fachlicher, diagnostischer) Kompetenzen sowie die Optimierung<br />

des Lehrmaterials, mit dem Ziel, die Wirksamkeit des eigenen Unterrichts zu<br />

steigern (Helmke 2009, S. 193).<br />

Aus der Vielzahl an Möglichkeiten, Unterrichtsentwicklungsprozesse<br />

anzustoßen, greift dieser Band einen Aspekt heraus: die<br />

Nutzung von Unterrichtsvideos durch Lehrpersonen zum Zweck<br />

der Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung, gelegentlich auch als videobasierte<br />

Unterrichtsreflexion oder hier als Videofeedback bezeichnet. Als<br />

Mittel der Professionalisierung von Lehrpersonen werden solche<br />

Verfahren seit einigen Jahren hoch gehandelt. Der Arbeit mit videographiertem<br />

Unterricht wird das Potenzial zugesprochen, verschiedene<br />

Nachteile traditioneller Aus- <strong>und</strong> Fortbildungskonzepte<br />

vermeiden zu können:<br />

− Videos machen Unterrichtsprozesse in ihrer Komplexität anschaulich<br />

zugänglich <strong>und</strong> kommen der teilnehmenden Beobachtung<br />

in dieser Hinsicht zumindest nahe.<br />

− Die Arbeit mit Unterrichtsvideos erweist sich als anschlussfähig<br />

an individuelle Lagen <strong>und</strong> Probleme <strong>und</strong> passt gut zu Theorien<br />

des situierten, fallbasierten Lernens, wie sie in der Lehrerausbildung<br />

seit einiger Zeit populär sind.<br />

− Videos ermöglichen eine kontextsensible <strong>und</strong> konkrete Rekonstruktion<br />

aus verschiedenen Blickwinkeln <strong>und</strong> eine handlungsentlastete<br />

Diskussion von Alternativen.<br />

− Videos verbinden die Entwicklung von Fähigkeiten der Wahrnehmung<br />

<strong>und</strong> Analyse mit der Diskussion von Veränderungen<br />

auf Handlungsebene.<br />

− Sie sind kognitiv <strong>und</strong> emotional aktivierend <strong>und</strong> können zur<br />

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Matthias Trautmann / Julia Sacher, Unterrichtsentwicklung durch Videofeedback<br />

14 Matthias Trautmann / Julia Sacher<br />

Schärfung der professionellen Selbstwahrnehmung beitragen<br />

(vgl. z.B. Krammer / Reusser 2004; Brophy 2004).<br />

Allerdings verweist Sherin (2004) auch auf Begrenzungen bzw. besondere<br />

Herausforderungen der Videoarbeit: Insbesondere muss<br />

den mit dem Ansehen von videographiertem Unterricht verb<strong>und</strong>enen<br />

Aufgaben hohe Aufmerksamkeit gewidmet werden, denn<br />

vom bloßen Zuschauen lernen Lehrkräfte <strong>und</strong> Studierende in der<br />

Regel nicht sehr viel. Es kommt also – nicht sonderlich überraschend<br />

– darauf an, was man mit den Unterrichtsvideos macht.<br />

Konzepte der videogestützten Unterrichtsentwicklung<br />

Dinkelaker & Herrle (2009, S. 1) unterscheiden drei Möglichkeiten<br />

des Einsatzes von Videographie im Kontext erziehungswissenschaftlicher<br />

Forschung: 1. erziehungswissenschaftliche Film -<br />

analyse, 2. videogestützte Unterrichtsqualitätsforschung <strong>und</strong> 3.<br />

erziehungswissenschaftliche Videographie. Während die erziehungswissenschaftliche<br />

Filmanalyse vor allem das Video selbst<br />

zum Gegenstand hat, d.h. untersucht, wie das Video als Kommunikationsmedium<br />

zwischen Produzent <strong>und</strong> Rezipient zur Vermittlung<br />

von Wissen über die Gr<strong>und</strong>lagen der Filmproduktion <strong>und</strong><br />

-rezeption eingesetzt werden kann, fungiert das Videomaterial<br />

in 2. <strong>und</strong> 3. meist als Datengr<strong>und</strong>lage zur Untersuchung von unterrichtlichen<br />

Interaktionsprozessen. Die TIMSS-Videostudie der<br />

1990er Jahre ist sicherlich das bekannteste Beispiel für eine solche<br />

videobasierte Forschung im Schul- <strong>und</strong> Unterrichtskontext.<br />

Sie lässt sich der videogestützten Unterrichtsqualitätsforschung<br />

zuordnen, die untersuchen will, welchen Bedingungsfaktoren<br />

Lehren <strong>und</strong> Lernen unterliegen. In eine vergleichbare Richtung<br />

gehen Forschungsprojekte, die mittels Videotests <strong>und</strong> Unterrichtsaufzeichnungen<br />

