8 Vom Marktflecken zum Wirtschaftsstandort - Rumaer ...
8 Vom Marktflecken zum Wirtschaftsstandort - Rumaer ...
8 Vom Marktflecken zum Wirtschaftsstandort - Rumaer ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Häufeln Kirschenernte<br />
sonstigen Taglöhnerarbeiten gewähren wir durchschnittlich<br />
K. 1,20 und die Kost. Für den Schnitt aller<br />
Fruchtgattungen im Durchschnitt das 11. Kreuz.«<br />
Über die Gesamtfläche, deren Aufteilung und<br />
Nutzung liegen Angaben aus den Jahren 1770 bis<br />
1940 vor. So wurde die Hottergröße am 31. März<br />
1770 durch die Gespanschaftsdelegation mit 8.472<br />
1 /2 Joch, das sind 4.877 ha, festgestellt:<br />
Altrumaer Gemeindebesitz Joch 2.807 1/2<br />
Prädie Jelence Joch 1.574<br />
Prädie Borkovac Joch 1.687 3/4<br />
Prädie Schirovac Joch 1.161<br />
Feld in Besitz von Altruma Joch 1.242 4/16<br />
Joch 8.472 8/16<br />
Die Statistik des Jahres 1931 nennt eine Gesamtfläche<br />
von 11.797 Joch und 1.310 Quadratklafter, d.h.<br />
6.789 ha. Davon werden als Nutzfläche 9.041 Joch<br />
158 qkl., das sind 76,63-., ausgewiesen; Wiese, Weide<br />
und Röhricht 1.993 Joch 216 qkl. (16,89%); Wald gab<br />
es 36 Joch 1.072 qkl. (0,31%) und unfruchtbares Land<br />
726 Joch 1.464 qkl. (6,13%). Die Nutzfläche war im<br />
Besitz von 1.612 Eigentümern, wovon 1.123 deutsche<br />
Bauern 8.859 Joch 1,586 qkl. bearbeiteten. Den<br />
Weinbau betrieben 531 Besitzer (63,92-. Deutsche)<br />
auf einer Fläche von 181 Joch 172 qkl. Die deutschen<br />
Bauern hatten im Umkreis von 20 km ihr Ackerland,<br />
welches nicht in dieser Statistik ausgewiesen ist. (Siehe<br />
Karte auf der nächsten Seite!)<br />
25<br />
Die günstige Entwicklung der herrschaftlichen<br />
Landwirtschaft blieb nicht ohne Auswirkung auf<br />
die Bauern von Ruma. Sie erkannten, welche Erträge<br />
möglich waren, und fanden selbst zu einer intensiven<br />
Nutzung. Der von einem geschulten Verwalter<br />
geführte landwirtschaftliche Musterbetrieb der<br />
Herrschaft war in vielen Punkten Vorbild, dem die<br />
Bauern nacheiferten: Das betraf selbst die Auslese des<br />
Saatgutes und die Züchtung neuer Getreidesorten.<br />
Zwei Umstände behinderten die Bauern im gesamten<br />
Hotter bei der Umstellung auf neue Arbeitsweisen:<br />
die alte zwangsweise Dreifelderwirtschaft und<br />
der freie Kauf von Ackerfeldern in den benachbarten<br />
Gemeinden. Denn nun waren die Äcker der <strong>Rumaer</strong><br />
Bauern weit gestreut, Sie reichten von Hrtkovci an<br />
der Sawe bis Vrdnik im Frankengebirge, von Vrdnik<br />
bis Krusedol, von Krusedol bis Sibac und von Sibac<br />
bis Hrtkovci. Der <strong>Rumaer</strong> Hotter mit 11.797 Joch,<br />
d.h. 6.789,17 ha, erwies sich als verhältnismäßig klein<br />
gegenüber dem benachbarten Hotter. Nur mit Fleiß,<br />
Strebsamkeit, Sparsamkeit und Genügsamkeit wurde<br />
diese landwirtschaftliche Erweiterung verkraftet.<br />
Aus einer späteren Aufstellung über den Grundbesitz<br />
<strong>Rumaer</strong> Bauern, die von Insgesamt 16.410 Joch<br />
ausgeht, wird deutlich, daß die meisten Besitzer<br />
sich und ihre Familie nicht allein von dieser eigenen<br />
Landwirtschaft ernähren konnten. Sie mußten ihren<br />
Lebensunterhalt durch zusätzliche Arbeit als Taglöhner,<br />
Fuhrleute oder Hälftler verdienen: