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Ausgabe_12_2007 - IHK Gießen Friedberg

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8. Jahrgang · Heft <strong>12</strong> · Dezember <strong>2007</strong><br />

Wirtschaftsmagazin<br />

der <strong>IHK</strong> <strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong><br />

timm:<br />

Mit Volldampf<br />

in die Medizintechnik<br />

Verbessert:<br />

Ausbildungsbilanz<br />

liegt vor<br />

Die Unternehmer-Mitmachorganisation<br />

<strong>12</strong><br />

Intensiviert:<br />

Netzwerk im<br />

Einzelhandel


Professor Dr. Martin Fiebich<br />

Institut für Medizinische Physik<br />

und Strahlenschutz<br />

Fachhochschule <strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong><br />

■ Innovation/Umwelt<br />

Aufschwung zur Medizinregion Mittelhessen<br />

In mehreren Studien belegt und von der Landesregierung bestätigt: Mittelhessen<br />

ist die führende Region für Medizinwirtschaft in Hessen. Und zwar nicht nur<br />

wegen des großen Universitätsklinikums <strong>Gießen</strong>-Marburg und der bekannten<br />

Ingenieursstudiengänge im Bereich der Biomedizintechnik mit zahlreichen<br />

Absolventen. Jetzt wurden von der Landesregierung wichtige Maßnahmen<br />

beschlossen, um den Weg zur Medizinregion Mittelhessen zu ebnen. Die Medizintechnik<br />

und benachbarte Branchen wie Pharmazeutik und Biotechnologie sind<br />

wachstums- und umsatzstark. Daher wurden und werden in vielen Bundesländern<br />

Regionen gefördert. Man will diesen zukunftsträchtigen Markt im eigenen<br />

Bundesland haben und damit gut florierende Unternehmen ansiedeln oder an<br />

den Standort binden.<br />

In diesem Sinne hat die Landesregierung mehrere Fördermaßnahmen eingeleitet,<br />

die Mittelhessen helfen werden, sich von der „schlummernden“ zur national<br />

sichtbaren Medizinregion zu erheben. Eine wesentliche Maßnahme dazu, die Einführung<br />

des Clustermanagements „Technologie & Innovation Medizinregion<br />

Mittelhessen“ (timm), wird in diesem Heft ausführlich beleuchtet.<br />

Eine zweite Maßnahme zur Förderung der mittelhessischen Medizinwirtschaft<br />

war die direkte Förderung von Projekten und die Unterstützung bei der Neuansiedlung,<br />

durch die weiteres Know-how in die Region geholt wird. Durch die Förderung<br />

dieser innovativen Projekte werden zunächst mittelfristig neue Arbeitsplätze<br />

geschaffen. Im Erfolgsfall der Projekte sind viele weitere Arbeitsplätze<br />

sowie zusätzliche Unternehmensansiedlungen und -erweiterungen möglich. Der<br />

dritte wesentliche Faktor zur Verbesserung der Medizintechnik in Mittelhessen ist<br />

die Errichtung eines Anwenderzentrums Medizintechnik auf dem Campus der<br />

Fachhochschule <strong>Gießen</strong>-<strong>Friedberg</strong>. Es wird eine Schnittstelle zwischen der Wirtschaft<br />

und der Wissenschaft darstellen. In dieses Anwenderzentrum ziehen<br />

Unternehmen ein, die in Kooperation mit den Wissenschaftlern der benachbarten<br />

Hochschule anwendungsbezogene Forschung und Entwicklung betreiben<br />

werden und dabei auch auf die Infrastruktur des Anwenderzentrums zurückgreifen<br />

können.<br />

Die letzte Fördermaßnahme ist die Einrichtung eines mit zehn Millionen Euro<br />

ausgerüsteten Regionalfonds. Dieses Geld kommt in stillen (Darlehen bis 1,5 Mio.<br />

Euro) oder offenen (bis 200 000 Euro) Beteiligungen zum Einsatz. Verwalter des<br />

Fonds ist die Investitionsbank Hessen.<br />

Unabhängig von diesen Punkten wird an der FH <strong>Gießen</strong>-<strong>Friedberg</strong> ein fachbereichsübergreifendes<br />

Kompetenzzentrum Medizintechnik gegründet, um die dort<br />

vorhandenen Ressourcen besser zu organisieren und zu repräsentieren und<br />

Kooperationen mit Unternehmen zu erleichtern.<br />

Alle diese Fördermaßnahmen und Projekte sind ein guter und wesentlicher Schritt<br />

zu einer national und internationalen bekannten Medizinregion Mittelhessen.<br />

Professor Dr. Martin Fiebich<br />

Auftakt<br />

www.giessen-friedberg.ihk.de · <strong>12</strong>/<strong>2007</strong> 3


4<br />

Inhalt<br />

Wirtschaft und Politik<br />

14 ■ German World 2008:<br />

In Korea ausstellen<br />

15 ■ Vorsicht: Das Handy als Abhörwanze!<br />

22 WJ Giessen-Vogelsberg:<br />

Erfolge steigern<br />

<strong>IHK</strong>-Service<br />

24 ■ <strong>IHK</strong> zieht Ausbildungsbilanz<br />

30 ■ Tandem-Gründer-Wettbewerb<br />

29 Jubiläen<br />

33 ■ Information zum Handelsregister<br />

38 ■ Veranstaltungskalender<br />

Nachrichten aus der Region<br />

39 Notizen aus der Region<br />

40 20 Jahre C. R. Menges<br />

www.giessen-friedberg.ihk.de · <strong>12</strong>/<strong>2007</strong><br />

■ Seite <strong>12</strong><br />

Die Stiftung Anstoß feierte Ende September<br />

mit dem ersten <strong>Gießen</strong>er Sozialtag ihr<br />

10-jähriges Bestehen. Vorsitzende und<br />

Gründerin Ingeborg Lich-Gömmer (Bild)<br />

dankte den spendablen und tatkräftigen<br />

Akteuren.<br />

■ Seite 36<br />

Nachvermittlungsaktion: Doch noch<br />

einen Ausbildungsplatz finden oder eine<br />

Praktikumsstelle? Die Gemeinschaftsaktion<br />

der <strong>IHK</strong> mit der Arbeitsagentur<br />

und Kreishandwerkerschaft vermittelte<br />

erfolgreich im Nachgang.<br />

Seite 42<br />

Mit einer Vernissage mit Werken der Künstlerin<br />

Andrea Fischer feierte die Mutatio<br />

Consult GmbH in Butzbach die Eröffnung<br />

ihrer neuen Geschäftsräume.<br />

Geschäftsfeldnavigator: ■ Standortpolitik ■ Starthilfe/Unternehmensförderung


Lebensart<br />

Seite 45<br />

Neujahrs-Varieté der OVAG: Über einen<br />

begnadeten Körper verfügt Oleg Chudan aus<br />

der Ukraine. Der Beau aus Kiew widmet sich<br />

ganz und gar der hohen Kunst der Strapaten<br />

und ist einer von 21 Darstellern des Varietés.<br />

44 Weinautor Manfred Merz<br />

Aufmacher / Titel<br />

Titelbild:<br />

6 ■ „Möglichkeiten der Medizinwirtschaft<br />

in Mittelhessen“ lautete der Titel einer<br />

Studie, die der Verein MitteHessen in<br />

Auftrag gab. Das Ergebnis: Ein Kooperationsnetzwerk<br />

zwischen Wirtschaft<br />

und Wissenschaft. Ende Oktober gab<br />

Ministerpräsident Roland Koch in<br />

<strong>Gießen</strong> den Startschuss für das Clustermanagement.<br />

Foto: Frank Sygusch<br />

■ Aus- und Weiterbildung ■ Innovation/Umwelt ■ International ■ Recht und Steuern<br />

Inhalt<br />

www.giessen-friedberg.ihk.de · <strong>12</strong>/<strong>2007</strong> 5


6<br />

Aufmacher<br />

timm: Medizinwirtschaft „Made in Mittelhessen“<br />

Qualitätsprädikat<br />

für regionale Produkte<br />

Eine vom Verein MitteHessen e.V. in Auftrag gegebene und von ExperConsult, Dortmund,<br />

durchgeführte Standortstudie zu den „Möglichkeiten der Medizinwirtschaft in Mittelhessen“<br />

hatte der Region ein erhebliches Ideen- und Innovationspotenzial und ein hohes ökonomisches<br />

Leistungsvermögen auf dem Gebiet der Medizinwirtschaft attestiert – Grundlage für timm<br />

(Technologie & Innovation Medizinregion Mittelhessen), ein neues Kooperationsnetzwerk.<br />

Geöffnete Türen für die Medizinregion Mittelhessen: Dr. Franz Thum, Dr. Arno Roth, Ministerpräsident<br />

Roland Koch und Dr. Matthias Leder. (Foto: Frank Sygusch)<br />

Gleichzeitig hatte die Standortstudie jedoch<br />

auch erkannt, dass Defizite hinsichtlich der<br />

privatwirtschaftlichen Nutzung von Knowhow<br />

und Infrastruktur der universitären Forschungseinrichtungen<br />

bestehen und auch,<br />

dass der Medizinwirtschafts-Schwerpunkt<br />

weder innerhalb noch außerhalb der Region<br />

bekannt ist. Fast 70 Prozent der befragten<br />

Unternehmen äußerten bei einer Befragung<br />

im Rahmen der Studie den Wunsch nach<br />

einer engeren Kooperation mit Hochschulen<br />

und Forschungseinrichtungen. Zudem wurde<br />

von Seiten der Wirtschaft signalisiert, dass<br />

Bedarf besteht nach professioneller Unterstützung<br />

bei Kooperationen mit Forschungseinrichtungen,<br />

im Projektmanagement und<br />

bei allen Fragen zur Zulassung und Vermarktung<br />

von Medizinprodukten.<br />

Das neu eingerichtete Kooperationsnetzwerk<br />

timm möchte hier Abhilfe schaffen: Die<br />

Zusammenarbeit zwischen Unternehmen,<br />

den drei Hochschulen der Region, den Kliniken<br />

und weiteren wirtschaftsnahen Akteuren<br />

und Forschungseinrichtungen soll nachhaltig<br />

unterstützt und die Wettbewerbs- und<br />

Innovationsfähigkeit der Region Mittelhessen<br />

gestärkt werden. Wegen der zentralen<br />

Bedeutung des Technologietransfers für den<br />

Erfolg des Projektes wurde das Clustermanagement<br />

bei der TransMIT Gesellschaft für<br />

www.giessen-friedberg.ihk.de · <strong>12</strong>/<strong>2007</strong> ■ Innovation/Umwelt