Lehrkompetenzen zu bestimmen suchen, basierend<br />

auf der standardisierten Analyse von zuvor videographierten<br />

Unterrichtsst<strong>und</strong>en (Beck et al. 2008; Baer et al. 2009).<br />

Daneben werden Videoaufnahmen von Unterricht seit einigen<br />

Jahren auch als Mittel zur Professionalisierung von Lehrkräften<br />

bzw. zur Unterrichtsentwicklung eingesetzt – <strong>und</strong> teilweise auch<br />

erforscht. Bereits in den 1960er <strong>und</strong> 1970er Jahren hatte es diesbe-<br />

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Matthias Trautmann / Julia Sacher, Unterrichtsentwicklung durch Videofeedback<br />

Videofeedback als Instrument zur Unterrichtsentwicklung 15<br />

züglich erste Versuche gegeben, in der Aus- <strong>und</strong> Fortbildung von<br />

Lehrpersonen mit Unterrichtsaufnahmen zu arbeiten; Institute<br />

<strong>und</strong> Anlagen zur Unterrichtsmitschau, Telekollegs <strong>und</strong> Microteaching<br />

sind hier als zentrale Stichworte zu nennen. Aufgr<strong>und</strong><br />

technischer Schwierigkeiten <strong>und</strong> der recht hohen Kosten für die<br />

Ausstattung waren diese Bemühungen allerdings in der Regel auf<br />

Einzelfälle beschränkt; die Versuche wurden nicht systematisch<br />

weiterverfolgt <strong>und</strong> verliefen in den 1980er Jahren im Sande. Erst<br />

mit der Weiterentwicklung der Videotechnik bzw. entsprechender<br />

Auswertungssoftware, der damit einhergehenden leichteren<br />

Finanzierbarkeit der Geräte sowie durch die großen Videostudien<br />

(TIMSS, IPN-Videostudie) wurden Unterrichtsaufzeichnungen<br />

Ende der 1990er Jahre neu für die erziehungswissenschaftliche<br />

Forschung <strong>und</strong> – hier im Zentrum des Interesses stehend – für die<br />

Lehrerbildung interessant.<br />

Doch gerade in Bezug auf die Entwicklung von Unterricht<br />

mittels Videographie stehen wir immer noch am Anfang, sowohl<br />

was die Verbreitung <strong>und</strong> Nutzung von videobasierten Angeboten<br />

betrifft als auch bezüglich der Wirkungen dieser Konzepte. Deskriptive<br />

Bef<strong>und</strong>e zur Nutzung <strong>und</strong> zur Verbreitung von Videoausschnitten<br />

zu Unterricht – z.B. als Dokumentationen des öffentlich-rechtlichen<br />

R<strong>und</strong>funks, Filmausschnitte, als private, durch<br />

Dozierende, Studienseminarleiter oder Lehrkräfte, an Schulen<br />

hergestellte Aufzeichnungen oder als Ausschnitte aus Forschungs-<br />

<strong>und</strong> Fortbildungsprojekten – liegen unseres Wissens bisher nicht<br />

vor. Wir vermuten, dass viele in der Lehrerbildung Tätige entsprechendes<br />

Material ausprobieren, einsetzen <strong>und</strong> auch herstellen, wobei<br />

mittels Videoportalen gegenwärtig an verschiedenen Standorten<br />

daran gearbeitet wird, derartige Aufzeichnungen systematisch<br />

<strong>und</strong> für einen größeren Personenkreis aufzubereiten (vgl. auch die<br />

Übersicht bei Helmke 2009).<br />

Folgende Projekte <strong>und</strong> erfahrungsbasierte Konzepte im Zusammenhang<br />

mit der Entwicklung von Unterricht <strong>und</strong> Lehr(er)-kompetenzen<br />

konnten wir in unserer Recherche ausfindig machen:<br />

− für die erste Phase der Lehrerbildung das Projekt »LUV – Lernen<br />

aus Unterrichtsvideos« an der Universität Jena, bei dem es<br />

um die Entwicklung einer computerbasierten Lernumgebung<br />

<strong>und</strong> die Erhebung bzw. Veränderung von Lehrerwahrnehmungen<br />

für das Fach Physik geht (vgl. Seidel et al. 2005 sowie<br />

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Matthias Trautmann / Julia Sacher, Unterrichtsentwicklung durch Videofeedback<br />

