29.01.2013 Aufrufe

pdf 4,2 mb - AK - Vorarlberg

pdf 4,2 mb - AK - Vorarlberg

pdf 4,2 mb - AK - Vorarlberg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

März 2012<br />

Nr. 2/2012, XXVI. Jahrgang<br />

Zugestellt durch Post.at<br />

„Wir sollten uns von der<br />

Fehlerkultur verabschieden<br />

und die Stärken der Kinder<br />

herausfinden<br />

und ausbauen.“<br />

(Seite 11)<br />

Birgit Walch,<br />

Landeselternbüro<br />

Die <strong>Vorarlberg</strong>er Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz www.ak-vorarlberg.at<br />

Konsumentenberatung<br />

für alle Bürger des Landes<br />

Seiten 6 und 7<br />

<strong>AK</strong>-Präsident Hubert Hämmerle, Dr. Karin Hinteregger, Leiterin der <strong>AK</strong>-Konsumentenberatung und Landeshauptmann Mag. Markus Wallner.<br />

Steuer sparen<br />

Die Arbeitnehmer lassen jedes<br />

Jahr viel Geld liegen, weil sie ihre<br />

steuerlichen Möglichkeiten nicht<br />

ausnützen. Das ist schade und<br />

müsste nicht sein, denn schließlich<br />

kommt es gerade in schweren<br />

Zeiten auf jeden<br />

Cent an. In dieser<br />

Broschüre finden<br />

Sie nützliche<br />

Tipps, wie Sie<br />

vom Finanzamt<br />

Geld zurück bekommen<br />

können.<br />

Telefon 050/258-8000,<br />

bestellen@ak-vorarlberg.at<br />

Ältere sind wertvoller<br />

Teil des Ganzen<br />

Die demografische Entwicklung<br />

führt gerade auch in der Arbeitswelt<br />

zu nachhaltigen Veränderungen. <strong>AK</strong>-<br />

Experte Gerhard Ouschan mahnt von<br />

den Führungskräften eine verstärkte<br />

gesamthafte Betrachtung der Herausforderungen<br />

ein.<br />

Die Menschen werden in Zukunft länger<br />

erwerbstätig sein und benötigen<br />

dafür andere Rahmenbedingungen.<br />

Ein Mittel dafür ist Generationenmanagement,<br />

dessen Ziel es ist, alle in<br />

der Arbeitswelt tätigen Altersgruppen<br />

in ihrer Unterschiedlichkeit zu berücksichtigen<br />

und sie dabei zu unter-<br />

stützen, ihre Arbeitsfähigkeit zu erhalten.<br />

Gerhard Ouschan hat dazu den<br />

Ist-Zustand in <strong>Vorarlberg</strong>er Betrieben<br />

erhoben. Die Ergebnisse werden bei<br />

einem Treffen des Unternehmensnetzwerks<br />

„Berufliche Gesundheitsförde-<br />

rung“ am 22. März präsentiert. Das<br />

Thema der Veranstaltung lautet „Generationenmanagement<br />

als Führungsaufgabe<br />

– Eine junge Disziplin für eine<br />

alternde Gesellschaft“.<br />

Vorgelebte Wertschätzung<br />

Der <strong>AK</strong>-Experte mahnt Generationenmanagement<br />

als unabdingbaren<br />

Bestandteil einer zukunftsweisenden<br />

Unternehmenskultur ein. Dabei geht<br />

es um Wertschätzung: „Hier bedeutet<br />

der Mitarbeiter nicht nur Kapital,<br />

sondern ist ein wertvoller Bestandteil<br />

eines Unternehmens. Und das wird<br />

den Mitarbeitern nicht in Hochglanzbroschüren<br />

weitergegeben, sondern<br />

vorgelebt.“ Seite 5<br />

Aus dem Inhalt<br />

Gang vor Gericht soll<br />

bald teurer werden<br />

Das Justizministerium plant unter<br />

anderem die Kostenfreiheit für das<br />

Sozialrechtsverfahren zur Gänze aufzuheben.<br />

Die <strong>AK</strong> erhielt nicht einmal<br />

die Möglichkeit einer Stellungnahme.<br />

Seite 3<br />

BasicBonus für alle<br />

Lehrabsolventen<br />

Mit einem Geschenk belohnt die <strong>AK</strong><br />

<strong>Vorarlberg</strong> alle erfolgreichen Absolventen<br />

der Lehrabschlussprüfung. Mit<br />

im Paket ist ein 100-Euro-Bildungsgutschein<br />

vom <strong>AK</strong>-Bildungscenter.<br />

Seite 4<br />

Kontonummer und<br />

Bankleitzahl adé<br />

Ab Februar 2014 soll eine einheitliche<br />

22-stellige Kontonummer EU-weit<br />

eingeführt werden. Überweisungen<br />

werden dadurch schneller, billiger<br />

und sicherer abgewickelt.<br />

Seite 8<br />

EU will ein Recht auf<br />

das „Vergessen“<br />

Wer Daten im Internet freigibt und<br />

später löscht, muss damit rechnen,<br />

dass sie dennoch abrufbar bleiben.<br />

Die EU arbeitet an einer Lösung.<br />

Seite 9<br />

Neue Oberstufe im<br />

Nationalrat beschlossen<br />

Die neu gestaltete Oberstufe soll bis<br />

zum Jahr 2017 österreichweit eingeführt<br />

werden und immense Vorteile<br />

für alle Schüler mit sich bringen.<br />

Sitzenbleiben wird so fast unmöglich.<br />

Seite 11<br />

Gewinnen: Sony<br />

eBook-Reader<br />

Seite 12<br />

<strong>AK</strong>-Kontakte<br />

<strong>AK</strong>-Rechtsservice<br />

Tel. 050/258<br />

Betriebsreferat – 1500<br />

Info Arbeitsrecht – 2000<br />

Insolvenzrecht – 2100<br />

Sozialrecht – 2200<br />

Lehrlinge/Jugend – 2300<br />

Arbeitsrecht Feldkirch – 2500<br />

Familie/Frauen – 2600<br />

Konsumentenschutz – 3000<br />

Steuerrecht – 3100<br />

<strong>AK</strong> Bregenz – 5000<br />

<strong>AK</strong> Dornbirn – 6000<br />

<strong>AK</strong> Bludenz – 7000


2 Reaktionen märz 2012<br />

Kommentar von <strong>AK</strong>-Direktor Rainer Keckeis: „Ein schwieriger Hochseilakt ist gelungen“<br />

Liebe<br />

Leserinnen,<br />

liebe Leser,<br />

die Erwartungshaltung<br />

war wirklich nicht groß. Zu oft<br />

schon hat die Regierung in den letzten<br />

Jahren außer großen Diskussionen<br />

wenig bewegt. Deshalb kann der nun<br />

vorliegende Budgetplan als durchaus<br />

gelungener Akt bezeichnet werden.<br />

Immerhin jammern alle betroffenen<br />

Gruppen mit angezogener Handbremse,<br />

weil letztlich die anstehenden<br />

Belastungen und Kürzungen nicht<br />

wirklich existenzgefährdend sind.<br />

Neben vielen kleinen Verlierern gibt<br />

es nur eine große Gruppe der Gewinner:<br />

das sind jene Personen, die über<br />

große Vermögen verfügen. Sie dürfen<br />

weiterhin ihre Stiftungsprivilegien ge-<br />

Leserforum<br />

Konsumentenschutz<br />

für alle offen<br />

Es ist höchst erfreulich, dass es für alle<br />

Bürger möglich ist, den Konsumentenschutz<br />

in Anspruch zu nehmen. Es gibt<br />

viele Bürger, die nicht das nötige Geld<br />

für einen Rechtsanwalt haben. Ich<br />

habe selbst den Konsumentenschutz<br />

beansprucht und kann diesen allen<br />

empfehlen.<br />

Lydia Kungl, Hohenems<br />

Wiedereinstieg in das<br />

Berufsleben<br />

Der Wiedereinstieg ins Berufsleben in<br />

Österreich – sei es nach der Karenz,<br />

nach einer schweren Krankheit oder<br />

nach dem Umzug nach Österreich –<br />

ist ein regelrechter Hürdenlauf. Besonders<br />

dann, wenn man über 50 Jahre alt<br />

ist. Da wird einem von vornherein nur<br />

noch der Weg in die Arbeitslosigkeit<br />

geboten. Ich habe die Pension gesund<br />

erreicht. So kann es aber für den älteren<br />

Berufsstand einfach nicht weitergehen.<br />

Gertraud Six, Bludesch<br />

Es wird viel daran getan, dass wir<br />

Mütter nach einer kurzen Kindererziehungszeit<br />

wieder ins Berufsleben<br />

einsteigen können. Dabei frage ich<br />

Bei der Lehrstellensuche gilt es einige Regeln zu beachten.<br />

nießen und ihre Vermögen steuerfrei<br />

weitergeben, während alle anderen,<br />

die ihr Geld mit Arbeit verdienen,<br />

kräftig zur Kasse gebeten werden. Das<br />

ist bedauerlich und ungerecht, aber<br />

Ausdruck der herrschenden politischen<br />

Situation.<br />

Aus Arbeitnehmersicht völlig unverständlich<br />

ist die Tatsache, dass zwar<br />

der Einstieg in die<br />

Pension schwerer<br />

und vor allem<br />

auch teurer wird,<br />

gleichzeitig aber<br />

keine Maßnahme<br />

beschlossen wurde,<br />

die ein längeres Arbeiten überhaupt<br />

möglich macht. Eine lächerliche Abgabe<br />

von 110 Euro für den Betrieb<br />

der jemanden kündigt, vermag am<br />

Faktum, dass Arbeitnehmer schon<br />

weit vor dem gesetzlichen Pensionsal-<br />

mich oft, wo die Unterstützung für<br />

die Mütter bleibt, die zuhause bei ihren<br />

Kindern bleiben wollen. Die ihr<br />

Kind länger als zwei Jahre selbst betreuen<br />

wollen. Es gibt auch Mütter,<br />

die ihre Kinder nicht in Ganztagesbetreuungen<br />

geben wollen. Leisten<br />

wir nicht Ähnliches wie Mütter, deren<br />

Kinder betreut werden? Sollte es für<br />

uns nicht auch eine höhere Pension<br />

geben? Ich finde schon, denn ich habe<br />

nicht weniger für unseren Staat getan,<br />

nur weil ich meinem Kind selbst unsere<br />

Muttersprache beigebracht habe<br />

oder weil ich mit meinem Volksschüler<br />

selbst die Hausaufgaben mache. Ich<br />

koche das Mittagessen für meine Familie<br />

selbst. Habe ich darum weniger<br />

Pension verdient? Ich denke nicht. Ein<br />

Gedanke. Da ich all diese wichtigen<br />

Schritte meines Kindes selbst begleite<br />

und unterstütze, müssen meine Kinder<br />

nicht betreut werden, also entstehen<br />

für Land, Bund und Gemeinden auch<br />

weniger Kosten.<br />

Cornelia Kühne, Meiningen<br />

Wichtige Tipps zur<br />

Lehrstellensuche<br />

Das Wichtigste für junge Bewerber bei<br />

der Vorstellung in einem Betrieb ist –<br />

neben einem tadellosen Äußeren – das<br />

„Großgrundbesitzer und<br />

wirklich Vermögende sind die<br />

einzigen Gewinner des neuen<br />

Sparpakets“<br />

ter zum alten Eisen zählen und auch<br />

so behandelt werden, nichts ändern.<br />

Hier hat die Arbeitnehmerseite – so<br />

sie überhaupt auf die Verhandlungen<br />

Einfluss hatte – völlig versagt. Sie<br />

hätte nur den Wirtschaftskammerpräsidenten<br />

Leitl beim Wort nehmen<br />

müssen. Er hat vollmundig erklärt,<br />

dass ein Arbeiter halt drei Jahre länger<br />

arbeiten soll, dann<br />

könne er mit der<br />

damit erzielbaren<br />

höheren Pension<br />

jedes Jahr eine<br />

Weltreise machen.<br />

Peinlich genug,<br />

dass Leitl offenbar mit den Grundrechenarten,<br />

sicher aber mit dem Pensionsrecht<br />

auf Kriegsfuß steht. Einem<br />

Arbeiter, der sein Leben lang immer<br />

die höchstmöglichen Pensionsbeiträge<br />

einbezahlt hat, bringt eine um drei<br />

Interesse zu zeigen, das man für die jeweilige<br />

Firma hat. Dazu können ruhig<br />

Fragen gestellt werden – was wie läuft.<br />

Das hinterlässt einen guten Eindruck.<br />

Rosa Düringer, Röthis<br />

Wissen fürs Leben ist<br />

eine Bereicherung<br />

Ich finde die <strong>AK</strong>-Reihe Wissen fürs<br />

Leben toll. Ich bin Schüler und freue<br />

mich über jeden Vortrag. Neben<br />

meinem Schulwissen tragen die Vorträge<br />

sehr dazu bei, um ein vollständiges<br />

Wissen für das Leben zu erlangen.<br />

Patrick Matt, Hörbranz<br />

Neues Gesetz für den<br />

Verkauf an der Theke<br />

Es ist sicherlich eine Unsitte, das Papier<br />

bei Wurst-, Fleisch- oder Käseeinkauf<br />

mit dem gekauften Produkt<br />

mitzurechnen. Ich bitte jedoch andere<br />

Produkte zu betrachten, bei denen<br />

noch viel mehr Unfug betrieben wird.<br />

Bei Keks, Süßwaren, Kosmetikartikeln<br />

Jahre verlängerte Berufstätigkeit im<br />

Jahr netto rund 1500 Euro zusätzlich.<br />

Hat er durchschnittlich verdient, so<br />

bleiben ihm trotz Bonus für drei zusätzliche<br />

Arbeitsjahre rund 600 Euro.<br />

Damit kann er einen Urlaub in Südtirol<br />

machen und davon träumen, dass<br />

ihm der Herr Wirtschaftskammerpräsident<br />

Leitl vielleicht eine Karte aus<br />

der Karibik schickt. Denn selbst hinzufliegen,<br />

wird sich finanziell schwer<br />

ausgehen. Aber sei‘s drum – Leitl<br />

beim Wort nehmen und das politisch<br />

einfordern, was er als oberster Wirtschaftsvertreter<br />

verspricht, dann wäre<br />

den Arbeitnehmern um ein Vielfaches<br />

geholfen.<br />

<strong>AK</strong>-Direktor Rainer Keckeis<br />

Bei losen Produkten an der Theke wie Fleisch, Wurst oder Käse darf die Verpackung seit<br />

1. Jänner 2012 nicht mehr mitgewogen werden.<br />

usw. werden Unmengen von Verpackungsmaterial<br />

verschwendet. Oft beträgt<br />

der Inhalt weniger als 50 Prozent<br />

der Verpackung. Somit entsteht unnötiger<br />

Müll, der auch noch teuer bezahlt<br />

werden muss. Daher ist in erster<br />

Linie diesem Treiben ein Riegel vorzuschieben.<br />

Da auch ein Geschäft bei<br />

sorgfältiger Kalkulation Papier nicht<br />

verschenken kann, wird der Konsument<br />

das Wurst- oder Käsepapier halt<br />

über das Produkt mitbezahlen. Und<br />

somit wird diese gesetzliche Regelung<br />

mit großer Wahrscheinlichkeit ins Leere<br />

gehen.<br />

Thomas Koschat, Dalaas<br />

Das neue Gesetz bezüglich des Mitverrechnens<br />

der Verpackung bei Fleisch-<br />

und Wurstwaren ist sehr zu begrüßen.<br />

Die durch das Mitverrechnen der<br />

Verpackung entfallenden Mehrkosten<br />

fallen auf Dauer besonders beim<br />

Einkauf von kleineren Mengen sehr<br />

ins Gewicht. Aber was tun, wenn die<br />

Verkäuferinnen oder Verkäufer beziehungsweise<br />

Firmen sich nicht an diese<br />

Regelung halten?<br />

Stefanie Ludescher, Rankweil<br />

Lehrermangel in der<br />

EU ein großes Thema<br />

Nicht nur in Österreich ist laut<br />

einem EU-Bildungsbericht in<br />

Zukunft mit einem Engpass bei<br />

Lehrern zu rechnen. Auch Deutschland,<br />

Belgien, Luxe<strong>mb</strong>urg, die<br />

Türkei, Großbritannien und die<br />

Niederlande werden künftig mit<br />

diesem Problem konfrontiert werden.<br />

Im französischen Teil Belgiens<br />

hätten 46 Prozent der 15-jährigen<br />

Schüler zu wenig Mathematiklehrer.<br />

In Deutschland fehlen bei 42<br />

Prozent in derselben Altersgruppe<br />

Lehrkräfte in den Naturwissenschaften<br />

und bei 18 Prozent Mathematiklehrer.<br />

In Österreich besteht<br />

der größte Lehrermangel (11<br />

Prozent) in naturwissenschaftlichen<br />

Fächern, gefolgt von Sprachlehrern<br />

(6,7 Prozent) und von Mathematiklehrern<br />

(5,8 Prozent).<br />

USA und EU einig<br />

über Bioprodukte<br />

Biolebensmittel aus der<br />

Europäischen Union und den USA<br />

dürfen künftig auf beiden Seiten<br />

des Atlantiks als Ökoerzeugnisse<br />

verkauft werden. Die EU und die<br />

USA unterzeichneten eine entsprechende<br />

Übereinkunft. Somit erkennen<br />

beide Seiten ihre Biostandards<br />

gegenseitig an. Produkte, die in der<br />

EU ein Ökosiegel tragen, können<br />

künftig nun auch ohne größeren<br />

Aufwand den „Organic“-Schriftzug<br />

des US-Landwirtschaftsministeriums<br />

erhalten. Die Vereinbarung<br />

gilt ab 1. Juni 2012.<br />

Beispiele für solche Produkte sind<br />

Biofleisch, Biogetreide oder Wein.<br />

Die EU und die USA sind die<br />

zwei größten Weltmärkte für Bio-<br />

Lebensmittel.<br />

Liebe Leserinnen und Leser<br />

Wegen der vielen<br />

Zusendungen war<br />

es uns leider nicht<br />

möglich, alle erhaltenen<br />

Beiträge zu<br />

veröffentlichen.<br />

Den Sony eBook-<br />

Reader im Wert von<br />

rund 150 Euro aus<br />

der letzten <strong>AK</strong>tion<br />

hat Gertraud Six aus<br />

Bludesch gewonnen.<br />

Der Gewinn wird in<br />

den nächsten Tagen<br />

per Post zugesandt.<br />

Wir gratulieren!<br />

Impressum<br />

Die <strong>Vorarlberg</strong>er Zeitung für<br />

Arbeit und Konsumentenschutz<br />

Herausgeber, Medieninhaber<br />

und Sitz der Redaktion:<br />

Arbeiterkammer <strong>Vorarlberg</strong>,<br />

6800 Feldkirch, Widnau 2–4<br />

presse@ak-vorarlberg.at<br />

Redaktionsleitung:<br />

Mag. Martina Podgornik<br />

Grafik: Baschnegger Ammann<br />

und Partner<br />

Fotografie: Georg Alfare,<br />

fotolia, Bilderbox, Bregenzer Festspiele/Karl<br />

Forster, die3, Europäische<br />

Union<br />

Druck: <strong>Vorarlberg</strong>er Medienhaus,<br />

Schwarzach<br />

Aus Gründen der Lesbarkeit wird<br />

in der <strong>AK</strong>tion nur die männliche<br />

Form verwendet. Selbstverständlich<br />

sind Frauen und Männer<br />

gleichermaßen angesprochen.