Technologietransfer mbH in <strong>Gießen</strong> angesiedelt.<br />

Das Projekt wird zu 70 Prozent vom<br />

Land Hessen und zu 30 Prozent aus der<br />

Region finanziert. An der Finanzierung<br />

beteiligen sich die Rhön-Klinikum AG, die<br />

Städte <strong>Gießen</strong> und Marburg, die Landkreise<br />

<strong>Gießen</strong> und Marburg-Biedenkopf, die zur<br />

Schunk-Gruppe gehörige Weiss Klimatechnik<br />

GmbH sowie die Wirtschaftsförderung<br />

Wetterau GmbH.<br />

Medizinwirtschaft<br />

als Zielbranche<br />

Die Medizinwirtschaft ist ein multidisziplinärer<br />

Wissenschafts- und Anwendungsbereich,<br />

in dem unterschiedliche Gebiete vielfältig verknüpft<br />

sind. Die Forschung auf diesem Gebiet<br />

arbeitet an neuen Lösungen in medizinisch<br />

und technisch hochkomplexen Einsatzgebieten.<br />

Mit Hilfe innovativer medizinischer Verfahren,<br />

pharmazeutischer Produkte und Medizintechnologien<br />

können Krankheiten besser<br />

behandelt werden, Leben gerettet und die<br />

Lebensqualität von Patienten insgesamt verbessert<br />

werden.<br />

Neben der pharmazeutischen Industrie und<br />

der Biotechnologie bildet die Medizintechnik<br />

den innovativen und profitablen Kern der<br />

Medizinwirtschaft. Als klassische Querschnittstechnologie<br />

ist die Medizintechnik eng<br />

mit Basistechnologien wie Mikrosystemtechnik,<br />

Materialforschung, Informationstechnologie<br />

und zunehmend auch Nanotechnologie<br />

verzahnt. Das Kooperationsnetzwerk timm<br />

soll die Kompetenzen aus all diesen Bereichen<br />

vernetzen, Synergien schaffen und so letztlich<br />

Innovationen schaffen, die für die Unternehmen<br />

der Medizintechnologie von großer<br />

Bedeutung sind: Rund ein Drittel des Umsatzes<br />

machen die Unternehmen mit Produkten,<br />

die weniger als drei Jahre alt sind. Ein weiterer<br />

Beleg für die Innovationskraft der Branche:<br />

Nach Angaben des Europäischen Patentamtes<br />

in München führte die Medizintechnik die<br />

Liste der angemeldeten Erfindungen des Jahres<br />

2006 mit 14 700 Patenten an.<br />

Beate Hammerla, Ambros Pree und Dr. Matthias Leder<br />

Erstes Kernziel<br />

Das erste Kernziel, an dem das Clustermanagement<br />

von Beginn an intensiv arbeiten<br />

wird, ist der Aufbau eines regionalen<br />

Kooperationsnetzwerkes für die Medizinwirtschaft<br />

in unserer Region.<br />

timm wird deutlich über das hinausgehen,<br />

was gemeinhin unter Netzwerkarbeit verstanden<br />

wird. Neben Veranstaltungen, runden<br />

Tischen für Wirtschaft und Wissenschaft soll<br />

für alle Beteiligten Transparenz bezüglich der<br />

Angebote in unserer Region geschaffen werden.<br />

Darüber hinaus – und hier soll sich timm<br />

von anderen Netzwerken positiv abheben –<br />

einzelne durch das Netzwerk angestoßene<br />

Projekte auch im operativen Geschäft begleiten<br />

und so selber dazu beitragen, kleine<br />

Erfolgsgeschichten zu produzieren, die dann<br />

im Standortmarketing eine große Wirkung für<br />

die Region Mittelhessen erzielen sollen.<br />

Zweites Kernziel<br />

Zweites Kernziel ist die Umsetzung innovativer<br />

Produktideen in unserer Region. Die<br />

Region soll sowohl für ihre Innovationskraft<br />

Aufmacher<br />

bekannt werden, als auch für kurze Wege<br />

von der Innovation zum Produkt stehen. Das<br />

ist ein sehr anspruchsvolles Ziel, aber die<br />

Voraussetzungen hierfür sind auf Wissenschafts-<br />

und auf Wirtschaftsseite gut.<br />

An der Justus-Liebig-Universität gibt es<br />

eine einzigartige Fächerkombination, die<br />

sich zusammensetzt aus der Human- und<br />

Veterinärmedizin, den Agrarwissenschaften<br />

und den Haushalts- und Ernährungswissenschaften.<br />

Die Uni <strong>Gießen</strong> profiliert sich<br />

zunehmend als Hochschule der Lebenswissenschaften<br />

rund um die Themen Mensch –<br />

Ernährung – Umwelt.<br />

Es gibt vier Sonderforschungsbereiche im<br />

engeren Umfeld der Medizinwirtschaft, das<br />

von der DFG geförderte „Giessen Research<br />

Center in Infectious Disease“ und das Exzellenzcluster<br />

„Kardiopulmonales System“.<br />

Die Philipps-Uni Marburg hat eine Spitzenstellung<br />

in der biomedizinischen Forschung,<br />

die sich unter anderem in fünf Sonderforschungsbereichen<br />

aus dem medizinischen<br />

Umfeld manifestiert. Der Forschungsschwerpunkt<br />

„Molekulare und systemische<br />

Biowissenschaften“ bedient die Leitthemen<br />

„Mikroorganismen und Infektionsbiologie“<br />

und „Zellbiologie und Tumorforschung“.<br />

■ Innovation/Umwelt www.giessen-friedberg.ihk.de · <strong>12</strong>/<strong>2007</strong> 7


8<br />

Aufmacher<br />

Hier arbeitet auch das in Marburg angesiedelte<br />

Max-Planck-Institut für terrestrische<br />

Mikrobiologie.<br />

Weiterer Forschungsschwerpunkt in Marburg<br />

sind die „Experimentellen, klinischen und<br />

kognitiven Neurowissenschaften“, die genauso<br />

wie die in Marburg starken Material- und<br />

Nanowissenschaften ebenfalls relevant für<br />

das Clustermanagement sein werden.<br />

Die Fachhochschule <strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong> bietet<br />