16 Matthias Trautmann / Julia Sacher<br />

Schwindt 2008), zum Einsatz kommen hier eher standardisierte<br />

Beobachtungsverfahren;<br />

− eine Reihe von Projekten, die ebenfalls aus den TIMSS-<br />

Videostudien erwachsen sind, z.B. Science Teachers Learning<br />

Through Lesson Analysis (vgl. den Abschnitt III in Janik / Seidel<br />

2009);<br />

− ebenfalls für die erste Phase der Lehrerbildung eine Zusammenstellung<br />

verschiedener Erfahrungen <strong>und</strong> Versuche von<br />

Naturwissenschaftsdidaktikern mit Unterrichtsvideos (Welzel /<br />

Stadler 2005);<br />

− für die zweite Phase sowie die Lehrerfortbildung das auf Verfahren<br />

der kollegialen Supervision aufbauende Konzept von<br />

Dorlöchter et al. (2004; 2006), basierend auf halbstandardisierten<br />

bzw. auf offeneren Beobachtungsverfahren.<br />

Einige wenige Studien befassen sich darüber hinaus mit der Evaluation<br />

von Videographie als Mittel zur Unterrichtsentwicklung:<br />

Im Rahmen seiner Dissertation entwickelte Gärtner (2007) einen<br />

Videozirkel, den er mit 14 Berliner Gr<strong>und</strong>schul- <strong>und</strong> Gymnasiallehrern<br />

durchführte <strong>und</strong> anschließend evaluierte. Untersucht werden<br />

sollte, inwieweit das gemeinsame Anschauen <strong>und</strong> Besprechen<br />

von Unterrichtssequenzen in kollegialen Gruppen dazu beitragen<br />

konnte, die Vorgaben eines neuen Rahmenlehrplanes zu erarbeiten<br />

<strong>und</strong> umzusetzen. Dazu trafen sich die teilnehmenden Lehrer<br />

einmal monatlich, um – den eigentlichen Unterrichtsaufnahmen<br />

vorangehend – neue Themen zu erarbeiten. In einem nächsten<br />

Schritt wurden diejenigen Unterrichtsst<strong>und</strong>en videographiert, in<br />

denen die neuen Themen eingeführt <strong>und</strong> umgesetzt wurden. Die<br />

unterrichtenden Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer hatten dann die Möglichkeit,<br />

sich »ihre« Aufzeichnungen anzuschauen, um dann – im<br />

letzten Schritt von Gärtners Videozirkel – zusammen mit den anderen<br />

Teilnehmern die persönlichen Erfahrungen zu reflektieren<br />

<strong>und</strong> zu diskutieren <strong>und</strong> sie schließlich in erneute Planungen einzubringen.<br />

Die Evaluierung des Videozirkels ergab, dass sich die<br />

Videokomponente in der Tat positiv auf das Unterrichtshandeln<br />

der Lehrpersonen auswirkte. Allerdings kam sie nach Angaben<br />

Gärtners tatsächlich nur in etwa 50% der Videozirkel-Sitzungen<br />

zum Einsatz; meist diskutierten die Lehrenden auf der Basis von<br />

Aufgaben <strong>und</strong> Materialien ohne Zuhilfenahme von Unterrichts-<br />

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Matthias Trautmann / Julia Sacher, Unterrichtsentwicklung durch Videofeedback<br />

Videofeedback als Instrument zur Unterrichtsentwicklung 17<br />

aufzeichnungen. Zwei Lehrpersonen weigerten sich sogar, ihren<br />

Unterricht videographieren zu lassen.<br />

Sherin <strong>und</strong> Han (2004) berichten vom Format der sogenannten<br />

»Video Clubs«, innerhalb dessen sich eine kleine Gruppe von<br />

Lehrern regelmäßig traf, um gemeinsam Unterrichtsaufnahmen<br />

anzuschauen <strong>und</strong> diese zu diskutieren. Dabei untersuchten die<br />

Autoren anhand von Protokollen der Treffen, wie sich die Beobachtungsschwerpunkte<br />

der teilnehmenden Lehrer über die Zeit<br />

veränderten <strong>und</strong> inwieweit es den Lehrern gelang, die Schülerperspektive<br />

einzunehmen. Wo anfangs über generelle pädagogische<br />

Themen gesprochen wurde, standen zu späteren Zeitpunkten<br />

vor allem die Denkprozesse der Schüler im Vordergr<strong>und</strong>. Auch<br />

hinsichtlich der Fähigkeit, sich in die Schüler hineinversetzen zu<br />

können, konnten Veränderungen festgestellt werden: Nachdem in<br />

der Anfangsphase der Video-Club-Treffen eher inhaltliche Äußerungen<br />

zu den Schülerbeiträgen gemacht wurden, verlagerte sich<br />

der Fokus mit Fortschreiten der Treffen über Interpretationen <strong>und</strong><br />