Malcom Harbour, Vorsitzender des Ausschusses für Binnenmarkt und Verbraucherschutz im Exklusivinterview mit der <strong>AK</strong>tion<br />

„Größere Auswahl und mehr<br />

Wettbewerb sind sehr wichtig“<br />

Speziell in der Krise ist der Verbraucherschutz<br />

wichtiger denn je.<br />

Zu diesem Schluss kommt Malcom<br />

Harbour im Exklusiv-Interview mit<br />

der <strong>AK</strong>tion. Er ist Vorsitzender des<br />

Ausschusses für Binnenmarkt und<br />

Verbraucherschutz im Europäischen<br />

Parlament.<br />

<strong>AK</strong>tion: Herr Harbour, warum sind<br />

Binnenmarkt und Verbraucherschutz<br />

in einem Ausschuss ko<strong>mb</strong>iniert?<br />

Malcolm Harbour: Ein Binnenmarkt<br />

kann nur dann zufriedenstellend funktionieren,<br />

wenn wir auch mündige<br />

und zufriedene Verbraucher haben.<br />

Beides ist Teil des gleichen politischen<br />

Instrumentariums. Mein Ausschuss<br />

konzentriert sich sehr stark auf diese<br />

Tatsache. Wir haben 2009/2010 einen<br />

Meilenstein in der Gesetzgebung für<br />

einen Binnenmarkt für Verbraucher<br />

und Bürger gesetzt, weil wir glauben,<br />

dass das ganze Konzept und die Bedeutung<br />

des Binnenmarktes viel mehr Anziehungskraft<br />

für den einzelnen Bürger<br />

haben müssen.<br />

Auf der Webseite Ihrer Partei steht<br />

über Sie geschrieben, Sie führten einen<br />

Kreuzzug für eine stärkere Öffnung<br />

und Deregulierung der Märkte.<br />

Ist nicht gerade zu wenig Regulierung<br />

einer der Hauptgründe für die enorme<br />

Krise, die Europa momentan durchmacht?<br />

Wir müssen hier unterscheiden zwischen<br />

zwei verschiedenen Dingen. Ich<br />

konzentriere mich auf Probleme des<br />

Binnenmarkts. Es ist klar, dass es Probleme<br />

bei der Handhabung des Euros<br />

und bei den übergeordneten finanzpolitischen<br />

Regulierungen, beim Management<br />

der Defizite, usw. gibt. Aber<br />

was die Öffnung von Märkten betrifft,<br />

gibt es echte Möglichkeiten, die Auswahl<br />

für die Verbraucher zu vergrößern<br />

und ihnen die Vorteile eines stärkeren<br />

Wettbewerbs zu bieten. Die Regulierungen,<br />

an denen wir arbeiten, haben<br />

zwei Seiten. Auf der einen Seite ist die<br />

Gelegenheit, Märkte zu öffnen; die<br />

Dienstleistungen sind ein sehr gutes<br />

Beispiel dafür. Das muss andererseits<br />

aber mit der Stärkung des Verbraucherschutzes<br />

einhergehen, insbesondere<br />

wenn es um grenzüberschreitende<br />

Geschäfte geht.<br />

Wie haben Deregulierung und Liberalisierung<br />

die Lage der Verbraucher<br />

Nach dem massiven Protest der <strong>AK</strong><br />

gegen den Entwurf zum Gerichtsorganisationsgesetz<br />

hat die Ministerin<br />

diesen zurückgezogen. Vor allem<br />

kranke und sozial schwache Personen<br />

wären durch die Änderungen weiter<br />

geschwächt worden.<br />

Im Bereich Arbeits- und Sozialrecht,<br />

aber auch in Bezug auf das Gerichtsgebührengesetz<br />

plante das Justizministerium<br />

mittels einer Änderung<br />

des Gerichtsorganisationsgesetzes<br />

schmerzhafte Einschnitte. Konkret<br />

ging es um folgende Punkte, die ohne<br />

Begutachtungen möglichst rasch be-<br />

Malcom Harbour: „Beim Verbraucherschutz dürfen die Standards nicht gesenkt werden, weil dadurch insbesondere die schutzbedürftigen<br />

Verbraucher mit niedrigeren Einkommen gefährdet wären.“<br />

wirklich verändert? Zum Besseren oder<br />

zum Schlechteren?<br />

Ich denke, zum Besseren. Wenn man<br />

sich nur den Binnenmarkt für Waren<br />

anschaut, sieht man, dass viel mehr<br />

Auswahl vorhanden ist; es gibt mehr<br />

Anbieter auf dem Markt und mehr<br />

Wettbewerb. Ein fairerer und aktiverer<br />

Wettbewerb ist gut für die Konsumenten.<br />

Bei den Dienstleistungen<br />

haben wir die Vorteile der Öffnung<br />

für den Wettbewerb noch nicht sehen<br />

können, weil es auf dem Dienstleistungsmarkt<br />

viele nationale Einschränkungen<br />

gibt.<br />

Womit wir bei der nächsten Frage<br />

sind: Die Dienstleistungsrichtlinie ist<br />

seit zwei Jahren in Kraft. Was ist Ihre<br />

Zwischenbilanz aus Verbrauchersicht?<br />

Die grenzüberschreitenden Dienstleistungen<br />

haben sich langsamer entwickelt,<br />

als die Menschen erwarteten.<br />

Aber für eine wirkliche Bewertung ist<br />

es noch etwas zu früh. Ich habe das<br />

Gefühl, dass deutlich mehr grenzüber-<br />

schlossen werden sollten:<br />

• Die Streitwertgrenze für das<br />

bezirksgerichtliche Verfahren sollte<br />

von 10.000 Euro auf 25.000 Euro<br />

angehoben werden.<br />

• Die Kostenfreiheit für das<br />

Sozialrechtsverfahren sollte zur<br />

Gänze aufgehoben werden.<br />

• Die Gerichtstage sollten abgeschafft<br />

werden.<br />

Einschnitte abgewendet<br />

Ein großer Vorteil – speziell für sozial<br />

schwächere Personen – ist die Regelung,<br />

dass der Gerichtszugang in<br />

Sozialrechtsverfahren kostenlos ist.<br />

schreitende Dienstleistungen angeboten<br />

werden, aber derzeit spielt sich das<br />

vor allem zwischen den Unternehmen<br />

ab und nicht so sehr auf der Verbraucherebene.<br />

Wie wichtig ist der Verbraucherschutz<br />

in dieser Zeit der Krise?<br />

Extrem wichtig. Wir müssen dafür sorgen,<br />

dass die Standards jetzt nicht gesenkt<br />

werden, weil dadurch insbesondere<br />

die schutzbedürftigen Verbraucher<br />

und Menschen mit niedrigen Einkommen<br />

gefährdet wären. Ich komme auf<br />

den Punkt von vorhin zurück: Unter<br />

den derzeitigen Umständen ist es sogar<br />

noch wichtiger, dass wir dafür sorgen,<br />

dass es eine größere Auswahl und mehr<br />

Wettbewerb gibt.<br />

Welche positiven Nachrichten und Entwicklungen<br />

dürfen die Verbraucher in<br />

diesem Jahr aus Brüssel erwarten?<br />

Die Europäische Kommission wird<br />

uns ihren Vorschlag für eine integrierte<br />

Strategie für die Konsumentengesetz-<br />

Die geplante Änderung des Gerichtsorganisationsgesetzes hätte den Gang vor Gericht erheblich teurer gemacht<br />

<strong>AK</strong>-Erfolg: Ministerin zieht<br />

fertigen Gesetzesentwurf zurück<br />

„Hier wären extreme Belastungen auf<br />

die <strong>Vorarlberg</strong>er zugekommen. Bei<br />

Arbeitsunfällen oder Klagen im Bereich<br />

Invaliditätspension wären alleine<br />

in erster Instanz bis zum 1. Juli 2012<br />

Kosten in der Höhe von rund 180.000<br />

Euro auf die <strong>Vorarlberg</strong>er Bevölkerung<br />

zugekommen“, erklärt Dr. Michael<br />

Simma, Bereichsleiter der <strong>AK</strong>-Sozialpolitik.<br />

Auch die Erhöhung der Streitwertgrenze<br />

von 10.000 Euro auf 25.000<br />

Euro hat bei Simma Kopfschütteln<br />

ausgelöst. „Hier wären sehr viele Verfahren<br />

vom Landesgericht zum Bezirksgericht<br />

verschoben worden. Das<br />

gebung auf europäischer Ebene vorlegen<br />

– etwas, wofür wir uns gemeinsam<br />

mit den Verbraucherorganisationen<br />

sehr stark eingesetzt haben. Einer der<br />

wichtigsten Gesetzesvorschläge im<br />

Verbraucherschutzbereich, die wir in<br />

diesem Jahr bearbeiten werden, befasst<br />

sich mit der Frage, wie die Wirksamkeit<br />

von Verfahren zur alternativen<br />

Streitbeilegung erhöht werden kann,<br />

die insbesondere im gesamten Binnenmarkt<br />

funktionieren müssen, um<br />

die Verbraucher zu ermutigen, die<br />

Vorteile dieses Wettbewerbs zu nutzen.<br />

Unser Ausschuss wird sich dieses<br />

Jahr auch genau anschauen, wie gut<br />

die Verbraucherkreditrichtlinie, bei<br />

der wir zahlreiche wichtige Verbesserungen<br />

durchgesetzt haben, in den<br />

Mitgliedsstaaten umgesetzt wird. Das<br />

wird bei der nächsten Revision der<br />

Richtlinie im kommenden Jahr zu Verbesserungen<br />

führen. Zudem wird es im<br />

Laufe des Jahres auch eine Revision<br />

der Richtlinie zur Produktsicherheit<br />

geben.<br />

Dr. Michael Simma: „Der massive Protest<br />

hat sich gelohnt.“<br />

wäre eine nicht nachvollziehbare Maßnahme<br />

gewesen, da ja im Zuge des<br />

Sparpaketes genau diese Gerichte weitgehend<br />

abgeschafft werden sollen“,<br />

sagt Simma.<br />

Besonders aufgestoßen ist der <strong>AK</strong><br />

<strong>Vorarlberg</strong>, dass bei den geplanten Änderungen<br />

speziell gesundheitlich beeinträchtigte<br />

Menschen mit geringem<br />

Einkommen betroffen gewesen wären.<br />

„Durch unseren Protest gegen den<br />

Gesetzesentwurf konnten wir verhindern,<br />

dass der Gang vor Gericht erheblich<br />

teurer wird. Das hätte vor allem<br />

sozial schwache Menschen getroffen“,<br />

so Simma abschließend.<br />

märz 2012 Politik 3<br />

Rückforderungen zum<br />

Kinderbetreuungsgeld<br />

Zurzeit prüft die <strong>Vorarlberg</strong>er<br />

Gebietskrankenkasse, ob die Dazuverdienstgrenze<br />

zum im Jahr 2008<br />

bezogenen Kinderbetreuungsgeld<br />

beziehungsweise Zuschuss eingehalten<br />

wurde. Im Zuge dessen kann es<br />

auch zu Rückzahlungsbescheiden<br />

kommen. „Falls die Rückforderungen<br />

zu Unrecht verschickt wurden,<br />

kann der Bescheid binnen vier<br />

Wochen bekämpft werden“, erklärt<br />

Dr. Brigitte Hutterer vom <strong>AK</strong>-Büro<br />

für Familien und Frauenfragen.<br />

Sollten Unklarheiten bestehen,<br />

können sich die Betroffenen an die<br />

<strong>AK</strong> <strong>Vorarlberg</strong> wenden.<br />

<strong>AK</strong>-Büro für Familien und Frauenfragen,<br />

Telefon 050/258-2600,<br />

familie.frau@ak-vorarlberg.at<br />

Korrektur im letzten<br />

<strong>AK</strong>-Geschäftsbericht<br />

Der aktuelle Geschäftsbericht der<br />

<strong>AK</strong> <strong>Vorarlberg</strong> wurde in der letzten<br />

Ausgabe der <strong>AK</strong>tion beigelegt. Es<br />

hat sich bei den Zahlen auf den<br />

Seiten 8 und 9 leider ein Fehler eingeschlichen.<br />

Die korrigierte Fassung<br />

steht auf der Homepage der <strong>AK</strong><br />

zum Download bereit.<br />

Download: www.ak-vorarlberg.at/<br />

wirueberuns.htm<br />

„Informieren statt<br />

diskriminieren“<br />

Die AIDS-Hilfen Österreichs haben<br />

dieses Jahr ihren Schwerpunkt auf<br />

das Thema Arbeit und AIDS-Erkrankung<br />

gelegt. Unter dem Motto<br />

„Feuern Sie Ihren unproduktivsten<br />

Mitarbeiter: Das Vorurteil“ machen<br />

sie darauf aufmerksam, dass viele<br />

Menschen aufgrund ihrer Erkrankung<br />

auch vom Arbeitsalltag ausgegrenzt<br />

werden.<br />

Nähere Informationen dazu unter<br />

www.aidshilfen.at<br />

Frauenquote ist<br />

erschreckend niedrig<br />

Wie die EU-Justizkommissarin<br />

Viviane Reding bekannt gab, beträgt<br />

der Frauenanteil an den Unternehmensvorständen<br />

in der EU durchschnittlich<br />

12 Prozent. Österreich<br />

möchte diese Quote erhöhen, stößt<br />

damit aber nicht nur auf Gegenliebe.<br />

Insgesamt zeigt sich die EU bei<br />

diesem Thema gespalten.<br />

Kurz gemeldet ...<br />

q Mit 1,9 Prozent verzeichnet die<br />

Ukraine die niedrigste Arbeitslosenquote<br />

in Europa. q Rund eine<br />

Million Österreicher sind arm oder<br />

armutsgefährdet und können sich<br />

alltägliche Notwendigkeiten wie<br />

Heizmaterial oder Kleidung häufig<br />

nicht leisten. q In Deutschland<br />

bleiben offene Stellen im Durchschnitt<br />

68 Tage unbesetzt. q Ein-<br />

käufer in der Energiebranche in<br />

Österreich verdienen laut Studie im<br />

Durchschnitt 106.000 Euro im Jahr<br />

und lassen damit Einkäufer in Branchen<br />

wie der Holz- und Papierindustrie<br />

mit 77.000 Euro weit hinter<br />

sich. q Im vierten Quartal 2011<br />

sind die Umfragewerte bezüglich<br />

der Berufsaussichten in Österreich<br />

rapide abgefallen. Waren bis zum<br />

dritten Quartal noch 59 Prozent<br />

der österreichischen Konsumenten<br />

der Meinung, ihre Berufsaussichten<br />

seien ausgezeichnet oder gut, waren<br />

es im vierten Quartal nur noch<br />

43 Prozent. q Erstmals seit über<br />

zweieinhalb Jahren ist das Bruttoinlandsprodukt<br />

der 17-EU-Länder<br />

aufgrund der Schuldenkrise und<br />

des Vertrauensverlustes insgesamt<br />

gesunken.