in ihrem Fachbereich „Krankenhaus- und<br />

Medizintechnik, Umwelt- und Biotechnologie“<br />

beispielsweise die folgenden Studiengänge an:<br />

– Bioinformatik<br />

– Biopharmazeutische Technologie<br />

– Biotechnologie<br />

– Krankenhaustechnik-Management<br />

– Medizininformatik<br />

– Medizintechnik<br />

– Orthopädie- und Rehatechnik und<br />

– Umwelt-, Hygiene- und Sicherheitstechnik<br />

Alleine über diese Studiengänge und die 21<br />

zugehörigen Professuren ist die FH <strong>Gießen</strong>-<br />

<strong>Friedberg</strong> ein Schwergewicht im Kooperationsnetzwerk<br />

timm.<br />

Von der Innovation<br />

zum Produkt<br />

Dieses Profil der Hochschulen ist nicht nur<br />

ein idealer Bodensatz für das Entstehen von<br />

Innovation, sondern es führt auch dazu,<br />

dass Unternehmen hier eine Vielzahl an<br />

qualifizierten Absolventen finden können.<br />

Die Studie von ExperConsult hat unter<br />

anderem auch gezeigt, dass es im weiteren<br />

Umfeld der Medizinwirtschaft etwa 450<br />

Unternehmen in der Region gibt, wobei sich<br />

ungefähr 100 in Feldern tummeln, die direkte<br />

Überschneidungen mit den Kompetenzfeldern<br />

der Hochschulen haben. Mit einer<br />

Vielzahl der Unternehmen steht die Trans-<br />

MIT GmbH über ihre bisherige Arbeit bereits<br />

in Kontakt.<br />

Das Clustermanagement wird nun versuchen,<br />

möglichst viele der genannten Akteure<br />

aus Hochschule und Wirtschaft für das<br />

Kooperationsnetzwerk zu gewinnen. Aus<br />

dem Netzwerk heraus sollen möglichst viele<br />

Umsetzungsprojekte initiiert werden.<br />

Was müssen die Clustermanager tun, um<br />

diese Prozesse „von der Innovation zum<br />

Produkt“ zu beschleunigen? Innovationen<br />

aus den Hochschulen, aber auch solche, die<br />

in den Unternehmen selber entstehen, sind<br />

in der Regel noch ein ganzes Stück weit weg<br />

vom Markt. Und dieses Stück, diese Lücke,<br />

erscheint vielen als ein Fass ohne Boden und<br />

verhindert Innovationsprojekte:<br />

– Wie lange Entwicklungszeit brauche ich<br />

noch?<br />

–Welche Zulassungsverfahren sind relevant?<br />

– Gibt es denn überhaupt einen Markt?<br />

– Wie viel wird der ganze Entwicklungsprozess<br />

kosten?<br />

In genau diesen Fragen soll das Clustermanagement<br />

den Vertretern aus Wirtschaft<br />

und Wissenschaft Antworten geben und das<br />

so konkret wie möglich. So soll in Fragen<br />

der Zulassung von Produkten beraten,<br />

Kosten und Risiken abgeschätzt, über die<br />

Möglichkeit der öffentlichen Förderung<br />

informiert, gemeinsame Projektanträge formuliert<br />

und bei Bedarf ein Projektmanagement<br />

für die Projekte installiert werden.<br />

Kurz gesagt: Für jeden konkreten Fall soll<br />

Marktzahlen<br />

Auf dem Markt für Medizinprodukte wurden<br />

weltweit Waren im Umfang von etwa<br />

170 Mrd. Euro umgesetzt. Der Gesamtumsatz<br />

der produzierenden MedTech-<br />

Unternehmen in Deutschland betrug im<br />

Jahre 2006 insgesamt 15,9 Mrd. Euro. Der<br />

Inlandsumsatz stieg um 3,2 Prozent auf<br />

5,7 Mrd. Euro, der Exportumsatz um 11,1<br />

Prozent auf 10,2 Milliarden Euro. Für die<br />

kommenden Jahre erwarten sowohl das<br />

Forum Deutsche Medizintechnik wie auch<br />

der BVMed ein durch den Export ge-<br />

Zeit- und Kostentransparenz entstehen, um<br />

Entscheidungsgrundlagen für die Fragen zu<br />

schaffen, ob und wie es weitergehen soll. Im<br />

positiven Fall begleitet das Clustermanagement<br />

den kompletten Entwicklungsprozess.<br />

Gerade in der Umsetzung von Innovationen<br />

blickt die TransMIT GmbH mittlerweile auf<br />

zehn Jahre Erfahrung zurück und das Credo<br />

war immer „Technologietransfer braucht<br />

Konkretheit“.<br />

Drittes Kernziel<br />

Das dritte Kernziel, das in enger Zusammenarbeit<br />

mit dem Verein MitteHessen<br />

e. V. umgesetzt werden soll, ist die Entwicklung<br />

der Region zum Medizinwirtschaftsstandort.<br />

Wenn die Region langfristig für<br />

die Ansiedlung von Unternehmen interessant<br />

werden soll, dann ist zweierlei wichtig:<br />

Zum einen muss belastbare inhaltliche Substanz<br />

geschaffen werden, die durch die<br />

Umsetzung der ersten beiden Kernziele entsteht.<br />

Zum anderen muss intensiv und auf<br />

möglichst vielen Ebenen und vor allem<br />

überregional bekannt werden, was geschaffen<br />

wurde, um das Kooperationsnetz und<br />

die Region Mittelhessen für andere über-<br />

tragenes Wachstum von rund vier Prozent.<br />

Hessen ist mit jährlich 4 Mrd. Euro Umsatz<br />

im Bereich der Medizintechnik ein wichtiger<br />

europäischer Standort dieser Wachstumsbranche.<br />

Ein charakteristisches Merkmal der<br />

Branche gerade in Hessen ist das Vorhandensein<br />

einer regional starken, durchgängigen<br />

Wertschöpfungskette von der<br />

Grundlagenforschung und angewandten<br />

Forschung, über die industrielle Umsetzung<br />

bis hin zur klinischen Applikation.<br />

www.giessen-friedberg.ihk.de · <strong>12</strong>/<strong>2007</strong> ■ Innovation/Umwelt


haupt erst interessant zu machen. Hierzu<br />

braucht die Region Transparenz in ihrer<br />

Leistungsfähigkeit, die das Clustermanagement<br />

schaffen wird, indem es sammelt und<br />

aufzeigt, was die Region alles kann. Und die<br />

Region braucht kleine Erfolgsgeschichten<br />

„von der Idee zum Produkt“, die als Best<br />

Practice abstrakten Werbebotschaften<br />

Leben einhauchen. Beides zusammen, die<br />

vorhandenen und die neu geschaffenen<br />

Stärken, sollen die Basis für die erfolgreiche<br />

Vermarktung der Medizinwirtschaftsregion<br />

liefern. Diese Vermarktung wird die Trans-<br />

MIT GmbH in enger Zusammenarbeit mit<br />

dem Verein MitteHessen umsetzen. Das<br />

langfristige Ziel von timm ist, die Region<br />

Mittelhessen als den Medizintechnik-<br />

Standort zu etablieren. Alle Interessierten<br />

sind herzlich aufgefordert, den Kontakt<br />

zum Team von timm zu suchen.<br />

Startschuss durch Ministerpräsident Roland Koch<br />

Aufmacher<br />

Projektmanagement timm<br />

Technologie & Innovation Medizinregion<br />

Mittelhessen c/o TransMIT Gesellschaft<br />

für Technologietransfer mbH<br />

Kerkrader Str. 3 · 35394 <strong>Gießen</strong><br />

Tel.: 0641/94364-32 · Fax.: 94364-99<br />

info@timm-mittelhessen.de<br />

www.timm-mittelhessen.de<br />

www.transmit.de<br />

Eröffnung des Clustermanagements<br />

für Medizinwirtschaft<br />

Der hessische Ministerpräsident Roland Koch hat Ende Oktober mit der Übergabe des<br />

Förderbescheides bei der Firma Weiss Klimatechnik in Reiskirchen das mittelhessische<br />

Clustermanagement für Medizinwirtschaft „timm“ offiziell eröffnet. Die Region Mittelhessen<br />

soll zu einer Kompetenzregion für Medizinwirtschaft werden. Das neu eingerichtete<br />

Clustermanagement unterstützt diese Entwicklung als Kooperationsnetzwerk aus Wirtschaft<br />

und Wissenschaft (siehe Vorbericht).<br />

Dass die intensive Vernetzung von Wirtschaftsaktivitäten<br />

und Hochschulforschung<br />

dann klappt, dafür werden zwei Clustermanager<br />

und eine Projektassistenz sorgen.<br />

„Ein Clustermanager ist für den Bereich<br />

Medizin und Pharma verantwortlich, der<br />

andere für den Bereich Medizintechnik und<br />

Medical Affairs“, erläutert Dr. Christian<br />

Schulze, Geschäftsführer von der TransMIT<br />

GmbH die Struktur von timm. Die Trans-<br />

MIT ist Trägerin des Clustermanagements<br />

und wird als erfolgreiche Patentverwertungsagentur<br />

dafür sorgen, dass die Umsetzung<br />

innovativer Produktideen erfolgt.<br />

Neben der Einrichtung des Clustermanagements<br />

war die Identifizierung von Forschungs-<br />

und Entwicklungsprojekten im<br />

Bereich der Medizinwirtschaft erklärtes Ziel<br />

der Machbarkeitsstudie. Hierzu hatte der<br />

Ministerpräsident weitere Förderbescheide<br />

übergeben: Prof. Dr. Kurt Marquardt von<br />

der Universitätsklinikum <strong>Gießen</strong> und Mar-<br />

burg GmbH erhielt eine Förderung für sein<br />

Projekt „Digitale Patientenplattform“<br />

(CIMECS). Das hessische Wirtschaftsministerium<br />

und die durch Thorsten Lindner vertretene<br />

Deutsche Telekom (T-Systems) fördern<br />

zu etwa gleichen Teilen dieses System<br />

eines gesicherten Austauschs von Patientendaten<br />

mit knapp zwei Millionen Euro.<br />

„Mittelhessen soll als wichtiger Medizinwirtschaftsstandort<br />

im nationalen und<br />

internationalen Vergleich weithin wahr-<br />

■ Innovation/Umwelt www.giessen-friedberg.ihk.de · <strong>12</strong>/<strong>2007</strong> 9


10<br />

Aufmacher<br />

Ministerpräsident Roland Koch stellt den Innovationsfonds und das Kompetenzzentrum für die „Technologie & Innovation Medizinregion Mittelhessen“<br />

vor. (Foto: Frank Sygusch)<br />

genommen werden. Wir wollen Potenzial<br />

schaffen für die Ansiedlung und Gründung<br />

neuer Firmen“, fasste Regierungspräsident<br />

Wilfried Schmied die langfristigen<br />

Ziele der neuen Initiative zusammen.<br />

„Dem Land Hessen danken wir für die<br />

Unterstützung, durch die Förderung ihrer<br />

Stärken wächst die Region weiter zusam-<br />

„In der Bündelung der Kräfte liegt die<br />

beste Möglichkeit, die Leistungsstärke<br />

des Landes zu fördern“<br />

Ministerpräsident Roland Koch<br />

men!“ Das Land Hessen fördert den Ausbau<br />

der medizinisch-technologischen<br />

Infrastruktur in Form des Kompetenzzentrums<br />

Medizintechnik aus Heureka-Mitteln<br />

(Hessisches Ministerium für Wissenschaft<br />

und Kunst-HMWK), Innovationsfördermitteln<br />

(Hessisches Ministerium für<br />

Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung)<br />

und Strukturfondsmitteln (EFRE-<br />

HMWK).<br />

An der Fachhochschule <strong>Gießen</strong>-<strong>Friedberg</strong><br />

soll 2009 als zusätzliche bauliche Schnittstelle<br />

ein „Kompetenzzentrum Medizintechnik“<br />

mit einem Investitionsvolumen<br />

von etwa 6,7 Millionen Euro eröffnet wer-<br />

den. Zusätzlich entsteht ein Regionalfond<br />

Mittelhessen mit Schwerpunkt Medizinwirtschaft,<br />

der mit 10 Millionen Euro ausgestattet<br />

ist und Beteiligungskapital für<br />

kleine und mittlere Unternehmen zur Verfügung<br />

stellt; die ersten Beteiligungen sollen<br />

ab Anfang 2008 eingegangen werden.<br />

„Die Medizinwirtschaft als Zukunftsbranche<br />

ist eine der größten Chancen für diese<br />

Region“, erklärte Koch bei der Übergabe<br />

des Förderbescheides an die TransMIT<br />

GmbH als Träger des Clustermanagements.<br />

Weitere aktuelle und geplante Förderprojekte:<br />

Dass aus der Medizinwirtschaft<br />

auch Neugründungen hervorgehen können<br />

und sich in Mittelhessen ansiedeln,<br />

hat Uwe Thomas als Gründer der EpiRet<br />

GmbH bewiesen. Mit Unterstützung eines<br />

Nachrangdarlehens im Rahmen des<br />

Förderprogramms Hessen NanoMatTech<br />

„Wir unterstützen das<br />

Clustermanagement, weil wir<br />

überzeugt sind, damit das Potenzial<br />

der Medizintechnik in Mittelhessen<br />

wirksam auszuschöpfen<br />

und weiter zu entwickeln.“<br />

Dr. Franz Thum, Geschäftsführer<br />

der Weiss Klimatechnik GmbH<br />

über 610 000 Euro konnte der Start des<br />

Unternehmens, welches Retina-(Netzhaut)-Implantate<br />

weiterentwickeln wird,<br />

gelingen.<br />

Mit rund 2<strong>12</strong> 000 Euro wird die Entwikklung<br />

eines DNAzym-basierten Arzneimittels<br />

für die Behandlung der atopischen<br />

Dermatitis (Neurodermitis) gefördert;<br />

beteiligt sind hier die Engelhard Arzneimittel<br />

GmbH, die Sterna Biologicals GmbH<br />

und die Fachhochschule <strong>Gießen</strong>-<strong>Friedberg</strong>.<br />

„Die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Region wird durch die<br />