Analysen zur Rekonstruktion der Schülerbeiträge <strong>und</strong> schließlich<br />

zur Perspektivübernahme.<br />

In einer anschließenden Studie untersuchten Sherin / van Es<br />

(2005) genauer, wie sich die Nutzung von Unterrichtsvideos auf<br />

die Beobachtungskompetenz von Lehrern auswirkt. Die in der<br />

Video-Club-Studie entstandenen Daten wurden verglichen mit<br />

Daten aus einem weiteren Projekt, in welchem Lehrer mithilfe des<br />

Computerprogrammes VAST (»Video Analysis Support Tool«)<br />

Unterrichtsvideos betrachten <strong>und</strong> analysieren sollten. Auch in<br />

dieser Anschlussstudie konnten Veränderungen festgestellt werden:<br />

Innerhalb der VAST-Gruppe zeigte sich, dass anfängliche<br />

Nacherzählungen von Unterrichtsgeschehen im Laufe der Zeit zu<br />

Analysen konkreter Unterrichtsmerkmale wurden; die Lehrer entwickelten<br />

also eine bessere Diskriminationsfähigkeit in Bezug auf<br />

subjektiv relevante Merkmale von Lehrenden <strong>und</strong> Lernern. Auch<br />

die Diskussionen über das Filmmaterial veränderten sich: Bestanden<br />

die Äußerungen der Teilnehmer zu Beginn der Untersuchungen<br />

noch vorwiegend aus wertenden Urteilen, so gingen diese<br />

anteilmäßig zugunsten von Interpretationen des Geschehens stark<br />

zurück. Damit ging einher, dass eigene Aussagen immer stärker an<br />

das im Video Gesehene geb<strong>und</strong>en wurden (vgl. auch die Übersicht<br />

in Sacher 2009).<br />

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Matthias Trautmann / Julia Sacher, Unterrichtsentwicklung durch Videofeedback<br />

18 Matthias Trautmann / Julia Sacher<br />

Von einer internet- <strong>und</strong> videogestützten Fortbildung berichten<br />

Ratzka et al. (2006): Zwanzig schweizerische <strong>und</strong> deutsche<br />

Mathematik-Lehrkräfte nahmen an einer einjährigen Fortbildung<br />

teil, bei der in Online- <strong>und</strong> Präsenzphasen u.a. auch eigener <strong>und</strong><br />

fremder Unterricht mit einem besonderen Fokus auf der kognitiven<br />

Aktivierung der Schüler analysiert <strong>und</strong> diskutiert wurde.<br />

Daneben gab es weitere Elemente wie Vorträge, individuelle Rückmeldungen<br />

zu den Mathematikleistungen ihrer Lerngruppen (erhoben<br />

in einem vorausgehenden Projekt), Unterrichtsplanung in<br />

Kleingruppen etc. Dabei stellten sich die Präsenzphasen als besonders<br />

bedeutsam heraus, während die Diskussionen in den Online-<br />

Foren als schwierig empf<strong>und</strong>en wurden. Die Weiterbildung wurde<br />

mit einem Stimmungsbarometer evaluiert <strong>und</strong> von den beteiligten<br />

Lehrkräften insgesamt als interessant <strong>und</strong> ertragreich eingeschätzt.<br />

Die face-to-face-Diskussionen wurden im Projekt offenbar<br />

nicht eigens aufgenommen <strong>und</strong> analysiert; die inhaltsanalytischen<br />

Auswertungen der Online-Diskussionen stehen überwiegend<br />

noch aus.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Videographie in letzter<br />

Zeit vermehrt <strong>und</strong> vor allem zu Forschungszwecken in Kontexten<br />

der Schul- <strong>und</strong> Unterrichtsforschung eingesetzt wurde. Auch für<br />

die Entwicklung von Unterricht wird ihr Einsatz zunehmend empfohlen,<br />

wobei aber die Datenbasis <strong>und</strong> die Forschungsintensität<br />

hier deutlich dünner ausfallen. Kaum eine Publikation verzichtet<br />

auf die großflächige Darstellung der potenziellen Vorteile, die die<br />

Nutzung von Videographie mit sich bringen soll. Im Hinblick auf<br />

die konkrete Realisierung gibt es allerdings bislang noch wenig<br />

systematische Ansätze <strong>und</strong> Forschungsergebnisse, sondern eher<br />

verstreute Versuche von Einzelpersonen in der Lehrerbildung <strong>und</strong><br />

-forschung, Unterrichtsausschnitte zusammen mit Aufgaben zu<br />

deren Bearbeitung einzusetzen. Zudem wird nur selten zu den tatsächlichen<br />

Effekten geforscht: »Obwohl der Einsatz von Videos in<br />

der Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung schon eine lange Tradition aufweist,<br />

gibt es nur wenig systematische empirische Forschung auf diesem<br />

Gebiet. Es liegen nur wenige Aussagen über die Möglichkeiten<br />

der Nutzung <strong>und</strong> noch weniger über die zu erwartenden Wirkungen<br />

vor. Gerade auch über die Bedingungen eines konstruktiven<br />

Diskurses über Unterrichtsvideos gibt es noch kaum empirische<br />

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Matthias Trautmann / Julia Sacher, Unterrichtsentwicklung durch Videofeedback<br />