4 Jugend märz 2012<br />

Für erfolgreiche Absolventen der Lehrabschlussprüfung hat die <strong>AK</strong> <strong>Vorarlberg</strong> eine kleine Aufmerksamkeit parat, den BasicBonus und einen nützlichen USB-Stick.<br />

BasicBonus für Lehrabsolventen<br />

im Wert von 100 Euro sichern<br />

Nach Abschluss der Lehre wird jeder<br />

Absolvent von der <strong>AK</strong> <strong>Vorarlberg</strong> für<br />

seine Leistungen belohnt, dabei winken<br />

attraktive Geschenke für die neuen<br />

Facharbeiter.<br />

Der Kontakt zur Arbeiterkammer<br />

entsteht oft erst wenn Probleme auftauchen,<br />

ob im Arbeitsrecht oder mit<br />

der Handyrechnung im Konsumentenschutz.<br />

Deshalb will sich die <strong>AK</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />

von Anfang an als Dienstleister präsentieren<br />

und auf das umfassende Angebot<br />

auch im Bildungsbereich aufmerksam<br />

machen.<br />

Belohnung verdient<br />

„Die Lehrabschlussprüfung erfolgreich<br />

zu absolvieren verlangt den jungen<br />

Mädchen und Burschen nach ihrer<br />

Lehrzeit einiges ab und das wollen wir<br />

natürlich auch dementsprechend belohnen,“<br />

sagt Mag. Marcus Mayer, der Lei-<br />

Mädchen, die Motoren frisieren, sollen<br />

jungen Geschlechtsgenossinnen<br />

Lust auf Technik machen.<br />

Das Projekt „I kann‘s! I trau mer‘s zu!“<br />

(die <strong>AK</strong>tion berichtete) soll die Berührungsängste<br />

von Mädchen hinsichtlich<br />

technischer Berufe abbauen und sie für<br />

diesen Bereich begeistern.<br />

Mädchen und Technik<br />

Seit rund einem Jahr läuft das Projekt<br />

bereits und wird nun auch medial<br />

aufbereitet. Die im Deze<strong>mb</strong>er einer<br />

Vielzahl von interessierten Personen<br />

präsentierte Plakatkampagne stellt eine<br />

Beziehung zwischen Mädchen und<br />

Technik her (siehe Bild rechts).<br />

In der ersten Phase fanden beispielsweise<br />

Workshops mit Robotern<br />

für Mädchen statt, die von weiblichen<br />

Lehrlingen der Firmen Blum<br />

und Grass gemeinsam durchgeführt<br />

wurden. Kompetenzträgerinnen des<br />

ter der Lehrlings- und Jugendabteilung.<br />

Insbesondere der BasicBonus in<br />

Form eines 100-Euro-Bildungsgutscheins<br />

für Kurse im <strong>AK</strong>-Bildungscenter<br />

baut auf Nachhaltigkeit und ermöglicht<br />

den Ausbau von Wissen.<br />

„Zudem wollen wir damit die Ab-<br />

solventen dafür sensibilisieren, dass die<br />

Halbwertszeit von aktuellem Wissen<br />

manchmal sehr kurz sein kann und<br />

man sich zwar am Ende der Lehrzeit<br />

befindet, nicht aber am Ende der Lernzeit.<br />

Lebenslanges Lernen ist nicht nur<br />

ein Schlagwort ohne Hintergrund, wer<br />

sich aufgeschlossen und wissbegierig<br />

zeigt, erhöht seinen Marktwert und sei-<br />

Projektes sind die Mädchen selbst und<br />

schaffen dadurch bei der Zielgruppe<br />

ein neues Selbstbewusstsein und wecken<br />

Interesse.<br />

Weibliche Fachkräfte<br />

Das Ziel ist es, Betriebe dazu zu animieren<br />

Strukturen zu schaffen, die<br />

eine langfristige Bindung der weiblichen<br />

Fachkräfte schafft. Bis zum Ende<br />

des Projektes werden Checklisten und<br />

Maßnahmenkataloge von den Mädchen<br />

erarbeitet, die interessierten Betrieben<br />

zusätzliche wichtige Impulse für<br />

die Lehrlingsausbildung von technikbegeisterten<br />

Mädchen bringen sollen.<br />

Noch rund ein Jahr wird federführend<br />

vom Mädchenzentrum „Amazone“<br />

in Bregenz an verschiedenen Umsetzungen<br />

gearbeitet. Infos dazu finden<br />

sich im Internet.<br />

ne Chancen auf dem Arbeitsmarkt,“ so<br />

Mayer.<br />

Mit dem Bildungsgutschein können<br />

sämtliche Kurse aus dem Programm<br />

des <strong>AK</strong>-Bildungscenters besucht<br />

werden, die Palette reicht vom<br />

Sprachkurs über Kurse aus dem Bereich<br />

„Wir wollen die künftigen Facharbeiter mit dem breiten<br />

Angebot der <strong>AK</strong> <strong>Vorarlberg</strong> in Berührung bringen und uns als<br />

Dienstleister präsentieren.“<br />

Mag. Marcus Mayer, Leiter der Lehrlings- und Jugendabteilung<br />

Persönlichkeitsentwicklung (beispielsweise<br />

Rhetorik oder Konfliktmanagement)<br />

bis hin zu spezialisierten Angeboten<br />

in Richtung Computer und IT.<br />

Neben dem BasicBonus gibt es für<br />

jeden Teilnehmer ein Freifahrtticket<br />

mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum<br />

Kursort und nötigenfalls auch eine<br />

Möglichkeit der Kinderbetreuung im<br />

Das Projekt „I kann‘s! I trau mer‘s zu!“ trägt erste Früchte, Plakat-Kampagne startet mit unterschiedlichen Motiven<br />

Mädchen machen sich<br />

stark für Technik<br />

Projekt „I kann‘s! I trau mer‘s zu!“:<br />

www.ikanns.at<br />

Eltern-Kind-Zentrum Feldkirch, wenn<br />

sie für den betreffenden Kurs angeboten<br />

wird.<br />

Der Gutschein gilt drei Jahre, muss<br />

also nicht sofort eingelöst werden, dazu<br />

Marcus Mayer: „Wir haben die Erfahrung<br />

gemacht, dass die Absolventen<br />

erst mal ein wenig Abstand vom Lernen<br />

brauchen, weil die Lehrzeit doch<br />

sehr anstrengend ist. Deshalb muss der<br />

Gutschein auch nicht gleich eingelöst<br />

werden.“<br />

Zusätzlich dazu bekommen die<br />

erfolgreichen Jung-Facharbeiter auf<br />

Wunsch auch noch einen USB-Stick<br />

(vier GB) zugesandt. Wer seine Lehrabschlussprüfung<br />

im Jahr 2011 erfolgreich<br />

absolviert und keine „BasicBonus-Karte“<br />

bekommen hat, kann sich<br />

bei der <strong>AK</strong> melden und das Paket anfordern.<br />

BasicBonus anfordern: 050/258-<br />

2300 und info@akbasics.at<br />

Mit einer peppigen Kampagne sollen Mädchen für Technik interessiert werden.<br />

Lehrlingstipp<br />

Pflichtpraktikum<br />

Daniela besucht die<br />

dritte Klasse einer<br />

höheren Lehranstalt<br />

für wirtschaftliche<br />

Berufe. Nach der<br />

dritten Klasse muss<br />

Mag. Marcus<br />

Mayer<br />

sie ein Praktikum in einem Betrieb<br />

im Gastgewerbe absolvieren. Sie<br />

weiß, dass ihr als Praktikumslohn<br />

die Lehrlingsentschädigung<br />

des dritten Lehrjahres (gemäß<br />

Kollektivvertrag des Gastgewerbes)<br />

zusteht. Ihr ist nicht klar,<br />

ob sie während dieser Zeit auch<br />

Anspruch auf Sonderzahlungen<br />

und Urlaub hat. Sie wendet sich<br />

deshalb an die Lehrlings- und Jugendabteilung<br />

der Arbeiterkammer<br />

und erfährt dabei Folgendes: Bei<br />

einem mindestens zweimonatigen<br />

Pflichtpraktikum im Gastgewerbe<br />

entsteht ein Anspruch auf anteilige<br />

Sonderzahlungen. Da Danielas<br />

Praktikum drei Monate dauert,<br />

hat sie selbstverständlich Anspruch<br />

darauf. Zudem erwirbt sie einen<br />

anteilsmäßigen Urlaubsanspruch,<br />

der entweder im Rahmen des Praktikums<br />

verbraucht wird oder finanziell<br />

abgegolten werden muss. Falls<br />

Überstunden geleistet werden,<br />

können diese selbstverständlich<br />

geltend gemacht werden, weil Daniela<br />

bereits 18 Jahre alt ist (und<br />

somit Überstunden leisten darf).<br />

Wichtig: Bei einer Praktikumsstelle<br />

im Ausland gelten jedoch<br />

die arbeits- und sozialrechtlichen<br />

Bestimmungen des Gastlandes.<br />

Informationen und Beratung:<br />

www.akbasics.at<br />

Zu viele Jugendliche<br />

sind ohne Ausbildung<br />

Rund 75.000 Jugendliche sind<br />

österreichweit nicht in einer<br />

Ausbildung oder im Berufsleben<br />

angekommen, dies zeigte eine<br />

Studie der Uni Linz und der <strong>AK</strong><br />

Oberösterreich. In der Gruppe<br />

der 16- bis 24-Jährigen stehen 8,2<br />

Prozent ohne vollwertige Ausbildung<br />

auf der Straße. Jugendliche<br />

mit Zuwanderungsgeschichte die<br />

erst nach der Geburt nach Österreich<br />

gekommen sind doppelt so<br />

häufig davon betroffen wie junge<br />

Menschen ohne Migrationshintergrund.<br />

In der Gruppe mit Zuwanderungsgeschichte<br />

weisen außerdem<br />

Mädchen ein größeres Risiko auf,<br />

als gleichaltrige Burschen.<br />

aha-Sprechstunde der<br />

<strong>AK</strong>-Referenten<br />

Wie in der <strong>AK</strong>-Zentrale in Feldkirch<br />

können sich Jugendliche<br />

regelmäßig auch in den Geschäftsstellen<br />

des aha vertraulich und<br />

kostenlos von <strong>AK</strong>-Referenten<br />

beraten lassen. Die Sprechstunden<br />

finden jeweils einmal im Monat von<br />

16 bis 18 Uhr im „aha – Tipps und<br />

Infos für junge Leute“ in Bregenz,<br />

Dornbirn und Bludenz statt. In<br />

Dornbirn finden die Beratungen<br />

am 19. März, 23. April, 21.Mai<br />

und 18. Juni 2012 statt. In Bregenz<br />

wird am Montag 5. März, 2. April,<br />

7. Mai und 4. Juni 2012 beraten.<br />

Bludenz steht am 12. März, 16.<br />

April, 14. Mai und 11. Juni auf<br />

dem Terminplan.<br />

Informationen im Internet unter:<br />

www.aha.or.at/<br />

Haben Sie was zu sagen?<br />

Schreiben Sie uns Ihre<br />

Meinung zu einem Thema<br />

in dieser Ausgabe:<br />

<strong>AK</strong> <strong>Vorarlberg</strong>,<br />

Kennwort Leserbriefe,<br />

Widnau 4,<br />

6800 Feldkirch oder<br />

leserbrief@ak-vorarlberg.at.


Generationenmanagement: Demografische Entwicklung ist für <strong>AK</strong>-Experten Gerhard Ouschan mehr Chance als Nachteil<br />

„Kalendarisches Alter verliert<br />

am Arbeitsplatz an Bedeutung“<br />

Die Menschen werden künftig länger<br />

erwerbstätig sein und benötigen dafür<br />

veränderte Rahmenbedingungen.<br />

Doch in welchem Ausmaß sind unsere<br />

Betriebe und ihre Belegschaften auf<br />

diese Veränderungen vorbereitet?<br />

Das 13. Treffen des Unternehmensnetzwerks<br />

Betriebliche Gesundheitsförderung<br />

widmet sich genau diesem<br />

Thema (siehe Kasten). Einer der Referenten<br />

ist Gerhard Ouschan, <strong>AK</strong>-<br />

Bereichsleiter Bildung, der im Rahmen<br />

einer wissenschaftlichen Arbeit Generationenmanagement<br />

als ein Instrument<br />

zur Bewältigung der Herausforderungen<br />

erforscht hat.<br />

<strong>AK</strong>tion: Sie legen den Fokus auf die<br />

Verantwortung von Führungskräften.<br />

Was bedeutet Generationenmanagement<br />

im Zusammenhang mit alternden<br />

Belegschaften?<br />

Gerhard Ouschan: Generationenmanagement<br />

zielt darauf ab, die erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit zwischen Alt und<br />

Jung mit gegenseitigem Respekt und<br />

Wertschätzung zu unterstützen. Es<br />

geht darum, alle Altersgruppen in ihrer<br />

Unterschiedlichkeit zu berücksichtigen<br />

und sie dabei zu unterstützen, ihre<br />

Arbeitsfähigkeit zu erhalten. Unsere<br />

Belegschaften werden immer vielfältiger.<br />

Bereits heute arbeiten meist mehrere<br />

Generationen in einem Betrieb.<br />

Das Wissen um die Eigenschaften,<br />

Lebensphasen und Alterungseffekte<br />

der verschiedenen Generationen muss<br />

für Führungskräfte Teil ihres Führungsverständnisses<br />

werden. Mitarbeiterführung<br />

erhält eine neue Bedeutung<br />

für die Zukunft. Generationenorientierte<br />

Führung leistet nicht nur der<br />

Wirtschaft einen wichtigen Dienst in<br />

der Bewältigung des demografischen<br />

Wandels. In wechselseitiger Wirkung<br />

erhält Führung einen Bildungsauftrag<br />

für eine sich dynamisch verändernde<br />

Gesellschaft.<br />

Es ist also keine ausschließliche Frage<br />

der älteren Mitarbeiter?<br />

Keineswegs. Die demografische Entwicklung<br />

trifft die gesamte Bevölkerung<br />

und reduziert sich nicht nur auf<br />

die Älteren. Wir müssen zwischen<br />

kalendarischem Alter und Altern als<br />

natürlichen Vorgang unseres Lebens<br />

unterscheiden. Nur wenn beides berücksichtigt<br />

wird, können die Erfah-<br />

rungen zwischen den Generationen<br />

weitergegeben werden. Denn Menschen<br />

lernen immer voneinander.<br />

Dieses Konzept wird für die Qualifikations-<br />

und Kompetenzentwicklung<br />

bestehender und künftiger Mitarbeiter<br />

enorme Bedeutung gewinnen. Wir<br />

müssen eher über die Frage nachdenken,<br />

wie wir altern. Die Auffassung,<br />

dass sich Gesundheit und Leistungsfähigkeit<br />

im Alter nach festgeschriebenen<br />

Gesetzen reduzieren, kann wissenschaftlich<br />

nicht für die Allgemeinheit<br />

nachgewiesen werden. Alle Menschen<br />

<strong>AK</strong>-Znüne zeigt Hilfe beim Burnout auf<br />

Der nächste <strong>AK</strong>-Znüne widmet sich einem Dauerbrenner: Zum Burnout,<br />

seinen Ursachen und Folgen referieren und diskutieren mit den Gästen vier<br />

namhafte Fachleute am 12. März von 8.30 bis 10.30 Uhr in der <strong>AK</strong>-Bibliothek<br />

in Feldkirch. Daniela Loretter litt selbst unter Burnout und berät heute<br />

Betroffene, Berndt Kühnel, MMag. Cornelia Bauer und Edeltraud Bischof<br />

zeigen Lösungen aus ihrer Praxis als Psychotherapeut, Arbeitspsychologin<br />

bzw. beim Präventionsmanagement <strong>Vorarlberg</strong> auf. Den <strong>AK</strong>-Znüne, der sich<br />

vor allem an Betriebsräte und Belegschaftsvertreter richtet, moderiert Dr.<br />

Franz Josef Köb. Näheres beim <strong>AK</strong>-Betriebsreferat, Tel.050/258-1500.<br />

Gerhard Ouschan: „Wer Erfahrungen hat, kann diese teilen. Hinter dieser Erkenntis verbirgt sich eine Wissensquelle für Betriebe.“<br />

werden älter – nur das ist wissenschaftlich<br />

einwandfrei bewiesen.<br />

Generationenmanagement soll nicht<br />

erst im Arbeitsleben ansetzen. Ist schon<br />

das Bildungssystem gefordert?<br />

Die heranwachsenden Generationen<br />

benötigen eine positive Metapher zum<br />

Alter und zum Altern. Und das gehört<br />

im Sinne lebensbegleitenden Lernens<br />

bereits in den frühen Schulunterricht.<br />

Der Mensch ist ein Orientierungswesen.<br />

Woran wir uns orientieren, ist ein<br />

Teil Selbstverantwortung, ein anderer<br />

Unternehmensnetzwerk: Generationenmanagement als Führungsaufgabe<br />

Das 13. Treffen des Unternehmensnetzwerk Betriebliche Gesundheitsförderung<br />

steht unter dem Zeichen von „Generationenmanagement als Führungsaufgabe<br />

– Eine junge Disziplin für eine alternde Gesellschaft“. Das Impulsreferat<br />

hält <strong>AK</strong>-Bereichsleiter Bildung Gerhard Ouschan, aus ihrer Praxis<br />

berichten Dr. Johannes Berger (Personalleiter Blum), Johannes Ouschan<br />

(Geschäftsführer Dorfinstallateur), Alfons Bertsch (ehem. Leiter Aus- und<br />

Weiterbildung bei Hilti Thüringen).<br />

Ort: Büropark infrA14, Feldkreuzweg 13, Rankweil<br />

Zeit: 17 bis 19.30 Uhr<br />

Anmeldung bis 22. März in der <strong>AK</strong> <strong>Vorarlberg</strong>, Biljana Deisl, Telefon<br />

