Walbeck feiert die Spargelprinzessin - WIR in Geldern
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Sie haben Fragen zur Ernährung bei bestimmten Erkrankungen?<br />
Beratung durch <strong>die</strong><br />
Diätassistenten im Krankenhaus<br />
Was darf ich essen? Worauf muss<br />
ich achten? Wie kann ich <strong>die</strong> angepasste<br />
Ernährung auf me<strong>in</strong>en Alltag<br />
umstellen, dass es mir gut<br />
geht? Diese Ungewissheiten beschäftigen<br />
Patienten, <strong>die</strong> vom<br />
Hausarzt oder auch im <strong>Geldern</strong>er<br />
Krankenhaus mit e<strong>in</strong>er neuen Diagnose<br />
konfrontiert werden, <strong>die</strong><br />
e<strong>in</strong>e Veränderung der Essgewohnheiten<br />
erfordert. Es kann viele Erkrankungen<br />
betreffen, wie beispielsweise<br />
Diabetes, nach e<strong>in</strong>em<br />
Infarkt, bestimmte Intoleranzen<br />
wie Laktose- oder Glutenunverträglichkeit,<br />
Adipositas, Fettstoffwechselstörungen,Nierenerkrankungen<br />
oder e<strong>in</strong>e Mangelernährung<br />
im Alter.<br />
Lösung für den Alltag<br />
Die Lösungen für jede <strong>in</strong>dividuelle<br />
Lebenssituation geben <strong>die</strong> Diätassistenten<br />
Helga Mahnken und<br />
Dirk Ostermann im <strong>Geldern</strong>er<br />
Krankenhaus. Helga Mahnken<br />
berichtet: „Es ist vollkommen egal,<br />
ob Sie sich als Patient im<br />
Krankenhaus bef<strong>in</strong>den oder von<br />
der Erkrankung bei Ihrem Hausarzt<br />
erfahren haben. Sie können e<strong>in</strong>fach<br />
e<strong>in</strong>en Term<strong>in</strong> mit uns vere<strong>in</strong>baren.<br />
Wir haben festgestellt: Zunächst<br />
beschäftigt sich der Patient mit der<br />
eigentlichen Diagnose. Danach<br />
ergeben sich viele Fragen erst im<br />
Alltag nach der Sprechstunde beim<br />
<strong>WIR</strong> <strong>in</strong>GELDERN<br />
2|2012<br />
Hausarzt. Diese lassen sich im<br />
ausführlichen Gespräch mit uns<br />
klären.“ Wie viel Zeit dafür<br />
e<strong>in</strong>geplant werden sollte, sei<br />
ebenso von Patient zu Patient<br />
unterschiedlich. Dirk Ostermann:<br />
„Das können 20 M<strong>in</strong>uten se<strong>in</strong>, aber<br />
auch e<strong>in</strong>e Stunde.“ Selbst nach<br />
e<strong>in</strong>em ausführlichen<br />
Beratungsgespräch ergäben sich<br />
oft im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> noch Fragen, <strong>die</strong><br />
Helga Mahnken und Dirk<br />
Ostermann gerne am Telefon<br />
klären.<br />
Die Diätassistenten s<strong>in</strong>d <strong>die</strong><br />
Fachleute <strong>in</strong> der Krankenhausküche,<br />
wie im St.-Clemens-Hospital<br />
<strong>Geldern</strong>, wenn es um <strong>die</strong><br />
zusätzliche Speisenbereitung bei<br />
Erkrankungen geht. Heutzutage<br />
gehen e<strong>in</strong>e dreijährige Ausbildung<br />
und das Staatsexamen voraus,<br />
bevor <strong>die</strong> Qualifizierung zum „Diätassistenten“<br />
abgeschlossen ist.<br />
Genau genommen kann der<br />
Begriff „Diät“ mit „Lebensweise“<br />
übersetzt werden. Es gehe nicht<br />
um Verzicht, sondern <strong>die</strong><br />
Ernährungsexperten geben<br />
vorrangig Lösungen vor, wie sich<br />
<strong>die</strong> jeweilige Erkrankung <strong>in</strong> das<br />
Leben und Essen der Menschen<br />
<strong>in</strong>tegrieren lässt.<br />
Dirk Ostermann beschreibt, wie e<strong>in</strong><br />
Beratungsgespräch ablaufen kann:<br />
„Wir erkundigen uns zuerst<br />
detailliert, wie <strong>die</strong> Gewohnheiten<br />
s<strong>in</strong>d, fragen nach Vorlieben und<br />
Tagesrhythmus, lassen uns<br />
möglicherweise Unterlagen<br />
zeigen. Über <strong>die</strong>ses Gesamtbild<br />
können wir dem Patienten später<br />
<strong>die</strong> direkte Hilfe geben, welche<br />
Nahrungsmittel möglicherweise<br />