Videofeedback als Instrument zur Unterrichtsentwicklung 19<br />

Evidenz« (Krammer / Reusser 2004, S. 95f.). Hier liegt einer der<br />

Ansatzpunkte des Projektes »Kommunikation im Unterricht«.<br />

Es sollte deutlich geworden sein, dass es auf dem Feld der videobasierten<br />

Unterrichtsentwicklung gegenwärtig noch mehr<br />

offene Fragen als Antworten gibt. Das sei hier zum Abschluss an<br />

drei Beispielen angedeutet: Ein erster Komplex von Fragen bezieht<br />

sich darauf, ob eigene oder fremde Unterrichtsvideos eingesetzt<br />

werden sollen bzw. welche Vor- <strong>und</strong> Nachteile mit einem solchen<br />

Einsatz verb<strong>und</strong>en sind. Offen sind daneben aber auch andere<br />

Detailfragen zum Vorgehen, so z.B. wie lang die Ausschnitte aus<br />

dem Unterricht jeweils sein sollen, welche Kontextinformationen<br />

unerlässlich sind, <strong>und</strong> ob nicht in den meisten Fällen ein Transkript<br />

der verbalen Äußerungen von großem Nutzen ist. Ein zweiter<br />

wichtiger Fragenkomplex betrifft den Grad der Strukturierung<br />

oder Standardisierung der Analyse bzw. des Feedbacks: Seidel<br />

(2005) beispielweise unterscheidet bei der Unterrichtsanalyse die<br />

Selbstbeobachtung von halbstandardisierten <strong>und</strong> standardisierten<br />

Auswertungsverfahren. Was ist angemessen? Man kann argumentieren,<br />

dass eine hohe Strukturierung, etwa durch die Vorgabe eines<br />

Beobachtungsfokus oder durch klare Aufgabenstellungen, für<br />

Novizen hilfreich sein mag <strong>und</strong> es für berufserfahrene Lehrkräfte<br />

sinnvoller ist, ihren Fokus selbst zu bestimmen. Man kann aber<br />

auch der Meinung sein, dass gerade routinierte Lehrpersonen gut<br />

strukturierte Aufgaben benötigen, um einen neuen, anderen Blick<br />

auf Unterricht zu entwickeln. Ein letzter Fragenkomplex bezieht<br />

sich schließlich auf die Einbettung der Videoausschnitte in Konzepte<br />

von Reflexion, Kommunikation <strong>und</strong> kollegialer Fallberatung:<br />

Wie kann der Ablauf einer Reflexions- <strong>und</strong> Analysesitzung gestaltet<br />

werden, welche Kompetenzen müssen die Teilnehmenden<br />

entwickeln, damit das Videofeedback als unterstützend erfahren<br />

wird <strong>und</strong> tatsächlich zur Professionalisierung beiträgt? Wie Sherin<br />

(2004) feststellt, gibt es auf diese Fragen vermutlich nicht die<br />

richtige Antwort. Allerdings kann die empirische Untersuchung<br />

verschiedener Formate ihren Teil dazu beitragen, Möglichkeiten<br />

<strong>und</strong> Grenzen verschiedener Vorgehensweisen zu erk<strong>und</strong>en.<br />

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Matthias Trautmann / Julia Sacher, Unterrichtsentwicklung durch Videofeedback<br />

20 Matthias Trautmann / Julia Sacher<br />

Übersicht über die einzelnen Beiträge<br />

Der vorliegende Band ist in drei Teile gegliedert. Im ersten Teil<br />

Videofeedback als Konzept wird das dem Projekt »Kommunikation<br />

im Unterricht« zugr<strong>und</strong>e liegende Verfahren näher vorgestellt.<br />

Hierbei spielen die einzelnen Bestandteile eines Videofeedback-<br />

Durchgangs ebenso eine Rolle wie die technische Seite. Im Beitrag<br />

der Projektgruppe wird der Entstehungshintergr<strong>und</strong> des Videographieprojektes<br />

erläutert <strong>und</strong> die Mitwirkenden werden mit ihren<br />

unterschiedlichen fachlichen Hintergründen vorgestellt. Auch<br />

die Wirkung der Projektarbeit sowohl auf die analysierten Lehrerinnen<br />

<strong>und</strong> Lehrer als auch auf die Mitglieder der Projektgruppe<br />

selbst spielt hier eine Rolle – es wäre ein Irrtum anzunehmen, dass<br />

langjährige Projektarbeit nur auf die Forschungsobjekte Auswirkungen<br />

hat. Anschließend schildert Julia Sacher in ihrer Fallstudie<br />

den exemplarischen Ablauf eines kompletten Videozirkels <strong>und</strong><br />

illustriert durch Transkript-Ausschnitte das Geschehen in den<br />

einzelnen Phasen. Ohne Videokamera keine Videographie, so viel<br />

ist klar. Doch welche technische Ausstattung ist für eigene Unterrichtsaufnahmen<br />