050/258-1516, E-Mail biljana.deisl@ak-vorarlberg.at<br />

Arbeitnehmerveranlagung für 2011<br />

großer Teil ist das Vorbild. Die Grundhaltung<br />

dazu wird ganz früh gelegt<br />

und hier kommt dem sozialen Umfeld<br />

eine große Bedeutung zu. Zuerst sind<br />

es die Eltern, dann zunehmend die<br />

Schule und Freunde und später dann<br />

eben auch die Arbeit. Und hier haben<br />

die Führungskräfte mehr Einfluss auf<br />

unser Verhalten, als sie glauben.<br />

Wo sollten sie ansetzen?<br />

Hier braucht es ein Umdenken insbesondere<br />

der kleinen Betriebe. Netzwerkarbeit<br />

ist hier der Schlüssel für<br />

die Zukunft. Eine Plattform wie das<br />

Unternehmensnetzwerk <strong>Vorarlberg</strong><br />

prädestiniert sich dafür, hier die entscheidenden<br />

Impulse und auch Initiativen<br />

zu setzen. Ich habe einige Betriebe<br />

kennengelernt, die Maßnahmen<br />

einsetzen, ohne dies strukturiert zu<br />

tun. Das hat etwas mit Unternehmenskultur<br />

zu tun. Betriebe, deren Unternehmenskultur<br />

von Wertschätzung<br />

geprägt ist, suchen sich auch Führungskräfte,<br />

die diese Haltung haben.<br />

Das ist der erste Schritt. Die Unternehmenskultur<br />

kann nicht verordnet werden,<br />

sondern nur vorgelebt werden.<br />

Geld zurück: Jetzt ist<br />

der richtige Zeitpunkt<br />

Wenn schon Sparpaket, dann auch<br />

Sparpaket bei den eigenen Steuern:<br />

Schenken Sie der Finanzministerin<br />

keinen Cent! Es ist wieder Zeit für die<br />

Arbeitnehmerveranlagung.<br />

Wenn keine Pflichtveranlagung vorliegt,<br />

bleibt es Ihnen überlassen, ob<br />

Sie eine Arbeitnehmerveranlagung beantragen<br />

oder nicht. Sie haben dafür<br />

prinzipiell fünf Jahre Zeit – aber warum<br />

so lange warten? Stellen Sie Ihren<br />

Antrag zur Arbeitnehmerveranlagung<br />

möglichst rasch, denn meist gibt es<br />

Geld zurück. Selbst wenn Sie einen<br />

Nachforderungsbescheid vom Finanzamt<br />

erhalten, ist nichts vertan. Ziehen<br />

Sie in diesem Fall Ihre freiwillige<br />

Arbeitnehmerveranlagung innerhalb<br />

eines Monats im Wege einer Berufung<br />

schriftlich zurück. Doch Achtung: Bei<br />

einer Pflichtveranlagung ist dieser Widerruf<br />

nicht möglich!<br />

Für den schnellen Überblick<br />

Da sich gesetzliche Bestimmungen<br />

laufend ändern und Richtsätze etc.<br />

jährlich angepasst werden, fasst die<br />

<strong>AK</strong> <strong>Vorarlberg</strong> das Wichtigste in ihrer<br />

Broschüre „Wichtige Bestimmungen“<br />

zum Arbeits-, Sozial- und Steuerrecht<br />

jedes Jahr neu zusammen. Die Broschüre<br />

gibt es sowohl in gedruckter<br />

Form wie auch zum Herunterladen auf<br />

der <strong>AK</strong>-Homepage.<br />

<strong>AK</strong>-Steuerrecht: Telefon 050/258-<br />

3105, steuerrecht@ak-vorarlberg.at<br />

märz 2012 Arbeit 5<br />

Weiberkram<br />

Demokratie<br />

einsparen<br />

Man weiß ja nicht,<br />

ob das Sparpaket<br />

jetzt wirklich unter<br />

Dach und Fach ist;<br />

und es liegt auf der Univ.-Prof. Dr.<br />

Hand, dass versucht Irene Dyk-Ploss<br />

wird, es dort und da ein wenig<br />

aufzuschnüren – alle halten sich<br />

für übermäßig belastet, haben aber<br />

viele Ideen, wo bei anderen noch<br />

gespart werden könnte. Kaum<br />

auf Widerstand der Bevölkerung<br />

stoßen jedenfalls Pläne, bei denen<br />

politischen Strukturen ansetzen.<br />

Die Zahl der Regierungsmitglieder<br />

verringern, Nationalrat und<br />

Landtage verkleinern, Bundesrat<br />

überhaupt auflösen – super. Das<br />

trifft ja ohnedies nur politische<br />

Mandatare, die dann ihre Posten<br />

und Supergagen (und womöglich<br />

Bestechungsgelder) verlieren, oder?<br />

In den letzten Jahrzehnten ist die<br />

Einwohnerzahl Österreichs angestiegen,<br />

und Politik und Wirtschaft<br />

sind (trotz oder wegen) der EU<br />

und internationaler Verflechtungen<br />

komplexer und komplizierter<br />

geworden. Weniger „politisches<br />

Personal“ bedeutet aber genau<br />

weniger Bürgernähe, weniger<br />

Bedacht auf regionale Strukturen<br />

und Probleme, weniger Interessenvertretung<br />

für verschiedene<br />

(auch sozial schwache) Gruppen.<br />

Weniger Abgeordnete wirken sich<br />

auf die Chancen von Klein- und<br />

Oppositionsparteien aus, und<br />

in allen Parteien: auf die Chancen<br />

der Frauen. Sie sind es, die<br />

häufig auf den hinteren Rängen<br />

kandidieren, Hoffnungsmandate<br />

erkämpfen müssen und insgesamt<br />

weniger politischen Rückhalt<br />

in den mächtigen Netzwerken<br />

haben. Die Anzahl von weiblichen<br />

Mandataren im Nationalrat und<br />

manchem Landtag ist ohnehin<br />

rückläufig – und die Frauenpolitik<br />

stagniert erkennbar. (Noch)<br />

weniger Politikerinnen – ob wir<br />

uns das wirklich wünschen sollen?<br />

Denn das bedeutet auch weniger<br />

Geld für Frauen-, Familien- und<br />

Sozialprojekte, an denen ohnedies<br />

ständig gespart wird …<br />

E-Mail:<br />

irene.dyk@jku.at<br />

Frauen-Info-Fest zum<br />

vierten Mal am 10.3.<br />

Besucherinnen des 4.<br />

<strong>Vorarlberg</strong>er Frauen-<br />

Info-Fests erwartet am<br />

10. März von 10 bis<br />

14 Uhr im Landhaus<br />

Bregenz ein umfangreiches<br />

Programm. Im<br />

Mittelpunkt steht die Präsentation<br />

nahezu aller Informations- und Beratungsangebote,<br />

die sich in <strong>Vorarlberg</strong><br />

gezielt an Frauen richten. Der<br />

Eintritt ist frei.<br />

Internet:<br />

www.vorarlberg.at/frauen<br />

Insolvenzen: Für<br />

2012 optimistisch<br />

Die Kreditversicherer rechnen<br />

2012 nicht mit einem Anstieg bei<br />

Firmeninsolvenzen: Österreich<br />

komme mit einer „Konjunkturdelle“<br />

davon.<br />

Für Sie da: <strong>AK</strong>-Präsident Hämmerle<br />

Sie haben Fragen an<br />

den <strong>AK</strong>-Präsident<br />

Hubert Hämmerle<br />

oder ein persönliches<br />

Anliegen?<br />

Dann nutzen Sie<br />

bitte folgende Möglichkeiten:<br />

• Sprechstunde am 13. März von 18<br />

bis 19 Uhr im Rathaus Lustenau<br />

• Telefonsprechstunde am 28. Februar<br />

und am 27. März jeweils von<br />

14 bis 15 Uhr unter 050/258-6800


6 Konsumentenschutz für alle märz 2012<br />

Seit drei Jahren können alle <strong>Vorarlberg</strong>er die <strong>AK</strong>-Konsumentenberatung in Anspruch nehmen<br />

<strong>AK</strong> und Land stehen<br />

hinter Konsumenten<br />

„<strong>AK</strong>-Konsumentenschutz ab sofort<br />

für alle offen“ – diese Überschrift war<br />

in der Jänner-Ausgabe der <strong>AK</strong>tion im<br />

Jahr 2009 groß auf der Titelseite zu<br />

lesen. Seither sind drei ereignisreiche<br />

Jahre vergangen. Die <strong>AK</strong>-Konsumentenberatung<br />

zieht Bilanz.<br />

Gleichzeitig mit der Öffnung der Konsumentenberatung<br />

für alle <strong>Vorarlberg</strong>er<br />

wurde im Jahr 2009 auch das 50-Jahr-<br />

Jubiläum dieser wichtigen Abteilung in<br />

der <strong>AK</strong> gefeiert. Dass seit drei Jahren<br />

alle <strong>Vorarlberg</strong>er von der Fachkompetenz<br />

und Hilfe durch die <strong>AK</strong>-Konsumentenberatung<br />

profitieren können,<br />

ist auch dem Land <strong>Vorarlberg</strong> zu verdanken.<br />

Auch für die Zukunft hat Landeshauptmann<br />

Mag. Markus Wallner<br />

diese wichtige Unterstützung zugesagt.<br />

„Konsumentenschutz betrifft jeden<br />

Bürger und soll daher auch von allen<br />

in Anspruch genommen werden können“,<br />

betont der Landeshauptmann.<br />

Aufgabenbereiche wandeln sich<br />

Die Aufgabenbereiche der <strong>AK</strong>-Konsumentenberatung<br />

sind vielfältig und<br />

unterliegen einem ständigen Wandel.<br />

„Genauso wie in allen anderen Branchen,<br />

verändern sich die Beratungs-<br />

schwerpunkte laufend“, erklärt Dr.<br />

Karin Hinteregger, Leiterin der <strong>AK</strong>-<br />

Konsumentenberatung. Das habe zum<br />

einen mit Gesetzesanpassungen zu tun,<br />

die bestimmte Problemfelder behandeln<br />

und zum anderen mit der Technologisierung<br />

im Alltag, die ständig neue<br />

Herausforderungen mit sich bringen<br />

würde. Ging es ursprünglich in erster<br />

Linie um Informationsarbeit über Preise<br />

und Qualität, benötigt man heute<br />

spezialisierte Juristen, um die oft kom-<br />

plexen Themenbereiche erfolgreich bearbeiten<br />

zu können.<br />

„Manchmal sind wir mit dem Ergebnis<br />

neuer Regelungen nicht zufrieden.<br />

Das zeigt auch das letzte Beispiel<br />

aus der Telekommunikationsbranche“,<br />

so Hinteregger. Eine Neuregelung sieht<br />

darin vor, dass Netzbetreiber ab 1. Mai<br />

2012 pro Monat nur noch 60 Euro<br />

zusätzlich für mobile Datendienste verrechnen<br />

dürfen. Die <strong>AK</strong>-Konsumentenberatung<br />

war diesbezüglich in den<br />

letzten Monaten mit Horrorrechnungen<br />

bis zu 25.000 Euro konfrontiert.<br />

„Wir hätten uns erwartet, dass sofort<br />

nach dem Erreichen des vertraglich<br />

vereinbarten Datentransfervolumens<br />

eine Sperre in Kraft tritt“, bemängelt<br />

Hinteregger. Grundsätzlich haben sich<br />

Seit drei Jahren berät die <strong>AK</strong>-Konsumentenberatung neben den <strong>AK</strong>-Mitgliedern auch alle<br />

anderen Bürger im Land.<br />

die Beratungsfälle alleine im Bereich<br />

Telekommunikation seit der Öffnung<br />

des Konsumentenschutzes für alle <strong>Vorarlberg</strong>er<br />

im Jahr 2009 von 1895 Fällen<br />

auf 4784 Fälle im Jahr 2011 erhöht.<br />

„Alleine von 2010 auf 2011 haben sich<br />

die Beratungsfälle mehr als verdoppelt.<br />

Hauptgrund waren hier die zahlreichen<br />

überhöhten Telefonrechnungen“, bestätigt<br />

Hinteregger.<br />

Umfassender Tätigkeitsbereich<br />

Das breite Themenspektrum, das von<br />

16 Mitarbeitern in der <strong>AK</strong>-Konsumentenberatung<br />

abgedeckt wird, reicht von<br />

der Wohnrechtsberatung über Fragen<br />

zu Finanzdienstleistungen bis hin zu<br />

klassischen Reiseanfragen. Zudem gibt<br />

es als besonderes Service zusätzliche<br />

Abendberatungen in den Bereichen<br />

Geld, Auto und Mietrecht. Auch die<br />

Durchführung von Qualitäts- und<br />

Preiserhebungen sowie die Aufklärungs-<br />

und Informationsarbeit gehören<br />

zur täglichen Arbeit der Konsumentenberatung.<br />

„Die Arbeiterkammer hat es sich<br />

seit nunmehr 53 Jahren zum Auftrag<br />

gemacht, den Konsumenten mit Rat<br />

und Tat zur Seite zu stehen und ihnen<br />

zu ihrem Recht zu verhelfen“, betont<br />

auch <strong>AK</strong>-Direktor Rainer Keckeis.<br />

Seit dem Jahr 2009 werden nun mit<br />

einem Unterstützungsbeitrag des Landes<br />

<strong>Vorarlberg</strong> neben den <strong>AK</strong>-Mitgliedern<br />

auch Schüler, Studenten, Lehrer,<br />

Grenzgänger, Bauern, Landesbedienstete<br />

und Beamte, Unternehmer, Ärzte<br />

und Pensionisten beraten.<br />

Nicht nur positives Echo<br />

Über das Angebot der <strong>AK</strong>, nun allen<br />

Bürgern eine Beratung im Bereich<br />

Konsumentenschutz anbieten zu können,<br />

waren jedoch nicht alle erfreut.<br />

Einige Scharfmacher in der Rechtsanwaltskammer<br />

versuchten bis zuletzt,<br />

diesen Service zu unterbinden. Der<br />

Rechtsstreit wurde schließlich erst<br />

Ende letzten Jahres mit einem Urteil<br />

des Obersten Gerichtshofes beigelegt.<br />

„Die Höchstrichter haben entschieden,<br />

dass die <strong>AK</strong> <strong>Vorarlberg</strong> weiterhin nicht<br />

nur ihre Mitglieder, sondern alle Bürger<br />

des Landes in Konsumentenfragen<br />

beraten darf “, so Keckeis.<br />

<strong>AK</strong>-Direktor Rainer Keckeis und Landeshauptmann Mag. Markus Wallner inmitten der Mitarbeit<br />

Solarien, Mopedführerscheine, Elektrosmog-Abschirmmatten & Co Beratungen der <strong>AK</strong>-Konsumentenberatung in den Jahren 2008-2011<br />

Manche Anfragen lassen sich in zwei Minuten kl<br />

Wer Preise vergleicht, spart bares<br />

Geld. Oftmals wird für ein und dasselbe<br />

Produkt mehr Geld als notwendig<br />

verlangt. Die <strong>AK</strong> führt deshalb<br />

regelmäßig Preisvergleiche durch, um<br />

den Konsumenten einen Überblick zu<br />

verschaffen.<br />

Es geht jedoch bei den Tests nicht<br />

immer nur ums Geld. Auch gesundheitliche<br />

Risiken werden von der <strong>AK</strong>-<br />

Konsumentenberatung aufgezeigt.<br />

18 <strong>Vorarlberg</strong>er Sonnenstudios, die<br />

Anfang 2011 einem Test unterzogen<br />

wurden, können davon ein Lied singen:<br />

Alle eingesetzten Geräte wiesen<br />

eine zu große Bestrahlungsstärke auf,<br />

acht von zehn Studios lagen über der<br />

Sonnenbrandschwelle. Weiters bemängelt<br />

wurden die schlechte oder fehlende<br />

Beratung, die Hygienemängel und<br />

beschädigte Geräte. „Wir haben den<br />

„Konsumentenschutz betrifft jeden Bürger<br />

und soll daher auch von allen in Anspruch<br />

genommen werden können.“<br />

Mag. Markus Wallner, Landeshauptmann<br />

Preisvergleiche und<br />

Tests bringen Klarheit<br />

Gesetzgeber angesichts dieses miserablen<br />

Ergebnisses aufgefordert, die gesetzlichen<br />

Bestimmungen zu verschärfen<br />

und regelmäßige Nachkontrollen<br />

zwingend vorzuschreiben“, erklärt<br />

Konsumentenberaterin Sandra Leichte,<br />

BBA.<br />

Weitere Preisvergleiche und Tests<br />

wurden in den letzten Jahren beispielsweise<br />

auch im Bereich Schulartikel<br />

angestellt. Fazit: Gute Qualität muss<br />

nicht immer teuer sein. Besonders<br />

negativ aufgefallen sind der <strong>AK</strong> so genannte<br />

Elektrosmog-Abschirmmatten.<br />

Immer wieder wurde die Konsumentenberatung<br />

von verzweifelten Konsumenten<br />

kontaktiert, die sich solche<br />

„Elektrosomg-Abwehrschilder“ angeschafft<br />

haben oder diesbezüglich kontaktiert<br />

wurden. Das Testergebnis war<br />

eindeutig: Es waren keine positiven<br />

Veränderungen erkennbar.<br />

22.922<br />

27.204<br />

26.723 26.545<br />

2008 2009 2010 2011<br />

Quelle: <strong>AK</strong> <strong>Vorarlberg</strong>, 2012<br />

Hochkomplex<br />

versus Telefon<br />

Meinl European Land, komplizierte Betriebskostenabrechnungen,Lottogemeinschaften,<br />