weitere Verbesserung des<br />

Technologietransfers gestärkt“<br />

Regierungspräsident Wilfried Schmied,<br />

Vorsitzender des Vereins MitteHessen<br />

Die Entwicklung eines Diagnoseverfahrens<br />

zur Risikoabschätzung von nächtlichen<br />

Hypoventilationen bei lungenkranken<br />

Patienten wird mit knapp 270 000 Euro<br />

unterstützt; Beteiligte sind hier die IfM<br />

GmbH, das Schlafmedizinische Zentrum<br />

der Uniklinikum <strong>Gießen</strong> und Marburg<br />

GmbH, das TransMIT-Zentrum für Bioakustik<br />

und Atemphysiologie und die<br />

Activaero GmbH.<br />

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Weiss Klimatechnik GmbH, Reiskirchen<br />

Darum machen wir mit!<br />

Die Reiskirchener Firma Weiss Klimatechnik<br />

GmbH war nicht nur Gastgeber der offiziellen<br />

Übergabe des Förderbescheides durch den hessischen<br />

Ministerpräsident Roland Koch, sondern<br />

fördert die im Juni 2006 initiierten Aktivitäten<br />

in vielfältiger Weise. „Wir unterstützen<br />

das Clustermanagement, weil wir überzeugt<br />

sind, damit das Potenzial der Medizintechnik in<br />

Mittelhessen wirksam auszuschöpfen und weiter<br />

zu entwickeln“, erläutert Dr. Franz Thum,<br />

der als Geschäftsführer der Weiss Klimatechnik<br />

die Entstehung timms von Anfang an aktiv<br />

begleitet hat. Dr. Arno Roth, Mitglied der<br />

Geschäftsleitung der Schunk-Gruppe, zu der<br />

die Weiss Klimatechnik seit 1978 gehört,<br />

ergänzt: „Hier ist ein Werkzeug zur Stärkung<br />

einer wichtigen Branche entstanden, ein Vorhaben,<br />

von dessen positiven Effekten wir voll<br />

und ganz überzeugt sind“.<br />

Bereits seit mehr als fünf Jahrzehnten setzt<br />

Weiss Klimatechnik mit Hightech-Produkten<br />

aus Mittelhessen Maßstäbe und bildet somit<br />

selbst eine wichtige Koordinate innerhalb des<br />

Clusters. Mit der Entwicklung und Herstellung<br />

innovativer Produkte für die Medizintechnik<br />

sowie mit dem Know-how aus zahlreichen<br />

Kooperationen und Engagements bei Hochschulen,<br />

Fachhochschulen und Forschungseinrichtungen,<br />

ist Weiss national und international<br />

in alle maßgebenden Fragen der Krankenhaushygiene<br />

eingebunden. Das Unternehmen bildet<br />

so eine ideale Schnittstelle für den Forschungsund<br />

Technologietransfer.<br />

Zum Kerngeschäft des Unternehmens zählt die<br />

Entwicklung und Fertigung von Klimatisierungssystemen.<br />

Überall dort, wo optimale klimatische<br />

Rahmenbedingungen für Mensch und<br />

Maschine, für gesundes Raumklima oder den<br />

Ablauf von Produktionsprozessen erforderlich<br />

sind, haben sich die Klimageräte- und anlagen<br />

von Weiss bewährt. Das „Mediclean“-Produktprogramm<br />

umfasst komplette Klimatisierungs-<br />

■ Innovation/Umwelt<br />

lösungen für die hygienisch anspruchsvollen<br />

Bereiche in Krankenhäusern: Operationssäle,<br />

Intensivstationen oder Laboratorien. Darüber<br />

hinaus entwickelt Weiss Klimalösungen für<br />

Reinräume, wie sie etwa für Anwendungen in<br />

der Pharmazie, in der Mikroelektronik, bei der<br />

Herstellung von Lebensmitteln oder in der<br />

Optik erforderlich sind. Hinzu kommt der<br />

Bereich der Rechenzentren und der Telekommunikation,<br />

wo es um das Abführen von Wärmelasten<br />

geht, damit Computer bzw. Server<br />

betriebsfähig bleiben. Anlagen und Geräte für<br />

den klassischen Einsatzbereich von Klimaanlagen,<br />

der Klimatisierung von Büros und Konferenzzentren<br />

zur Schaffung eines angenehmen<br />

Raumklimas, runden das Produktportfolio ab.<br />

Weiss entwickelt seit den 70er Jahren spezielle<br />

Reinluft-Deckensysteme für Operationssäle. In<br />

den 90er Jahren entstand der so genannte<br />

„Laminar Flow“, ein Prinzip der Verdrängungsströmung<br />

zur Reduzierung von Luft getragenen<br />

Keimen im Operationssaal. Seit Beginn des<br />

neuen Jahrtausends arbeitet Weiss an verschiedenen<br />

Typen von Umluft- und Flächenfilterdecken<br />

und setzt damit die Entwicklung technisch<br />

ausgereifter Klimatisierungssysteme für die<br />

außergewöhnlich hohen Anforderungen in<br />

Operationssälen fort. Mittlerweile arbeiten in<br />

weltweit mehr als 6 000 OPs Zuluftsysteme von<br />

Weiss. Die Weiss Klimatechnik GmbH ist aus<br />

der 1956 in <strong>Gießen</strong> gegründeten Karl Weiss<br />

GmbH als Hersteller für elektrophysikalische<br />

Geräte hervorgegangen. Zusammen mit der<br />

Schwesterfirma Weiss Umwelttechnik GmbH<br />

bildet sie die Weiss-Gruppe mit den beiden<br />

Geschäftsbereichen Umweltsimulations- und<br />

Klimatechnik. Weiss Umwelttechnik ist Hersteller<br />

von Prüfgeräten und Anlagen für die<br />

Umweltsimulation und Biologie. Mit weltweit 1<br />

700 Beschäftigen, davon 850 am Standort Reiskirchen-Lindenstruth,<br />

zählt die Weiss-Gruppe<br />

zu den wichtigsten Arbeitgebern der Region<br />

Aufmacher<br />

Mittelhessen. Seit 1978 gehört Weiss zur<br />

Schunk-Gruppe. Der international agierende<br />

Unternehmensverbund ist neben der Entwikklung<br />

von Produkten für den Bereich Umweltsimulations-<br />

und Klimatechnik, im Bereich der<br />

Kohlenstofftechnik und Keramik, der Sintermetalltechnik<br />

und der Ultraschalltechnik aktiv.<br />

Das 1913 von Ludwig Schunk und Karl Ebe in<br />

Fulda gegründete Unternehmen erwirtschaftete<br />

2006 einen Jahresumsatz von gut 753 Mio.<br />

EUR. Schunk ist in 26 Ländern mit 60 operativen<br />

Tochterunternehmen vertreten und beschäftigt<br />

weltweit 8 000 Mitarbeiter, davon<br />

1 700 am Standort Heuchelheim bei <strong>Gießen</strong>.<br />

www.giessen-friedberg.ihk.de · <strong>12</strong>/<strong>2007</strong> 11


<strong>12</strong><br />

Wirtschaft und Politik<br />

Stiftung Anstoß dankte Akteuren<br />

Mit Freude helfen<br />

Der erste <strong>Gießen</strong>er Sozialtag Ende September war ein voller Erfolg – darüber waren sich<br />

die Organisatoren und Teilnehmer auf ihrer „Dankeschön-Feier“ im Bistro der <strong>Gießen</strong>er<br />

Jugendwerkstatt einig.<br />

Ingeborg Lich-Gömmer, Vorsitzende und<br />

Gründerin der Stiftung Anstoß, die den<br />

Sozialtag initiiert hatte, fühlte sich „total<br />

glücklich und erfüllt.“ Immer wieder habe<br />

die Stiftung Anstoß in der Vergangenheit<br />

Anträge erhalten, die weniger durch Geld,<br />

als vielmehr durch unternehmerisches Handeln<br />

ausgeführt werden konnten. Anlässlich<br />

des zehnjährigen Bestehens der Stiftung sei<br />

die Idee entstanden, Unternehmen die<br />

Patenschaft für ein Tagesprojekt zu übertragen.<br />

Die Stiftung habe sich auf die Suche<br />

nach geeigneten Betrieben gemacht und<br />

konnte insgesamt 14 statt der ursprünglich<br />

fünf anvisierten Projekte erfolgreich realisieren.<br />

„Durch ihre Anträge haben die beteiligten<br />

sozialen Einrichtungen gezeigt,<br />

welch hoher Bedarf vorhanden ist“, machte<br />

Kreisbeigeordneter Stefan Becker, Bürgermeisterin Gerda Weigel-Greilich, Ingeborg Lich-Gömmer und Klaus Leithäuser von der Kreishandwerkerschaft<br />

<strong>Gießen</strong> bewundern eine Reihe von Kindern der Kinderklinik gestaltete Bilder. Fotos: Sonja Hähner<br />

www.giessen-friedberg.ihk.de · <strong>12</strong>/<strong>2007</strong> ■ Starthilfe/Unternehmensförderung


