Rundschau 178, September 2010 - SPD Börnsen

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rundschau
Zielsetzung gegründet worden.
Wie weit konnten die Ziele umgesetzt
werden?
Winkelmann: GWB betreibt
in Börnsen drei Wärmeversorgungsgebiete,
die Energie wird mit
Blockheizkraftwerken erzeugt. Diese
Technik ist sehr umweltfreundlich,
das eingesetzte Erdgas wird
vollständig in Strom, Hauswärme
und Warmwasser umgewandelt.
Dagegen kommt bei der Stromerzeugung
aus konventionellen
Großkraftwerken nur etwa 1/ 3
der Energie beim Verbraucher an,
der Rest wird über Kühltürme oder
Flüsse entsorgt. Im Vollkostenvergleich
ist die Versorgung mit Fernwärme
für die Börnsener Kunden
die preisgünstigste Variante, am
teuersten ist die Elektrowärmepumpe.
BR: Stimmt es, dass GWB auch
außerhalb Börnsens Erdgas und
Strom liefert?
Reuland: Unsere Lieferkonditionen
können sich sehen lassen,
wir werden ab 1.Oktober auch
Haushalte im Umland beliefern.
BR: Die großen Energiekonzerne
erwirtschaften Milliarden, wie
sieht das bei dem kleinen GWB
aus?
Reuland: Der Jahresabschluss
2009 weist eine schwarze Null aus,
2010 wird ein ähnliches Ergebnis
erwartet. Das bedeutet, dass GWB
die Bevölkerung kostenneutral und
ohne Gewinne versorgt.
BR: Wie finanziert GWB das
alles?
Reuland: Die Gemeinde hatte
als Anschubausstattung Stammkapital
eingelegt, etwas später einen
Erlös oberhalb Ihrer Stammeinlage
für den Verkauf der Wasserversorgung
von GWB zurück
erhalten. Für die Finanzierung der
Investitionen hat GWB vom Gesellschafter
verbürgte Bankkredite
aufgenommen.
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Von Links:
Uwe Klockmann -BR, Joachim Reuland & Stephan Winkelmann -GWB
BR: Das bedeutet ja, dass einmal
ein Gewinn in Höhe der heutigen
Kreditkosten erzielt werden
wird. Was soll damit geschehen?
Reuland: Den großen Energieversorgern
geht es so gut, weil sie
zum Teil noch heute von den vorausschauenden
Investitionen der
Vorväter leben. Bei GWB belastet
der Kapitaldienst das Ergebnis mit
etwa 650.000,- Euro jährlich. Das
Anlagevermögen hat eine sehr
lange Lebensdauer, die Kredite
werden innerhalb viel kürzerer
Zeit abgetragen sein. Was dann
mit dem späteren Überschuss der
GWB geschehen soll, bestimmt
der Gesellschafter, die Gemeinde
Börnsen. Niedrigere Preise oder
Verwendung im Gemeindehaushalt
stehen sich gegenüber.
BR: Welche Zukunftsperspektiven
sehen Sie?
Winkelmann: Unsere Technik
der Fernwärmeversorgung ist
nicht nur aus heutiger Sicht eine
der umweltfreundlichsten, sondern
auch der richtige Schritt für eine
nachhaltige zukünftige Versorgung.
Wärme könnte auch aus anderen
Erzeugungsanlagen in die Börnsener
Haushalte befördert werden.
Hierzu ein paar Stichworte: Biogas,
Holzhackschnitzel, Wärme aus
Trinkwasser und Tiefengeothermie.
In etwa 3.000m Tiefe ist die
Temperatur hoch genug, um die
Wärme von dort abzuholen und
die Haushalte damit versorgen zu
können. Hier arbeiten wir zusammen
mit unserem Engineeringpartner
Consul Aqua an einem langfristigen
Lösungsansatz.
BR: GWB existiert seit nunmehr
13 Jahren, wie sieht inzwischen
das Tagesgeschäft aus?
Winkelmann: Ein kleiner Energieversorger
hat vielfältige
Aufgaben zu erledigen. Sämtliche
Anlagen wie Heizkraftwerke,
Wasserwerk, Wasserspeicher und
Gasdruckregelanlagen werden
täglich überprüft, um einen störungsfreien
Betrieb rund um die
Uhr zu gewährleisten. Es ist die
Buchhaltung, Kundenabrechnung,
Kundenberatung und der Telefondienst
zu erledigen. Wir sind täglich
für unsere Kunden in unserem
Büro „Zwischen den Kreiseln“ erreichbar.
Unsere festen Sprechzeiten
sind montags, mittwochs und
freitags von 9.00 Uhr bis 12.00
Uhr, zusätzlich von September bis
Mai jeden ersten Donnerstag im
Monat zwischen 16.00 Uhr und
18.00 Uhr.
BR: Vielen Dank für das Interview.
Für die Börnsener Rundschau
führte das Interview
Uwe Klockmann