Internetabzocke uvm. Kaum ein<br />

Bereich weist so vielfältige Themengebiete<br />

auf, wie der Konsumentenschutz.<br />

Werbeveranstaltungen waren im Jahr 2010<br />

in aller Munde. Satte 1181 Fälle wurden<br />

von der Konsumentenberatung registriert.<br />

Was folgte, war eine breite Öffentlichkeitsarbeit<br />

mittels Presseaussendungen und sogar<br />

ein Schwerpunkt auf der Dornbirner Messe.<br />

„Diese Maßnahmen haben sich gelohnt. Im<br />

Jahr 2011 wurden diesbezüglich lediglich<br />

265 Anfragen an uns gerichtet“, weiß Dr.<br />

Karin Hinteregger, Leiterin der <strong>AK</strong>-Konsumentenberatung.<br />

Anfragen, die rasch beantwortet<br />

werden können, haben grundsätzlich<br />

abgenommen. „Wir warnen laufend vor Lottogesellschaften,<br />

Haustürgeschäften usw. Das<br />

bleibt den Menschen hängen und sie geben<br />

ihr Geld nicht mehr so leichtfertig aus der


erinnen und Mitarbeitern der <strong>AK</strong>-Konsumentenberatung.<br />

ären – andere ziehen sich über Monate hinweg<br />

e Anfragen<br />

beratungen<br />

Hand“, so Hinteregger weiter. Heute hat sich<br />

der Beratungsaufwand nahezu in allen Teilbereichen<br />

erhöht. Beispielsweise im Wohnrecht<br />

sind die Zahlen im Vergleich von 2010<br />

auf 2011 beträchtlich gestiegen. „Wir werden<br />

vermehrt mit Betriebskostenprüfungen und<br />

Vertragsprüfungen konfrontiert. Das sind oft<br />

sehr komplexe Bereiche, bei denen kein Detail<br />

übersehen werden darf“, gibt Dr. Ulrike<br />

Stadelmann von der <strong>AK</strong>-Konsumentenberatung<br />

zu bedenken. Im Jahr 2010 wurden<br />

im Bereich Wohnrecht 5673 Fälle registriert.<br />

2011 waren es bereits 6269 Anfragen, die beantwortet<br />

wurden.<br />

Auch im Bereich der Reiseanfragen ist<br />

eine markante Steigerung eingetreten. „Der<br />

Vulkanausbruch in Island im Jahr 2010 oder<br />

die Unruhen in Ägypten 2011 haben sich<br />

hier deutlich bemerkbar gemacht“, erklärt<br />

Mag. Renate Burtscher. Waren es im Jahr<br />

2008 noch 424 Anfragen, stieg diese Zahl<br />

2011 auf 679 Beratungen.<br />

Beratungen im Bereich Wohnrecht<br />

5703<br />

2008<br />

5489<br />

2009<br />

5673<br />

2010<br />

6269<br />

2011<br />

Quelle: <strong>AK</strong> <strong>Vorarlberg</strong>, 2012<br />

Ständige Technologisierung birgt auch Gefahren in sich<br />

Telekommunikation<br />

als großes Problemfeld<br />

Unzählige Presseaussendungen wurden<br />

in den letzten Jahren im Bereich<br />

Telekommunikation verfasst. Die<br />

Methoden der Abzocker werden dabei<br />

immer aggressiver.<br />

Unerbetene Werbeanrufe, Abzocken<br />

mit Tonband und Mehrwertnummern,<br />

dubiose Unternehmen wie<br />

zum Beispiel Tel64, Balkatel und Tele.<br />

Inside haben zu einem rapiden Anstieg<br />

der Beratungen im Bereich Telekommunikation<br />

geführt. Telefonrechnungen,<br />

die jeglicher Relation entbehrten,<br />

unzufriedenstellende Gesetzesnovellen<br />

und ein leider erfolgreiches Lobbying<br />

der Telekommunikationsgesellschaften<br />

verschlimmerten die Situation in<br />

den letzten Monaten zusätzlich. „Wir<br />

konnten bisher bei sehr vielen unverschämt<br />

hohen Telefonrechnungen eine<br />

positive Lösung für die Konsumenten<br />

märz 2012 Konsumentenschutz für alle<br />

herbeiführen. Trotzdem ist die Situation<br />

nicht zufriedenstellend, da speziell<br />

die Mobilfunkanbieter alles daran setzen,<br />

weiterhin am längeren Ast zu sitzen“,<br />

ärgert sich Mag. Paul Rusching<br />

von der <strong>AK</strong>-Konsumentenberatung.<br />

Speziell im Bereich des Überverbrauchs<br />

von vertraglich vereinbarten Datenvolumen<br />

gab die Telekommunikationsbranche<br />

im Zuge einer Stellungnahme<br />

zur Kostenbeschränkungsverordnung<br />

an, dass sie mit einem Umsatzrückgang<br />

von bis zu 30 Millionen Euro bei<br />

Inkrafttreten rechnen müsse. „Man<br />

kann sich hier also ausrechnen, welche<br />

Summen die Konsumenten bisher bezahlen<br />

mussten“, gibt Rusching zu bedenken.<br />

Alleine im Bereich mobile Datendienste<br />

(Smartphones) bearbeiteten<br />

die Konsumentenberater seit dem Jahr<br />

2009 etwa 4000 Fälle – die Dunkelziffer<br />

dürfte jedoch weit höher sein.<br />

Beratungen im Bereich Geld-, Finanzdienstleistungen<br />

und Versicherungen<br />

2906<br />

2008<br />

3701<br />

2009<br />

3690<br />

2010<br />

Haben Sie was zu sagen?<br />

3316<br />

2011<br />

Quelle: <strong>AK</strong> <strong>Vorarlberg</strong>, 2012<br />

Schreiben Sie uns Ihre Meinung<br />

zu einem Thema in dieser<br />

Ausgabe:<br />

<strong>AK</strong> <strong>Vorarlberg</strong>,<br />

Kennwort Leserbriefe,<br />

Widnau 4,<br />

6800 Feldkirch oder<br />

leserbrief@ak-vorarlberg.at.<br />

7


8 Konsumentenschutz märz 2012<br />

Vereinfachung bei Überweisungen wurde vom Europäischen Parlament beschlossen<br />

Neu: EU-weit einheitliche<br />

Kontonummer ab Februar 2014<br />

Durch schnellere Überweisungen<br />

könnten Verbraucher, Banken und<br />

Unternehmen binnen sechs Jahren<br />

123 Milliarden Euro sparen.<br />

Grenzüberschreitende Bankzahlungen<br />

sollen durch die Verordnung zum<br />

einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum<br />

(Single Euro Payments Area<br />

– SEPA), die Mitte Februar vom Europäischen<br />

Parlament verabschiedet<br />

wurde, schneller, billiger und sicherer<br />

werden. Die EU-weiten Regeln sollen<br />

sicherstellen, dass Banken in fairem<br />

Wettbewerb zueinander stehen und<br />

versteckte Gebühren abschaffen.<br />

IBAN löst Kontonummer ab<br />

Nach dem eindeutigen Votum des<br />

Europaparlaments ist der Weg nun frei<br />

für eine Vereinheitlichung und Vereinfachung<br />

von Lastschriftzahlungen und<br />

Überweisungen. Ab Februar 2014 werden<br />

die gewohnten Kontonummern<br />

und die Bankleitzahl durch eine europaweit<br />

einheitliche 22-stellige Kontonummer<br />

(International Bank Account<br />

Nu<strong>mb</strong>er – IBAN) ersetzt.<br />

Für EU-Bürger macht es dank<br />

SEPA keinen Unterschied mehr, in<br />

welchem Mitgliedsstaat sie ihr Bankkonto<br />

haben. Beispielsweise könnten<br />

EU-Bürger, die innerhalb der EU umziehen,<br />

ein einziges Eurokonto benutzen,<br />

auf welches ein Gehalt aus einem<br />

anderen Land überwiesen werden<br />

könnte.<br />

Sie könnten zudem Rechnungen in<br />

einem Land über ein Konto in einem<br />

anderen Land überweisen. Außer den<br />

Mitgliedsländern der Europäischen<br />

Union machen auch Island, Liechtenstein,<br />

Monaco, Norwegen und die<br />

Schweiz bei SEPA mit.<br />

Gesetzliche Hürden entfallen<br />

Der Verbraucherschutz im zukünftigen<br />

Euro-Zahlungsverkehrsraum wird<br />

Überweisungen via Kontonummer und Bankleitzahl werden ab Februar 2014 europaweit der Geschichte angehören.<br />

in dreifacher Hinsicht gestärkt. Erstens<br />

wurden gesetzliche Hürden entfernt,<br />

so dass Verbraucher im Umstellungsprozess<br />

unterstützt werden.<br />

Zweitens kann die alte kurze Kontonummer<br />

(BBAN) in den Mitgliedsstaaten<br />

bis zum 1. Februar 2016 für<br />

Vorgangsweise, um den Konsumenten Geld aus der Tasche zu ziehen, wird immer aggressiver<br />

Gewinnspielabzocke: Dreiste<br />

Drohungen am Telefon<br />

Die <strong>AK</strong>-Konsumentenberatung war<br />

in den letzten Wochen vermehrt mit<br />

einer neuen Gewinnspielabzocke<br />

konfrontiert. Konsumenten wurde<br />

am Telefon angeboten, dass sie sich<br />

für eine Beendigung der Teilnahme<br />

an einem Gewinnspiel „freikaufen“<br />

können.<br />

Die Gewinnspielabzocke am Telefon<br />

wird immer dreister und vor allem<br />

aggressiver: Mittlerweile wird Konsumenten<br />

gedroht, es würden ihnen<br />

1200 Euro vom Konto abgebucht, weil<br />

sie die Teilnahme an Gewinnspielen<br />

Gewinnspielabzocke am Telefon beschäftigt<br />

die <strong>AK</strong>-Konsumentenberatung.<br />

nicht gekündigt hätten. Quasi „freikaufen“<br />

könnten sie sich durch drei<br />

Karten zu je 100 Euro der anonymen<br />

Bezahlmethoden UKASH oder Paysafe,<br />

die es im Handel zu kaufen gibt.<br />

Einmal mehr wird zudem behauptet,<br />

mit der Arbeiterkammer beziehungsweise<br />

mit dem Konsumentenschutz<br />

zusammenzuarbeiten. „Das ist vollkommener<br />

Hu<strong>mb</strong>ug. Lassen Sie sich<br />

nicht einschüchtern und zahlen Sie<br />

nicht“, rät <strong>AK</strong>-Konsumentenberaterin<br />

Sandra Leichte, BBA.<br />

Konsumenten zahlen aus Angst<br />

Eine Konsumentin aus Satteins kann<br />

davon ein Lied singen: Ihr wurde am<br />

Telefon vorgeworfen, sie habe vergessen<br />

zwei Gewinnspiele zu kündigen, an<br />

denen sie teilgenommen habe. Dafür<br />

wollte man ihr angeblich 1200 Euro<br />

vom Konto abbuchen. Der freundliche<br />

Herr am Telefon habe das jedoch in<br />

letzter Sekunde „verhindern“ können,<br />

weil er in der Buchhaltung des involvierten<br />

Inkassobüros arbeite. Er schlug<br />

der Konsumentin einen dubiosen<br />

Deal vor: Sie könne sich „freikaufen“,<br />

wenn sie 300 Euro an das Inkassobüro<br />

bezahlt. Dazu solle sie im Handel,<br />

bei der Post oder bei einer Trafik drei<br />

den nationalen Zahlungsverkehr weiter<br />

benutzt werden. Drittens entfällt<br />

auch die komplizierte BIC für nationale<br />

Überweisungen zum 1. Februar<br />

2014, sowie für grenzüberschreitende<br />

Überweisungen zum 1. Februar 2016.<br />

Die Europaabgeordneten forderten die<br />

Wertkarten á 100 Euro für die anonymen<br />

Bezahlmethoden UKASH oder<br />

Paysafe kaufen. Der Herr würde sich<br />

dann nochmals telefonisch melden<br />

und sie müsse ihm nurmehr den siebenstelligen<br />

PIN-Code der Gutscheine<br />

durchgeben. Dann sei die Angelegenheit<br />

erledigt und die Konsumentin<br />

gesperrt. Zudem würde sie dann auch<br />

keine Gewinnspielzusendungen mehr<br />

erhalten, schließlich arbeite man<br />

mit der Arbeiterkammer und dem<br />

Konsumentenschutz zusammen. Soweit<br />

so schlecht, denn die 300 Euro<br />

wären bei einer solchen Vorgehensweise<br />

unwiderruflich weg. „Die ganze Geschichte<br />

ist von A bis Z verlogen, doch<br />

leider zahlen viele Konsumenten aus<br />

Angst vor Repressalien“, so Leichte.<br />

Sie rät den Konsumenten, sich<br />

auch bei permanenten Drohanrufen<br />

nicht einschüchtern zu lassen und<br />

keinesfalls Geld an die Betrüger zu bezahlen.<br />

„Wenden Sie sich bei solchen<br />

Belästigungen an die <strong>AK</strong>-Konsumentenberatung<br />

oder erstatten Sie Anzeige“,<br />

rät Leichte abschließend.<br />

<strong>AK</strong>-Konsumentenberatung, Telefon<br />

050/258-3000, www.konsumentenberatung@ak-vorarlberg.at<br />

Europäische Kommission auf, jährlich<br />

eine Marktanalyse für Lastschriften<br />

und Überweisungen durchzuführen.<br />

Diese Vorgehensweise ist deshalb wichtig,<br />

weil dadurch eine Verlagerung der<br />

SEPA-Investitionskosten auf die Konsumenten<br />

verhindert werden soll.<br />

Reisen wird zum<br />

unleistbaren Luxus<br />

Während die Zahl der gut verdienenden<br />

Urlauber (Haushaltseinkommen<br />

über 3600 Euro monatlich)<br />

im Jahresvergleich 2011 um<br />

zwei Prozent auf 63 Prozent zulegte,<br />

sank die Zahl der reisenden Personen<br />

mit einem Haushaltsverdienst<br />

von unter 1500 Euro von 34 auf 23<br />

Prozent. Insgesamt haben gerade<br />

einmal 46 Prozent der Österreicher<br />

im Vorjahr mehr als fünf Tage am<br />

Stück geurlaubt. Ein Rückgang von<br />

zwei Prozentpunkten gegenüber<br />

2010.<br />

Mangelnde Bewegung<br />

und zu viel Essen<br />

Den inneren Schweinehund kennen<br />

alle Österreicher, egal ob sie sehr aktiv<br />

oder eher faul sind. 72 Prozent<br />

haben manchmal ein schlechtes<br />

Gewissen, weil sie sich zu wenig um<br />

ihre Gesundheit und ihren Körper<br />

bemühen. Fehlende Bewegung und<br />

zu viel Essen sind Hauptgründe<br />

dafür.<br />

Österreicher legen<br />

Wert auf Bioprodukte<br />

Sowohl die Mengen- als auch die<br />

wertmäßige Entwicklung von<br />

Bioprodukten steigt im langfristigen<br />

Trend – seit 2007 um 13 Prozent<br />

beziehungsweise 29 Prozent. Die<br />

bei den Konsumenten beliebtesten<br />

Bioprodukte sind Milch, Eier,<br />

Käse und Joghurt. Den höchsten<br />

Bioanteil haben Eier mit rund 18<br />

Prozent, Kartoffeln und Milch<br />

liegen knapp dahinter.<br />

Ausgabenfreude ist<br />

nicht gedämpft<br />

Die Konjunkturerwartung ist<br />

im vierten Quartal 2011 in den<br />

meisten EU-Ländern deutlich<br />

gesunken. Doch trotz schlechterer<br />

Wirtschaftsprognosen sind die Österreicher<br />

sehr ausgabenfreudig. In<br />

den von der GfK untersuchten 12<br />

EU-Ländern liegt die Alpenrepublik<br />

punkto Ausgabenbereitschaft auf<br />

Platz 1 vor Deutschland.<br />

Beim Kauf von Wertpapieren und Aktien müssen die Konsumetnen von den Beratern<br />

über mögliche Risiken umfassend informiert werden.<br />

Schadenersatz für<br />

AWD-Falschberatung<br />

Der Verein für Konsumenteninformation<br />

(VKI) führt im Auftrag des<br />

Konsumentenschutzministeriums neben<br />

fünf Sammelklagen auch zahlreiche<br />

Musterprozesse gegen den AWD.<br />

Der Vorwurf: Der AWD habe einfache<br />

Sparbuchsparer beim Erwerb von<br />

Immofinanz- und Immoeast-Aktien<br />

systematisch falsch beraten.<br />

Nun hat das Oberlandesgericht (OLG)<br />

Wien ein Urteil des Handelsgerichtes<br />

Wien bestätigt, wonach in einem<br />

Musterfall die AWD-Kundin „grob<br />

sorgfaltswidrig“ falsch beraten wurde<br />

und daher Schadenersatz zusteht. Die<br />

Einwendungen des AWD, der Anspruch<br />

sei verjährt beziehungsweise<br />

die Kundin treffe ein Mitverschulden,<br />

wurden verworfen. Die ordentliche<br />

Revision ist nicht zulässig.<br />

Konsumentin erhielt Recht<br />

Über Empfehlung eines AWD-Beraters<br />

erwarb eine Konsumentin Immobilienaktien.<br />

Der Berater sagte der<br />

Konsumentin zu, er habe „etwas“, das<br />

„das gleiche wie Bausparen“ sei nur mit<br />

„besseren Zinsen als auf der Bank“. Er<br />

informierte nicht darüber, dass Kursschwankungen<br />

auftreten können und<br />

auch nicht über das Risiko eines Totalverlustes<br />

des eingesetzten Kapitals. Die<br />

Konsumentin wollte zu keinem Zeitpunkt<br />

eine Veranlagung eingehen, bei<br />

der sie Kapital hätte verlieren können<br />

und bekam nun einen Schadenersatz<br />

von rund 36.000 Euro zugesprochen.