Beate Hammerla, <strong>IHK</strong>-Geschäftsführerin für<br />

Starthilfe und Unternehmensförderung, lobt<br />

das Engagement der Stiftungsvorsitzenden<br />

Ingeborg Lich-Gömmer.<br />

Ingeborg Lich-Gömmer deutlich. Ihr Dank<br />

galt den Unternehmen: „Sie alle haben<br />

gezeigt, dass sie aus Überzeugung Gutes<br />

tun.“<br />

„Ohne Ihr Engagement wäre der erste<br />

<strong>Gießen</strong>er Sozialtag nie zustande gekommen“,<br />

lobte Beate Hammerla, Leiterin des<br />

<strong>IHK</strong>-Geschäftsbereichs Starthilfe und Unternehmensförderung,<br />

Ingeborg Lich-Gömmer<br />

und sprach damit allen Anwesenden<br />

aus der Seele. Endlich habe die regionale<br />

Wirtschaft einmal die Gelegenheit erhalten,<br />

ihre Sozialkompetenz unter Beweis zu stellen.<br />

Die gemeinsamen Aktivitäten an diesem<br />

Tag hätten nicht nur eine positive<br />

Außenwirkung gehabt, sondern vor allem<br />

auch teamfördernden Charakter. „Wir werden<br />

den Sozialtag auf jeden Fall auch im<br />

nächsten Jahr unterstützen“, betonte Hammerla<br />

im Namen der <strong>IHK</strong>, die neben der<br />

Kreishandwerkerschaft, <strong>Gießen</strong>s Bürgermeisterin<br />

Gerda Weigel-Greilich und dem<br />

Ersten hauptamtlichen Kreisbeigeordneten<br />

Stefan Becker Kooperationspartner war.<br />

Überzeugt, dass ehrenamtliche Arbeit stärker<br />

in soziales Engagement integriert werden<br />

sollte, zeigte sich auch Gerda Weigel-<br />

Greilich. Für einen verstärkten Ausbau des<br />

sozialen Netzes im Landkreis <strong>Gießen</strong> plädierte<br />

Stefan Becker. Dass die 14 Projekte<br />

unterschiedlicher nicht sein konnten, zeigte<br />

ein Videofilm. So wurden unter anderem<br />

die Wände des Männerwohnheims, einer<br />

Einrichtung des Vereins „Aktion – Junge<br />

Menschen in Not“, neu gestrichen, den<br />

Bewohnern des Seniorenwohnheims der<br />

Arbeiterwohlfahrt wurde eine Sightseeing-<br />

Tour durch <strong>Gießen</strong> mit anschließendem<br />

Kaffeetrinken ermöglicht und der Kinderschutzbund<br />

erhielt ein Eingangsschild.<br />

Ingeborg Lich-Gömmer wünschte sich, dass<br />

der Sozialtag zu einer festen Einrichtung<br />

Wirtschaft und Politik<br />

werde. „Wir sind bestrebt, alles dafür zu<br />

tun, dass darüber hinaus in <strong>Gießen</strong> ein Freiwilligenzentrum<br />

entsteht – eine Anlaufstelle,<br />

in der Projekte dieser Art jederzeit vermittelt<br />

werden.“ Petra Zielinski<br />

Weitere Informationen<br />

zur Stiftung Anstoß im Internet unter<br />

www.stiftung-anstoss.de<br />

■ Starthilfe/Unternehmensförderung www.giessen-friedberg.ihk.de · <strong>12</strong>/<strong>2007</strong> 13


22<br />

Wirtschaft und Politik<br />

Wirtschaftsjunioren setzen Seminarreihe fort<br />

Erfolg steigern:<br />

Von „gut“ zu „hervorragend“<br />

Wirtschaftsjunioren auf dem Weg zu Spitzenleistungen, begleitet von dem Unternehmensberater Roland Vollmer (links).<br />

Schnell ist bei Unternehmen der erste Erfolg erreicht. Doch wie kann man den Unternehmenserfolg<br />

langfristig sichern? Wie kann man aus einem guten Unternehmen ein hervorragendes formen?<br />

Diese Fragen haben sich die Teilnehmer des zweiten Impuls-Seminars gestellt, das die<br />

Wirtschaftsjunioren Giessen-Vogelsberg e.V. für ihre Mitglieder und Gäste veranstaltet hatten.<br />

Der Unternehmensberater Roland Vollmer<br />

zeigte anhand empirischer Langzeitstudien<br />

auf, welche Faktoren dafür verantwortlich<br />

waren, dass bereits erfolgreiche Unternehmen<br />

noch erfolgreicher wurden. Der amerikanische<br />

Management-Experte Jim Collins<br />

beschreibt anhand dieser Studien, wie<br />

ein hervorragendes Unternehmen seine<br />

Performance über Jahre hinweg halten<br />

kann und erarbeitet Prinzipien, welche aus<br />

einer guten Unternehmung eine großartige<br />

machen könnten. Die ersten Erkenntnisse<br />

www.giessen-friedberg.ihk.de · <strong>12</strong>/<strong>2007</strong><br />

waren, dass von außen geholte Star-Manager<br />

nicht gut abschnitten. Es bestand auch<br />

kein Zusammenhang zwischen der Vergütung<br />

eines Managers und der Entwicklung<br />

zum Spitzenunternehmen. Die besten<br />

Firmen konzentrierten sich nicht nur auf<br />

das, was sie tun mussten, sondern auch<br />

darauf, womit sie aufhören sollten. Eine<br />

Spitzenleistung beruhte auch nicht auf<br />

einem günstigen Umfeld, sondern vor<br />

allem auf einer bewussten Entscheidung<br />

und harter Arbeit.<br />

Disziplin als Erfolgsrezept<br />

Neben diesen Erkenntnissen gab es drei Faktoren,<br />

die für den außergewöhnlichen Erfolg<br />

verantwortlich waren: Disziplinierte Menschen,<br />

diszipliniertes Denken und diszipliniertes<br />

Handeln. Bei ersteren wurden die Führungsqualitäten<br />

der Manager untersucht.<br />

Diese zeichneten sich durch eine paradoxe<br />

Mischung aus persönlicher Bescheidenheit<br />

und professioneller Durchsetzungsfähigkeit<br />

aus. Alle nötigen Entscheidungen und aller


Ehrgeiz galten dem Unternehmenserfolg.<br />

Unter diszipliniertem Denken versteht man,<br />

der Realität ins Auge zu blicken. Auch bei<br />

unerfreulichen Situationen ist es wichtig,<br />

diese realistisch einzuschätzen, aber gleichzeitig<br />

an einen positiven Ausgang zu glauben.<br />

Auf der Suche nach dem Erfolgsprinzip fanden<br />

Collins und seine Mitarbeiter das sogenannte<br />

„Igel-Prinzip“. Das Igel-Prinzip besteht aus<br />

drei Fragen, die jedes Unternehmen für sich<br />

beantworten sollte: Worin können wir die<br />

Besten werden? Was ist unser wirtschaftlicher<br />

Motor, d.h. womit können wir dauerhaften<br />

Gewinn erwirtschaften? Und: Was ist unsere<br />

wahre Passion? Wofür können wir uns begeistern<br />

bzw. was entfacht unsere Leidenschaft?<br />

Die Beantwortung dieser Fragen ist eine Entwicklung,<br />

die in den untersuchten Unternehmen<br />

vier Jahre gedauert hatte. Der dritte<br />

Punkt, das disziplinierte Handeln, zeichnet<br />

sich aus durch ein fanatisches Festhalten an<br />

den Erkenntnissen aus den drei Fragen und<br />

durch einen Willen, Chancen bewusst nicht zu<br />

ergreifen, die sich außerhalb der gewonnenen<br />

Erkenntnissen bewegen.<br />

Werte und Ziele wahren<br />

Unternehmen, die dauerhaft erfolgreich<br />

sind, zeichnen sich dadurch aus, dass sie<br />

ihre zentralen Werte und Zielsetzungen<br />

bewahren. Unternehmensstrategien hingegen<br />

werden permanent an die sich ändernden<br />

Verhältnisse angepasst. Nach dem<br />

Motto „Disziplinierte Menschen brauchen<br />

einen disziplinierten Chef“, der über hervorragende<br />

persönliche und soziale Kompetenz<br />

verfügt, konnten die Teilnehmer im<br />

weiteren Verlauf des Seminars einen Test<br />

ihrer eigenen Kompetenzen mit verschiedenen<br />

Verhaltensdimensionen durchführen.<br />

Wirtschaft und Politik<br />

Außerdem stellte Robert Vollmer den Teilnehmern<br />

eine Mindmap als praktikables<br />

Werkzeug vor, mit der sie den Zustand ihrer<br />

Unternehmung bestimmen und die Weiterentwicklung<br />

positiv beeinflussen können.<br />

Kontakt<br />

Geschäftsführung:<br />

Erhard Krug<br />

Wirtschaftsjunioren Giessen-Vogelsberg<br />

e.V. bei der <strong>IHK</strong> <strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong><br />

Tel. 06031/609-2010<br />

info@wj-giessen-vogelsberg.de<br />

www.giessen-friedberg.ihk.de · <strong>12</strong>/<strong>2007</strong> 23


24<br />

<strong>IHK</strong>-Service<br />

10,9 Prozent mehr Ausbildungsplätze im <strong>IHK</strong>-Bezirk <strong>Gießen</strong>-<strong>Friedberg</strong><br />

Ausbildungsbilanz:<br />

Als Einzige fünfte Steigerung<br />

Eine so erfreuliche Nachricht hat der Präsident der <strong>IHK</strong> <strong>Gießen</strong>-<strong>Friedberg</strong>, Dr. Wolfgang<br />

Maaß, selten zu verkünden: „Als einziger hessischen <strong>IHK</strong> ist es uns gelungen, fünf Jahre in<br />

Folge ein Plus an neuen Ausbildungsverhältnissen gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen“,<br />

betonte Maaß Ende Oktober im Rahmen einer Pressekonferenz in <strong>Friedberg</strong> das Ergebnis.<br />

Präsentieren das beste hessische <strong>IHK</strong>-Ergebnis für Ausbildungsverhältnisse (v.li.): Stefan Rupp (ProLan GmbH), Dr. Angelika Schlaefke<br />

(<strong>IHK</strong>-Vizepräsidentin), Dr. Wolfgang Maaß (<strong>IHK</strong>-Präsident), Elke Ehlen (Stellvertretende <strong>IHK</strong>-Hauptgeschäftsführerin) und Johannes Blank<br />

(ehemaliger Azubi bei ProLan).<br />

Mit 10,9 Prozent mehr Ausbildungsplätzen in den Kreisen <strong>Gießen</strong>,<br />

Vogelsberg und Wetterau läge die <strong>IHK</strong> <strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong> nicht nur<br />

über dem hessischen Durchschnitt von plus 9,4 Prozent, sondern<br />

auch über dem bundesdeutschen von plus 9,3 Prozent. Summiere<br />

man das Wachstum an neu eingetragenen Ausbildungsverhältnissen<br />

über die fünf Jahre, käme man auf stolze 25 Prozent.<br />

155 Erstausbilder gewonnen<br />

Der Dank des Präsidenten galt den 1 600 ausbildenden Unternehmen<br />

im <strong>IHK</strong>-Bezirk sowie dem Geschäftsbereich Aus- und Weiterbildung<br />

unter Leitung der stellvertretenden Hauptgeschäftsführerin<br />

Elke Ehlen und ihrem Stellvertreter Axel Steinbeiß. „Es ist schon<br />

www.giessen-friedberg.ihk.de · <strong>12</strong>/<strong>2007</strong> ■ Aus- und Weiterbildung


toll, auf welche Ideen die Mitarbeiter immer kommen, um neue<br />

Betriebe für die Bereitstellung von Ausbildungsplätzen zu gewinnen“,<br />

freute er sich. Ingesamt seien zum Stichtag 30. September<br />

2 098 neue Ausbildungsverhältnisse zustande gekommen. Durch<br />

Eingang weiterer Verträge habe sich die Zahl im Oktober nochmals<br />

erhöht und werde im Endergebnis bei ca. 2 350 liegen, was einem<br />

„Rekordniveau“ von 14 Prozent entspräche. 155 Betriebe konnten<br />

als Erstausbilder gewonnen werden.<br />

Ausbildungspakt verlängert<br />

Neben motivierten Mitarbeitern habe sicher auch der stabile konjunkturelle<br />

Aufschwung und die demografische Entwicklung Unternehmen<br />

veranlasst, die seit Jahren wachsende Ausbildungsleistung massiv zu<br />

erhöhen. „Bildung und Qualifikation sind die Grundlagen unseres<br />

Wohlstandes. Von der Ausbildung und Qualifizierung unserer Jugend<br />

hängt die Innovationskraft der deutschen Wirtschaft ab“, erinnerte<br />

Maaß. „Der dualen Berufsausbildung kommt für die Sicherung des<br />

Fachkräftenachwuchses eine herausragende Bedeutung zu.“ Ausbildungswilligen<br />

und -fähigen jungen Menschen ein entsprechendes<br />

Angebot zu unterbreiten, sei das Ziel des 2004 geschlossenen Ausbildungspaktes,<br />

der aufgrund seines Erfolges im März diesen Jahres um<br />

weitere drei Jahre verlängert worden sei. Pro Jahr sollen im Durchschnitt<br />

60 000 neue Ausbildungsplätze geschaffen und 30 000 neue<br />

Ausbildungsbetriebe gewonnen werden. Des Weiteren sollen jährlich<br />

40 000 Plätze für Einstiegsqualifikationen bereitgestellt werden.<br />

Dual mit Wahl<br />

Um weiter erfolgreich zu bleiben, müsse sich auch das „Erfolgsmodell<br />

Duale Ausbildung“ neuen Herausforderungen stellen. Bei zurückgehenden<br />

Bewerberzahlen werde der Wettbewerb um gute und ausbildungswillige<br />

Jugendliche immer heftiger, eine wachsende „Qualitätslücke“<br />

zeichne sich ab. Die Folge sei, dass viele Betriebe keine<br />

geeigneten Auszubildenden fänden, im Gegenzug aber viele schwache<br />

Auszubildende keinen Ausbildungsplatz. Hier sei eine Modernisierung<br />

und Anpassung an die sich permanent wandelnden Qualitäts-<br />

<strong>IHK</strong>-Service<br />

anforderungen nötig. Gemeinsam mit Unternehmen habe der D<strong>IHK</strong><br />

das Modell „Dual mit Wahl“ entwickelt, das zwar an der Ausbildung<br />

in Berufsschule und Unternehmen festhalte, diese aber flexibler den<br />

Anforderungen der betrieblichen Realität anpasse.<br />

Engagement zahlt sich aus<br />

Welche vielfältigen Aktivitäten die <strong>IHK</strong> zur Steigerung der<br />

Ausbildungsplätze entwickelt hat, erläuterte Vizepräsidentin Dr.<br />

Angelika Schlaefke. Neben der Präsenz auf zwei Ausbildungsmessen,<br />

habe sich die <strong>IHK</strong> <strong>Gießen</strong>-<strong>Friedberg</strong> erfolgreich am von der<br />

Agentur für Arbeit organisierten bundesweiten „Tag des Ausbildungsplatzes“<br />

beteiligt. Hierbei hätten allein <strong>12</strong>0 Unternehmen<br />

ihre Bereitschaft signalisiert, wieder oder erstmals auszubilden.<br />

50 zusätzliche Ausbildungsplätze seien durch die Initiative<br />

„job<strong>2007</strong>“ der Sparda-Bank Hessen entstanden. Darüber hinaus<br />

wurden im Spätsommer alle 1 600 Ausbildungsbetriebe angeschrieben.<br />

Auf diese Weise seien weitere 36 Ausbildungsstellen und<br />

52 Praktikaplätze gewonnen worden. Eine Nachvermittlungsaktion<br />

im Herbst bildete den Abschluss der Akquirierungsmaßnahmen. In<br />

diesem Zusammenhang lobte die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin<br />

Elke Ehlen die seit Jahren hervorragende Zusammenarbeit<br />

mit der Agentur für Arbeit.<br />

Erstausbildung lohnt sich<br />

Über seine positiven Erfahrungen bei der Erstausbildung eines<br />

Fachinformatikers für Systemintegration berichtete der Geschäftsführer<br />

der ProLan Computer GmbH in Wöllstadt, Stefan Rupp. Die<br />

<strong>IHK</strong> habe ihm bei allen Fragen weitergeholfen. Auch der ehemalige<br />

Auszubildende, Johannes Blank, zeigte sich zufrieden: „Mir wurde<br />

viel Eigenverantwortung übertragen, sodass ich mir bereits einen<br />

kleinen Kundenstamm aufbauen konnte.“ Neben einem Fachinformatiker<br />

für Systemintegration bildet das Unternehmen aktuell auch<br />

eine IT-Systemkauffrau aus. Petra Zielinski<br />

■ Aus- und Weiterbildung www.giessen-friedberg.ihk.de · <strong>12</strong>/<strong>2007</strong> 25


25-jähriges Arbeitsjubiläum<br />

Geschäftsstellen <strong>Gießen</strong> und <strong>Friedberg</strong><br />

Hüttenberger Kraftverkehr Erwin Bork GmbH & Co. KG,<br />

Langgöns-Niderkleen<br />

Gerhard Marwald 8.3.<strong>2007</strong><br />

Dipling-Werk GmbH, Hungen<br />

Martin Keil 15.11.<strong>2007</strong><br />

Deutsche EXIDE GmbH, Büdingen<br />

Klaus-Dieter Lampas 25.10.<strong>2007</strong><br />

Uwe Geiss 1.11.<strong>2007</strong><br />

Walter Kehm 3.11.<strong>2007</strong><br />

Karl-Hans Milow 22.11.<strong>2007</strong><br />

Gesellschaft für Dentale Forschung und Innovationen, Rosbach<br />

Wolfgang Pierre Bermond 1.11.<strong>2007</strong><br />

MAHLE Ventiltrieb GmbH, Wölfersheim<br />

Eva Bausch 22.2.<strong>2007</strong><br />

Petra Biegalke 1.3.<strong>2007</strong><br />

Manfred Triller 1.6.<strong>2007</strong><br />

Wolfgang Werse 1.6.<strong>2007</strong><br />

Jürgen Hackel 1.9.<strong>2007</strong><br />

Michael Löhr 1.9.<strong>2007</strong><br />

Ulrich Manck 1.9.<strong>2007</strong><br />

Gerhard Teßmann 1.9.<strong>2007</strong><br />

Karin Adelmann 1.10.<strong>2007</strong><br />

Verkauf Autohaus in Alsfeld<br />

Pfarrwiesenweg 8 · 36304 Alsfeld<br />

Jubiläen<br />

<strong>IHK</strong>-Service<br />

PASCOE pharmazeutische Präparate GmbH, Giessen<br />

Ute Häuser 1.11.<strong>2007</strong><br />

RHI-Refractories Didier-Werke AG, Staufenberg<br />

Hans-Dieter Weller 6.<strong>12</strong>.<strong>2007</strong><br />

Einrichtungshäuser R. Sommerlad GmbH & Co. KG, Giessen<br />

Marion Coors 2.7.<strong>2007</strong><br />

Ursula Schmidt 1.8.<strong>2007</strong><br />

Volksbank Lauterbach-Schlitz eG, Lauterbach<br />

Christa Pflanz 22.11.<strong>2007</strong><br />

Wetterauer Getränke-Logistik GmbH, <strong>Friedberg</strong>-Dorheim<br />

Kerstin Major 1.11.<strong>2007</strong><br />

40-jähriges Arbeitsjubiläum<br />

Johannes Hübner, Fabr. elektr. Maschinen GmbH, Giessen<br />

Gerhard Cornella 3.7.<strong>2007</strong><br />

Hüttenberger Kraftverkehr Erwin Bork GmbH & Co. KG,<br />

Langgöns-Niederkleen<br />

Wolfram Bromacher 25.9.<strong>2007</strong><br />

Deutsche EXIDE GmbH, Büdingen<br />

Kurt Saar 1.10.<strong>2007</strong><br />

MAHLE Ventilbetrieb GmbH, Wölfersheim<br />

Rudi Ernst 1.9.<strong>2007</strong><br />

Edgar Steppan 1.9.<strong>2007</strong><br />

Immobilienmarkt<br />

Oberhessen – Zentrale Lage, Stadt Alsfeld (ca. 15000 Einwohner)<br />

Grundfläche 2100 m2 , Gesamthoffläche befestigt.<br />

Gebäude: – Werkstatt mit Waschhalle / Karosseriehalle<br />

– Prüfhalle mit Bremsenprüfstand und Grube-Lift<br />

– Ersatzteilelager 650 m2 – Ausstellungshalle mit Direktannahme<br />

und Verkaufsbüro 400 m2 Das Autohaus ist bis 2011 an Mazda-Vertragshändler vermietet.<br />

Weiterhin steht auf dem Grundstück ein Wohnhaus mit:<br />

– 4-Zi.-Whg., Küche, Bad, WC<br />

– 2-Zi.-Whg. mit Kleinküche, Dusche, WC<br />

– 5x 1-Zi.-Whg. mit Kleinküche, Dusche, WC<br />

Kaufpreis komplett 360.000,– Euro.<br />

www.giessen-friedberg.ihk.de · <strong>12</strong>/<strong>2007</strong><br />

29


34<br />

<strong>IHK</strong>-Service<br />

Dubiose Schreiben des Deutschen Unternehmensregisters<br />

Dringende Warnung<br />

vor falschen Gebührenbescheiden<br />

Die Industrie- und Handelskammer (<strong>IHK</strong>)<br />

<strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong> warnt vor gefälschten<br />

Schreiben des „Deutschen Unternehmensregisters“.<br />

Unter diesem Namen werden Schreiben<br />

an Unternehmen versendet, die den<br />

Betreff „Bescheid über die Eintragungsgebühren<br />

für Ihr Unternehmen“ enthalten. Die<br />

Schreiben sind mit einem falschen Bundesadler<br />

versehen und leicht als Fälschungen zu<br />

erkennen. Die Rechnungen über Publikationsentgelte<br />

für die Veröffentlichungen der<br />

Jahres- und Konzernabschlüsse werden<br />

jedoch durch den Bundesanzeiger-Verlag<br />

und nicht als Gebührenbescheide des Deutschen<br />

Unternehmensregisters versendet.<br />

Jede Eintragung im Handelsregister wird im<br />

Unternehmensregister und einer Zeitung<br />

veröffentlicht. Diese gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Veröffentlichungen nehmen Herausgeber<br />

von Firmenverzeichnissen zum Anlass,<br />

Leistungen, wie etwa die Aufnahme der<br />

Firma in eine Datenbank oder ein Adresswerk<br />

oder die Anfertigung von Urkunden<br />

über die Handelsregistereintragung anzubieten.<br />

Meist sind die Angebote so ausgestaltet,<br />

dass sie nicht als Bestellformulare, sondern<br />

als Rechnungen erscheinen, die dann ungeprüft<br />

in der Annahme einer Zahlungsverpflichtung<br />

beglichen werden. Allen Unternehmern,<br />

die derartige oder andere dubiose<br />

Jahres- und Konzernabschlüsse bis Jahresende einreichen<br />

Zahlungsaufforderungen erhalten, rät die<br />

<strong>IHK</strong> <strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong> dringend, diese nicht<br />

zu bezahlen bzw. in Zweifelsfällen den Rat<br />

des Geschäftsbereichs Recht und Steuern der<br />

<strong>IHK</strong> einzuholen.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.ebundesanzeiger.de<br />

Ansprechpartner<br />

bei der <strong>IHK</strong> <strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong> ist<br />

Dr. Peter Schlichting<br />

Tel.: 06031/609-4020<br />

schlichting@giessen-friedberg.ihk.de<br />

Ordnungsgeld bis zu 25 000 Euro<br />

Jahres- und Konzernabschlüsse der Kapitalgesellschaften sowie<br />

der Personengesellschaften ohne persönlich haftenden Gesellschafter,<br />

zum Beispiel GmbH & Co. KG, müssen spätestens zwölf<br />

Monate nach dem Abschlussstichtag beim elektronischen Bundesanzeiger<br />

(www.ebundesanzeiger.de) eingereicht werden. Für<br />

die meisten Unternehmen endet diese Frist für das Geschäftsjahr<br />

2006 am 31. Dezember <strong>2007</strong>.<br />

Verstöße gegen die Offenlegungspflichten werden aufgrund der<br />

elektronischen Prüfmöglichkeiten vom Bundesamt für Justiz<br />

von Amts wegen verfolgt. Bei Nichtbefolgung kann das Ordnungsgeld<br />

auch mehrmals angeordnet werden. Die Androhung<br />

des Ordnungsgeldes kann durch Nachreichung des Jahresab-<br />

schlusses innerhalb von sechs Wochen abgewendet werden. Die<br />

Verfahrenskosten in Höhe von 50 Euro hat das Unternehmen<br />

jedoch zu tragen.<br />

Weitere Informationen unter www.bmj.de oder<br />

unter https://publikations-serviceplattform.de<br />

Ansprechpartner bei der <strong>IHK</strong> <strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong><br />

ist Dr. Peter Schlichting · Tel.: 06031/609-4020<br />

schlichting@giessen-friedberg.ihk.de<br />

www.giessen-friedberg.ihk.de · <strong>12</strong>/<strong>2007</strong> ■ Recht und Steuern


38<br />

<strong>IHK</strong>-Service<br />

Lehrgänge<br />

Veranstaltungskalender Dezember <strong>2007</strong>/ Januar 2008<br />

<strong>Friedberg</strong> 14. 1. 2008 – 5. 3. 2008 Buchführung für Fortgeschrittene 60 Ustd.<br />

<strong>Gießen</strong> 15. 1. 2008 – 17. 9. 2009 Gepr. Industriefachwirt/in * ca. 620 UStd.<br />

<strong>Friedberg</strong> 16. 1. 2008 – 14. 5. 2008 <strong>IHK</strong>-Fachkraft Business English: Modul I – Refresher-Course English 48 Ustd.<br />

<strong>Friedberg</strong> 16. 1. 2008 – 14. 5. 2008 <strong>IHK</strong>-Fachkraft Business English: Modul III – Advance Business English 48 Ustd.<br />

<strong>Gießen</strong> 16. 1. 2008 – 30. 10. 2009 Gepr. Wirtschaftsfachwirt/in ** ca. 528 UStd.<br />

<strong>Gießen</strong> 21. 1. 2008 Einführungsveranstaltung:<br />

Ausbildung der Ausbilder (AdA), Vollzeit (Lehrgang: 7. 2. – 16. 2. 2008) *<br />

<strong>Gießen</strong> 30. 1. 2008 – 19. 4. 2008 Vorbereitung auf den Industriemeister-Lehrgang, FR Metall *** ca. 80 UStd.<br />

Tagesseminare Referent/in<br />

<strong>Friedberg</strong> 4. <strong>12</strong>. <strong>2007</strong> Mitarbeiter gekonnt führen und motivieren –<br />

Gemeinsam erfolgreich sein<br />

Prof. Dr. Heinz Ryborz<br />

<strong>Gießen</strong> 6. <strong>12</strong>. <strong>2007</strong> Jahresabschluss und Steuergestaltung <strong>2007</strong> Prof. Dr. Hubert Jung<br />

<strong>Friedberg</strong> 11. 1. 2008 Sicher und gelassen durch jede Prüfung Dr. Gaby Mortan<br />

<strong>Gießen</strong> 17. 1. 2008 Lohnsteuer 2008 Karl Wilhelm Söhngen<br />

<strong>Gießen</strong> 21. 1. 2008 Kundenkontakttraining –<br />

Verkaufstraining für Teilzeitkräfte und Minijobber im Einzelhandel<br />

Gabriele Goldbach<br />

<strong>Gießen</strong> 22. 1. 2008 Zeitmanagement und Arbeitsorganistation –<br />

Grundlagen des Erfolges<br />

Dipl.-Kfm. Christoph Sobiroy<br />

<strong>Friedberg</strong> 25. 1. 2008 Kommunikative Selbstbehauptung – Mit System zum Erfolg Dipl.-Psych. Vanessa Laszlo<br />

<strong>Gießen</strong> 30. 1. 2008 Personalentwicklung und Kompetenzmanagement – Dipl.-Volkswirt Karsten Peter<br />

Sichern Sie Ihre Zukunft!<br />

Für die ganztägigen Tagesseminare der <strong>IHK</strong> <strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong> ist ein Frühbucherrabatt möglich.<br />

Nähere Informationen: <strong>IHK</strong> <strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong>: 06031/609 -3<strong>12</strong>5 Raid Nashef (nashef@giessen-friedberg.ihk.de)<br />

-3110 Dagmar Löthe (jung@giessen-friedberg.ihk.de)<br />

-3<strong>12</strong>0 Siglinde Schäfer * (schaefersi@giessen-friedberg.ihk.de)<br />

-3115 Barbara Schäfer ** (schaeferba@giessen-friedberg.ihk.de)<br />

-3100 Herbert Jung *** (loethe@giessen-friedberg.ihk.de)<br />

Sachkundeprüfung<br />

nach dem Versicherungsvermittlerrecht<br />

Die Durchführung der Sachkundeprüfung auf dem Gebiet des Versicherungsvermittlerrechts<br />

wird von der Industrie- und Handelskammer<br />

<strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong> auf die Industrie- und Handelskammer<br />

Limburg übertragen. Den Beschluss der Vollversammlung der <strong>IHK</strong><br />

<strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong> vom 29. August <strong>2007</strong> hat das Hessische<br />

Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung am<br />

24. September <strong>2007</strong> genehmigt.<br />

Ansprechpartnerinnen bei der <strong>IHK</strong> Limburg:<br />

Christina Ruhl<br />

Tel.: 06431/210-<strong>12</strong>0 · c.ruhl@limburg.ihk.de<br />

Martina Mattlener<br />

Tel.: 06431/210-<strong>12</strong>1 · m.mattlener@limburg.ihk.de<br />

www.giessen-friedberg.ihk.de · <strong>12</strong>/<strong>2007</strong> ■ Recht und Steuern ■ Aus- und Weiterbildung