geeignet? Welches Budget muss mindestens einkalkuliert<br />

werden? Wie viel eigene Vorerfahrung <strong>und</strong> technisches<br />

Geschick ist notwendig, um qualitativ zufriedenstellende Aufnahmen<br />

herzustellen? Diesen Fragen widmet sich Klaus Händler. Er<br />

stellt in seinem Beitrag sowohl verschiedene Kamera- <strong>und</strong> Stativtypen<br />

als auch Schnittprogramme verschiedener Preisklassen vor,<br />

um den an Videographie interessierten Leserinnen <strong>und</strong> Lesern<br />

eine Hilfestellung an die Hand zu geben.<br />

Im zweiten Teil des Bandes geht es einerseits um die Erfahrungen<br />

zweier Projektmitglieder mit der Methode der Videographie,<br />

andererseits werden aus einer Metaperspektive heraus verschiedene<br />

Aspekte des Verfahrens analytisch betrachtet. Beatrix Loghin<br />

<strong>und</strong> Hans Hermsen beschreiben in ihren Erfahrungsberichten sehr<br />

anschaulich ihren jeweils ersten Kontakt mit Unterrichtsvideographie<br />

<strong>und</strong> der Arbeit der Projektgruppe. Beide Erfahrungsberichte<br />

haben jeweils zwei Schwerpunkte: Beatrix Loghin beschreibt vergleichend<br />

ihre zweimalige Teilnahme am Videoprojekt. Dabei<br />

schildert sie, mit welchen Ängsten <strong>und</strong> Befürchtungen die Vorbereitung<br />

der Analysesitzung verb<strong>und</strong>en war <strong>und</strong> erläutert auch die<br />

Gründe für die Auswahl der diskutierten Unterrichtssequenzen.<br />

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Matthias Trautmann / Julia Sacher, Unterrichtsentwicklung durch Videofeedback<br />

Videofeedback als Instrument zur Unterrichtsentwicklung 21<br />

Anschließend beschreibt sie, wie sich die Anregungen aus der<br />

Analysesitzung auf ihren Unterrichtsalltag ausgewirkt haben. Das<br />

Videographieprojekt wird mit einem weiteren Forschungsprojekt,<br />

in dem die kollegiale Unterrichtshospitation im Mittelpunkt stand,<br />

verglichen. Aus ihrer eigenen Erfahrung heraus gibt die Autorin<br />

praktische Hinweise, die sowohl auf die Entwicklung einer guten<br />

kollegialen Arbeitsatmosphäre als auch auf den Umgang mit eigenen<br />

Ängsten <strong>und</strong> Unsicherheiten abzielen.<br />

Hans Hermsen stellt seinen Bericht unter das Motto »Innere<br />

Stimmen <strong>und</strong> äußere Rückmeldungen«. Analog dazu reflektiert<br />

er sowohl seinen eigenen Umgang mit den Anforderungen der<br />

Teilnahme am Videographieprojekt als auch Diskussionsbeiträge<br />

der Projektmitglieder. Seine Perspektive auf das Geschehen im<br />

Videographieprojekt ist stark psychoanalytisch geprägt.<br />

Im darauf folgenden Beitrag wird der für die Analysesitzungen<br />

wesentliche Gr<strong>und</strong>satz der »nicht verletzenden Kommunikation«<br />

von Julia Sacher untersucht. Im Vergleich zu einer strukturell<br />

ähnlichen Situation – Unterrichtsnachbesprechungen im Kontext<br />

der Lehrerausbildung – wird konversationsanalytisch herausgearbeitet,<br />

wie sich die Projektmitglieder darum bemühen, eine<br />

hierarchisch flache Situation herzustellen <strong>und</strong> innerhalb dieser in<br />

nicht verletzender Weise mit dem Analysanden zu kommunizieren.<br />

Vier sprachliche Verfahren, mit denen die Projektmitglieder<br />

auf die Anforderungen der Situation reagieren, werden exemplarisch<br />

vorgestellt. Komplementär dazu konzentrieren sich Matthias<br />

Trautmann <strong>und</strong> Beate Wischer auf diejenigen Strategien, mit denen<br />

die am Projekt teilnehmenden Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer ihre<br />

Beobachtungsschwerpunkte für die Analyse formulieren. Dabei<br />

liegt ihr besonderes Augenmerk auf den Weichenstellungen, die<br />

dadurch für das spätere Gespräch ermöglicht werden, <strong>und</strong> auf den<br />