Bisher sind gelöschte Daten nur selten tatsächlich auch von den Internet-Servern verschwunden<br />

EU-Kommission will „Recht<br />

auf Vergessen“ im Internet<br />

Wenig erfreulich für Google, Facebook<br />

& Co., dafür aber positiv für Bürger<br />

und Konsumenten: Die EU-Kommission<br />

will dafür sorgen, dass Internetnutzer<br />

mehr Kontrolle über ihre Onlinedaten<br />

erhalten.<br />

Niemand weiß so richtig, was die sozialen<br />

Netzwerke wie Facebook oder<br />

Twitter und die anderen Online-Riesen<br />

wie Google, Amazon oder e-Bay mit<br />

unseren Daten und Informationen anstellen,<br />

die wir ihnen – zum Großteil<br />

durchaus freiwillig – zur Verfügung stellen.<br />

Manch einer würde Beiträge, Kommentare<br />

oder Fotos, die er irgendwann<br />

allzu sorglos mit dem Rest der globalen<br />

Internet-Community geteilt hat, wieder<br />

löschen. Weil es im besten Fall peinlich<br />

oder in schlimmeren Fällen sogar gefährlich<br />

werden kann. Bisher galt<br />

diesbezüglich aber das Motto<br />

„Das Internet vergisst nie“.<br />

Auch wenn man seine<br />

Mitgliedschaften gekündigt<br />

oder gewisse<br />

Inhalte vermeintlich<br />

gelöscht hatte,<br />

war diese „Reinigung“<br />

immer nur<br />

oberflächlich.<br />

Die Daten bleiben<br />

weiterhin<br />

in den Servern<br />

der jeweiligen<br />

Unternehmen<br />

gespeichert und<br />

könnten eines<br />

Tages wieder auftauchen.<br />

Das soll sich<br />

nun ändern, wenn<br />

es nach der EU-<br />

Kommission geht.<br />

EU-Grundrechtekommissarin<br />

Viviane Reding<br />

legte eine Gesetzesinitiative<br />

zu EU-weiten Standards<br />

beim Datenschutz vor. Sie will<br />

den Konsumenten das „Recht,<br />

vergessen zu werden“ einräumen.<br />

So sollen künftig ihre Daten gelöscht<br />

werden, wenn der Grund für die Speicherung<br />

erlischt. Auch das Erstellen von<br />

Nutzerprofilen durch soziale Netzwerke<br />

oder den Online-Handel soll erschwert<br />

werden und keine Anwendung mehr<br />

auf Minderjährige finden.<br />

Meldepflicht bei Missbrauch<br />

Geschäftsbedingungen, die die Privatsphäre<br />

betreffen, sollen künftig einfach<br />

und klar formuliert werden. Die Zustimmung<br />

zur Datenverarbeitung dürfen<br />

Unternehmen nicht stillschweigend<br />

voraussetzen, sondern sie muss ausdrücklich<br />

erteilt werden. Werden Daten<br />

gestohlen oder missbraucht, so müssen<br />

die Unternehmen<br />

dies<br />

<strong>AK</strong>-Konsumentenberatung warnt vor „Energiezentrum Goldburg“<br />

den Betroffenen binnen 24 Stunden<br />

melden. Mit all diesen Bestimmungen<br />

will die Kommission das Vertrauen der<br />

Verbraucher ins Internet stärken. „Fast<br />

80 Prozent aller EU-Bürger sorgen sich<br />

bei der Verwendung ihrer Daten im Internet.<br />

Wo das Vertrauen fehlt, kann ein<br />

Markt nicht gedeihen“, betont Reding.<br />

Die EU-Datenschutznovelle beinhaltet<br />

eine neue Datenschutzverordnung<br />

sowie eine Richtlinie zur Datenverarbeitung<br />

bei der polizeilichen und<br />

justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen.<br />

Der neue Rechtsrahmen soll die<br />

derzeit gültige<br />

Daten-<br />

Unsinn: Welle als „Wundermittel“<br />

gegen Strahlen und Elektrosmog<br />

Andere Bundesländer wurden schon<br />

abgeklappert, nun scheint <strong>Vorarlberg</strong><br />

an der Reihe zu sein: Eine „Welle“<br />

verspricht Schutz gegen Elektrosmog<br />

– nur: es gibt keinerlei Wirkung!<br />

Ein Hochglanzprospekt samt Versprechungen<br />

für mehr Wohlbefinden und<br />

unterschwellig einer besseren Gesund-<br />

Einmal mehr macht eine Firma mit der<br />

Angst vor Elektrosmog dubiose Geschäfte.<br />

heit: Die in Hallwang in Salzburg ansässige<br />

Firma „Energiezentrum Goldburg“<br />

präsentiert sich professionell<br />

und mit großem wissenschaftlichen<br />

Anstrich: Allein im Prospekt werden<br />

neun verschiedene Geräte und Methoden<br />

beschrieben, wie und wo zuhause<br />

von „Experten“ störende Energiefelder<br />

gemessen werden. So sei unter anderem<br />

ein „Spezial-Digitalkompass“<br />

vonnöten, um zur optimalen Abschirmung<br />

der eigenen vier Wände zu kommen.<br />

Denn „mehr als 50 verschiedene<br />

Lösungsansätze“ habe die Firma in<br />

ihrer eigenen „Forschungsabteilung“<br />

entwickelt und getestet.<br />

Kein Einfluss nachgewiesen<br />

Dabei läuft es offenkundig immer auf<br />

die so genannte „Welle“ hinaus. Die<br />

wellenförmige Metallkreation in verschiedenen<br />

Ausführungen kostet zwischen<br />

359 und 9950 Euro.<br />

Die <strong>AK</strong> Niederösterreich ließ dieses<br />

„Wundermittel“ gegen Elektro-<br />

smog bereits 2009 vom Europäischen<br />

Zentrum für Umweltmedizin untersuchen.<br />

Dabei wurde kein Einfluss der<br />

„Welle“ auf elektrische Frequenzfelder<br />

bzw. elektromagnetische Felder nachgewiesen.<br />

Wissenschaft: Schutz unnötig<br />

Auch Erdstrahlen könnten die Funktion<br />

der „Zellen in biologischen Systemen“<br />

(gemeint ist der Mensch) stören,<br />

heißt es auf der Homepage des<br />

„Energiezentrums Goldburg“. Dabei<br />

hat Univ.-Prof. Dr. Norbert Leitgeb<br />

von der Technischen Universität Graz<br />

im Rahmen einer Studie festgestellt,<br />

dass man Erdstrahlen überhaupt nicht<br />

nachweisen kann. Es ergebe sich auch<br />

keine wissenschaftlich begründbare<br />

Notwendigkeit, sich davor zu schützen.<br />

Und unklar sei auch, auf welche<br />

Art solche „Abschirmungen“ überhaupt<br />

wirken sollen.<br />

Die <strong>AK</strong>-Konsumentenschützer<br />

warnen deshalb: Hände weg!<br />

schutzrichtlinie von 1995 an das digitale<br />

Zeitalter anpassen, vor allem im<br />

Umgang mit sozialen Netzwerken,<br />

Suchmaschinen und dem Online-<br />

Handel. Für die Umsetzung sollen die<br />

nationalen Datenschutzbehörden der<br />

EU-Länder zuständig sein.<br />

Gültigkeit auch fürs Ausland<br />

Nach den neuen Gesetzesvorschlägen,<br />

mit denen sich nun das Europaparlament<br />

und die Mitgliedsstaaten befassen<br />

müssen, soll das EU-Datenschutzrecht<br />

auch dann gelten, wenn ein Unternehmen<br />

seinen Sitz außerhalb der EU hat,<br />

seine Angebote sich aber auch an europäische<br />

Konsumenten richten. Bislang<br />

berufen sich in den USA ansässige Internetunternehmen<br />

wie Google darauf,<br />

nicht dem europäischen Datenschutz<br />

zu unterliegen. Firmen,<br />

die gegen das Datenschutzrecht<br />

verstoßen, sollen künftig<br />

mit Bußgeldern von<br />

bis zu zwei Prozent ihrer<br />

jährlichen Umsätze<br />

(bis zu einer Million<br />

Euro) belegt werden.<br />

Im Gedächtnis<br />

Anzumerken ist<br />

allerdings, dass es<br />

durchaus auch<br />

Befürworter der<br />

Devise „Vergissmeinnicht“<br />

gibt,<br />

die das Internet<br />

als kollektives<br />

Gedächtnis der<br />

Gesellschaft betrachten.<br />

Sie sehen darin<br />

z. B. den Vorteil, dass<br />

Scharlatane und Betrüger<br />

nicht per Mausklick<br />

ihre Weste wieder<br />

rein waschen können oder<br />

dass Personen des Gesellschaftslebens<br />

wie beispielsweise<br />

Politiker oder Wirtschaftsbosse einfacher<br />

einer Lüge zu überführen wären,<br />

wenn sie ihre früheren Aussagen oder<br />

Behauptungen nicht einfach bei Bedarf<br />

auf Mausklick löschen können.<br />

märz 2012 Konsumentenschutz<br />

Verdacht: EU lässt<br />

Fettbauch schwellen<br />

9<br />

Die EU mag an manchem „schuld“<br />

sein, dieser Verdacht aber ist besonders<br />

„schwerwiegend“: Sie könnte<br />

durch mehr Nahrungsangebot dick<br />

machen und den Fettbauch anschwellen<br />

lassen. Ein schweizerischportugiesisches<br />

Wissenschafterteam<br />

hat die Trends im Nahrungsangebot<br />

in der Schweiz, Österreich,<br />

Deutschland, Italien und Frankreich<br />

zwischen den 60er-Jahren bis heute<br />

verglichen. Das Ergebnis: Während<br />

die Kalorienaufnahme in der<br />

Schweiz in etwa gleich blieb, stieg<br />

sie in den EU-Ländern an – in Österreich<br />

offenbar besonders stark.<br />

Energieaufwand stieg<br />

2011 um elf Prozent<br />

Die Österreicher<br />

mussten<br />

2011 nicht<br />

nur gefühlsmäßig<br />

für ihre<br />

Energierechnung<br />

tiefer<br />

in die Tasche<br />

greifen – es ist Alle Hände voll zu<br />

auch statistisch tun: Tankwart bei<br />

nachgewiesen. „Preisanpassung“.<br />

Die Steigerung<br />

gegenüber dem Vorjahr betrug<br />

11,1 Prozent. Zum Vergleich:<br />

Der Verbraucherpreisindex stieg<br />

um 3,3 Prozent, bereinigt um die<br />

energierelevanten Positionen wäre<br />

der Verbraucherpreisindex „nur“ um<br />

2,5 Prozent gestiegen. Nach Berechnungen<br />

der Österreichischen<br />

Energieagentur gab im Durchschnitt<br />

jeder Haushalt im Vorjahr<br />

monatlich 262 Euro für Energie<br />

aus. Rund 45 Prozent der Energierechnung<br />

entfielen auf den Verkehr<br />

(Benzin und Diesel), knapp<br />

31 Prozent auf Raumwärme und<br />

Warmwasser, und fast ein Viertel<br />

auf Strom. Mit rund 20 Prozent<br />

verzeichneten Diesel und Heizöl die<br />

höchste Teuerung.<br />

Kurz gemeldet ...<br />

qAuch bei der Vermittlung<br />

zwischen privaten Anlegern und<br />

privaten Kreditsuchenden müssen<br />

Makler über wesentliche Umstände<br />

informieren und allenfalls Nachforschungen<br />

über die Kreditwürdigkeit<br />

anstellen, so ein in 2. Instanz<br />

bestätigtes Urteil. qDrei von vier<br />

Eltern verwenden zuhause zwar<br />

Software gegen Viren und Spams,<br />

aber weniger als ein Drittel für den<br />

Kinder- und Jugendschutz.<br />

Entgelt für Papierrechnung ist gesetzwidrig<br />

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) führt gegen eine Reihe von<br />

Telekommunikationsanbietern Verbandsklagen gegen die Entgelte, die für<br />

die monatlichen Papierrechnungen verlangt werden. Nun hat das Handelsgericht<br />

Wien nach einer Entscheidung gegen T-Mobile (bestätigt durch<br />

das OLG Wien) auch Hutchison 3G das Entgelt von 2 Euro je Rechnung<br />

verboten. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Am 21. Februar trat der neue<br />

§ 100 Telekommunikationsgesetz (TKG) in Kraft, wonach die Möglichkeit<br />

der Teilnehmer, eine unentgeltliche Rechnung in Papierform zu erhalten,<br />

nicht ausgeschlossen werden darf. Dies gilt, nach Meinung des VKI, auch für<br />

bestehende Verträge: Die Kunden würden einem faktischen, wirtschaftlichen<br />

Zwang ausgesetzt, sich für die elektronische Rechnung zu entscheiden, die<br />

vor allem nur dem Anbieter Vorteile verschaffe.


10 Bildung märz 2012<br />

Computer-Tipp<br />

Redo Backup<br />

and Recovery<br />

Hinter diesem<br />

Namen verbirgt sich<br />

ein mächtiges und<br />

einfach zu bedienendes<br />

Instrument, Oliver Fink<br />

um Abbilder einer<br />

kompletten Festplatte zu machen.<br />

Das bedeutet es wird ein 1:1-Abbild<br />

Ihrer Festplatte erstellt und Sie<br />

können im Notfall dieses Abbild<br />

wieder auf die Platte zurückspielen<br />

und haben das gesamte System<br />

wieder auf den Stand wie vor der<br />

Sicherung gebracht. Sie können<br />

„Redo Backup and Recovery“ von<br />

der Homepage des Herstellers als<br />

ISO-Datei herunterladen. Dieses<br />

File müssen Sie dann als CD-<br />

Abbild auf eine CD brennen und<br />

mit dieser CD den Computer<br />

booten. Sollten Sie Probleme mit<br />

dem englischen Tastaturlayout<br />

haben, können Sie über „Accessories“<br />

einen „Terminal“ starten und<br />

in diesem Fenster folgenden Befehl<br />

eingeben: „setxkbmap de“. Damit<br />

sollte die deutsche Tastatur unterstützt<br />

werden. Wie immer handelt<br />

es sich auch bei diesem Programm<br />

um Open-Source und darf frei<br />

verwendet werden.<br />

Download: http://inkscape.org/<br />

(ca. 35,7 MB für Windows)<br />

Office fürs Büro –<br />

Word, Excel, Outlook<br />

Sie arbeiten täglich mit Microsoft<br />

Word, Excel und Outlook und<br />

möchten mehr Sicherheit für<br />

schwierige Aufgaben erlangen?<br />

Nach diesem Kurs nutzen Sie die<br />

Microsoft-Programme optimal und<br />

meistern scheinbar schwierige Aufgaben<br />

mit Leichtigkeit. Der Kurs<br />

„Office fürs Büro“ beginnt am 11.<br />

April 2012 im <strong>AK</strong>-Bildungscenter<br />

in Feldkirch.<br />

EDV: Barbara Halbeisen,<br />

050/258-4018, barbara.halbeisen@ak-vorarlberg.at<br />

Business Basic –<br />

Englisch im Beruf<br />

Der sichere Umgang mit der<br />

englischen Sprache bringt Sie<br />

auf Erfolgskurs! Wir vermitteln<br />

Ihnen die Basisqualifikationen, die<br />

Ihnen die korrekte Abwicklung<br />

Ihrer Aufgaben auch in englischer<br />

Sprache ermöglichen. Telefonate,<br />

Fax, E-Mails, Geschäftsbriefe und<br />

persönliche Kommunikation mit<br />

Ihren Kunden sind Ihre täglichen<br />

Aufgaben im Office-Management.<br />

Der Kurs unter der Leitung von<br />

Kirstin Köhlmeier beginnt am 10.<br />

April 2012 im <strong>AK</strong>-Bildungscenter<br />

in Feldkirch.<br />

Sprachen: Angelika Madlener,<br />

050/258-4022, angelika.madlener@ak-vorarlberg.at<br />

Gestern Kollege,<br />

heute Vorgesetzter<br />

Die beliebte Ausbildung zur Führungskraft<br />

(„Das kleine Führungs-<br />

ABC“) mit vier Modulen ist ein<br />

Schwerpunkt des Kursbereichs<br />

Wirtschaft. Im Rahmen dieser<br />

Seminarreihe erlernen die Teilnehmer<br />

die Grundlagen der richtigen<br />

Mitarbeiterführung. Vor allem für<br />

neu eingesetzte Führungskräfte<br />

und für Nachwuchsführungskräfte<br />

ist diese Ausbildung sehr attraktiv.<br />

Mit Michael G. Müller leitet ein<br />

Top-Trainer mit aussagekräftigen<br />

Referenzen (Audi, VW, etc.) diese<br />

Seminar, dass am 17. März im<br />

<strong>AK</strong>-Bildungscenter in Feldkirch<br />

beginnt.<br />

Wirtschaft: Sandra Studer,<br />

050/258-4032, sandra.studer@<br />

ak-vorarlberg.at<br />

Die neue Oberstufe soll durch Individualisierung des Unterrichtes den Schülern wieder mehr Spaß am Lernen vermitteln. Bis 2017 soll das Projekt bundesweit umgesetzt sein.<br />