40<br />

Nachrichten aus der Region<br />

C. R. Menges GmbH, <strong>Gießen</strong><br />

Vater-Sohn-Duo feiert<br />

Vor 20 Jahren, am 1. April 1987, hat der damalige Banker Claus R. Menges die kleine Hausverwaltung<br />

der Firma Hahn in <strong>Gießen</strong> übernommen. Den Schritt in die Selbständigkeit hat er<br />

nie bereut, auch wenn der Neustart im Alter von 47 Jahren nicht leicht war.<br />

Seit Oktober 1993 wird Claus R. Menges von seinem Sohn Michael<br />

unterstützt. Der 39-jährige Fachwirt der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft<br />

ist heute gleichberechtigter Gesellschafter und habe einen<br />

wesentlichen Anteil am Erfolg des Unternehmens. Zusammen mit 10<br />

Mitarbeitern betreuen Menges rund 4 000 Wohn- und Gewerbeimmobilien.<br />

Dazu vermitteln sie Wohn- und Geschäftshäuser, schwerpunktmäßig<br />

im Stadtbereich <strong>Gießen</strong> und der näheren Umgebung. Egal ob Verkauf,<br />

Vermietung, Objektbetreuung, Buchhaltung oder Betriebskostenabrechnung<br />

– das Team der CR Menges GmbH lege besonders Wert auf<br />

umfassenden Service am Kunden. „Die Verwaltung und Vermarktung<br />

www.giessen-friedberg.ihk.de · <strong>12</strong>/<strong>2007</strong><br />

von Immobilien ist Vertrauenssache. Persönliche und individuelle<br />

Betreuung ist ein wichtiger Garant für zufriedene Kunden“, lautet ihre<br />

Philosophie. Die Erweiterung des Kundenstammes erfolge dabei nur in<br />

dem Umfang, wie gleichzeitig der Qualitätsstandard im Serviceangebot<br />

gehalten werden könne. 65 Eigentümer-Gemeinschaften vertrauen nach<br />

eigenen Angaben dem Verwalterteam in der Alicenstraße, und das<br />

bedeutet auch: Jedes Jahr finden an 65 Abenden Eigentümer-Versammlungen<br />

statt. Trotzdem bleibe noch Zeit für ehrenamtliches und soziales<br />

Engagement. „Die Zeit muss sein, für einen Unternehmer gehört das einfach<br />

dazu“, betont Claus R. Menges, seit Jahren begeisterter Mitradler<br />

und Sponsor der „Tour der Hoffnung“ und Förderer der Stiftung Lebenshilfe.<br />

Weiterhin fungiert er am Landgericht als ehrenamtlicher Handelsrichter.<br />

Sohn Michael, Vater eines dreijährigen Sohnes, engagiert sich<br />

bei Round Table und Rotary. Weitere Aufgaben ergeben sich durch die<br />

Änderung des Wohnungseigentumsgesetzes und die Umsetzung der<br />

ständigen Änderungen im Mietrecht. Für die Geschäftsführer sei es<br />

selbstverständlich, durch den Besuch von Seminaren und Tagungen, die<br />

aktuelle Rechtsprechung in der täglichen Praxis umsetzen zu können.<br />

Das Unternehmen im Internet unter www.cr-menges.de<br />

Da strahlen beide: Claus Rüdiger Menges und sein Sohn Michael<br />

Menges sind stolz auf das Erreichte. Ihre Firma, die Claus R. Menges<br />

GmbH, feiert 20-jähriges Jubiläum.


44<br />

Lebensart<br />

Weinempfehlung von Manfred Merz<br />

Gänsebraten gern gesehen<br />

Für jeden weinverliebten Connaisseur stellt sich Anfang<br />

Dezember die ewig junge Frage: Welcher Wein soll es an<br />

Weihnachten zum Gänsebraten sein? Stimmt der Sommelier<br />

üblicherweise seine Auswahl nach Farbe und Ingredienzien<br />

der Soße ab, benötigt diesmal auch der gehaltvolle Braten<br />

Aufmerksamkeit. Gehen wir deshalb nach dem Ausschlussverfahren<br />

vor.<br />

Unsere Gans ist vor allem eines: üppig.<br />

Kommen Knödel, Rotkraut, die geflügeleigene<br />

Soße und folglich das Bratfett hinzu,<br />

wird es eng in vino veritas. Weißweine bleiben<br />

außen vor; nur ein arg geholzter Chardonnay<br />

könnte mit seinem Schmelz dem<br />

Schmalz der Gans Paroli bieten - doch wer<br />

will den heute noch trinken? Zarte Rotweine<br />

der Marke Spätburgunder sind ebenfalls<br />

keine gute Idee: Sie können dem üppigen<br />

Mahl nicht folgen. Und feste, jugendliche<br />

Draufgänger mit stolzgeschwellter Tanninbrust<br />

würden die Harmonie der Speise nicht<br />

bereichern, sondern stören.<br />

Was also tun? Die Antwort ist einfach: Zum<br />

fetten Essen sollte es ein fetter Roter sein.<br />

Möglichst einer mit reifer Frucht, Süßholznote<br />

und weichem Tannin. Wenn der Stoff<br />

dann noch nach exotischen Gewürzen duftet<br />

und sogar schmeckt, ist für die Feiertage<br />

alles klar. Eine solche Pretiose findet sich im<br />

Hause Vina Herminia Excelsus in Spaniens<br />

bekanntestem Anbaugebiet Rioja. Die im<br />

www.giessen-friedberg.ihk.de · <strong>12</strong>/<strong>2007</strong><br />

Barrique gereifte Cuvee aus den Traubensorten<br />

Tempranillo und Garnacha (Grenache)<br />

hat alles, was die Festtage bereichert. In der<br />

Nase (nach dem Dekantieren) viel Würze,<br />

Sandelholz, dunkle Beeren und etwas Zimt,<br />

Kardamom und Tabak; am Gaumen bei fast<br />

vollem Körper süße, reife Beerenfrucht,<br />

reichlich Würze, etwas Glyzerin, gut eingebundenes<br />

Süßholz und smartes Tannin, das<br />

über die richtige Reife verfügt und dem<br />

weingewordenen Bollwerk Halt gibt; das<br />

würzig-blaubeerige Finish bleibt in guter<br />

Erinnerung. Der stolze Spanier ist bereits<br />

jetzt auf dem Punkt und macht nach kurzem<br />

Dekantieren am meisten Spaß. Da freut sich<br />

sogar die Weihnachtsgans. Manfred Merz<br />

Vina Herminia Excelsus<br />

Rioja · Jahrgang 2004<br />

14,5 Prozent Alkohol<br />

Bezug über Weinhaus Gebrüder Jochim<br />

Tel.: 06044/96<strong>12</strong>0<br />

Weinautor Manfred Merz<br />

Rioja, Jahrgang 2004


50<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Industrie- und Handelskammer<br />

<strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong><br />

Postfach 11 <strong>12</strong> 20, 35357 <strong>Gießen</strong><br />

Lonystraße 7, 35390 <strong>Gießen</strong><br />

Redaktion<br />

Iris Jakob<br />

Telefon: 0 60 31/6 09-11 15<br />

E-Mail: jakob@giessen-friedberg.ihk.de<br />

Kurt Schmitt, Chefredaktion<br />

Telefon: 06031/609-1100<br />

Telefax: 06031/609-1<strong>12</strong>0<br />

E-Mail: schmitt@giessen-friedberg.ihk.de<br />

Internet: www.giessen-friedberg.ihk.de<br />

www.giessen-friedberg.ihk.de · <strong>12</strong>/<strong>2007</strong><br />

„Ich engagiere mich gerne<br />

in der <strong>IHK</strong>, weil auch ich<br />

für die Förderung<br />

der Existenzgründer bin.“<br />

Vollversammlungsmitglied<br />

Frank Drescher<br />

Fonds-Center <strong>Gießen</strong> GmbH &<br />

Co. KG, <strong>Gießen</strong><br />

Wirtschaftsmagazin der <strong>IHK</strong> <strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong><br />

Verlag<br />

<strong>Gießen</strong>er Anzeiger Verlags GmbH & Co KG<br />

Wieseck, Am Urnenfeld <strong>12</strong>, 35396 <strong>Gießen</strong><br />

Anzeigenleitung<br />

Harald Lappessen<br />

Aline Cloos<br />

Telefon: 0641/9504-3540<br />

Telefax: 0641/9504-3550<br />

E-Mail: acloos@giessener-anzeiger.de<br />

Erscheinungsweise am 1. des Monats<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 6 gültig ab 1. 1. 2005<br />

Layoutkonzept<br />

Censonic Communication, <strong>Gießen</strong><br />

Muss ein Schaden beurteilt und dessen Ursache ermittelt werden?<br />

Soll ein fachlicher Streit gerichtlich oder außergerichtlich<br />

geklärt werden? Wie viel ist eine Maschine noch wert?<br />

Die <strong>IHK</strong> <strong>Gießen</strong>-<strong>Friedberg</strong> bietet aktuell eine Aufstellung von<br />

über 30 regionalen Sachverständigen, öffentlich bestellt und<br />

vereidigt. Sie helfen bei diesen und ähnlichen Fragen.<br />

Druck<br />

Brühlsche Universitätsdruckerei<br />

GmbH & Co KG, <strong>Gießen</strong><br />

Papier Recycling-Papier<br />

gestrichen aus 100% Altpapier hergestellt<br />

Das <strong>IHK</strong>-Wirtschaftsmagazin ist das offizielle<br />

Organ der Industrie- und Handelskammer<br />

<strong>Gießen</strong>–<strong>Friedberg</strong>. Der Bezug der <strong>IHK</strong>-Zeitschrift<br />

erfolgt im Rahmen der grundsätzlichen<br />

Beitragspflicht als Mitglied der <strong>IHK</strong>. Im freien<br />

Verkauf 25,– € pro Jahr. Fotomechanische<br />

Vervielfältigungen von Teilen dieser Zeitschrift<br />

sind nur für den innerbetrieblichen<br />

Gebrauch des Beziehers gestattet.

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