ausgetauscht oder umgestellt<br />
werden können.“<br />
Oft sei es schlichtweg e<strong>in</strong>e Frage<br />
der Produkt<strong>in</strong>formation. E<strong>in</strong><br />
Beispiel: Da beobachtete sich e<strong>in</strong><br />
Patient, dass ihm jedes Mal nach<br />
dem Verzehr von Erdnussflips übel<br />
wurde. Was der Patient mit<br />
Laktose <strong>in</strong>toleranz nicht wusste,<br />
war, dass Milchzucker e<strong>in</strong><br />
Bestandteil <strong>die</strong>ses Knabbergebäcks<br />
ist. „Genauso bedenkt ke<strong>in</strong>er, dass<br />
<strong>in</strong> gekochtem Sch<strong>in</strong>ken ebenfalls<br />
Milch enthalten se<strong>in</strong> kann“,<br />
ergänzt <strong>die</strong> Leiter<strong>in</strong> der<br />
Krankenhausküche, Claudia<br />
Ingendae. Im E<strong>in</strong>zelfall, so<br />
raten <strong>die</strong> Ernährungsexperten,<br />
solle man unbed<strong>in</strong>gt <strong>die</strong><br />
Deklaration genau durchlesen<br />
oder sich vor dem E<strong>in</strong>kauf<br />
beim Metzger oder auch<br />
Bäcker direkt erkundigen.<br />
Brote<strong>in</strong>heiten<br />
berechnen<br />
Ähnlich empfehlen <strong>die</strong><br />
Diätassistenten den<br />
Diabetikern, auf Produkth<strong>in</strong>weise<br />
für <strong>die</strong> Zutat Zucker zu achten. Wer<br />
an Diabetes erkrankt sei, so wissen<br />
<strong>die</strong> Diätassistenten, müsse sich<br />
zunächst daran gewöhnen, se<strong>in</strong>e<br />
bevorstehende Mahlzeit <strong>in</strong> <strong>die</strong><br />
dazu erforderlichen Brote<strong>in</strong>heiten<br />
umzurechnen, egal ob der Patient<br />
auf Medikamente oder Insul<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>gestellt ist.<br />
Verschiedene Kostformen<br />
Bereits seit Februar 2012 wurden<br />
im <strong>Geldern</strong>er Krankenhaus zudem<br />
<strong>die</strong> Speisepläne auf <strong>die</strong> neue<br />
vorgeschriebene gesetzliche<br />
Veränderung umgestellt, e<strong>in</strong>e<br />
sogenannte<br />
kohlenhydratdef<strong>in</strong>ierte Kost<br />
anzubieten. Diese Kostform<br />
vere<strong>in</strong>fache Diabetikern, bei der<br />
Menüauswahl ihre Brote<strong>in</strong>heiten<br />
zu ad<strong>die</strong>ren. Für <strong>die</strong> Veränderung<br />
auf <strong>die</strong>se kohlenhydratdef<strong>in</strong>ierte<br />
Kostform, <strong>die</strong> im <strong>Geldern</strong>er<br />
Krankenhaus neben der Vollkost<br />
und leichten Vollkost zur Auswahl<br />
stehe, haben sich Ärzte und<br />
INFO<br />
Das Beratungsgespräch mit<br />
den Diätassistenten ist e<strong>in</strong>e<br />
sogenannte IGEL-Leistung<br />
und wird pauschal mit 25 Euro<br />
abgerechnet, <strong>die</strong> von den<br />
Krankenkassen je nach Krank-<br />
Ernährungsexperten<br />
ausgetauscht, wie <strong>die</strong><br />
Gesetzesvorgaben <strong>in</strong> <strong>die</strong><br />
Krankenhauspraxis umgesetzt<br />
werden können. Die<br />
Diätassistenten tragen <strong>die</strong><br />
Verantwortung für <strong>die</strong><br />
Speisenbereitung bei bestimmten<br />
Erkrankungen wie allergener Kost.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs beg<strong>in</strong>nt <strong>die</strong> Auswahl der<br />
gesunden Nahrungsmittel schon<br />
beim E<strong>in</strong>kauf, wie Claudia<br />
Ingendae erklärt: „Wir bevorzugen<br />
deklarationsfreie Lebensmittel,<br />
frisches Obst und Gemüse und vor<br />
allem verzichten wir auf<br />
Lebensmittel mit dem Zusatz von<br />
Geschmacksverstärkern.“<br />
heitsbild ganz oder teilweise<br />
rückerstattet werden. Term<strong>in</strong>e<br />
können montags bis freitags von<br />
09:30 bis 11:00 Uhr vere<strong>in</strong>bart<br />
werden unter der Telefonnummer<br />
02831 390-256.<br />
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