Neue Oberstufe: Sitzenbleiben<br />

wird fast unmöglich gemacht<br />

Ein neu entwickeltes Kurssystem an<br />

den Oberstufen soll mehr Eigenverantwortung,<br />

effizientere Bildungswege<br />

und Freude am Lernen bringen.<br />

Angenehmer Nebeneffekt für die<br />

Schüler: Aufsteigen in die nächste<br />

Schulstufe soll auch mit bis zu drei<br />

Nichtgenügend im Zeugnis möglich<br />

sein.<br />

Mit dem Beschluss des Nationalrates<br />

vom Jänner diesen Jahres ist der Weg<br />

für die Oberstufenreform geebnet,<br />

semesterweise gegliederte Kompetenzmodule<br />

sollen für alle Schulpartner<br />

Vorteile bringen.<br />

Seit 2004 werden an rund 40<br />

Standorten Schulversuche durchgeführt,<br />

bis zum 1. Septe<strong>mb</strong>er 2017 wird<br />

das Modell an allen drei- bis fünfjährigen<br />

Mittleren und Höheren Schulen<br />

ab der zehnten Schulstufe eingeführt<br />

sein. Mit dem Vollausbau sind davon<br />

rund 185.000 Schüler betroffen.<br />

In die richtige Richtung<br />

Bildungsministerin Claudia Schmied<br />

sieht die Vorteile der neuen Oberstufe<br />

Kommentar<br />

Die Besten<br />

der Besten<br />

Spricht man mit<br />

Pädagogen oder pädagogischinteres-<br />

Gerhard Ouschan sierten Menschen,<br />

dauert es nicht lange<br />

bis die Wörter „Beziehung“ und „Einfühlungsvermögen“<br />

fallen. Beide Begriffe<br />

stellen grundlegende Pfeiler in<br />

der pädagogischen Arbeit dar, kommen<br />

aber oft in der Praxis zu kurz. Einerseits<br />

schlicht, weil die nötige Zeit<br />

um in Beziehung mit seinen Schülern<br />

zu treten so kurz bemessen ist wie es<br />

die Vermittlung des Stoffes zulässt.<br />

Auf der anderen Seite, weil soziale<br />

Faktoren in der Lehrerausbildung nur<br />

gestreift werden. Besonders wichtig<br />

sind diese emotionalen Fähigkeiten<br />

in der Arbeit mit den Jüngsten, sprich<br />

im Kindergarten und der Volksschule.<br />

in einer kontinuierlicheren Leistung<br />

über das gesamte Schuljahr hinweg,<br />

bessere Vorbereitung auf ein Studium<br />

oder dem erweiterten Frühwarnsystem<br />

bei Leistungsschwächen.<br />

Dazu sagt Gerhard Ouschan, Leiter<br />

der <strong>AK</strong>-Bildungspolitik: „Die neue<br />

Oberstufe ist ein kleiner Schritt in<br />

die richtige Richtung und wird vielen<br />

Schülern die Frustration des Sitzenbleibens<br />

ersparen, was sich auch volkswirtschaftlich<br />

positiv auswirkt. Ob dieses<br />

System aber auch die anderen, von<br />

Schmied angepriesenen Effekte haben<br />

wird, wage ich zu bezweifeln.“<br />

Kompetenzmodule<br />

Vorteile ergeben sich sowohl für lernleistungsschwächere<br />

aber auch besonders<br />

begabte Schüler, so können<br />

Module im Einzelfall auch vorgezogen<br />

werden und erlauben ein rascheres<br />

absolvieren der Schullaufbahn beziehungsweise<br />

der Matura. Jedes Semester<br />

wird pro Fach in zwei Kompetenzmodule<br />

gegliedert, beim Erhalt einer<br />

negativen Note muss dann nicht mehr<br />

die gesamte Schulstufe wiederholt wer-<br />

Gerade dort stehen Pädagoginnen –<br />

der Anteil männlicher Protagonisten<br />

hält sich hier in Grenzen – vor großen<br />

Herausforderungen. Es wird interkulturelle<br />

Kompetenz verlangt und sie<br />

sollen zu Eierlegenden Wollmilchsäuen<br />

mutieren, ein Höchstmaß an<br />

möglichst universitärer Ausbildung<br />

mitbringen und dann zum Schnäppchenpreis<br />

arbeiten. Männer fehlen in<br />

diesem Umfeld aus einem einfachen<br />

Grund: Es besteht eine kaum überwindbare<br />

Diskrepanz von Arbeit und<br />

Leistung. „Der Lehrer“ findet sich<br />

dann schon eher als Professor in der<br />

Oberstufe, wo die Gehälter attraktiver<br />

werden und tatsächlich zu den<br />

Anforderungen an die Qualifikation<br />

passen. Jedenfalls wenn man älter<br />

wird und nicht vorher ausgebrannt<br />

in die Privatwirtschaft wechselt. Um<br />

nicht falsch verstanden zu werden, ich<br />

denke, jeder Teilbereich des österrei-<br />

den, sondern nur das betroffene negativ<br />

bewertete Modul.<br />

Einmal während der Oberstufenzeit<br />

ist auch ein Aufstieg mit drei<br />

Nichtgenügend möglich. Allerdings<br />

ist das an Voraussetzungen gekoppelt.<br />

Es ist ein Beschluss der Klassenkonferenz<br />

nötig und dafür müssen schwerwiegende<br />

Gründe vorliegen, beispielsweise<br />

eine längere krankheitsbedingte<br />

Abwesenheit oder ein Leistungsabfall<br />

wegen massiver persönlicher Probleme<br />

(Scheidung der Eltern, Todesfall in der<br />

Familie, etc.).<br />

„Viel wichtiger ist es aus meiner<br />

Sicht, die pädagogischen und methodischen<br />

Fähigkeiten der Lehrer schon<br />

während der Ausbildung aber auch in<br />

der Fortbildung zu stärken und auszubauen.<br />

Durch die Aufteilung des<br />

Unterrichtsstoffes in Teilabschnitte ist<br />

noch nicht viel gewonnen. Der Schlüssel<br />

zum Erfolg ist, wie dieser Stoff vermittelt<br />

und gelehrt wird“, so Ouschan.<br />

Teil der Verhandlungen im Bildungsausschuss<br />

des Nationalrates war<br />

auch das kostenlose Nachholen der<br />

Basisbildung (Lesen, Schreiben und<br />

chischen Bildungssystems ist wichtig,<br />

vom Kindergarten bis hin zur Universität.<br />

Die „Besten der Besten“, wie sie<br />

sich Unterrichtsministerin Schmied<br />

für den Lehrerstand wünscht, werden<br />

aber dankend abwinken, wenn<br />

sie sich mit einem Dienst- und Besoldungssystem<br />

konfrontiert sehen,<br />

das modernen Anforderungen nicht<br />

standhält. Aber 2013 soll ja alles<br />

besser werden, die Ausbildung, das<br />

Dienstrecht, die Bezahlung, das Ansehen.<br />

Und bis 2013 ist ja noch Zeit,<br />

nur nicht unüberlegt vorpreschen und<br />

Nägel mit Köpfen machen bevor man<br />

sich „ververhandelt“. Langsam wird<br />

mir schmerzlich klar, was Goethes<br />

Faust wohl gemeint haben könnte, als<br />

er sagte: „Die Botschaft hör’ ich wohl,<br />

allein mir fehlt der Glaube“.<br />

E-Mail: gerhard.ouschan@akvorarlberg.at<br />

Rechnen) beziehungsweise des Pflichtschulabschlusses.<br />

Mit diesem Angebot<br />

sollen Betroffene gestärkt werden und<br />

auf dem Arbeitsmarkt bessere Chancen<br />

erhalten. Bis 2014 sind dafür Mittel<br />

von rund 55 Millionen Euro vorgesehen,<br />

die vom Bund und den Ländern<br />

jeweils zur Hälfte aufgebracht werden.<br />

Für <strong>Vorarlberg</strong> wird mit einem<br />

gesamten Volumen von knapp 1,4<br />

Millionen Euro gerechnet. Laut einer<br />

Analyse des Instituts für höhere Studien<br />

(IHS) gibt es derzeit etwa 280.000<br />

Personen im erwerbsfähigen Alter, die<br />

über keinen positiven Pflichtschulabschluss<br />

verfügen und jährlich kommen<br />

rund 5000 Jugendliche hinzu.<br />

„Wir haben als Gesellschaft in gewissem<br />

Sinne eine Verantwortung für<br />

jene mitzutragen, die keine Grundkompetenzen<br />

oder keinen Pflichtschulabschluss<br />

erlangt haben. Die<br />

hohen Kosten stellen für die Betroffenen<br />

eine fast unüberwindbare Hürde<br />

dar, weil es sich in der Regel um einkommensschwache<br />

und teilweise sogar<br />

armutsgefährdete Menschen handelt,“<br />

sagt Ouschan abschließend.<br />

Wissen fürs Leben im<br />

Frühjahr 2012<br />

Nach der ersten Staffel von „Wissen<br />

fürs Leben“ im Jänner und Februar<br />

stehen nun auch die nächsten<br />

Termine für März und April 2012<br />

fest. Moderator Franz-Josef Köb<br />

begrüßt die namhaften Referenten<br />

jeweils um 19.30 Uhr im <strong>AK</strong>-<br />

Festsaal in Feldkirch: Wilhelm<br />

Schmid, „Glück“ (19. März),<br />

Hanne Seemann, „Mein Körper<br />

und ich – Freund oder Feind?“ (27.<br />

März), Wolfram Kölling, „Zu viel<br />

oder zu wenig Scham?“ (2. April),<br />

Joachim Bauer, „Psychopharmaka<br />

statt guter Arbeitsbedingungen?“<br />

(18. April), Luise Reddemann, „Der<br />

Weg entsteht unter deinen Füßen“<br />

(23. April). Mehr Informationen zu<br />

den Vortragenden finden Sie unter<br />

www.ak-vorarlberg.at.<br />

Anmeldung und Information:<br />

050/258-4026 und wissen@akvorarlberg.at


Die <strong>AK</strong>tion hat sich mit einer der zwei Geschäftsführerinnen des Landeselternbüros über die Ausrichtung und Ziele der Organisation unterhalten<br />

Servicestelle für<br />

Elternvereine<br />

Seit 2009 existiert das Landeselternbüro<br />

<strong>Vorarlberg</strong> (LEB) in Dornbirn.<br />

Es stellt eine Schnittstelle zwischen<br />

Eltern, Schule und Kind dar und versucht<br />

den Austausch zwischen ihnen<br />

zu verbessern.<br />

Birgit Walch ist eine von zwei Geschäftsführerinnen<br />

des LEB, das eine<br />

Serviceeinrichtung des Landeselternverbandes<br />

<strong>Vorarlberg</strong> ist. Die <strong>AK</strong>tion<br />

hat sich mit ihr über Schulpartnerschaft,<br />

die neue Oberstufe und Wünsche<br />

der Eltern an die Politik unterhalten.<br />

<strong>AK</strong>tion: Frau Walch, wofür braucht es<br />

ein Landeselternbüro?<br />

Birgit Walch: Wir sind eine Serviceeinrichtung<br />

für Eltern, gleichzeitig<br />

wollen wir auch Plattform und Vernetzungsstelle<br />

für unsere Partner sein.<br />

Unser stärkstes Anliegen ist es, Schulpartnerschaft<br />

ein starkes Fundament zu<br />

geben und das Miteinander von Eltern,<br />

Lehrern und Schülern zu fördern.<br />

Sie sind in der Geschäftsführung des<br />

Landeselternverbandes, wie muss man<br />

sich Ihre Tätigkeit vorstellen?<br />

Mit Sandra Lang sind wir in der Geschäftsführung<br />

zu zweit und neben den<br />

normalen Bürotätigkeiten wie E-Mails<br />

zu beantworten, bereiten wir auch<br />

Projekte vor oder erstellen Konzepte<br />

für Informationsveranstaltungen. Darüber<br />

hinaus bieten wir beispielsweise<br />

auch Seminare für Elternvertreter an,<br />

bei denen wir sie über ihre Rechte und<br />

Pflichten aufklären. Eine unserer Aufgaben<br />

ist aber auch die Begutachtung<br />

von Gesetzesvorlagen, für die wir dann<br />

Stellungnahmen abgeben.<br />

Welche Schwerpunkte haben Sie sich<br />

für das Jahr 2012 vorgenommen?<br />

Wir werden dieses Jahr die Evaluation<br />

für das Landeselternbüro durchführen.<br />

Gegründet wurde es im Jahr 2009 und<br />

die Finanzierung ist für drei Jahre bewilligt<br />

worden. Anhand dieser Daten<br />

kann dann entschieden werden wie es<br />

weitergeht.<br />

Muss man unbedingt ein bestellter Elternvertreter<br />

sein, wenn man Auskünfte<br />

vom Landeselternbüro haben will?<br />

Nein, ganz und gar nicht. Es ist uns<br />

sogar sehr wichtig, dass interessierte Eltern<br />

Kontakt zu uns aufnehmen wenn<br />

sie Fragen haben. Wir haben zum Beispiel<br />

am 6. März unsere Generalversammlung<br />

und es kann jeder kommen,<br />

der sich für Schulpartnerschaft beziehungsweise<br />

die Entwicklung unserer<br />

Schule interessiert. Dieses Mal findet<br />

sie in der Firma Omicron in Klaus<br />

statt, die vor der Versammlung auch<br />

besichtigt werden kann. Wir wechseln<br />

die Orte immer ein bisschen ab, damit<br />

wir auch einen Einblick in die Wirtschaft<br />

bekommen. Informationen dazu<br />

findet man auf unserer Homepage.<br />

Stichwort Schulentwicklung: Der Nationalrat<br />

hat für die Oberstufe ein<br />

modulares System beschlossen, konnten<br />

Sie es schon begutachten? Und wenn ja,<br />

was halten Sie davon?<br />

Wir haben den Entwurf bekommen,<br />

Andrea Wiedemann ist bei uns für<br />

den Bereich der höheren Schulen verantwortlich<br />

und laut ihrer Meinung<br />

weicht das Modell sehr vom ursprünglichen<br />

Modell ab und ist abgespeckt<br />

worden. Wir planen eine Informationsveranstaltung<br />

mit der Landesschulinspektorin<br />

Christine Schreiber zur neuen<br />

Oberstufe, bei der wir uns über das Für<br />

und Wider austauschen.<br />

Landesschulrat Stemer hat sich für die<br />

Stärkung der Grund- und Lebenskompetenzen<br />

von Volksschülern ausgesprochen.<br />

Was braucht die Volksschule aus<br />

der Sicht der Eltern?<br />

Auf jeden Fall Individualisierung und<br />

mehr Bezug zur Praxis, wie zum Beispiel<br />

fächerübergreifende Projekte. Es<br />

wäre auch von Vorteil, wenn wir uns<br />

wissenschaftliche Erkenntnisse zunutze<br />

machen würden. Es gibt eben mehr als<br />

nur einen Lerntyp, die Einen lernen am<br />

besten über visuelle Eindrücke, Andere<br />

lernen kinästhetisch, also wenn sie<br />

selbst etwas machen, ausprobieren oder<br />

aktiv gestalten können. Wir sollten uns<br />

von der Fehlerkultur verabschieden<br />

und die Stärken der Kinder herausfinden<br />

und ausbauen.<br />

In Sachen Schulpartnerschaft hat sich<br />

die Situation in den letzten Jahrzehnten<br />

grundlegend verändert, Eltern<br />

bringen sich im Wesentlichen mehr in<br />

„die Schule“ ein – wie wirkt sich das<br />

aus Ihrer Sicht aus?<br />

Wenn jeder seinen persönlichen Blick<br />

auf das Kind kommuniziert, dann<br />

kann das nur zum Wohle des Kindes<br />

sein. Zuhause erlebt man sein Kind ja<br />

ganz anders als der Lehrer in der Schule,<br />

das Kind selbst hat nochmal eine<br />

ganz andere Sicht der Dinge. Wenn<br />

zum Beispiel dem Lehrer frühzeitig<br />

kommuniziert wird, dass zuhause Probleme<br />

aktuell sind, wie ein Todesfall<br />

oder die Scheidung der Eltern, kann er<br />

darauf reagieren. Wir müssen Lösungen<br />

finden, wie die aussehen könnten,<br />

weiß ich heute aber auch noch nicht.<br />

Wenn Sie zwei Wünsche frei hätten, die<br />

die Politik ab dem kommenden Schuljahr<br />

umsetzen sollte, welche wären das?<br />

Ich würde die Einteilung in Schul-<br />

märz 2012 Bildung<br />

Birgit Walch vom Landeselternbüro sprach mit der <strong>AK</strong>tion über die Herausforderungen in der Elternvertretung.<br />

Für einen klar geregelten Übergang vom Kindergarten in die Volksschule und die rasche Umsetzung eines neuen Dienst- und Besoldungsrecht spricht sich Stemer aus<br />