Selbstpositionierungen, die sich dadurch ergeben. Auch die Art<br />

<strong>und</strong> Weise, wie die Projektgruppe auf die Beobachtungsschwerpunkte<br />

reagiert, ist relevant für ihre Untersuchung. Gerlinde<br />

Günther-Boemke nähert sich den im Projekt entstandenen Daten<br />

aus psychologischer Perspektive. Sie untersucht anhand eines<br />

Fallbeispiels, inwieweit das Mitwirken am Videoprojekt dazu beitragen<br />

kann, subjektive Theorien zu Unterricht zu verändern oder<br />

zumindest auf diese einzuwirken. Ihr Fokus liegt dabei auf dem<br />

Selbstbild, den Unterrichtszielen <strong>und</strong> der Definition von »guter<br />

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Matthias Trautmann / Julia Sacher, Unterrichtsentwicklung durch Videofeedback<br />

22 Matthias Trautmann / Julia Sacher<br />

Kommunikation« des untersuchten Lehrers; auch die Funktionen,<br />

die die Rückmeldungen der einzelnen Projektmitglieder zum<br />

jeweils diskutierten Unterricht haben, werden berücksichtigt.<br />

Ingwer Paul widmet sich schließlich den von den Lehrkräften<br />

eingebrachten Unterrichtsausschnitten <strong>und</strong> zeigt an einer exemplarischen<br />

Analyse einer Unterrichtssequenz den Reflexionsbedarf<br />

auf, den der Umgang mit Unterrichtskommunikation erfordert.<br />

Er fokussiert dabei auf zwei Sorten von Problemen, mit denen<br />

sich Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer konfrontiert sehen: denjenigen, die<br />

strukturell bedingt (also durch die institutionellen Bedingungen<br />

gegeben) sind, <strong>und</strong> denjenigen, die hausgemacht sind (also in der<br />

Person des Lehrers <strong>und</strong> seinem Umgang mit der Unterrichtssituation<br />

begründet liegen).<br />

Im Ausblick spricht sich Josef Keuffer schließlich deutlich<br />

dafür aus, Videofeedback als festen Baustein in der Lehrer(fort)bildung<br />

zu etablieren. Dazu skizziert er die aktuelle Situation in<br />

der Lehrerausbildung, vergleicht das von der Forschungsgruppe<br />

entwickelte Vorgehen mit anderen Videographiesettings <strong>und</strong> geht<br />

kritisch auf Chancen <strong>und</strong> Grenzen des Verfahrens ein. Auch die<br />

(nicht unerheblichen) Anforderungen an die Selbstreflexionskompetenz<br />

der teilnehmenden Lehrkräfte werden thematisiert.<br />

Im Anhang finden sich vier Kopiervorlagen, die für die eigene<br />

Planung <strong>und</strong> Durchführung von Unterrichtsvideographie nützlich<br />

sein können: Ein Elternbrief, mit dem Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer<br />

das Einverständnis von Eltern minderjähriger Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler zur Teilnahme an Videoaufnahmen einholen können; die<br />

Zusammenfassung des Ablaufes der Videoanalysesitzungen; die<br />

Beschreibung des von Karl-Peter Ohly entwickelten Fragebogens<br />

inkl. einem Link, unter dem der Fragebogen für die eigene Verwendung<br />

aus dem Internet heruntergeladen werden kann, <strong>und</strong><br />

eine Technik-Checkliste, mit deren Hilfe die wesentlichen Schritte<br />

bei der Vorbereitung <strong>und</strong> Durchführung von Unterrichtsvideographie<br />

nachvollzogen werden können.<br />

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Matthias Trautmann / Julia Sacher, Unterrichtsentwicklung durch Videofeedback<br />

Videofeedback als Instrument zur Unterrichtsentwicklung 23<br />

Literatur<br />

Arnold, Karl-Heinz (Hrsg.): Unterrichtsqualität <strong>und</strong> Fachdidaktik, Bad Heilbrunn<br />

2006<br />

Baer, Matthias et al.: Auf dem Weg zu Expertise beim Unterrichten – Erwerb<br />

von Lehrkompetenz im Lehrerinnen- <strong>und</strong> Lehrerstudium, in: Unterrichtswissenschaft<br />

39 (2009), H. 2, S. 118–144<br />

Bastian, Johannes: Einführung in die Unterrichtsentwicklung, Weinheim u.a.<br />

2007<br />

Beck, Erwin et al.: Adaptive Lehrkompetenz. Analyse <strong>und</strong> Struktur, Veränderbarkeit<br />

<strong>und</strong> Wirkung handlungssteuernden Lehrerwissens, Münster u.a.<br />

2008<br />

Brophy, Jere (Hrsg.): Using video in teacher education, Oxford 2004<br />

Dinkelaker, Jörg / Herrle, Matthias: Erziehungswissenschaftliche Videographie.<br />

Eine Einführung, Wiesbaden 2009<br />

Dorlöchter, Heinz et al.: Unterricht im Diskurs, in: Seminar Lehrerbildung<br />

<strong>und</strong> Schule 4 (2004), S. 127–142<br />

Feindt, Andreas / Fichten, Wolfgang / Meyer, Hilbert: Skizze einer Theorie der<br />

Unterrichtsentwicklung, in: Josef Keuffer (Hrsg.): TriOS Heft 3, Bielefeld<br />

2006 (Oberstufen-Kolleg), S. 4–41<br />

Gärtner, Holger: Unterrichtsmonitoring. Evaluation eines videobasierten<br />

Qualitätszirkels zur Unterrichtsentwicklung, Münster 2007<br />

Helmke, Andreas: Unterrichtsqualität <strong>und</strong> Lehrerprofessionalität. Diagnose,<br />

Evaluation <strong>und</strong> Verbesserung des Unterrichts, Seelze 2009<br />

Janik, Tomás / Seidel, Tina (Eds.): The Power of Video Studies in Investigating<br />

Teaching and Learning in the Classroom, Münster u.a. 2009<br />

Krammer, Kathrin / Reusser, Kurt: Unterrichtsvideos als Medium der Lehrerinnen-<br />

<strong>und</strong> Lehrerbildung, in: Seminar Lehrerbildung <strong>und</strong> Schule 4<br />

(2004), S. 80–101<br />

Meyer, Hilbert: Was ist guter Unterricht? Berlin 2004<br />

Mühlhausen, Ulf: Abenteuer Unterricht. Wie Lehrer/innen mit überraschenden<br />

Unterrichtssituationen umgehen, Baltmannsweiler 2007<br />

Ratzka, Nadja / Lipowsky, Frank / Klieme, Eckhard: Qualitätsentwicklung des<br />

Mathematikunterrichts in der Sek<strong>und</strong>arstufe I durch eine internet- <strong>und</strong> videogestützte<br />

Fortbildung. Abschlussbericht an die Robert-Bosch-Stiftung,<br />

unveröff. Ms., Frankfurt 2006<br />

Sacher, Julia: Videografie in der Lehrerbildung – ein Literaturbericht, in:<br />

TriOS 2 (2008) 3. Jg., S. 93–116<br />

Schwindt, Katharina: Lehrpersonen betrachten Unterricht. Kriterien für die<br />

kompetente Unterrichtswahrnehmung, Münster u.a. 2008<br />

Seidel, Tina / Meyer, Lena / Dalehefte, Inger Marie: »Das ist mir in der St<strong>und</strong>e<br />

gar nicht aufgefallen …« – Szenarien zur Analyse von Unterrichtsaufzeichnungen,<br />

in: Manuela Welzel / Helga Stadler (Hrsg.), 2005, S. 133–154<br />

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Matthias Trautmann / Julia Sacher, Unterrichtsentwicklung durch Videofeedback<br />

24 Matthias Trautmann / Julia Sacher<br />

Sherin, Miriam Gamoran: New Perspectives on the Role of Video in Teacher<br />

Education, in: Jere Brophy (Hrsg.), 2004, S. 1–27<br />

Sherin, Miriam Gamoran / Han, Sandra: Teacher learning in the context of a<br />

video club, in: Teaching and Teacher education 20 (2004), S. 163–183<br />

Sherin, Miriam Gamoran / van Es, Elisabeth: Using video to support teacher’s<br />

ability to notice classroom interactions. In: Journal of Technology and<br />

Teacher Education, 13 (2005), H. 3, S. 475–491<br />

Welzel, Manuela / Stadler, Helga (Hrsg.): Nimm doch mal die Kamera! Zur<br />

Nutzung von Videos in der Lehrerbildung – Beispiele <strong>und</strong> Empfehlungen<br />

aus den Naturwissenschaften, Münster 2005<br />

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Matthias Trautmann / Julia Sacher, Unterrichtsentwicklung durch Videofeedback<br />

Teil I:<br />

Videofeedback als Konzept<br />

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<strong>Vandenhoeck</strong> & <strong>Ruprecht</strong><br />

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Videoaufnahmen des eigenen oder fremden Unter -<br />

richts bieten eine Möglichkeit zur Professionalisierung<br />

für Lehrkräfte aller Schulformen <strong>und</strong><br />

-stufen. Denn Bilder mehr oder weniger gelungenen<br />

alltäglichen Unterrichts können die Selbstreflexion<br />

<strong>und</strong> das Gespräch unter Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />

anregen.<br />

Am Beispiel eines Praxisforschungsprojekts am<br />

Oberstufen-Kolleg Bielefeld zeigen die Beiträge in<br />

diesem Sammelband, wie Unterrichtsentwicklung<br />

mithilfe von Videofeedback gelingen kann <strong>und</strong> auf<br />

welche Herausforderungen ein solches Unterfangen<br />

trifft.<br />

Die Herausgeber<br />

Julia Sacher M.A., Universität Bielefeld, <strong>und</strong><br />

Matthias Trautmann, Professor für Schulpädagogik<br />

<strong>und</strong> Allgemeine Didaktik an der Universität Siegen.<br />

www.v-r.de

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