Stemer: „Zusätzliche Aufgaben der<br />

Lehrer müssen abgegolten werden“<br />

Gezielte Förderung von Kindern in<br />

der Volksschule und kindgerechte<br />

Übergänge vom Kindergarten in die<br />

Volksschule sollen laut Schullandesrat<br />

Siegi Stemer die Effizienz in der Frühpädagogik<br />

stärken.<br />

Gemeinsam mit Landesschulratspräsidenten<br />

aus Tirol, Oberösterreich, dem<br />

Burgenland, Salzburg und Wien stellte<br />

Landesschulratspräsident Siegi Stemer<br />

ein Programm vor, das die Volksschulen<br />

durch die Vermittlung von mehr<br />

Grund- und Lebenskompetenzen stärken<br />

soll.<br />

Steigende Anmeldezahlen<br />

Im Wesentlichen enthält das Konzept<br />

der ÖVP-Präsidentenrunde wenig<br />

Neues und bleibt in seinen Formulierungen<br />

recht unverbindlich, im Gespräch<br />

mit der Aktion zeigt sich Stemer<br />

dann schon konkreter. „Wir versuchen<br />

mit verschiedenen Aktionen Maturanten<br />

für den schönen Beruf des Lehrers<br />

zu begeistern, gehen in die Maturaführenden<br />

Klassen um zu informieren und<br />

verzeichnen sehr starke Steigerungen<br />

bei den Anmeldungen an der pädagogischen<br />

Hochschule <strong>Vorarlberg</strong>,“ sagt<br />

Landesrat Stemer stolz. Tatsächlich<br />

entwickeln sich die Zahlen gut. Im<br />

Schuljahr 2007/08 sind 70 Maturanten<br />

zum Studium an der PH <strong>Vorarlberg</strong> angetreten,<br />

das laufende Schuljahr haben<br />

dagegen 160 künftige Volks- und Mittelschullehrer<br />

in Angriff genommen.<br />

In diesem Herbst wird auch ein<br />

neuer berufsbegleitender Lehrgang für<br />

das Volks- und Mittelschullehramt gestartet,<br />

rund 80 Anmeldungen lägen<br />

dafür jetzt schon vor. Stemer rechnet<br />

mit zwei Klassen zu jeweils 25 Teilnehmern,<br />

die letztlich geführt werden können.<br />

„Wir legen großen Wert darauf,<br />

dass die Menschen erstens ordentlich<br />

informiert werden und sie zum Zweiten<br />

selbst in den Spiegel schauen lässt<br />

um zu reflektieren ob das wirklich das<br />

Richtige für sie ist,“ so Stemer.<br />

Vor einigen Jahren wurde damit<br />

begonnen die wichtige Übergabe vom<br />

Kindergarten an die Volksschule zu<br />

intensivieren, als einziges Bundesland<br />

hat <strong>Vorarlberg</strong> im Kindergartengesetz<br />

verankert, dass ein geregelter Übergang<br />

an dieser Schnittstelle stattfinden muss.<br />

Beobachtungen der Frühpädagogen<br />

„Wir verzeichnen sehr starke Steigerungen bei<br />

den Anmeldungen an der pädagogischen<br />

Hochschule <strong>Vorarlberg</strong>.“<br />

Schullandesrat Siegi Stemer<br />

werden an die künftige Volksschule<br />

weitergeleitet um bei Förderbedarf<br />

frühzeitig reagieren zu können.<br />

„Das Kind steht hier ganz klar im<br />

Mittelpunkt, erstmals wird schon mit<br />

vier Jahren nach wissenschaftlichen<br />

Kriterien eine ganzheitliche Beobachtung<br />

erfasst. Wo notwendig werden<br />

dann in Absprache mit den Eltern<br />

Förderungen veranlasst, was sich im<br />

folgenden Jahr wiederholt,“ berichtet<br />

Stemer.<br />

Höhere Anfangsbezüge<br />

Im Gespräch mit dem Landesschulratspräsidenten<br />

darf die Frage nach der<br />

Entwicklung des neuen Dienst- und<br />

Besoldungsrechts nicht fehlen, hier<br />

wünscht sich Stemer allen Sparzwängen<br />

zum Trotz auch finanzielle Anreize<br />

für künftige Lehrpersonen: „Wann,<br />

wenn nicht jetzt kommt ein noch besserer<br />

Zeitpunkt ein modernes Dienst-<br />

und Besoldungsrecht einzuführen. In<br />

den nächsten zehn Jahren gehen fast<br />

fünfzig Prozent der derzeit Unterrichtenden<br />

in Pension. Es steht ein irrsinnig<br />

großer Wechsel bevor, jetzt haben<br />

wir die Chance die Kollegen im alten<br />

System in die Pension gleiten zu lassen<br />

und ein neues zu starten“. Grundlagen<br />

für das neue System müssen laut Stemer<br />

höhere Anfangsbezüge, eine bessere<br />

Verteilung der Lebensverdienstsumme<br />

und mehr Zeit für die Arbeit mit<br />

den Kindern sein. Klar sei auch, dass<br />

die verschränkten Ganztagsangebote<br />

ausgebaut werden müssen. „Und alle<br />

Aufgaben, die eine Lehrperson zusätzlich<br />

wahrnimmt, sollen auch zusätzlich<br />

abgegolten werden. Hier ist ein fairer<br />

Abgleich nötig und keine Einrechnerei.<br />

Was es wiegt das hats,“ stellt Stemer abschließend<br />

fest.<br />

11<br />

sprengel aufbrechen, um einen größeren<br />

Wettbewerb unter den Schulen zu<br />

erreichen. Dann kann jeder die Schule<br />

besuchen, die zu ihm passt und in<br />

der er sich wohlfühlt. Und ich würde<br />

vom Übergang von der Volksschule in<br />

das Gymnasium beziehungsweise die<br />

neue Mittelschule Druck herausnehmen<br />

und die Bewertungs- oder Beurteilungskriterien<br />

wie beispielsweise bei<br />

der Zentralmatura auf einen gemeinsamen<br />

objektiven Nenner bringen. Das<br />

würde meiner Meinung nach Verbesserungen<br />

mit sich bringen.<br />

Landeselternbüro: www.levv.at,<br />

Telefon 05572/206767<br />

Buchtipp<br />

Auch 100-Jährige können<br />

noch eigensinnig sein<br />

Allan Karlsson hat Geburtstag. Er<br />

wird 100 Jahre alt. Eigentlich ein<br />

Grund zu feiern. Doch während<br />

sich der Bürgermeister und die lokale<br />

Presse auf das große Spektakel<br />

vorbereiten, hat der Hundertjährige<br />

ganz andere Pläne: Er verschwindet<br />

einfach und schon bald steht ganz<br />

Schweden wegen seiner Flucht auf<br />

dem Kopf. Doch mit solchen Dingen<br />

hat Allan seine Erfahrung, er<br />

hat schließlich in jungen Jahren die<br />

ganze Welt durcheinander gebracht.<br />

Jonas Jonasson erzählt in seinem<br />

Bestseller von einer urkomischen<br />

Flucht und zugleich die irrwitzige<br />

Lebensgeschichte eines eigensinnigen<br />

Mannes, der sich zwar<br />

nicht für Politik interessiert, aber<br />

trotzdem irgendwie immer in die<br />

großen historischen Ereignisse des<br />

20. Jahrhunderts verwickelt war.<br />

Der Hundertjährige, der aus dem<br />

Fenster stieg und verschwand<br />

Carl‘s Book-Verlag<br />

München,<br />

412 Seiten,<br />

kartoniert, ISBN<br />

978-3-570-<br />

58501-6,<br />

14,99 Euro


12 Magazin märz 2012<br />

Unterstützung durch<br />

Mutter ganz wichtig<br />

Mütterliche Unterstützung in<br />

jungen Jahren zeigt sich laut<br />

Forschern auch im Gehirn. Der<br />

Hippocampus, eine Hirnregion, die<br />

wichtig ist für Gedächtnis, Emotionen<br />

und Stressbewältigung, ist bei<br />

Schulkindern größer, wenn diese<br />

als Kleinkind von der Mutter stark<br />

unterstützt wurden.<br />

Mütterliche Zuneigung hat auch auf das<br />

Gehirn der Kinder eine Auswirkung.<br />

Seltene Krankheiten<br />

in Österreich<br />

Krankheiten gelten dann als selten,<br />

wenn nicht mehr als eine Person<br />

von 2000 Einwohnern davon betroffen<br />

ist. Das macht nicht nur die<br />

Entwicklung geeigneter Therapieformen<br />

schwierig, die Krankheit<br />

selbst bleibt für die Gesellschaft<br />

oft unsichtbar. Im Schnitt dauert<br />

es drei Jahre und bedarf drei<br />

verschiedener Ärzte, bis eine dieser<br />

Krankheiten diagnostiziert wird. In<br />

Österreich leiden 400.000 Patienten<br />

an solchen Krankheiten.<br />

Schlafbedarf liegt<br />

auch in den Genen<br />

Menschen mit einer bestimmten<br />

Variante des Gens ABCC9 ruhen<br />

pro Tag länger als andere. Vier<br />

Prozent der Europäer haben nach<br />

Angaben von Forschern von ihren<br />

beiden Eltern die Langschlafvariante<br />

geerbt. Sie ruhen im Durchschnitt<br />

24 Minuten pro Tag länger als<br />

Menschen ohne diese Genvariante.<br />

Zudem schlafen sie 18 Minuten<br />

länger als Menschen, die die<br />

Langschlafvariante nur von einem<br />

Elternteil geerbt haben.<br />

Kurz gemeldet ...<br />

q 2011 gab es zwölf Todesopfer<br />

von Haiangriffen. Das sind doppelt<br />

so viele wie im Jahr 2010.<br />

q Eine Massage nach anstrengendem<br />

Training kann die Heilung<br />

der verletzten Muskeln ankurbeln.<br />

q Mindestens 1300 Menschen<br />

sollen in Frankreich zwischen 1976<br />

und 2009 durch das umstrittene<br />

Diabetes-Medikament Mediator<br />

gestorben sein.<br />

Haben Sie etwas zu sagen?<br />

Ihre Meinung<br />

Der <strong>AK</strong> <strong>Vorarlberg</strong> ist Ihre Meinung<br />

wichtig! In der <strong>AK</strong>tion werden aktuelle<br />

Themen aus den Bereichen Arbeit,<br />

Bildung und Konsumentenschutz<br />

behandelt.<br />

Schreiben Sie uns zu<br />

einem dieser Themen<br />

einen Leserbrief und<br />

gewinnen Sie mit etwas<br />

Glück einen Sony<br />

eBook-Reader.<br />

Eine lebendige Zeitung<br />

für alle Arbeitnehmer<br />

in Vorarl berg<br />

lebt vom Dialog. Ihre<br />

Meinung ist uns viel<br />

wert. Deshalb steht<br />

die Seite 2 mit der Rubrik<br />

„Leserforum“ ganz im Zeichen<br />

Ihrer Anregungen. Einige Themen<br />

aus dieser Ausgabe, zu denen uns Ihre<br />

Meinung interessiert: zur Wichtigkeit<br />

<strong>AK</strong>-Mitglieder genießen die Veranstaltungen der Bregenzer Festpiele zu vergünstigten Konditionen<br />

Ermäßigte Karten für<br />

Bregenzer Festspiele<br />

Die Veranstaltungen der Bregenzer<br />

Festspiele zählen für Tausende Besucher<br />

zum kulturellen Highlight der<br />

Saison. Auch heuer können <strong>AK</strong>-Mitglieder<br />

die begehrten Karten zu ermäßigten<br />

Preisen erwerben.<br />

In Zusammenarbeit mit den Bregenzer<br />

Festspielen bietet die <strong>AK</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />

Karten für die verschiedenen Veranstaltungen<br />

zu günstigen Preisen an.<br />

Wie wäre es beispielsweise mit dem<br />

Spiel auf dem See? „André Chénier“,<br />

das berühmteste Werk des italienischen<br />

Komponisten U<strong>mb</strong>erto Giordano,<br />

ist gleichermaßen packend als<br />

leidenschaftliches Liebesdrama und<br />

als historischer Krimi. Oder lieber die<br />

Oper im Festspielhaus? „Solaris“ ist die<br />

Geschichte des Psychologen Kelvin,<br />

der auf die Raumstation entsandt wird,<br />

die den Planeten Solaris umkreist, und<br />

auf der sich seit geraumer Zeit seltsame<br />

Dinge abspielen. Geplagt von Schuld<br />

und Erinnerung an seine verstorbene<br />

Geliebte erliegt der Wissenschaftler<br />

Kelvin mehr und mehr irrationalen<br />

Gefühlen.<br />

<strong>AK</strong> fördert Kultur im Ländle<br />

Neben dem täglichen Arbeitsleben ist<br />

ein Ausgleich wichtig. Neben Zeit für<br />

Familie und Freunde sowie Aktivitäten<br />

in frischer Luft, bietet <strong>Vorarlberg</strong><br />

insbesondere mit den Bregenzer Festspielen<br />

ein unvergleichliches Angebot<br />

an kulturellen Höhepunkten an, das zu<br />

einer Reise in eine andere Welt einlädt.<br />

„Wir machen uns für eine lebendige<br />

Kulturlandschaft stark und freuen uns,<br />

auch dieses Jahr wieder ein attraktives<br />

Angebot für alle unsere Mitglieder anbieten<br />

zu können“, sagt <strong>AK</strong>-Präsident<br />

Hubert Hämmerle.<br />

<strong>AK</strong>-Mitglieder können die Veranstaltungen der Bregenzer Festspiele günstiger besuchen.<br />

des Verbraucherschutzes (Seite 3), dem<br />

Engagement der <strong>AK</strong> im Bereich Generationenmanagement<br />

(Seite 5), zur<br />

Unterstützung des Landes<br />

im Bereich Konsumentenschutz<br />

für<br />

alle (Seiten 6 und<br />

7), zum EU-Vorstoß,<br />

bald einheitliche<br />

Kontonummern<br />

einzuführen (Seite 8)<br />

oder auch dem neu<br />

entwickelten Kurssystem<br />

an den Oberstufen<br />

(Seite 10).<br />

Also: Schreiben Sie<br />

uns eine E-Mail an leserbrief@ak-vorarl<br />

berg.<br />

at oder verwenden Sie<br />

den Kupon rechts (das<br />

Porto übernehmen wir) und gewinnen<br />

Sie mit etwas Glück einen Sony<br />

eBook-Reader!<br />

„André Chenier“ – das Spiel auf dem See in traumhafter Kulisse.<br />

„Nutzen Sie die Chance auf ermäßigte Festspiel -<br />

karten und sichern Sie sich Ihr Ticket für die<br />

Bregenzer Festspiele.“<br />

Hubert Hämmerle, <strong>AK</strong>-Präsident<br />

Meine Meinung zum Thema<br />

Name / Adresse<br />

Foto Bregenzer Festspiele / die 3<br />

Termine vormerken<br />

Kartenbestellung:<br />

Schriftlich von 9. März bis<br />

längstens 9. Mai 2012 an das<br />

Kartenbüro der <strong>AK</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />

in Bregenz, Reutegasse 11, 6900<br />

Bregenz, Fax 050/258-5001;<br />

Bestellscheine inkl. Termine und<br />

Preise stehen ab 9. März 2012<br />

unter www.ak-vorarlberg.at zum<br />

Download bereit.<br />

Informationen:<br />

Bitte wenden Sie sich bei Fragen<br />

direkt an das Kartenbüro der<br />

Bregenzer Festspiele unter Telefon<br />

050/258-5500, Kontaktzeiten<br />

sind vom 20. März bis 23. Mai<br />

von Montag bis Donnerstag, 8 bis<br />

12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr,<br />

Freitag 8 bis 12 Uhr.<br />

Bezahlung der Karten:<br />

Die Bezahlung erfolgt entweder<br />

in bar bei Abholung der Karten in<br />

der <strong>AK</strong> <strong>Vorarlberg</strong> in Bregenz oder<br />

mittels Überweisung auf das Festspielkartenkonto<br />

der <strong>AK</strong> <strong>Vorarlberg</strong>,<br />

Kontonummer 20111119,<br />

Hypo Bank Bregenz, Bankleitzahl<br />

58000. Das Geld muss bis 18.<br />

Mai 2012 überwiesen werden.<br />

Falls erwünscht, werden die Karten<br />

auch kostenlos zugesandt.<br />

Restkarten:<br />

Von 10. bis 23. Mai 2012 sind<br />

Restkarten bei Barzahlung nur<br />

noch direkt im Kartenbüro der<br />

<strong>AK</strong> in Bregenz erhältlich.<br />

Informationen zum Programm:<br />

www.bregenzerfestspiele.com<br />

Foto Bregenzer Festspiele / Karl Forster<br />

Sicherheits-Tipp<br />

Lebensretter<br />

Fluchtweg<br />

Die Bedeutung<br />

mancher lebensrettenderEinrichtungen<br />

ist im Normalfall<br />

schwer zu<br />

erkennen. „Meine<br />

Mitarbeiter sollen<br />

Dr. Robert<br />

Seeberger<br />

05574/78601<br />

arbeiten und nicht flüchten“, höre<br />

ich oft scherzende Bemerkungen.<br />

Die Verrauchung eines Stiegenhauses<br />

oder eine in Panik<br />

geratende Menschenmenge vor<br />

einem engen Ausgang lassen<br />

mangelhafte Fluchtwege rasch zu<br />

tödlichen Fallen werden. Fluchtwege<br />

müssen jederzeit ungehindert<br />

benutzbar sein. Sie dürfen nicht<br />

durch Lagerungen verstellt oder<br />

eingeengt sein. Sie müssen auch<br />

bei Ausfall der Stromversorgung<br />

genügend ausgeleuchtet sein (zum<br />

Beispiel durch akkubetriebene<br />

Sicherheitsleuchten). Der Verlauf<br />

der Fluchtwege muss durch grüne<br />

Schilder mit Richtungspfeilen<br />

eindeutig erkennbar sein. Türen<br />

im Verlauf von Fluchtwegen sowie<br />

Notausgangstüren müssen jederzeit<br />

ohne Schlüssel zu öffnen sein. Ein<br />

Türschloss mit Antipanikbeschlag<br />

(gemäß ÖNORM EN 179) erfüllt<br />

diese Anforderungen. Unter gewissen<br />

Umständen sind auch Türen<br />

mit Drehknauf zulässig. Keinesfalls<br />

darf zum Öffnen der Türe ein<br />

Schlüssel erforderlich sein – auch<br />

nicht, wenn er sich neben der Türe<br />

in einem Schlüsselkasten befindet.<br />

Fluchtwege müssen eindeutig gekennzeichnet<br />

sein.<br />

Bei größeren Menschansammlungen<br />

ist ein Stangengriff, der über<br />

die gesamte Türbreite reicht in Verbindung<br />

mit einem Panikschloss<br />

vorgeschrieben (gemäß ÖNORM<br />

EN 1125). Dem Wunsch von<br />

Kaufhausbetreibern, dass Kunden<br />

nicht ohne die Kassa zu passieren<br />

durch einen Hinterausgang „flüchten“,<br />

kann durch Türwächter mit<br />

Alarmierung entsprochen werden.<br />

Fluchtwege dürfen zudem maximal<br />

40 Meter lang sein.<br />

Arbeitsinspektion Bregenz,<br />

www.arbeitsinspektion.gv.at<br />

Postgebühr<br />

zahlt<br />

Empfänger<br />

An die<br />

<strong>AK</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />

Redaktion <strong>AK</strong>tion<br />

Widnau 2–4<br />

6800 Feldkirch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!